Die Finanz Informatik (FI) entwickelt ein neues Vertriebs
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Die Finanz Informatik (FI) entwickelt ein neues Vertriebs
Fokus OSPlus_neo: Praxisvalidierung AUF DEM PRÜFSTAND Die Finanz Informatik (FI) entwickelt ein neues VertriebsFrontend: OSPlus_neo. Die Einführung erster »neobasierter« Geschäftsprozesse startete bereits im letzten Jahr mit ausgewählten Sparkassen. Mit dem OSPlusRelease 15.1 wurden weitere Standardprozesse zur Verfügung gestellt: Die Sparkasse Worms-Alzey-Ried, eine der Validierungssparkassen, berichtet von ihren Erfahrungen mit den OSPlus_neoProzessen und wie sie sich darauf vorbereitet hat. 12 Finanz Informatik ITmagazin · 02 · 2016 D ie Vertriebswege wachsen zusammen. Basis dafür ist OSPlus_neo: Das neue Frontend harmonisiert Vertriebs- und Serviceprozesse kanalübergreifend und ist einheitlich, einfach und intuitiv zu bedienen. Seit Mitte 2015 haben die ersten Sparkassen die Prozesse »SparkassenCard Plus« und »Überziehungsbearbeitung/Vordisposition« erfolgreich im Einsatz. Die mit OSPlus-Release 15.1 bereitgestellten OSPlus_neo-Beratungsprozesse »Finanz-Check« und »Anlageberatung« sowie der Produktverkaufsprozess »Privatgirokonto« wurden nun unter anderen von der Sparkasse Worms-Alzey-Ried in der Praxis getestet – und für gut befunden: »Die Begeisterung der Berater für das neue Frontend ist spürbar«, fasst Birgit Müller-Jäger, stellvertretende Bereichsleiterin Organisation bei der Sparkasse Worms-Alzey-Ried, die ersten Praxiserfahrungen mit den neuen OSPlus_neo-basierten Vertriebsprozessen zusammen. »Das Handling mit OSPlus_neo ist einfach, intuitiv und der Maskenaufbau sehr übersichtlich. Die Beratung erfolgt nun viel lebendiger und fokussiert die Wünsche, Pläne und Ziele des Kunden.« Guter Start dank guter Vorbereitung Mitte April ist das rheinland-pfälzische Institut mit einer kleinen Gruppe in die Praxisvalidierung gestartet: Zwei Individualkundenberater und zehn Berater in Filialen testen seitdem die oben genannten OSPlus_neo-Prozesse im Beratungsalltag. Sechs der zwölf Tester sind »alte Hasen und haben bereits den ein oder anderen Systemwechsel mitgemacht«, berichtet Birgit Müller-Jäger. Ein Erfahrungsschatz, der nun gewinnbringend eingesetzt werden kann. Zudem profitiere das Projekt von den vorher erledigten Hausaufgaben: Die Sparkasse Worms-Alzey-Ried konnte über den Strategie-Check schnell hinweg gehen. Im Vorfeld bereits hatte das Institut sich für den Multikanalansatz, den Fallabschluss im Markt und für die Bildschirm-gestützte Beratung entschieden, die Produktpalette gemäß »Vertriebsstrategie der Zukunft« gestrafft, sich an den DSGV-Modellorganisationen ausgerichtet, die zentrale Disposition eingeführt und vieles mehr. S Zur Einführung der neo-basierten Prozesse mussten daher nur noch wenige Maßnahmen in Angriff genommen werden. »Vorbereitend für die Praxisvalidierung der neuen OSPlus_neo-Prozesse haben wir den Musterkundenabgleich und die Giro-Parameter gepflegt und die Kreditkartenprodukte für OSPlus_neo angelegt«, berichten Melanie Kahl und Frank Ritterspach, Projektmitarbeiter und verantwortlich für die Administration der neuen Prozesse bei der rheinland-pfälzischen Sparkasse. Eine weitere wichtige Maßnahme in der Vorbereitung ist die Schulung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. »Wir führen die Schulungsmaßnahmen in Eigenregie durch, da wir das entsprechende Knowhow im Haus haben«, erklärt Birgit Müller-Jäger. Und Benjamin Müller, seit einigen Jahren der Vertriebscoach in der Sparkasse in Worms, erläutert das hauseigene Konzept: »Jeder der circa 150 Mitarbeiter, die mit OSPlus_neo arbeiten werden, bekommt ein zweitägiges Verkaufstraining mit den Schwerpunkten »vertriebliche Nutzung von OSPlus_neo« und »Gesprächstraining«. Die zwölf »Vortester«, also die Pilotgruppe der Mitarbeiter, erhielten zusätzlich einen halben Tag Training am Arbeitsplatz. Sie testen die neuen Vertriebsprozesse bevor wir sie in der Fläche einsetzen.« Ihre Erfahrungen notieren die Teilnehmer in begleitenden Praxis-Büchern, die der Vertriebscoach eigens dafür entwickelt hat. So sind sie für den gemeinsamen Erfahrungsaustausch präsent. Und wenn das Training in die Fläche gehe, werde man auch die Führungskräfte einbinden, um die Gespräche nachhaltig zu begleiten. Aus der Praxis – für die Praxis Das erste Feedback aus der sparkasseninternen Pilotgruppe ist positiv – OSPlus_neo kommt bei allen Altersgruppen gut an: Die Prozesse sind einfach zu handeln. Die Beratung wird lebendiger, weil die Kunden nun mit auf den Bildschirm schauen und sehen was der Berater eingibt. Zudem sind sie offener, auch mit Informationen. Berater und Kunden arbeiten nun zusammen - die Beratung ist kein Abfragen des Beratungsbogens mehr. Das bringe zudem eine spürbare Zeitersparnis. Denn die Wünsche und Ziele des Kunden rücken stärker in den Fokus: Der Kunde kann die Empfehlungen mit einsehen und seinen Berater aktiv ansprechen, wenn sein Interesse für einen Vorschlag geweckt wurde. Die »Herausforderungen liegen nun in der Empfehlung und wie diese dem Kunden präsentiert wird«, meint die stellvertretende Bereichsleiterin Organisation. Sparkasse Worms-Alzey-Ried Lutherring 15 67547 Worms Geschäftsvolumen: 2,79 Mrd. Euro www.spkwo.de Finanz Informatik ITmagazin · 02 · 2016 13 Fokus OSPlus_neo: Praxisvalidierung Die Zusammenarbeit mit der FI sieht sie ebenfalls positiv: »Fehler, wie zum Beispiel ein Abbruch nach Betätigen des Druck-Buttons, können immer mal wieder auftreten. Unsere Berater können damit umgehen. Letztendlich ist eine Validierungsphase ja dafür da, neue Anwendungen zu testen bevor sie in die Fläche gehen.« Die FI habe die Tickets priorisiert bearbeitet, die Fehler schnell behoben bzw. zeitnahe Lösungstermine genannt und mit telefonischen Zwischenstandmeldungen die Sparkasse auf dem Laufenden gehalten. Und die zur Verfügung gestellten Leitfäden seien eine gute, praktische Unterstützung bei der Administration der OSPlus_neo-Prozesse. Das Projektteam der Sparkasse Worms-Alzey-Ried (v. l. n. r.): Benjamin Müller, Frank Ritterspach, Birgit Müller-Jäger, Melanie Kahl Nach Abschluss der sparkasseninternen Testphase werden ab Mitte des Jahres bis voraussichtlich Ende Oktober sukzessive alle 150 Mitarbeiter, die mit den OSPlus_neo-Prozessen arbeiten werden, freigeschaltet – aber erst nach der hauseigenen Schulung. Aus den Erfahrungen abgeleitet hat das Projektteam von Birgit Müller-Jäger folgende Tipps für Sparkassen, die sich auf den Einsatz der OSPlus_neoProzesse aus dem Release 15.1 vorbereiten möchten: Offen sein gegenüber OSPlus_neo und es als Verkaufshilfe und Beraterunterstützung sehen. Die vorbereitenden Überlegungen und Entscheidungen möglichst früh angehen. Mit einer kleinen aufgeschlossenen Testgruppe beginnen – das hat sich bewährt. Im Training die vertriebliche Umsetzung fokussieren – also keine PC-Schulung – sondern ein Verkaufstraining mit PC-Unterstützung. Und für den nachhaltigen Rückhalt in der Praxis die Führungskräfte einbinden. So gerüstet sieht die Sparkasse Worms-Alzey-Ried auch dem Einsatz weiterer OSPlus_neo-Prozesse gelassen entgegen. S 14 Die OSPlus_neo-Prozesse aus dem OSPlus-Release 15.1 Seit OSPlus-Release 15.1 stehen folgende Prozesse zur Verfügung: Beratungsprozess Finanz-Check Im Prozess werden die bisherigen Anwendungen für Privat- und Individualkunden zusammengeführt. Die Bedarfsfelder zu Service, Liquidität, Lebensrisiken, Altersvorsorge und Vermögen werden mit dem Kunden besprochen. Das Ergebnis unter Berücksichtigung des Musterkundenabgleichs zeigt auf, ob Handlungsbedarf besteht. Die vertrieblichen Informationen sind sofort in OSPlus hinterlegt – eine Nachbearbeitung durch den Berater entfällt. Beratungsprozess Anlageberatung Der Prozess kann im Anschluss an den Finanz-Check oder separat im Kundengespräch genutzt werden. Unterstützt wird die vollständige Ermittlung des Anlagevermögens inklusive aller Vermögenswerte bei anderen Instituten sowie die Risiko-Tragfähigkeit und -Bereitschaft des Kunden. Auf Basis der Informationen wird für den Kunden das passende SollPortfolio präsentiert. Handlungsschwerpunkte sind im Soll-Ist-Abgleich anhand der integrierten Ampelfunktion erkennbar. Produktverkauf Privatgirokonto Einfach, schnell, interaktiv – so präsentiert sich der Produktverkauf für Privatgirokonten: Auf Basis der Informationen des Kunden wird mit dem integrierten Produktfinder das passende Privatgirokonto aus den vom Institut angebotenen Kontomodellen ermittelt. Nach Auswahl der weiteren Produkte wie Karten, Online-Banking & Co. und Eingabe der erforderlichen Daten erfolgt ohne weitere Masken bzw. Dialoge in OSPlus die Anlage. Weitere Informationen zu den OSPlus_neo-Prozessen finden Sie im ITmagazin Ausgabe 4/2015: www.f-i.de/Unternehmen/Publikationen/ ITmagazin/ITmagazin-Ausgabe-1-2016/ ITmagazin-4-2015/09_osplus_neo Finanz Informatik ITmagazin · 02 · 2016