T - Berlin Art Week

Transcription

T - Berlin Art Week
abc art berlin contemporary
Mehr als eine Messe
— More Than an Art Fair
STADT/BILD
Die Zukunft des
Zusammenlebens
— How Can We Live
Together?
Alicja Kwade
Archiv René Block
Bernard Frize
Cindy Sherman
Paul McCarthy
Positions Berlin
Preis der Nationalgalerie
Private Collections
Project Spaces
Redemtion Jokes
Rudi Meisel
Talking Galleries
Plus:
Das komplette Programm
der Berlin Art Week
The Complete Guide
to Berlin Art Week
Inhalt
06—13
Grenzgänge am
Gleisdreieck
Neuigkeiten von der
abc - art berlin contemporary
14—25
Bilder von Städten
Ausstellungen in vier
führenden Institutionen
beim Kooperationsprojekt
STADT/BILD
26—29
Alles gehört zusammen
Atelierbesuch bei Alicja Kwade
Contents
38—39
Der leise Horror
Cindy Sherman
40—43
Kunst und Humor
Überlegungen zur Ausstellung
„Redemption Jokes“
44—45
Ein magischer Ort
Der Schinkel Pavillon
19—21 Projekt STADT/BILD: Xenopolis, Deutsche Bank KunstHalle
46—51
Netzwerk der
Unangepassten
30—31 René Block
Berlins Projektraumszene
30—31
Kunst im Gepäck
Der Galerist René Block und
sein Lebenswerk
52—55
58—59
Die Unberechenbaren
Mehr Licht
Die Nominierten zum Preis der
Nationalgalerie im Porträt
Positions Berlin
zieht um in die Arena
32—37
Freude am Zeigen
Berliner Sammler und ihre
spektakulären Kollektionen
58—59 Positions Berlin
56—57
60
06—13
40—43
56—57
Border Crossings at
Gleisdreieck
Art and Humour
Now and Then
14—25
44—45
More Light
Images of the City
Schinkel Pavillon
Exhibitions in four leading institutions, a co-operational project
A Magical Place
POSITIONS Berlin relocates
to Arena
46—51
60
26—29
The Nonconformist
Network
Kollwitzpreis
Reflections on the
Innovations at the abc - art berlin occasion of the exhibition
“Redemption Jokes”
contemporary
Rudi Meisel captured daily life
in the East and the West
58—59
Hier und da
Andere Farben
Rudi Meisel hat den Alltag
in Ost und West eingefangen
Jeanine Meerapfel über die
Verantwortung der AdK
Everything is Related
Project Spaces Berlin
61—73
A studio visit with artist
Alicja Kwade
52—55
61—73
30—31
The Unpredictables
Programme
Art in a Suitcase
A portrait of the Preis der
Nationalgalerie nominees
Art fairs, institutions, private
collections, project spaces,
event listing
Programm
Messen, Institutionen, Privatsammlungen, Projekträume,
Veranstaltungen nach Tagen
Cover / Title:
Aydan Murtezaoglu,
At Room Temperature,
2000–2003
Ausschnitt / Detail
Aus der Sammlung
René Block / from the
René Block Collection
The gallerist René Block and
his life’s work
32—37
Showing with Pleasure
Berlin collectors and their
spectacular collections
38—39
The Quiet Horror
Cindy Sherman
23—25 Allan Kaprow: Fluids 1967/2015
Jeanine Meerapfel on the
AdK’s responsibilities
Grenzgänge am
Gleisdreieck
text
Christiane Meixner
Border
Crossings at
Gleisdreieck
Hier geht’s zur Kunst von Morgen: Installation von Charlotte Posenenske auf der abc 2014 /
This way to the art of tomorrow: Installation by Charlotte Posenenske at the abc 2014
In ihren Hallen präsentieren sich knapp hundert Galerien
aus 17 Ländern, und trotzdem möchte die abc art
berlin contemporary keine herkömmliche Kunstmesse
sein. Dafür sorgen unter anderem eine innovative
Architektur und eine spezielle Ausstellung mit Werken
aus Berliner Privatsammlungen.
6
Nearly a hundred galleries from 17 different countries
will present themselves in these halls, although the
abc art berlin contemporary is not intended as a
conventional art fair. This will be ensured by, amongst
other things, the innovative architecture and a special
exhibition of art from private Berlin collections.
7
K
Offen für Neues: abcDirektorin Maike Cruse /
Open for change: abc
director Maike Cruse
Kunst kann ganz schön anstrengend
sein. Bei Rirkrit Tiravanija zum Beispiel fühlen sich die Besucher der
abc art berlin contemporary sofort
herausgefordert. Sie hüpfen, rennen
und schlagen den Ball – damit er bloß
nicht in ihrem Feld landet. Denn
Tiravanijas Beitrag für die abc besteht
in diesem Jahr aus einigen Tischtennisplatten.
Die Strategie des aus Thailand stammenden Künstlers ist so bestechend
wie einleuchtend: Seine Interventionen wirken wie Alltagshandlungen,
die er allerdings an ungewöhnliche
Orte verpflanzt. Das wirft Fragen auf
nach Tiravanijas Absichten und seinem künstlerischen Produkt: Sind es
die Tischtennisplatten oder ist es die
Interaktion des Publikums, das oft gar
nicht weiß, ob es in einer Halle zwischen verkäuflicher Kunst überhaupt
einfach herumtollen und spielen darf?
Solche Grenzgänge charakterisieren
nicht nur das Werk von Rirkrit
Tiravanija, sondern auch die abc art
berlin contemporary, die in diesem
Jahr knapp hundert Galerien aus 17
Ländern in der Station am Gleisdreieck versammelt. Ihr Debüt geben unter anderem die beiden
Galerien Magician Space aus Beijing und Antenna Space aus Shanghai. Zahlreiche Berliner
Teilnehmer wie Sprüth
Magers, Johann König
und Peres Projects verfügen zwar über spektakuläre Räume in der
Stadt und nutzen diese
auch während der Berlin Art Week;
auf der abc setzen sie jedoch einen
besonderen Schwerpunkt und zeigen
entweder aufstrebende Newcomer
aus ihrem Künstlerprogramm oder
längst renommierte Positionen, die
hier eine spezifische Arbeit vorstellen,
darunter Alice Kreischer bei KOW,
Pae White bei neugerriemschneider
Besonders jung,
besonders großformatig: Hier ist
zu sehen, was man
woanders nicht
wagen würde
8
oder Matt Mullican bei Capitain Petzel
und Helga Maria Klosterfelde.
„Besonders jung, besonders großformatig: Hier ist zu sehen, was man auf
anderen Messen vielleicht weniger
wagen würde,“ sagt Maike Cruse, Direktorin der abc. „Das gilt für globale
Galerien ebenso wie für kleinere, die
mit ihrem Projekt ein internationales
Publikum ansprechen.“ Eine herkömmliche Kunstmesse will die abc
aber noch immer nicht sein, sondern
vieles anders machen. Dazu gehört
nach wie vor der Verzicht auf eine
strenge Kojen-Architektur, in die
sich die Werke einpassen müssen.
Stattdessen rückt man die Künstler
als wichtigste Akteure in den Mittelpunkt. Jeder von ihnen bekommt so
viel Ausstellungsfläche, wie er für sein
aktuelles Projekt braucht.
Bisher wurden Galerien mit überzeugenden Positionen zur Teilnahme an
der abc eingeladen. Von dieser Idee
ist man nun erstmals abgerückt, hat
eine Jury berufen und jeder Galerie
die Möglichkeit gegeben, sich auf eigene Initiative zu bewerben. „Inzwischen gibt es einige Gemeinsamkeiten
mit einer Kunstmesse“, sagt Maike
Cruse, „aber auch weiterhin viele Unterschiede“. Wichtig sei der private
Charakter der Initiative, die nicht wie
eine Messegesellschaft an der Veranstaltung verdienen wolle. „Die art berlin contemporary ist von Galeristen
für Galeristen gemacht und möchte
als Netzwerk sehenswerte Ausstellungen entwickeln, die für die Galerien
langfristig auch kommerziell erfolgreich sind.“ Denn natürlich soll das
Konzept den Berliner Kunstmarkt fördern und weiterentwickeln. Trotzdem
leistet man sich das Privileg, nicht stetig zu wachsen, sondern reduziert in
diesem Jahr sogar die Teilnehmerzahl
um knapp 20 Galerien. Das eröffnet
zugleich neue Chancen: Im vorderen
Bereich der Station ist die so genannte Bananenhalle frei geworden für ein
von Berliner Sammlern initiiertes Pro-
jekt. Zusammen mit ihnen verwirklicht Nikola Dietrich eine Ausstellung
mit Werken aus hiesigen Privatsammlungen – ohne nennenswerten Etat,
aber mit viel Engagement. Die Realisierung sei eine Herausforderung,
sagt die Kuratorin, die zuvor am Museum für Gegenwartskunst in Basel
und am Portikus in Frankfurt am
Main tätig war. Ihr Blick habe Künstlern gegolten, deren Arbeiten „sich
mit den spezifischen Produktionsbedingungen zu unterschiedlichen
Zeiten in Berlin und anderswo auseinandersetzen.“ Immerhin hatte oder
hat ein nennenswerter Teil jener
Künstler, die auf der art berlin contemporary vertreten sind, auch ein
Atelier in der Stadt. „Es gab schon
länger die Idee, zu kooperieren“, fügt
Cruse hinzu. So soll gezeigt werden,
was für „großartige private Sammlungen es in Berlin gibt“.
Neu ist auch der visuelle Auftritt der
abc. Prägend war bislang der rohe,
temporäre Charakter der Ausstellungsdisplays. Mit dem jungen Büro
June 14 Meyer-Grohbrügge & Chermayeff zieht nun eine neue, ruhige Architektur in die Hallen. Das Konzept
sieht als festes Element eine Strukturierung in gleich große Abschnitte
vor, die nur durch ihre Ecken definiert
werden. Statt der vertrauten Gerüste
kehren in regelmäßigen Abständen
Kreuze wieder, die sich individuell
nutzen lassen. „Jede Galerie kann
entscheiden, ob sie eine oder mehrere Ecken oder ganze Räume nutzen
möchte“, erklärt Cruse. Jede Einheit
ergibt insgesamt 100 Quadratmeter
Ausstellungsfläche, die sich Künstler verschiedener Galerien entweder
teilen oder allein bespielen. Acht Galerien haben eine komplette Einheit
für ein kuratiertes Projekt oder eine
große Soloschau reserviert – darunter
Galerist Johann König für die Berliner
Künstlerin Jorinde Voigt und Sprüth
Magers für Ryan Trecartin. Ari Benjamin Meyers, Martin Boyce, Jean-
Pascal Flavien und Ryan Gander stellen gemeinsam aus, die Galerie Mehdi
Chouakri bringt Saadane Afif, N Dash
und Luca Trevisani zusammen.
„Die gesamte Struktur der art berlin
contemporary hat viel mit Berlin zu
tun“, sagt Cruse. „Wir haben die international renommierten Galerien und
Künstler in der Stadt und viele Galerien arbeiten mit Berliner Künstlern zusammen.“ Das bildet die abc art berlin
contemporary in konzentrierter Form
und für alle sichtbar ab.
Globale Reichweite:
Installation von Douglas
Coupland auf der abc
2004 / Global Reach:
Installtion by Douglas
Coupland at the abc 2014
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Hervorragende
Plattform
Excellent
Platform
Staatssekretär Beermann über die ökonomische Bedeutung der Berlin Art Week.
Permanent Secretary of State Beerman on the
economic importance of the Berlin Art Week.
W
Guido Beermann,
Jahrgang 1965, ist seit
November 2012
als Staatssekretär der
Senatsverwaltung für
Wirtschaft, Technologie und Forschung
tätig / Guido Beermann,
born 1965, since 2012
Permanent Secretary
of State of the Senate
Administration for
Economy, Technology
and Research
10
Warum interessiert sich die Senatsverwaltung für Wirtschaft für Kunst?
Die Kunstszene in Berlin steht für die
Kreativität und Dynamik, die unsere Stadt kennzeichnen. Die Creative
Industries sind aber auch ein Standort- und Wirtschaftsfaktor mit großem Zukunftspotenzial. Die Berlin
Art Week ist vor diesem Hintergrund
ein Glanzpunkt, der Sammler, Händler
und Käufer, aber auch Kulturtouristen
nach Berlin bringt. Deshalb unterstützt die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung
die Art Week bereits zum vierten Mal,
in diesem Jahr mit 280.000 Euro.
Ist die Kunst als Wirtschaftsfaktor
nicht eher zu vernachlässigen? Worin
besteht die wirtschaftliche Bedeutung
der Berlin Art Week?
In Berlin finden sich mehr als 400
Galerien, so viele wie in keiner anderen deutschen Stadt. In der Berliner
Kunstszene sind über 2.600 Unternehmen aktiv, die über 6.600 Jobs
schaffen und rund 700 Millionen Euro
Umsatz pro Jahr erwirtschaften. Damit wird hier die Hälfte der deutschen
Umsätze mit Kunstgegenständen erwirtschaftet. Die Berlin Art Week ist
eine hervorragende Plattform, um
Berlin als größten Galerien- und Produktionsstandort zu präsentieren.
Welche Ausstellung werden Sie selbst
auf keinen Fall verpassen?
Vier großartige Künstler sind für den
Preis der Nationalgalerie nominiert.
Ich bin gespannt, für wen sich die Jury
entscheiden wird. Und ich hoffe, dass
ich Zeit finde, verschiedene Messen zu
besuchen und die Trends am Kunstmarkt aufzunehmen.
W
Why is the Senate for Economics interested in art?
The art scene in Berlin represents
the creativity and enterprise which
are characteristics of our city. Also
the creative industries are a part of
the economy with great potential
for the future. With this background
the Berlin Art Week is a highlight
that attracts collectors, dealers and
buyers, but also culture tourists
to Berlin. Permanent Secretary of
State Beerman on the economic importance, for the fourth time, and
this year with 280.00 Euros.
Isn’t an economic factor something
that can rather be overlooked in
art? Where is the economic importance of the Berlin Art Week?
In Berlin there are more than 400
galleries, more than in any other
German city. There are over 2.600
active companies within the Berlin
art world, with over 6.600 employees, generating a turnover of 700
million Euros per year. This means
half the entire German turnover for
art objects is made here. The Berlin
Art Week is an excellent platform
for Berlin to show itself as being the
location with the largest amount of
galleries and art production.
Which of the exhibitions would you
say you really mustn’t miss?
Four great artists have been nominated for the Preis der Nationalgalerie. I am really looking forward
to seeing who the jury have chosen.
And I hope that I will find time to go
to some of the art fairs and pick up
the trends in the art market.
A
Art can be pretty strenuous. For
example, Rirkrit Tiravanija immediately challenges visitors to
the abc art berlin contemporary.
They hop, run and hit the ball —
purely so that it doesn’t land in
their field. This year Tiravanija’s
contribution to the abc comprises
several table tennis tables.The Thai
artist’s strategy is as fascinating as
it is evident. His interventions seem
like daily activities, which however
are planted in unusual places. This
raises questions about Tiravanija’s
intentions and his artistic product. Is it his table tennis tables? Or
is it the interaction of the public,
who often don’t know whether it is
alright to romp and play around
between saleable art in a hall.
This kind of border crossing is characteristic, not just of Rirkrit Tiravanija but also for the abc art berlin
contemporary which has brought
together nearly one hundred galleries from 17 countries in the Station
at Gleisdreieck. Gallery Magician
Space from Beijing and Antenna
Space from Shanghai, amongst
others, will have their debut here.
Although many Berlin participants
like Sprüth Magers, Johann König
and Peres Projects have spectacular
spaces in the city, which they will
make use of during Berlin Art Week:
but they still want to set a focal
point at the abc, showing either aspiring newcomers from their artists’
programme or long since renowned
positions who intend to present a
specific work. Amongst them is Alice Kreischer at KOW, Pae White at
neugerriemschneider or Matt Mullican at Capitain and Helga Maria
Klosterfelde.
“Particularly young, particularly
large format: Here can be seen what
perhaps would not be attempted in
other art fairs,” says Maike Cruse,
director of abc. “That applies to
global galleries as well as smaller
ones who want to reach an international public.” The abc still doesn’t
want to be a traditional art fair, doing many things differently. That
means that there is still no rigid architecture of stands that art works
have to fit into. Instead the artists
become central as the all important
protagonists. Each of them gets as
much exhibition space as they need
for their current project.
Up until now galleries with convincing positions have been invited to take part in abc. This idea
has been abandoned and a Jury
appointed. Each gallery has the
opportunity to apply on their own
initiative. “There are some things in
common with an art fair now” says
Maike Cruse, “but there are still
a lot of differences as well”. It is
important that there is a private
character to the initiative, that
means not wanting to earn on the
event like a Trade Fair Corporation.
The art berlin contemporary is created by gallerists for gallerists, and
as a network wants to develop exhibitions well worth seeing and which
are also commercially successful
for gallerists in the long term. Naturally the concept should support
and further develop the Berlin art
market. Nevertheless, it also affords
itself the privilege of not continu-
abc—art berlin
contemporary
Station–Berlin
Luckenwalder Str.
4—6, 10963 Berlin
17.—20. SEP 2015
Do 16—21, Fr / Sa
12—19, So 12—18 Uhr /
Thu 4—9, Fri / Sat
12—7, Sun 12—6pm
Proximities and Desire
Ausstellung / Exhibition
Privatsammlungen /
Private Collections
17.—20. SEP 2015
abc—Gallery Night
Verschiedene Orte / Various Locations
Mi / Wed 16. SEP 2015
18—21 Uhr / 6—9pm
Installation von Tobias
Rehberger auf der abc
2014 / Installation by
Tobias Rehberger at the
abc 2014
11
ously expanding. This year it has
even reduced the participants by
20 galleries. At the same time this
opens new opportunities: In the
front area of the Station, the socalled Banana Hall is cleared for a
project initiated by Berlin collectors. Nikola Dietrich has worked
with them, with a
lot of commitment
but without any
appreciable budget,
to put on an exhibition of works from
local private collections. The curator,
who was previously
at the Museum for
Contemporary Art
in Basel and Portikus in Frankfurt,
called it’s realisation a challenge.
Her attention was caught by artists
whose works “grapple with specific
production conditions, at various
times, in Berlin and other places”.
After all, an appreciable segment of
the artists who are represented at
the art berlin contemporary have,
or had, a studio in the city. “The idea
to co-operate has existed for a long
time,” adds Cruse. In this way we
can see what “great private collections there are in Berlin”. The visual
appearance of the abc is also new.
To date the exhibitions were defined by a raw temporary character.
But the young office, June 14 Meyer-
“Emerging talent and
extreme formats:
Here can be seen
what perhaps would
not be attempted in
other art fairs.”
Platz für raumgreifende
Arbeiten: Installation
von Kristof Kintera, 2014 /
Room for space filling
works: Installation by
Kristof Kintera, 2014
12
Grohbrügge & Chermayeff, has
brought a new calm architecture
into the hall. The concept provides
a structure of fixed components in
equal sized sections, defined only by
their corners. Instead of the familiar scaffolding there are recurring
crosses, at regular distances, that
can be individually used. “Each gallery can decide whether they wish
to use one or more corners, or complete rooms,” explained Cruse. Each
unit has a 100 square meters of
exhibition space, in which artists
of various galleries either share
or exhibit in alone. Eight galleries
have reserved a complete unit for a
curated project or a large solo show
— they include Johann König for
the Berlin artist Jorinde Voigt and
Sprüth Magers für Ryan Trecartin.
Esther Schipper/Johnen are exhibiting Ari Benjamin Meyers, Martin
Boyce, Jean-Pascal Flavien and Ryan
Gander together, and the Gallery
Mehdi Chouakri will bring Saadane
Afif, N Dash and Luca Trevisani together.
“The whole art berlin contemporary
structure has a lot do with Berlin”,
says Cruse. “We have internationally renowned galleries and artists in
the city, and many of the galleries
work together with Berlin artists”.
The abc art berlin contemporary illustrates this, making it clearly visible for everyone.
Reden ist gold
Talk is Golden
Das Gesprächsformat Talking Galleries
kommt nach Berlin.
The Talking Galleries discussion
format comes to Berlin.
I
Ihrem ersten Podium in Barcelona
2011 haben Talking Galleries eine
Fotografie vorangestellt. Sie zeigt einen jungen Mann in der Ankunftshalle eines Flughafens, der ein Schild in
der Hand hält. Darauf steht, von Hand
geschrieben: Leo Castelli.
Dieses Schild sagt eigentlich alles:
Warten auf Leo Castelli, den SuperGaleristen aus New York. Als Gast der
Plattform Talking Galleries, die sich
aus Galeristen, Kunstkritikern und
Kuratoren zusammensetzt und rund
um die Welt andere Experten zu Talks
einlädt, könnte er jedem erklären, wie
der Kunstmarkt funktioniert und was
ihn selbst so erfolgreich gemacht hat.
Doch Castelli wäre heute weit über
hundert Jahre alt und müsste sich neu
orientieren. Denn der Kunstmarkt hat
sich rasant verändert. Als Partner der
Berlin Art Week nimmt Talking Galleries die Tatsache eines längst globalisierten Marktes mit internationalen
Akteuren zum Anlass, in der Station
am Gleisdreieck zwei Sessions abzuhalten. Hochkarätige Teilnehmer werden am Freitag über die gegenwärtige
Rolle der Galeristen sprechen, die oft
zugleich Händler, Kuratoren, Verleger und Wissensvermittler sind. Wie
wichtig sie damit als Partner für ihre
Künstler werden, wenn es um Ausstellungen, Kataloge und den generellen Umgang mit dem Werk geht, ist
ebenfalls Thema des Podiums, das aus
einem Sammler, einem Museumdirektor und einem Kurator besteht. Am
Samstag schließt ein Talk dreier namhafter Galeristen an, die analysieren,
wie man mit den Künstlern erfolgreich
wachsen kann.
cm
I
In 2011, Talking Galleries put up a
photograph for their first podium
in Barcelona. The photo was of a
young man in the arrival hall of a
metropolitan airport. Like others
waiting there he held a sign in his
hand. On it, written by hand, was:
Leo Castelli.
This sign really said everything.
Waiting for Leo Castelli, the SuperGallerist from New York. As a guest
of the Talking Galleries platform,
consisting of gallerists, art critics,
curators, and experts invited from
around the world, he could explain
to everyone how the art market
functions and what made him so
successful. However, Castelli would
be over one hundred years old now
and would have to completely reorientate himself. The art market
has gone through rapid changes.
As partner of the Berlin Art Week,
Talking Galleries is using the fact of
a long established globalised market, with international participants,
as a trigger for two “Sessions” at the
Station at Gleisdreieck. On Friday
top level participants will talk about
the role of gallerists, who are at the
same time often dealers, curators,
editors and disseminators of knowledge. Their importance as partners
for their artists when dealing with
exhibitions, catalogues, and generally handling the work is also a subject for the panel, that consists of a
collector, a museums director and
a curator. On Saturday three well
known gallerists will join a talk, and
analyse how one can successfully
grow with the artists.
cm
STATION–BERLIN
Luckenwalder Straße
4—6, 10963 Berlin
TALKING GALLERIES / BERLIN
The Added Value
of Working
Alongside a Gallery
Fr / Fri, 18. SEP 2015
11—12.30 Uhr / 11—12.30pm
Moderation:
Chris Dercon
How to grow with
your artists?
Different gallery
models
Sa / Sat, 19. SEP 2015
11—12.30 Uhr / 11—12.30pm
Moderation:
Chus Martínez
Eintritt frei / Free Admission
Anmeldung / Registration:
berlinartweek.de/
talkinggalleries
13
Bilder
von Städten
Die Wellblechsiedlung Blikkiesdorp in Südafrika, fotografiert von Laurence Bonvin /
The temporary relocation area in Blikkiesdorp, South Afrika, Photograph by Laurence Bonvin
Images
Für die Mehrheit der Weltbevölkerung
wird sich die Zukunft in den großen
Metropolen und urbanen Ballungsräumen
abspielen. Dabei sind Städte mehr als
gebaute Realität, sie fungieren zugleich
als Projektionsflächen für die Erwartungen ihrer Bewohner und als Austragungsorte für soziale Konflikte. Einen
Abgleich der verschiedensten Vorstellungen davon, was unsere Städte ausmacht
und wie das Zusammenleben in ihnen
aussehen kann, bietet das Kooperationsprojekt STADT/BILD in vier Ausstellungen
führender Berliner Institutionen. Das
vom Senat initiierte und geförderte Projekt bildet mit seinen Eröffnungen zugleich den Auftakt der diesjährigen Berlin
Art Week.
In der Berlinischen Galerie soll die Ideengeschichte der Berliner Nachwendearchitektur neu erzählt werden. Die
Deutsche Bank KunstHalle begreift die
Stadt als lebendigen Organismus, während KW – Institute for Contemporary
Art den Dschungel als Gegenentwurf
zum kontrollierten urbanen Raum heraufbeschwört. Die Nationalgalerie greift
direkt in diesen Raum ein und lässt an
verschiedenen Orten der Stadt ein Happening des Performance-Künstlers Allan
Kaprow aufleben. „Die Zukunft ist das,
was wir aus der Stadt machen“, sagt
der Architekt und Ausstellungsmacher
Arno Brandlhuber im Interview. Wenn
es nach ihm geht, werden aus stillen
Betrachtern aktive Teilnehmer am Dialog
über die Zukunft der Städte.
For the majority of the world’s
population their future will be in
the great metropolitan areas and
conurbations. However cities are
more than just built-up reality. They
also have other functions, their inhabitants project their expectations
onto them and they are the location
of social conflicts. In four exhibitions, of leading Berlin institutions,
the cooperative project STADT/BILD
(Image of a City) will offer a comparison of very different ideas about
what makes our cities what they are,
and what living in them can be like.
The project was initiated and funded
by the Senate and its opening will
herald the start of this year’s Berlin
Art Week.
In the Berlinische Galerie a history
of the ideas behind Berlin’s post
reconciliation architecture will be told
anew. The Deutsche Bank KunstHalle
understands the city as a living
organism, while the KW - Institute
for Contemporary Art conjures up
the jungle as an alternative concept
for controlling the urban spaces.
The Nationalgalerie intervenes directly into spaces by bringing a happening from the performance artist
Allan Kaprow to life in various
places around the city. “The future
is what we make of the city”, says
the architect and exhibition maker
Arno Brandlhuber in an interview.
If he has a say in it, normally quiet
spectators will become active
participants in a dialogue about the
future of the city.
of Cities
15
Gegen das
Entweder-Oder
Mit seiner Ausstellung in der Berlinischen
Galerie will der Architekt Arno Brandlhuber die Ideengeschichte der Stadt
neu erzählen und einen Dialog über das
Zusammenleben in der Stadt anregen.
Interview HEIKO ZWIRNER
G
Ungehobene Schätze
im Architektur-Depot der
Berlinischen Galerie /
Hidden treasures in the
architecture depot at the
Berlinische Galerie
Gemeinsam mit dem Grafiker Thomas
Mayfried und dem Architekten Florian Hertweck planen Sie eine „architektonische Intervention“ in der Berlinischen Galerie. Was darf man sich
darunter vorstellen?
Wir werden eine Situation herstellen,
die mit den räumlichen Gegebenheiten vor Ort arbeitet und als Denkraum angelegt ist, in dem wir unsere
Vorstellung davon, was Architektur
bedeutet, überprüfen können. In der
Regel geht man davon aus, dass Architektur den Charakter eines Objektes
hat, etwa in Form eines Wohnhauses,
einer Bushaltestelle oder eines Flüchtlingsheims. Für uns sind Fragen des
Objekts und seiner Ästhetik aber von
nachrangigem Interesse. Wir möchten
darüber hinausgehen und eine Diskussion über das Zusammenleben in
Berlin anregen.
Aus welchen Komponenten soll sich
diese Situation zusammensetzen?
Ein zentraler Bestandteil ist die Arbeit
mit dem Architekturgedächtnis, das
die Berlinische Galerie
nach 1989 aufgebaut hat.
Dort sind die prämierten
Einreichungen aller bedeutenden Wettbewerbe
der letzten 25 Jahre archiviert, darunter nicht
realisierte Beiträge von
Rem Koolhaas und Simon Unger.
Diese Schätze wurden bisher nicht
gehoben. Wir wollen das Wissen um
„Die Zukunft
ist das, was wir
aus der Stadt
machen.“
16
die parallelen Richtungen, in die sich
die Stadt hätte entwickeln können, in
Form von Plänen und Modellen ins
Museumssystem einspeisen und verfügbar machen, weil wir glauben, dass
daraus eine neue Lesart der Stadt entstehen kann.
Ist die Ausstellung auch als Abrechnung mit der Bebauungspolitik und
den architektonischen Moden der
Nachwendezeit zu verstehen?
Natürlich könnte man sagen, dass vieles hätte anders laufen müssen, aber
darum geht es uns gerade nicht. Der
Potsdamer Platz steht ja längst da und
die Friedrichstraße ist auch aufgerichtet. Wir wollen die Ideengeschichte
der Stadt neu erzählen, um herauszufinden, ob uns die nicht verwirklichten
Ansätze aus den 90er-Jahren heute
weiterhelfen können. So können die
damaligen Vorschläge für den Potsdamer Platz womöglich dazu beitragen, die Diskussion um den nächsten
Baustein für das Kulturforum voranzubringen.
Sie verfolgen also einen konstruktiven
Ansatz, der die Besucher der Ausstellung dazu einlädt, sich an der Diskussion zu beteiligen.
Ganz genau. Darüber hinaus stellen
wir ein Veranstaltungsprogramm mit
dem Arbeitstitel „Place International“
zusammen, bei dem es in erster Linie
um Citizenship geht, also um die Frage, was die Nutzer einer Stadt zu Teilhabern der Stadt macht und welche
Mitspracherechte zum Beispiel Touristen oder Flüchtlinge haben. Integraler Bestandteil der Ausstellung ist
zudem ein umfangreicher Reader, in
dem Begriffspaare wie Stadt und Natur, Gemeinschaft und Individualität
oder Boden und Eigentum behandelt
werden, und den Besucher gegen Vorlage ihrer Eintrittskarte erhalten.
Die Ausstellung trägt den Titel „The
Dialogic City“. Was verstehen Sie darunter?
Der Begriff geht zurück auf den französischen Philosophen Edgar Morin,
der das dialogische Prinzip der Dialektik entgegen gestellt hat. In der
Dialektik kommt es zur Synthese von
These und Antithese. Morin fragt, ob
es nicht möglich wäre, die Positionen
A und B beizubehalten und neue Verhandlungsräume zu erschließen.
Was bedeutet das für die Entwicklung
der Stadt?
Das kann man zum Beispiel an der Frage festmachen, ob Berlin eine polyzentrische Stadt mit verschiedenen, mehr
oder weniger gleichwertigen Zentren
ist, oder eine pyramidale Stadt mit einer goldenen Mitte und abflachenden
Rändern. Hier schließt sich die Frage
an, ob wir tatsächlich vor einer Entweder-oder-Situation stehen, oder ob
wir auch eine Sowohl-als-auch-Position entwickeln können, die beide Perspektiven zulässt. Das lässt sich auf
viele Debatten übertragen von der Rekonstruktion des Stadtschlosses und
der Bebauung des Tempelhofer Feldes
bis hin zum Wohnungsbau und der
Aufnahme von Flüchtlingen. Wir sind
davon überzeugt, dass das dialogische
Prinzip uns dabei helfen kann, andere
Realitäten herzustellen.
Momentan sieht die Realität so aus,
dass Berlin vor der Herausforderung
steht, ein rasantes Wachstum zu bewältigen, ohne seinen Charakter zu
verlieren.
Die klassische Position wäre hier, dass
Berlin entweder wächst oder seinen
Charakter behält. Der dialogische Ansatz lautet dagegen: Berlin wird wachsen und es soll seinen Charakter behalten – was müssen wir dafür tun?
Das klingt nach einem langwierigen
und zermürbenden Prozess.
Ach, Städte gibt es schon lange und
sie waren schon immer geprägt von
langwierigen und zermürbenden Prozessen. Dass wir die Stadt um uns herum gestalten müssen, zählt zu den
grundlegenden Erkenntnissen. Es gibt
kein Zurück. Die Zukunft ist das, was
wir aus der Stadt machen.
Against the
Either-or
With his exhibition in the Berlinische
Galerie, the architect Arno Brandlhuber
wants to tell the city’s history of ideas
anew and to encourage a dialogue about
living together in the city.
Interview HEIKO ZWIRNER
T
Together with the graphic artist
Thomas Mayfried and the architect
Florian Hertweck you are planning
an “architectural intervention” in
the Berlinische Galerie. How should
one imagine it?
We will create a situation which will
work with the on-site spacial circumstances, and be laid out as a thinking space in which we can review
our ideas about what architecture
means. As a rule one assumes that
architecture has the character of an
object, like the form of a house, a
bus stop or a home for refugees. For
us the question of the object and its
aesthetics is of secondary interest.
We want to go beyond that and encourage a discussion about living
together in Berlin.
What components will make up this
situation?
Will einen Denkraum herstellen: Architekt Arno
Brandlhuber / Wants
to create a thinking
space: Architect Arno
Brandlhuber
17
Dialogisches Prinzip:
eine Collage von
Brandlhuber, Hertweck
und Mayfried / Dialogue
Principle: a collage by
Brandlhuber, Hertweck
and Mayfried
Berlinische
Galerie
Alte Jakobstraße
124—128, 10969 Berlin
Mi—Mo 10—18 Uhr /
Wed–Mon 10—6pm
STADT / BILD.
Brandlhuber+
Hertweck, Mayfried
The Dialogic City :
Berlin wird Berlin
16. SEP 2015—
21. MAR 2016
Eröffnung / Opening
Di / Tue 15. SEP 2015
18 Uhr / 6pm
18
Central to the work is the architectural memory that the Berlinische
Galerie has been building up since
1989. The prize winning submissions of all the important contests
of the last 25 years are filed there, including entries from Rem Koolhaas
and Simon Unger that were not realised. These treasures have not been
picked up till now. We want that
knowledge of the parallel directions
that could have been developed in
the city, to be fed into the museum
system and made available, in the
form of plans and models, because
we believe that a new way to read
the city could develop from them.
Can the exhibition also be understood as settling a score with post
unification building politics and
architectural fashions?
Of course one could say that a lot of
things should have gone differently,
but that isn’t what it’s about for us.
The Potsdamer Platz has long since
been built and the Friedrichstraße
is also finished. We want to tell the
city’s history of ideas anew, to find
out if the approaches that were not
realised in the 90’s could help us further today. The suggestions for the
Potsdamer Platz from back then,
could possibly contribute to promoting the discussion about the next
building block for the Kulturforum.
So you are inviting the visitors to
the exhibition to take part in the
discussion.
Exactly. As well as that we are putting a programme together with the
working title “Place International”,
which is principally about citizenship, meaning the question about
what makes the users of a city the
shareholders in a city, and what say
do people like tourists and refugees
have in it. An integral part of the exhibition is a comprehensive Reader,
which visitors receive on submission of their entry ticket. It deals
with pairs of terms like city and na-
ture, community and individuality,
or ground and property.
The exhibition is called “The Dialogic City”. What is your understanding of that?
The term goes back to the french
philosopher Edgar Morin, who
countered dialectic with the principle of dialogue. In dialectic it comes
to a synthesis of thesis and antithesis. Morin asked whether it could be
possible to keep position A and position B and to open up new rooms for
negotiation.
What does that mean for the city?
One could align that with the question about whether Berlin is a poly-centric city with various more or
less equally important centres, or a
pyramid city with a golden middle
and a flattening off around the edges. Here the question can be added
as to whether we are confronted
with an either-or situation or whether we could develop an as-well-as position, that allows both perspectives.
This can be transferred to many debates from the reconstruction of the
Stadtschloss and the development
of Tempelhof’s field, to the building
of homes and receiving refugees. We
believe that the dialogue principle
can help us to create other realities.
Currently the reality seems to be
that Berlin is confronted with the
challenge to manage rapid growth,
without losing it’s character.
The classic position to take here
would be that either Berlin grows or
retains its character. Whereas the dialogue approach is: Berlin will grow
and it will retain its character—what
do we have to do to achieve that?
Sounds like a lengthy process.
Oh, there have long been cities and
they were always formed by lengthy
and wearing processes. The fact that
we must shape the city around us,
belongs to fundamental cognisance.
There is no turning back. The future
is what we make of the city.
Alt-Berlin in
Mexiko
Die Ausstellung „Xenopolis“ soll die
Deutsche Bank KunstHalle in ein Labyrinth
der Wahrnehmungen verwandeln.
D
Der Berliner Künstler Jan-Peter E.R.
Sonntag staunte nicht schlecht, als er
bei einem Aufenthalt in Mexiko-Stadt
auf ein Stück Alt-Berlin traf. In einem
Park lauschte Sonntag den „Organilleros“: Leierkastenmännern, die auf
ihren antiken Drehorgeln alte mexikanische Revolutions- und Volkslieder spielen. Es sind mehrheitlich
deutsche Fabrikate, meist hergestellt
von der Berliner Firma Frati & Co.,
die einst ein wahres Leierkasten-Imperium betrieb und seit Ende des 19.
Jahrhunderts auch nach Mexiko lieferte. Für die Bewohner von MexikoStadt gehören ihre abgenutzt-dröhnenden und schiefen LeierkastenTöne, die schon die Grenze zur Kakophonie streifen, zum traditionellen
Soundtrack ihrer Stadt. Sonntag war
fasziniert von der Zeit, die sich den
jahrzehntelangen Gebrauch in die
Musik-Apparate eingeschrieben hatte und brachte die Drehorgelklänge
schließlich zu ihrem Ursprungsort
Berlin zurück – um sie in seinem
Atelier am Rechner digital nachzubearbeiten. „Sonntag im Park“ (2013),
bestehend aus Sound- und Videoinstallation, ist nun Teil von „Xenopolis“,
einem international angelegtem Ausstellungsprojekt, dass der in Paris
lebende Kurator Simon Njami für
die Deutsche Bank KunstHalle in
Berlin entwickelt hat. Für die Dauer
der Ausstellung werden die Sounds
aus Mexiko-Stadt auf dem Boulevard Unter den Linden auf der Höhe
der Deutschen Bank KunstHalle hörbar sein.
Mit den Werken von sechs Künstlern – neben Sonntag der italienische
Multimedia-Künstler Loris Cecchini,
der aus Albanien stammende Videokünstler Anri Sala, die Schweizer
Fotografin Laurence Bonvin, der in
London geborene und in Addis Abeba
aufgewachsene Medienkünstler Theo
Eshetu sowie das kenianisch-deutsche
Aktions-Künstler-Duo Mwangi Hutter
– will der 1962 in Lausanne geborene
Ausstellungsmacher Njami den Raum
in ein „Labyrinth der Wahrnehmungen“ verwandeln. Ausgehend von den
zeichentheoretischen Überlegungen
des französischen Kulturphilosophen
Roland Barthes, soll die Stadt als
Ort unterschiedlicher Lektüren und
Kommunikationsvorgänge ergründet
werden. Gerade in den großen, globalisierten Metropolen der Welt werden Begriffe wie „Fremde“, „Heimat“
oder „Zugehörigkeit“ fortwährend neu
verhandelt. Selbst einem profanen
Drehorgel-Sound kann vor diesem
Hintergrund – über die Flüchtigkeit
des Moments hinaus – kulturelle Bedeutung zuwachsen.
kn
Kulturelle Bedeutung:
„Monologue Patterns“
von Loris Cecchini /
Cultural Meaning:
“Monologue Patterns” by
Loris Cecchini
Deutsche Bank
Kunsthalle
Unter den Linden
13—15, 10117 Berlin
täglich 10—20 Uhr /
daily 10—8pm
STADT / BILD.
Xenopolis
16. SEP—8. NOV 2015
Eröffnung / Opening
Di / Tue 15. SEP 2015
18 Uhr / 6pm
19
Old Berlin
in Mexico
The exhibition “Xenopolis” will transform
the Deutsche Bank KunstHalle into a
labyrinth of perceptions.
T
Profane Sounds:
„Sonntag im Park“ von
Jan-Peter E.R. Sonntag /
Profane Sounds:
“Sunday in the Park” by
Jan-Peter E.R. Sonntag
The artist Jan-Peter E.R. Sonntag
from Berlin was astonished when
he came across a piece of old Berlin whilst staying in Mexico City.
In a park Sonntag was listening to
the “Organilleros” a group of organ
grinders who were playing Mexican
revolutionary songs and folk music
on their antique barrel organs. The
majority were German made, mostly from Frati & Co, a Berlin firm
with a real empire of barrel-organs,
which it had exported to Mexico,
amongst other places, since the latter part of the 19th century.
For the inhabitants of Mexico City,
the worn out droning and off kilter
sounds of the barrel organs, verging on cacophony, belonged to the
soundtrack of their city.
Sonntag was fascinated by the time
inscribed into the musical devises,
and eventually brought the sound of
the barrel organs back to their place
of origin, Berlin, in order work on
them digitally in his studio.
“Sonntag im Park” (2013) consisting of a sound and video installation, is now part of “Xenopolis”,
an added exhibition project which
the Paris curator Simon Njami
developed for the Deutsche Bank
KunstHalle in Berlin. Sounds from
Mexico City will be audible on the
Boulevard Unter dem Linden, near
the Deutsche Bank KunstHalle, for
the duration of the exhibition.
The Curator Njami, born in Lausanne in 1962, will transform the
area into a “labyrinth of perception” with the works of six artists—alongside Sonntag, the Italian
multimedia artist Loris Cecchini,
the Albanian video artist Anri Sala,
the Swiss photographer Laurence
Bonvine, the media artist Theo
Eshetu who was born in London
and grew up in Addis Abeba, and
the Kenyan-German action artist
Duo Mwangi Hutter.
Based on the French cultural philosopher Roland Barthes’ reflections
on semiotics, the city is to be examined out as a location of varied reading matter and communications
processes.
Particularly in the large globalised
metropolises of the world, terms
such as “strangers”, “home” or “allegiance” are continuously negotiated anew. Against this backdrop,
even the profane sound from a barrel-organ can accumulate cultural
meaning that goes beyond the fleetingness of the moment.
kn
Das Dickicht
der Städte
Die Gruppenausstellung „Welcome to
the Jungle“ erkundet alternative Vorstellungen vom urbanen Leben.
S
Stadt und Dschungel sind eigentlich
Gegensätze: hier der dichte, wild wuchernde tropische Urwald – und dort
die Stadt als räumlich wie kulturell
verdichtete menschliche Siedlung mit
geregeltem Verkehr und einer mehr
oder minder komplexen Verwaltungsund Versorgungsstruktur. Doch mit
dem Aufstieg der modernen Stadt
kam die Dschungel-Metapher in den
städtischen Raum, denn die Großstadt
ist jenseits verwaltungstechnischer
Administration auch als komplexes
Geflecht von sozialen und kulturellen
Netzwerken begreifbar, das seiner eigenen Dynamik folgt. Nicht zufällig
siedelte Brecht sein Großstadt-Drama
„Im Dickicht der Städte“ in den frühen Zwanzigern in Chicago an und
New York ist seit jeher der „Concrete
Jungle“. Auch Berlin hatte für kurze
Zeit einen Dschungel: Die gleichna-
mige Disco in der Nürnberger Straße
mit der legendären Flanier-Freitreppe war in den Achtzigern der zentrale Ort des Nachtlebens im Westteil
der Stadt. Der Dschungel, so beschrieb es mal der Berliner Journalist
Jan Joswig, gab dem „exzentrischem
Glamour in Berlin eine Inszenierungsfläche“. Das ist lange her. Ist die
Rede vom Großstadtdschungel deshalb stadtromantisch und sentimental? In ihrer thematischen Gruppenausstellung „Welcome to the Jungle“
präsentiert die Berliner Kuratorin Ellen
Blumenstein Werke von rund zwanzig zeitgenössischen internationalen
Künstlerinnen und Künstlern – unter
anderem Ute Adamczewski, Awst &
Walther, Ulu Braun, Loretta Fahrenholtz, Roman Schramm, Marianne
Vlaschits und Camilla Wills – die um
hybride Stadtbegriffe kreisen und die
damit verbundenen mental-urbanen
Bilder. Denn für Blumenstein hat das
Dschungel-Wort vor allem die Qualität
eines „Phantasmas“, also eines in der
menschlichen Vorstellung verhafteten
Bildes. „Der Begriff Dschungel markiert ein Bedeutungsspektrum,“ so
Blumenstein, „innerhalb dessen weit
auseinanderliegende oder gar entgegengesetzte Vorstellungen von uns
selbst und davon, wie wir leben wol-
Der Dschungel als
Metapher: Standbild aus
einem Video von
Loretta Fahrenholz /
The Jungle as Metaphor:
Still picture from
a video by Loretta
Fahrenholz
21
len, sichtbar werden und/oder eine
Form annehmen können.“ Die Stadt
ist also noch immer ein Ort, an dem
alternative Modelle des Zusammenlebens vorstellbar werden – gegen die
herrschende Erzählung der Alternativlosigkeit.
kn
Jungle of
the Cities
The group exhibtion “Welcome to the
Jungle” examines alternative ideas about
urban life.
T
KW Institute for
Contemporary
Art
Auguststraße 69
10117 Berlin
Mi—Mo 12—19,
Do 12—21 Uhr /
Wed—Mon 12—7,
Thu 12—9pm
STADT / BILD.
Welcome to
the Jungle
16. SEP—15. NOV 2015
Eröffnung / Opening
Di / Tue 15. SEP 2015
18 Uhr / 6pm
Modelle des
Zusammenlebens:
Standbild aus einem
Video von Ute
Adamczewski /
Model of Living
Together: Still picture
from a video by
Ute Adamczewski
22
The city and the jungle are actually
opposites: Here the dense, rampant
wild tropical primeval forest—and
there the city as a spatially and culturally compressed human settlement, with ordered traffic and more
or less complex administration and
supply structure. However, with the
advance of the modern city, the jungle as metaphor came into the city,
because apart from the administration, the big city can also be understood as a social and cultural mesh
of networks, that follows it’s own
dynamics. It’s no coincidence that
Brecht set his big city drama “In the
Jungle of Cities” in the Chicago of
the twenties, and New York has al-
ways been known as the ”Concrete
Jungle”. Berlin had a jungle for a
short time: the disco of the same
name in the Nürnberger Straße.
With it’s legendary outside promenade staircase, in the eighties it
was the night life centre in the western part of the city. The journalist
Jan Joswig described the Jungle as
giving “eccentric Berlin glamour a
stage”. That’s a long time ago. Is the
talk of the big city jungle sentimental – city romantic? In their thematic
group exhibition “Welcome to the
Jungle”, the Berlin curator Ellen
Blumenstein presents works from
about twenty international, contemporary artists—amongst others are
Ute Adamczewski, Awst & Walther,
Ulu Braun, Loretta Fahrenholtz, Roman Schramm, Marianne Vlaschits
and Camilla Wills—who circle the
hybrid city terminology and its related urban mental imagery. For
Blumenstein the jungle word has in
particular the quality of a “Phantasmas”, meaning an image rooted in
the human imagination. “The term
jungle marks a range of meanings”
says Blumenstein, “in which often
opposing or separate ideas about
ourselves, and how we want to live,
become visible and take shape.” The
city is still a place in which alternative models for living together can
be thought up—in contrast to the
dominant idea that there is no alternative.
kn
Objektlose Kunst
Der amerikanische Künstler Allan Kaprow ging als Erfinder des
Happenings in die Kunstgeschichte ein. Im Rahmen der Berlin
Art Week wird mit „Fluids“ eine seiner wichtigsten Arbeiten an
verschiedenen Orten der Stadt neu in Szene gesetzt.
U
Ursprünglich war Allan Kaprow abstrakter Expressionist. Doch in die
Kunstgeschichte ging der 1927 in
Atlantic City im US-Bundesstaat New
Jersey geborene Amerikaner als einer
der maßgeblichen Vertreter der Aktions- und Performancekunst ein. Als
der Künstler im Frühjahr 2006 im Alter von 78 Jahren in einem Vorort von
San Diego in Kalifornien starb, feierten ihn die Zeitungen in ihren Nachrufen als den „Vater des Happenings“.
Den „Happening“-Begriff hatte der
Künstler ab 1958 freilich selbst in Um-
Räume aus Eisblöcken:
Kaprow-Aktion „Fluids“
in Los Angeles, 1967 /
Ice Block Rooms:
Kaprow action “Fluids”
in Los Angeles, 1967
Entius, inimust aut
aborpore verspis sim qui.
Enem eius. Ihit occabo.
Nos sequo totat.
24
lauf gebracht. Kaprow ging es in seinem aktivistischen Kunst-Ansatz um
das Hier und Jetzt, die Idee, den flüchtigen, besonderen Moment, die Teilnahme des Publikums und das Wechselspiel zwischen dem institutionellen
und dem öffentlichen Raum. (Kunsthistoriker sprechen gern von „objektloser Kunstpraxis“.) Der noch heute
grassierende Künstler-Genie-Kult und
die damit verbundene Produktion von
Kunstobjekten für Galerien oder Museen interessierte ihn nicht.
Schicksalhaft für Kaprows steile Karriere war die frühe Begegnung mit dem
Avantgarde-Komponisten John Cage,
bei dem er Ende der Fünfzigerjahre in
New York kurzzeitig Komposition studierte. „Vergesst alle tradierten Kunstformen“, so Kaprow später in „How to
make a Happening“, seinem berühmt
gewordenen Performance-Manual,
das er 1966 auf Vinyl veröffentlichte. „Malt keine Bilder, schreibt keine
Gedichte, baut keine Architektur,
choreografiert keine Tänze, schreibt
keine Stücke, komponiert keine Musik, dreht keine Filme und glaubt vor
allem nicht, dass ein Happening entsteht, indem ihr all diese Dinge zusammenschmeißt“. Hinter der coolen
Pose der vorgetragenen Gebrauchsanleitung verbarg sich ein glühendes
Manifest. Kunst sollte runter vom
Sockel und rein in das Säurebad des
Alltags. Auch wenn das Grund-Konzept von den klassischen Avantgarden
(wie etwa den Dadaisten) stammte,
erschien es dennoch revolutionär und
atmete den anti-autoritären Geist der
späten Sechziger. Das Establishment
war erst entsetzt – und dann entzückt.
Kaprows Nachlass wird heute von der
mächtigen Schweizer Galerie Hauser
& Wirth betreut.
Auch in der Gegenwart bleiben die
Kaprow-Ideen relevant für Künstlerinnen und Künstler, die sich mit dem
Status quo in der Kunstwelt nicht
abfinden wollen. Christoph Schlingensief etwa war ein erklärter KaprowFan. Auch ein Star wie Tino Sehgal
(der den Performance-Begriff für
seine „Situationen“ freilich ablehnt)
schuldet Kaprow – kunsthistorisch
gesehen – eine ganze Menge. Umso
gespannter darf man auch auf die
Serie von Happening-„Reinventions“
– also Wieder- oder Neuerfindungen
– sein, mit welchen die Berliner Nationalgalerie im Rahmen von Stadt/Bild
mehrere Berliner Künstlerinnen und
Künstler beauftragt hat. Ahmet Öğüt,
die Künstler-Gruppe Stadt im Regal,
Alexandra Pirici sowie der lose, temporäre Künstler-Zusammenschluss,
bestehend aus Olivier GuesseléGarai, Assaf Gruber, Antje Majewski,
Agnieszka Polska und Juliane Solmsdorf werden sich auf unterschiedliche
Weise mit „Fluids“ beschäftigen. Eigentlich gelten Kaprow-Aktionen wie
diese, bei der 1967 im Stadtraum von
Los Angeles über die Dauer von drei
Tagen an fünfzehn verschiedenen Orten von mehreren Freiwilligen-Teams
rechteckige Räume aus Eisblöcken
errichtet wurden, im MuseumsKontext als nicht ausstellbar. Doch
vielleicht hat Nationalgalerie-Direktor Udo Kittelmann hier die Lösung
gefunden.
knkn
Art without
Objects
The American artist Allan Kaprow has
gone down in art history as inventor of
happenings. Within the context of the
Berlin Art Week “Fluids”, one of his most
important works, will be restaged in
various settings around in the city.
O
Originally Allan Kaprow was an abstract expressionist. However the
American artist, born in 1927 in Atlantic City, New Jersey became part
of art history as one of the significant pioneers of action and performance art. The artist died aged 78
in spring 2006, in a suburb of San
Diego, California, and the newspapers referred to him as “The Father
of Happenings” in their obituaries.
From 1958 on it was the artist himself who brought the term “happening” into use. For Kaprow his
activist art approach was about the
here and now, the idea, the fleeting,
special moments, the participation
of the public, and the interaction
between institutional and public
space. (Art historians like to speak
of an objectless art practice.) The
rampant artist genius cult that still
continues today, and the connected
production of art objects for galleries and museums, did not interest
him at all.
Kaprow’s meteoric rise was aided by
an encounter with the avant-garde
composer John Cage, with whom he
studied composition briefly in New
York at the end of the fifties. “Forget
all the traditional art forms”, said
Kaprow later in “How to make a
Happening”, his now famous Performance-Manual, that he published in
1966 on vinyl. Kaprow said: Paint
no pictures, write no poems, build
no architecture, choreograph no
dances, write no plays, compose no
music, shoot no films and never believe that happenings occur when
you throw all these things together.
Behind the cool pose of the recited
instruction manual glowed a concealed manifest. Art was to come
down from its pedestal and get into
the acid bath of daily life. Even if
the basic concept came from the
classical avant-garde (like the Dadaists) it still seemed revolutionary
and breathed the anti-authoritarian
spirit of the sixties. The establishment was at first horrified, but then
charmed. Kaprow’s estate is today
looked after by the Swiss gallery
Hauser & Wirth.
Even today, Kaprow’s ideas remain
relevant for artists who do not want
to accept the status quo in the art
world. Christoph Schlingensief was
a declared Kaprow fan. A star like
Tino Sehgal (who rejects the term
performance for his “Situations”)
owes Kaprow a great deal from an
art history point of view. The suspense is growing for the series of
“Reinventions” for which the Berliner Nationalgalerie has comissioned several Berlin artists for
STADT/BILD (Image of a City). Ahmet Öğüt, the artist group “Stadt
im Regal“, Alexandra Pirici as well
as the loose, temporary artist
connection, made up of Olivier
Guesselé-Garai, Assaf Gruber, Antje
Majewski, Agnieszka Polska and
Juliane Solmsdorf will be working
in a variety of ways with “Fluids”.
Kaprow actions like this are actually said to be impossible to exhibit. It
originally took place in 1967 in the
city area of Los Angeles over a period
of three days, at fifteen different venues and with several volunteer teams
who built right angled rooms from
ice blocks. Perhaps Udo Kittelmann,
director of the Nationalgalerie, has
found the solution here.
kn
NEUE
NATIONALGALERIE
Potsdamer Straße 50
10785 Berlin
STADT / BILD.
Allan Kaprow: Fluids,
1967 / 2015
A Happening in the
City—„Reinvention“
15. SEP–19. SEP 2015
Verschiedene Orte /
Different Locations
Eröffnung / Opening
Di / Tue 15. SEP 2015
Neue Nationalgalerie,
18 Uhr / 6 pm
Olivier GuesseléGarai, Assaf Gruber,
Antje Majewski,
Agnieszka Polska und
Juliane Solmsdorf
Mi / Wed 16. SEP 2015
Stadt im Regal
Do / Thu 17. SEP 2015
Alexandra Pirici
Fr / Fri 18. SEP 2015
Ahmet Öğüt
Sa / Sat 19. SEP 2015
www.kaprowinberlin.
smb.museum
25
Alicja Kwade erkundet die Geheimnisse der physikalischen
Welt mit verblüffenden Versuchsanordnungen. Ein Besuch
im Atelier der Künstlerin, die zur Berlin Art Week eine
Einzelausstellung im Haus am Waldsee vorbereitet.
Alicja Kwade examines the secrets of the physical world
with astonishing experimental arrangements. A visit
to the artist’s studio during preparations for her Berlin
Art Week solo exhibition in Haus am Waldsee.
G
Alles gehört
zusammen
Everything
is Related
text
Constanze Suhr
Geordnetes Chaos zeigt Alicja Kwades
Atelier in Berlin-Weißensee bei einem
Besuch im Juli 2015. Fundstücke wie
der Abakus in einer Ecke, umstellt von
einem Steinblock und Transportkisten, zwei Normaluhren an einer Wand
und ein Glockenwecker auf Farbtöpfen scheinen noch auf ihren Einsatz
als Teil eines Kunstwerks zu warten.
Ein kleiner, vollgestellter Tisch in
der gegenüberliegenden Ecke deutet
auf eine vergangene Kaffeepause ihrer an diesem Samstag abwesenden
Assistenten hin, daneben reckt sich
eine Palme zum Oberlichtfenster. Im
mittleren der drei Atelierräume mit
Schreibtischen und Regalen voller
Ordner und Bücher steht das Holzmodell der Ausstellungsräume im Haus
am Waldsee. Sie sind noch leer. Jetzt,
zwei Monate vorher, könne sie unmöglich etwas zur Ausstellung im September sagen, erklärt Alicja Kwade.
Alles hänge vom verfügbaren Budget
und der technischen Durchführbarkeit ihrer Vorstellungen ab. Generell
spricht die Künstlerin nicht gern im
Voraus über ihre Projekte. „Ich behalte
mir bis zum letzten Tag vor, alles umzuändern.“ Alicja Kwades Kunst erfordert oft komplizierte und aufwendige
technische Verfahren zur Umsetzung.
Deshalb kommt es nicht selten vor,
dass sie ihre erste Idee verwerfen oder
verändern muss.
In den Räumen im Haus am Waldsee
werden für die Ausstellung „Monolog
aus dem 11ten Stock“ zunächst einmal die Sicht nach außen versperrt
und einige Fußböden verändert, so
viel ist der Künstlerin dann doch zu
entlocken. Sie manipuliere die Räume
immer so, dass sie ihre Aussage auf
einen konzentrierten Punkt bringen,
eine Einheit schaffen kann, erklärt sie.
Ablenkung der Außenwelt sei dabei
unerwünscht. „Wenn ich eine Ausstellung mache, ist es ja eine Inszenierung,
es gehört alles zusammen.“ Jeden einzelnen von ihr bespielten Raum formt
sie zu einem zusammenhängenden
Ensemble. „Was bei mir immer auftaucht, ist eine Parallelität von Ereignissen, von mehreren Zeiträumen in
einem physischen Raum, mit Dopplungen und Déjà-vu-Erlebnissen.“
Die 1979 in Polen geborene Alicja
Kwade wuchs in Deutschland auf
und studierte von 1999 bis 2005 an
der Universität der Künste Berlin bei
Christiane Möbus und Dieter Hacker.
Seit 2009 wird sie von der Berliner
Galerie Johann König vertreten. Mit
skulpturalen Objekten und raumgreifenden Installationen erkundet
die Künstlerin komplexe Fragen.
Haus am waldsee
Argentinische Allee 30
14163 Berlin
Di—So 11—18 Uhr /
Tue—Sun 11—6pm
Alicja Kwade—
Monolog aus dem
11ten Stock
19. SEP—22. NOV 2015
Eröffnung / Opening
Fr / Fri 18. SEP 2015
19.30 Uhr / 7.30pm
27
Die Parallelität der
Ereignisse: Alicja Kwade
in ihrem Atelier /
Occurrence of parallel
events: Alicja Kwade
in her studio
28
Fundstücke spielen dabei eine große
Rolle. Sie werden auseinandergenommen, neu zusammengesetzt und verfremdet, als kämen sie aus einer
anderen Welt – wie das zum Kreis
verformte Fahrrad der Installation
„Inner Circles“. Oder sie werden materiell umgewertet wie die mit Blattgold überzogenen Briketts und die zu
Glasmehl geschredderten Champagnerflaschen. Oft tauchen Uhren als
Symbole für das Verrinnen der Zeit
auf, eingesetzt in verblüffende und
auch humorvolle Arbeiten wie die
im Paar mit dem Urmaterial Stein in
der Rotunde der Frankfurter Schirn
pendelnde Normaluhr (Die bewegte
Leere des Moments, 2015) oder eine
sich im Zeigertakt um sich selbst drehende Wanduhr.
Alicja Kwade macht nicht weniger, als
die Welt zu befragen und unser Nichtwissen zu umkreisen. Immer wieder
geht es darum, woher wir kommen
und warum die Dinge so sind, wie
sie sind. Sie versucht Täuschungen
unserer Wahrnehmung sichtbar zu
machen, uns in unserem scheinbar
sicheren Standpunkt aufzurütteln. Es
verwundert nicht, dass Stephen Hawkings „Eine kurze Geschichte der
Zeit“ zu den Lieblingsbüchern der
Künstlerin gehört. An der wohl nie zu
beantwortenden Frage nach den Hintergründen unseres Seins wird sie sich
noch lange abarbeiten können.
A
A visit to Alicja Kwade’s studio in
July 2015 reveals ordered chaos.
Found objects like the abacus in a
corner, surrounded by a stone block
and transport boxes, two public
clocks on the wall and a bell alarm
clock on top of paint pots, all seem
to be waiting for their assignment as
part of an art work. In the opposite
corner a small full table indicates a
past coffee break, left by her assistants who are absent on this Saturday. Next to it, a palm tree stretching up to the skylight.
In the middle one of three studio rooms, are desks and shelves
crammed with folders and books
and the wood model of the exhibition rooms at the Haus am Waldsee.
They are still empty. Alicja Kwade
explains that she cannot possibly
say anything yet about the exhibition in two months time. Everything
depends on the available budget
and the technical viability of her
ideas. Generally the artist doesn’t
like to talk about her projects in advance. “I need to be able to change
everything up until the last day.”
Alicja Kwades’ art often requires
complicated and elaborate, technical processes in implementation.
For this reason it is not unusual
for her to discard or change her
original idea.
Firstly, the view to the outside will be
blocked off at the exhibition “Monolog aus dem 11ten Stock”, in the
rooms of the Haus am Waldsee, and
then some of the flooring will be
changed. This much at least can be
elicited from the artist. She always
manipulates the spaces so that her
statement can be brought to a concentrated point, can create a unity,
she explains. Distractions from the
world outside are unwanted. “When
I create an exhibition it is one construction, everything belongs together”. Each individual room that
she makes use of forms a connected
ensemble. “What always emerges in
my work is the occurrence of parallel events from several time-spaces,
in one physical room, with experiences of doubling and déjà-vu.”
Alicja Kwade was born in Poland in
1979 and grew up in Germany. She
studied at Universität der Künste
from 1999 to 2005, with Christiane
Möbus and Dieter Hacker. The gallery Johann König has represented
her since 2009. She has explored
complex questions with her sculptural objects and expansive instal-
lations. Found objects have an important role in them. They are taken
apart, put together again and distorted as if they came from another world—like the bicycle that was
formed into a circle in the installation “Inner Circles”. Or they are materially reassessed like the coal briquettes covered in gold leaf, and the
champagne bottles ground to glass
powder. Clocks often
appear as a symbol for
the passing of time,
and used in amazing
and humorous works,
like the one paired
with the primal material stone, as a public clock swinging
around the Rotunda at the Frankfurt Schirn (The Void of the Moment
in Motion / Die bewegte Leere des
Moments, 2015), or the wall clock
turning around itself at the speed of
the clock hand.
Alicja Kwade does nothing less than
question the world, and to circle
our unknowingness. Again and
again it is about where we come from,
and why things are as they are. She
attempts to make illusions in our
perception visible, to rouse us from
our apparently secure standpoint.
It is not surprising that Stephen
Hawking’s “A Brief History of
Time”, is one of her favourite books.
She will be able to work on the unanswerable question about what
is behind our existence, for a very
long time.
“When I create an
exhibition it is
one construction,
everything belongs together”
29
Kunst im Gepäck
Art in a Suitcase
NEUER BERLINER
KUNSTVEREIN n.b.k.
Chausseestraße
128/129, 10115 Berlin
Di—So 12—18,
Do 12—20 Uhr
Tue—Sun 12—6,
Thu 12—8pm
Eine Doppelausstellung würdigt den Galeristen René Block
als prototypischen Kurator. Ein Objekt aus seiner Edition verrät
besonders viel über seine Arbeitsweise und sein Netzwerk.
Two exhibitions acknowledge the gallerist René Block as
an outstanding curator. One object from his edition in
particular reveals a great deal about his working methods
and his network.
Überraschungspaket:
Der Weekend-Koffer
wurde 1972 auf dem
Kunstmarkt in Köln
vorgestellt.
Rechts: Ausstellungsansicht von Angela
Platen / Surprise parcel:
The Weekend Suitcase
was shown at the
Cologne Art Fair in 1972.
Right page: exhibition
view by Angela Platen
30
BERLINISCHE
GALERIE
Alte Jakobstraße
124—128, 10969 Berlin
Mi—Mo 10—18 Uhr
Wed—Mon 10—6pm
J
Joseph Beuys hatte eine
Maggi-Flasche und eine
gestempelte Reclam-Ausgabe von Kants „Kritik
der reinen Vernunft“ beigesteuert. Das ungewöhnliche Gepäckstück enthielt zudem Druckgrafiken von KP Brehmer,
KH Hödicke, Peter Hutchinson, Arthur Köpcke,
Sigmar Polke und Wolf
Vostell. Vorgestellt wurde
es 1972 auf dem Kölner Kunstmarkt,
insgesamt wurden 60 Exemplare
hergestellt. Kostenpunkt: 400 Mark.
Der „Weekend“-Koffer repräsentiert
die Arbeitsweise und den erweiterten
Kunstbegriff seines Herausgebers
René Block in mehrfacher Hinsicht:
Mit seiner Edition Block gehörte er
zu den Pionieren auf dem Gebiet der
Druckgrafiken und Auflagenobjekte.
Dabei schätzte er die Zusammenarbeit mit Künstlern, deren Haltung
kritisch, kompromisslos und zugleich
humorvoll war. „Sie hatten strengste
Anforderungen im Hinblick auf die
Qualität ihrer Werke, aber gleichzei-
Kunstmarkt. Seine große Zeit als Ausstellungsmacher und treibende Kraft
des internationalen Austauschs stand
jedoch noch bevor.
hz
J
tig eine kritische Distanz,“ erinnerte
René Block sich kürzlich in einem
Gespräch mit dem Frieze Magazin.
„Es machte einfach Spaß, mit ihnen zu
arbeiten und gemeinsam Projekte zu
planen.“
Seine erste Galerie hatte René Block
als 22-jähriger Kunststudent in WestBerlin gegründet. Sie behauptete sich
als Kampfgalerie für junge deutsche
Kunst, die jegliche Gattungsgrenzen
ignorierte und daher meist als unverkäuflich galt. Als acht Jahre später der
„Weekend“-Koffer herauskam, war
Block bereits ein alter Hase auf dem
Joseph Beuys contributed to it with
a Maggi bottle and a stamped Reclam edition of Kant’s “Critic of pure
reason”. The unusual suitcase also
contains graphic prints by KP Brehmer, KH Hödicke, Peter Hutchinson, Arthur Köpcke, Sigmar Polke
and Wolf Vostell. Its debut was at
the Cologne Art fair, in total 60 of
them were made. Price: 400 Marks.
In many ways the “Weekend” Suitcase is representative of the publisher René Block’s method of working
and his expanded concept of art:
Block’s edition makes him one of
the pioneers in the field of print
graphics and object editions. He
valued working with artists whose
attitude was critical, without compromise but at the same time with
humour. “They had strict demands
about the quality of their work but
at the same time could keep enough
distance to be critical”, remembered
René Block recently, in a conversation with “Frieze” Magazine. “It was
just fun working and planning projects with them.”
René Block opened his first gallery
as a 22 year old art student in West
Berlin. It asserted itself as a struggling gallery for emerging German
art that ignored all disciplinary
borders and as a result was mostly
unsaleable. Eight years later when
the “Weekend” Suitcase was produced Block was already an old
hand in the art market. However,
his great time as an exhibition
maker and moving force in the
international exchange was still to
come.
hz
Ich kenne kein
Weekend.
Archiv und Sammlung
René Block. / The Archive
and Collection of
René Block
Eröffnungen / Openings
Di / Tue 15. SEP 2015
18 Uhr / 6pm
n.b.k.
16. SEP 2015—
24. JAN 2016
Berlinische Galerie
16. SEP 2015—
15. FEB 2016
31
Freude am
Zeigen
S
text
Christiane Meixner
Showing
with Pleasure
Viele Berliner Sammler gewähren der kunstinteressierten
Öffentlichkeit regelmäßig Zugang zu ihren spektakulären
Kollektionen. Einige von ihnen organisieren zur Berlin Art Week
sogar ein eigenes Führungs- und Ausstellungsprogramm.
Many Berlin collectors grant the art-interested public
regular access to their spectacular collections.
Some of them have even organised their own guided
tours and exhibitions for the Berlin Art Week.
In der Beletage: Timo Mietinnen /
on the first floor: Timo Mietinnen
Sie lassen Fremde ins Wohnzimmer,
erzählen von ihren Obsessionen und
danken anschließend noch für den
Besuch. Sie bauen private Museen, beschenken Institutionen und bekochen
hundert angereiste Kunstfreunde, um
sie zur Berlin Art Week willkommen
zu heißen. Sammler sind, so scheint
es, vor allem mit dem Sammeln beschäftigt – und mit Tätigkeiten, die
sich aus ihren Sammlungen ergeben.
Ivo Wessel kann über solche Zuspitzungen bloß lachen. Er ist im Hauptberuf Software-Entwickler. Was immer an Zeit übrig bleibt investiert er
in Kunst, mit der er leben möchte. Ihre
subtile Schönheit entfaltet sie an den
Wänden in seinem Büro. Fotografien
von Sven Johne etwa, dessen Motive
oft den Massenmedien entlehnt scheinen und dabei fast lapidar wirken. Bis
man merkt, dass sich hinter den Bildern von Traumstränden oder verblühenden Rosensträußen eine beißende
Kritik an der Gesellschaft verbirgt.
Wessel hat Johnes Arbeit früh für sich
in einer Berliner Galerie entdeckt.
Genau wie das Werk von Sebastian
Stumpf, der in seinen Videos eine
spezielle Variante des Street Jumping
vorführt und inzwischen auf große
institutionelle Ausstellungen zurückblicken kann.
Wer den Sammler nach Anmeldung
besucht, der steht tatsächlich in dessen privatem Refugium. Das ist nicht
selbstverständlich und hat viel mit
seinem von ihm als „Zeigefreude“
beschriebenen Enthusiasmus zu tun:
Einer Begeisterung für Kunst, die
man anderen vermitteln möchte. Viel
einfacher wäre es, Bilder, Skulpturen
und Videos bei sich zu horten und
nur engen Freunden zugänglich zu
machen. Dennoch öffnen in Berlin
zahlreiche Sammler ihre Türen für die
Öffentlichkeit – darunter auch Erika
Hoffmann, die in den neunziger Jahren von Köln nach Berlin übersiedelte
ist. Ihre Wohn- und Arbeitsräume in
Salon Dahlmann
Marburger Straße 3
10789 Berlin
Matti Kujasalo—
Between Order and
Entropy kuratiert
von / curated by
Susanna Luoto
15. SEP—31. OKT 2015
Eröffnung / Opening
Mo / Mon 14. SEP 2015
18—21 Uhr / 6—9pm
Führungen / Guided Tours
Mi / Wed 16. SEP +
Sa / Sat 19. SEP 2015
11—18 Uhr und auf
Anfrage / 11—6pm and
by appointment
nach Anmeldung / Registration:
+49 30 219 098 50,
email: [email protected]
33
Sammlung
Wessel
Lehrter Straße 57
Haus 2, Etage 2
10557 Berlin
Besuch der
Sammlung / Visit to
the collection
Mi / Wed 16. SEP 2015,
12—18 Uhr / 12—6pm
nach Anmeldung / Registration:
[email protected]
Rechts: Konzeptkunst
und Retro-Charme –
Barbara und Axel
Haubrok / Right: Concept
art and retro-charm:
Barbara and Axel Haubrok
Hauptberuf SoftwareEntwickler: Ivo Wessel /
Main occupation –
software developer:
Ivo Wessel
einer renovierten Fabrik in den Sophie-Gips-Höfen stehen jeden Samstag für Besucher offen und sind ausgestattet mit Werken von musealen
Maßen. Die Anfänge der Sammlung
reichen zurück in die späten Sechzigerjahre, entsprechend hochkarätig ist was Erika und Rolf Hoffmann
über die Zeit erworben haben: Andy
Warhol, Bruce Nauman, Dan Flavin,
Ernesto Neto oder Barbara Kruger.
Die professionellen Führungen beschäftigen sich mit einer wuchernden
Gemäldeskulptur von Frank Stella
aus dem Jahr 1989 und ebenso mit
der farbstarken, gesprühten Wandarbeit von Katharina Grosse. Beide
sind Konstanten im Wohnbereich und
verlassen ihn auch nicht, wenn Erika
Hoffmann die Arbeiten in wechselnden Ausstellungen für sich und das
Publikum neu strukturiert.
Wieder andere Sammler unterteilen
ihre Räume in öffentliche und private
Zonen. Zu ihnen gehört Timo Mietinnen, der ein Gründerzeithaus am
Ku‘damm besitzt und dort den Salon
Dahlmann eingerichtet hat – benannt
nach der letzten Besitzerin des Hauses. Hier, in der Beletage halten der
finnische Sammler und seine Frau
mehrere Zimmer frei, in denen Teile ihrer Kollektionen oder kuratierte
Ausstellungen gastieren. Dann gibt
es den semi-privaten Bereich: Eine
Ferienwohnung, ausgestattet mit Werken aus Mietinnens Besitz, die er gern
zeigt, wenn sich jemand für Herbert
Brandl, Pertti Kekarainen, Ola Kohlemainen, Katja Strunz oder Matti
Kujasalo interessiert. Letzterem steht
während der Berlin Art Week nun der
gesamte Salon zur Verfügung, weil
Mietinnen der „lebenden Legende“
aus seinem Land endlich einmal genügend Platz für einen „gehaltvollen
Querschnitt“ ab 1978 bis in die Gegenwart bieten möchte. Der Maler ist
ein systematischer Konstruktivist, der
Strukturen in Bewegung bringt.
Ein Großteil der Sammler schätzt
schließlich die Möglichkeit separater
Räume, die – wie bei Karen und Christian Boros – durchaus institutionelle
Größe annehmen können. Ihr umgebauter Bunker zählt zu den spektakulärsten Kunst-Adressen der Stadt.
Dabei hat das Paar seine teils raumfüllenden Werke seit der Eröffnung der
eigenwilligen Ausstellungshalle, auf
die ein Penthaus zum Wohnen gebaut
wurde, erst einmal neu arrangiert.
Und weil der ehemalige Bunker wie
viele andere Museen auf Blicke nach
draußen verzichtet, spürt man die
isolierende Atmosphäre der dicken,
fensterlosen Wände deutlich – was
den Arbeiten von Thomas Scheibitz,
Ai Weiwei oder Alicja Kwade einen
spezifischen Charakter gibt.
Auch der aus Paris stammende Architekt Arthur de Ganay bevorzugt
einen Extra-Ort für seine exquisite
Sammlung zeitgenössischer Fotografie mit Werken von Thomas Struth,
Candida Höfer oder Elger Esser, führt
aber persönlich durch die ehemalige
Margarinefabrik in Kreuzberg, deren
Backsteinarchitektur und vor allem
die großen Sprossenfenster ebenfalls
ein Hingucker sind. Sie öffnen sich
zur Spree, erlauben den Blick auf
neu Gebautes und wildes Grün. Dem
Hausherrn ist das recht: Schließlich
beschäftigen sich nahezu alle Künstler, die er schätzt, mit unserer Wahrnehmung von Realität.
Diese bricht bei Barbara und Axel
Haubrok mit aller Wucht in die Sammlung. Vor drei Jahren erwarben die
beiden die ehemalige „Fahrbereitschaft“ des Ministerrats der DDR in
Lichtenberg – mitsamt der schrottreifen Autos auf dem Gelände. Man lässt
sich Zeit mit der Sanierung, hütet das
ästhetische Erbe von Festsaal und
Kegelbahn und konfrontiert Konzeptkunst mit dem Retro-Charme am Ort.
Die Ausstellung zur Berlin Art Week
wird sich um das Thema Musik drehen – mit Künstlern wie Martin Creed,
Ari Benjamin Meyers, Santiago Sierra
und Rodney Graham. Ihre Arbeiten
machen sich gut in dem sensibel renovierten Ausstellungsraum, in dem
Teile der Sammlung in immer anderen Zusammenhängen zeitlich pointiert gezeigt werden. Das zwingt das
Publikum zur schnellen Entscheidung
und intensiven Auseinandersetzung.
Etwas Ähnliches erlaubt sich der
Art Lovers Club (ALC) seinerseits
mit Berliner Sammlern. „Collectors
Choice“ heißt eine Tour des privaten
Netzwerks, die zum Gallery Weekend
schon einmal so viel Resonanz fand,
dass sie nun zur Berlin Art Week wiederholt wird – und das nicht allein
für ALC-Mitglieder, sondern für alle
Frühbucher. Acht Sammler zeitgenössischer Kunst führen ihre Gruppe
an Lieblingskunstorte in der Stadt.
Das können junge Galerien, Projektorte oder auch Sammlungen geschätzter Kollegen sein. Drei Stunden
dauert jede Tour, während der die
Sammler nun auch ihre Inspirationen offenlegen.
Sammlung
Haubrok
FAHRBEREITSCHAFT
Herzbergstr. 40—43
10365 Berlin
„music“
10. SEP—28. NOV 2015
Eröffnung / Opening
Do / Thu 10. SEP 2015,
19—21 Uhr / 7—9pm
Besuch ohne Anmeldung / Visit without
Registration,
Live-Performance
Mi / Wed 16. SEP 2015,
16—18 Uhr / 4—6pm
18.—20. SEP 2015,
12—18 Uhr / 12—6pm
35
T
FotografieSammlung
Arthur de Ganay
Köpenicker Straße 10 a
10997 Berlin
Führungen /
Guided Tours
Fr / Fri 18. SEP,
Sa / Sat
19. SEP 2015,
14 Uhr / 2pm
Anmeldung unter /
Registration: info@
collectionarthur
deganay.com
Sammlung
Hoffmann
Sophienstraße 21
10178 Berlin
Führungen /
Guided Tours
Sa / Sat, 19. SEP 2015,
11—16 Uhr / 11—4pm,
Anmeldung unter /
Registration:
+49 30 284 991 20,
[email protected]
They allow strangers into their living room, talk about their obsession
and after that thank you for the
visit. They construct private museums, endow institutes and cook for
hundreds of visiting art friends in
order to welcome them to the Berlin Art Week. Collectors are, so it
seems, mostly busy with collecting
and with activities which arise out
of their collections.
Ivo Wessel can only laugh about exaggerations like this. His main job is
as a software developer. Whatever
spare time remains, he invests in
pieces of art which he wants to live
with. Their subtle beauty unfolds
on the walls in his office. There are
photographs from Sven Johne for
example, whose subjects seem often
to be borrowed from the mass media and thereby appear somewhat
summary. Until one notices that behind the pictures of dreamy beaches
or bunches of roses in bloom there’s
a biting criticism of society. Wesel
discovered Johne’s work early in a
Berlin Gallery. Just like the work of
Sebastian Stumpf, who presents a
particular variant of street jumping
in his videos and who nowadays can
look back on large scale institutional exhibitions. Those who make an
appointment to visit the collector
will actually stand in this private
refuge. That isn’t a matter of course
and has a lot to do
with his enthusiasm,
described by him as
a “joy of showing”: a
delight for art which
one wants to share
with others. It would
be much easier to
hoard pictures, sculptures and videos and only to make
them available to close friends. Nevertheless numerous collectors are
opening their doors to the public in
Berlin, amongst them Erika Hoff-
Collectors share
an enthusiasm
for art which they
want to impart
to others.
36
mann who migrated from Cologne
to Berlin in the nineties. Her living
and working areas in a renovated
factory in the Sophie-Gips-Yards
are open for visitors every Saturday,
welcoming them to works of a museum quality. The beginning of the
collection reaches back to the late
nineteen sixties, and what Erika
and Rolf Hoffman have acquired
over time is fittingly top class. Andy
Warhol, Bruce Nauman, Dan Flavin,
Ernesto Neto and Barbera Kruger.
The professional tours deal with a
rampant painting sculpture from
Frank Stella from 1989 as well as
with the colourful sprayed wall work
from Katharina Grosse. Both are
constants in the living area and are
not moved even when Erika Hoffmann organises the works anew for
herself and the public in changing
exhibitions.
Other collectors divide their areas
into private and public zones. To
this group belong Timo Mietinnen
who has created Salon Dahlmann,
named after the last tenant of the old
Wilhelmian-style building which he
occupies on the Ku’damm. Here, on
the first floor, the Finnish collector
and his wife keep a few rooms free,
in which they host parts of their
collection or curated exhibitions.
Then there’s the semi-private area.
A holiday flat furnished with works
owned by Mietinnen and which he
gladly shows if anyone is interested in
Herbert Brandl, Pertti Kekarainen,
Ola Kohlemainen, Katja Strunz or
Matti Kujasalo. The whole Salon
has been made available for the latter during Berlin Art Week, because
Mietinnen wants to provide the
“living legend” of his country with
enough room at last to offer a “substantial cross section” from 1978 to
the present day. The painter is a systematic constructivist who brings
movement into structures.
Finally, a large part of the collectors
value the opportunity of separate
rooms, like those from Karen and
Christian Boros, which can take
quite industrial sizes. Their rebuilt
bunker is one of the most spectacular addresses in the city. Since the
opening of their very original exhibition hall, upon which a penthouse
has been built to live in, the couple
has rearranged the art, some of
which are room filling works. And
even though the former bunker
foregoes views to the outside like
many other museums, one clearly
feels here the insulating atmosphere
of the thick windowless walls –
which gives the works from Thomas
Scheibitz, Ai Weiwei or Alicja Kwade
a specific character.
The Paris born architect Arthur de
Ganay also prefers a separate place
for his exquisite collection of contemporary photography with works
from Thomas Struth, Candida Höfer
or Elger Esser, but he does guide you
through the former margarine factory in Kreuzberg himself. Its brick
architecture and in particular the
large latticed windows are eye-catching. They open onto the Spree and
offer a view of brand new buildings
and wild greenery. The owner likes it
that way, after all nearly all the artists that he values are working with
our perception of reality.
It breaks into Barbara and Axel
Haubrok’s collection with full force.
Three years ago they bought the
former GDR Council of Ministers
“Driving pool”, in Lichtenberg – together with the scrapped tyres on
the site. They are taking their time
with the clear-up, protecting the aesthetic inheritance of the festival hall
and bowling alley, and confronting
concept art with the retro-charm
of the place. The Berlin Art Week
exhibition there will have music as
its theme – with artists like Martin
Creed, Ari Benjamin Meyers, Santiago Sierra and Rodney Graham.
Their works look good in the sensitively renovated exhibition room,
in which parts of the collection are
shown in different configurations at
various points in time. That forces
the public to make quick decisions
and intensive analyses.
The Art Lovers Club (ALC) offers
something similar with collectors
from Germany. “Collectors Choice
presented by ALC” is the name of
a private network tour that was so
popular at the Gallery Weekend,
that it will be repeated for the Berlin Art Week – and not just for ALC
members, but for all those who
book early. Eight collectors of contemporary art will guide their group
to three of their favourite art locations in the city. It could be young
galleries, project spaces or even
collections from valued colleagues.
Each tour takes three hours, during
which the collector reveals their inspiration. And probably thanks the
public for their patience.
Sammlung
Boros
Reinhardtstraße 20
10117 Berlin
Besuch ohne
Anmeldung / Visit
without Registration
Mi / Wed 16. SEP,
14-18 Uhr / 2-6pm,
Sa / Sat 19. SEP,
So / Sun 20. SEP 2015
10—18 Uhr / 10—6pm
Bilder im Bunker:
Karen und Christian
Boros / Paintings
in the bunker: Karen
and Christian Boros
37
Der leise
Horror
Der me Collectors Room zeigt 60 Selbstporträts der
amerikanischen Fotografin Cindy Sherman.
The me Collectors Room will show 60 self-portraits
of the American photographer Cindy Sherman.
The Quiet Horror
D
Die Welt ist voller Bilder von Cindy
Sherman. Bloß wenn man wissen will,
wie die US-amerikanische Fotografin
tatsächlich aussieht, bleibt die Suche
nahezu ergebnislos. Sherman, eine
der wichtigsten Künstlerinnen der
Gegenwart, ist legendär kamerascheu,
wenn andere sie ablichten. Porträts
von sich macht sie stets selbst – sowohl vor als auch hinter der Kamera.
Seit den Siebzigerjahren zitiert ihr
Werk weibliche Stereotype. Sherman
schlüpft in jede Rolle. Mithilfe von
Make-up, Masken und zunehmend
digitaler Bearbeitung entstehen Abbilder, die gesellschaftlich definiert sind.
Von den frühen, schwarzweißen „Untitled Film Stills“, in denen sie fiktive
Kinoszenen nachstellt, über ihre monströsen Clowns, bis zu den amerikanischen Ladies von 2008, die verzweifelt
Jugendlichkeit suggerieren, hat Sherman das Groteske ihrer unbetitelten
Settings immer mehr gesteigert. Die
Ausstellung „Cindy Sherman – Works
from the Olbricht Collection“ dokumentiert diese Entwicklung anhand
von rund 60 fotografischen Arbeiten.
Zur Berlin Art Week öffnet der Berliner Sammler Thomas Olbricht seine
umfangreiche Schau im me Collectors
Room und spart auch jene Aufnahmen der Achtzigerjahre nicht aus,
mit denen Sherman erstmals Furore
machte: Ein amerikanisches Kunstmagazin hatte sie in Auftrag gegeben,
druckte dann aber kein einziges Motiv
ab, weil die unterwürfig erotischen Posen der Künstlerin schlechte Gefühle
erzeugten. Dabei zielen Shermans
Inszenierungen exakt dorthin: in die
dunklen Kammern der Psyche und
des leisen Horrors.
cm
T
The world is full of pictures by Cindy
Sherman. However, if one wants to
know what the American photographer really looks like, the search will
be largely unsuccessful. Sherman,
one of the most important contemporary artists, is famously camera
shy when it comes to being photographed. The portraits of her are always made by her – both in front of
and behind the camera.
Her work has quoted female stereotypes since the seventies. Sherman slips into every role, and with
the help of make-up, masks and
increasingly with digital work, pictures are created that are defined by
society. From the earlier black and
white “untitled film stills” in which
she created fictional film scenes, via
her monstrous clowns, through to
the American ladies of 2008, that
desperately suggest youthfulness,
Sherman has increased the grotesqueness of her untitled settings
more and more. The exhibition
“Cindy Sherman – Works from the
Olbricht Collection” documents
this development based on about
60 photographic works. The Berlin
collector Thomas Olbricht opens
his extensive show to the Berlin Art
Week in the me Collectors Room,
and leaves out none of the octogenarian’s images with which Sherman originally created a furore.
An American magazine gave her a
commission but then failed to print
a single image because the artist’s
subjugating erotic poses created
such awful feelings. Exactly where
Sherman’s productions were aimed,
in the dark rooms of the psyche and
quiet horrors.
cm
Me Collectors
Room / Stiftung
Olbricht
Auguststraße 68
10117 Berlin
Di—So 12—18 Uhr /
Wed—Sun 12—6pm
Cindy Sherman—
Works from the
Olbricht Collection
16. SEP 2015—
10. APR 2016
39
Kunst und Humor
Art and Humour
Überlegungen zu einem weit verbreiteten Missverständnis
anlässlich der Ausstellung „Redemption Jokes“ in der neuen
Gesellschaft für bildende Kunst.
Reflections on a common misunderstanding on
the occasion of the exhibition “Redemption Jokes” at
neue Gesellschaft für bildende Kunst.
text
An Paenhuysen
E
Metaphysische Zusammenhänge:
Marcel Duchamp „Fontäne“ /
Metaphyical connections: Marcel
Duchamp „Fountain“
Es gibt ein großes Missverständnis. Wir denken gerne, dass eine tiefgründige
Analyse großen Ernst erfordert. Humor gilt als das genaue Gegenteil, er berührt
vermeintlich nur die Oberfläche der Dinge. Besonders Humor, der Menschen
zum Lachen bringt, jenem sichtbarsten Ausdruck von Glück, steht im Ruf, jede
Wichtigkeit zu zerstören.
Dieses Missverständnis betrifft auch die Kunst. Der arme Joseph Beuys zum Beispiel fiel ihm zum Opfer, klein gemacht von einer Ernsthaftigkeit, die seine Kunst
heilig spricht und ihn selbst zum Papst erklärt. Ob Sie es glauben oder nicht: In
Wirklichkeit war Beuys ein humorvoller Mensch, und es gibt sogar einen Witz,
den er erzählte, als er die Berliner Mauer sah: Proportional gesehen, empfahl
er 1964, sollte die Mauer fünf Zentimeter höher sein.
Kunst ohne Sinn für Humor ist schwer verdaulich – das ist eine Tatsache,
nicht wahr? Es gibt nichts Schlimmeres als Künstler, die sich selbst zu
ernst nehmen. Das scheint stets mit einem Mangel an Reflektiertheit
einher zu gehen, deshalb möchte ich Humor zur Regel Nummer Eins
für gute Kunst erklären.
In der Kunstgeschichte wurde dem Humor nur selten eine besondere Wirkung zugeschrieben. Und doch war er Teil der zeitgenössischen Kunst seit ihren Anfängen im Jahr 1917. Marcel
Duchamps Readymade „Fontäne“ ist ein intellektuelles
Statement, das deutlich macht, dass es in der Kunst nicht
mehr um die Augenweide geht, sondern um die Idee, die
metaphysischen Zusammenhänge hinter dem Kunstwerk. Zugleich ist die „Fontäne“ aber auch auf direktem
Wege witzig, wie mir Wolfgang Müller einmal erklärt hat, der
Begründer der Missverständnisse-Wissenschaft. Wenn man ein Pissoir
auf den Kopf stellt (Urin, der nach unten fließt), wird daraus eine Fontäne
(Wasser, das nach oben spritzt).
NEUE
GESELlSCHAFT
FÜR BILDENDE
KUNST
Oranienstraße 25,
10999 Berlin
täglich 12—19, Do—Sa
12—20 Uhr /
daily 12—7, Thu—Sun
12—8pm
REDEMPTION JOKES
Teil 2 / Part 2
15. SEP—15. NOV 2015
Eröffnung / Opening
Di / Tue 15. SEP 2015
18 Uhr / 6pm
41
Die Ausstellung „Redemption Jokes“ in der nGbK zeigt, dass Witz und Humor
zersetzende Kräfte entwickeln können. Sie untersucht, wie der Einsatz von Humor in der Kunst ein Mittel zur Produktion von Wissen werden kann.
Natürlich gibt es verschiedene Arten von Humor. Haha-Humor, ironischen, meta-ironischen und zynischen Humor – einige davon haben ihr Haltbarkeitsdatum
überschritten. Zum Beispiel die Ironie. „Ironie darf nur in Notfällen angewendet
werden“, sagt der amerikanische Essayist Lewis Hyde. „Mit der Zeit wird sie zur
Stimme der Eingesperrten, die angefangen haben, sich im ihrem Käfig wohl zu
fühlen.“
„Redemption Jokes“ erforscht Humor in seinen subtilsten Formen: Seinen Ausdruck im nonverbalen, visuellen, materiellen und körperlichen Vokabular der
zeitgenössischen Kunst.
Im neoliberalen Klima unserer Gegenwart kommt dieser Erforschung des Humors in der Kunst eine besondere Dringlichkeit zu. Wenn die Abendnachrichten
absurd geworden sind, muss man für kritische Berichterstattung den TV-Sender
Comedy Central einschalten – besonders in einer Gesellschaft, in
der die Vorzüge des Zweifels und des Zögerns durch den Wunsch
nach Gewissheit, Dauer und Bestimmtheit ersetzt wurden.
„Redemption Jokes“ bringt eine gewisse Anarchie ins Spiel, indem
an den etablierten Regeln der Vernunft gerüttelt wird. Die Ausstellung beschäftigt sich mit dem Stottern und dem Stolpern eines
Witzes, mit den transitorischen und temporären Aspekten von Humor – und sie
wirbt dafür, unvernünftig zu sein, um Sinn herstellen zu können.
Jenseits von Gegenwärtigkeit und Dringlichkeit greift „Redemption Jokes“ auch
einen zeitlosen philosophischen Grundsatz auf: „Der größte Feind der Autorität
[...] ist die Verachtung“, schrieb Hannah Arendt in „Macht und Gewalt“, „und der
sicherste Weg, die Herrschaft zu untergraben, ist das Lachen.“
„Ironie darf nur in
Notfällen angewendet werden.“
Die belgische Kunsthistorikerin und Autorin An Paenhuysen lebt in Berlin, unterrichtet Kunstkritik
und ist eine eifrige Bloggerin. Gemeinsam mit Wolfgang Müller kuratierte sie Ausstellungen im
Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart und im Kunstraum Kreuzberg/Bethanien. Sie
promovierte über die Avantgarde-Bewegung ihres Heimatlandes.
Besondere Dringlichkeit: Installation im Büro
für widersprüchliche
Beziehungen / Particular
Urgency: Installation
in the Office for Contradictory Relationships
42
T
There is one great misunderstanding. We like to think that a deep, profound
analysis requires being very serious. Humour is considered to be its very opposite, revealing the superficial side of things. And especially humour that
leads to laughter, this most visible expression of happiness, is thought to
annihilate any importance.
This misunderstanding affects also the arts. Poor Joseph Beuys, for instance,
has been its victim, reduced by a seriousness that makes his art holier than holy
and himself pontifical. In reality, Beuys had wit, believe it or not, and there’s
even a joke I know that he told when he saw the Berlin Wall. Proportionally,
so he recommended in 1964, the Wall should be made 5 centimeters higher.
Art without any sense of humour is hard to digest—that’s a fact, isn’t it.
There’s nothing worse than artists who take themselves too seriously. It
seems to suggest a lack of consciousness and that’s why I’d like to call humour the Rule Nr. 1 for good art.
Humour, however, has rarely been attributed power in art history. Yet it
has been part of contemporary art since its very inception in 1917. Marcel
Duchamp’s readymade Fountain is an intellectual statement, making clear
that art is no longer about the pleasure of the eye and that it is about the
idea, the metaphysics behind the art work. But Fountain is also straight
down funny, as Wolfgang Müller, the founder of the science of misunderstandings, once pointed out to me. When you turn a pissoir (the stream of
urinal water going downwards) upside down it ends up being a fountain (the
stream of water going upwards).
The exhibition Redemption Jokes at nGbK shows that this being “funny” or
“witty” is not exempt from disruptive implications. It examines how the use
of humor in art is a knowledge producing power in its own right. Of course,
there are different kinds of humor: haha-humour, ironic, meta-ironic, cynical
humour... and some of these have reached their expiration date. Take irony
as an example. “Irony has only emergency use,” so American essayist Lewis
Hyde, “carried over time it’s the voice of the trapped who have come to enjoy their cage.” Redemption Jokes explores a humour that manifests itself
in its subtlest form—its expression in the non-verbal, visual, material and
bodily vocabulary of contemporary art. In our current neo-liberal times this
exploration of humor in art has an urgency to it. Now the TV news become
absurd, it is Comedy Central one has to turn to for the critical reporting. A
society also in which the benefits of doubt and hesitation are replaced by the
wish for certainty, permanence and determination.
Redemption Jokes therefore involves a certain anarchy while irritating the
well-established rules of reasoning. It introduces the stuttering and stumbling of a joke, the transitory and the temporary aspects of humour, and it
promotes being unreasonable in order to make sense.
But besides being current and urgent, Redemption Jokes touches also upon
a timeless philosophy. „The greatest enemy of authority [...] is contempt,”
Hannah Arendt wrote in “On Violence”, “and the surest way to undermine
it is laughter.”
Belgian art historian and writer An Paenhuysen is based in Berlin, teaches art criticism and is a
fervent Blogger. Together with Wolfgang Müller, she curated exhibitions at Hamburger Bahnhof
– Museum für Gegenwart and at Kunstraum Kreuzberg/Bethanien. She wrote her thesis on
the avant-garde movement of her home country.
43
Ein magischer Ort
A Magical Place
Nach langem Dornröschenschlaf
wurde der Schinkel Pavillon zum
Treffpunkt der Kunstszene. Zur
Berlin Art Week zeigt Superstar
Paul McCarthy hier eine seiner
bedrückenden Skulpturen.
Historismus und
Ost-Moderne:
Der Schinkel Pavillon /
Historicism and east
European Modernism:
the Schinkel Pavillon
44
Z
Zugegeben, der Name ist ein wenig
verwirrend, denn der Architekt des
Berliner Schinkel Pavillons ist eben
nicht jener preußische KlassizismusBaumeister, sondern der Bauhaus-Architekt Richard Paulick, der 1969
diesen seltsamen Zwitter zwischen
Historismus und Ost-Moderne hinter
dem Kronprinzenpalais errichtete.
Bis zum Ende der DDR wurde das
Gebäude als offiziöses Gästehaus der
Stadt Berlin bespielt. Nach der Wende
stand es lange Jahre leer. Es dauerte
fast zwei Dekaden, bis der Rahmenbauer, Sammler und Restaurantbetreiber Stephan Landwehr 2007 das
Haus sanft aus seinem Dornröschenschlaf rüttelte und hier einen privat
initiierten Ausstellungsort für zeitgenössische Skulptur initiierte, der
schnell zum zentralen Treffpunkt der
hauptstädtischen Kunstszene wurde.
Seit die Berliner Künstlerin und Kuratorin Nina Pohl 2010 die Leitung (des
mittlerweile als Kunst-Verein operie-
After a long deep sleep the
Schinkel Pavillon has become
a gathering place for the
art scene. Superstar Paul
McCarthy will be showing
one of his impressive
sculptures here during the
Berlin Art Week.
renden Pavillons) übernahm, hat sich
seine Popularität sogar noch gesteigert. Was ist das Geheimnis? „Der Ort
hat eine Magie, die auf Künstler inspirierend wirkt“, sagt Pohl und betont,
dass die mittlerweile fast zehnjährige
Ausstellungsgeschichte – unter anderem Isa Genzken, Thomas Scheibitz,
Nairy Baghramian, Cyprien Gaillard,
Olaf Metzel oder das Künstlerkollektiv Gelatin – ihren Teil beiträgt. Zur
Art Week wird der amerikanische Superstar Paul McCarthy hier eine seiner
bedrückenden „Life Cast“-Skulpturen
zeigen. Wenn es um die internationale
Strahlkraft geht, kann sich der Schinkel Pavillon also durchaus mit anderen zeitgenössischen Institutionen in
der Stadt messen – obwohl er ganz
ohne staatliche Förderung arbeitet.
Deshalb veranstaltet das Berliner Auktionshaus Villa Grisebach am 19. September eine Benefiz-Kunst-Auktion
und reiht sich damit ein in die Schinkel-Pavillon-Fangemeinde.
kn
A
Admittedly the name is a bit confusing because the Berlin Schinkel
Pavillon’s architect is not the Prussian classical master builder, but the
Bauhaus architect Richard Paulick,
who in 1969 built this strange hybrid of historicism and east European modernism behind the Kronprinzenpalais. This building was an
official guest house for the city of
Berlin up until the end of the GDR.
Then it stood empty for years after
reunification. Nearly two decades
later, in 2007, the frame-maker,
collector and restaurateur Stephan
Landwehr shook the house out of its
deep sleep to create, as a private initiative, an exhibition space for contemporary sculpture. It rapidly became a central meeting place in the
capital’s art scene. Since the Berlin
artist and curator Nina Pohl took
over running it in 2010 (the Pavillon
now operates as an art association)
the popularity has only increased.
What is the secret? “The place has
a magic that inspires artists”, says
Pohl and emphasises that the now
almost ten years of exhibition history adds to that, with artists like Isa
Genzken, Thomas Scheibitz, Nairy
Baghramian, Cyprien Gaillard, Olaf
Metzel or the Künstlerkollektiv Gelatin (Artist Collective Gelatin). For
the Art Week the American superstar Paul McCarthy will show one
of his impressive “Life Cast” sculptures. When it comes to international charisma, Schinkel Pavillon
can definitely measure up to other
contemporary art institutions in
the city – although it works completely without state funding. That’s
why on 19th September, the Berlin
Auction House Villa Grisebach will
hold a Benefit Art Auction there,
and join the Schinkel Pavillon
fan club.
kn
Schinkel
Pavillon
Oberwallstraße 1
10117 Berlin
Do—So 12—18 Uhr /
Thu—Sun 12—6pm
Paul McCarthy—
Horizontal
12. SEP—15. NOV 2015
Eröffnung / Opening
Fr / Fri 11. SEP 2015
18 Uhr / 6pm
Empfang / Reception
Di / Tue 15. SEP 2015
18 Uhr / 6pm
45
Netzwerk der
Unangepassten
text
Constanze Suhr
die raum
kinderhook & caracas
lage egal
The Nonconformist
Network
tête
rosalux
Gib mir deinen Raum, ich geb’ dir meinen: Zur Berlin Art
Week stellt sich die Berliner Projektraumszene vor – im
Rahmen des Xchange Festival und bei der Verleihung eines
Preises, der die freien Initiativen fördern soll.
meinblau
kreuzberg pavillon
berlin-weekly
decad
Give me your space, and I’ll give you mine: Berlin’s
project space scene will introduce themselves during
the Berlin Art Week – within the Xchange Festival
and at the award ceremony for the promotion of independent initiative groups.
tête
47
PROJEKTRÄUME /
PROJECT SPACEs
Ausstellungen
der Preisträger /
Exhibitions of the
Award Winners
15. SEP—20. SEP 2015
Do—So 14—18 Uhr /
Thu—Sun 2—6pm
Autocenter Berlin
Berlin-Weekly
Bublitz
die raum
G.A.S-station
Grimmuseum gUG
insitu e.V.
Kinderhook & Caracas
Kotti-Shop
Meinblau e.V.
rosalux
Rumpsti Pumsti
Schau Fenster
tête
Interdisziplinäre
Ansätze: „Stammtisch“
von Aurora Sander /
Interdisciplinary
approach: “Regular’s
Table” by Aurora Sander
48
H
„Hallo Stefan“, grüßt ein älterer
türkischer Nachbar den jungen rothaarigen Typen mit den buschigen
weißen Augenbrauen, der die Tür
seines unscheinbaren Ladens im
1970er-Jahre-Koloss „Neues Kreuzberger Zentrum“ aufschließt. Zwei Kids
stürzen mit Fragen auf ihn zu. Stefan
Endewarth nimmt am Kiezleben teil,
das ist nicht zu übersehen. Vor sechs
Jahren hat er hier zusammen mit
Annette Knol seinen Projektraum
„Kotti-Shop“ gegründet. Im verwinkelten Ladenraum deutet lediglich
eine an der Wand gestapelte Stuhlreihe darauf hin, dass in ein paar Stunden eine Veranstaltung stattfindet,
bei der Filme des Wiener Aktionismus
gezeigt werden. Die Besucher der
regelmäßigen Ausstellungen, Performances und Konzerte seien gemischt,
erklärt Endewarth, es kämen sowohl
Kunstinteressierte, als auch neugierige Nachbarn rein. Die Arbeit des
Kotti-Shop-Teams wurde dieses Jahr
mit dem Projektraumpreis ausgezeichnet. Zu diesem Anlass wird hier
zur Berlin Art Week die kollaborative
Installation „Futur II“ präsentiert, die
sich mit dem urbanen Epizentrum
Kottbusser Tor beschäftigt.
Die Senatskanzlei für Kulturelle Angelegenheiten vergibt den auf 30.000
Euro dotierten Preis zum vierten Mal
– in diesem Jahr nicht nur an sieben
Gewinner, sondern dank zusätzlicher
Mittel aus der City Tax an insgesamt
vierzehn Räume. Ausgezeichnet werden nicht kommerziell ausgerichtete
Projekträume und Künstlerinitiativen,
die innovative Positionen und spartenübergreifende Ansätze vertreten. Mit
dem Preis soll das Engagement und
die Arbeit der Initiativen gewürdigt
und, wie es offiziell heißt, die vorhandene Vielfalt gesichert werden.
Diese Vielfalt ist groß und unübersichtlich: Etwa 200 solcher Projekträume gibt es in Berlin. Obwohl sie
oft Selbstausbeutung betreiben und
unter prekären Umständen agieren,
fungieren sie als Seismograf für neue
Themen und Diskurse in der Kunst.
Deshalb bilden sie einen unentbehrlichen Teil der Berliner Kulturlandschaft. 150 dieser Orte sind seit 2009
als loser Zusammenschluss im „Netzwerk freier Berliner Projekträume und
-intitiativen“ organisiert, das den Projektraumpreis zu den ersten Erfolgen
seiner Verhandlungen mit der Berliner
Kulturverwaltung zählen kann. Zur
Berlin Art Week werden sich die Gewinner des Preises neben den zehn
Teilnehmern des Programms „Xchange“ mit einer Ausstellung oder Veranstaltung präsentieren.
„Grundsätzlich ist zu sagen, dass wir
keine Ausstellung planen“, erklärt
Rachel Alliston vom Projektraum
Decad. Anfang Juli sitzt sie zusammen
mit Ignas Petronis vor dem Archive
Kabinett in der Kreuzberger Dieffenbachstraße. Die beiden nehmen am
„Xchange“-Programm teil, bei dem
zehn Projekträume in fünf Paarungen ihren Standort tauschen. Das
neue Format ist speziell für die Berlin Art Week entstanden. Es geht aus
dem Project Space Festival hervor,
das 2014 von der Initiative insitu ins
Leben gerufen wurde und dessen
Konzept darin besteht, dass sich 30
Projekträume an jeweils einem Tag im
August vorstellen. Decad und Archive
Kabinett legen ihren Schwerpunkt
auf Publikationen und die Diskussion
künstlerischer Produktionsbedingungen. Fast wie in den 1960er Jahren,
als in den WGs gemeinsam Wilhelm
Reich gelesen wurde, hört sich das
an, wenn Petronis und Alliston von
der Idee der beiden Projekträume
sprechen. In den separaten Räumlichkeiten werden sie identische Bibliotheken anbieten. Die Besucher sind
eingeladen, ausgewählte Essays zu lesen, sich Lesegruppen anzuschließen
oder einfach nur zu stöbern.
In der Schönhauser Allee in Prenzlauer Berg befindet sich das tête, einer
der diesjährigen Gewinner des Projektraumpreises – und eine der letzten Bastionen der freien Kunstszene
in diesem Kiez. In der Ladengalerie
mit ihren drei hintereinander liegen
den, schmalen Räumen stehen bei
einem Besuch im Juli eine Leiter und
ein Farbeimer. Das Juni-Programm
mit Happenings und Summer Cocktail
ist vorbei, inzwischen laufen die Vorbereitungen auf eine Performanceund Artist-Talk-Reihe. Was mit dem
Preisgeld geschehen soll, werde in der
Gruppe entschieden, sagt April Gertler aus dem neunköpfigen Team des
tête. „Natürlich werden wir Verbesserungen im Raum vornehmen. Wir
können jetzt auch Künstler unterstützen, die bei uns ausstellen, und einige
größere Projekte durchführen.“ Sie
hat sich gerade mit Marie-José Ourtilane von General Public getroffen, das
beim Xchange-Programm mit tête ein
Projektraum-Paar bildet. April Gertler
sieht sich mit der Herausforderung
konfrontiert, dass dem Partner General Public derzeit kein eigener Raum
mehr zur Verfügung steht. Nach einer
drastischen Mieterhöhung musste das
zwölfköpfige Team den Standort an
der Schönhauser Allee nach fast neun
Jahren verlassen. „Wir haben 2012
den Projektraumpreis bekommen,“
sagt Marie-José Ourtilane, „und zwar
zu einem Zeitpunkt, als uns klar wurde, dass wir bald schließen müssen.“
Sie fügt sie hinzu: „Projekträume sind
für den Kunstbetrieb genauso wichtig
wie Museen und Galerien, weil man
dort alles ausprobieren kann, ohne
abhängig vom Markt zu sein. Wenn
die Regierung nicht aufpasst, wird
Berlin bald so langweilig wie andere
Städte.“
General Public, das nomadisch weiterarbeitet, lässt im Rahmen des
Xchange-Programms die Künstler
Erik Göngrich und Michael Schultze
die Räume des tête erforschen und
bespielen. April Gertler konzipierte im
Gegenzug das Außenprojekt „Kleister“. Eine Gruppe von Fotografen wird
dazu eine Parkmauer an der Görlitzer
Straße mit ihren Bildern plakatieren:
eine Ausstellung, die bald von Sonne,
Regen, Graffiti und Diebstahl gezeichnet sein wird.
Voll das Kiezleben:
Performance im
Kotti-Shop / So ‘Kiez’
Living: Performance
in Kotti-Shop
PROJECT SPACE
XCHANGE FESTIVAL
in Kooperation mit / in cooperation with
Project Space Festival
Berlin
19. & 20. SEP 2015
Sa / So 12—18 Uhr
Sat / Sun 12—6pm
Eröffnungen / Openings
Fr / Fri 18. SEP 2015,
15—21 Uhr / 3—9 pm
Archive Kabinett—
Decad
District—
Kreuzberg Pavillon
Erratum—
Vesselroom Project
General Public—
tête
Lage Egal—
Zönotéka
49
H
“Hello Stefan”, an elderly Turkish
neighbour greets the young redhaired guy with bushy white eyebrows, as he unlocks the door to
his unimposing shop in the 1970’s
colossus “New Kreuzberg Centre”.
Two kids rush towards him with
questions. Stefan Endewarth is part
of life on the Kiez, that much is clear.
Six years ago he started his project space “Kotti-Shop”, together
with Annette Knol. In his cramped
shop only the row of chairs stacked
against the wall suggest that in a few hours
an event will take
place in which Vienna
Actionism films will
be shown. Endewarth
explains that the public that comes
regularly to the exhibitions, performances and concerts is mixed.
There are those interested in the art
as well as inquisitive neighbours.
The work of the Kotti-Shop-Team
has been awarded the Project Space
Award this year. The collaborative
installation “Futur II” examining
the urban epicentre Kottbusser Tor,
will be presented during the Berlin
Art Week to mark the occasion.
The Senate Chancellery-Cultural
Affairs is awarding an award of
30.000 Euros for the fourth time –
„Basically we
don’t plan any
exhibitions“
Alles ausprobieren:
Workshop Performance
von Miryana Todorova:
im District / Try
Everything: Workshop
Performance by Miryana
Todorova in District
50
this year, not just to seven winners
but thanks to funds from the City
Tax, to a total of fourteen spaces.
The awards will go to non-commercial project spaces and art initiatives, who represent innovative
positions and genre crossing approaches. The award is to acknowledge the initiatives and, to officially
secure the existing diversity.
This diversity is enormous and complex: there are around 200 such project spaces in Berlin. Although they
often operate through self-exploitation and under precarious conditions, they function as a seismograph for new themes and discourse
in art, and build an indispensable
part of the cultural landscape. 150
of these places have been organised
as a loose association since 2009,
“The Network of Free Berlin Project
Spaces and Initiatives”, and it can
count the Project Space Award as
one of the first of its successes with
the Berlin Cultural Administration.
The award winners and ten participants of the new Xchange Festival
will be introducing themselves at
exhibitions or events.
“Basically we don’t plan any exhibitions”, explained Rachel Alliston
from project space Decad. She’s
sitting with Ignas Petronis in front
of the Archive Kabinett in Kreuz-
berg’s Dieffenbachstraße. They are
both taking part in the “Xchange”
programme in which ten project
spaces, in five pairs, will exchange
locations. This new format has been
developed especially for the Berlin
Art Week. It is based on the Project
Space Festival Berlin, created in
2014 by the initiative insitu – with
the concept of 30 project spaces presenting themselves, on one day in
August each.
Decad and Archive Kabinett will be
focusing on publications and the
discussion around conditions in
which art is produced. When Petronis and Alliston speak about the
idea behind the two project spaces it almost sounds like the 1960s
when Wilhelm Reich was being read
in communes. They will be offering
the same library in separate rooms.
Visitors are invited to read selected
essays, to join reading groups or just
to rummage through the books.
In the Schönhauser Allee in Prenzlauer Berg, the tête is located, one of
this year’s Project Space Award winners – and one of the last bastions
of the independent art scene in this
Kiez (Kiez – city quarter). During a
July visit there was just a ladder and
a tin of paint in the gallery, which
has three narrow rooms one behind
another. The June programme of
happenings and summer cocktails
is over, and now the preparations
begin for a series of performances and artist-talks. The group will
decide what will be done with the
award money says April Gertler, who
is part of the nine team members
that make up tête. “Of course we
will do some improvements to the
space. We can also support artists
who exhibit with us now, and we
can carry out some larger projects”.
She has just been meeting with
Mari-José Ourtilane from General
Public that is paired with tête in the
Xchange-Programme. April Gertler
is challenged by the fact that their
partner General Public has no
own space to offer. As the result
of a drastic rent rise the team of
twelve had to leave their venue on
the Schönhauser Allee after almost
twelve years. “We were awarded the
Project Space Award in 2012” says
Marie-José Ourtilane, “and at the
same time it was clear to us that we
would soon have to close”. She adds
“Project spaces are just as important for the art market as museums
and galleries, because that is where
everything can be tried out without
having to depend on the market. If
the administration is not careful,
Berlin will soon become as boring
as other cities.”
General Public continues to work
nomadically. It leaves artist Erik
Göngrich and Michael Schultze,
within the Xchange Festival framework, to explore and make use of the
tête spaces. In contrast April Gertler
has designed the outside project
“Kleister” (“Wallpaper paste”). A
group of photographers will stick
posters of their pictures on a park
wall in the Görlitzer Straße. An exhibition that will soon be marked
by sun, rain, graffiti and theft.
Unübersichtliche
Vielfalt: Installation
von Joâo Modé im
die raum / Complex
Diversity: Installation
by Joâo Modé at
die raum
Preis der Projekträume / Project
Space Art Award
Bar Babette
Karl—Marx—Allee 36
10178 Berlin
Fr / Fri 18. SEP 2015
Panel Diskussion / Diskussion
ab 17.30 Uhr / from
5.30pm
Preisverleihung / Award Ceremony
ab 19 Uhr / from 7pm
Project Space Party
ab 21 Uhr / from 9pm
51
Die
Unberechenbaren
text
Kito Nedo
The Unpredictables
Im Hamburger Bahnhof wird zum achten Mal der Preis
der Nationalgalerie vergeben. Malerei und Skulptur
sucht man dabei vergebens, die Arbeiten der nominierten
Künstler haben durchweg performativen Charakter.
The Preis der Nationalgalerie will be awarded for the
eighth time in the Hamburger Bahnhof. There will be
no paintings and sculptures — the nominated artists’
works are without exception performative
in character.
HAMBURGER
BAHNHOF
Invalidenstr. 50—51
10557 Berlin
Di, Mi, Fr 10—18,
Do 10—20, Sa + So
11—18 Uhr / Tue, Wed,
Fri 10—6, Thu 10—8,
Sat + Sun 11—6pm
Preis der
Nationalgalerie 2015
Christian Falsnaes,
Florian Hecker,
Anne Imhof,
Slavs and Tatars
11. SEP 2015—
17. JAN 2016
Eröffnung / Opening
Do / Thu 10. SEP 2015
20 Uhr / 8pm
52
M
Mit der Eröffnung der ShortlistAusstellung tritt die achte Ausgabe
in die heiße Phase. Wer von den vier
Nominierten wird den Preis holen?
Die Performance-Künstler Christian
Falsnaes und Anne Imhof, der Electronic-Noise-Poet Florian Hecker oder
die transnationale Künstlergruppe
Slavs and Tatars? In den Werken
aller beteiligten Künstlerinnen und
Künstlern geht es vorrangig um das
Immaterielle – Ideen und Konzepte,
die zu ganz unterschiedlichen künstlerischen Ergebnissen führen können. „Alle Nominierten verbindet die
Tatsache, dass man ihr Werk nicht
auf ein einzelnes Medium festlegen
kann“, erklärt die Ausstellungskuratorin Anna-Catharina Gebbers vom
Hamburger Bahnhof. „Diese mediale
Ungebundenheit ist sehr zeitgenössisch.“ Unberechenbarkeiten und
Überraschungen werden Teil des äs-
thetischen Spiels – das macht den
Wettbewerb in diesem Jahr besonders
spannend.
Der 1975 in Augsburg geborene Florian Hecker etwa beschäftigt sich mit
Sound, Raum und Publikum. Hecker,
der vor seinem Studium an der Wiener Kunstakademie zunächst in München Computer- und Psycholinguistik
studierte, provoziert bei seinem Publikum gerne „Wahrnehmungskonflikte“, die er durch verschiedene Klangintensitäten und die Inszenierung
gegenläufiger Raumbewegungen heraufbeschwört. Mit dem heiligen Ernst
eines Ingenieurs beackert er das Feld
des Flüchtigen: Neben Sound können
auch Düfte oder wechselnde Aggregatszustände eine Rolle spielen.
Anne Imhof, geboren 1978, spielt
hingegen mit brüchigen Pop-Referenzen, die immer wieder in ihren Performances aufblitzen, bei denen sowohl
Menschen, als auch Tiere, wie Esel
oder Kaninchen eine Rolle spielen.
Zu ihren bekanntesten Werken gehört
der fortlaufende Performance-Zyklus
„School of the Seven Bells“ (SOTSB),
der sich vielleicht als eine sehr eigenwillige Taschendieb-Choreografie
beschreiben ließe, inspiriert von Robert Bressons Nouvelle-Vague-Filmklassiker „Pickpocket“ (1959).
Die direkte Konfrontation mit dem
Publikum sucht hingegen der 1980
in Dänemark geborene Christian
Falsnaes. „Das Publikum ist mein
Material“, sagt der Künstler, dessen
Mitmach-Performances oft soziologischen Versuchsanordnungen gleichen
und den zeitgenössischen Kreativ-Imperativ testen. Wie ein wildgewordener
Ferienclub-Animateur bringt Falsnaes
ein unvorbereitetes VernissagenPublikum dazu, eifrig Leinwände mit
Billig-Abstraktionen zu bepinseln oder
als tanzende Komparsen-Menge bei
der Produktion eines trashigen Youtube-Videoclips mitzuwirken.
Mit subtileren Formen der PublikumsVerwirrung arbeiten die anonymen
Mitglieder von Slavs and Tatars, einem seit 2006 operierenden Künstler-Kollektiv. Die Gruppe beschäftigt
sich vornehmlich mit kulturellen und
politischen Phänomenen in Eurasien – dem Gebiet „östlich der Berliner
Mauer und westlich der Chinesischen
Mauer“. Wie eine nomadische Denkfabrik unternehmen Slavs and Tatars
Forschungsexpeditionen, graben in
historischen Archiven und konsultieren Experten in aller Welt. Aus dem
so erarbeiteten Material destillieren
sie anschließend ihre Installationen,
Künstlerbücher, Zeitungen oder Vortrags-Performances – eine sehr fröhliche Form der Kulturwissenschaft.
Ganz gleich, wer dieses Mal den Sieg
davonträgt: Das Publikum gewinnt in
jedem Fall. Denn der (oder die) Preisträger haben die Chance, im kommenden Jahr in einem der Museen der
Nationalgalerie eine große Einzelausstellung zu realisieren.
Mediale Ungebundenheit:
Christian Falsnaes,
Slavs and Tartars, Anne
Imhof und Florian Hecker /
Freedom with media:
Christian Falsnaes, Slavs
and Tartars, Anne Imhof
and Florian Hecker
53
Überzeugende
Neuerung
Convincing
Innovations
Udo Kittelmann über den Preis der
Nationalgalerie und seine Bedeutung
Udo Kittelmann on the Preis der
Nationalgalerie and its importance
D
Udo Kittelmann,
Jahrgang 1958,
ist Direktor der Nationalgalerie Berlin und
Mitglied der Jury, die den
Preisträger bestimmt. /
Udo Kittelmann,
born 1958, is Director of
the Berlin Nationalgalerie
and a member of the
jury who choose the
award winner.
54
Der Preis der Nationalgalerie existiert
seit nunmehr 15 Jahren. Was bedeutet
er für die nominierten Künstler und
Preisträger?
Er bringt ihnen eine Bestätigung, die
sich oft auch in der zukünftigen Arbeit niederschlägt: Alle Nominierten
und Preisträger sind heute bekannte
und wichtige Protagonisten der Gegenwartskunst. Beispiele wie Monika
Bonvicini, Ceal Floyer oder Omer Fast
zeigen, was der Preis für eine Künstlerkarriere bedeuten kann.
Seit der letzten Vergabe erhält der Gewinner kein Preisgeld mehr, sondern
eine Einzelausstellung. Wie ist diese
Neuerung bei den Künstlern angekommen?
Das Beispiel der letzten Preisträgerin
Mariana Castillo Deball hat deutlich
gemacht, dass die Einzelpräsentation
einen viel höheren finanziellen Aufwand impliziert. Die Ausstellung ist
mit einer umfangreichen Publikation
und weiterhin mit dem Erwerb einer
Arbeit verbunden. Das hat viele anfangs kritische Meinungen von der
Neuerung überzeugt.
Wo sehen Sie den Preis der Nationalgalerie im internationalen Vergleich?
Was muss geschehen, damit er in einem Atemzug mit dem Turner Prize
genannt wird?
Ehrlich gesagt zielen wir nicht darauf
ab, diesen Preis mit dem Turner Prize
zu vergleichen. Der Turner Prize vergibt zwar nach wie vor ein Preisgeld
von 25.000 Pfund, aber weniger die
Möglichkeit einer nachhaltigen Verankerung in der Institution. Eine Einzelausstellung erfordert ein weitaus
größeres Commitment.
hz
T
The Preis der Nationalgalerie has
now been in existence for 15 years.
What does it mean for the nominated artists and award winners?
It provides them with a validation
that is also often reflected in future
works. All the nominees and award
winners are today well known and
important protagonists in the contemporary art world. Examples like
Monika Bonvicini, Ceal Floyer or
Omer Fast show what the prize can
mean for an artist’s career.
The winner does not now receive
prize money, as in the past, but is
now given a solo exhibition. How do
the artists see this development?
The last prize winner Mariana Castillo Deball clearly showed that a
solo presentation can bring a much
higher financial expenditure with it.
The exhibition is also accompanied
by a comprehensive publication,
and furthermore there is an acquisition of work. That has persuaded
many, initially critical, of the improvement.
Where do you see the Preis der
Nationalgalerie internationally, in
comparison with others? What
needs to happen so that it could
be mentioned along side the
Turner Prize?
To be honest, it’s not our goal to
compare this prize with the Turner
Prize. The Turner Prize still awards
prize money of 25.000 pounds,
but offers less opportunity to be
anchored in the institution. A solo
show requires much greater commitment.
hz
W
With the opening of the Shortlist
Exhibition, the eighth edition enters its most crucial phase. Who
out of the four nominees will collect
the prize? The performance artists
Christian Falsnaes and Anne Imhof,
the Electronic-Noise-Poet Florian
Hecker, or the transnational artists’
group Slavs and Tartars? The works
of all the participating artists are
concerned primarily with intangible ideas and concepts, which can
lead to totally different artistic results. “What all the nominees have
in common is the fact that their
work cannot be assigned to one medium,” explains the exhibition curator Anna-Catharina Gebbers, from
Hamburger Bahnhof. “This freedom
with media is very contemporary.”
The surprises and the unexpected
become part of the aesthetic game,
making this year’s contest particularly exciting.
Florian Hecker, born in 1975 in
Augsburg, works with sound, spaces and the public. Before studying
at the Vienna Art Academy, Hecker
studied computers and psycholinguistics in Munich. He provokes
his public with “conflicts in perception” which he conjures up through
the use of varied sound intensities
and engineering opposing spacial
movements. He works the field of
the fugitive with the sacred solemnity of an engineer. Alongside the
sounds, smells and changing physical conditions can also play a part.
Anne Imhof, born in 1978, plays
with fragile pop-references which
repeatedly flash into her performances in which people as well as
animals, like donkeys and rabbits,
can play a role. The ongoing performance cycle “School of the Seven
Bells” (SOTSB) belongs to her most
well-known works, which can be
perhaps best described as a very individual pickpocket-choreography,
inspired by Robert Besson’s Nouvelle-Vague film classic “Pickpocket”
(1959).
Born in 1980 in Denmark, Christian
Falsnaes on the other hand looks
for direct confrontation with the
public. “The public is my raw material” says the artist,
whose participatory
performances often
seem like sociological,
experimental situations and test the contemporary
creative imperative. Like some untamed holiday camp entertainer,
Falsnaes gets an unprepared public eagerly painting canvasses with
cheap abstracts at an opening, or
partaking in a trashy Youtube videoclip, by dancing as extras in a
crowd.
The anonymous members of Slavs
and Tatars, an artists’ collective
which has been operating since
2006, work with more subtle forms
of confusing the public. The group
are principally engaged with cultural and political phenomena in “Eurasia”—the area “East of the Berlin
Wall and west of the Great Wall of
China”. Like a nomadic think tank,
Slavs and Tatars undertake exploratory expeditions, archeological digs
in historical archives and consult
with experts throughout the world.
From the material worked-over in
this way, they distill their subsequent installations, art-books, newspapers or lecture-performances—
a lighthearted form of cultural science.
Whoever carries away the victory this time, the public definitely
wins. The prizewinner (or winners) have the chance to realise a
large solo exhibition in one of the
Nationalgalerie—Staatliche
Museen zu Berlin museums in the
coming year.
„The public is
my raw material“
PREIS DER
NATIONALGALERIE
Seit 2000 wird der
Preis der Nationalgalerie alle zwei
Jahre an bedeutende
Künstler vergeben,
die in Deutschland
leben und nicht
älter als 40 Jahre
als sind. Zu den bisherigen Preisträgern
gehören Cyprien
Gaillard, Omer Fast
und Monica Bonvicini. /
Since the year 2000,
the Preis der Nationalgalerie has been
awarded every two
years to significant
artists who live
in Germany and who
are not over 40.
Previous prizewinners
include Cyprien
Gaillard, Omer Fast
and Monica Bonvicini.
55
Hier und da
Here and There
Rummel in Duisburg: „Sorglos besteigen
zwei junge Frauen im Herbst 1979 ein
Fahrgeschäft auf der Kirmes im Duisburger
Stadtteil Beeck. Im Hintergrund sieht
man die Schlote des Thyssen-Stahlwerks.
Die rauchenden Schornsteine standen
damals noch für eine erfolgreiche Industrie
und gehörten einfach dazu. Erst nach
und nach entwickelte sich ein Bewusstsein
für die Belastung von Mensch und Umwelt, die damit verbunden war.“
Die Bilder von Rudi Meisel belegen, wie ähnlich das alltägliche Leben
einst in beiden Teilen Deutschlands war. Hier erklärt der Fotograf,
wie einige der historischen Aufnahmen zustande kamen, die C/O Berlin
in der Ausstellung „Landsleute 1977–1987“ zeigt.
Rudi Meisel’s pictures prove how similar daily life was in both
parts of the divided Germany. The photographer explains
how some of the historical images that C/O Berlin is showing
in the exhibition “Compatriots 1977–1987” came about.
Menschen am Bahnsteig: „Dieses Bild ist 1980
im Rahmen einer Reportage für das ‚Zeit Magazin’
entstanden. Es erzählt gleich drei Geschichten.
Links sitzt eine Mutter mit ihren Kindern, rechts
ein Liebespaar, in der Mitte ein älterer Mann, der
zwei lange Streifen Hartpappe unbeschadet nach
Hause bringen will. Es war ein Balance-Akt, aber
zumindest hat er sie heil in den Zug bekommen.
Um solche Aufnahmen zu machen, muss man
wach sein und den Zufall nutzen.“
Duisburg Fair: “Two carefree young
women get into the fair ride in the autumn of 1979, at the Beeck fair, a district of Duisburg. In the background
one can see the Thyssen-Steelwork
chimneys. In those days smoking chimneys represented a successful industry. Only gradually was there an awareness of the burden to the environment
and humanity connected to it.”
People on the Platform: “This picture was
taken in 1980 for a feature in ‘Zeit Magazin’.
It tells three stories. On the left is a mother
with her children, to the right are two
lovers, and in the middle is an old man who
wants to get two long strips of hardboard
back home. It was a balancing act, but at least
he has managed to get them into the train
intact. To get pictures like this, one has to be
alert and able to take advantage of chances.”
Autobahn ohne Autos: „Ich habe lange in
Essen gelebt, doch erst als ich nach Hamburg
gezogen war, bekam ich einen freien Blick
für das Ruhrgebiet. Dieses Foto zeigt die A42
bei Duisburg vor ihrer Freigabe für den Verkehr. An den Wochenenden spielten Kinder auf
den leeren Asphaltstreifen. Ein symbolträchtiges Bild: Der Junge mit dem Drachen scheint
ganz in seinen Träumen versunken, während
die industrielle Welt um ihn herum allmählich
anfängt zu bröckeln.“
Motorway without Cars: “I lived in Essen
for a long time, but it was only when I
moved to Hamburg I was able to get a
proper view of the Ruhr area. This photo
shows the A42 near Duisburg, before it
was opened for traffic. At the weekends
the children played on the empty tarmac
strips. It is a heavily symbolic picture:
the boy with the kite seems lost in his
dream world while the industrial world
around him is beginning to crumble.”
C/O BERLIN
Amerika Haus
Hardenbergstraße 22
10623 Berlin
täglich 11—20 Uhr
daily 11—8pm
Rudi Meisel .
Landsleute 1977—1987 .
Two Germanys
22. AUG—1. NOV 2015
Eröffnung / Opening
Fr / Fri 21. AUG 2015
19 Uhr / 7pm
Rudi Meisel
Jahrgang 1949,
studierte Fotografie
an der Folkwangschule
Essen und gründete
1975 zusammen mit
André Gelpke und Gerd
Ludwig die Fotografengruppe VISUM.
Für seine Reportagen
wurde er vielfach
ausgezeichnet. /
Rudi Meisel, born
1949, studied photography at the Folkwangschule in Essen
and in 1975 formed
the photographer
group VISUM together with André
Gelpke and Gerd
Ludwig. Rudi Meisel
has been honoured
many times for
his reportages.
57
Mehr Licht
S
Sie waren in Ungarn unterwegs, im
Rheinland und in den alten und neuen Kunstkiezen von Berlin. Jedes
Mal sind Kristian Jarmuschek und
Heinrich Carstens fündig geworden,
die beiden Leiter der Kunstmesse
POSITIONS, die 2014 aus der Preview Berlin – Art Fair hervorgegangen
ist. Hier wie dort gäbe es „Galerien mit
kleinen, feinen Programmen“, meint
Carstens. Ihre Aufgabe war es, sie in
die Arena an der Spree zu locken. Eine
große, schöne Halle mit Tageslicht.
Und mit einem Umfeld, das laut Jarmuschek „wunderbare Möglichkeiten
für ein Rahmenprogramm bietet“.
Zum Beispiel für eine Ausstellung zum
20-jährigen Jubiläum des Landesverbandes der Berliner Galerien (LVBG),
der knapp 60 Galerien unter seinem
Dach versammelt. „Katzengold“ heißt
der Titel der von Constanze Kleiner
kuratierten Schau, die jedes Mitglied
mit einem wichtigen Künstler aus dem
Programm würdigt. Nach ihrem Debüt in einem alten Kaufhaus
in Mitte zieht die Kunstmesse POSITIONS
BERLIN nun weiter in die Arena. Die großzügige
Halle bietet reichlich Platz für Entdeckungen.
After its debut in an old department store
in Mitte, the POSITIONS BERLIN art
fair is moving to the Arena. The hall’s
generous proportions offer plenty of space
to make new discoveries.
58
Text
Christiane Meixner
Schon dieses Projekt hätte den Ort gesprengt, an dem Berlins jüngste Messe
2014 mit 50 Galerien ihre Premiere
feierte. Zwar war auch das ehemalige Kaufhaus Jandorf eine herausragende Adresse, doch die Messeleiter
konnten jedem Teilnehmer nur 15
Quadratmeter bieten. Inzwischen ist
die Zahl auf gut 70 Galerien gewachsen, und mit dem Renommee steigen
die Erwartungen. Aus Ungarn reist
die Chimera-Project Gallery an, aus
Italien kommen Menhir Arte Contemporanea und die Galleria Spazio
Testoni. Frankfurt am Main ist mit den
Galerien Greulich und Heike Strelow
vertreten, München mit MaxWeberSixFriedrich und Lima mit Carlos
Caamano. Auch Balzer Projects aus
Basel, Charlie Smith aus London
oder die Kölner Galerie Hammelehle
und Ahrens brauchen Raum für ihre
Künstler. Aus Berlin wiederum nehmen unter anderem die Maerzgalerie,
Laura Mars, Zellermayer sowie Martin
Mertens teil.
Vier Positionen pro Koje sind das Limit, den „Stilen und Themen“ dagegen keine Grenzen gesetzt, sagt Jarmuschek. Mit dieser Vielfalt habe man
gute Erfahrungen gemacht. Genau
wie mit der Videolounge. „Videokunst
auf Messen ist immer ein schwieriges
Thema“, so Jarmuschek. Deshalb bietet die POSITIONS eine kuratierte
Schau mit dem Titel „Stadt, Land,
Fluss“, die man sich separat und in
Ruhe anschauen kann.
Ob sich die POSITIONS als Entdeckermesse sieht? Das komme ganz
auf die Definition an, meint Carstens:
„Nicht in dem Sinn, dass man hier allein auf junge und jüngste Positionen
stößt.“ Wenn es allerdings bedeute,
More Light
dem „eigenen Geschmack zu trauen und Künstler zu entdecken, die
man vorher nicht kannte, dann passt
das schon.“ Dann hoffe er sogar, fügt
Jarmuschek hinzu, „dass wir auch in
zehn Jahren noch Entdeckermesse
sind.“
P
POSITIONS emerged in 2014 from
the Preview Berlin Art Fair. The two
organisers Kristian Jarmuschek and
Heinrich Carstens have been out
and about in Hungary, the Rhineland and in the old and new art quarters of Berlin, and have discovered
something every time. There will be,
as there were then, “Galleries with
small, but fine programmes”, says
Carstens. Their job was to entice the
galleries to the Arena on the Spree.
It is a large beautiful hall with daylight. And a setting that, according
to Jarmuschek, “offers wonderful opportunities for a supporting
programme”.
For example, there will be an exhibition to celebrate the 20th anniversary of the Landesverband der Berliner Galerien (Regional Association
of Berlin Galleries) with nearly 60
gallery members. “Katzengold”
is the title of the show, curated by
Constanze Kleiner, and it acknowledges every member with an important artist from the programme.
This project alone goes beyond the
scope of the last Berlin art fair’s venue in 2014, which celebrated its premiere with 50 galleries. The former
Kaufhaus Jandorf was an excellent
address, but the fair’s director could
only offer 15 square meters for each
participant. In the meantime the
number of galleries has risen to at
least 70, and with its reputation the
expectations have grown too. The
Chimera-Project Gallery has travelled from Hungary, from Italy there
is Menhir Arte Contemporanea and
the Galleria Spazio Testoni. Frankfurt am Main is represented by Gallery Greulich, and Heike Strelow,
Munich by MaxWeberSixFriedrich
and Lima with Carlos Caamano.
There is also Balzer Projects form
Basel, Charlie Smith from London
or the Cologne Gallery Hammelehle
and Ahrens who all need space for
their artists. Amongst others from
Berlin there are also Maerzgalerie,
Laura Mars, Zellermayer and Martin Mertens.
Four positions per stand are the
limit, but there is no limit for the
“styles and themes”, says Jarmuschek. Their experience with this
kind of diversity has been good. The
same with the video lounge. “Video is always a bit of difficult subject at art fairs”, says Jarmuschek.
That is why POSITIONS is offering
a curated show with the title “City,
Land, River”, so that one can watch
separately and in peace. Does POSITIONS see itself as an exhibition
of new discoveries? That depends of
the definition, says Carstens, “Not
in the sense that one comes across
purely new and recent positions”.
But if that means “trusting your
own taste and discovering artists
that you didn’t know before, then
it fits”. In that case, adds Jarmuschek, his hope is that “in ten years
time we will still be an exhibition of
exploration and discovery”.
Wunderbare Möglichkeiten: Messemacher
Kristian Jarmuschek /
Wonderful opportunities:
Fair Director Kristian
Jarmuschek
POSITIONS
BERLIN—ART FAIR
Arena Berlin
Eichenstraße 4
12435 Berlin
17.—20. SEP 2015
Do 18—22, Fr + Sa
13—20, So 11—18 Uhr /
Thu 6—10, Fri+ Sat
1—8, Sun 11—6pm
Katzengold
Ausstellung / exhibition
Landesverband der
Berliner Galerien
59
Andere Farben
Jeanine Meerapfel über die politische
Verantwortung der Akademie der Künste
E
Die deutsch-argentinische Filmemacherin
Jeanine Meerapfel,
Jahrgang 1943, wurde im
Mai als Nachfolgerin von
Klaus Staeck zur Präsidentin der Akademie
der Künste gewählt /
The German-Argentinian
film maker Jeanine
Meerapfel, born 1943,
was chosen in May to be
the successor to Klaus
Staeck as President of
the Academy of Arts
AKADEMIE DER
KÜNSTE
Hanseatenweg 10
10557 Berlin
Di–So 11–19 Uhr / Tue–Sun 11–7pm
Käthe-Kollwitz-Preis
2015. Bernard Frize
11. SEP—25. OKT 2015
Preisverleihung und
Eröffnung / Award
Ceremony and Opening
Do / Thu 10. SEP 2015
19 Uhr / 7pm
60
Ende Mai sind Sie als Präsidentin der
AdK angetreten. Worin sehen Sie die
Schwerpunkte Ihrer Arbeit?
Klaus Staeck und Nele Hertling
haben eine Arbeitsakademie hinterlassen, die viel unternimmt, um die
Stimme der Kunst und der Kultur in
unserer Gesellschaft zu stärken. Diese Linie will ich weiterführen. Zudem
will ich einen Akzent auf die Internationalisierung setzen: Die Akademie
soll sich öffnen gegenüber anderen
Kulturen, anderen Menschen und anderen Farben.
Klaus Staeck hat sich oft lautstark
eingemischt. Kann man das auch von
Ihnen erwarten?
Ich weiß nicht, ob ich lautstark werden
will. Aber ich werde mich einmischen,
wo immer ich mich einmischen muss,
zum Beispiel wenn es darum geht, die
Abschottung Europas anzuprangern.
Deutschland scheint zunehmend von
Ressentiments geprägt. Was haben
Sie dem entgegen zu setzen?
Wir können den Vorurteilen nur mit
Aufklärung begegnen. Die Menschen
müssen verstehen, dass wir nur gewinnen können, wenn wir andere willkommen heißen.
Ein Wort zu Bernard Frize, dem Träger des Käthe-Kollwitz-Preises: Worin
liegt seine Bedeutung als Künstler?
Bernard Frize arbeitet nicht nur an der
Weiterentwicklung malerischer Abstraktion, sondern auch an einer Topologie malerischer Gesten und Strukturen.
In seinem Werk zeigt sich eine beeindruckende Vielfalt an geometrischen,
ornamentalen und anderen Formerfindungen, die sich immer auch auf andere Kulturen beziehen.
hz
Different
Colours
Jeanine Meerapfel on the political responsibility of the Akademie der Künste
A
At the end of May you became president of the Academy of Arts. Where
do you see the main focal points of
your work?
Klaus Staeck and Nele Hertling left
behind a working academy that
undertakes much to strengthen
the voice of art and culture in our
society. I want to continue along
this route. Furthermore, I want to put
emphasis on internationalisation.
The academy should be open to different cultures, different people and
different colours.
Klaus Staeck often interfered vociferously. Is that something we can
expect from you?
I don’t know if I will be vociferous.
But I will be joining in wherever
I have to, for example if it is about
condemning the partitioning of
Europe.
Germany seems to be increasingly
shaped by resentments. How can
you oppose that?
We can only meet prejudice with
enlightenment. People must understand that we can only gain when we
welcome others.
A word about Bernard Frize,
this year’s Käthe-Kollwitz-award
winner. Where does his significance
lie as an artist?
Bernard Frize not only works on the
further development of painterly
abstraction, but also on the topology of painting gestures and structures. In his work there is an impressive range of geometric, ornamental
and other form findings, that also
continually connect to other cultures.
hz
61
Ich kenne kein Weekend!
Archiv und Sammlung
René Block.
in Kooperation mit /
in cooperation with n.b.k.
Deutsche Bank
KunstHalle
STADT/BILD. Xenopolis
KW Institute for
Contemporary Art
Eröffnungsabend
Opening Night
15. SEP 18—22 Uhr / 6—10PM
STADTWEITE ERÖFFNUNGEN /
CITYWIDE OPENINGS
Die Berlin Art Week startet am
Dienstag, 15. September 2015 um
18 Uhr als stadtweites Ereignis:
Allen voran der Auftakt des
Kooperationsprojekts STADT/BILD
mit drei großen Ausstellungseröffnungen und einem Happening
im öffentlichen Raum sowie den
Eröffnungen von „Ich kenne kein
Weekend! Archiv und Sammlung
René Block“ des n.b.k. und
„Redemption Jokes“ in der nGbK,
und einem Empfang im Schinkel
Pavillon. /
The Berlin Art Week begins on
Tuesday, 15th September, 2015 at
6pm as a city-wide event: It
starts with the cooperation project
STADT/BILD with three large exhibition openings and a happening
in the public space as well as the
openings of “Ich kenne kein Weekend. Archive and Collection René
Block” at n.b.k. and “Redemptions
Jokes” at the nGbK, and a reception
at Schinkel Pavillon.
62
STADT/BILD
IMAGE OF A CITY
ist eine Kooperation der
Berlinischen Galerie, der Deutsche
Bank KunstHalle, der KW Institute
for Contemporary Art und der
Nationalgalerie – Staatliche
Museen zu Berlin. /
STADT/Bild is a cooperation of
Berlinische Galerie, Deutsche
Bank KunstHalle, KW Institute
for Contemporary Art and
Nationalgalerie – Staatliche
Museen zu Berlin.
STADT/BILD. Welcome to
the Jungle
Nationalgalerie –
Staatliche Museen zu
Berlin
Neue Nationalgalerie
STADT/BILD. Allan Kaprow:
Fluids, 1967 / 2015
A Happening in the City
Neuer Berliner
Kunstverein (n.b.k.)
Ich kenne kein Weekend!
Archiv und Sammlung
René Block.
in Kooperation mit /
in cooperation with
Berlinische Galerie
Gustav Metzger
Neue Gesellschaft für
bildende Kunst (nGbK)
Berlinische Galerie
Redemption Jokes
STADT/BILD. Brandlhuber+
Hertweck, Mayfried
The Dialogic City : Berlin wird
Berlin
Schinkel Pavillon
Empfang / Reception
Paul McCarthy—Horizontal
Messen
ART FAIRS
abc—ART BERLIN
CONTEMPORARY
Station-Berlin
Luckenwalder Straße 4—6
10963 Berlin
17. SEP—20. SEP 2015
Do 16—21, Fr, Sa 12—19,
So 12—18 Uhr
Thu 4—9, Fri, Sat, 12—7,
Sun 12—6pm
Eröffnung mit Barbecue /
Opening with Barbecue
17. SEP 2015,
16—21 Uhr / 4—9pm
Proximities and Desire
Ausstellung mit Werken aus
Berliner Privatsammlungen /
Exhibition from Private
Collections
Station-Berlin, Halle C
17. SEP—20. SEP 2015
abc Gallery Night
16. SEP 2015,
18—21 Uhr / 6—9pm
Teilnehmer der Gallery Night /
Gallery Night Participants
Aanant & Zoo
Arndt
Galerie Guido W. Baudach
BlainISouthern
Bourouina
BQ
Buchmann Galerie
Luis Campaña Capitain Petzel carlier I gebauer
Chert
Mehdi Chouakri
Contemporary Fine Arts
Croy Nielsen
Delmes & Zander Dittrich & Schlechtriem
Duve
Eigen + Art Lab
Galerie Eigen + Art
Konrad Fischer Galerie
Future Gallery
Grimmuseum
Galerie Jochen Hempel
Johnen Galerie
Kewenig Klemm’s
Helga Maria Klosterfelde Edition
KM
Galerie Koal
König Galerie
KOW
Kraupa-Tuskany Zeidler
Kwadrat
Galerie Gebr. Lehmann
alexander levy
Loock Galerie
Daniel Marzona Meyer Riegger
Galerie Neu
neugerriemschneider
Neumeister Bar-Am
Galerie Nordenhake
Galerie Georg Nothelfer
Peres Projects
Galeria Plan B
PSM
Aurel Scheibler
Esther Schipper
Galerie Thomas Schulte
Schwarz Contemporary
Société
Sprüth Magers
Gallery Taik Persons
Galerie Barbara Thumm
Galerie Tanja Wagner
Wien Lukatsch
xavierlaboulbenne
Żak | Branicka
Panel Discussion
The Added Value of Working
Alongside a Gallery
18. SEP 2015
11—12.30 Uhr / 11—12.30pm
Moderation: Chris Dercon
Panel Discussion
How to grow with your artists?
Different gallery models
19. SEP 2015
11—12.30 Uhr / 11—12.30pm
Moderation: Chus Martínez
POSITIONS BERLIN—
ART FAIR
Arena Berlin
Eichenstraße 4
12435 Berlin
17. SEP—20. SEP 2015
Do / Thu 18—22 Uhr / 6—10pm
Fr, Sa 13—20, So 11—18 Uhr /
Fri, Sat 1—8, Sun 11—6pm
Professional Preview
17. SEP 2015, 10—22 Uhr /
10—10pm
mit Einladung / by invitation only
Eröffnung / Opening
17. SEP 2015, 18—22 Uhr / 6—10pm
„Stadt–Land–Fluss“
Videoprogramm
17.—20. SEP 2015
TALKING GALLERIES BERLIN
In partnership with
Berlin Art Week at
abc—art berlin contemporary
Station-Berlin
Luckenwalder Straße 4—6
10963 Berlin
Landesverband
der Berliner Galerien
„Katzengold“
Sonderausstellung /
Special Exhibition
17.—20. SEP 2015
Eintritt frei / Free Admission
Anmeldung / Registration:
www.berlinartweek.de/
talkinggalleries
Förderpreis der Berlin Hyp
Preisverleihung /
Art Award Ceremony
19. SEP 2015, 14 Uhr / 2pm
Peter C. Schlüchen Preis
Preisverleihung /
Art Award Ceremony
19. SEP 2015, 18.30 Uhr / 6.30pm
63
INSTITUTIONEN
INSTITUTIONS
Akademie der Künste
Hanseatenweg 10
10557 Berlin
Di—So 11—19 Uhr
Tue—Sun 11—7pm
Käthe-Kollwitz-Preis 2015.
Bernard Frize
11. SEP—25. OKT 2015
Preisverleihung und Eröffnung /
Award Ceremony and Opening
10. SEP 2015, 19 Uhr / 7pm
„Fritz, I like the way you grasp
the situations by its balls.“
Interventionen von Fritz Balthaus
4. SEP—25. OKT 2015
Eröffnung / Opening
3. SEP 2015, 18.30 Uhr / 6.30pm
Lutz Dammbeck. Overgames
Diskussion, Film /
Discussion, Screening
16. SEP 2015, 19 Uhr / 7pm
Berlinische Galerie
Alte Jakobstraße 124—128
10969 Berlin
Mi—Mo 10—18 Uhr
Wed—Mon 10—6pm
STADT/BILD. Brandlhuber+
Hertweck, Mayfried
The Dialogic City : Berlin
wird Berlin
16. SEP 2015—21. MAR 2016
Eröffnung / Opening
15. SEP 2015, 18 Uhr / 6pm
Ich kenne kein Weekend.
Archiv und Sammlung
René Block.
16. SEP 2015—15. FEB 2016
Eröffnung / Opening
15. SEP 2015, 18 Uhr / 6pm
in Kooperation mit /
in cooperation with n.b.k.
Radikal Modern
Planen und Bauen im Berlin der
1960er-Jahre
29. MAI—26. OKT 2015
Black Mountain. Ein interdisziplinäres Experiment
1933—1957
5. JUN—27. SEP 2015
C/O Berlin
Amerika Haus
Hardenbergstraße 22
10623 Berlin
täglich 11—20 Uhr /
daily 11—8pm
Preis der Nationalgalerie 2015
Christian Falsnaes, Florian
Hecker, Anne Imhof, Slavs and
Tatars
11. SEP 2015—17. JAN 2016
Eröffnung / Opening
10. SEP 2015, 20 Uhr / 8pm
Rudi Meisel . Landsleute
1977—1987 . Two Germanys
22. AUG—1. NOV 2015
Talents 34 . Lives of the Unholy.
Krzysztof Pijarski / Annika K.
Kuhlmann
22. AUG—1. NOV 2015
Augen auf! . 100 Jahre Leica
22. AUG—1. NOV 2015
Haus am Waldsee
Argentinische Allee 30
14163 Berlin
Di—So 11—18 Uhr /
Tue—Sun 11—6pm
Deutsche Bank
KunstHalle
Unter den Linden 13/15
10117 Berlin
täglich 10—20 Uhr /
daily 10—8 pm
Alicja Kwade—Monolog aus
dem 11ten Stock
19. SEP—22. NOV 2015
Eröffnung / Opening
18. SEP 2015, 19.30 Uhr / 7.30pm
STADT/BILD. Xenopolis
kuratiert von / curated by
Simon Njami
16. SEP—8. NOV 2015
Eröffnung / Opening
15. SEP 2015, 18 Uhr / 6pm
KW Institute for
Contemporary Art
Auguststraße 69
10117 Berlin
Mi—Mo 12—19, Do 12—21 Uhr /
Wed—Mon 12—7, Thu 12—9pm
Hamburger Bahnhof –
Staatliche Museen
zu Berlin
Invalidenstraße 50—51
10557 Berlin
Di, Mi, Fr 10—18, Do 10—20,
Sa, So 11—18 Uhr /
Tue, Wed, Fri 10—6, Thu 10—8,
Sat, Sun 11—6pm
Mary Heilmann & David Reed.
Two By Two
6. MAR—11. NOV 2015
64
Künstlergespräch / Artist Talk
mit / with Christian Falsnaes,
Florian Hecker, Anne Imhof,
Slavs and Tatars
13. SEP 2015, 12 Uhr / noon
STADT/BILD. Welcome to
the Jungle
16. SEP—15. NOV 2015
Eröffnung / Opening
15. SEP 2015, 18 Uhr / 6pm
MARTIN-GROPIUS-BAU
Niederkirchnerstraße 7
10963 Berlin
Mi—Mo 10—19 Uhr /
Wed—Mon 10—7pm
ausschnitte werden an der Wand entlang zu einer
ständig wachsenden und sich verändernden Collage
arrangiert.
Withdrawal and protest have dominated the artistic practices of Gustav Metzger for decades. For
his solo exhibition at Neuer Berliner Kunstverein,
Metzger is planning the presentation of his work
Mass Media – Today and Yesterday. This work,
which Metzger has been continuously updating
since 1972, consists of pallets with stacks of
hundreds of different newspapers. Visitors are
encouraged to cut out pictures and articles which
they associate with the theme of Extinction.The
clippings are arranged along the wall as an ever
growing and changing collage.
Gustav Metzger
Rückzug und Protest prägen seit Jahrzehnten die
künstlerische Praxis von Gustav Metzger. Für seine
Einzelausstellung im Neuen Berliner Kunstverein
plant Metzger die Präsentation seines Werks „Mass
Media – Today and Yesterday“. Diese Arbeit, die
Metzger seit 1972 immer wieder aktualisiert hat, besteht aus Paletten mit Stapeln von Hunderten von
verschiedenen Tageszeitungen. Die Besucher sind angehalten, Bilder und Artikel auszuschneiden, die sie
mit dem Thema Ausrottung assoziieren. Die Zeitungs-
Neuer Berliner Kunstverein (n.b.k.)
Chausseestraße 128 / 129, 10115 Berlin
Di—So 12 – 18 Uhr, Do 12—20 Uhr
Tue —Sun 12 – 6 pm, Thu 12—8 pm
Ausstellung / Exhibition
16. SEP 2015—22. JAN 2016
Eröffnung / Opening 15. SEP 2015, 18 Uhr / 6pm
Von Hockney bis Holbein
Die Sammlung Würth in Berlin
11. SEP 2015—10. JAN 2016
STADT/BILD. Allan Kaprow:
Fluids, 1967 / 2015
A Happening in the City
Piet Mondrian. The Line
4. SEP—6. DEC 2015
Reinventions
16. SEP—19. SEP 2015
Verschiedene Orte / Various
Locations
me Collectors Room
Auguststraße 68
10117 Berlin
Di—So 12—18 Uhr /
Tue—Sun 12—6pm
Cindy Sherman—Works from
the Olbricht Collection
16. SEP 2015—10. APR 2016
Falling Fictions
16. SEP—15. NOV 2015
NATIONALGALERIE –
STAATLICHE MUSEEN ZU
BERLIN
Eröffnung / Opening
15. SEP 2015, 18 Uhr / 6pm
Neue Nationalgalerie
Potsdamer Straße 50
10785 Berlin
16. SEP 2015
Olivier Guesselé-Garai,
Assaf Gruber, Antje Majewski,
Agnieszka Polska, Juliane
Solmsdorf
17. SEP 2015
Stadt im Regal
18. SEP 2015
Alexandra Pirici
19. SEP 2015
Ahmet Öğüt
Neuer Berliner
Kunstverein (n.b.k.)
Chausseestraße 128/129
10115 Berlin
Di—So 12—18, Do 12—20 Uhr /
Tue—Sun 12—6, Thu 12—8pm
Ich kenne kein Weekend.
Archiv und Sammlung
René Block.
in Kooperation mit /
in cooperation with
Berlinische Galerie
16. SEP 2015—24. JAN 2016
Eröffnung / Opening
15. SEP 2015, 18 Uhr / 6pm
65
Gustav Metzger
16. SEP 2015—22. JAN 2016
Eröffnung / Opening
15. SEP 2015, 18 Uhr / 6pm
Neue Gesellschaft für
bildende Kunst (nGbK)
Oranienstraße 25
10999 Berlin
So—Mi 12—19,
Do—Sa 12—20 Uhr /
Sun—Wed 12—7
Thu—Sat 12—20pm
Redemption Jokes
Teil 2: Ausstellung / Part 2
15. SEP—15. NOV 2015
Eröffnung / Opening
15. SEP 2015, 18 Uhr / 6pm
Schering Stiftung
Unter den Linden 32—34
10117 Berlin
Mo, Mi, Do, Fr, Sa 12—19 Uhr /
Mon, Wed, Thu, Fri, Sat 12—7pm
Jeroen Vandesande
CIRCUIT – Feedback Studies
10. SEP—24. OKT 2015
Eröffnung / Opening
9. SEP 2015, 19—21 Uhr /
7—9pm
in Kooperation mit /
in cooperation with
singuhr—projekte
Schinkel Pavillon
Oberwallstraße 1
10117 Berlin
Do—So 12—18 Uhr /
Thu—Sun 12—6pm
Paul McCarthy—Horizontal
12. SEP—15. NOV 2015
Eröffnung / Opening
11. SEP 2015, 18 Uhr / 6pm
Empfang / Reception
15. SEP 2015, 18 Uhr / 6pm
PRIVATSAMMLUNGEN
PRIVATE
COLLECTIONS
Proximities and Desire
Ausstellung / Exhibition
Station-Berlin, Halle C
17. SEP—20. SEP 2015
Do 16—21, Fr, Sa 12—19,
So 12—18 Uhr /
Thu 4—9, Fri, Sat, 12—7,
Sun 12—6pm
Sammlung Boros
Reinhardtstraße 20
10117 Berlin
Besuch ohne Anmeldung /
Visit without Registration
Mi / Wed 16. SEP 14—18 Uhr /
2—6pm, Sa / Sat 19. SEP,
So / Sun 20. SEP 2015,
10—18 Uhr / 10—6pm
Kunstvermittlung /
Art Mediation 12 €
Salon Dahlmann
Marburger Straße 3
10789 Berlin
Matti Kujasalo—Between
Order and Entropy
kuratiert von / curated by
Susanna Luoto
15. SEP—31. OKT 2015
Eröffnung / Opening
14. SEP 2015, 18—21 Uhr /
6—9pm
Führungen / Guided Tours
Mi / Wed 16. SEP + Sa /
Sat 19. SEP 2015, 11—18 Uhr und
auf Anfrage / 11—6pm and
by appointment
Anmeldung unter / Registration:
+49 30 219 098 50,
email: [email protected]
Von Hockney bis Holbein
Für vier Monate wird der Martin-Gropius-Bau zur temporären
Heimstatt der Sammlung Würth in Berlin. 400 Werke aus der
Zeit der Spätgotik bis zur Gegenwart reisen an die Spree. Neben
Kunstkammerobjekten und einer Auswahl der renommierten
Altmeistersammlung, zu der auch die Schutzmantelmadonna
von Hans Holbein d. J. gehört, erwarten Kunstfreunde David
Hockneys Jahreszeiten-Zyklus, Werke stilbildender Künstler
des 20. Jahrhunderts von Max Ernst bis Andy Warhol, Klassiker
der geometrischen Abstraktion, sowie Anthony Caros monumentale Installation „The Last Judgement – Sculpture“.
The Würth Collection is one of the largest private collections in Europe, containing more than 16,000 works of art,
ranging from masterpieces of the Middle Ages to classic
modern artists and contemporary art. With more than 400
works of art, the collection will be presented to the public in
a scope never previously seen. One of the most prominent
works of the 16th century, Hans Holbein the Younger’s
“Madonna des Bürgermeisters Jacob Meyer zum Hasen”,
will be on show along with works from British painter David
Hockney. The monumental installation “The Last Judgement
Sculpture” from the British sculptor Anthony Caro will be
on display in the lit courtyard.
66
Fotografie-Sammlung
Arthur de Ganay
Köpenicker Straße 10 a
10997 Berlin
Führungen / Guided Tours
Fr / Fri 18. SEP, Sa / Sat
19. SEP 2015, 14 Uhr / 2pm
Anmeldung unter / Registration:
[email protected]
Eintritt / Admission: 5 €
MARTIN-GROPIUS-BAU
Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin
Mi–Mo 10–19 Uhr, Wed–Mon, 10–7pm
Von Hockney bis Holbein.
Die Sammlung Würth in Berlin
From Hockney to Holbein.
The Collection Würth in Berlin
11. SEP 2015–10. JAN 2016
Sammlung Haubrok
FAHRBEREITSCHAFT
Herzbergstraße 40—43
10365 Berlin
„music“
10. SEP—28. NOV 2015
Eröffnung / Opening
10. SEP 2015, 19—21 Uhr /
7—9pm
Besuch ohne Anmeldung /
Visit without Registration,
Live-Performance
Mi / Wed 16. SEP 2015,
16—18 Uhr / 4—6pm,
18.—20. SEP 2015,
12—18 Uhr / 12—6pm
Sammlung Hoffmann
Sophienstraße 21
10178 Berlin
Führungen / Guided Tours
Sa / Sat, 19. SEP 2015,
11—16 Uhr / 11—4pm,
Anmeldung unter / Registration:
+49 30 284 991 20, email:
[email protected]
Eintritt / Admission: 10 €
Sammlung Ivo Wessel
Lehrter Straße 57,
Haus 2, Etage 2
10557 Berlin
Besuch der Sammlung /
Visit to the collection
Mi / Wed 16. SEP 2015,
12—18 Uhr / 12—6pm
Anmeldung unter / Registration:
[email protected]
PROJEKTRÄUME
PROJECT SPACES
BERLIN-WEEKLY
Linienstraße 160
10115 Berlin
Yolo
Bublitz
verschiedene Orte /
various Locations
Reunion (III) Beuys—
Cage—Duchamp—Schweigen
heißt nicht Stummsein
17. SEP 2015, 21 Uhr / 9pm
Weitere Informationen unter /
More information:
www.bublitz.org
die raum
Oderbergerstraße 56
10435 Berlin
Are we not drawn onward
to new era?
G.A.S.-station
Tempelherrenstraße 22
10961 Berlin
Insight—Augustina träumt,
2015/16
Kontextlesung / Lecture
17. SEP 2015, 17 Uhr / 5pm
Ausstellungen der Preisträger /
Exhibitions of the Award
Winners
15. SEP—20. SEP 2015
Do—So 14—18 Uhr /
Thu—Sun 2—6pm
Grimmuseum
Fichtestraße 2
10967 Berlin
AUTOCENTER
Leipziger Straße 56
10117 Berlin
insitu
Kurfürstenstraße 21—22
10785 Berlin
Crocodile
Vic
Safe and Sound—The Next
Episode
67
Kinderhook & Caracas
Kreuzbergerstraße 42 e
10965 Berlin
Inside the Archive of
Oswaldo Lares—Music Across
Venezuela 1969-1989
Kotti-Shop
Adalbertstraße 4
10999 Berlin
Project Space
Xchange Festival
in Kooperation mit /
in cooperation with
Project Space Festival Berlin
19., 20. SEP 2015
Sa, So 12—18 Uhr / Sat, Sun
12—6pm
Eröffnungen / Openings
18. SEP 2015, 15—21 Uhr /
3—9pm
Kreuzberg Pavillon
Naunynstraße 53
10999 Berlin
Queering Taste
Erratum
Böckhstraße 40
Hinterhof links, Souterrain
10967 Berlin
Stendhal Labor*
Futur II
MEINBLAU
Christinenstraße 18—19
Pfefferberg Haus 5
10119 Berlin
Ausstellungen im Dialog /
Exhibitions in Dialogue
Archive Kabinett—Decad
District—Kreuzberg Pavillon
Erratum—Vesselroom Project
General Public—tête
LAGE EGAL—ZÖNOTÉKA
We Will Forget Soon
rosalux
Wriezener Straße 12
13359 Berlin
Stendhal Labor*
Archive Kabinett
Dieffenbachstraße 31
10967 Berlin
Recruitment For Big Owl
Capitalism as Artificial
Intelligence, Busy Constructing
Itself
Rumpsti Pumsti (Musik)
Am Treptower Park 17
12435 Berlin
Reading Group
20. SEP 2015, 17—19 Uhr /
5—7pm
Stephen Cornford—Migration
SCHAU FENSTER
Lobeckstraße 30—35
10969 Berlin
Mit anderen Augen
Performance—
24 Stunden-Lesung /
24h Lecture
19. SEP, 16—20. SEP 16 Uhr /
19. SEP, 4—20. SEP, 4pm
Decad
Gneisenaustraße 52
10961 Berlin
Capitalism as Artificial
Intelligence, Busy Constructing
Itself
Reading Group
19. SEP 2015, 17—19 Uhr /
5—7pm
District
Bessemerstraße 2—14
12103 Berlin
Queering Taste
68
Vesselroom Project
Adalbertstraße 4,
1. OG Treppe zum Café Kotti,
rechts,
10999 Berlin
Veranstaltungen
Events
Di / Tue 15. SEP 2015
18 Uhr / 6pm
BERLINISCHE GALERIE
Eröffnung / Opening
STADT/BILD. Brandlhuber+
Hertweck, Mayfried
The Dialogic City : Berlin wird
Berlin
Eröffnung / Opening
Ich kenne kein Weekend.
Archiv und Sammlung
René Block.
18 Uhr / 6pm
NEUE NATIONALGALERIE
Eröffnung / Opening
STADT/BILD. Allan Kaprow:
Fluids, 1967 / 2015
A Happening in the City
18 Uhr / 6pm
DEUTSCHE BANK
KUNSTHALLE
Eröffnung / Opening
STADT/BILD. Xenopolis
18 Uhr / 6pm
KW INSTITUTE FOR
CONTEMPORARY ART
Eröffnung / Opening
STADT/BILD. Welcome to
the Jungle
18 Uhr / 6pm
NEUER BERLINER
KUNSTVEREIN (n.b.k.)
Eröffnung / Opening
Ich kenne kein Weekend.
Archiv und Sammlung
René Block.
Eröffnung / Opening
Gustav Metzger
General Public bei tête
Schönhauser Allee 161a
10435 Berlin
Komplexraum #8:
Das MINOL Haus—The Nude
Sculpture Case
tête
An der Parkmauer
im Görlitzer Park
10997 Berlin
Kleister 2015
LAGE EGAL bei ZÖNOTÉKA
Hobrechtstraße 54
12047 Berlin
One Plus One
ZÖNOTÉKA bei LAGE EGAL
Danziger Straße 145
10407 Berlin
Bewahren, Speichern,
Präsentieren
CIRCUIT – FEEDBACK STUDIES
Immer wieder hat Jeroen Vandesande in den vergangenen Jahren mit Feedback-Phänomenen experimentiert. Im Rahmen einer zweimonatigen Projektresidenz entwickelt der junge belgische Klangkünstler
seine neueste Klanginstallation direkt im und für den
Projektraum der Schering Stiftung. Dabei nutzt er
historische und aktuelle Verfahren der FeedbackErzeugung und Steuerung. Sein Projekt „CIRCUIT
– Feedback Studies“ ist sowohl eine klassische
installative Ausstellung als auch ein künstlerisches
Forschungsprojekt zum Thema Rückkopplung in
der Kunst.
In recent years, Jeroen Vandesande has experimented with feedback phenomena again and again.
During a two-month project residency, the young
Belgian sound and media artist will develop his
newest installation directly in and for the Project
Space of the Ernst Schering Foundation, using
both historical and current processes of feedback
generation and control. The project ‘CIRCUIT –
Feedback Studies’ is both a classic in-stallation
exhibition and an artistic research project on the
topic of feedback in contemporary art.
Schering Stiftung
Unter den Linden 32—34, 10117 Berlin
Mo, Mi—Sa 12—19 Uhr, Mon, Wed—Sat 12—7pm
Jeroen Vandesande: CIRCUIT – Feedback Studies
Veranstaltet von / organized by
Schering Stiftung & singuhr–projekte
10. SEP—24. OKT 2015
69
18 Uhr / 6pm
NEUE GESELLSCHAFT FÜR
BILDENDE KUNST (nGbK)
Eröffnung / Opening
Redemption Jokes
18 Uhr / 6pm
SCHINKEL PAVILLON
Empfang / Reception
Paul McCarthy—Horizontal
19 Uhr / 7pm
G.A.S.-STATION
Eröffnung / Opening
Insight—Augustina träumt,
2015/16
12—18 Uhr / 12—6pm
SAMMLUNG IVO WESSEL
Besuch der Sammlung /
Vistit to the collection
nach Anmeldung / Registration:
[email protected]
16—18 Uhr / 4—6pm
SAMMLUNG HAUBROK
FAHRBEREITSCHAFT
Besuch ohne Anmeldung /
Visit without Registration
Live-Performance
18—21 Uhr / 6—9pm
abc Gallery Night
Mi / Wed 16. SEP 2015
19 Uhr / 7pm
Akademie der Künste
Diskussion, Film /
Discussion, Screening
Lutz Dammbeck. Overgames
19 Uhr / 7pm
KOTTI-SHOP
10—18 Uhr / 10—6pm
SAMMLUNG BOROS
Besuch ohne Anmeldung /
Visit without Registration
Kunstvermittlung /
Art Mediation 12 €
11—18 Uhr und auf Anfrage /
11—6pm and by appointment
SALON DAHLMANN
Führungen / Guided Tours
nach Anmeldung / Registration:
+49 30 219 098 50,
email: [email protected]
70
Eröffnung mit Barbecue /
Opening with Barbecue
17 Uhr / 5pm
G.A.S.-STATION
Kontextlesung / Lecture
Insight—Augustina träumt,
2015/16
18—22 Uhr / 6—10pm
POSITIONS BERLIN—
ART FAIR
Eröffnung / Opening
teilnehmende Galerien /
participating Galleries
Seite / page 63
STADT/BILD. Allan Kaprow:
Fluids, 1967 / 2015
A Happening in the City
Version von / by
Olivier Guesselé-Garai, Assaf
Gruber, Antje Majewski, Agnieszka
Polska, Juliane Solmsdorf
16—21 Uhr / 4—9pm
abc—ART BERLIN
CONTEMPORARY
Eröffnung / Opening
Futur II
21 Uhr / 9pm
BUBLITZ
www.bublitz.org
10—22 Uhr / 10—10 pm
POSITIONS BERLIN—
ART FAIR
Professional Preview
mit Einladung / by invitation only
Parallel zur Berlin Art Week präsentieren die
Kommunalen Galerien der Stadt (KGB) Ausstellungen, Bustouren, Stadtspaziergänge und andere
Veranstaltungen. Mit einem Konzert im Heimathafen Neukölln findet das Programm der KGBKunstwoche seinen krönenden Abschluss. KGBSounds knüpft an die KGB-Kunstnacht vom letzten
Jahr an und bringt mit Stereo Total, Aftermars,
den Parabelles und dem Sound 8 Orchestra vier
herausragende Künstlerbands auf die Bühne,
um eine Woche voller visueller Eindrücke musikalisch ausklingen zu lassen.
Parallel to the Berlin Art Week the city’s Communal Galleries (KGB) will put on exhibitions,
bus tours, city walks and other events. The KGB
programme will reach its crowning finale with
a concert at Heimathafen Neukölln. KGB Sounds
ties up with the KGB Artnight from last year and
will bring Stereo Total, Aftermars, The Parabelles
and the Sound 8 Orchestra, four great artist
bands, on stage, allowing a week full of visual
impressions to wind down with music.
KGB Sounds—
Kommunale Galerien Berlin
Heimathafen Neukölln
Karl-Marx-Straße 141 / 12043 Berlin
Sa / Sat 19. SEP 2015, 20 Uhr / 8pm
Reunion (III) Beuys—Cage—
Duchamp—Schweigen heißt
nicht Stummsein
12—18 Uhr / 12—6pm
SAMMLUNG HAUBROK
FAHRBEREITSCHAFT
15—21 Uhr / 3—9pm
Project Space Xchange
Festival
Besuch ohne Anmeldung /
Visit without Registration
Live-Performance
ARCHIVE KABINETT
Fr / Fri 18. SEP 2015
STADT/BILD. Allan Kaprow:
Fluids, 1967 / 2015
A Happening in the City
Version von / by
Alexandra Pirici
Do / Thu 17. SEP 2015
STADT/BILD. Allan Kaprow:
Fluids, 1967 / 2015
A Happening in the City
Version von / by
Stadt im Regal
kgb sounds
11—12.30 Uhr / 11—12.30pm
TALKING GALLERIES BERLIN
Station-Berlin
Panel Discussion
The Added Value of Working
Alongside a Gallery
14 Uhr / 2pm
FOTOGRAFIE-SAMMLUNG
ARTHUR DE GANAY
Führungen / Guided Tours
nach Anmeldung / Registration:
[email protected]
Eintritt / Admission: 5 €
ERRATUM
Eröffnung / Opening
Stendhal Labor*
VESSELROOM PROJECT
Eröffnung / Opening
Capitalism as Artificial Intelligence, Busy Constructing Itself
Eröffnung / Opening
Stendhal Labor*
DECAD
GENERAL PUBLIC BEI TÊTE
Eröffnung / Opening
Capitalism as Artificial Intelligence, Busy Constructing Itself
Eröffnung / Opening
Komplexraum #8: Das Minol
Haus—The Nude Sculpture Case
DISTRICT
TÊTE
Eröffnung / Opening
Queering TASTE
Eröffnung / Opening
Kleister 2015
Moderation: Chris Dercon
KREUZBERG PAVILLON
Eröffnung / Opening
Queering Taste
71
LAGE EGAL BEI ZÖNOTÉKA
Eröffnung / Opening
One plus One
ZÖNOTÉKA BEI LAGE EGAL
Eröffnung / Opening
Bewahren, Speichern,
Präsentieren
ab 17.30 Uhr / from 5.30pm
Preis der Projekträume /
Project Space Art Award
BAR BABETTE
Karl-Marx-Allee 36
10178 Berlin
Panel Discussion
Projekträume vs. Markt und
Galerien / Project Spaces vs.
Market and Galleries
mit / with
Conny Becker,
Kuratorin / Curator, tête
Enrico Centonze,
Künstler / Artist, Grimmuseum
Christof Zwiener,
Künstler / Artist, statsion
Yvonne Quirmbach,
Galerie BQ
Alexander Schröder,
Galerie NEU
Anemone Vostell,
Geschäftsleitung / Managing
Director, Landesverband Berliner
Galerien (LVBG)
Moderation: Kathrin Becker,
Geschäftsführung und Leiterin
Video-Forum / General
Management, Head of VideoForum, n.b.k.
ab 19 Uhr / from 7pm
Preisverleihung/ Art Award
Ceremony
ab 21 Uhr / from 9pm
Project Space Party
19.30 Uhr / 7.30pm
HAUS AM WALDSEE
Eröffnung / Opening
Alicja Kwade—Monolog aus dem
11ten Stock
niche berlin
Niche Berlin develops tailor made tours for those
interested in art and architecture and who want
to see Berlin from new perspectives. The tours
will introduce participants to unconventional
exhibition spaces and their makers. For the Berlin
Art Week 2015 Niche Berlin will show selected
project spaces that complement the programmes
offered by institutions and commercial galleries,
and which will include the Project Space Art
Award winners and participants of the Xchange
Festival, as well as art fairs and institutions.
12—18 Uhr / 12—6pm
SAMMLUNG HAUBROK
FAHRBEREITSCHAFT
Sa / Sat 19. SEP 2015
STADT/BILD. Allan Kaprow:
Fluids, 1967 / 2015
A Happening in the City
Version von / by
Ahmet Öğüt
10—18 Uhr / 10—6pm
SAMMLUNG BOROS
Besuch ohne Anmeldung /
Visit without Registration
Kunstvermittlung /
Art Mediation 12 €
11—18 Uhr und auf Anfrage /
11—6pm and by appointment
SALON DAHLMANN
Besuch ohne Anmeldung /
Visit without Registration
Live-Performance
14 Uhr / 2pm
POSITIONS BERLIN—
ART FAIR
Preisverleihung / Art Award
Ceremony
Förderpreis der Berlin Hyp /
Award for upcoming Artists
Berlin Hyp
Niche Berlin entwickelt maßgeschneiderte Touren
für Kunstinteressierte und Architekturliebhaber, die
Berlin aus neuen Blickwinkeln erleben wollen. Die
Führungen stellen unkonventionelle Ausstellungsräume und deren Macher vor. Zur Berlin Art Week 2015
zeigt Niche Berlin ausgewählte Projekträume, die
das Programm der Institutionen und kommerziellen
Galerien ergänzen, darunter die Preisträger des
Project Space Art Awards und die Teilnehmer des
Xchange Festivals, und führt zu Messen und Institutionen.
Mitte
Sa / Sat 19. SEP 2015, 14—16 Uhr / 2—4pm
Treffpunkt / Meeting Point: General Public bei tête
Schönhauser Allee 161a, 10435 Berlin
Kreuzberg
So / Sun 20. SEP 2015, 14—16 Uhr / 2—4pm
Treffpunkt / Meeting Point: abc, Station-Berlin,
Berlin Art Week Counter
Luckenwalder Str. 4-6, 10967 Berlin
Anmeldung / Registration: [email protected]
14 Uhr / 2pm
FOTOGRAFIE-SAMMLUNG
ARTHUR DE GANAY
Führungen / Guided Tours
nach Anmeldung / Registration:
+49 30 219 098 50,
email: [email protected]
Führungen / Guided Tours
nach Anmeldung / Registration:
info@collectionarthurdeganay.
com
Eintritt / Admission: 5 €
11—12.30 Uhr / 11—12.30pm
TALKING GALLERIES BERLIN
Station-Berlin
14—16 Uhr / 2—4pm
Niche Berlin
tour Mitte
Panel Discussion
How to grow with your artists?
Different gallery models
Führung / Guided Tour
Treffpunkt / Meeting Point:
General Public bei tête
Schönhauser Allee 161a
Route: die raum, Berlin-Weekly,
KW Institute for Contemporary Art
Preis / Price:
15 € pro / per Person
ab 16 Uhr / from 4pm
SCHAU FENSTER
Performance—24 Stunden—
Lesung
17—19 Uhr / 5—7pm
DECAD
20 Uhr / 8pm
KGB Sounds—Kommunale
Galerien Berlin
HEIMATHAFEN NEUKÖLLN
Karl-Marx-Straße 141
12043 Berlin
Moderation: Chus Martínez
11—16 Uhr / 11—4pm
SAMMLUNG HOFFMANN
Anmeldung / Registration:
[email protected]
So / Sun 20. SEP 2015
18.30 Uhr / 6.30pm
POSITIONS BERLIN—
ART FAIR
Preisverleihung / Art Award
Ceremony
Peter C. Schlüchen Preis
Kunstvermittlung /
Art Mediation 12 €
14—16 Uhr / 2—4pm
Niche Berlin
tour Kreuzberg
Konzert / Concert
Reading Group
Führungen / Guided Tours
nur samstags nach Anmeldung /
only Saturdays, Registration
72
required: +49 30 284 991 20,
email: [email protected]
Eintritt / Admission: 10 €
bis / until 16 Uhr / 4pm
SCHAU FENSTER
Performance—24 Stunden—
Lesung
10—18 Uhr / 10—6pm
SAMMLUNG BOROS
Besuch ohne Anmeldung /
Visit without Registration
Führung / Guided Tour
Treffpunkt / Meeting Point:
abc, Station-Berlin, Berlin Art
Week Counter
Route: insitu, Vesselroom Project,
Kotti-Shop, Neue Gesellschaft
für bildende Kunst (nGbK)
Preis / Price:
15 € pro / per Person
Anmeldung / Registration:
[email protected]
17—19 Uhr / 5—7pm
ARCHIVE KABINETT
Reading Group
73
41
BORNHOLMER STR
BORN HOLM ER STR
EE
ALL EE
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AL
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R
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SÜDKREUZ
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DET MO LDE
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JOSEF-ORLOPP STR
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SCHLESISCHES
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RUMMELSBURG
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TREPTOWER PARK
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27
42
HERMANNPLATZ
C O LU
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SO
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AL
LE
E
Neue Nationalgalerie
6 Potsdamer Straße 50, 10785 Berlin
Akademie der Künste
7 Hanseatenweg 10, 10557 Berlin
Di—So 11—19 Uhr / Tue—Sun 11—7pm
TEMPELHOFER FELD
R
NEUKÖLLN
GER MAN IAST
R
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S TR
S TE IN
HERMANNSTR
E
C/O Berlin
8 Amerika Haus,
Hardenbergstraße 22, 10623 Berlin
täglich 11—20 Uhr / daily 11—8pm
KRUMME LANKE
9
podiumsdiskussionen
Panel Discussions
Messen
ART FAIRS
abc — art berlin contemporary
1 Station-Berlin,
Luckenwalder Straße 4—6, 10963 Berlin
Do 16—21, Fr, Sa 12—19, So 12—18 Uhr /
Thu 4—9, Fri, Sat 12—7, Sun 12—6pm
Positions Berlin — Art Fair
2 Arena Berlin
Eichenstraße 4, 12435 Berlin
Do 18—22, Fr, Sa 13—20,
So 11—18 Uhr / Thu 6—10,
Fr, Sat 1—8, Sun 11—6pm
schinkel pavillon
14 Oberwallstraße 1, Berlin 10117
Do—So 12—18 Uhr / Thu—Sun 12—6pm
TALKING GALLERIES Berlin
1 Station-Berlin,
Luckenwalder Str. 4—6, 10963 Berlin
In partnership with Berlin Art Week
at the abc — art berlin contemporary
institutionen
institutions
stadt/bild ist eine Kooperation der
Berlinischen Galerie, der Deutsche Bank
KunstHalle, der KW Institute for
Contemporary Art und der Nationalgalerie
— Staatliche Museen zu Berlin.
STADT/BILD (Image of a City) is a
cooperation of Berlinische Galerie,
Deutsche Bank KunstHalle, KW Institute
for Contemporary Art and Nationalgalerie —
Staatliche Museen zu Berlin.
Berlinische Galerie
3 Alte Jakobstraße 124—128, 10969 Berlin
Mi—Mo 10—18 Uhr /
Wed—Mon 10—6pm
Deutsche Bank KunstHalle
4 Unter den Linden 13/15, 10117 Berlin
täglich 10—20 Uhr / daily 10—8pm
KW Institute for
Contemporary Art
5 Auguststraße 69, 10117 Berlin
Mi—Mo 12—19, Do 12—21 Uhr /
Wed—Mon 12—7, Thu 12—9pm
ZÖNOTÉKA bei LAGE EGAL
30 Danziger Straße 145, 10407 Berlin
Project Space Art Award
Podiumsdiskussion / Panel Discussion
Preisverleihung / Award Ceremony
Project Space Party
Privatsammlungen
Private Collections
31 Bar Babette,
Karl-Marx-Allee 36, 10178 Berlin
Sammlung Boros
15 Reinhardtstraße 20, 10117 Berlin
Autocenter
32 Leipziger Straße 56, 10117 Berlin
Sammlung Dahlmann
16 Marburger Straße 3, 10789 Berlin
Berlin-Weekly
33 Linienstraße 160, 10115 Berlin
Fotografie-Sammlung
Arthur de Ganay
17 Köpenicker Straße 10 a, 10997 Berlin
Bublitz
verschiedene Orte / various locations
Weitere Informationen unter /
More Information: www.bublitz.org
Sammlung Haubrok
FAHRBEREITSCHAFT
18 Herzbergstraße 40—43, 10365 Berlin
Sammlung Hoffmann
19 Sophie-Gips-Höfe, Aufgang C,
Sophienstraße 21, 10178 Berlin
Sammlung Ivo Wessel
20 Lehrter Str. 57, Haus 2, Etage 2,
10557 Berlin
PROJEKTRÄUME
PROJECT SPACES
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Vesselroom Project
29 Adalbertstraße 4, 1. OG, Treppe zum
Café Kotti, rechts, 10999 Berlin
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10997 Berlin
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neue Gesellschaft für
bildende Kunst
13 Oranienstraße 25, 10999 Berlin
Do—Sa 12—20, So—Mi 12—19 Uhr /
Thu—Sat 12—8, Sun—Wed 12—7pm
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Neuer Berliner Kunstverein
12 Chausseestraße 128/129, 10115 Berlin
Di—So 12—18, Do 12—20 Uhr /
Tue—Sun 12—6, Thu 12—8pm
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WEISSENSEE
Haus am Waldsee
9 Argentinische Allee 30, 14163 Berlin
Di—So 11—18 Uhr /
Tue—Sun 11—6pm
me Collectors Room
10 Auguststraße 68, 10117 Berlin
Di—So 12—18 Uhr /
Tue—Sun 12—6pm
Hamburger Bahnhof
11 Invalidenstraße 50—51, 10557 Berlin
Di, Mi, Fr 10—18, Do 10—20,
Sa, So 11—18 Uhr / Tue, Wed, Fri 10—6,
Thu 10—8, Sat, Sun 11—6pm
Project Space Xchange Festival
Ausstellungen im Dialog /
Exhibitions in Dialogue
Archive Kabinett
21 Dieffenbachstraße 31, 10967 Berlin
Decad
22 Gneisenaustraße 52, 10961 Berlin
District
23 Bessemerstraße 2—14, 12103 Berlin
Erratum
24 Böckhstraße 40, Hinterhof links,
Soutterrain, 10967 Berlin
General Public bei tête
25 Schönhauser Allee 161 a, 10435 Berlin
Kreuzberg Pavillon
26 Naunynstraße 53, 10999 Berlin
LAGE EGAL bei ZÖNOTÉKA
27 Hobrechtstraße 54, 12047 Berlin
die raum
34 Oderberger Straße 56, 10435 Berlin
G.A.S.-station
35 Tempelherrenstraße 22, 10961 Berlin
Grimmuseum
36 Fichtestraße 2, 10967 Berlin
insitu
37 Kurfürstenstraße 21—22, 10785 Berlin
Kinderhook & Caracas
38 Kreuzbergstraße 42 e, 10965 Berlin
Kotti-Shop
39 Adalbertstraße 4, 10999 Berlin
MEINBLAU
40 Christinenstraße 18—19,
Pfefferberg Haus 5, 10119 Berlin
rosalux
41 Wriezener Straße 12, 13359 Berlin
Rumpsti Pumsti
42 Am Treptower Park 17, 12435 Berlin
SCHAU FENSTER
43 Lobeckstraße 30—35, 10969 Berlin
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28 An der Parkmauer im Görlitzer Park,
10997 Berlin
11 Dinge
1 Bequeme Schuhe—für den
Ausstellungsmarathon
2 Wasserflasche—gegen die
Dehydrierung
die Sie auf der Berlin Art Week
dabei haben sollten
3 Sonnenbrille—sieht cool aus
und verdeckt die Augenringe der letzten Partynacht
4 Regenschirm—very british, aber
wer will schon nass zur nächsten
Eröffnung kommen
5 Smartphone—um auf Instagram
zu checken, wo Sie noch hin müssen
#berlinartweek
6 Visitenkarten—zur Erweiterung
des Netzwerks
7 Kaugummis—gegen die Weißwein fahne auf den Eröffnungen
8 Kopfschmerztabletten—gegen den
Weißweinkater am nächsten Tag
9 Geduld—weil Kunst Zeit braucht
1 Comfortable shoes—for the
marathon of exhibition visits
10 Dieses Magazin—um den
Überblick zu behalten
11 Silberne Berlin Art Week Tasche—
da passt auch ein Katalog rein
2 A bottle of drinking water—
to prevent dehydration
3 Sunglasses—looks cool
and covers your red eyes
from the last party night
4 Umbrella—rather British,
but who wants to be wet
at the next opening
5 Smartphone—to check where
best to go next on Instagram
#berlinartweek
Kunst schafft
Neues.
Kunst stellt
Fragen.
Kunst überwindet
Grenzen.
Kunst wirkt.
6 Business cards—
to increase your network
7 Chewing gum—prevents white
wine breath at the openings
11 Things
You Should Have with You at the
Berlin Art Week
8 Headache pills—for the white wine
hangover on the next day
9 Patience—because art needs time
10 This magazine—
so you know whats going on
11 A Silver Berlin Art Week bag—
a catalogue fits in there too
www.deutsche-bank.de/kunst
www.db-artmag.de
www.deutsche-bank-kunsthalle.de

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