Palliativstützpunkt Cloppenburg

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Palliativstützpunkt Cloppenburg
II. Gesundheitskonferenz
Landkreis Cloppenburg
15. Juni 2016
-Hospiz- & Palliativversorgung-
Palliativstützpunkt Cloppenburg – Netzwerk mit vielen
Partnern
Dieter Rolfes
Koordination Palliativstützpunkt Cloppenburg
„Das Sterben eines Menschen bleibt als wichtige
Erinnerung zurück bei denen, die weiterleben. Aus
Rücksicht auf sie, aber auch aus Rücksicht auf den
Sterbenden ist es unsere Aufgabe, einerseits zu
wissen, was Schmerz und Leiden verursacht,
andererseits zu wissen, wie wir diese Beschwerden
effektiv behandeln können. Was immer in den
letzten Stunden und Tagen eines Menschen
geschieht, kann bestehende Wunden heilen, es kann
aber auch als unerträgliche Erinnerung verbleiben,
die den Weg durch die Trauer verhindert.“
Cicely Saunders
Zielsetzungen in der Palliativbetreuung
Das Ziel von Palliative Care ist, die bestmögliche
Lebensqualität und Selbstbestimmung schwerstkranker
Menschen mit einer nicht heilbaren, fortschreitenden
Erkrankung zu erhalten. Dies erfolgt durch Linderung
verschiedenster Beschwerden durch ein multiprofessionelles
Team. Sie schließt hochqualifizierte medizinische,
pflegerische, spirituelle und psychosoziale Betreuung ein,
sowohl für die Patienten als auch deren Angehörige, um diese
aktiv zu unterstützen.
Bedürfnisorientierung auf folgenden Dimensionen:
körperlich, psychosozial, spirituell, sozial.
Entwicklung der Hospiz- und
Palliativbetreuung
Die Entwicklung der Hospizidee begann in Deutschland in den 1980erJahren mit Initiativen und Vereinen, die wesentlich zur
Weiterverbreitung und Akzeptanz dieser Idee beitrugen.
- 1967 Gründung des St. Christophers Hospice in London durch Cicely
Saunders
- 1975 erste Palliativstation im Royal Victoria Hospital in Montreal
- 1983 erste deutsche Palliativstation Uni.klinik Köln
- 1986 erstes deutsches Hospiz am Altenzentrum Aachener Oratorianer
- 1992 Gründung Bundesarbeitsgemeinschaft Hospiz (jetzt: Deutscher
Hospiz- und PalliativVerband e. V.) als Dachverband für die Hospizidee
hierzulande.
- 1995 Gründung Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin (DGP), die
inzwischen mehr als 5.000 Mitglieder für die gemeinsame Arbeit am
Aufbau und Fortschritt der Palliativmedizin vereint.
- 2007 Anspruch auf ambulante spezialisierte Palliativversorgung §37b
und §132d im SBG V
- 2015 Hospiz- und Palliativgesetz (HPG)
Palliativstützpunkt Cloppenburg
Der Palliativstützpunkt Cloppenburg wurde im Jahr 2007 am
St. Josefs-Hospital gegründet.
Der Palliativstützpunkt Cloppenburg dient der Vernetzung der Hospizund Palliativversorgung im Landkreis Cloppenburg und Nordkreis
Vechta. Er soll die palliativmedizinische Versorgung in dieser Region
koordinieren und weiterentwickeln. Hierbei werden ambulante
Strukturen optimiert, durch eine vernetzte Zusammenarbeit
vielfältiger Organisationen und stationärer Einrichtungen.
Die Leistungserbringer im Stützpunkt wollen durch ein dicht
geknüpftes Versorgungsnetz eine qualifizierte Palliativversorgung
überall dort sicherstellen, wo Menschen sterben: zu Hause, in
Pflegeeinrichtungen und im Krankenhaus.
Angebote des Palliativstützpunktes
Beratung und Koordinierung stationärer Palliativ- und
Hospizbetreuung
Aufklärung zur SAPV-Verordnung und Koordination der Einsätze
Kontakt zu Seelsorge, psychologischer und ethischer
Beratung und Anbietern spezieller unterstützender Dienste
Vernetzung der Basis- und Spezialversorgung
24-Stunden-Beratung: (0 44 71) 16 -16 16
Spezialisierungsformen des
Palliativstützpunktes
Stationärer Bereich:
Stationäres Hospiz
-
Wirtschaftlich eigenständige Einrichtung mit eigener Organisationsstruktur
Betreuung durch Hausarzt
Palliativ geschultes Personal, ergänzt durch Ehrenamt
Gäste mit Lebenserwartung von bis zu sechs Monaten
Palliativstation
-
Eigenständig an ein Krankenhaus angebundene Station
Multidisziplinäres Team
Begleitung und Behandlung von Krisensituationen mit dem Ziel der
Entlassung
Palliative-Geriatrie
-
Konzepterstellung von Pflegeeinrichtungen zur palliativen Pflege und der
Begleitung von Schwerkranken und Sterbenden
Einsatz von Palliative Care Fachkräften
Kooperation mit Palliativstützpunkt und SAPV Teams
Ambulanter Bereich:
SAPV (Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung)
Palliativstützpunkt Cloppenburg
Begleitung
Hospizliche Begleitung
Psychologen
Individuelles
Hilfsangebot
Seelsorger
Spezialversorgung
Palliativstation
Bedarf
Koordinator(in)
Stat. Hospiz
SAPV
Grundversorgung
Hausärzte
stat. Altenpflege
amb. Pflegedienste
Koordinator(in)
- medizinisch
- pflegerisch
- psychosozial
- seelsorglich
Palliativstation St. JosefsHospital Cloppenburg
Die Palliativstation des St. Josefs-Hospitals dient als
Koordinationsstelle des Palliativstützpunktes.
Die Betreuung erfolgt hierbei berufsübergreifend mit einem
multiprofessionellen Behandlungsteam, um den Patienten
ganzheitlich und individuell in seiner aktuellen Lebensphase zu
unterstützen. So sind neben pflegerischen und ärztlichen
Fachkräften auch Physiotherapeuten, Psychologen, Seelsorger,
Sozialarbeiter und Vertreter des ambulanten Hospizdienstes mit in
die Behandlung eingebunden.
Hierbei stehen die Erhaltung von Lebensqualität,
Symptomlinderung und eine psychosoziale Begleitung sowie die
Reduzierung von Angst und Unruhe im Vordergrund.
Palliativstation St. JosefsHospital Cloppenburg
Die Einbeziehung der Angehörigen ist hierbei ein weiterer
entscheidender Aspekt. So können diese kostenfrei mit in das
Patientenzimmer einziehen.
Weiter stehen Räume zur Entspannung, für Gespräche und der
Begegnung zur Verfügung.
Neben der medikamentösen Therapieform werden zusätzliche, das
Wohlbefinden steigernde Maßnahmen eingesetzt, wie Akupunktur
oder Licht- und Aromatherapie.
Hospiz St. Anna Dinklage
Im Hospiz St. Anna wird den Schwerkranken, bei denen eine
häusliche Versorgung nicht mehr möglich und eine palliative
Versorgung erforderlich ist, auf der letzten Wegstrecke besondere
Wertschätzung und Fürsorge geschenkt.
In der Gemeinschaft des Hospizes steht die persönliche, familiäre
Atmosphäre und Geborgenheit im Vordergrund.
Die 7 Gästezimmer sind freundlich ausgestattet und können
individuell gestaltet werden.
Gesetzlich Versicherte tragen keine unmittelbaren Kosten, es ist
kein Eigenanteil zu entrichten.
Das Ziel ist ein würdevolles Sterben unter umfassender
Symptomlinderung und Ablehnung aktiver Sterbehilfe
SAPV Cloppenburg/Vechta
Der Wunsch der Bevölkerung:
• Ein würdevolles Sterben zu Hause
• 76 % der Menschen wünschen, zu Hause zu
sterben
Aber:
Das Sterben liegt immer mehr in den Händen
von Organisationen bei derzeit etwa 70%
SAPV Cloppenburg/Vechta
Mit der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung
(SAPV) wurde 2007 die gesetzliche Grundlage
geschaffen, nach der schwerstkranke und sterbende
Krankenversicherte in der häuslichen oder familiären
Umgebung Anspruch auf leidensmindernde (palliative)
medizinische und pflegerische Behandlung haben. Damit
soll dem Wunsch vieler Patienten entsprochen werden,
bis zu ihrem Tod im vertrauten Umfeld bleiben zu
können. Mit SAPV werden erkrankungsbedingte
Krisensituationen aufgefangen, die sonst zu
ungewünschten und belastenden
Krankenhauseinweisungen führen würden.
SAPV Cloppenburg/Vechta
Spezialisierte ambulante Palliativversorgung (§37b
SGB V, §132d)
Nach den Schätzungen der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin
benötigen bis zu 90 Prozent der pro Jahr Versterbenden eine
Palliativversorgung, wobei etwa zehn Prozent davon eine spezialisierte
Palliativversorgung benötigen.
Bedürftige ambulante Patienten und Bewohner in Pflegeheimen haben
Anspruch auf SAPV.
SAPV wird von Vertrags- oder Krankenhausärzten verordnet.
Die Krankenkassen werden verpflichtet, mit geeigneten Einrichtungen
oder Personen Verträge über die SAPV, deren Vergütung und
Abrechnung abzuschließen.
SAPV Cloppenburg/Vechta
Die SAPV ist eine Leistung der gesetzlichen Krankenkasse.
Die Verordnung von Arznei-, Heil- und Hilfsmitteln erfolgt im
Rahmen der SAPV auf den in der vertragsärztlichen Versorgung
eingesetzten Formularen.
Patienten, die im Rahmen der SAPV betreut werden steht eine 24
stündige Ruf-, Notfall- und Kriseninterventionsbereitschaft zur
Verfügung.
Die Leistungen werden vorwiegend durch Palliative Care
Pflegefachkräfte und Palliativmediziner erbracht, aber auch durch
Anbieter speziell unterstützender Dienste ergänzt.
SAPV Cloppenburg/Vechta
Zielsetzung der SAPV
Durch die Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung soll
die Lebensqualität und die Selbstbestimmung schwerstkranker
Menschen erhalten, gefördert und verbessert werden.
Im Vordergrund steht anstelle eines kurativen Ansatzes die
medizinisch-pflegerische Zielsetzung, Symptome und Leiden
einzelfallgerecht zu lindern.
SAPV Cloppenburg/Vechta
Größe des
Versorgungsgebietes
beträgt 1.822 km²
SAPV Cloppenburg/Vechta
Kooperierende Ärzte für den LK Cloppenburg
•Herr Dr. med. Matthias Wenck, Cloppenburg
•Herr Dr. med. Heinrich Klöcker, Cloppenburg
•Herr Dr. med. Joachim Berndt, Cloppenburg
•Herr Dr. med. Christoph Paschen, Cappeln
•Herr Dr. med. Holger Laing, Cloppenburg
•Herr Dr. med. Marius Martin, Emstek
•Herr Alexander Kirchberg, Cloppenburg
•Herr Dr. med. Matthias Rolfs, Markhausen
•Frau Dr. med. Petra Wewer, Vrees
•Herr Dr. med. Michael Sander-Wewer, Peheim
•Herr Torsten Hesemeyer, Löningen
•Frau Dr. med. Birgit Thole, Löningen
•Herr Dipl. Med. Frank-Peter Zimmermann, Friesoythe
•Herr Dr. med. Burkhard Schute
Kooperierende Ärzte für den LK Vechta
•Frau Dr. med. Daniela Kasperlik, Vechta
•Herr Borris Büssing, Vechta
SAPV Cloppenburg/Vechta
Kooperierende Pflegedienste für den
Landkreis Cloppenburg und den Nordkreis Vechta
Caritas Sozialstation St. Pius-Stift / St. Josefs-Stift gGbmH Cloppenburg
Sozialstation Essen-Lastrup-Molbergen gGmbH
Sozialstation Löningen-Lindern
Sozialstation Garrel-Bösel gGmbH
Sozialstation St. Marien Friesoythe
Sozialstation Nordkreis Vechta e. V.
Reiners – Ihr ambulanter Pflegedienst Sedelsberg
Sozialstation Emstek/Cappeln gGmbH
Saterländer Pflegedienst GbR Ramsloh
Seniocare –Pflegen im Artland Quakenbrück
Hospizdienste für den Landkreis
Hospizdienst für den Landkreis Cloppenburg e.V.
… unterstützt Sterbende und Angehörige in besonderer
Weise.
… begleitet kranke und sterbende Menschen auf ihren
letzten Lebensweg.
… stellt die persönlichen Wünsche sowie körperlichen,
sozialen, psychischen und spirituellen Bedürfnisse der
Sterbenden in den Mittelpunkt.
… begleitet Angehörige
… ist über eine 24-h-Bereitschaft zu erreichen
Ambulanter Hospizdienst der Malteser Friesoythe
Ambulanter Hospizdienst der Johanniter Löningen
Weitere Netzwerkpartner
St. Josefs Hospital
Psychologischer Dienst
Frau Jutta Bachmann
Krankenhausseelsorge
Frau Ursula Willenborg
Psychologische Beratungsstelle/Erziehungsberatungsstelle
Stiftung Edith Stein
Emsteker Str. 15
49661 Cloppenburg
Katholische Kirchengemeinde St. Andreas Cloppenburg
Sevelter Straße 4
49661 Cloppenburg
Weitere Netzwerkpartner
Landes-Caritasverband für Oldenburg e.V.
Neuer Markt 30
49377 Vechta
Katholische Erwachsenbildung
Bildungswerk Cloppenburg e.V.
Graf-Stauffenberg-Straße 1-5
49661 Cloppenburg
Caritas-Verein Altenoythe e.V.
Kellerdamm 7
26169 Altenoythe
Palliativversorgung
Hospiz- und Palliativgesetz
In Deutschland sterben die Menschen überwiegend in Pflegeheimen und
Krankenhäusern. Bis zu 900.000 sind es jedes Jahr. Um ihre Situation zu
verbessern, hat der Bundestag das Palliativgesetz verabschiedet.
Der Bundestag hat mit den Stimmen der Großen Koalition und der Grünen das
Hospiz- und Palliativgesetz beschlossen. Es soll die Versorgung von Menschen
am Lebensende verbessern.
Ab 2016 sollen die Krankenkassen jährlich ein Drittel mehr für die
Hospizversorgung und Palliativmedizin aufwenden. Mindestens 200 Millionen
Euro sollen zusätzlich in die Finanzierung der über 200 Hospize, rund 1500
ambulanten Hospizdienste und der Palliativstationen gesteckt werden. Im
Fokus steht besonders die Versorgung auf dem Land.
Weiter wurde im Rahmen dieser Verabschiedung für stationäre
Pflegeeinrichtungen unter §114 SGB XI Abs. 1 im Rahmen der
Qualitätsprüfungen eine Nachweispflicht für die Zusammenarbeit mit Hospizund Palliativnetzen zum 01.07.2016 eingeführt.
Netzwerkpartner im Bereich
Palliative Geriatrie
St. Pius-Stift
Friesoyther Straße 7
49661 Cloppenburg
St. Elisabeth-Stift
Pflege- und Behindertenheim
gemeinnützige GmbH
St. Elisabeth-Str. 12
49668 Lastrup
Thomas Westendorf
Heim- und Pflegedienstleitung
Palliativstützpunkt Cloppenburg
Kontakt zum Palliativstützpunkt Cloppenburg:
Palliativ-Beratungstelefon: 04471 / 16-1616
Das Palliativ-Beratungstelefon ist rund um die Uhr an 365 Tagen
besetzt.
Ärztlicher Leiter PD Dr. med. Jörg Bäsecke: 04471/16-1930
Koordinator Dieter Rolfes: 04471 / 16-1617
Krankenhausstr. 13, 49661 Cloppenburg

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