Worlds Collide -1- Prolog: Normal Life „Guten Morgen, Giles.“ Buffy

Transcription

Worlds Collide -1- Prolog: Normal Life „Guten Morgen, Giles.“ Buffy
Worlds Collide
-1Prolog: Normal Life
„Guten Morgen, Giles.“
Buffy Summers betrat gerade den kleinen Bücherladen „Sunnydale Books“. Es war ein muffiger
Laden, mit Büchern, in denen mit Sicherheit schon Graf Dracula zu Lebzeiten gelesen hatte. Aber es
war besser als nichts. Sie arbeitete hier nun schon seit 2 Jahren, neben dem Studium. Na ja, eigentlich
studierte sie eher neben der Arbeit. Sie war froh diesen Job zu haben. Arbeitsplätze waren rar in
Sunnydale und Mr. Giles war ein netter Arbeitgeber. Er hatte für fast alles Verständnis. Nur nicht
dafür, dass jemand den Laden während der Arbeitszeit verließ ohne die Kasse abzuschließen. Nicht,
dass Buffy das jemals getan hätte. Nein! Na ja, es hatte sie fast ihren Job gekostet....
„Guten Morgen, Buffy. Ein schöner Tag heute, nicht wahr?“, begrüßte Giles sie.
Rupert Giles war Engländer. Und die meiste Zeit sah man es ihm auch an. Er putze seine Brille, wenn
ihm etwas peinlich wurde, er trug immer einen dunkelbraunen Tweed und er war Bibliothekar. Buffy
wusste nicht, wie lange er schon in Amerika war, sie wusste nur, dass sie schon als kleines Mädchen
immer mit ihrer Mutter hergekommen war um in den Kinderbüchern zu blättern. Ihre Mutter und er
hatten sich schon immer gut verstanden und Buffy war sich sicher, dass das auch der Grund dafür war,
warum eine unfähige Person wie sie, den Job in diesem Laden bekommen hatte.
Wenn Buffy nicht studierte, arbeitet sie also in Giles’ kleinem Buchladen. In ihrer wenigen Freizeit
unternahm sie meist etwas mit ihrer Mutter oder ihrer kleinen Schwester. Oder mit ihren Freunden, die
sie schon seit der High-School hatte. Die besten Freunde der Welt.
Wenn sie, so wie heute, den ganzen Tag arbeiten musste, langweilte sie sich oft. Sie ordnete dann
freiwillig die Bücher nach Autoren oder trieb die Telefonrechnung des kleinen Ladens in ungeahnte
Höhen. Manchmal saß sie auch einfach nur da und begnügte sich mit Fantasien von gut aussenden
Kerlen, die natürlich nur zu ihr wollten, um ein Buch zu kaufen. Oder auch wegen anderer Dinge.
Sie war Single. Und das auch schon seit einem Jahr. Nachdem sie fast ihren Freund Riley geheiratet
hätte, ihn aber dann mit einem anderen KERL im Bett erwischt hatte, hatte sie einfach keine Lust dazu
sich noch einmal weh zu tun. Ihre Freunde sahen das natürlich ganz anders. Sie versuchten andauern
sie mit irgendwelchen Typen zu verkuppeln, die aber meist anfingen zu sabbern, wenn sie klein Buffy
sahen und dann auch nur noch an ihre Potenz dachten.
Ihre Freunde hingegen waren glücklich verheiratet oder irgendetwas in der Art. Da waren zum
Beispiel Anya und Xander. Sie hatten sofort nach der High-School geheiratet und waren noch immer
glücklich. Anya hatte zwar so kleine Macken, was Umgangsformen anging, aber wenn mal darüber
hinweg sah, war sie eine überaus nette Person. Und Xander liebte sie.
Dann war da noch ihre beste Freundin Willow. Sie hatte ihr Studium in Rekordzeit abgeschlossen und
war jetzt Anwältin für Familienrecht. Schon an der High-School war sie schlauer als andere gewesen,
doch im Studium nahm ihre Intelligenz enorme Ausmaße an. Sie hatte, wie Buffy, auch niemanden.
Sie war der Meinung, dass es ihrem Job schaden könnte, eine feste Beziehung einzugehen und
sowieso sollte man sich auf gar keinen Fall sexuell nur in eine Richtung orientieren.
Dann war da noch Tara. Sie war eher die Ruhige. Sie war nett und wenn man sie richtig kannte, verlor
sich das Bild der ruhigen auch schnell wieder. Tara war ebenfalls Single. Aber auf der Suche.
Zu guter Letzt war da noch ihre Schwester. Dawn. Früher hatten die beiden sich oft gestritten, doch
jetzt verstanden sie sich wunderbar. Sie teilten sich eine Wohnung im Stadtkern Sunnydales, seit
Dawn studierte und die Mutter nach LA gezogen war ‚um zu leben‘, wie sie es sagte.
Der Arbeitstag zog sich mal wieder hin, wie Honig, der langsam von der Tischkante tropfte. Sehr
langsam. Sie hatte sich, nach ihrer Mittagspause, sich ein Buch aus dem Regal genommen und es
gelesen. Musste dann aber feststellen, dass ein Reiseführer über die Türkei, seinen Reiz verlor, wenn
man nicht die Absicht hatte dieses Land zu besuchen. Irgendwann am Nachmittag hatte dann Willow
angerufen, um ihr zu sagen, dass die Clique heute Abend ins Kino gehen würde. Sie war froh über
diese Abwechslung und war sich sicher, dass der Tag so bestimmt viel schneller rumgehen würde.
Als es Abend war, packte sie ihre sieben Sachen, verabschiedete sich von Giles und ging nach Hause.
Als sie den Schlüssel im Schloss umdrehte, hörte sie laute Musik aus der Wohnung kommen. eine
sichres Indiz dafür, dass Dawn schon zu Hause sein musste.
„Hey, Schwesterlein.“, begrüßte Dawn Buffy. Dawn war gerade dabei, das Abendbrot vorzubereiten,
dabei zu singen und aufzupassen sich nicht mit dem Messer in den Daumen zu schneiden, während sie
die Gurken kleinschnitt.
„Hey! Wie war dein Tag?“, fragte Buffy, stellte ihre Tasche ab und ließ sich auf einem der Stühle
nieder, als wäre sie gerade einen Marathon gelaufen.
„Na ja, bestimmt nicht so langweilig wie deiner, aber auch langweilig.“, sagte Dawn und stellte den
Teller mit den klein geschnittenen Gurken auf den Tisch.
„Warum? Was war das Thema deiner Vorlesung?“, fragte Buffy.
„Weiß ich auch nicht, war so langweilig, dass ich es vergessen habe.“ Sie grinste. „Können wir dann
essen?“
„Ja sicher.“, sagte Buffy und rückte den Stuhl so zurecht, dass sie vor ihrem Teller saß, während Dawn
sich auch setzte.
„Du kommst doch mit ins Kino, oder?“, fragte Dawn.
„Ja, sicher. Dieser Gedanke war der einzige, der mich heute davon abgehalten hat einzuschlafen.“
„Das hab ich mir gedacht. Übrigens, kann ich dir versprechen, dass Xander und Willow heute mal
ausnahmsweise kein Date für dich arrangiert haben.“, informierte Dawn Buffy.
„So ein Glück. Ein sexgeiler Macho, wäre so das letzte, was ich heute noch gebrauche könnte.“ Buffy
war erleichtert. „Was gucken wir eigentlich?“
„Weiß auch nicht. Es geht auf jeden Fall um zwei Kerle, die sich irgendwie für supertoll halten, sich
dann in ein und dieselbe Frau verlieben, die allerdings kalt wie ein Eiswürfel ist und dann......ach,
keine Ahnung. Die Story ist scheiße, aber wir gehen ja auch nicht wegen der Story rein.“, erklärte
Dawn.
„So? Weshalb denn dann?“, fragte Buffy. Sie kannte ja die angenehme Hintergrundinformation noch
nicht.
„Wegen den männlichen Hauptrollen!“
„Die da sind?“, fragte Buffy interessiert.
„Brad Pitt und Spike Pleeth.“, sagte Dawn nüchtern und Buffy verschluckte sich fast an ihrem Brot.
„Ich *hust* hoffe ihr habt *hust* Karten vorbestellt.“, stotterte sie.
„Natürlich, Buffy. Wir können ja nicht riskieren, dass du deine beiden persönlichen Sexgötter
verpasst.“, kicherte Dawn.
„So ist es gar nicht.....“, sagte Buffy.
„Nein, natürlich nicht!“, kicherte Dawn weiter.
Nach dem Abendessen räumten die beiden Schwestern gemeinsam den Tisch ab und belagerten dann
das gemeinsame Badezimmer. Sie halfen sich gegenseitig aus einer kleinen Auswahl von 50
möglichen Outfits das beste herauszusuchen und kamen zu dem Entschluss dringend shoppen gehen
zu müssen, weil sie einfach zu wenig Klamotten hätten.
Um halb acht verließen sie das Haus. Die Wohnung war sehr zentral gelegen. Um die Ecke, war der
Buchladen und die Uni konnte man zu Fuß auch perfekt erreichen. Das Kino und der einzige Club
Sunnydales war auch nur einen Katzensprung entfernt. Jeder andere würde sich um diese Wohnung
reißen.
Willow, Tara, Anya und Xander warteten bereits vor dem Kino, als Buffy und Dawn um die Ecke
marschiert kamen.
„Hey Leute!“, Begrüßte Buffy die Freunde.
„Na Buffy, bereit für die Verkörperung von Sex?“, fragte Anya und bekam dafür einen Seitenhieb von
Xander. „Xander, wenn es dir nicht passt, dass wir zur Fleischbeschau hier sind, dann hättest du gar
nicht mitkommen brauchen.“, mahnte Anya.
Die Umstehenden grinsten sich wissend an. Diese Frau hatte Xander vollkommen im Griff! Richtig
so! Obwohl, irgendwie war er ja der Hahn im Korb und manchmal wünschte Buffy sich, sie hätte
einen Freund damit Xander nicht so alleine wäre. Mmh, natürlich auch, damit sie nicht so alleine wäre.
Etwas zweieinhalb Stunden später kamen die Frauen und der eine, arme Mann wieder aus dem Kino.
Ausrufe wie „Ausziehen!“ oder „Scheiße, ist der heiß!“, waren Xander nicht erspart geblieben. Er
konnte sich allerdings mit der ebenfalls ganz ansprechenden Nicole Kidman begnügen, die für Buffys
Geschmack allerdings viel zu dünn gewesen war. Außerdem war sie so.......bedeutungslos.....
Buffy war vollkommen hingerissen von Spike Pleeth gewesen. Dass er gut aussah, wusste sie bereits
und sie hatte Brad Pitt immer für das non plus Ultra gehalten, aber das war heute vollkommen auf den
Kopf geworfen worden. Spike Pleeth hatte einen wahnsinnig sexy, britischen Akzent (‚Oh, mein Gott,
britische Akzente sind nicht sexy, Giles ist auch Brite, egal!‘) und sah aus wie ein junger Gott.
Dreißig, hatte Anya gesagt, sei er. Na ja, sie war 25. Er war auf keinen Fall zu alt. Nein! Diese Frage
stellte sich ja nun mal leider gar nicht, aber man durfte ja wohl mal drüber nachdenke, nicht wahr???
„So, wollen wir noch irgendwas unternehmen?“, fragte Willow.
„Also, ich weiß nicht, ich....“, begann Buffy.
„Buffy hat Zeit!“, setzte Dawn fest.
„Was?“
„Ja, natürlich, deinen Vorlesungen sind erst morgen Nachmittag und wenn du vor lauter Müdigkeit bei
Giles im Buchladen einschläfst, macht das überhaupt nichts. Da kommt ja eh keiner.“
„Tja, Buffy. Dann bist du wohl überstimmt. Auf ins Bronze!“, rief Anya.
Das Bronze war der einzige Club in Sunnydale. Eigentlich auch recht nett. Er hatte eine schöne
Innenausstattung und es spielten immer ganz passable Bands. Schon zu High-School Zeiten waren sie
immer hergekommen, um die Sänger anzuschmachten oder einfach nur der Musik zu lauschen.
„Wir sind uns doch wohl alle einige, dass der Film gut war, oder?“, fragte Anya.
„Oh ja, ich glaube Buffy hat er besonders gut gefallen.“, grinste Dawn.
„Bitte?“ Buffy sah ihre Schwester an.
„Ja, ich meine, du stehst doch total auf diese beiden Kerle, oder nicht?“, fragte Dawn.
„Die sehen ja auch nicht schlecht aus.“, erklärte Tara.
„Danke für die Unterstützung, Tara!“, kam es von Buffy.
„Ich hab auch gar nicht gesagt, dass sie schlecht aussahen, aber ich hatte nur den Eindruck, dass du
gerne in der Situation der Frau gewesen wärst.“, stellte Dawn fest.
„Wer wäre das nicht?“, seufzte Anya.
„Also, ich fand den Film gar nicht so toll.“, warf Xander schnell ein.
„Natürlich nicht, Xander. Es ging ja im Prinzip auch nur um die Kerle.“, meinte Willow.
„Genau! Das nächste Mal gucken wir einen Action-Film.“, bestimmte er.
„Aber nur wenn Spike Pleeth mitspielt.“, sagte Buffy ganz in Gedanken. „Hab ich das gerade laut
ausgesprochen?“ Die umstehenden nickten grinsend und Dawn fühlte sich bestätigt.
Später in der Nacht verließ die Clique leicht angeheitert und schon etwas müde den Club. Buffy und
Dawn fanden irgendwie den Weg nach Hause. Tara beschloss, die schon ziemlich mitgenommene,
Willow nach Hause zu bringen und Anya hatte alle Mühe ihren Ehemann dazu zu bewegen einen Fuß
vor den anderen zu setzten.
Es musst drei Uhr gewesen sein, als Buffy sich in ihr Bettchen legte, das Licht ausmachte, die Decke
über den Kopf zog, friedlich einschlummerte und vom tollen Spike Pleeth träumte.
-2Buongiorno Italia
Der nächste Morgen war dann wohl der Alptraum, den Buffy in der Nacht verpasst hatte. Na gut, sie
hatte keinen einzigen Alptraum gehabt. Sie konnte nicht behaupten, dass Spike Pleeth ein Alptraum
war. Aber als sie wach wurde hatte sie so ungefähr das Gefühl, als hätte jemand mit der Bohrmaschine
direkt neben ihrem Ohr gewütet und zusätzlich mit einem Hammer auf ihren Kopf geschlagen.
Geschunden stieg sie aus dem Bett und musste feststellen, dass ihr dröhnender Kopf nicht das einzige
war, was ihren Tag vergewaltigte, sondern auch der höllische Muskelkater, der sie dazu brachte, sich
fest vorzunehmen, nie wieder mit Anya tanzen zu gehen.
Dawn erging es scheinbar ähnlich. Denn als Buffy nach gelungener Katzenwäsche (mehr war mit
Kater einfach nicht möglich (Anm.: Hah! Wortspiel!)) das Badezimmer verließ und in Richtung
Küche watschelte, fand sie eine vollkommen fertig aussehende kleine Schwester vor, die kaum gerade
sitzen konnte und ziemlich schlecht aussah.
„Na, ‘ne durchzechte Nacht gehabt?“, witzelte Buffy und kippte sich ‘ne Aspirin mit einem Glas
Wasser runter.
„Keine Scherze am frühen Morgen, klar?“, antwortete Dawn giftig und Buffy wurde klar, dass sie mit
dem Muskelkater und den mittlerweile nachlassenden Kopfschmerzen bei weitem besser dran war, als
Dawn.
„Da hier heute Morgen ja nicht so viel los ist, werde ich Mal zur Arbeit gehen.“, sagte Buffy.
„Du hast doch noch gar nicht gefrühstückt!“, meinte Dawn empört. Sie hätte gern noch ein wenig
Gesellschaft gehabt. Jetzt saß sie wieder einmal alleine da. Super!
„Hole ich nach. Tschüss!“ Zwei Minuten später war Buffy verschwunden.
Auf dem weg zum „Sunnydale Books“ machte sie noch einen Sprung in den Bäckerladen und holte
sich zwei Wunderbare Croissants, die den Tag schon viel angenehmer erscheinen ließen.
„Guten Morgen, Buffy!“, begrüßte Giles sie, wie jeden Tag, als sie den Laden betrat, begleitet von
dem klingelnden Geräusch der Türglocke, die ruhig etwas öfter klingeln dürfte, da sie ja bekanntlich
Kundschaft ankündigte.
„Morgen.“, murmelte Buffy und ein Blick in ihr Gesicht, verriet Giles, dass die Nacht wohl lang
gewesen sein musste.
„Buffy, könntest du heute Morgen bitte die Reiseführer ordnen? Wenn du damit bis zum Nachmittag
nicht fertig bist, ist das kein Problem.“ ,ordnete der Engländer an.
„Ist gut, mach ich.“, sagte Buffy, stellte ihre Sachen ab und freute sich schon unheimlich auf all die
Länder, die sie eh niemals sehen würde, wenn sie weiterhin Reiseführer sortieren würde.
Als sie mit Andorra fertig war und sie einige (Um)wege über Afghanistan (wer zur Hölle sollte da
Urlaub machen wollen?), Beirut, Chile und die Dominikanische Republik hinter sich hatte und
schließlich doch schon bei den D’Entrecasteaux – Inseln angelangt war, hatte sie gerade mal 2
Stunden hinter sich. Wie frustrierend.
„Buffy, kann ich dich für ein, zwei Stunden hier alleine lassen? Ich habe noch einen wichtigen
Termin.“, sprach Giles sie an.
„Sicher, ich schaff‘ das schon......“, sagte sie, während ihr der Autor des Reiseführers „Dubai
entdecken“ Schwierigkeiten bereitete.
„Gut, und verlas um Himmels Willen nicht den Laden, ohne die Kasse abzuschließen.“, mahnte Giles.
„Da ist doch eh nichts drin.“, murmelte Buffy.
„Was?“, fragte Giles.
„Och, nicht wichtig. Gehen Sie nur.“
Ein paar Minuten später war Giles verschwunden und sie widmete sich ganz dem ‚E‘. Allerdings
wusste sie nicht ganz was Emgajet zu bedeuten hatte. Entweder war es eine Stadt, ein Land oder eine
neue Fluggesellschaft, die Reiseführer rausbrachte. Sie nahm sich vor, das zu Hause mal im Atlas
nachzuschlagen.
Als sie sich gerade mit Escuintla beschäftigte, was ihre ebensoviel sagte wie Emgajet, wurde sie von
einem ungewohnten Geräusch gestört. Bei genauerem hinhören musste sie feststellen, dass es die
Türglocke war. Wirklich ein sehr ungewohntes Geräusch. Sie stand auf, klopfte sich den Staub von
den Knien und huschte durch die Regale hindurch um rauszufinden, wer wohl die Absicht hatte in
Dracula’s geheimes Archiv einzufallen.
„Kann ich Ihnen helfen?“, fragte sie freundlich.
Ein Mann, mit Sonnenbrille und auffällig blonden Haaren, den sie auf ungefähr einsachtzig schätzte,
stand im Verkaufsraum vor der Kasse und schaute sich etwas hilflos um. Na ja, ob sein Blick hilflos
war, konnte sie nicht feststellen, da er ja die Sonnenbrille trug.
„Oh, das können Sie tatsächlich.“, antwortet er und ließ Buffy das Blut in den Adern gefrieren. Die
Stimme hatte sie irgendwo schonmal gehört. Und diesen Akzent sowieso. Und als sie sämtliche
Gehirnwindungen durchforstet hatte wurde es ihr schlagartig klar: SPIKE PLEETH.
Buffy musste ihn wohl regungslos angestarrt haben, bis er sie aus ihren Gedankengängen riss: „Sie
können mir doch helfen, oder?“
„Was?“ Buffy war leicht weggetreten, was Mr. Pleeth nicht entging. „Wie kann ich Ihnen denn
helfen?“, versuchte sie zu retten, was zu retten war.
„Ich suche einen Reiseführer.“, erklärte er.
‚Ach du scheiße!‘ „Welches Land?“, fragte sie freundlich.
„Italien.“
„Na wenigstens ein normales Land.“, sagte sie zu sich selbst.
„Wie bitte?“ Er verstand nicht, was sie meinte.
„Wissen Sie, ich sortiere schon den ganzen Morgen Reiseführer. Endlich ein Land mit dem ich was
anfangen kann.“, erklärte sie und führte ihn zu den Reiseführern.
„Hier, sind alle die etwas mit Italien zu tun haben.“, sagte sie und deutete auf die Reihe, die mit einem
‚I’ gekennzeichnet war, aber noch nicht geordnet.
„Können sie mir da irgendwas empfehlen?“, fragte er freundlich und Buffy war nahe dran wieder aus
der Bahn zu geraten.
„Um ehrlich zu sein, sind Reiseführer nicht so mein Metier. Wenn sie Hilfe bei den Romanen
bräuchten, könnte ich Ihnen durchaus helfen.“ Sie lächelte leicht verlegen.
„Na, macht ja nichts. Ich schaue mich mal ein wenig um.“
Buffy widmete sich wieder dem ‚E‘ und bedauerte es nicht noch schneller geordnet zu haben, damit
sie jetzt beim ‚I‘ sein könnte. Ihm ganz nah eben. Und sie spielte mit dem Gedanken, ihn um ein
Autogramm zu bitten, aber irgendwie fehlte ihr der Mut.
„Ähm.“, er räusperte sich.
Buffy fuhr herum und schnellte hoch. „Ja?“
„Ich würde das gerne bezahlen.“, sagte er und deutet auf den Reiseführer in seiner Hand.
„Natürlich. Kommen Sie.“, sagte Buffy und ging zur Kasse.
Sie tippte gerade den Preis, des Reiseführers mit dem klangvollen Namen „Buongiorno Italia!“ ein, als
sich die Türglocke ein weiteres mal an diesem Tag meldete und die kleine, etwas pummelige Anna,
die Buffy auf etwa zwölf schätzte, kam herein. Sie kam oft und besuchte Buffy. Allerdings hatte sie
etwas Schwierigkeiten mit Buffy’s Namen, da sie zur Feuchten Aussprache neigte – dank ihrer
Zahnspange.
Anna sah Buffy an, sagte kurz „Hi!“ und inspizierte dann den Mann, der doch tatsächlich etwas in
dem alten Buchladen kaufte. Als sie ihn genauer betrachtet hatte, fiel auch bei ihr der Groschen. Der
Mann, der zwölfjährige Mädchenherzen höher schlagen lässt. SPIKE PLEETH. Und dann sah sie
Buffy verständnislos an, als wollte sie sagen: „Weißt du denn nicht, wer das ist?“
„Ähm, kann ich ein Autogramm haben?“, fragte Anna und Buffy war das auf unerklärliche Weise
verdammt peinlich.
„Natürlich.“, antwortete Mr. Oh-mein-Gott-bin-ich-heiß und sah Buffy Hilfe suchend an, weil er kein
Papier und keinen Stift zur Verfügung hatte.
Freundlich lächelnd reichte Buffy ihm das Geforderte. Und dann erfüllte er klein Anna einen
Herzenswunsch. Ein Autogramm in einer wundervoll geschwungenen Handschrift. „Bitteschön.“ Er
hielt Anna das Papier vor die Nase.
„Vielen Dank.“, sie strahlte glücklich und verließ den laden „Bye, Buffy!“
„Und? Was macht das dann?“, fragte Spike und deutete auf das Buch.
„Ähm, 13 $.“, sagte Buffy und er reichte ihr das Geld. Sie kassierte und packte das Buch in eine
Plastiktüte mit der Aufschrift „Sunnydale Books“.
Währenddessen beobachtet er sie. Eine hübsche junge Frau. Er schätze sie so auf Mitte/Anfang
Zwanzig. Sie hatte honigblondes Haar und ein wundervolles Gesicht. Wenn sie so leicht verlegen
lächelte, wollte er sie am liebsten küssen. Dabei kannte er sie doch erst seit knapp 15 Minuten...
Er nahm die Tüte an sich und verließ mit einem „Auf Wiedersehen!“ den Laden. Und zum ersten Mal
während dieser Zeit fragte Buffy sich: „Was tut Spike Pleeth in Sunnydale?“ Das war aber jetzt auch
eher unwichtig, denn sie hatte Spike Pleeth ein Buch verkauft und sie hatte mit ihm geredet und...sollte
sie jetzt nicht dringend eine ihrer Freundinnen anrufen???? Nein, sie wollte es für sich behalten. Das
war der Stoff aus dem Tagträume gemacht sind.
Sie ging zurück in ihre Abteilung für Reiseliteratur und widmete sich nun endlich dem ‚F‘.
Nach einigen äußerst eigenartigen Ländern und solche die es mal werden wollten, wie zum Beispiel
ein Land namens Frankreich, klingelte wieder einmal die Türglocke und irgendwas in ihr hoffte, dass
etwas mit „Buongiorno Italia!“ nicht in Ordnung war.
Doch es schien alles in Ordnung zu sein, denn zu Buffy’s Enttäuschung, war es Giles, der durch die
Ladentür schritt.
„Und, Buffy? Ist etwas Bemerkenswertes passiert, während meiner Abwesenheit?“, fragte er.
„Ich habe ein Buch verkauft!“, erklärte sie stolz.
„Nun, das ist durchaus erfreulich.“, sagte Giles, schaute sie die geordneten Reiseführer etwas genauer
an und murmelte etwas von „Sehr schön“.
„Buffy, würde es dir etwas ausmachen, mir einen Kaffee aus dem Café an der Ecke zu holen?“, fragte
Giles.
„Nein, überhaupt nicht.“, sagte Buffy. Und schon war sie verschwunden.
Sie lief zu dem Café, welches „tragbaren Kaffee“ anbot und besorgte für Giles einen extrastarken,
puertorikanischen Kaffee in einem dieser praktischen Pappbecher, während sie sich immer wieder die
Szene vor Augen führte, wie sie Spike Pleeth ein Buch verkauft hatte. Allerdings nicht, weil sie ein
Buch verkauft hatte, eher wegen etwas anderem, männlichem.
Vertieft in die Szene in der er ihr das Geld gegeben hatte, lief sie die Straße hinunter. Den Kaffee
sicher in ihrer Hand. Sie bog um die Ecke und..........
............hatte das Pech, dass zur gleichen Zeit jemand genau die selbe Idee hatte, in den sie genau
hineinrannte und ihm den wertvollen Kaffee direkt über das ziemlich teure T-Shirt kippte.
„Verfluchter Mist! Können Sie nicht aufpassen?“, schrie die angefallene Person Buffy an, ohne sie
auch nur anzusehen.
„Es tut mir wirklich Leid.“, stammelte Buffy.
Er schaute auf und blickte Buffy an „Sie?“
Und jetzt erkannte auch Buffy ihn. Sie hatte gerade Spike Pleeth Kaffee übers T-Shirt gekippt. Das
war wirklich ein verfluchter Mist. „Ja, ich!“, nuschelte sie.
„Meine Güte. So geht das nicht. Mein T-Shirt ist völlig ruiniert.“, motzte er.
„Ähm, meine Wohnung ist nicht weit von hier. Sie könnten sich dort umziehen.“, bot Buffy an.
„Was heißt nicht weit von hier?“ Er tat genervt.
„Dort um die Ecke. Es ist wirklich nur ein Katzensprung.“ Sie deutete in die Richtung.
„In Ordnung.“
Er folgte Buffy die Straße hinab zu dem Mehrfamilienhaus indem sich ihre Wohnung befand. Sie
schloss die Tür auf und bat ihn herein.
„Ich habe leider kein T-Shirt oder so da, aber ich könnte gucken, ob mein Ex-Freund was liegen
gelassen hat.“, bot Buffy ihn, war sich aber ziemlich sicher, das Riley nichts liegen gelassen hatte,
weil sie alles verbrannt hatte.
„Nein, nicht nötig. Ich habe gerade eingekauft. Auch T-Shirts. Ähm, wo kann ich......?“, fragte er.
„Achso, ja, ähm, auf den Flur und dann die erste links.“, erklärte Buffy.
Während er im Bad verschwunden war, räumte Buffy die Küche auf und wunderte sich wie Dawn
wohl zur Uni gekommen war. Bestimmt war sie gekrochen. Dann beschäftigten sich ihre Gedanken,
aber mehr mit der Frage, wie sie so ruhig sein konnte, wenn Spike Pleeth ihr Badezimmer benutzte.
Letztendlich setzte sie sich auf einen Stuhl und wartete.
Er ließ auch nicht lange auf sich warten und schon bald kam er mit einem frischen T-Shirt und
unverschämt gut aussehend aus dem Bad direkt in die Küche.
„Tja,..“, sagte er.
„Ähm, kann ich Ihnen vielleicht was anbieten?“ Hastig stand sie auf und tigerte zum Kühlschrank
„Vielleicht...ähm....was zu trinken? Wir haben aber nur Pepsi light. Oder was zum Essen. Vielleicht
Obst??“, beförderte Buffy sich gerade in die tiefsten Tiefen der Konversation.
„Erstens kannst du „Du“ sagen und zweitens: Nein, danke. Ich möchte nichts.“, erklärte er und musste
grinsen, weil sie wieder so wunderschön aussah.
„Okay, ich heiße Buffy.“, sagte sie unsicher.
„Spike.“, sagte er und sie schon wollte sagen: „Ich weiß!“ Ließ es dann aber.
„Mmh, ich werd‘ dann wohl mal wieder.“, sagte er und nickte in Richtung Flur.
„Ja.“, sagte sie nervös und wusste gar nicht, was sie tun sollte.
Und wieder war er überwältigt. So überwältigt, dass seine Beine im Alleingang zu ihr hinüber
wanderten, den Rest des Körpers mitnahmen und der hormongesteuerte Teil von ihm sie küsste. Buffy
wusste auch nicht so recht, wie ihr geschah, als sie seine Lippen auf ihren spürte. Dann löste er sich
von ihr und sah sie mit einem undefinierbaren Blick an. „Das muss aber unser kleines Geheimnis
bleiben.“, flüsterte er. Sie nickte bloß stumm. Dann drehte er sich um und das nächste, was Buffy
hörte, war, wie er die Haustür zuschlug.
-3The Call
Sie erwachte aus ihrer Trance, als Dawn wie eine verrückte mit dem Schlüsselbund vor ihrem Gesicht
hin und her wedelte, um Buffy mit dem klingelnden Geräusch aus ihren Spike Pleeth – Fantasien zu
holen.
„Was hat man denn mit dir gemacht?“, fragte Dawn ihre vollkommen perplexe Schwester.
„Wieso?“, fragte Buffy. Mehr ging noch nicht.
„Du standest hier ja vollkommen hypnotisiert.“, meinte Dawn, ging an ihr vorbei und nahm sich
erstmal eine Pepsi light aus dem Kühlschrank.
„War in Gedanken.“, antwortete Buffy und fügte ‚Seit bestimmt 10 Minuten‘ im Stillen hinzu und
grinste innerlich.
„Ist irgendwas Nennenswertes passiert? Ja, wohl eher nicht. Giles Buchladen ist ja nicht gerade ‘ne
Anlaufstelle für große Events.“, meinte Dawn.
„Ja, es ist nichts passiert. Alles beim Alten.“, sagte Buffy, „Wie bist du eigentlich so wach geworden?
Du hattest doch einen richtigen Kater heute Morgen.“
„War auf einmal weg.“, erklärte Dawn, „Aber was machst du hier? Müsstest du nicht eigentlich noch
zwei Stunden lang Bücher sortieren?“
„Ach, du scheiße!“, war alles, was Dawn an diesem Vormittag noch von Buffy zu hören bekam, denn
diese war schon aus dem Haus gerannt. Sie lief so schnell es ging zum Café um einen neuen
puertorikanischen Kaffee für Giles zu besorgen und dann im selben Horrortempo zum kleinen
Buchladen. Immer darauf bedacht, ganz langsam um die Ecken zu rennen..........sofern das möglich
war........
„Giles, es tut mir wahnsinnig Leid.“, war das erste, was sie sagte als sie in den Laden gestürmt war
und hielt dem verwirrt aussehenden Engländer den Becher vor die Nase.
„Nun ja, ich wunderte mich tatsächlich ein wenig darüber, dass es vierzig Minuten Aufwand benötigt
einen Becher Kaffee zu besorgen, aber ich bin mir sicher, du hattest deine Gründe.“, sagte der
Bibliothekar, putze seine Brille und nahm dann den Kaffee entgegen.
„Allerdings.“, sagte Buffy und widmete sich wieder den spannenden Reiseführern. Mittlerweile doch
schon beim ‚G‘!
Zwei Stunden, circa 600 Reiseführer und 19 Buchstaben im Alphabet weiter, konnte Buffy dann
endlich gehen.
Zu Hause angekommen, stellte sie fest, dass Dawn erneut verschwunden war. Also, kochte sie sich
einen Kaffee und setzte sich vor den Fernseher. Allerdings nur um festzustellen, dass MTV um die
Mittagszeit wohl nichts Besseres zu tun hatte, als ein Spezial über europäische Schauspieler zu
bringen. Sie hatte eigentlich gedacht, es könnte sie von einem gewissen Kerl, dem sie Kaffe über’s TShirt gekippt hatte, ablenken, doch nachdem Orlando Bloom, Ewan McGregor, Hugh Grant, Colin
Firth und Jude Law aus dem Nähkästchen geplaudert hatten und Buffy feststellen musste, dass so viele
Briten sie nicht gerade ablenkten, kam es noch dicker. Als sie nämlich ein sehr bekanntes Gesicht mit
dem Schriftzug ‚Spike Pleeth‘ darunter erspähte, war es um sie geschehen. Sie stellte die Kaffeetasse
beiseite und konzentrierte sich vollständig auf das schöne Gesicht mit dem ungewöhnlich blonden
Haaren.
In der nächsten viertel Stunde erfuhr sie interessante Details aus dem Leben des Spike Pleeth. Sein
richtiger Name war William. Er war, nicht wie Anya gemeint hatte 30, sonder 32 Jahre alt und er kam
aus einer kleinen Stadt in der Nähe von London. Er hatte eine Schauspielausbildung und wollte schon
immer Schauspieler werden. Aus seinem Privatleben ließ er nicht sehr viel verlauten. Ob er eine
Freundin hatte, war unbekannt. Oh, du schöner, geheimnisvoller Mann......
Als Mr. Pleeth fertig erzählt hatte und Buffy vollkommen in Wunschträumen versunken war, klingelte
das Telefon. Es war irgendeine Freundin von Dawn gewesen, die etwas wissen wollte.
Ein Blick auf die Uhr verriet Buffy, dass sie sich wirklich langsam in Bewegung setzten sollte, wenn
sie, die vor 5 Minuten begonnene, Vorlesung über ‚Medien und ihre Wirkung auf Jugendliche‘ nicht
verpassen wollte.
*~*~*~*~*~*
„Es ist nicht zu empfehlen Jugendliche im Alter von 12 – 14 Jahren nach 22 Uhr das Fernsehen
gucken zu erlauben, da.................oh Miss Summers, wie nett, dass sie sich doch noch dazu
herablassen uns ihre Aufmerksamkeit zu schenken..................nun, da die gezeigten Sendungen äußerst
fragwürdig sind.“, unterbrach der Professor bei Buffy’s Erscheinen und fuhr dann fort, während Buffy
sich neben Tara setzte.
„Wo kommst du denn jetzt her?“, fragte Tara.
„Von zu Hause.“, erklärte Buffy.
„Wie heißt er?“, fragte Tara.
„Bitte?“
„Na, weshalb solltest du sonst zu spät kommen, wenn nicht wegen einem Kerl? Ich meine, wenn du
von zu Hause kommst.......“,sagte Tara, zeigte nebenbei auf, kam dran und warf eine Antwort in den
Raum bevor sie zu Buffy „Was nun?“, sagte.
„Ich bin vor dem Fernseher eingeschlafen. War anstrengend heute Morgen. Ich musste Reiseführer
sortieren.“, erklärte Buffy.
„Aha.“, meinte Tara „Was schenkst du Dawn zum Geburtstag?“, wollte sie wissen.
„Häh?“
„Buffy, Dawn – deine Schwester – Geburtstag – übermorgen. Wir wollten abends bei Xander und
Anya feiern.“, fasste Tara zusammen.
„Ach ja. Gut, dass du das sagst.“
„Und was schenkst du ihr?“
„Eine CD, die sie schon lange haben wollte und einen Gutschein für einen Shopping – Trip nach LA.
Ich dachte, das wäre das richtige.“, sagte Buffy.
*~*~*~*~*~*
Vollkommen geschafft von diesem ereignisreichen Tag schloss Buffy die Tür zu ihrer Wohnung auf.
Als sie einen Fuß hineinsetzte, wäre sie fast über Dawn’s rumliegendem Rucksack gestolpert. Sie
polterte ins Wohnzimmer und fand ihre kleine Schwester schlafend vor dem laufenden Fernseher. Sie
machte den Fernseher aus und deckte Dawn zu. Dann verschwand Buffy im Badezimmer und 10
Minuten später in ihrem warmen Bettchen.
Sie dachte noch einmal über den Tag nach. Aber nichts wollte ihr einfallen, außer *Spike Pleeth* .
*~*~*~*~*~*
„Mann Buffy, du hättest mich gestern Abend ruhig wecken können.“, war das erste, was Buffy am
nächsten Morgen vernahm. Sie drehte sich um und zog sich die Decke über den Kopf. „Das Sofa ist
echt nicht so gemütlich, wie du vielleicht vermutet hast.“, empörte sich Dawn und riss ihrer, sich noch
im Halbschlaf befindenden Schwester, die Decke weg.
„Dawn! Bitte! Ich habe heute frei. Ich will schlafen!“, murmelte Buffy.
„Ist ja gut. Bin ja schon weg.“ Dawn hob abwehrend die Hände und verließ dann das Zimmer.
Als Buffy circa zwei Stunden später wieder aufwachte, fühlte sie sich ausgesprochen gut und
ausgeschlafen. das konnte allerdings auch an ihren ‚blonden Träumen‘ liegen.....
Nach gelungener Katzenwäsche, streunte sie in die Küche um sich Kaffee zu kochen. Dawn war
anscheinend schon gegangen, denn sie fand einen Zettel auf dem Küchentisch:
Hey Buffy!
Irgendwie wolltest du mir heute Morgen ja nicht zuhören und hast
mich lieber weggeschickt. Ich wollte dir eigentlich nur sagen, dass
gestern Abend jemand für dich angerufen hat. Jemand namens William.
Er wollt keine Nachricht hinterlassen, nur dass du ihn im Sunnydale
Pallace erreichen kannst. Unter dem Namen: William Bloody. Ich weiß
auch nicht, was das für ein komischer Name ist, aber er hat es so
gesagt. Er war bestimmt ein Verwandter von Giles. Er hatte diesen
Akzent.....
Na ja, wir sehen uns heute Abend
Dawn
Buffy hatte nicht die leiseste Ahnung, wer sie da angerufen hatte. Also setzte sie sich erstmal auf’s
Sofa und schaltete den Fernseher ein. Während sie so durch die Programme zappte, überlegte sie
fieberhaft wer das wohl gewesene sein könnte. Als der Bildschirm auf MTV umsprang, konnte sie
plötzlich alles zusammenzählen: William, britischer Akzent, Sunnydale Pallace...........Nein, das
konnte nicht sein.....oder doch???
Die nächste halbe Stunde verbrachte sie nun damit, mit sich selbst zu reden und mit sich selbst zu
streiten, ob sie es denn nun versuchen sollte im Sunnydale Pallace anzurufen oder nicht. Schließlich
gewann der Teil von ihr, der unbedingt anrufen wollte, um sich bis auf’s letzte zu blamieren.
Etwas zittrig suchte sie die Nummer aus dem Telefonbuch und wählte dann.
„Sunnydale Pallace. Schönen Guten Tag, was kann ich für Sie tun?“, fragte eine freundliche Stimme
am anderen Ende der Leitung.
„Ähm, wohnt ein gewisser Spike Pleeth bei Ihnen?“, fragte Buffy nervös.
„Dazu kann ich keine Auskunft geben.“, sagte die Stimme.
„Hören Sie, er hat angerufen und meinte ich solle ihn zurückrufen.“, erklärte Buffy.
„Mag sein. Es geht trotzdem nicht.“, meinte die Stimme.
Buffy überlegte „Können Sie mich denn mit William Bloody verbinden?“, fragte sie.
„Einen Moment.“, sagte die Stimme und es knackte in der Leitung. Und Buffy wurde klar, dass genau
jetzt in seinem Zimmer das Telefon klingelte, weil sie anrief. Dieser Gedanke machte sie noch
nervöser als sie ohnehin schon war. Dann hörte sie wie der Hörer abgenommen wurde.
„Hallo?“, fragte eine bekannte Stimme mit britischem Akzent.
Und jetzt wusste Buffy wirklich nicht, was sie sagen sollte „Ähm.....also...hier ist....ähm....Buffy
Summers.....“
PAUSE „Du hattest bei mir angerufen.........“, sagte Buffy noch, als niemand antwortete.
„Ja stimmt, ich hatte deine leicht übermüdete Schwester am Telefon, nehme ich an.“, antwortete Spike
endlich.
„Na ja, sie war wohl ein bisschen verkatert.“, erklärte Buffy.
„Achso, du willst sicher wissen, warum ich dich angerufen habe.“, sagte Spike.
„Ich gehe davon aus, dass es wegen der Reinigungsrechnung ist.“, sagte Buffy.
„Eigentlich nicht.“, kam es auf Buffy’s Seite aus dem Hörer.
„Weshalb dann?“, fragte Buffy ein wenig verdutzt.
„Eigentlich wollte ich dich fragen, ob du Lust hättest dich mit mir zu treffen.“, fragte Spike.
„Bitte?“ Buffy starrte den Telefonhörer an, als hätte er gerade gesagt, er wolle Wackelpudding zum
Nachtisch. Sie hatte verstanden, was er gesagt hatte, sie konnte es nur nicht glauben. Der berühmte
Spike Pleeth wollte sich mit ihr treffen?! Das war doch lächerlich!
„Ob du Lust hättest dich mit mir zu treffen. Nur so.“
Kleine Männchen in Buffy’s Bauch tanzten den Partytanz und sie konnte dem Telefonhörer,
beziehungsweise der Person die dahinter steckte, noch immer nicht glauben. Und am anderen Ende
war ein berühmter Schauspieler nervöser als bei jedem Vorsprechen, weil er wirklich Angst hatte, sie
würde ihn nicht treffen wollen.
„Warum eigentlich nicht?“, sagte Buffy.
„In Ordnung, würdest du hier vorbeikommen?“, fragte Spike.
„Klar.“
„So um halb vier, heute Nachmittag?“, fragte er.
„Passt.“, sagte Buffy. Sie hätte alles dafür getan diesen Termin einzuhalten.
„Gut, Zimmer 304.“, erklärte er.
„Bis dann.“
„Bis dann.“
Und dann hatten beide aufgelegt. Buffy starrte perplex auf den Hörer und Spike im Sunnydale Pallace
konnte gar nicht glauben, dass es so einfach gewesen war.
Nun hatte Buffy allerdings ein neues Problem. Und zwar: Wie kriege ich den Tag krumm? Es war
noch nicht mal ganz Mittag. Also würde es bis halb vier noch Ewigkeiten dauern. Und an Schlafen
war ja jetzt eh nicht mehr zu denken.
-4The Interview
Nach circa zehn Tassen ‚Beruhigungskaffee‘ war Buffy so hibbelig, von dem ganzen Koffein, dass sie
letztendlich doch schon vorzeitig die Wohnung verlassen musste. Es half nichts. Sie musste raus.
Vollkommen nervös, tippelte sie durch die Einkaufsstraße Sunnydales und schaute sich Schaufenster
an. Es war etwas beruhigend. Sie hatte wundervolle Kleider gesehen und unwahrscheinlich
beruhigende Schuhe, zu denen ihr aber leider das Geld fehlte. Sie schaute sich jedes einzelne
Schaufenster sorgfältig an, um ja viel Zeit zu schinden. Bis sie vor dem Kino stand: ‚Gar nicht gut‘,
beschloss sie, als sie das riesige Plakat sah, auf dem ganz deutlich ein platinblonder Mann zu sehen
war, mit dem sie in einer halben Ewigkeit eine Verabredung hatte. Als sie merkte, dass sich dies eher
nicht beruhigend auf ihre momentane Lage auswirkte, beschloss sie Giles einen kleinen Besuch
abzustatten.
Als sie die Tür des kleinen Buchladens öffnete, vernahm sie gleichzeitig, das von ihr ausgelöste und
viel zu selten gehörte, Klingeln der Türglocke. Und wieder musste sie an ihn denken. Gar nicht gut.
„Buffy, du hast doch heute frei.“, war Giles‘ ‚Begrüßung‘.
„Genau, du kannst wieder gehen.“, schnappte Harmony. Sie arbeitete im Buchladen, wenn Buffy keine
Zeit, beziehungsweise frei hatte. Aber nur als Aushilfe. Buffy hingegen hatte einen festen Job.
„Ich weiß nicht, was ich machen soll. Ich hab heute keine Vorlesungen und...na ja...ich muss
irgendwie den Tag krumm kriegen.“, erklärte sie.
„Aber dann musst du doch nicht hier her kommen.“, keifte Harmony, „Warum musst du denn den Tag
krumm kriegen?.“, schob sie neugierig hinterher.
„Ich wüsste nicht, was dich das angeht.“, meinte Buffy und wandte sich dann an Giles „Haben Sie eine
Idee, was ich tun kann?“
„Nun ja, Buffy. Hier kannst du tatsächlich nichts tun. Tut mir leid.“, sagte Giles.
„Da kann man nichts machen. Ich denke, ich gehe dann mal Willow besuchen.“, meinte Buffy, drehte
sich um und verließ den Laden.
Als sie draußen stand, hatte sie allerdings gar keine Lust mehr Willow zu besuchen. Also beschloss
sie, im Park ein wenig spazieren zu gehen.
Sie setzte sich auf eine Bank, in der Nähe, des Sees und beobachtete die Enten, die friedlich vor sich
hinschnatterten.
Und irgendwie ging die Zeit, dann auch vorbei. Sie beobachtete die Leute im Park. Dann ging sie nach
Hause, duschte noch einmal und versuchte dann ein Brot zu backen. Man konnte ja nie
wissen........und als es dann drei Uhr war, schnappte sie sich ihre Jacke und machte sich auf den Weg
zum Sunnydale Pallace.
Als sie dann in der riesigen Eingangshalle des Hotels stand, verließ sie der Mut und sie hätte sich
gerne etwas Mut angetrunken. Doch dann fiel ihr der Kater vom letzten Mal wieder ein und sie
verwarf die Idee wieder.
Es gab fünf Fahrstühle. Drei davon aus Glas. Die Dame and er Rezeption schaute ein wenig affektiert
drein und Buffy beschloss sofort, sie nicht nach dem Weg zu fragen.
Sie erinnerte sich: Zimmer 304. Na dann musste das wohl der 3. Stock sein. Man konnte es ja mal
probieren.
Als sie in den Fahrstuhl einstieg gesellte sich eine schlanke, etwa dreißigjährige Brünette zu ihr und
fragte: „Auch in den Dritten?“ Buffy nickte nur. Der Fahrstuhl setzte sich in Bewegung und fuhr hoch.
Das plingende Geräusch kam und die Tür ging auf. Die beiden Frauen liefen gemeinsam den Flur
entlang und hielten dann beide vor dem Zimmer mit der 304. Fragend blickte Buffy die Frau an, die
das aber gar nicht zu bemerken schien, sondern einfach klopfte.
Dann öffnete sich die Tür. Ein großer dunkelhaariger Mann, bat sie herein, schnappte sich einen Block
und fragte nach den Namen. Erst jetzt bemerkte Buffy, dass eine Menge Leute in dem Raum saßen.
„Und ihr Name?“, fragte der Mann an Buffy gewandt. „Ähm...äh....Buffy Summers.“, sagte sie.
„Sie stehen nicht auf meiner Liste. Von welcher Zeitung kommen Sie?“, fragte er.
„Zeitung?“ Buffy wusste nicht ganz, wie ihr geschah.
„Ja, sie kommen doch zum Interview mit Spike Pleeth, oder?“, fragte der Mann.
„Bitte? Ich.......Er......“ Doch dann beschloss sie, dass es wahrscheinlich besser sei, für ein paar
Stunden in die Rolle, einer Journalistin zu schlüpfen. „Ich komme vom......äh......‘Actors Magazine‘.“,
erklärte sie und war sich sicher, dass noch kein Verlag je von dieser Zeitschrift gehört hatte. Doch zum
Glück, kaufte man es ihr ab. „Dann setzten Sie sich bitte noch einen Augenblick.“
„Hast so was wohl noch nicht so oft gemacht.“, sprach ihre ‚Fahrstuhlgefärtin‘ sie an.
„Noch nie.“, sagte Buffy wahrheitsgemäß.
„Er ist ein ganz Lieber. Genau richtig für den ersten Versuch.“, sagte die Frau, als spräche sie von
einem Hund.
„Wer?“ Buffy hatte keine Idee, von wem die Frau sprach. Das ganze hatte ihr so einen Schreck
eingejagt, dass sie immer noch mit den Folgen zu kämpfen hatte.
„Na, Spike Pleeth.“, meinte die Frau und verdrehte genervt die Augen. Diese Blondine war aber auch
wirklich schwer von Begriff!
„Aha.“
„Miss Summers? Sie sind jetzt dran.“, kam der Mann mit der Liste auf sie zu. Buffy stand auf und
folgte ihm. Sie wurde in ein Zimmer gebracht und sah ihn, Spike Pleeth, auf der Couch sitzen.
„Setz dich doch.“, bot er ihr den Sessel, gegenüber von ihm an. „Und du kommst also vom ‚Actors
Magazine‘?“ Er zog die linke Augenbraue ungläubig hoch, während sie sich setzte.
„Sieht ganz so aus.“, meinte sie arrogant.
„Es tut mir Leid.......“ Doch er wurde unterbrochen, als eine Frau reinkam und Buffy fragend
anblickte: „Haben Sie gar keine Fragen?“
„Doch natürlich...äh.....Mister Pleeth, wie kamen Sie auf die Idee Schauspieler zu werden?“, fragte sie
und die Frau verschwand. Stille hing im Raum. Keiner sagte etwas.
Er räusperte sich. „Wie schon gesagt, es tut mir Leid. Ich hatte gedacht um die Zeit, seien die
Interviews schon vorbei.“, entschuldigte er sich.
„Na ja, wenigstens hat die Welt jetzt eine neue Zeitschrift.“, witzelte sie.
Er lachte. „Buffy........“ dann ging die Tür auf. „So, Miss Summers, ihre Zeit ist vorbei, würden Sie das
bitte ausfüllen, bevor Sie gehen?“ Vollkommen überrumpelt wurde sie von der Frau aus dem Raum
geschoben. Sie bekam einen Zettel in die Hand gedrückt und noch nicht einmal Spike war in der Lage
irgendwas zu sagen, da alles so schnell ging.
Buffy setze sich wieder auf den Stuhl, neben die Brünette. „Und? Wie war er?“, fragte diese.
„Nett.“, antwortete Buffy.
„Was? Er war doch bestimmt sehr charmant. Er ist so wieso ein ganz toller Mann. Mein Gott, was
würde ich dafür geben........“ ihr Redeschwall wurde unterbrochen, als sie in den Interviewraum
gerufen wurde.
Buffy machte sich daran, den Zettel auszufüllen, auf dem es um die Zeitschrift ging, für die sie
(imaginär) arbeitete.
Nach einer Weile kam die Brünette vollkommen entzückt aus dem Raum und ließ sich wieder, laut
seufzend, auf dem Platz neben Buffy nieder, um ebenfalls den Zettel auszufüllen.
„Ähm, Miss Summers, Mister Pleeth würde gerne noch einmal mit Ihnen reden.“, kam der
‚Listenmann‘ erneut auf Buffy zu.
Beide Frauen blickten erstaunt auf und Buffy stand auf, gab ihren Zettel ab und ging wieder zu dem
Raum, in dem er sich befinden musste. Sie klopfte und öffnete nach seinem „Herein“ die Tür. Sie trat
ein und blickte ihn fragend an. Er stand am Fenster, den Blick zu ihr gerichtet.
„Hallo.“, meinte Buffy etwas schüchtern. „Du wolltest mit mir sprechen?“
„Na ja, wie schon gesagt, es tut mir Leid. Hättest du Lust noch einen Tee mit mir zu trinken?“, fragte
er. Zu Buffy’s Erstaunen war er sogar ein wenig verlegen.
„Um ehrlich zu sein: Nein!“ Er sah schockiert aus. „Aber ich würde mit dir spazieren gehen, oder so.
Ich hasse Hotels.“ Erleichtert atmete er aus.
„Ich hasse Hotels auch. Nur verbringe ich die meiste Zeit meines Lebens in diesen Gebäuden.“ Er
lächelte.
„Dann sollten wir wirklich spazieren gehen.“, sagte sie. „Sofern das möglich ist.“
„Warum sollte es?“, fragte er.
„Na ja, ich weiß ja nicht...Paparazzi , Fans...“, begann sie.
„Da könntest du Recht haben, aber ich denke, dass es trotzdem klappt. Ich bin ja auch einkaufen
gegangen, ohne, dass mich jemand angefallen hat. Na ja, bis auf eine Frau mit Kaffee....“, er sah sie
wissend an. Sie schenkte ihm nur einen entschuldigenden Blick.
„Na dann komm.“, sagte sie und verließ den Raum. Er folgte ihr. Zusammen gingen sie in den Raum,
in dem Buffy zuvor gewartet hatte. Die brünette Journalistin saß noch immer da und füllte den Zettel
aus. Sie sah gar nicht auf, als Buffy ihre Tasche unter dem Stuhl neben ihr hervorkramte, sondern
fragte einfach: „Was wollte der Sexgott denn noch von dir?“
Buffy wäre fast mit dem Kopf gegen den Stuhl geknallt, als sie sich aufrichten wollte, da sie ihre
Tasche gefunden hatte. Und Spike stand zwei Meter weiter entfernt, hatte alles mitgehört und sagte
mit einem amüsierten Grinsen: „Er wollte sie auf einen Tee einladen, aber sie wollte lieber spazieren
gehen.“
Die Frau blickte entsetzt auf. Genau in das Gesicht des ‚Sexgottes‘ und ihre Gesichtsfarbe wechselte
schlagartig in einen dunklen Rotton. Buffy hatte sich währenddessen wieder vollkommen aufgerichtet
und wusste im ersten Moment gar nicht wie sie reagieren sollte.
„Kommst du?“, fragte Spike sie, als wäre gar nichts passiert.
„Ja sicher.“, meinte sie schnell, warf der Brünetten ein „Tschüss.“ zu und folgte ihm.
Als die beiden auf dem Flur standen, brach Spike plötzlich in schallendem Gelächter aus. Buffy sah in
nur verständnislos an. „Was hast du denn jetzt?“
„Das war doch genial. Die Frau ist.......“, mehr brachte er nicht heraus.
„Die Frau ist was?“, hakte Buffy nach.
„Ich weiß auch nicht. Sie kommt zu jedem Interview. Egal wo. Dann hat sie die kürzesten Röcke an
und versucht andauernd über Umwege zu fragen, ob ich mit ihr schlafen würde.“, erklärte er.
„Wie das?“
„Na ja, erst fragt sie, ob ich bequem sitze und dann erzählt sie, dass ihr Bett auch sehr bequem sei. Du
weißt schon, mit diesem ganz bestimmten Ton in der Stimme.“
„Sie meinte, du wärst ein ganz Lieber.“, erzählte Buffy.
„Häh?“
„Ich musste ja erfinden ich sei, von diesem Magazin und dann hab ich erzählt, es wäre mein erstes
Interview.“
„Na ja, ihr schenke ich wohl auch immer mein bestes Lächeln, was?“, grinste er.
Mittlerweile standen sie im Fahrstuhl. Spike hatte bereits den Knopf, der sie ins Erdgeschoss bringen
sollte, gedrückt und der Fahrstuhl fuhr los.
„Die Frau ist in dich verliebt.“, stellte sie fest.
„Quatsch.“, meinte er.
„Doch natürlich.......auf jeden Fall will sie dich ins Bett kriegen. Ein Groupie quasi.“
„Toll.“, sagte er sarkastisch.
Es machte `Pling` und die Tür ging auf. Beide traten in die Hotelhalle in der reges Treiben herrschte.
„Muss mal eben zur Rezeption.“ Spike deutete auf die affektierte Frau, hinter dem Tresen. Dann
gingen sie hinüber.
„Haben Sie eine Nachricht für mich?“, fragte er, schenkte der Dame ein Schauspielerlächeln, welches
sie erröten lies? Und brachte ihr ihre Affektiertheit somit aus dem Gesicht.
„Leider nein.“, meinte sie breit grinsend. Anscheinend merkte sie nicht, dass sie ihn anstarrte......
„Na, macht nichts. Dann kann ich sie immerhin noch ein weiteres Mal fragen....“, sagte er
wimpernklimpernd und ging dann zusammen mit Buffy aus dem Hotel.
„Du bist aber auch ein Schleimer.“ Diesen Kommentar konnte Buffy sich nicht verkneifen.
„Mein Gott, irgendwer musste der Frau ja mal ihren komischen Gesichtsausdruck wegzaubern. Und
rausschlagen wollte ich es nicht.“ Wieder grinste er.
„So, wo kann man denn hier am besten spazieren gehen?“, fragte er.
„Im Park. Eigentlich. Ich war heute schon dort. Bei dem Wetter ist es wundervoll.“, sagte sie.
„Dann zeig mir mal, wo der Park ist.“
Zusammen gingen sie quer durch Sunnydale. Niemand erkannte ihn. Niemand belästigte sie. Beide
sagten kein Wort. Sie gingen einfach nur. Er neben Buffy. Sie neben Spike. Etwa zehn Minuten später
erreichten sie den Park. Viele Leute waren jetzt unterwegs. Jogger, Leute, die ihre Hunde ausführten,
Rentner......
„Schön hier.“, sagte er.
„Ja. Am See ist es am schönsten.“
„Dann lass uns hingehen.“
Und wieder gingen sie stillschweigend ein kurzes Stück. Bis sie an dem riesigen See ankamen.
„Du hast Recht. Hier ist es am schönsten.“, sagte er. „Wollen wir uns hier hinsetzten?“ Er deutete auf
die Grasfläche, von der aus, man alles im Blick hatte.
„Warum nicht?“, fragte sie und setze sich schonmal.
Und er sich neben sie.
Neben Buffy.
Spike Pleeth neben Buffy Summers.
Einfach so.
An einem ganz normalen Tag.
Im ganze normalen Sunnydale.
Die Studentin und der Schauspieler.
-5Out for a walk
„Erzähl mir von dir.“, forderte Spike sie auf.
„Warum?“, fragte sie.
„Na ja, weißt du. Die einzigen Menschen, die ich noch kennen lerne verdienen Massen an Geld, sind
eingebildet und von sich selbst überzeugt. Du bist normal.“, erklärte er.
„Schon klar, ich verdienen nicht so viel Geld wie du.“, sagte sie.
„Nein, so meinte ich das nicht, ich........“ Sie unterbrach ihn: „Ich weiß......was möchtest du denn von
mir wissen?“
„Mmh, alles. Ich weiß es nicht...erzähl einfach.“, forderte er sie ein weiteres Mal auf. Er war so
fasziniert von ihr und wollte einfach alles wissen, jede Kleinigkeit und er war sich sicher, dass es ihn
nicht langweilen würde.
„Gut. Also, dass ich Buffy Summers heiße, weißt du ja bereits. Mein zweiter Name ist Anne. Ich bin
25 Jahre alt und eigentlich sagt man jetzt: ‚Und meine Hobbys sind......‘. Allerdings habe ich nicht
wirklich Hobbys. Keine Zeit für so was.“, erzählte sie.
„Arbeitest du denn nur in diesem Buchladen?“, fragte er.
„Ja. Nein. Also, Ich arbeite in dem Buchladen und nebenbei studiere ich.“, sagte sie.
„Solltest du nicht eher nebenbei arbeiten?“ Er grinste amüsiert.
„Da muss ich dir vollkommen Recht geben, aber das Geld steht ja nicht in Säcken vor meiner Tür und
meine kleine Schwester hat’s nicht so mit dem Arbeiten. Obwohl sie ja arbeiten geht. Sie verdient nur
nicht sonderlich viel.“
„Und was machen deine Freunde?“, fragte er.
„Also, meine beste Freundin Willow ist Anwältin. Xander ist Bauingenieur, Anya arbeitet in einer
Boutique und Tara studiert auch noch. Es ist jetzt das letzte Semester für uns.“, erzählte Buffy.
„Ist deine Freundin Willow denn älter als du?“, fragte er.
„Nein, nur hochintelligent. Sie hat das Studium im Schnellverfahren abgeschlossen.“
„Oh.“ Mehr hatte er dazu nicht zu sagen.
„Erzähl was von dir.“, sagte Buffy nun. Sie fand ihr Leben langweilig, sie wollte ihn nicht weiter
damit langweilen, sondern stattdessen etwas von ihm erfahren. Er hatte bestimmt schon eine Menge
erlebt.
„Ehrlich?“ Er war überrascht.
„Ja, warum denn nicht?“, fragte Buffy.
„Normalerweise haben die Leute schon so viel über mich gehört und gelesen, dass sie mein Leben
besser kennen als ich.“, sagte er.
„Ich gehöre nicht zu den Leuten. Ein bisschen weiß ich schon, aber nicht viel.“, erklärte sie.
„In Ordnung. Ich heiße William Pleeth, bin 32 Jahre alt und Hobbys habe ich auch keine.“
„Warum Spike?“, fragte sie.
„Künstlername. Sie waren der Meinung, dass der Name William nicht gerade der Renner wäre. Vor
allem nicht in Amerika.“, sagte er.
„Verstehe......Darf ich fragen, wie es ist berühmt zu sein?“, fragte Buffy leise.
„Darfst du. Die Leute denken, es ist ein Privileg oder so was. Ist es nicht. Wenn du Pech hast, kannst
du dich nicht mehr frei auf der Straße bewegen, du musst immer gut gelaunt sein und tausendmal
dieselben Fragen beantworten. Und in meinem Alter wirst du zusätzlich nur auf dein Äußeres
reduziert.“
„Du magst es überhaupt nicht?“, fragte sie.
„Manchmal hasse ich es. Manchmal nicht. Mein Gott, ja, du hast keine Geldsorgen mehr, wie es
vielleicht früher war. Du bist beliebt. Aber du hast Stress, keinen Schlaf und du kannst auch wieder
unbeliebt sein. Alles ist möglich. Man hat kaum Freunde und wenn, sind es meist, welche, die den
gleichen Beruf haben, weil du ja sonst niemanden kennen lernst. Und eine Beziehung ist.......ich weiß
auch nicht. Du weißt nie, was der andere in dir sieht. Ob es nur das Geld und der Erfolg ist.“ Er starrte
emotionslos auf den See. Und er wirkte unglücklich. Bei seiner Erzählung kamen ihr fast die Tränen
und sie hätte ihn am liebsten in den Arm genommen.
„Tut mir Leid, dass ich danach gefragt habe.“
„Nein, schon gut. Es ist....ich weiß auch nicht. Manchmal wäre ich eben gerne ganz normal.“, sagte er.
„Du bist normal. Nur, dass dich mehr Leute kennen. Warum solltest du nicht normal sein? Du hast
Wünsche und Träume wie jeder andere auch. Glaubst du, ich wäre nicht gerne mal berühmt? Oder, als
ich klein war, wollte ich immer Sängerin werden. Man ist nie zufrieden mit dem, was man hat.“, gab
Buffy mehr von sich preis, als sie eigentlich vorgehabt hatte.
„Da hast du wohl Recht. So ist das Leben.“
Sie saßen nur noch da. Schauten sich nicht an, starrten auf den See.
„Buffy?“
„Ja?“
„Danke!“
„Wofür?“
„Du hast meinem Leben gerade wieder Sinn gegeben.“, sagte er und Buffy erschrak. Wie meinte er
das denn nun? Es war sicherlich nur, weil sie versucht hatte ihn zu trösten. Oder?
Und wieder saßen sie nur da. Sprachen nicht. Sie genossen die Stille. Bis......
„Aaaaaaaaaaaahhhhhhhhhhhhhhhhhhh.........schau, da vorne..........SPIKE PLEETH!!!!!!!!!!!!“
Noch bevor Buffy und Spike hätten entsprechend reagieren können, standen auch schon zwei ungefähr
23 jährige, vollschlanke, blonde junge Frauen, vor ihnen und sahen aus, als würden sie keine Luft
mehr bekommen.
Spike blickte zu ihnen hoch, als wüsste er nicht, warum sie hier waren und sah sie fragend an. Die
beiden waren hin und weg und Buffy konnte sich das Lachen nicht verkneifen.
„Könnten wir ein Autogramm bekommen?“, fragte die eine mit zuckersüßer Stimme. Und Buffy
bemerkte auch schon, wen sie da vor sich stehen hatte. Die beiden waren die beliebtesten in ihrem
Semester und Buffy war froh älter zu sein als die beiden. Total von sich überzeugt, viel zu dünn, und
schrecklich eingebildet.
„Sicher.“, sagte Spike und die beiden sahen es wohl als Aufforderung sich zu Buffy und Spike zu
setzten.
„Habt ihr was zum Schreiben da?“, fragte er, beide schüttelten den Kopf.
„Ich aber.“ Buffy kramte in ihrer Tasche, holte einen Notizblock und einen Kugelschreiber heraus und
reichte sie Spike.
„Das wäre dann das zweite mal diese Woche, dass du mir in so einer Situation hilfst.“, grinste er.
„Ja, vielleicht solltest du das einfach immer bei dir tragen. Ich kann dir ja nicht ewig, mit Block und
Stift bewaffnet, hinterher laufen.“
„Wie heißt ihr?“, fragte Spike.
„Rebecca.“, sagte die eine mit einer Stimme, von der man meinen könnte, sie würde ihn jetzt am
liebsten flachlegen.
„Yvonne.“, sagte der andere Kleiderständer und Buffy wunderte sich, dass sie sich nicht noch über die
Lippen leckte.
„Gut.“, murmelte Spike und schrieb auf jeweils ein Blatt seinen Namen. Plus „Für Rebecca“ und „Für
Yvonne“. Die beiden waren sicherlich enttäuscht, dass nicht „In Liebe“ drunter stand. Dann reichte er
ihnen die Blätter.
„Du hast was vergessen.“, meinte Yvonne mit einem unschuldigen Lächeln.
„Was denn?“ Spike sah die beiden ein wenig irritiert an.
„Na, deine Telefonnummer.“, meinte Rebecca frech.
„Ich denke, nicht, dass ich euch die geben werde.“, sagte er unbekümmert.
Um von der Abfuhr abzulenken, sahen die beiden Buffy an und fragte sich wohl, woher sie sie
kannten.
„Sag mal, studierst du hier?“, sprach Yvonne Buffy an.
„Ja, aber im letzten Semester.“, sagte sie.
„Ach genau, du bist das arme Mäuschen mit der hochintelligenten Freundin, stimmt’s? Ich weiß noch,
dass du erst kein Date hattest, bei deinem High School Prom. Ich war zwar nicht da, aber man hat’s
mir erzählt. Wollte dich keiner?“, stichelte Rebecca.
„Geht dich das was an? Ich meine, das interessiert doch niemanden mehr. Das ist 8 Jahre her. Hast du
irgendein Problem?“, fragte Buffy „Und falls du es unbedingt wissen möchtest: Mein Date kam
später.“
„Pff.“, machte Yvonne nur.
„Was sitzt du hier überhaupt rum? Ich meine, du könntest uns ruhig mit ihm alleine lassen.“, sagte
Rebecca und war kurz davor Spike das Knie zu streicheln, wäre er nicht in Deckung gegangen.
„Das hättet ihr wohl gerne.“, sagte Buffy.
„Ja. Merkst du nicht, dass du störst? Spike wollte noch mit uns auf sein Hotelzimmer gehen.“, sagte
Yvonne mit einem zweideutigen Blick.
Während Buffy nur über diese Aussage lachen konnte, war Spike eher weniger erfreut. „Geht’s noch?
Ich bin auch noch da.“ Er mochte nicht, wenn man über ihn redete, als wäre er gar nicht anwesend.
„Uns geht’s wundervoll und ich bin mir sicher, dass es mir in deinem Bett noch viel besser gehen
würde.“, sagte Yvonne.
„Mit dem Problem, dass du mein Bett nie zu Gesicht bekommen wirst.“, sagte Spike und stand auf und
murmelte was von: „Ich glaub’s nicht.“
„Was denn?“, jammerte Rebecca.
„Buffy, kommst du? Ich will dir noch mein Bett zeigen.“ Er konnte sich selbst kaum noch halten, als
er in die geschockten Gesichter seiner beiden Groupies blickte. Buffy stand auf, nahm demonstrativ
seine Hand und die beiden gingen davon.
Nach einigen Metern ließ Buffy seine Hand wieder los. Er war ein bisschen enttäuscht darüber.
„Na, das war ja was.“, sagte sie.
„Glaub mir, so was hab ich auch noch nicht erlebt.“
„Du hast Recht. Dein Leben ist nicht so toll, wie man denkt. Ich meine, ich denke immer mein Leben
ist langweilig, stressig und unfair. Aber das möchte ich auch nicht.“, erklärte sie.
„Das wünsche ich dir auch nicht.“, sagte er. „Wie war denn das mit deinem Date beim Prom?“ Er
grinste verschmitzt.
„Na ja, mein Freund Angel, war schon drei Jahre älter als ich und wir hatten kurz vor dem Ball
beschlossen, dass es besser sei, wenn wir uns trennen. Na ja, er hatte beschlossen.“, sagte sie leicht
traurig.
„Und dann?“
„Ich war erst den Abend über alleine. Und später kam er durch die Tür. Und wir haben getanzt und all
das. Dann ist er aber trotzdem nach LA gegangen.“, sagte sie.
„Hast du noch Kontakt zu ihm?“, fragte Spike
„Gelegentlich ja. Er ist jetzt Privatdetektiv oder so.“
„Spannend.“
Sie gingen wieder schweigend nebeneinander her und beobachtete die Leute, ohne zu merken, dass sie
sich über die gleichen Leute im Stillen amüsierten. Dann räusperte er sich.
„Buffy, ähm, hättest du.......ähm...würdest du...vielleicht.....eventuell.....nur wenn du willst.........mit
mir essen gehen?“, fragte Spike ohne sie anzuschauen und wurde beinahe rot.
„Was?“ Buffy traute ihren Ohren mal wieder nicht.
„Gut, war ‘ne blöde Idee, Entschuldigung, dass ich gefragt habe.“, sagte Spike leicht enttäuscht. So
was hatte er noch nie erlebt. Meist fragten die Frauen ihn. Er wusste nicht, wie er mit dieser
ungewohnten Situation umzugehen hatte.
„Nein, ganz und gar nicht, ich würde sehr gerne mit dir essen gehen.“, sagte Buffy.
Spike blickte sie ungläubig an. „Wirklich?“
„Ja.“
„Wie wär’s mit morgen? Es ist mein letzter Abend in der Stadt und heute muss ich mit den
Produzenten essen.“, erklärte er.
„Das geht nicht.“, sagte sie enttäuscht und war tottraurig. „Meine Schwester hat morgen Geburtstag.
Wir essen bei Xander.“
„Da kann man wohl nichts machen.“, sagte er und wirkte geknickt.
Buffy überlegt fieberhaft nach einem Ausweg. Man konnte es förmlich rattern hören. „Doch. Gibt es.
Du kommst einfach mit.“
„Das geht doch nicht.“
„Natürlich geht das. Xander ist ein guter Koch. Und du würdest mich vor einem weiteren
Verkupplungsversuch retten.“, bettelte sie.
„Na, wenn das so ist. Ich komme mit.“, sagte er.
Dann waren die beiden auch schon am Tor des Parks eingetroffen. Nun mussten sie sich trennen. Und
beide standen sich etwas unbeholfen gegenüber.
„Holst du mich morgen beim Hotel ab?“, fragte Spike.
„Gut. Um acht?“
„Um acht.“
Und dann trennten sich ihre Wege.
Und beide waren auf ihrem Rückweg um einiges glücklicher als auf dem Hinweg.
.............und ganz versteckt hinter einem Busch, bekamen zwei viel zu dünne Blondinen fast Schaum
vor dem Mund.
-6All you wanted
„Buffy bringt jemanden mit?“, fragte Anya ihren Freund, der so eben den Telefonhörer wieder
aufgelegt hatte.
„Ja, sie sagt, sie hat ihn vor ein paar Tagen kennen gelernt, und er wollte gerne mit ihr essen gehen
und da dachte sie, es sei in Ordnung, ihn mitzubringen.“, erklärte Xander.
„Hoffentlich, sieht er gut aus.“, meinte Anya und widmete sich wieder den Tomaten.
*~*~*~*~*~*
„Buffy, ich finde das ja so toll. Ich meine, es ist mein Geburtstag und du hast ein Date. Das wird
spannend.“, freute Dawn sich.
„Also ist es wirklich in Ordnung für dich?“, fragte Buffy skeptisch.
„Ja klar.“, kreischte Dawn.
Dann klingelte das Telefon. Es war Joyce Summers, die ihrer jüngsten Tochter zum Geburtstag
gratulieren wollte. Mit dem Hinweis, dass in nächster Zeit noch ein Päckchen ankommen würde.
Etwas später am Tag, stand Buffy vollkommen ahnungslos, vor ihrem eigentlich überfüllten, für sie,
aber viel zu leerem Kleiderschrank und war dem Tod nahe, weil sich nichts Passendes zum Anziehen
finden konnte.
„Buffy, ehrlich, du kannst das ruhig anziehen. Es macht nicht fett.“, beruhigte Dawn ihre Schwester,
als diese in einem perfekt sitzendem blauen Kleid, sich über den unvorteilhaften Schnitt aufregte.
„Nein, ich ziehe doch das Schwarze an.“, entschied Buffy. Und dabei blieb es dann auch.
*~*~*~*~*~*
„Also Dawn, ich geh dann jetzt los. Wir treffen uns dann bei Xander.“, verabschiedete Buffy sich von
ihrer kleinen Schwester und verließ die Wohnung.
Auf dem weg zum Sunnydale Pallace machte sie sich so ihre Gedanken. Sie hatte keine Ahnung, wie
ihre Freunde auf den erühmten Gast reagieren würden.
So, ging sie durch die dunklen Straßen Sunnydales um einen Filmstar abzuholen. Das war schon
komisch. Bis vor ein paar Tagen hätte sie jeden ausgelacht, der ihr das erzählt hätte. Aber jetzt war es
wahr. Und sie sah ihn schon. Er stand vor dem Hotel und sah mit seiner schwarzen Hose verdammt
sexy aus.
„Können wir?“, fragte sie ihn.
„Klar, ich habe aber leider kein Geschenk für deine Schwester. Nur Blumen. Ich kenn’ sie ja gar
nicht.“, sagte er.
„Ach, kein Problem. Die wird sowieso schon dumm gucken, wenn sie sieht, wen ich mitbringe. Ich
schätze, dass ist Geschenk genug.“, grinste sie. Und er grinste zurück.
Auf dem Weg zu Xander’s Wohnung sagten sie kein Wort. Sie gingen wieder nur nebeneinander her.
Sie wussten nicht, was sie sprechen sollten. Es war alles zu verwirrend.
„So, hier ist es.“, sagte Buffy und drückte auf den Klingelknopf.
Wenig später machte den beiden eine reichlich gestresste Anya mit den Worten „Du kannst den Mann
keine fünf Minuten alleine lassen. Da brennt alles an. Kommt rein.“ die Tür auf und war so schnell
wie sie gesprochen hatte, auch schon wieder in der Küche verschwunden.
„Gut, falls du sie überhaupt wahrgenommen hast: Das war Anya.“, erklärte Buffy. „Wir könne ja mal
gucken was in der Küche so los ist.“, grinste sie noch.
Buffy setzte sich, in Richtung Küche, in Bewegung und Spike folgte ihr. Schon vor der Tür hörte sie
Xander fluchen und Anya keifen. Dann öffnete sie einfach die Tür.
„Na, noch irgendwas Essbares im Haus??“, fragte Buffy.
„Hi Buffy.“, grüßte Xander.
„Also, das ist Spike.“, sie zeigte auf ihren Gast. „Und das sind Anya und Xander.“, deutete sie ihm.
Dann verschwand Anya fluchend aus der Küche, um sich was Neues anzuziehen, da der Braten seine
Spuren auf ihrem Shirt hinterlassen hatte.
„Hallo Spike........“ Xander sah in sich genauer an „Pleeth...........ich meine.......hi.“
In dem Moment kam Anya auch wieder zur Tür rein. „So, jetzt hab ich Zeit. Buffy, das ist also dein
Date.......“ Sie sah ihn sich genauer an. „Sie sehen aus wie Spike Pleeth.“ Und dann fiel der Groschen.
Ihre Augen weiteten sich, als hätte man ihr zu viel Pfeffer ins Essen getan und sie blickte fragend
zwischen den umstehenden drei Personen hin und her.
Allerdings bekam sie keine Antwort, weil es an der Tür klingelte. Da Anya noch nicht in der Lage
gewesen war, sich zu bewegen, musste Xander hingehen und kam zwei Minuten später mit Dawn und
Tara zurück in die Küche.
Bei beiden verlief die Begrüßung ähnlich. Sie reagierten ähnlich geschockt und überrascht wie Anya
und trauten sich gar nicht etwas zu sagen.
„Wo bleibt Willow eigentlich?“, fragte Buffy schließlich.
„Die kommt doch eigentlich immer zu spät. Bestimmt irgendein Idiot, der seine Frau geschlagen hat
und trotzdem die Kinder nach der Scheidung haben will.“, mutmaßte Anya über Willow’s
Zuspätkommen.
Ein paar weitere Minuten, in denen Tara und Dawn ihre Sprache wiederfanden, vergingen und wieder
klingelte es an der Tür. Anya lief hin und kam mit einer total gestressten Willow in die Küche.
„Tut mir leid, Leute, aber ich hatte einen wirklich schwierigen Fall. Der Mann, der seine Frau
geschlagen hat, wollte jetzt, nach der Scheidung, auch noch die Kinder.“, erklärte Willow und alle
lachten.
„Sag ich doch.“, kam es von Anya und Willow verstand gar nichts.
„Also, Willow, das ist Spike.“, machte Buffy bekannt.
„Ich bin Willow.“, sagte sie und gab ihm die Hand. Sie hatte ihn nicht erkannt.
„Will, geh doch schonmal mit Spike ins Wohnzimmer. Wir müssen irgendwie die Küche leer
bekommen.“, sagte Xander und Willow und Spike gehorchten.
„Und was machst du so beruflich?“, fragte Willow.
„Ich bin Schauspieler.“, antwortete er.
„Ach wirklich? Ich hab in der High School Theater gespielt, aber davon kann man ja nicht leben.“,
sagte Willow. Spike nickte. „Ich habe ein paar Freunde, die noch Theater spielen, aber sie können
davon auch nur schlecht leben. Die müssen sich mit ein paar tausend Dollar rumärgern.“, erklärte
Willow. „In welchem Bereich bist du tätig?“
„Beim Film.“
„Aha, jetzt mal so über den Daumen gepeilt. Was hast du denn bei deinem letzten Film verdient?? Ich
meine davon kann man doch nicht leben, oder?“
„10 Millionen $.“
Für ein paar Sekunden blieb Willow der Mund offen stehen, bis der Schrei „Essen!“ von Anya, die
Wohnung erfüllte. Beide standen auf und gingen hinüber zur Essecke.
„Könnte mir jemand vielleicht die Toilette zeigen?“, fragte Spike noch.
„Sicher.“ Tara sprang auf und deutete ihm, ihr zu folgen.
„Wo hast du denn Spike Pleeth kennen gelernt?“, fragte Dawn.
„Spike Pleeth?“, schrie Willow fast entsetzt und realisierte warum er so viel Geld verdiente, während
Tara wieder die Küche betrat.
„Beruhigt euch. Es war ein Zufall.“, sagte Buffy, hatte aber nicht die Chance weiterzuerzählen, da
Spike zurückkam.
„Na dann können wir ja essen.“, sagte Anya und bat alle zu Tisch.
Alle saßen gemeinsam am Tisch. Und Spike fand es wundervoll. Obwohl alle genau wussten, wer er
war, fragten sie ihn nicht aus. Sie behandelten ihn ganz normal. So, wie es lange keiner mehr getan
hatte. Er fühlte sich unsagbar wohl. Er beobachtete Buffy, wie sie herzhaft und erfrischend lachte. Er
beobachtete ihr Freunde, wie sie sich unterhielten. Und er unterhielt sich auch. Er hatte einen
wundervollen Abend.
„Es ist nur noch ein Brownie da!“, schrie Dawn.
„Genau, und ich bekomme ihn!“, meinte Xander und wollte nach dem Kuchen greifen.
„Nix da. Ich würde sagen, wir veranstalten einen Wettbewerb.“, schlug Tara vor.
„Einen Wettbewerb?“, Dawn schaute sie fragend an.
„Ja, derjenige mit der am ärmsten von uns dran ist, bekommt den Brownie.“
„Gut, also ich sollte den Brownie bekommen, weil Anya mich heute den ganzen Tag über angezickt
hat, dass ich das ganze Essen versauen würde.“, sagte Xander und war sich sicher den Brownie zu
bekommen.
„Ich sollte ihn bekommen, weil mein Studium wahnsinnig anstrengend ist.“, versuchte Dawn es
kläglich.
„Ja, besonders die Partys!“, warf Buffy ironisch ein und alle lachten.
„Also, ich sollte den Brownie bekommen, weil ich heute den ganzen Tag mit ansehen musste, wie
Xander die Küche vergewaltigt.“, meinte Anya unbekümmert und sah dann zu Tara.
„Ich bekomme ihn, weil.....ähm.....weil....mir absolut nichts einfällt, warum ich ihn bekommen sollte.“,
versuchte sie es.
„Das war ja wohl nichts.“, bemerkte Willow, „Ich sollte ihn bekommen, weil ich seit Ewigkeiten
keinen Sex mehr hatte.“, meinte sie und glaubte gewonnen zu haben.
„Netter Versuch. Ich bekomme ich also, weil....na ja.......ich muss in diesem Buchladen arbeiten, in
dem keiner etwas einkauft, das Studium meiner Schwester ist wahnsinnig anstrengend, meiner Mutter
will sich selbst finden und ich habe echt Angst, dass sie irgendwann mit einem Joint bewaffnet vor
meiner Tür steht und meint, dass sie sich selbst am besten in Marihuana wieder findet. Nicht zu
vergessen die Tatsache, dass ich einem Filmstar Kaffee übers Hemd geschüttet habe und dass ich
meinen Freund, den ich eigentlich heiraten wollte, in flagranti mit einem Kerl im Bett erwischt habe.
Kein schöner Anblick.“, zählte Buffy auf und Xander schob ihr geschlagen den Brownie hin.
Buffy wollte gerade reinbeißen, als...........“Und was ist mit mir?“ Alle Blicke richteten sich auf Spike.
Keiner hatte erwartet, dass er arm dran wäre.
„Na ja, ich lebe seit 10 Jahren auf Diät............ähm...ich muss immer wahnsinnig viel Text lernen
und......ich bekomme kaum Schlaf. Eine Frau, die in einem Buchladen arbeitet hat mir neulich Kaffee
übers Shirt gekippt und außerdem werde ich nur auf mein Äußeres reduziert.“, erklärte Spike.
„Guter Versuch, aber ich glaube nicht, dass du dafür ‘nen Brownie bekommst. Die Sache mit meinem
Ex ist zu gut.“, grinste Buffy und biss genüßlich in den Kuchen.
Etwas später am Abend verabschiedeten sich Buffy und Spike von den anderen. Sie gingen die Straße
hinab, durch das Wohnviertel, in dem Anya und Xander wohnten.
„Und? hat es dir gefallen?“, fragte Buffy.
„Ja, das hat es. Danke, dass du mich mitgenommen hast.“ Und er meinte es ernst.
„Kein Problem. Sie mochten dich anscheinend.“
„Ja, niemand hat irgendwas über meinen Beruf gesagt. Ich war ganz normal.“
„Siehst du.“
„Na ja, Willow fragte, was ich beruflich mache und als ich ihr eine ehrliche Antwort auf die Frage,
wie viel ich verdiene, gegeben habe, konnte sie nicht mehr sprechen.“, grinste Spike. „Sie hat nicht
damit gerechnet.“
„Stimmt. Sie hat dich auch nicht gleich erkannt.“
„Wollen wir noch ein bisschen in den Park?“, fragte er.
„Warum nicht?“
Und wieder gingen die beiden schweigend nebeneinander her. Und beide machten sich so ihre
Gedanken. Keiner wusste, wie es weitergehen sollte. Buffy fand es traurig, dass er morgen abreisen
musste. Aber sie hatte auch nicht den Mut ihn zu fragen, ob sie sich wieder sehen könnten. Und auch
Spike dachte darüber nach. Er wollte sie gerne wieder sehen. Aber was würde sie dazu sagen?
Bald waren sie angekommen. Und ohne auch nur ein Wort zu verlieren gingen sie wieder zum See.
Dann fasste er sich ein Herz.
„Buffy, hättest du Lust morgen etwas mit mir zu unternehmen?“, fragte er schüchtern.
„Ich dachte, du würdest morgen abreisen?“ Sie war ganz erstaunt.
„Das wollte ich auch, aber jetzt haben sich die Dinge geändert.“ Er machte einen Schritt auf sie zu,
wusste aber nicht, ob es richtig oder falsch war, was er jetzt vorhatte. Er blickte ihr in die Augen, nur
um raus zu finden, ob sie es auch wollte. Und dann tat er es einfach. Er küsste sie. Als sie sich wieder
voneinander lösten schauten beide sich an. „Glaubst du, dass das richtig war?“, fragte sie ihn.
„Ich weiß es nicht, ich musste es tun.“, antwortete er ehrlich.
„Gut, dass du es getan hast.“
Die beiden setzten sich auf eine Bank. Beide wussten nicht, was nun passieren sollte. Spike musste
bald wieder die Stadt verlassen und Buffy war kurz vor dem Ende ihres Studiums. Hoffnungslos.
Vorsichtig legte sie ihren Kopf auf seine Schulter und blickte hinaus auf den See, auf dessen
Oberfläche sich das Mondlicht spiegelte. Ganz vorsichtig fuhr er ihr immer wieder mit der Hand durch
ihr Haar. und als Buffy so über diesen Mann, bei dem sie gerade saß, nachdachte, fielen ihr diese
Zeilen ein, die sie irgendwo einmal gehört hatte:
If you want to
I can save you
I can take you away from here
So lonely inside
So busy out there
And all you wanted was somebody who cares
Please can you tell me
So I can finally see
Where you go when you’re gone
Und sie erkannte, dass er sich wirklich allein fühlen musste. Immer. Er kannte ja beinahe kein
normales Leben mehr.
„Buffy?“
„Mmh?“
„Würdest du denn morgen gerne was mit mir unternehmen?“
„Sicher.“
„Das ist gut.“
Und dann kuschelte sie sich noch dichter an ihn. Genoss seine Nähe, seinen Duft. Und dachte nicht
darüber nach, was übermorgen sein würde, wenn er wahrscheinlich schon wieder einen sinnlosen Film
drehen würde.
-7Beyond the sea
„Du würdest wirklich ins Kino gehen?“ Buffy war total erstaunt.
„Ja, warum nicht?“, fragte Spike.
„Hast du nicht genug von so was?“
„Tja, wir gucken ja auch ‚Findet Nemo‘. Ich glaube nicht, dass ich einen der Schauspieler persönlich
kenne.“, bemerkte Spike.
„Da hast du wahrscheinlich Recht.“, lachte Buffy.
Die beiden hatten sich wieder getroffen. Genauso, wie abgemacht. Spike hatte seinen Aufenthalt in
Sunnydale um einen Tag verlängert. Wegen Buffy. Nur wegen ihr. Am liebsten hätte er noch mehr
Zeit mit ihr verbracht, aber es ging nicht. Er war er und sie war sie. Zu kompliziert. Zwei Welten,
unterschiedliche Ansichten, vielleicht andere Lebenseinstellungen. Zumindest versuchte er sich das
einzureden. Denn eigentlich war er sich sicher, dass sie beide vieles verbindet.
Buffy dachte ähnlich. Sie wusste nicht, was sie von allem halten sollte. Sie war schon lange nicht mehr
so verwirrt gewesen. Sie versuchte einfach nicht daran zu denken, dass er morgen weg sein würde und
dass sie ihn dann wahrscheinlich nie wieder sehen würde, außer auf Postern, in Filmen oder sonstwo.
„Popcorn?“, fragte er zuvorkommend, als sie an der Kinokasse standen.
„Okay.“
Zehn Minuten später saßen sie in einem relativ überfüllten Kino. Tausende von zehnjährigen saßen
mit ihren Müttern im Kino, um zu sehen, wie ein Clownfisch verloren ging. Die Mütter, die Spike
bemerkt und erkannt hatten, versuchten ihre armen Kinder in die Nähe des Schauspielers zu zerren,
um einen Platz in seiner Nähe zu ergattern. Auch wenn die Kinder nicht wollten. Buffy wunderte sich
nur, warum niemand sein Kind heulend zu ihm schickte, damit er es zurückbringen konnte.
Nach ziemlich unterhaltsamen 100 Minuten, in denen Spike unter anderem die Schauspielkünste von
Dori lobte, weil es wahnsinnig schwer sei jemanden zu spielen, der so verwirrt ist. Fasziniert hatte
Buffy beobachtet, wie viel Spaß es ihm gemacht hatte sich diesen Film anzuschauen. Er wirkte wie ein
kleiner Junge an Weihnachten.
Während des Abspanns blieben sie einfach sitzen. Buffy futterte den Rest ihres Popcorns und lauschte
‚Beyond the sea‘.
Somewhere
Beyond the sea
Somewhere
Waitin' for me
My lover stands
On golden sands
And watches the ships
That go sailin'
„Magst du das Lied?“, fragte Spike.
„Ja, wer singt es?“, fragte sie.
„Robbie Williams.“, sagte er.
„Wer?“, fragte Buffy und sah ihn verständnislos an.
„Ach, ihr Amerikaner!“
„Wieso?“ Jetzt verstand sie gar nichts mehr.
„In Europa und im Rest der Welt kann der Mann kaum über die Straße gehen ohne belagert zu werden
und hier kann er sich ein schönes Leben machen. Hier kennt ihn keiner. Beneidenswert.“, erklärte
Spike.
„Er singt wundervoll, oder?“, fragte Buffy verträumt.
Somewhere
Beyond the sea
She's there
Watching for me
If I could fly
like birds on high
Then straight to her arms
I'd go sailin'
„Schon, aber es ist nicht ganz meine Musik. Ich mag eigentlich eher punkigere Sachen.“, erzählte er.
„Na, das hier ist ja nicht gerade Punk.“, grinste sie.
It's far
Beyond the stars
It's near beyond the moon
I know
Beyond a doubt
My heart
Will lead me there soon
We'll meet
Beyond the shore
We'll kiss
Just like before
Happy we'll be
Beyond the sea
And never again
I'll go sailin'
„Richtig, aber es passt doch ganz gut, oder nicht?“, fragte er und beugte sich etwas näher zu ihr.
„Stimmt.“, flüsterte sie, „Es ist alles viel zu...........“ „Pscht..............“
Und dann küsste er sie. Endlich. So was tat man doch im Kino, oder nicht? Sie wusste es. Sie wollte
ihn irgendwie wieder sehen. Und so langsam hatte sie den Verdacht, sich verliebt zu haben. Alles war
eigentlich perfekt. Bis auf diese eine Sache.....und zwar die, dass er bald weg war. Und dann? Happy
we'll be
Beyond the sea And never again I'll go sailin' Was stimmte daran? Beyond the sea?
I know
Beyond a doubt
My heart
Will lead me there soon
And we'll meet (I know we'll meet)
Beyond the shore
We'll kiss
Just as before
Happy we will be
Beyond the sea
And never again
I'll go sailin'
Beide hofften in diesem Moment, es würde so sein. Dann wäre es so einfach. Und auch wieder nicht.
Es war verwirrend. Unwirklich. Beide waren sich sicher, sich verliebt zu haben. Aber sie wussten
nicht, was der andere fühlte.
No more sailin'
So long sailin', sailin'
No more sailin'
Goodbye, fill in, my friend
No more sailin'
So long
Sailin'
No more sailin'
No more
Fill in...
Auf Wiedersehen!
No more sailin'
No more
ooohhh, No more sailin'
No more, No more
No more saaaailin'
No more
One more time
No more sailin'.
„Was hältst du davon?“, fragte er.
„Es wäre schön.“, antwortete sie.
„Ja. Da hast du recht.“ Er nahm sie in den Arm.
Und dann saßen sie da. Einfach nur so. Starrten auf die Leinwand, auf der noch immer der Abspann
gezeigt wurde, während ein anderes, vollkommen unwichtiges, Lied gespielt wurde.
Irgendwann mussten die beiden einsehen, dass es Zeit war aufzustehen. Nämlich als, das Licht
vollständig angestellt wurde und die Putzkolonne anrückte.
„Wollen wir noch was essen gehen?“, fragte er schließlich und nahm mutig ihr Hand.
Sie nickte nur und drückte seine Hand. Beide redeten nicht darüber, was im Kino geschehen war. Sie
wussten selbst nicht was. Aber irgendwas war da gewesen. Und sie wussten auch nicht, was sie davon
halten sollten. Es zu sagen war vielleicht zu viel. Alles könnte kaputtgehen. Etwas, das gar nicht da
war. Oder war es da???
„Was wirst du machen, wenn du Sunnydale verlässt?“, fragte Buffy, als sie im Restaurant saßen.
Eigentlich wollte sie ja nicht darüber nachdenken, aber sie musste es einfach wissen. Sie wollte
wissen, was er tat.
„Termine. Interviews. England. Drehs.“, meinte er kurz angebunden.
„Aha.“ Sie sah etwas unglücklich aus.
„Was wirst du in nächster Zeit machen?“, fragte er.
„Mein Studium beenden, im Buchladen arbeiten, meine Schwester durchfüttern,...........was man eben
so macht. Ich weiß es nicht...und momentan möchte ich auch nicht drüber nachdenken.“, sagte sie
ohne ihn anzuschauen.
„Buffy, ich...wir.....“
„Es ist gut. Lass uns nicht darüber reden. Bitte.“
Beide kannten das Problem. Und sie wollten sich ihm gar nicht stellen. Es war wie eine Krankheit.
Schrecklich. Vielleicht tödlich. Schwächend. Schon der Gedanke. Dabei kannten sie sich erst seit ein
paar Tagen.
„Spike Pleeth ist der heißeste Kerl in diesem gottverdammten Land.“, konnten die beiden plötzlich das
Gespräch an einem anderen Tisch verfolgen. Die vier Damen, die sehr an Carrie, Samantha, Charlot
und Miranda erinnerten (Anm.: Sex and the City!!!), schienen nicht bemerkt zu haben, dass besagte
Person sich im Raum befand und Spike grinste Buffy nur wissend an.
„Auf jeden Fall besser, als dieser Kerl, der mit einem Dauerständer rumläuft.........“, sagte eine.
„Antonio Banderas“, flüsterte Spike zu Buffy.
„Antonio Banderas.“, konnte man vom anderen Tisch hören.
Buffy lachte.
„Aber Spike Pleeth kriegt jede. Ich meine, der ist doch dauergeil. Der sieht zumindest immer so aus.“
Spike’s Gesicht veränderte sich.
„Ja, das kann aber auch von den ganzen Drogen kommen.“
„Drogen, Frauen und Alkohol. Er sieht aber auch nur gut aus...wahrscheinlich tausendmal operiert.“
„Das reicht!“, meinte Buffy und stand auf.
„Buffy!“ Er wollte sie zurückhalten, doch es war schon zu spät. Sie stand bereits am Tisch der vier
Damen.
„Entschuldigung. Gezwungenermaßen musste ich gerade Ihr Gespräch mithören. Und ich denke, dass
Sie nicht das Recht haben so über eine Person zu urteilen, die Sie nicht kennen.“, legte Buffy los.
„Wer bist du, Kleine? Sein Kindermädchen?“
Buffy wollte gerade zur nächsten Tirade ansetzten, als Spike ihre Hand nahm und sie wegzog.
Natürlich so, dass die Damen ihn nicht erkannten.
„Eigentlich hätte ich das machen müssen.“, sagte er, zog sie mit sich und blieb dann stehen, drehte
sich um und ging genau auf den Tisch der Tratschweiber zu. Dann blieb er davor stehen und sah
erwartungsvoll in die Runde.
„Ähm, ich wollte mich entschuldigen. Für meine Freundin. Sie ist so empfindlich.“, meinte er mit
gespielter Freundlichkeit.
„Spike.....Pleeth..........ähm..........das war......“, stotterte eine.
„Ja, natürlich, nur ein Spaß, nicht wahr?“, fragte Spike.
Alle nickten kräftig.
„Von vier sexuell frustrierten Damen, die keinen mehr abbekommen.“, meinte er und schaute sie
emotionslos an. „Ach, und der Salat ist spitze.“, dann drehte er sich wieder um, fasste Buffy an der
Hand und verließ zufrieden mit ihr das Restaurant.
Schweigend gingen beide wieder durch die Straßen Sunnydales bis zum Sunnydale Pallace. Keiner
wollte an das denken, was kommen würde......oder auch nicht.
„Kommst du noch mit hoch?“, fragte er.
Sie nickte.
„Warte hier fünf Minuten!“
Dann verschwand er im Hotel. Und Buffy hatte fünf Minuten Zeit über die Bedeutungen von falsch
und richtig nachzudenken.
Dann fasste sie sich ein Herz und ging hoch zu seinem Zimmer. Und voller Tatendrang klopfte sie an
der Tür.
Schnell ging die Tür auf. Ohne ein Wort von ihm zu erwarten küsste sie ihn. Er erwiderte den Kuss
nicht, sondern stieß sie panisch von sich.
„Buffy...“, er klang verzweifelt, „Hör zu, meine...na ja. Freundin ist da....ich dachte, ich würde sie nie
wieder sehen und.......es...“ Es tat ihm alles schrecklich Leid und am liebsten hätte er sich jetzt
erschossen.
„Oh, Hallo!“ Eine Frau, die Buffy so auf die dreißig schätze, mit schwarzen Haaren, kam in den Raum
und grinste Buffy freundlich an. „Wer sind Sie?“
„Dru, das ist............“, setzte Spike an.
„Das Zimmermädchen!“, sagte Buffy schnell.
„Habt ihr keine Uniformen?“, fragte die Frau.
„Ich hab schon Feierabend, aber ich dachte, hier würde noch was fehlen.“, sagte sie.
„Nein, aber Sie könnten das dreckige Geschirr mitnehmen.“, sagte sie und deutet auf die Teller auf
dem Tisch.
„Ich glaube, das gehört nicht zu ihren Aufgaben.“, versuchte Spike es.
Doch Buffy ließ sich nicht beirren und nahm die Teller an sich, bevor sie mit ansehen musste, wie die
Hexe ihre Zunge in seinen Mund schob. Und es sah so aus, als würde er sich nicht einmal wehren.
Als die Frau ihn los ließ, sah sie Spike verletzt an. Spike wusste, was sie dachte. Er wusste, dass es
falsch war. Er wusste, dass er sie gewissermaßen belogen hatte. Und er wollte sich entschuldigen.
Doch Buffy ließ ihm nicht die Chance etwas zu sagen. Sie ging, mit den dreckigen Tellern bepackt, in
Richtung Tür, öffnete diese, ging ohne ein Wort hinaus und schloss die Tür wieder.
Schnell legte sie die Teller auf einen Tisch, der auf dem Flur stand und dann rannte sie. Sie rannte so
schnell sie konnte. Wie ein kleines Mädchen. Raus aus dem Hotel, hinaus auf die Straße. Und bald
konnte sie vor Tränen kaum noch sehen, wohin sie rannte. Dann rannte sie einfach nur noch.
It's far
Beyond the stars
It's near beyond the moon
I know
Beyond a doubt
My heart
Will lead me there soon
-8Parted
Seit Tagen ging Buffy nicht zu ihren Vorlesungen. Sie rief Giles an, sie sei krank und Dawn war
heilfroh, wenn sie Buffy wenigstens fünf Minuten zu Gesicht bekam. Und an essen war sowieso nicht
zu denken. Buffy trank höchstens Tee. Dann legte sie sich wieder ins Bett, zog sich die Decke über
den Kopf und wenn sie nicht gerade weinte, dann schlief sie.
Und das Schlimmste an der ganzen Sache war, dass niemand wusste, was mit Buffy los war. Nicht
einmal Dawn. Buffy war am Sonntag spät wiedergekommen von ihrem Date mit Spike. Dawn hatte
schon gar nicht mehr mitbekommen, dass sie nach Hause kam und eigentlich hatte sie damit
gerechnet, dass Buffy am nächsten Morgen wohl auch noch nicht zu Hause sein würde. Doch am
nächsten Morgen wurde sie eindeutig eines Besseren belehrt.
Buffy wollte ihre Ruhe haben und verscheuchte jeden, der ihr zu nahe kam.
In ihrer Verzweiflung versuchte Dawn sogar Spike zu erreichen, doch die zickige Dame am Empfang
war nicht bereit ihr irgendeine Auskunft über Mister Pleeth zu geben.
„Xander, ich weiß nicht, was ich noch machen soll. Ich hab sie in den letzten vier Tagen, vielleicht 10
Minuten gesehen.“, klagte Dawn Xander ihr Leid am Telefon.
„Ich weiß, Dawn, es reicht auch langsam. Anya und ich kommen im Laufe des Tages mal vorbei.“,
versuchte Xander Buffy’s kleine Schwester zu beruhigen.
*~*~*~*~*~*
„Mister Pleeth, würden Sie bitte in die Maske kommen?“, forderte die freundliche Dame hinter den
Kulissen einer bekannten britischen Talkshow den Schauspieler auf, ihr zu folgen.
Spike nickte, erhob sich von seinem Stuhl und folgte ihr. In der Maske angekommen, setzte er sich auf
den Stuhl, auf dem er schon so oft gesessen hatte. Zu oft. Er kannte es in und auswendig.
„Hach, Spikie, sehen wir aber wieder müde aus. Lang gefeiert, was?“, fragte der, wie Spike vermutete,
homosexuelle, Maskenbildner Daniel.
Spike murmelte irgendwas Unverständliches und ließ sich mit Schichten von Make-up zu spachteln.
Gefeiert? Wenn’s doch nur das wäre. Momentan gab es keinen Grund zum Feiern. Der Grund dafür,
dass Spike so müde aussah, lag eher an chronischer Schlaflosigkeit, die mit einem extrem schlechtem
Gewissen und ein wenig Herzschmerz fest verankert war.
„Und? Was macht die Liebe?“, versuchte Daniel dem, wie er fand, knackigen Schauspieler etwas zu
entlocken, was ihm hoffentlich sagte, dass auch er schwul sei und nur von ihm träume.
„Nichts. Mich quälen oder sonst irgendwas.“
Drusilla hatte er noch in Sunnydale abgeschossen. Die Frau war zu viel für ihn. Er hatte ernsthaft
geglaubt, sie nie wieder zu sehen und dann fand er sie in seinem Zimmer. Bei ihrer letzten Begegnung
hatte sie verlauten lassen, dass ihr Beziehung wohl keinen Sinn machen würde und er hatte es auch so
akzeptiert. Als Schlussstrich. Und dann kam sie nach Sunnydale, meinte, sie hätte alles nicht so
gemeint und er hatte nicht die Chance gehabt zu widersprechen, weil Buffy bereits klopfte. Und dann
war er ins Verderben geschlittert, als wäre er im Winter mit Sommerreifen durch die Alpen gefahren.
Und Drusilla? Die hatte es einfach so hingenommen. Meinte, es gäbe noch mehr Männer auf der Welt,
packte ihre Sachen und verschwand aus seinem Leben.
Nicht nur sie, sondern auch Buffy. Als er realisierte, was passiert war, was Buffy gedacht und gefühlt
haben musste, da war der Zug abgefahren.
*~*~*~*~*~*
„Buffy, du stehst jetzt auf!“ Xander schrie sie geradezu an.
„Nein!“, meinte Buffy trotzig, wie ein kleines Mädchen.
„Und ob!“ Anya, wurde es langsam zu bunt. Was machte sie hier? Sich mit einer hysterischen
Blondine rumschlagen, wo sie doch viel besser mit ihrem Xander Sex haben konnte. Sie zog die
Vorhänge auf, sodass Buffy glaubte, sie würde erblinden und zog besagter Person einfach die Decke
weg.
„Anya, spinnst du?“, schrie sie.
„Nein, ich will nur, dass du aufstehst und uns erklärst, was hier los ist.“
„Nichts ist los. Ich will nur meine Ruhe haben.“
Ruhe haben und nachdenken. Nachdenken darüber, warum alles so gekommen war. Wieso. Ob es
seine Absicht gewesen war, ein Mädchen in der Kleinstadt aufzureißen, nur um Spaß zu haben. Sie
wollte es nicht glauben. Sie glaubte nicht, dass er so ein Mensch war. Trotzdem fühlte sie sich
hintergangen, ausgenutzt und leer.
Sie hatte sich verliebt. Etwas, dass sie nie wieder tun wollte. Einfach so. Sie wusste nicht, ob sie ihn
liebte. Dafür kannte sie ihn zu wenig, aber verliebt hatte sie sich schon.
„Du hattest vier Tage lang deine Ruhe. Es reicht. Dawn weiß schon gar nicht mehr, was sie machen
soll.“, schnautzte Xander sie an.
Geschlagen und einsichtig stolperte Buffy ins Badezimmer um wieder eine halbwegs
gesellschaftsfähige Person aus sich zu machen.
Als sie wieder aus dem Bad kam, warteten Anya, Xander und Dawn schon im Wohnzimmer und sahen
sie erwartungsvoll an. Erst wollte sie kehrt machen und sich wieder die Decke über den Kopf ziehen,
doch dann besann sie sich und setzte sich zu ihren Freunden, damit hier die Decke nicht auf den Kopf
fiel.
„So, Buffy, was ist los?“, wollte Dawn wissen.
„Was soll sein?“, spielte Buffy die Ahnungslose.
„Sehr witzig.“, kam es von Anya.
Buffy sah ein, dass es wohl keinen Sinn machte, ihre Freunde und ihre Schwester länger anzulügen.
Irgendwann müssten sie es ja mal wissen. Und wenn sie ganz ehrlich war, müsste sie auch wohl mal
wieder was essen...
„Also gut, ähm.............wie ihr wisst, war ich mit Spike unterwegs.“, begann sie. „Und.....na ja...der
Abend war auch wirklich toll, bis er mich mit auf sein Zimmer nehmen wollte und dort seine Freundin
auf ihn wartete. Er meinte zwar, er dachte, er würde sie nie wieder sehen, aber.....“
Weiter kam Buffy nicht. Tränen rannen wieder ihr Gesicht herunter und Dawn rückte sich neben ihre
Schwester und nahm sie in den Arm. Die anderen beiden sprachen ihr aufmunternde Worte wie
„Arschloch“ und „Wichser“ zu.
*~*~*~*~*~*
„Spike? Hörst du mir überhaupt zu?“
Seine Managerin wedelte mit ihrer Hand vor seinem Gesicht herum, um ihn wieder zum Leben zu
erwecken. Mal wieder waren seinen Gedanken abgedriftet. Wie so oft in letzter Zeit.
„Hm? Was?“
„Spike, ich sagte, du sollst aufpassen. Du bist nur noch schlecht gelaunt und vergisst andauernd deinen
Text. Oder du hast ihn gar nicht gelernt. Wenn dir dein Job wichtig ist, dann tu verdammt noch mal
was dafür!“, keifte Nancy, seine momentan sehr aufgebrachte Angestellte.
Wie sollte er auch gut gelaunt sein? Es war jetzt verdammte 2 Monate her, dass er diesen riesigen
Fehler begangenen hatte. Drei Mal hatte er bereits ihre Telefonnummer gewählt. Doch dann verließ
ihn der Mut. Warum sollte sie ihm auch zu hören? Er hatte sie verletzt. Und das, obwohl er gewusst
hatte, dass sie genau davor Angst hatte.
*~*~*~*~*~*
Buffy saß mittlerweile bei dem ungefähr fünften Abendessen, zu dem Xander geladen hatte, nur um
Buffy zu verkuppeln. In den letzten Monaten hatten ihre Freunde wirklich alles gemacht, damit sie
Spike vergaß. Doch es half nichts. Ihre Freunde wussten es nicht. Doch sie merkte es ab und zu.
Sie saß gegenüber von Richard. Er war, wie gesagt, das fünfte Opfer auf Xander‘s Liste. Und wirklich
bei weitem das Schlimmste. Nummer eins war Warren gewesen. Ein ziemlich arroganter Schnösel, der
auch noch ziemlich schmierig war. Dann kam Andrew. Ein ziemlicher Filmfreak. Er sprach
durchgehend in Filmzitaten und Buffy fragte sich bald, ob er auch selber Sätze bilden konnte. Als er
dann von seinen Lieblingsfilmen erzählte und Buffy feststellen musste, dass einer davon Spike Pleeth
beinhaltete, musste sie schnell nach Hause. Von den anderen beiden gab es nicht viel zu erzählen, nur
dass der eine so extrem rauchte, dass er dies sogar beim Essen tat und der andere war ihr irgendwie zu
verstaubt. Dann hätte sie sich ja gleich mit Giles trösten können.
Richard war...............na ja.........das Essen bereitete ihm Schwierigkeiten. Er aß nämlich gar nichts.
Auf die Frage warum, antwortete er, er sei Frutarier. Was so viel bedeutete, dass alle Pflanzen eine
Seele haben und man dürfe nur Dinge essen, die von selbst sterben. Buffy fiel da nur Fallobst ein, aber
damit konnte man sicher schöne Gerichte machen..........
Als Xander sich dann einen neue Ladung Möhren auf den Teller lud, starrte Richard voller entsetzten
auf die ermordeten Möhren, welche ihm Tränen in die Augen trieben.
*~*~*~*~*~*
„Spike, wir haben ein Problem. Hast du schon in die Zeitung geguckt?“
*~*~*~*~*~*
Buffy kam vom Supermarkt. Nach der Arbeit war sie erstmal einkaufen gegangen. Giles war in den
letzten Monaten sehr zuvorkommend gewesen, was ihre Launen betraf, doch jetzt war sie wieder
voller Lebenslust. Am Tag zuvor hatte sie ein netter Student nach einem Date gefragt, woraufhin sie
ihm ihre Telefonnummer gegeben hatte.
An Spike dachte sie kaum noch. Selten. Manchmal sah sie ihn im Fernsehen oder in der Zeitung.
Wenn er einen Preis bekam, oder wenn er einen neuen Film hatte. Sein Leben schien ganz normal
weitergegangen zu sein. Er hatte wohl doch nur gespielt. Frei nach dem Motto: In jeder Stadt ‘ne
andere
Buffy schloss die Haustür auf und fand einen Zettel von Dawn, auf dem stand, sie sei noch zu einer
Freundin gegangen. Also machte Buffy sich daran die Einkäufe in die Schränke zu räumen um dann
einen ruhigen Abend mit ihren Büchern zu verbringen. Es gab nämlich noch einige zu lesen, wenn sie
die letzten Prüfungen bestehen wollte. Doch das machte ihr nichts. Sie war besser geworden. Sie hatte
ihn vergessen. Sie hatte so viel gelernt, dass sie kleine Zeit mehr hatte um an ihn zu denken.
Sie wollte gerade mit dem wahnsinnig spannenden Buch „Die Geschichte der
Massenkommunikationsmittel“ anfangen, als es an der Tür klingelte. Sie legte, das Buch zur Seite,
stand auf, ging zur Tür und öffnete diese.
„Hallo Buffy.“
-9Hilfsbereitschaft
You were so quick to say goodbye
So tell me did you even try?
You burned a hole in my disguise
And left a scar larger than life
I guess we’re victims of a circumstance
So please conceal the evidence
If we should need someone to blame
Let‘s just make up some funny names
For someone to blame
Can’t we pretend this ain’t the end?
Until we break we’ve got the truth to bend
Let’s leave the details all behind
My dear, you know I woudn’t mind
(Someone to blame – Donots)
Sie hatte leichte Probleme mit der Umsetzung der Informationen, die gerade auf sie einprasselten.
‚Blond, britisch, bescheuertes Arschloch.‘, ging ihr durch den Kopf. Das nächste war ‚Spike‘. Doch in
der Kürze der Zeit konnten sich ihr Bauch und ihr Gehirn nicht so recht einig werden, wie die
Reaktion aussehen sollte. Deshalb gab es erstmal keine.
„Buffy?“ Er versuchte es ein weiteres Mal. Was sollte sie auch tun? Was hatte er auch erwartet?
„Was willst du hier?“, zeigte sie endlich Reaktion. Ihr Gehirn hatte sich durchgesetzt.
„Eigentlich wollte ich dich um Hilfe bitten.“, sagte er.
„Was soll ich tun? Mich von dir verarschen lassen, um dein angekratztes Ego wieder in Schwung zu
bringen?“, fragte sie patzig.
„Auch darüber will ich mit dir reden. Aber es geht um was anderes. Willst du mir jetzt helfen oder
nicht?“
Die Sternstunde von Buffy’s Bauch begann, der sich soeben mit einem grandiosen Tor gegen das
Gehirn durchgesetzt hatte. „In Ordnung, komm rein.“, hörte Buffy sich sagen.
Sie machte einen Schritt zur Seite, damit er hereinkommen konnte. Er sah ziemlich müde und kaputt
aus, wie Buffy feststellen musste. Ein bisschen so, als hätte er in den letzten Monaten kaum Schlaf und
viel Stress gehabt.
„Setz dich doch.“, sagte Buffy und deutete auf das Sofa.
Er folgte ihrem Angebot und setzte sich. Kurz darauf setzte Buffy sich in den Sessel, der auch in der
Sitzecke stand.
„Wie läuft dein Studium?“, fragte er erstmal, um die Situation zu lockern.
„Gut wie nie. Musste mich ablenken, da hab ich mich ins Studium gestürzt.“
Als er ihre Antwort hörte, musste er feststellen die falsche Frage gestellt zu haben.
„Buffy, hör zu, es tut mir Leid.“, begann er.
„Was tut dir leid? Dass du mich im Glauben gelassen hast, ich wäre nicht nur irgendein Groupie?
Oder, dass du hier wieder aufgetaucht bist, um mich wieder für ein paar Wochen aus der Bahn zu
werfen?“ Ihr Gehirn hatte anscheinend wieder ein Tor geschossen.
„Es tut mir Leid, dass ich dich angelogen habe.“, sagte er und sah ihr dabei fest in die Augen.
„Oh.“
„Na ja, um ehrlich zu sein, hab ich dich nicht angelogen. Ich hatte wirklich gedacht, ich sehe Dru nie
wieder. Als ich sie das letzte Mal sah, meinte sie, es sei aus. Und dann war sie einfach da, als ich ins
Zimmer kam. Ich weiß noch nicht mal, wie sie da rein gekommen ist. Na ja, nachdem du dann
verschwunden warst, hab ich sie dann abgeschossen. Zu spät, wie ich später erkennen musste.“,
erklärte er.
Buffy wusste nicht recht, wie sie auf diese Offenbarung reagieren sollte. War es eine Ausrede? Meinte
er es ernst?
„Warum hast du dich dann später nicht gemeldet?“, fragte sie schließlich.
„Feigheit? Ich denke, dass war es. Ich war ein paar Mal kurz davor.“, sagte er ruhig.
„Weißt du, ich hatte nicht die Möglichkeit dich ausfindig zu machen.“ sie lächelte leicht.
Für einen Moment herrschte peinliche Stille. Keiner wusste, was er sagen sollte. Es war nicht diese
angenehme Stille, die zwischen ihnen geherrscht hatte, als sie im Park gewesen waren. Es war mehr
verzweifelnde Stille.
„Wie kann ich dir denn nun helfen?“, fragte Buffy.
„Liest du keine Klatschblätter?“, stellte Spike eine Gegenfrage.
„Nur beim Arzt und ich war in letzter Zeit nicht krank.“, erklärte sie.
„Gut, dann erkläre ich es dir.“, setzte er an. „ Meine Ex-Freundin Drusilla war schon immer sehr
launisch. Na ja, ich habe sie wohl ein bisschen wütend gemacht, nachdem ich mit ihr Schluss gemacht
hatte. Obwohl sie ja schon eher Schluss gemacht hatte. Egal. Was ich erklären will, ist, dass sie es sich
wohl zur Aufgabe gemacht hat, mich fertig zu machen. Irgendwie hat sie wohl spitz gekriegt, dass ich
in der Schule nicht gerade das war, was Mütter gerne ihr Söhne nennen und jetzt erzählt sie es überall
rum.“
„Was ist daran so schlimm?“, fragte Buffy.
„Na ja, Diebstahl, aufgebrochene Autos, Drogen, Alkohol..........Alles was kleine Punks mit 17 Jahren
dazu bringt vorbestraft zu werden.“, erklärte der inzwischen ‚große‘ Punk.
Buffy musste lächeln, als sie sich den 17-jährigen William vorstellte.
„Ich kann deinen Blick nicht ganz deuten.“, sagte Spike.
„Och, habe mir das gerade nur vorgestellt.“, lächelte sie. „Wie kann ich dir da denn nun
weiterhelfen?“
„Ich wollte dich eigentlich darum bitten, ein paar Tage bei dir unterzutauchen. Ich werde von
Journalisten belagert. Nur bis die sich wieder beruhigt haben.“
„Wie du weißt, wohne ich nicht alleine hier. Aber ich denke nicht, dass Dawn was dagegen hätte.“,
hatte Buffy’s Bauch sich ein zweites Mal durchgesetzt.
„Danke.“, sagte er nur.
„Du müsstest dann aber auf der Couch schlafen und die ist nicht sehr bequem.“
„Ich denke, das wird gehen.“ Er lächelte glücklich.
Man hörte, wie der Schlüssel in der Haustür umgedreht und eine vor sich hin singende Dawn die
Wohnung betrat. Sie stellte ihre Sachen ab und ging ins Wohnzimmer.
„Oh, hey Dawn.“, begrüßte Buffy ihre Schwester.
„Spike?“
„Hallo Dawn. Schön dich wieder zu sehen.“
„Gleichfalls.“
„Dawn, Spike hat gefragt, ob er einige Tage hierbleiben kann. Geht das für dich in Ordnung?“, fragte
Buffy.
„Klar, kein Problem.“, sagte sie zu Buffy. Und dann zu Spike: „ Stimmt das, was in der Zeitung
steht?“
Buffy grinste breit und er schenkte ihr einen genervten Blick, bevor er antwortete. „Ja, deshalb muss
ich ja auch irgendwo untertauchen.“
„Cool.“, meinte Dawn nur und verabschiedete sich dann wieder, um ein Buch aus der Bibliothek zu
holen.
„Hab ich vorhin gestört?“, fragte Spike und deutete auf das Buch mit der Aufschrift „Die Geschichte
der Massenkommunikationsmittel“.
„Bestimmt nicht.“, sagte Buffy und blickte verachtend auf das Buch.
„Verstehe.“
„Ähm, Spike, ich wollte dich noch um was bitten.“, sagte sie.
„Und?“
„Könntest du dafür sorgen, dass wir uns nicht zu nahe kommen? Beim letzten Mal hat es schmerzlich
geendet und ich habe wochenlang vor mich hin vegetiert. Ich will das nicht noch mal.“, sagte sie leise
und starrte irgendwo hin, nur um nicht in seine wunderbar blauen Augen blicken zu müssen.
„Buffy, mir ging es nicht anders. Ich hab meine Managerin zur Weißglut gebracht mit meiner
schlechten Laune.“ Er lächelte schüchtern.
„Ähm, ich muss jetzt mal Essen machen.“, redet sie sich aus der Situation raus.
„Ich helfe dir.“
Schnell standen beide auf. Zu schnell. Plötzlich standen beide voreinander. Nah. Sehr nah. Zu nah.
Nicht gut. Oder doch? Vielleicht. Beide wussten nicht, was sie tun sollten. Wie so oft, wenn sie
zusammen waren. Unbeholfen wie Teenager. Und ihre Lippen waren nur noch Millimeter voneinander
entfernt.
„Ich glaube, das ist zu nah.“, flüsterte Spike.
„Nein, das ist weit davon entfernt.“, flüsterte Buffy und küsste ihn.
Minuten lang standen sie da. Eng umschlungen. Wieder zusammen. Oder nicht? Was war das
eigentlich?
„Kannst du mir dann mal Nähe definieren?“, fragte Spike, als er sich von ihr löste.
„Ja, wenn Dawn mal ganz sicher nicht nach Hause kommt.“ Sie grinste zweideutig und er konnte nicht
anders als zu knurren.
„Schmusekater.“, sagte Buffy.
„Bitte?“
„Schmusekater.“
„Wieso das denn?“
„Du schnurrst so süß.“
„Ich schnurre?“
„Ja.“
„Ich knurre!“, empörte sich Spike.
„Okay. Böser Tiger.“, sagte sie und lachte sich halb tot, sodass ihr Tränen in die Augen stiegen.
„Sehr witzig.“
*~*~*~*~*~*
Etwas später saßen die beiden am fertig gedeckten Tisch und warteten mit dem Abendessen auf Dawn.
„Was wird dein nächster Film sein?“, fragte Buffy.
„Ähm, ich spiele einen Mann, der von seiner Frau mit beiden Kindern sitzen gelassen wurde und sich
dann mit Alkohol und Drogen zudröhnt.“, erklärte Spike kurz.
„Also eine Charakterrolle. Schön. Und so passend.“ Buffy musste grinsen.
„Passend?“
„Japp, diese Drogending und so.“, erklärte Buffy.
„Gut, dass du das sagst. Dann kann ich mich darauf vorbereiten, dass sie mich dann wieder mit diesem
Thema konfrontieren werden.“
„Gut, dass ich das angesprochen habe. Ist sonst noch was in Planung?“
„Eigentlich nicht.“, sagte Spike.
„Du solltest mal so was 19. Jahrhundert mäßiges spielen. So mit tollen Kostümen und so.“, schlug
Buffy vor.
„So Jane Austen mäßig?“, fragte Spike verwundert.
„Oh, ja, ich liebe ihre Bücher.“
„Welche ist dein Lieblingsbuch?“, fragte er.
„Stolz und Vorurteil.“, antwortete sie ihm.
„Da gibt es aber schon eine wunderbare Verfilmung von. Tut mir Leid.“, sagte Spike.
„Vielleicht machen sie ja mal ein Remake. Dann musst du unbedingt Mr. Darcy spielen, ja?“, bettelte
Buffy.
„Und wen besetzt du für die Rolle der Elisabeth?“, fragte Spike neugierig.
„Na ja, sie würde gut zu mir passen. Ich bin manchmal auch etwas launisch. Aber da ich über keinerlei
schauspielerisches Talent verfüge, sollte man jemanden wie Julia Roberts dafür nehmen. Allerdings
passt die nicht so gut zu dir. Ich lass mir das mal durch den Kopf gehen.“, grinste Buffy.
„Tu das.“, sagte er und grinste in sich hinein. sie war wundervoll, wenn sie sich solche Sachen
ausmalte. Sie wirkte so glücklich.
„Bist du glücklich, Buffy?“, hörte er sich plötzlich fragen.
„Jetzt ja.“, sagte sie und lächelte schüchtern.
„Ich auch.“
„Aber ich war es lange nicht, Spike. Und ich habe Angst, dass es weh tut.“, sagte sie ehrlich und ohne
ihn anzuschauen.
„Wer hat das nicht, Buffy? Das ist die menschliche Natur.“
Noch bevor die beiden das Gespräch fortführen konnte, konnte man Dawn in die Wohnung stolpern
hören. Fluchend über den dämlichen Bibliothekar, der das Buch fast eine Stunde lang gesucht hatte
und ohne das sie gar nicht morgen in der Vorlesung erscheinen brauchte. Jetzt hatte sie es ja.
Gestresst kam sie in die Küche.
„Na, dann können wir ja endlich essen.“, meinte Buffy.
-10‘Til I get over you
Während des Essens blieb es still. Dawn war zu müde, um, wie gewohnt, wie ein Wasserfall zu
quasseln und Buffy und Spike wussten beide nicht recht, was sie sagen sollten. Einerseits wollten sie
sich gerne unterhalten, anderseits hatten beide Angst ein Wort zu viel sagen zu können.
Als sie fertig waren, räumten die drei gemeinsam den Tisch ab und Buffy schickte ihre kleine
Schwester, die schon im Stehen einschlief, ins Bett, was Dawn auch sofort und mit größter Freude
befolgte.
„Und was machen wir jetzt?“, fragte Buffy und setzte sich auf’s Sofa.
„Keine Ahnung? Fernsehen gucken?“, schlug Spike vor.
„Glaubst du, dass das gut ist? Ich meine, du bist bestimmt im Fernsehen. Vielleicht interviewen sie ja
alte Mitschüler von dir.“
„Klasse, die wollte ich schon immer mal wiedersehen.“, meinte er sarkastisch.
„Darf ich dich was fragen?“
„Sicher.“
„Wenn du, wie du erzählt hast, so ein kleiner gewalttätiger Punk warst, warum bist du dann
Schauspieler geworden? Das ist nicht gerade das Lebensziel eines Punks, oder?“, fragte Buffy
neugierig.
„Du bist aber scharfsinnig.“, er grinste. „Ähm, weiß auch nicht. Obwohl ich so rebellisch war, hab’ ich
ganz gerne Theater an unsere Schule gespielt. Bevor ich nach der Probe Autos aufgebrochen habe...
Na ja, als man mich dann mal irgendwann im Vollrausch unter einer Brücke gefunden hat, hat meine
Mutter mich für meine letzten beiden Schuljahre aufs Internat geschickt. Und da konnte man nur
Theater spielen. Sonst durfte man nichts machen. Irgendwie habe ich Blut geleckt und hab das dann
studiert.“
„Das fand deine Mum doch sicher klasse. Dann hatte sie doch noch einen lieben Jungen.“, grinste
Buffy.
„Nee, sie meinte, das wäre brotlose Kunst und hat einen riesen Aufstand veranstaltet. Ich sollte doch
lieber was Handfestes werden. Lehrer oder so. Na ja, um sie ruhig zu stellen, habe ich dann noch
Geschichte und Literatur studiert, natürlich auf Lehramt. Glaub mir, das war die anstrengendste Zeit
meines Lebens. Drei Studiengänge... Das wünsche ich niemandem.“
„Also bist du jetzt Lehrer, ja?“
„Um Gottes Willen, nein. Ich bin dann aus London verschwunden. Das wurde mir zu viel. Habe
Geschichte und Literatur sausen lassen, als ich fast fertig war. Das Schauspielstudium war ja schon
abgeschlossen. Und dann habe ich ein Angebot an einem Theater in New York bekommen. Das
konnte ich ja schlecht abschlagen. Und dann nahm alles seinen Lauf. Das Stück war ein riesen Erfolg.
Und dann kamen die Filmangebote.“
„Und deine Mum?“
„Nachdem ich aus London verschwunden war, war sie ziemlich sauer auf mich. So für zwei drei Jahre
hatten wir keinen Kontakt. Dann hat sich meine Schwester da mal irgendwann mächtig drüber
aufgeregt und ihr gesagt wie kindisch sie doch sei. Daraufhin hat sie sich entschuldigt.“
„Also, ‘ne glückliche Familie, was?“, fragte Buffy.
„Kann man so sagen.“
Buffy war begeistert von seiner Geschichte. Er hatte schon so viel erlebt. Sie hätte ihn als letztes
verdächtigt, mal ein Punk gewesen zu sein, der gegen den Rest der Welt rebelliert. Die Vorstellung
zauberte ihr ein Lächeln ins Gesicht.
„Und? Wie sieht’s bei dir aus?“, fragte er schließlich.
„Nicht so spannend wie bei dir. Als ich 15 war, haben meine Eltern sich scheiden lassen, dann sind
wir von LA in dieses Kaff hier gezogen. Habe meinen High School Abschluss gemacht, dann studiert.
Und bald bin ich fertig mit meinem Studium und dann werde ich wohl weiter hier rumsitzen.
Genaugenommen wäre ich ja jetzt schon verheiratet, aber mein Ex-Verlobter zog es dann doch vor, in
meinem Bett mit einem Kerl Sex zu haben und sich dabei von mir erwischen zu lassen.“
„Nicht gerade eine beglückende Aussicht, was?“
„Nein, nicht wirklich.“
Schweigen. Wieder wussten beide nicht,was sie sagen sollten. Das eben, war ungefährlicher Smalltalk
gewesen, aber der Gesprächsstoff war verbraucht.
„Ich denke, ich sollte auch mal ins Bett gehen. Ich werde dir noch schnell das Bettzeug für die Couch
raussuchen.“, meinte sie.
Er nickte und sie verließ den Raum.
Das war eine verdammt blöde Situation. Keiner von beiden wusste, was er tun sollte und Spike fühlte
sich elend. Er hatte Angst ihr wieder wehzutun. Wenn es wirklich so schlimm gewesen war, wie sie
sagte, war es vielleicht doch keine so gute Idee gewesen sich bei ihr einzuquartieren.
„So, hier sind die Laken.“ Buffy kam wieder in den Raum und stand Spike plötzlich genau gegenüber.
Es ratterte in seinem Kopf. Er wollte sie küssen, wie sie hier so vor ihm stand. Einfach nur küssen.
Und auch sie wollte ihn küssen. Doch etwas hinderte sie beide daran. Angst. Pure Angst.
„Wie war das noch mit der Nähe?“, flüsterte Buffy.
„Weiß ich nicht, hab‘ ich vergessen.“
Und dann nahm er all seinen Mut zusammen und küsste sie. Sie erwiderte den Kuss zunächst nur
zögernd, ließ dann die Laken fallen und wurde dann verlangender. Ohne auch nur von ihm zu lassen,
zog sie ihn langsam in ihr Zimmer.
Vor dem Bett sah er sie fragend an. „Ich habe mir überlegt, dass die Couch wohl doch zu unbequem
sein könnte.“, lächelte sie schüchtern und küsste ihn wieder.
Mit seinen Händen bahnte er sich einen Weg durch ihre wunderbaren Haare. Langsam fuhr sie mit
ihren Händen unter sein T-Shirt. Seine Muskeln spannten sich bei ihrer Berührung an und etwas in
seiner Hose erwachte ebenfalls zum Leben.
Schnell zog er sein T-Shirt aus, um sie sofort wieder küssen zu können. Ohne dass er seinen Mund von
ihrem nahm, knöpfte er ihre Bluse auf. Buffy hatte allerdings keine Lust so lange zu warten und zog
sie sich schnell aus und ließ nebenbei auch noch den BH fallen.
Vorsichtig legte er sie aufs Bett, um sie überall berühren und küssen zu können.
Irgendwann, nachdem sämtliche Kleidungsstücke durch den Raum geflogen waren, sie sich vereint
hatten und dann gemeinsam über die Klippe gestürzt waren, schliefen beide eng ineinander
geschlungen mit einem glücklichen Lächeln ein.
Die Sonnenstrahlen machten Buffy am nächsten Morgen wach. Das erste, das sie feststellte, war, dass
sie nackt war. Und als sie genauer über diese Tatsache nachgedacht hatte, rief es ihr ein breites
Grinsen ins Gesicht.
„Gut geschlafen?“, fragte der Mann neben ihr, der anscheinend schon wach war.
„Mmh.“, murmelte sie. „Wie lange bist du schon wach?“
„Lange. Habe dich beobachtet, wie du schläfst.“, sagte er.
„Oh mein Gott. Ich habe doch wohl nicht gesabbert, oder?“, fragte sie erschrocken.
„Doch, es war echt widerlich.“, grinste er und Buffy verstand sofort, dass er es nicht ernst meinte.
„Witzig!“, meinte sie und kuschelte sich noch tiefer in seinen Arm.
„Und? Bist du erschrocken?“, fragte er.
„Worüber?“
„Na ja, es gab mal jemanden, der gesagt hat, dass alle Frauen, mit denen er geschlafen hat, mit dem
Schauspieler ins Bett gegangen sind, aber mit dem Menschen aufgewacht sind.“, erklärte er.
„Ich glaube nicht, dass ich mit dem Schauspieler geschlafen habe, William.“, sagte sie und bekräftigte
ihre Aussage durch seinen richtigen Namen.
Ein paar Minuten lagen sie noch schweigend da und genossen die Nähe des anderen. Die Nähe.
Buffy wurde aus ihrem Trancezustand geweckt, als es an der Tür klingelte.
„Tja, dann werde ich wohl mal zur Tür gehen müssen.“, meinte sie, stand schwerfällig auf und zog
sich einen Bademantel über.
Gut gelaunt lief sie über den Flur, musste feststellen, dass Dawn wohl noch schlummerte und öffnete
dann die Tür.
Etwas, dass sie besser nicht getan hätte, denn vor der Tür warteten circa 100 Fotografen und
Journalisten, die sofort anfingen zu schreien und Fotos zu machen, als sie Buffy erblickten. Schnell
schloss sie wieder die Tür.
„Wer war‘s denn?“, fragte Spike und küsste die noch vollkommen geschockte Buffy. „Na, wenn du’s
mir nicht sagen willst, gucke ich selber nach.“
Noch bevor Buffy reagieren konnte, öffnete er, nur mit Boxershorts bekleidet, die Tür und musste sich
das Szenario mit ansehen, was sich draußen abspielte. Vollkommen geschockt knallte er die Tür zu.
„Was ist das?“, fragte er wütend.
„Reporter?“, fragte Buffy leise.
„Das sehe ich selbst. Die Frage ist doch, wie sie hier hingekommen sind, oder? Woher sie wissen, dass
ich hier bin.“, schrie Spike sie an.
„Du glaubst also, dass ich........“ Buffy wollte den Satz gar nicht aussprechen. Sie hätte nie gedacht,
dass er so was von ihr dachte.
„Warum nicht, ich wette für die Story gibt es ‘ne Menge Kohle. Und ein paar Einladungen zu
Fernsehshows. ‚Die Frau, die Spike Pleeth gevögelt hat‘.“, schrie er sie an, während er seine
Managerin anrief und sie bat ihn abzuholen.
Buffy wusste nicht mehr weiter. Benommen setzte sie sich auf einen Stuhl in der Küche und ließ ihren
Tränen freien Lauf. Sie konnte und wollte das alles nicht verstehen. Keiner hatte gewusst, dass er hier
war. Niemand. Und jetzt war ihr Leben schon wieder ein Scherbenhaufen.
Ein Auto hupte vor dem Haus und dann ging alles ganz schnell. Sie sah, wie Spike mit seiner Tasche
zur Tür ging, diese öffnete und dann aus ihrem Leben verschwand. Dieses Mal wahrscheinlich für
immer.
Und sie wollte es nicht wahrhaben. Nicht schon wieder.
Every time I feel alone
I can blame it on you
And I do
Oh you got me like a loaded gun
Golden sun
And the sky's so blue
Oh we both know
That we want it
But we both know
You left me no choice
Er war gegangen. Einfach so. Ohne sie zu fragen. Ohne ihre Meinung zu hören. Natürlich war sie auch
wütend. Aber das wollte er ja gar nicht wissen.
Chaque fois que tu t'en vas
You just bring me down
Je pretends que tout va bien
So I count my tears
Till I get over you
Jetzt würde es wieder anfangen, wie beim letzten Mal. Sie müsste wieder tagelang heulen. Nur
diesmal war es schlimmer. Diesmal fühlte sie sich elendig.
Sometimes I watch the world go by
I wonder what it is like
Oh…To wake up every single day
Smile on your face
You never try
We both know
We can't change it
But we both now
We'll just have to face it
Chaque fois que tu t'en vas
You just bring me down
Je pretends que tout va bien
So I'm counting my tears
Till I get over you
If only I
Could give you up
Would I want to let you out?
From this soulbuzz baby
We both know
That we want it
But we both know
You left me no choice
Chaque fois que tu t'en vas
You just bring me down
Je pretends que tout va bien
Oh so I'm counting my tears
Till I get over you.... oh
Chaque fois que tu t'en vas
Je pretends que tout va bien
Oh we both know
That I'm not over you
„Morgen, Buffy.“ Noch ziemlich müde aussehend kam Dawn in die Küche, bekam aber keine
Antwort, sondern hörte nur das Schluchzen ihrer Schwester.
„Was ist passiert, Buffy?“
„Er ist weg.“
I'm not over you
-11Stolz und Vorurteil
„Wie weg?“, fragte Dawn ihre völlig aufgelöste Schwester.
„Vor der *schluchz* Tür *schluchz* standen Reporter. Die haben *schluchz* irgendwie
rausbekommen, dass er hier war.“, heulte Buffy.
„Und warum weinst du?“
„Er meinte.....er hat behauptet, ich hätte die Presse angerufen.“, erklärte Buffy.
„Bitte?“ Dawn war entrüstet.
„Ja. Und.....“
„Was und?“
„Ich..........ich.........ich habe mit ihm geschlafen.“, sagte Buffy und traute sich gar nicht Dawn
anzusehen.
„Scheiße!“, war die einzige Aussage, die Dawn dazu machen konnte.
*~*~*~*~*~*
Am Nachmittag hatten sich alle bei Buffy und Dawn versammelt, um Buffy ein wenig aufzuheitern.
Allerdings auch, um mit ihr darüber zu reden. Alle waren ziemlich überrascht gewesen, als Buffy von
Spike’s Reaktion berichtet hatte. Keiner hätte damit gerechnet. Keiner.
„Und? Hast du eine Idee, wer die Reporter angerufen haben könnte?“, fragte Tara.
„Also, ich war’s mit Sicherheit nicht und Dawn hat ja schon geschlafen. Ich habe wirklich keine
Ahnung.“, sagte Buffy.
„Er ist ein riesengroßer Scheißkerl.“, stellte Anya fest.
„Idiot.“, meinte Xander.
„Charakterschwein.“, warf Tara in den Raum.
„Mann!“, warf Willow in den Raum und alle mussten lachen. Auch Buffy.
„Sei froh, dass du ihn los bist, Buffy.“, munterte Dawn ihre große Schwester auf.
*~*~*~*~*~*
In einem Flugzeug der ‚British Airways‘ in der ersten Klasse auf der Strecke Los Angeles – London
Heathrow:
„Spike, ich habe herausgefunden, wie du auffliegen konntest.“, sagte seine Managerin zu dem blonden
Mann neben sich, der die ganze Zeit schon verbissen auf die Stuhllehne vor sich schaute.
„Was meinst du?“
„Wie? Diese Sache natürlich.“
„Das Drusilla mich verpfiffen hat, weiß ich bereits. Danke. Dafür musstest du nicht recherchieren.“,
meinte er patzig.
„Nein, ich meinte eher, dass ich weiß, warum dein Versteck bei dieser Frau aufgeflogen ist.“
Spike wurde hellhörig „Ja, sag schon.“
„Also, irgendwer hat mitbekommen, dass du bei ihr geklingelt hast und das dann an die Presse
verraten.“, erzählte seine Managerin.
„FUCK! Hättest du das nicht ein bisschen eher rausfinden können?“, schnauzte er Nancy an.
„Was kann ich denn jetzt dafür?“, fragte sie ganz unverblümt.
„Ich habe Buffy verdammt noch mal vorgeworfen sie hätte die scheiß‘ Reporter angerufen.“, schrie
Spike.
„Ja und? Meine Güte, dann schickst du ihr ne nette Karte, dann wird sie schon nicht mehr so sauer
sein.“, schlug die Frau neben ihm vor.
„Du verstehst das nicht. Ich hatte ihr etwas versprochen und ich habe es nicht eingehalten. Und
letztendlich hab ich ihr auch noch unrecht getan. Sie wird nie wieder auch nur ein Wort mit mir
wechseln.“, regte Spike sich auf.
„Dir liegt was an der Kleinen.“, stellte Nancy fest.
„Ja, natürlich. Hast du das auch schon bemerkt, ja? Wir sind aber schnell.“
„Spike, hör zu, sie scheint zwar ganz nett zu sein, aber im Grunde ist sie doch bestimmt auch nur ein
Groupie, der das riesen Glück hatte, sein Idol kennen zu lernen. Und du hast dich nur blenden lassen.
Das wird schon wieder.“
*~*~*~*~*~*
Es war nun schon ein halbes Jahr her, dass Spike aus ihrem Leben verschwunden war. Buffy war
mittlerweile fertig mit ihrem Studium und hatte beschlossen, noch ein paar Jahre in Sunnydale zu
arbeiten, bis Dawn fertig war. Sie wusste auch sonst nicht, was sie machen sollte. Ihr Studium war
erfolgreich gewesen, da sie sich wieder ins Lernen gestürzt hatte, nachdem er gegangen war, aber sie
wollte auch gar nicht weg. Hier waren ihre Freunde. Alle waren noch da. Na ja, außer ihre Mutter,
aber wo die sich zurzeit aufhielt, war auch Buffy noch ein Rätsel.
Also hatte sie beschlossen weiter im Buchladen zu arbeiten und nebenbei hier und da mal ein paar
Artikel für die Sunnydale Times zu schreiben. Sie hatte schließlich nicht umsonst Literatur und
Journalismus studiert.
Heute war Freitag. Nicht viel los. Sie saß in Giles‘ kleinem Buchladen und tippte fleißig einen Artikel
über das Tierheim von Sunnydale, während sie eigentlich Kunden beraten sollte. Das Problem war: Es
waren keine Kunden da! In diesem Punkt hatte sich nicht verändert. Die Kunden wollten noch immer
nicht so recht kommen, aber Giles konnte den Buchladen halten. Und es reichte anscheinend auch für
seinen Lebensunterhalt und zwei Angestellte, denn auch Harmony arbeitete noch immer hier, obwohl
sie von Büchern so viel Ahnung hatte, wie Buffy von Fußball.
Plötzlich drang das ungewohnte Geräusch der Türglocke an ihr Ohr. Erinnerungen schwirrten durch
ihr Gehirn. Spike. Spike, wie er zum ersten Mal in diesem Laden gewesen war, um bei ihr einen
Reiseführer über Italien zu kaufen. Und ganz kurz keimte Hoffnung in ihr auf.
„Kann ich Ihnen helfen?“, fragte sie freundlich.
Ein Mann, mit Sonnenbrille und auffällig blonden Haaren, den sie auf ungefähr einsachtzig schätzte,
stand im Verkaufsraum vor der Kasse und schaute sich etwas hilflos um. Na ja, ob sein Blick hilflos
war, konnte sie nicht feststellen, da er ja die Sonnenbrille trug.
„Oh, das können Sie tatsächlich.“, antwortet er und ließ Buffy das Blut in den Adern gefrieren. Die
Stimme hatte sie irgendwo schonmal gehört. Und diesen Akzent sowieso. Und als sie sämtliche
Gehirnwindungen durchforstet hatte wurde es ihr schlagartig klar: SPIKE PLEETH.
Buffy musste ihn wohl regungslos angestarrt haben, bis er sie aus ihren Gedankengängen riss: „Sie
können mir doch helfen, oder?“
„Was?“ Buffy war leicht weggetreten, was Mr. Pleeth nicht entging. „Wie kann ich Ihnen denn
helfen?“, versuchte sie zu retten, was zu retten war.
„Ich suche einen Reiseführer.“, erklärte er.
Dann sah sie auf.
„Hey Buffy!“
„Hallo Dawn, was gibt’s?“
„Ich hab was für dich.“, sagte sie und wedelte mit einem kleinen Zettel rum. „Hier.“
Buffy nahm den Zettel, konnte sich aber keinen Reim darauf machen, von dem, was darauf stand.
„Was ist das?“
„Die Telefonnummer von Spike Pleeth’s Agenten in London und in Los Angeles.“, strahlte Dawn ihr
große Schwester an.
„Und was soll ich damit?“
„Ich dachte, du könntest dort mal anrufen.“, sagte Dawn.
„Ja, könnte ich.“, sagte Buffy und starrte auf den Zettel.
„Super. Du, Buffy, sorry, ich muss jetzt weiter. Wir sehen uns heute Abend.“ Und schon war Dawn
wieder verschwunden.
Ja, sie könnte tatsächlich dort anrufen. Aber was sollte sie sagen? Sie hatte keine Ahnung. ‚Hallo! Hier
ist Buffy. Ist Spike da?‘ Oder was? Das war ja wohl mehr als dämlich. Wie sollte sie einen Filmstar
denn an die Strippe bekommen?
Ritsch. Sie riss den kleinen weißen Zettel in viele kleine Stücke und streute sie dann behutsam in den
Mülleimer. Es war vorbei.
*~*~*~*~*~*
„Unser heutiger Gast ist Spike Pleeth. Herzlich Willkommen!“
Und schon kam Spike mit einem Zahnpastagrinsen durch die Tür marschiert und fand sich wenige
Sekunden später auf einem dunkelblauen Sessel genau neben der berühmtesten Talkmasterin Englands
Darla Naughton wieder.
Es fiel im schwer so auszusehen, als hätte er Spaß an der ganzen Sache. Er hatte schon einen riesen
Streit mit Nancy, seiner Managerin, gehabt, weil er einfach keine Lust hatte, sich von einer
affektierten Blondine mit dem eigenartigen Namen Darla den Tag versauen zu lassen.
„Spike, du warst jetzt seit fast einem Jahr nicht mehr in den USA. Keine Pläne, wieder in Hollywood
zu arbeiten?“, fragte sie.
„Die Angebote sind da und es sieht so aus, als würde ich demnächst wieder dort drehen. Ich wollte nur
einfach mal ein bisschen in England bleiben.“, antwortete er.
„Interessant. Du hast ja jetzt auch einen neuen Film, der nächste Woche in die Kinos kommt. Erzähl‘
doch mal was darüber.“, forderte Darla ihn auf.
„Es geht um einen Mann, der von seiner Frau mit zwei Kindern sitzen gelassen wird und dann seinen
Kummer mit Alkohol und Drogen verdrängen will.“, erklärte er und er war sich sicher, dass er das
jetzt bestimmt schon zum zehnten mal in dieser Woche gesagt hatte.
„Das bringt mich zu den Gerüchten, die vor gut einem Jahr in der Zeitung standen. Ist da was dran?“,
bohrte Darla.
„Du meinst sicher diese Drogengeschichte?“ Darla nickte und Spike fuhr fort. „Ja, das ist richtig. Ich
war 17. Ich wollte einfach nicht so sein wie alle und habe rebelliert. Das kann ich nicht leugnen. Dafür
schäme Ich mich auch nicht.“
„Du bist damals untergetaucht und es tauchten Bilder von einer Frau auf. Was war mit ihr?“
Ja, klasse. Das war die Frage auf die er schon die ganze Zeit gewartet hatte. „Sie war nur eine
Freundin, die so nett war, mich aufzunehmen.“
„Was soll ich tun? Mich von dir verarschen lassen, um dein angekratztes Ego wieder in Schwung zu
bringen?“, fragte sie patzig. Er musste grinsten als er sich an ihre Reaktion erinnerte. Nur eine
Freundin.....
Ja, nur eine Freundin. Wahrscheinlich war sie noch nicht einmal mehr das.
*~*~*~*~*~*
„Buffy, Spike ist in Sunnydale!“ Vollkommen aus dem Häuschen kam Dawn in den kleinen
Buchladen gestürmt.
„Was?“ Buffy glaubte sich verhört zu haben.
„Wirklich. Im Park ist ein Set aufgebaut. Sie drehen dort für zwei Tage.“, berichtete Dawn.
„Schön.“, sagte Buffy und widmete sich wieder den Einkaufslisten.
„Buffy, wir wissen doch beide, dass du noch nicht mit der Sache abgeschlossen hast. Geh hin und klär
das mit ihm. Schrei ihn an, was weiß ich. Aber geh‘ bitte hin.“
*~*~*~*~*~*
Buffy war sich ganz und gar nicht sicher, ob sie das Richtige tat. Sie sah das Set schon von weitem
und wollte eigentlich schon wieder umdrehen. Doch sie wollte es endlich abschließen. Mit ihm reden
und dann vergessen. Also ging sie tapfer in die Richtung, wo ein paar Wohnwagen für die
Schauspieler standen.
„Sorry, Miss. Sie können hier nicht durch.“, wurde sie von einem Sicherheitsbeamten aufgehalten.
„Ich möchte nur eben mit Spike Pleeth sprechen. Er kennt mich.“, sie sah den Mann bittend an.
„Ja, das sagen sie alle.“, meinte er und kümmerte sich nicht weiter um Buffy, sondern stellte sich
demonstrativ vor die Absperrung.
Buffy ließ ihre Augen über das Set gleiten und sah all die Menschen in ihren wunderbaren Kostümen.
Es waren alles Kleider aus dem 19. Jahrhundert. Sie erinnerte sich. „Du solltest mal so was 19.
Jahrhundert mäßiges spielen. So mit tollen Kostümen und so.“
Dann sah sie ihn. Er hatte ebenfalls ein solches Kostüm an und sah verdammt gut darin aus. Er blickte
sich nach jemandem um und dann sah er sie. Blickte ihr genau ins Gesicht und nahm, die Person, die
mit ihm sprach kaum noch wahr.
Er entschuldigte sich und ging langsam auf die Absperrung zu. Der Sicherheitsbeamte erkannte, dass
er sie wohl wirklich zu kennen schien und ließ Buffy durch.
„Buffy.“
„Spike.“
„Ähm......was tust du hier?“
„Ich wollte mit dir reden.“, sagte sie schüchtern. „Dawn hat mir erzählt, dass du hier drehst.“
„Hör zu Buffy, ich würde auch gerne mit dir sprechen, allerdings muss ich jetzt drehen. Wir sind
schon hinter dem Zeitplan. Aber du könntest hier warten.“, schlug er vor.
„In Ordnung.“
Und ehe sie sich versah, war Spike verschwunden und eine nette Dame, die sich als Mary vorstellte,
bat sie mit ihr mitzukommen.
„Mögen Sie Jane Austen?“, fragte Mary.
„Dies ist ein Jane Austen – Film?“ Buffy war überrascht.
„So Jane Austen mäßig?“, fragte Spike verwundert.
„Oh, ja, ich liebe ihr Bücher.“
„Ja, ein Remake von ‚Stolz und Vorurteil‘. Spike spielt Mr. Darcy.“, erklärte Mary.
„Welche ist dein Lieblingsbuch?“, fragte er.
„Stolz und Vorurteil.“, antwortete sie ihm.
„Da gibt es aber schon eine wunderbare Verfilmung von. Tut mir Leid.“, sagte Spike.
„Vielleicht machen sie ja mal ein Remake. Dann musst du unbedingt Mr. Darcy spielen, ja?“, bettelte
Buffy.
„So, Sie können sich hier hinsetze. Über die Kopfhörer können sie die Szene verfolgen.“, sagte Mary
und verschwand.
Buffy setzte sich die Kopfhörer auf und beobachtet Spike und die Dame, die wohl seine Filmpartnerin
war. Die Szene hatte noch nicht begonnen und so unterhielten sie sich.
„Wer war denn die Kleine vorhin? Die war ganz schön schüchtern.“, sagte die Frau.
„Eine Bekannte.“, sagte Spike.
„Und? Was wollte sie hier?“
„Wir haben uns lange nicht gesehen, aber ich weiß auch nicht, was sie hier will.“, meinte er.
‚Ach, so war das also.‘, dachte Buffy, stand auf und machte sich auf den Weg nach Hause. Es war
wohl doch ein Fehler gewesen herzukommen.
-12Second Chance?
„Und, Buffy? Wie war’s?“, begrüßte Dawn Buffy, als diese zur Tür hereinkam. Ihre kleine Schwester
schaute sie erwartungsvoll an.
„Schöner Film, den er da dreht.“, meinte Buffy nur und ging zum Kühlschrank um etwas zu trinken.
Es war aber auch warm draußen.........
„Das interessiert mich doch gar nicht. Ich will wissen, was er gesagt hat.“
„Er sagte etwas wie: ‚Hallo Buffy. Ich hab grad keine Zeit, aber du könntest warten‘.“, erklärte Buffy
und ihre Stimme triefte vor Sarkasmus.
„Häh?! Ja und? Hast du nun gewartet?“ Dawn war ganz zappelig.
„Klar hab ich das. Und währenddessen hab ich ein spannendes Gespräch zwischen ihm und seiner
schlampigen Filmpartnerin mitgehört, in dem rauskam, dass er nicht verstehen könnte, was ich dort
wolle. Also bin ich gegangen.“, meinte Buffy, öffnete während sie sprach ihre Coladose und leerte sie
dann in einem Zug.
„Buffy, das tut mir Leid.“, versuchte Dawn es.
„Nein, ist schon gut. Es muss dir nicht Leid tun. Es ist richtig so. Er ist er und ich bin ich.“
Buffy verschwand in ihrem Zimmer und warf sich aufs Bett. Sie wollte weinen, doch sie konnte nicht.
Sie hatte schon genug um diesen Mann getrauert. Das musste sie jetzt nicht wiederholen. Er war eben
er und sie war sie… ja..... und es gab kein ‚uns‘ und kein ‚wir‘. Wie sollte das auch gehen? Und es war
ganz offensichtlich, dass er das auch gar nicht wollte.
Was hatte sie sich auch dabei gedacht? Zu ihm zu gehen? Das war ja wohl die dämlichste Idee
gewesen, die sie je gehabt hatte. Schließlich war damals abgehauen, nicht sie. Wie muss das denn
ausgesehen haben?
Und jetzt schloss sie mit dem Kapitel ‚Spike Pleeth’ endgültig ab. Sie hatte keine Lust mehr dazu.
Absolut nicht. Sie war zu alt, um ewig auf ihn zu warten oder sonstwas zu tun.
In den nächsten Tagen versuchte sie ihn zu vergessen. Es stellte sich allerdings als ziemlich schwierig
heraus, wenn man bedachte, dass andauernd Leute von diesem Filmset durch die Stadt liefen. Buffy
musste dann immer unweigerlich an Spike denken. Auch wenn sie den Gedanken verdrängte oder an
etwas anderes dachte, tauchte er doch immer wieder in ihrem Kopf auf. Sie konnte ihn nicht
vergessen.
Giles hatte sich auch schon gewundert, warum Buffy freiwillig mehr arbeitete und trotzdem nur das
gleiche Geld bekam und sah langsam ein, dass sie irgendetwas vergessen wollte. Als er sie danach
gefragt hatte, hatte sie es ihm erzählt und es wunderte ihn, dass er davon in den letzten zwei Jahren gar
nichts mitbekommen hatte. Und irgendwie traf es ihn auch, denn er dachte immer, er sei ein Leben
lang eine Art Vaterfigur gewesen.
Buffy saß gerade über einem Haufen Rechnungen von diversen Verlagen, als Giles sie bat, in den
Vorraum zu kommen.
„Giles, kann das nicht warten? Ich bin gleich fertig.“, rief sie zu ihm nach vorne.
„Buffy, hier ist Besuch für dich.“, bekam sie zur Antwort.
„Oh, na gut. Einen Moment.“ Sie räumte die Sachen so weg, dass sie aus dem Berg von Rechnungen
problemlos rauskam und verließ dann den Raum. Giles war schon wieder zwischen irgendwelchen
Bücherregalen verschwunden, als sie sich suchend nach ihrem Besuch umsah.
„Hallo Buffy.“
Als Buffy die Stimme hörte, fuhr sie herum und sah ihn. Spike.
„Hallo.“, antwortete sie knapp.
„Ich hab mich gewundert, dass du gestern auf einmal verschwunden warst, deswegen dachte ich, ich
schau mal vorbei.“, sagte er.
„Gewundert, also?“, fragte Buffy und sah in skeptisch an.
„Ja, warum nicht?“ Er war sichtlich verwundert.
„Nun ja, du meintest zu dieser Schauspielerin, du wüsstest nicht, was ich dort wolle, weil ich ja eh
bloß eine alte Bekannte sei.“, erklärte Buffy und an ihrer Stimme erkannte man, dass sie wütend war.
„Buffy, das habe ich doch gar nicht so............ Also gut, ich habe es schon so gesagt, aber du erwartest
doch nicht von mir, dass ich einer Frau, die ich kaum kenne, Dinge aus meinem Privatleben erzähle.“,
rechtfertigte Spike sich.
Buffy zuckte nur mit den Schultern.
„Hör zu, ich wollte doch mit dir sprechen. Das habe ich dir doch gesagt und..........“ In diesem Moment
wurde er von Giles unterbrochen, der in den Vorraum kam.
„Buffy, Telefon für dich.“, sagte er.
„Wer ist es denn?“, fragte sie.
„Deine Mutter. Sie sagt, es sei wichtig.“
„Meine Mum?“ Kurz zögerte Buffy. Sie hatte schließlich ewig nichts mehr von ihr gehört. Eben.
„Sagen Sie ihr, so wichtig kann es nicht sein. Sie hat sich schließlich die letzten drei Jahre nicht
gemeldet. Sie soll später noch mal anrufen.“, entschloss Buffy und sah Spike erwartungsvoll an.
„Ich wollte dich eigentlich um Entschuldigung bitten. Was ich getan und gesagt habe, kann ich nicht
wieder gut machen und ich versteh’ auch, dass du wahrscheinlich ziemlich sauer auf mich bist, aber
es ist nicht so, dass mir nichts an dir liegt.“, sagte er.
„Wann ist dir das denn aufgefallen? Als du das erste Mal abgehauen bist oder beim zweiten Mal?“,
fragte sie und guckte ihn unschuldig an.
„Buffy, ich bitte dich doch nur um eine Chance.“
„Noch eine? Ich finde du hast eine zu viel gehabt.“
Spike ignorierte ihre Antwort. „Ich habe ein Haus am Rand von Sunnydale gekauft. Ich finde es
wahnsinnig schön hier und werde dort wohnen, wenn ich in LA drehe. Falls du es dir anders überlegst,
kannst du vorbei kommen, Buffy. Immer.“, bot er an.
„Nein, Spike. Das werde ich nicht.“ Sie war fest entschlossen sich nicht noch einmal das Herz brechen
zu lassen.
„Buffy.........“ Langsam verzweifelte er. „Ich bin doch auch nur ein kleiner Junge, der vor einem
Mädchen steht und es bittet, ihn zu lieben.“, sagte er und seine Augen begannen zu glitzern. Er wollte
das doch gar nicht. Er wollte nicht weinen. Nicht er. Der Punk. Nein. Auf gar keinen Fall. Aber was
sollte er denn auch tun?
„Du solltest jetzt besser gehen.“, sagte sie. Ihre Stimme zitterte und eigentlich war es nicht das, was
ihr Herz wollte, sondern das, was ihr Kopf für besser hielt.
Geknickt verließ er den Laden. Er wusste, er hatte alles falsch gemacht. Er hatte es schlicht und
einfach zu spät eingesehen. Viel zu spät.
Am Nachmittag saß Buffy mit ihren Freunden in einem Café in der Innenstadt.
„Das hat er wirklich zu dir gesagt?“, fragte Dawn und sie bekam Tränen in den Augen. Das war doch
wirklich das Schönste, das ein Mann einer Frau sagen konnte.
„Ja.“ Buffy nickte.
„Die Filmleute haben heute Morgen ihren Kram auch schon wieder zusammengepackt. Sie werden
wohl morgen abreisen.“, sagte Xander.
„Genau! Und Spike mit ihnen.“, meinte Anya, wofür sie einen Ellenbogen in die Rippen bekam. „Was
denn?“
Tara und Willow sagten gar nichts dazu. Sie behielten den Gedanken, dass Buffy anscheinend nicht
mehr alle Tassen im Schrank hatte, weil sie Spike Pleeth abserviert hatte, für sich.
„Ihr meint also, ich hätte ihm noch eine Chance geben sollen, he?“, fragte Buffy in die Runde und
bekam verhaltenes Nicken zur Antwort.
„Gotteverdammte Scheiße. Und was soll ich jetzt machen?“
„Mit ihm reden, natürlich.“, warf Anya ein.
„Er ist doch sicher schon weg.“ Buffy war verzweifelt.
„Wir können zum Hotel fahren und fragen.“, schlug Dawn vor.
„Worauf warten wir?“, fragte Buffy und lief wie vom Teufel gejagt zu Xander’s Auto und wollte
gerade einsteigen, als Xander sie daran hinderte.
„Stopp! Ich fahre. Wir wollen ja nicht, dass du einen Unfall baust.“, sagte Xander und Buffy stieg
geschlagen an der Beifahrerseite ein. Die anderen quetschten sich zu viert auf die Rückbank um auch
ja nichts zu verpassen.
Mehre rote Ampeln und circa drei fluchende Rentner später kamen sie vorm ‚Sunnydale Pallace‘ an.
Buffy sprang aus dem Auto und rannte so schnell sie konnte zur Rezeption.
Die affektierte junge Dame, die sie schon einmal hier gesehen hatte, wendete sich an sie.
„Wie kann ich Ihnen helfen?“
„Ich würde gerne wissen, ob Spike Pleeth schon abgereist ist.“
„Dazu kann ich Ihnen leider keine Auskunft geben.“, antwortete die Dame.
„Ach kommen Sie, Sie haben mich hier doch schon mal mit ihm gesehen. Erinnern sie sich?“
„Nein, tut mir Leid.“
Einen kurzen Moment wollte Buffy schon aufgeben, doch dann hatte sie eine Idee. ‚Er wollte
keine Nachricht hinterlassen, nur, dass du ihn im Sunnydale Pallace
erreichen kannst. Unter dem Namen: William Bloody.‘
„Können Sie mir denn sagen, ob William Bloody noch hier wohnt?“, fragte sie zuckersüß.
„Er ist vor einer Dreiviertelstunde abgereist, aber ich glaube, er gibt noch eine Pressekonferenz im
‚Culfort Hall Hotel‘.“
„Vielen Dank.“ Buffy strahlte die junge Frau an und rannte, so schnell sie konnte, zurück zum Auto,
riss die Tür auf und stieg wieder ein.
„Fahr zum ‚Culfort Hall‘.“, meinte sie nur zu Xander und er fuhr sofort los.
Vor dem ‚Culfort Hall spielte es sich ähnlich ab. Buffy stürmte wieder aus dem Wagen, doch diesmal
stiegen die anderen auch mit aus. Gingen aber, anstatt zu rennen.
In der Eingangshalle blickte Buffy sich suchend nach der Rezeption um und lief dann auf diese zu.
„Können Sie mir sagen, wo die Pressekonferenz stattfindet?“, fragte sie den Mann, der hinter der
Theke stand.
„Sind Sie ein befugtes Mitglied der Presse?“, stellte er die Gegenfrage und Buffy wollte schon wieder
gehen.
„Ähm..........ja, klar.... ähm... ich schreibe für die Sunnydale Times.“, sagte sie.
„Kann ich dann Ihren Ausweis sehen?“
„Moment.“ Buffy kramte in ihrer Jackentasche herum bis sie ihr Portemonnaie gefunden hatte und
holte schnell ihren Ausweis heraus, um diesen vorzuzeigen. Wozu so ein Nebenjob doch alles gut
war....
„Im Culfort Zimmer.“, wies er sie an. „Den Gang entlang und dann rechts.“
Schnell folgte Buffy seiner Wegbeschreibung, dicht gefolgt von ihren Freunden, die der Portier nicht
mehr aufhalten konnte.
Sie öffnete die Tür und ging in den Raum. Es waren ungefähr hundert Reporter anwesend.
Kameramänner. Fotografen. Auf einer kleinen Bühne saßen Spike und seine Managerin.
„Mister Pleeth, Sie haben sich entschlossen einen Zweitwohnsitz hier in Sunnydale zu beziehen.
Warum haben Sie sich dazu entschlossen?“, stellte ein Reporter eine Frage.
„Nun ja, ich bin jetzt zum dritten Mal in Sunnydale und es gefällt mir mehr als nur ‚gut’ hier.
Außerdem ist es nicht weit bis nach Los Angeles, sodass ich auch noch gut arbeiten kann.“,
beantwortete er die Frage. Dann war auch schon die nächste Frage dran.
„Mister Pleeth, hat Ihre Entscheidung etwas mit dieser Frau zu tun, mit der Sie einmal hier in
Sunnydale fotografiert wurden?“
„Nein, ganz und gar nicht.“
„Wer war diese Frau? War sie Ihre Freundin?“
„Ich dachte, daraus könnte mehr werden, doch es ist einiges schief gelaufen. Wir sind aber immer
noch gute Freunde, denke ich.“
„Die letze Frage bitte.“, forderte seine Managerin auf.
Mist. Was sollte Buffy jetzt tun? Dies war die letzte Frage, danach würde er gehen und sie hatte ihre
Chance verpasst. Und ehe sie sich versah hatte sie auch schon ihre Hand hochgerissen, um eine Frage
zu stellen, die sie gar nicht hatte.
„Ja, die blonde Dame in der schwarzen Bluse.“, forderte Nancy sie auf.
Zuerst fühlte Buffy sich gar nicht angesprochen und blickte sich nach der blonden Frau in der
schwarzen Bluse um, bis sie erkannte, dass sie gemeint war.
Spikes Blick wanderte zu der Frau, die nun endlich die letzte Frage stellen würde, damit er seien Ruhe
hatte. Erschrocken stellte er fest, dass es Buffy war und kurz darauf machte sein Herz einen kleinen
Hüpfer.
„Wäre es für Sie denkbar, doch noch mit dieser Frau zusammenzukommen? Nämlich, wenn sie
eingesehen hätte, dass das, was sie heute morgen getan hat, ein riesen großer Fehler war und sie es
gerne noch einmal mit Ihnen versuchen würde.“ Buffy war sich sicher, er könne ihr Herzklopfen vorne
hören.
Er schaute sie an. Erst verwirrt, dann nachdenklich und dann strahlend. Er lehnte sich zu seiner
Managerin und flüsterte ihr etwas ins Ohr, woraufhin diese einen Reporter aufforderte sein Frage zu
wiederholen.
„Mister Pleeth, hat Ihre Entscheidung etwas mit dieser Frau zu tun, mit der Sie einmal hier in
Sunnydale fotografiert wurden?“
Erst blickte er den Mann an und schaute dann strahlend zu Buffy. „Ja, hat es.“
Die Fotografen begannen zu knipsen und so mancher verstand, worum es ging. Nämlich nur noch um
Buffy und Spike. Beide nahmen gar nichts mehr wahr. Die Entfernung zwischen beiden war noch
riesig, aber dennoch strahlten sie sich an.
Anya und Xander fielen sich vor Freude in die Arme, Willow und Tara küssten sich zur eigenen
Verwunderung und Dawn fiel einem wildfremden, ziemlich gutaussehenden Mann um den Hals.
Spike stand derweil auf und ging an seiner grinsenden Managerin vorbei, die Bühne runter, genau in
Buffys Richtung. Noch immer blitzten die Kameras der Fotografen auf.
Als er bei Buffy ankam, drückte er sie so fest, als ob sie weglaufen wollte, dann sah er sie an. „Doch
noch eine Chance?“, fragte er.
„Die letzte.“, grinste sie und küsste ihn. Beiden war es egal, ob jetzt noch irgendwelche Reporter um
sie herumstanden. Es zählten nur noch sie.
We'll meet
Beyond the shore
We'll kiss
Just like before
Happy we'll be
Beyond the sea
And never again
I'll go sailin'
~*ENDE*~

Documents pareils