Beitrag InfraWatt 3/2015
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Beitrag InfraWatt 3/2015
N e w s l e t t e r N r . 3 / 2 0 1 5 ABWASSER Pilotanlagen im Leuchtturmprojekt "Regelpooling mit Infrastrukturanlagen" getestet In den letzten Monaten konnten Tests an der ersten Wasserversorgung (Wasserverbund Region Bern WVRB) und der Kläranlage (Abwasserverband Morgental AVM) durchgeführt werden. Für den WVRB konnten die Experten von Alpiq eine Lösung für die Anbindung ans Prozessleitsystem erarbeiten, welche in sehr ähnlicher Form auch bei anderen Wasserversorgungen umsetzbar sein sollte. Beim AVM konnte der Nachweis erbracht werden, dass das Blockheizkraftwerk für die Sekundärregelung eingesetzt werden kann. Foto: Das neue Blockheizkraftwerk der ARA Morgental hat den Test der Sekundärregelung bestanden (Foto: Marco Käser, AVM) Nach den erfolgreichen Tests werden nun die Arbeiten bei den anderen vier Wasserversorgungen (WV Reinach BL, eauservice Lausanne, Lugano AIL und Bellinzona AMB) und zwei Kläranlagen (Werdhölzli Zürich und Bachwies Fällanden) weitergeführt. Eauservice Lausanne verfügt alleine über eine installierte Pumpenleistung von 18 MW. Es wird vermutet, dass davon ein namhafter Teil für Regelleistungen genutzt werden könnte. Zurzeit laufen weitere Gespräche, gemeinsam mit der Firma Planair SA, um noch ein bis zwei zusätzliche Projektpartner in der Romandie zu gewinnen. Erste Gespräche mit Viteos (Wasserversorgungen der Städte Neuchâtel, La Chaux-deFonds und Le Locle) und der Wasserversorgung Fribourg haben bereits stattgefunden. Damit sind Projektpartner aus allen drei grossen Sprachregionen der Schweiz im Leuchtturmprojekt "Regelpooling mit Infrastrukturen" vertreten. Weitere Informationen finden sich auf der Webseite www.regelpooling.ch oder in der kürzlich erschienenen Publikation in der Fachzeitschrift Aqua & Gas 12/2015. (Quelle: Andreas Hurni, Ryser Ingenieure AG). ABFALL ABWÄRME KVA Linth baut ein Fernwärmenetz auf Neues Förderprogramm "Wärmeverbünde" Die Kehrichtverbrennungsanlage Linth in Niederurnen plant ab 2018 rund 5 Millionen kWh/a Fernwärme an die Eternit (Schweiz) AG zu liefern. Beide Partner verbessern damit ihre Energiekennwerte deutlich, zudem ist die Abwärmenutzung aus der KVA CO 2 -neutral. Mit diesem Projekt wird gleichzeitig das Rückgrat der Fernwärmeerschliessung der Region erstellt. Die bessere Nutzung der Abwärme der KVA ist im Kanton Glarus die grösste Einzelmassnahme im Bereich Energieeffizienz. Deshalb wird das Projekt auch vom Kanton begrüsst und finanziell unterstützt. Im Auftrag der Stiftung KliK entwickelt InfraWatt zusammen mit Neosys und DURENA ein Programm zur Förderung von Wärmeverbünden. Das Förderprogramm für den Bereich Abwasserwärme wurde vom BAFU bereits bewilligt. Damit können ab sofort auf unkomplizierte Art Gesuche für Projekte zur Abwasserwärmenutzung eingereicht und von KliK bis 2020 mit 100 Fr. pro eingesparter Tonne CO 2 gefördert werden. Die Projekte müssen folgende technischen Anforderungen erfüllen: • Die Anlagen nutzen die Wärme aus dem Abwasser von Kanälen, auf oder nach der Kläranlage. • Monovalente oder bivalente Anlagen mit einem Spitzenkessel, wobei der Erdöloder Erdgasanteil keine CO 2 -Reduktion bewirkt. • Die Wärme wird über ein Netz mit kalter oder warmer Fernwärme an die Abnehmer transportiert und ersetzt bestehende Erdöl- oder Erdgasheizungen. Die bereits bestehende Fernwärmeleitung wird durch einen neuen Ast ergänzt, welcher rund 85°C heisses Wasser zum Grossabnehmer leitet. Damit kann ca. die Hälfte des Wärmebedarfs der Eternit AG gedeckt werden. Die rund 3.5 km neue Fernwärmeleitung bildet die Hauptversorgungsader des zukünftigen Wärmenetzes. Sämtliche Leitungen sind mit ausreichenden Reserven versehen, damit später auch der Dorfkern von Niederurnen mit Wärme versorgt werden kann. Foto: Blick in den heutigen Werkleitungskanal (Quelle: KVA Linth) Ein Gesuch für das Programm "Wärmeverbünde" kann bereits auf der Basis einer üblichen Machbarkeitsstudie ausgefüllt werden und besteht lediglich aus einer A4-Seite. Es müssen wenige einfache Angaben wie Trassenlänge, Investitionen, verkaufte Wärmemenge, Art der Heizanlage und Wärmenetze etc. eingetragen werden. Liegt der Wert für ein Projekt unter der vorgegebenen Kennlinie und erfüllt das Projekt die technischen Anforderungen, so ist es bewilligungsfähig und kann von einem beschleunigten Bewilligungsprozess profitieren. Nur Fördergesuche, die vor der Antragsvergabe gestellt wurden, können berücksichtigt werden. Dank einer direkten Zusammenarbeit der beteiligten Partner konnte das Projekt in sehr kurzer Zeit entwickelt werden. Die Kosten auf der Basis des Vorprojektes belaufen sich auf rund 6.8 Mio. Franken, inzwischen ist der Kreditantrag bewilligt worden und spätestens ab dem 1. Januar 2018 soll die Eternit AG durchgängig mit Wärme der KVA-Linth beliefert werden. (Quelle: Urban Frei, Rytec) Neben der Abwasserwärme soll das Programm "Wärmeverbünde" nun auf weitere Bereiche ausgedehnt werden: Wärmepumpen (Grund-, See-, Flusswasser), Holzheizungen, KVA-Fernwärme, Abwärmenutzung und Ausbau von bestehenden Fernwärmenetzen (ohne Erneuerung der Heizzentrale). Beratung und eine kostenlose Vorprüfung sind ab sofort erhältlich bei InfraWatt unter [email protected] oder Tel. 052 238 34 34. TRINKWASSER Stromproduktion durch Neustrukturierung der Wasserversorgungen Die Nutzung von Trinkwasser für die Stromproduktion war für die lokalen Wasserversorgungsgenossenschaften der Gemeinde St. Stephan BE bereits 1998 ein Thema. Zwischenzeitlich haben sich die 3 Versorgungen zur Wasserversorgung "Einwohnergemeinde St. Stephan" zusammengeschlossen. Gemäss der generellen Wasserversorgungsplanung (GWP) stehen grössere Neuund Umbauten an. Die GWP wurde mit einer regionalen Versorgungsplanung im Perimeter Lenk, St. Stephan und Zweisimmen so optimiert, dass alle drei Versorgungen ihre zukünftigen Herausforderungen soweit möglich gemeinsam bewältigen können. In St. Stephan haben die Arbeiten begonnen. Ausgeführt werden ein neues Reservoir, neue Leitungen und Schächte sowie weitere Anpassungen. Das gesamte Ausbaukonzept wurde so optimiert und erarbeitet, dass neben der sicheren Versorgung mit Trinkwasser die Gemeinde St. Stephan zukünftig 3 Trinkwasserkraftwerke betreiben kann. Mit der Inbetriebnahme der 44 kW Gegendruck-Peltonturbine im neuen Reservoir "Mattten" im Frühjahr 2016 und der horizontalen 145 kW Peltonturbine "Grodey" im Herbst 2016 können jährlich ca. 0.9 Millionen kWh erneuerbare elektrische Energie produziert werden. In einer späteren Phase ist noch ein drittes Kraftwerk "Zentrale Matten" mit 41 kW geplant. Dank der Zusammenarbeit mit der lokalen Kraftwerke Fermelbach AG kann die vertikale Peltonturbine im neuen Turbinenhaus der Kraftwerk-AG installiert werden. Die Produktion der drei Trinkwasserkraftwerke wird dann jährlich rund 1.1 Mio. kWh betragen und ca. 270 Haushalte versorgen können. (Quelle: René Wenger, Ryser Ingenieure) Ermittlung des hydroelektrischen Potenzials der Trinkwasserkraft im Kanton Tessin Im November 2015 wurde das Projekt "Elettricità dall acqua potabile" lanciert. Ziel des Projektes ist es, die realisierbaren Potenziale von Trinkwasserkraftwerken im Kanton Tessin zu ermitteln. Das Projektteam setzt sich aus Fachleuten von SUPSI, CSD Ingenieuren SA und dem SVGW-Tessin zusammen. Zuerst findet eine Validierung der Potenziale statt, anschliessend werden diese auf ihre Realisierbarkeit hin überprüft. Das Projekt wird vom Bundesamt für Energie (BFE) und dem Fond für erneuerbare Energien (FER) des Kantons Tessin unterstützt. Resultate werden auf Anfang 2017 erwartet. (Quelle: Nerio Cereghetti, SUPSI) MITTEILUNGEN Gratulation an Filippo Lombardi zur Wiederwahl in den Ständerat ! Wir gratulieren unserem Präsidenten Filippo Lombardi herzlich zur Wiederwahl in den Ständerat, womit er weiterhin die Anliegen der Mitglieder von InfraWatt auf höchster politischer Ebene in Bundesbern vertreten kann. Ausschreibungsrunde Nr. 7 von ProKilowatt läuft noch bis Februar 2016 Foto: Reservoir Matten im Bau (Ryser Ing. AG) Die Ausschreibung für Projekte und Programme von ProKilowatt ist angelaufen, die Einreichungsfrist für Projekte ist der 1. Februar, diejenige für Programme endet am 18. Februar 2016. Die Bedingungen wurden leicht angepasst, detaillierte Informationen finden Sie beim BFE unter folgendem Link: www.bfe.admin.ch/prokilowatt/ Neue Mitglieder Wir begrüssen herzlich im Verein: 12-16/01/2016 Swiss Bau (Basel); www.swissbau.ch 20/01/2016 aqua pro gaz (Bulle); www.aqua-pro.ch Roberta Borsari Projektleiterin Energie und Klima Pusch Praktischer Umweltschutz Gemeindekurse im Bereich: Wärmeverbund, Energieplanung, Mobilität, Strassenbeleuchtung und Solarenergie. Angebot von Zivildienstkursen im Umwelt- und Naturschutzbereich. 21/01/2016 Fernwärme-Forum (Biel); www.fernwaerme-schweiz.ch 26/01/2016 SVGW Wasserfachtagung Trinkwassernetze (Olten); www.svgw.ch 16/02/2016 E-World: Energy and Water (Essen, D); www.e-world-essen.com 01/03/2016 PUSCH: Kommunale Energieplanung für die Zukunft (St. Gallen); www.pusch.ch Markus Luchsinger Mitglied Geschäftsleitung und Partner TBF+Partner AG 22/03/2016 Generalversammlung InfraWatt (Bern); www.infrawatt.ch Planung/Beratung Bereich: Abfallverbrennung, Energie, Abwasser/Klärschlamm, Hoch- und Tiefbau, Bahnbau/-Technik, Elektrotechnik, Prozessautomation, Gebäudetechnik, Naturgefahren. 18-19/05/2016 Generalversammlung des VBSA (Davos); www.vbsa.ch Francesco Visani Verwaltungsratspräsident Visani Rusconi Talleri SA Beratung, Projektierung, Bauleitung, Simulationsberechnungen, Expertisen im Bereich der Haus und Anlagentechnik, Anwendungen im Gebäude- und Energiebereich. 21/04/2016 VSA Hauptmitgliederversammlung (Rüschlikon); www.vsa.ch KONTAKTE Programmleitung und Infostelle D: Ernst A. Müller, Michèle Vogelsanger InfraWatt - Verein für die Energienutzung aus Abwasser, Abfall, Abwärme und Trinkwasser Energie in Infrastrukturanlagen Kirchhofplatz 12 8200 Schaffhausen Tel. 052 238 34 34, [email protected] ● www.infrawatt.ch Marcel Ochsner Leiter Marketing&Sales, Mitglied Geschäftsleit. Electro Müller AG Auslegung und Lieferung von energieeffizienten elektrischen Antriebssystemen für Industrie, Gewerbe, Trink- und Abwasser. VERANSTALTUNGEN 12-13/01/2015 Stromkongress 2015, (Bern); www.stromkongress.ch Infostelle F: Martin Kernen, Planair SA Crêt 108a, 2314 La Sagne, Tel. 032 933 88 40, [email protected] Infostelle I: Roman Rudel, SUPSI, Campus Trevano, 6952 Canobbio, Tel. 058 666 63 50, [email protected] An- und Abmeldung Newsletter via Mail: [email protected] © Schaffhausen, Dezember 2015