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Pierrick Pédron Kubic’s Cure ACT 9554-2 Veröffentlichungsdatum: 25. April 2014 Was hat The Cure mit Jazz zu tun? Nichts! Oder vielleicht doch? Pierrick Pédron ist immer für eine Überraschung gut. Der französische Alt-Saxofonist versteht es wie nur wenige, Grenzen zu überqueren. In den entlegensten Winkeln sucht er nach Inspirationen für seine Musik. Oft muten seine Projekte skurril an, hört man aber hin, so erschließt sich ein unerhörter Kosmos. Auf dem 2011 erschienen Album „Cheerleaders“ tänzelt er verwegen zwischen Rockgitarren, pulsierendem Jazz und dem traditionellen Blaskapellen-Sound seiner bretonischen Heimat. 2012 folgte mit „Kubic‘s Monk“ Pédrons nächste Kühnheit: Thelonious Monk im klavierlosen Trio interpretiert - verwegener kann man sich nicht an den Jazz-Altmeister machen. „Voll lebhafter Rhythmen und sprudelnd junger Energie und Ideen. Höchst empfehlenswert!“, lobt SaxofonLegende Phil Woods die Aufnahme. Nun folgt der zweite Teil der „Kubic“-Serie mit The Cure: Im bewährten Trio mit Thomas Bramerie am Bass und Franck Agulhorn am Schlagzeug unterzieht Pédron der englischen Rock-/Wave-/Gothic-Band eine Frischzellenkur und überführt sie in einen instrumentalen Jazzkontext. Indem er die für The Cure prägenden Gitarren, Keyboardsounds und Klangteppiche von der Musik abschüttelt, schält er die Eigentümlichkeit und Zerbrechlichkeit der Songmelodien heraus. Die bizarre Schönheit der Vorlagen kommt so zur Geltung. Reduktion statt Opulenz, das Durchdringen zur Essenz ist Pédrons Konzept. Seine Liebe zum Bebop, er ist einer der weltweit besten Charlie Parker Interpreten, schimmert dabei immer wieder durch. Natürlich dürfen die Cure-Klassiker nicht fehlen: Mit „A Forest“ geht es verheißungsvoll los. Ein vertrakter Grunge-Groove legt das Fundament, auf dem Pédron die eigentümliche von Intervallsprüngen gekennzeichnete Songmelodie ausbreitet, ornamentiert und diese als Ausgangspunkt für seine Improvisationsexkursionen nutzt. Der vielleicht bekannteste Cure-Song, „Just Like Heaven“, wird zum ungerade wankenden Husarenritt umgedeutet. Bei „Lullaby“ steht die markante und insistierende Bassfigur ganz im Zentrum des TrioGeschehens. Und zum Abschluss wird „Boys Don’t Cry“ zur wahnwitzigen Bebop-Nummer dekonstruiert. Bei drei Songs greift Pédron dann doch auf Gesang zurück: Aber Gastmusiker Thomas De Pourquery tritt nicht in die Fußstapfen von The Cure-Sänger Robert Smith, sondern nutzt seine Stimme eher als „Koloratur“ und Soundeffekt. Zwei weitere Gäste sind ebenfalls mit von der Partie: Médereic Collignon an der Trompete liefert sich mit Pédron beim heftig rockenden „Killing An Arab“ ein Improvisationsgefecht und lässt mit einer zweiten BläserStimme „Boys Don’t Cry“ voluminöser wirken. Ghamri Boubaker bringt mit landestypischen algerischen Blasinstrumenten arabisches Flair in „A Reflection“. Die Quadratur des Kreises gelingt. Gänzlich inspiriert wird The Cure auf links gedreht. Mit natürlicher Leichtigkeit machen Pédron und seine Mannen scheinbar Unpassendes passend. Ihr Spielwitz und das geradezu magische Verständnis des Trios füreinander sind der Garant für ein kurzweiliges ungewöhnliches Hörerlebnis. In Frankreich ist Pierrick Pédron seit Jahren eine Instanz und einer der prominentesten Jazzmusiker des Landes. 2007 erhielt er den renommierten „Prix Django Reinhardt“ und „Kubic’s Monk“ wurde 2013 mit dem begehrten „Prix du disque français“ als eines der besten Jazzalben des Jahres ausgezeichnet. Mit „Kubic’s Cure“ ist Pédron ein weiteres überraschendes Projekt gelungen, dass ganz seinem Credo entspricht: frischen Wind in eingestaubte Gehörgänge zu blasen. Pierrick Pédron Kubic’s Cure ACT 9554-2 Photo by Elise Dutartre 01 A Forest (Smith / Gallup / Tolhurst / Hartley) 4:50 02 In Your House (Smith / Gallup / Tolhurst / Hartley) 4:44 03 The Caterpillar (Smith / Tolhurst) 5:37 04 In Between Days (Smith) 5:05 05 A Reflection (Smith / Gallup / Tolhurst / Hartley) 4:14 06 Killing An Arab (Smith / Tolhurst / Dempsey) 5:29 07 Just Like Heaven (Smith / Gallup / Tolhurst / Thompson / Williams) & Close To Me (Smith) 3:46 08 Lullaby (Smith / Gallup / Tolhurst / O’Donnell / Thompson / Williams) 6:11 09 Boys Don't Cry (Smith / Tolhurst / Dempsey) 3:59 Produced by GiantSteps Artistic director: Vincent Artaud Recorded at Studio Mercredi 9, Paris, February 2014 Sound Engineer: Manu Gallet Mixed by Manu Gallet Mastered by Klaus Scheuermann Cover art by Peter Bremer Weitere Alben von Pierrick Pédron bei ACT: Pierrick Pédron “Kubic’s Monk” (ACT 9536-2) Pierrick Pédron “Cheerleaders” (ACT 9511-2) Vertrieb: edel:kultur (DE / AT), musikvertrieb (CH) Auenstraße 47, 80469 München, Germany Phone +49 89 72 94 92 0, Fax +49 89 72 94 92 11 e-mail: [email protected] Visit our website at http://www.actmusic.com Pierrick Pédron / alto saxophone Thomas Bramerie / double bass Franck Agulhon / drums Guests: Médéric Collignon / trumpet (on 6 & 9) Thomas De Pourquery / vocals (on 2, 3 & 5) Ghamri Boubaker / Zorna Algeroise & Algerian flute (on 5)