Es-ist-die-See-die-u.. - Österreichischer Marineverband
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Es-ist-die-See-die-u.. - Österreichischer Marineverband
Es ist die See die uns verbindet Acht Kameraden der Marinekameradschaft Salzburg, nämlich: (im Bild von links nach rechts) Uwe v. Faltin, Peter Lehmann, Wolfgang Tschimpke, Karl Hubert Paar, Kurt Wattenbach, Peter Reindl, Nikolai v. Faltin und Alfred Dabernig zu Gast bei der Einsatzflottille 2, 2. Fregattengeschwader „Fregatte Mecklenburg-Vorpommern“ (Hullnumber F218) in Wilhelmshaven. Seefahrt und Marineleben prägen und verbinden. Sie schaffen ein einzigartiges Zusammengehörigkeitsgefühl und Solidarität. Die Erhaltung der Marinetradition, des Seefahrtgedankens, die Pflege aufrichtiger Kameradschaft sowie die Verbindungen zu anderen Marinekameradschaften im In- und Ausland sowie Besuche von Einrichtungen der Deutschen Marine sind das erhabene Ziel der Marinekameradschaft Salzburg. So kam es, dass Uwe v. Faltin, Vorsitzender der MK Salzburg, die derzeit 84 Mitglieder zählt, von Kapitän z.S. Andreas Martin Seidl, Geschwaderkommandeur des 2. Fregattenschwaders in W´haven, die Genehmigung erhielt, an einer Familien-/Gästefahrt auf der Fregatte F218 „Mecklenburg-Vorpommern“ teilzunehmen. Bei dieser Fahrt sollte den Familienangehörigen der Bordbesatzung einmal die Möglichkeit gegeben werden das 138,9 m lange Kriegsschiff zu besichtigen und die Fregatte vom Typ „Brandenburg-Klasse“ in voller Fahrt zu erleben. In Wilhelmshaven wurden wir am Bahnhof von unserem Betreuer, Korvettenkapitän Thomas Paul, mit einem Bundeswehrbus abgeholt und zum Liegeplatz der Fregatte in die 4. Einfahrt gebracht. Wir acht Kameraden wurden an Bord herzlich willkommen geheißen und konnten die uns zugewiesenen festen Schlafkojen beziehen. Es gab noch ein Abendessen, welches in der Offiziersmesse eingenommen wurde. Anschließend kleiner Empfang in der Messe mit einigen „Einlaufbieren“. Uwe v. Faltin überreichte einige Gastgeschenke. Später fuhren wir noch in die Stadt und trafen uns in der „Kogge“ mit unserem Ehrenmitglied Fregattenkapitän a.D. Hans-Joachim Bubke In der „Kogge“ mit Achim Bubke (ehemaliger IWO unseres Kameraden Willi E. Neumann auf dem KM Boot „Cuxhaven“), der ja in Wilhelmshaven wohnt. Es war ein freudiges Wiedersehen. Am 29. Juni (Samstag), nach dem Frühstück, kamen die Familienmitglieder der Besatzungsangehörigen an Bord und einige extra eingeladene Gäste. Um 09.00 Uhr lief die Fregatte zu einer sechsstündigen Fahrt in die Nordsee aus. Im Normalfall hätte die Fregatte eine Besatzung von 219 Mann, bei dieser Fahrt waren annähernd 170 Soldaten anwesend. Aufgrund der ausgesetzten Wehrpflicht fehlt es auch in der Marine an geeigneten Soldaten. Es war schon ein herrliches Gefühl nach zig Jahren wieder an Bord eines Schiffes der Deutschen Marine mitfahren zu können. Auf der Fahrt in die Nordsee (mit 7 Windstärken) wurde eine spektakuläre Demonstration einer „Mann-über-BordSeenotrettung“ geboten. Der Seenotrettungskreuzer „Vormann Steffens“ (SAR = Search and Rescue) barg in einem wagemutigen Manöver eine von der Besatzung der Fregatte über Bord geworfene mannsgroße Übungspuppe. Anschließend wurde eine Feuerlöschübung durch den Seenotrettungskreuzer vorgeführt. Der Rettungskreuzer umrundete mehrmals die Fregatte in voller Fahrt in einer Gischtwolke. Danach kam es zu einer Hubschraubervorführung der Bundespolizei mit einem Eurocopter. Unser Vorsitzender Uwe v. Faltin konnte, mit Genehmigung des Kommandanten FKpt. Demme, unsere MK-Flagge auf der BB-Seite der “Mecklenburg-Vorpommern“ hissen!! Von der Brücke wurde eine einmalige Vorführung angekündigt. Es sollten sich alle an Oberdeck befindlichen Gäste und Besatzungsmitglieder festhalten und sich vor Nässe schützen. Nasse Wäsche könnte zum Trocknen abgegeben werden! Die Fregatte lief mit voller Fahrt 29 Knoten (= 53,7 Stundenkilometer) und dann kam der Befehl „Ruder hart Backbord“. Die Fregatte neigte sich in eine riesigen Gischtwolke und man meinte das Schiff würde umfallen. Die meisten Leute auf dem Hubschrauberdeck waren tropfnass aber es hat allen Spaß gemacht. Die Wäsche konnte wirklich getrocknet werden! Ein weiterer Höhepunkt folgte. Die Fregatte lief wieder volle Fahrt, stoppte und lief mit halber Kraft rückwärts in die Heckwelle. Auch hier wieder eine Gischtwolke über das Oberdeck. Eine solche Demonstration haben weder die Besatzung noch wir jemals erlebt! Es war die letzte Fahrt des Kommandanten der „Mecklenburg-Vorpommern“, Fregattenkapitän Demme, der nach 3 Jahren und 3 Monaten von Bord geht und als Lehrer an der Bundeswehrfachschule in Hamburg sein künftiges Tätigkeitsfeld finden wird. Er wollte es halt noch einmal richtig krachen lassen. Nach 6 Stunden in der Nordsee legte die Fregatte wieder an ihrem Liegeplatz an. Anschließend gemütliches Beisammensein mit anschließendem Grillnachmittag im Marine Mannschaftsheim in der 4. Einfahrt. Kapitän Demme kam an unseren Tisch und bat uns vor das Mannschaftsheim zu kommen, wo der Großteil der Besatzungsmitglieder und die Teilnehmer an der Familien-/Gästefahrt an Biertischen saßen. Kapitän Demme stellte sich auf eine Biertischbank und hielt eine Rede. Er bedankte sich bei seinen Besatzungsmitgliedern für die gemeinsame Zeit und dass er stolz auf die erbrachten Leistungen sei. Er erhob sein Glas und alle tranken auf die „Mecklenburg-Vorpommern“. Demme übergab an die Vorsitzende der Multi-Sclerose-Stiftung in Mecklenburg-Vorpommern, Frau Gudrun Schoefer, einen Scheck über € 1.000,--. Dieser Betrag wurde von den Besatzungsmitgliedern gespendet. Die Fregatte unterhält eine Patenschaft mit dieser MSC-Stiftung. Die F218 war kürzlich zu einem Besuch im französischen St. Malo und ein Maler fertigte von der Fregatte 5 Aquarelle an. Ein Aquarell ließ Demme versteigern. Unser Vorsitzender Uwe v. Faltin ersteigerte für einen ansehnlichen Betrag dieses Aquarell und ließ es sich von Kapitän Demme signieren. Nun ließ Demme noch seine Kommandantenmütze, ebenfalls für einen guten Zweck, versteigern. Hier wurde fest mitgeboten. Uwe hat sich auch diese Mütze ersteigert. Bei der Verabschiedung der Teilnehmer an der Familien-/Gästefahrt und seiner Crew sprach Demme folgende Worte: “Es hat sich hier an Bord eine Randgruppe befunden, nämlich die Marinekameradschaft Salzburg. Diese Kameradschaft pflegt die Marinetradition der k.u.k. Kriegsmarine, einer österreichischen Marine mit Häfen in Triest und Pula, die die sechstgrößte Kriegsmarine im I. Weltkrieg war. Es wäre schön, wenn auch bei uns diese Marinetradition so gepflegt würde.“ Es wurde noch ein langer und „nasser“ Abend mit Offizieren und Besatzung der Fregatte. Natürlich hat sich in der Technik der heutigen Fregatten gegenüber den Schiffen der Bundesmarine in den 60iger und 70iger- Jahren, in denen wir Kameraden aus dem Berchtesgadener Land zur See gefahren sind, viel geändert. Aber eines erlebten wir alle gemeinsam: Die Allgewalt der Elemente, die ein Häuflein Menschen im engen Zusammenleben an Bord zu einer Schicksalsgemeinschaft zusammenschweißte. Am Sonntag (30. Juni) fuhren wir nach dem Frühstück, bei stürmischer See, mit dem Seebäderschiff „Helgoland“ nach Helgoland und zurück. Übernachtung wieder auf der Fregatte. Am Montag (01.07.) nach einem ausgiebigen Frühstück an Bord wurden wir von KKpt. Paul wieder zum Bahnhof gebracht, dann Rückreise nach Freilassing. Es waren schöne und erlebnisreiche Tage an Bord einer der modernsten Fregatten, die demnächst weiter modernisiert wird. KKpt. Paul mit Freundin Herzlichen Dank an Korvettenkapitän Thomas Paul für die vorbildliche und kameradschaftliche Betreuung. Dank an den Kommandanten, Fregattenkapitän Gero Demme und besonderen Dank an den Geschwaderkommandeur des 2. Fregattengeschwaders, Kapitän z.S. Andreas Martin Seidl, ohne den diese Mitfahrt nie möglich gewesen wäre! Es ist die See die uns verbindet! Segelschulschiff „Mir“ passiert die „Meck-Pomm“ FGS „Mecklenburg-Vorpommern“ von Kurt Wattenbach