Keine Sulfonamide für Deerhounds!

Transcription

Keine Sulfonamide für Deerhounds!
Keine Sulfonamide für
Deerhounds!
Verfasser:
Renée Devaux
(2003)
Inhalt:
Warnung vor Sulfonamiden (Chemotherapeutika, die
wie Antibiotika angewendet werden), bei deren
Applikation bei Deerhounds massive Probleme
auftreten können, die auch schon zum Tod geführt
haben.
Erschienen
Der Deerhound 2/03
Keine Sulfonamide für Deerhounds!
Renée E. Devaux
In Nordamerika dürfte es kaum einen Deerhoundbesitzer geben, der nicht darüber informiert
ist, dass Deerhounds ( wie auch andere Rassen, z.B. Dobermänner) Sulfonamide häufig
schlecht vertragen. Dies ist in erster Linie das Verdienst von Barbara Heidenreich, die in
ihrem Büchlein “Your Scottish Deerhound Primer“ aber auch sonst immer wieder vor dem
Einsatz von Sulfonamiden warnt. Zu den Reaktionen gehören in erster Linie
Thrombozytopenie (es sind kaum mehr für die Blutgerinnung verantwortliche Blutplättchen
vorhanden) und Leukopenie (Reduktion der weissen Blutkörperchen). Innere und äussere
Blutungen, Antriebsschwäche, deutlich reduziertes Abwehrsystem sind die Folgen.
Leider ist dieses Jahr auch in Deutschland eine Hündin an sogenannter sulfonamidinduzierter Thrombozytopenie gestorben, so dass es mir wichtig scheint, diese Information
so breit wie möglich zu streuen:
Verabreichen Sie Ihrem Deerhound keine Sulfonamid-Präparate!
Sulfonamide werden in der Schweiz für Kleintiere nicht mehr so häufig eingesetzt wie früher,
aber es gibt sie noch immer. Bei der erwähnten Hündin in Deutschland wurde ein
Sulfonamid-Präparat eingesetzt, nachdem die Hündin im letzten Jahr bereits mehrmals
wegen immer wiederkehrender Blasenentzündung verschiedene Antibiotika erhalten hatte,
und zwar sollte ihr diesmal das Antibiotikum über 4 Wochen verabreicht werden. Die Folge:
Nach 26 Tagen frisst die Hündin schlecht, sie ist müde, das Antibiotikum wird deshalb sofort
abgesetzt. 3 Tage später sind Schleimhäute, Ohrinnenseiten und Bauchhaut deutlich gelb,
sie hat einen Ikterus (Gelbsucht). Am nächsten Tag werden Blutungen im Auge, Ohr, in
Bauch- und Schenkelhaut sichtbar. Bei der Blutuntersuchung können kaum mehr
Thrombocyten nachgewiesen werden. Sie erhält eine Bluttransfusion und weitere
Intensivbehandlung. Da sie nicht anspricht, wird sie eingeschläfert.