Musikvideo Workshop Teil 3 - C-Tube
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Musikvideo Workshop Teil 3 - C-Tube
ür Exklusiv f r e z t u N e b C-Tu Inkl. Videoschnittsoftware auf CD MUSIKVIDEO-PRODUKTION OHNE BUDGET ZUM PROFESSIONELLEN VIDEO EQUIPMENT, INHALT, GESTALTUNG, DREH UND POST-PRODUKTION THOMAS SANDMANN Willkommen beim C-Tube Workshop Musikvideo-Produktion Die Inhalte des Workshops stammen aus dem gleichnamigen Buch, welches bei PPVMEDIEN erschienen ist. Es handelt sich um Ausschnitte, die exklusiv und nur in zeitlich begrenztem Umfang bei C-Tube zur Verfügung stehen. Wir wünschen euch viel Spaß! Wem die Ausschnitte nicht ausreichen, der kann das komplette Buch für 24,90 Euro bei PPVMEDIEN bestellen. Klickt dazu einfach hier. Für ambitionierte Musiker ist ein Video heute Pflicht. Thomas Sandmann zeigt, wie man ohne Vorkenntnisse mit kleinem Budget die eigene Musik professionell in Szene setzt. Das Buch enthält eine Vollversion der Videoschnittsoftware Magix Video deluxe Silver auf CD-ROM. Musikvideo-Produktion ist der unverzichtbare Ratgeber für jeden, der ein Musikvideo drehen möchte. 224 Seiten, CD-ROM mit Videoschnittsoftware, 24,90 x Jetzt gleich bestellen: www.ppvmedien.de Bestellhotline: 08131 565568 (Mo–Fr 08:00–18:00) PPVMEDIEN GmbH • Postfach 57 • D-85230 Bergkirchen • www.ppvmedien.de Musikvideo Produktion Schnittbilder werden benutzt, damit sich zwei Szenen besser aneinanderfügen. Aber sie selbst müssen sich auch gut an die Szenen anfügen lassen, beispielsweise sollte die Kamerabewegung nicht plötzlich zur vorherigen Szene gegenläufig sein. Wer überraschend noch Schnittbilder braucht, die er am Set aber vergessen hat aufzunehmen, kann auch in Bild- und Videoarchiven fündig werden. Nutzungsrechte Wer ein Bild oder Video aus einem professionellen Archiv käuflich erwirbt, sollte genau auf die übertragenen Rechte achten. Verkauft werden nämlich Nutzungsrechte, die durchaus eingeschränkt sein können. Der Umfang der Rechte bestimmt auch den Preis, so dass das gleiche Video teurer wird, wenn man es nicht für den privaten Urlaubsfilm, sondern für das Musikvideo einer bekannten Band benutzt. 6.4 Videoeffekte 6.4.1 Bildbearbeitungen Stimmt das Videomaterial nicht mit Ihren Vorstellungen hinsichtlich Farbe, Bildschärfe und weiteren schon aus der Bildbearbeitung bekannten Parametern überein, können Sie diese für jeden Clip auf der Timeline einstellen. Durch jeweils unterschiedliche Einstellungen können einzelne Clips mit verschiedener Helligkeit oder Farbe auch aneinander angeglichen werden. Ein solches feinfühliges Abgleichen trägt bei Aufnahmen von verschiedenen Quellen wesentlich dazu bei, die Schnitte unauffälliger werden zu lassen und einen Gesamteindruck „wie aus einem Guss“ zu schaffen. 174 6. Post Production Die Grundfunktionen der Fotobearbeitungsprogramme stehen für jedes Objekt einzeln zur Verfügung. Zur Korrektur der Farben stehen zunächst die von jedem Fernseher bekannten Parameter Helligkeit, Kontrast und Sättigung zur Verfügung. Bei der analogen Videobearbeitung handelt es sich hierbei um ganz einfache Veränderungen der Luminanz- und Chrominanz-Signale. Beim digitalen Videoschnitt ist es dagegen unerheblich, ob die Bearbeitung einfach oder aufwändig ist, es muss in jedem Fall neu gerendert werden. Dafür haben Sie wesentlich mehr Möglichkeiten, wenn Sie sich für eine Bearbeitung entscheiden, denn Sie können auch das RGB-Farbmodell bemühen und die Grundfarben einstellen. Auch wenn das Smart Rendering außen vor bleibt, lohnt sich die Farbanpassung meistens trotzdem, denn so groß ist der Verlust in erster Generation dann auch wieder nicht. Geht die Bearbeitung der Farben über Nuancen hinaus, kann sie auch zum Stilmittel werden. Nimmt man die Farbsättigung deutlich zurück, gelangt man zum immer wieder gern gesehenen LoColor-Design, stellt man sie ganz auf null, wird die bearbeitete Szene schwarzweiß. Dreht man hingegen die Sättigung weiter auf und experimentiert noch ein bisschen mit Kontrast und Helligkeit, wirkt die Südseeszene gleich viel bunter. Was man jedoch vermeiden sollte, sind Ausschnittvergrößerungen, wie sie für Fotos in der Bildbearbeitung selbstverständlich sind. Beim Video hat das aufgenommene Material nämlich keine höhere Auflösung, so dass ein Skalieren des Bildes immer mit einer rapiden Abnahme der Bildqualität verbunden ist. Es sei denn, Sie drehen schon mit HDV, geben später aber nur auf DV aus. Dann haben Sie auch hier alle Möglichkeiten. Weitergehende Einstellmöglichkeiten direkt an den einzelnen Objekten gehören schon eher in die Kategorie „Effekte“. Hier lassen sich die Bilder drehen oder verzerren, und das ganze Objekt kann schneller oder langsamer abgespielt werden. 175 Musikvideo Produktion Die hier zur Verfügung stehenden Einstellmöglichkeiten können alle auch automatisiert werden. Zu den Objekteinstellungen gehört auch der Mix Mode. Er gibt an, was passiert, wenn zwei Objekte auf benachbarten Spuren gleichzeitig abgespielt werden. Neben der Möglichkeit des Mischens gibt es hier die Stamp-Funktion, bei der ein Objekt auf einer Spur mit höherer Ordnungszahl die Bilder auf Spuren mit niedrigerer Ziffer einfach vollständig überschreibt. Dieser Modus bietet den Vorteil, bei kleinen Insert-Schnitten in eine laufende Szene diese einfach auf die nächsthöhere Spur legen zu können, ohne den Bereich in der anderen Spur ausschneiden zu müssen. Neben Mix- und Stamp-Modus steht das Keying zur Verfügung, bei dem Bereiche einer bestimmten Farbe durch ein anderes Video ersetzt werden. Schnellere Videos Besonders bei Aufnahmen fahrender Autos ist es sehr beliebt, das Video schneller laufen zu lassen. Das ist leicht zu realisieren, denn das Abspieltempo ist für jeden Clip separat einstellbar. Doch allzu schnell wirkt eine solche Bearbeitung unnatürlich, denn besonders bei Kurvenfahrten scheinen die Autos förmlich auf dem Boden zu kleben, während sie in Wirklichkeit schon rutschen würden. Was Sie zu tun haben, ergibt sich damit von selbst: Lassen Sie die Autos rutschen! Ein Stuntman bewegt ein Auto bei langsamer Fahrt wesentlich rasanter aussehend als ein Normalfahrer bei schneller. 176 6. Post Production 6.4.2 Stanzen Wie oben bereits erwähnt, kann eine bestimmte Farbe im Video in den Objekteinstellungen durch ein anderes Video ersetzt werden. Diese Funktion heißt Stanzen, englisch auch als Keying bezeichnet und im Volksmund als Bluebox-Effekt bekannt. Neben der Farbe Blau können auch andere Farben für das Keying gewählt werden, üblich sind noch Grün, Weiß und Schwarz. Wie Sie ein Video mit grünem Hintergrund möglichst perfekt aufnehmen und ausleuchten, haben Sie im Kapitel über den Dreh gelesen, hier bauen wir es nun zusammen. Da der zu ersetzende Hintergrund nicht aus exakt einem einzigen Farbwert besteht, gibt es einen Toleranzparameter, der den zu ersetzenden Farbbereich angibt. Am besten stellen Sie diesen Wert zuerst deutlich zu groß ein, wodurch zu viel ersetzt wird. Dann schieben Sie den Regler so weit zurück, dass die Ränder gerade nicht ausfressen. Bietet das Vorschaubild eine Zoomfunktion, so benutzen Sie diese und achten Sie auf kritische Bereiche. Mit dem zweiten Parameter, dem Überblendbereich, schaffen Sie dann einen weichen Übergang. Die erste Spur bildet den Hintergrund, das Objekt auf der zweiten Spur ist leicht nach links gedreht und in den Objekteinstellungen auf White Key geschaltet. Aufgrund nicht optimaler Einstellung ist noch ein weißer Rand zu sehen. Zum Stanzen eignen sich aber nicht nur Videoaufnahmen mit entsprechend vorbereitetem Hintergrund. Sie können auch umgekehrt eine Farbe innerhalb des Bildes durch Video ersetzen. Kleben Sie beispielsweise einen grünen, runden Aufkleber auf eine im Bild befindliche Gitarre, können Sie darin ein Vi- 177 Musikvideo Produktion deo laufen lassen. Sie können auch einen Fernseher fotografieren, den Bildschirm in der Bildverarbeitung grün anmalen und Ihr Video dann per Keying dort einbauen. An Rundungen und schrägen Kanten können dabei aber Pixeltreppchen entstehen, die bei Nutzung eines Alphakanals vermeidbar sind. Solch ein Alphakanal ist ein drittes Video, das angibt, welche Bereiche vom ersten und welche vom zweiten genommen werden. Dieses Video ist schwarzweiß, wobei Weiß für das erste und Schwarz für das zweite Video steht. Graue Bereiche werden entsprechend ihrer Helligkeit aus beiden Videos gemischt. Auf der Timeline setzen Sie dazu das Alphakanal-Video auf eine Spur zwischen die zu stanzenden Videos und geben ihm in den Objekteinstellungen die Eigenschaft des Alphakanals. Das Video einer spanischen Autobahn und ein Alphakanal mit weichen Rändern bringen unsere beiden Clips auf virtuelle Riesendisplays. In modernen TV-Produktionen steht der Text im Abspann häufig auf Bildbereichen, die hell hervorgehoben sind und weniger Kontrast haben. Das geht am schnellsten mit einem Alphakanal, der an der gewünschten Stelle eine graue Fläche hat. Dort überblendet er mit reduzierter Deckkraft das zweite Video ein, für das Sie einfach ein vollständig weißes Einzelframe nehmen. Verwenden Sie stattdessen ein Texturvideo, gelangen Sie zu einem ebenfalls sehr gern genutzten animierten Hintergrund. Möchten Sie Ihr Firmenoder Bandlogo ähnlich der Senderkennung beim Fernsehen in eine obere Bildecke einsetzen, gehen Sie auch so vor: Logo in Grau auf ein weißes oder schwarzes Bild setzen, als Alphakanal definieren und als zweites Video ein weißes Einzelframe – fertig ist das helle, transparente Logo. Arbeiten Sie bei der Erstellung des Alphakanal-Bildes mit Anti-Aliasing, hat das Logo weiche Ränder und fügt sich weit besser in das Video ein, als wenn Sie es auf einer schwarzen oder grünen Fläche mit direktem Keying eingebunden hätten. 178 6. Post Production Kreativer Alphakanal Mit Hilfe eines Alphakanal-Videos können Sie maßgeschneiderte Effektblenden selbst herstellen. Erzeugen Sie dazu ein Video, das mit einem vollständig weißen Bild beginnt und mit einem vollständig schwarzen endet. Je nach Helligkeitsverteilung auf dem Weg von Weiß nach Schwarz erfolgt dann später das Umblenden. Dieses Video können Sie aus Einzelbildern herstellen, die Sie mit einem Grafikprogramm zeichnen. Sie können es aber auch mit Ihrer Kamera aufnehmen, indem Sie vom Licht in den Schatten schwenken und diesen Schwenk über im Gegenlicht befindliche Konturen führen. Erhöhen Sie danach den Kontrast so weit, dass am Anfang und Ende reines Weiß und Schwarz entstehen, und drehen Sie die Sättigung komplett heraus, so dass nur noch Graustufen übrig bleiben. 6.4.3 Einzelbilder Stills, also Fotos, haben wir schon beim Ziehen auf die Timeline exakt identisch behandelt wie Videos. Der einzige Unterschied zwischen Videos und Stills liegt darin, dass sich Letztere eben nicht bewegen. Das muss aber nicht so bleiben, denn die Fotos haben einen großen Vorteil: Sie sind im Vergleich zum Ausgabeformat in wesentlich höherer Auflösung verfügbar. Dies erlaubt es im Gegensatz zum Video, Ausschnittsvergrößerungen zu benutzen – bei Bildern aus modernen Kameras mit mehr als 10 Megapixeln sogar extreme. Da Größe und Position des Ausschnitts dynamisch automatisiert werden können, ergeben sich ganz neue Aspekte. Warum bei einem Horizontalschwenk Wackelbilder riskieren, wenn man ein Foto später durch Bewegen des Bildausschnitts zum gleichen Zweck einsetzen kann? Einige Schnittprogramme lassen virtuelle Kamerafahrten mit kombinierten Zooms und Drehungen über mehrere Punkte zu, zwischen denen sogar die Kurven der Bewegung noch vorgegeben werden können. Mit einer derart komfortablen Möglichkeit der Einbindung muss man umdenken: Einige Aufnahmen am Set können damit weitaus sinnvoller als Foto ausgeführt werden. 179 Musikvideo Produktion Kameraschwenk vom Pool auf die Landschaft mit Palme durch Automation von Größe und Position des Bildausschnitts. Solange die Bikinischönheiten noch nicht im Bild sind, braucht man dazu kein Video. Auch der Trickfilm, sei er aus Zeichnungen oder Fotos zusammengesetzt wie beispielsweise die bekannten Knetmännchen, ist eine Nutzung von Fotos im Video. Die separat fotografierten oder gescannten Einzelbilder werden durch Aneinanderreihen auf der Timeline zum Video, indem man die zeitliche Dauer jedes Bildes auf nur ein einziges Frame beschränkt. Das ist einfach – die Kunst liegt im Fotografieren und Zeichnen der Bilder oder im Basteln der Knetmännchen. Hier macht Übung den Meister, aber ohne viel Equipment kann man zu erstaunlichen Ergebnissen kommen. Wenn Ihnen Videos dieser Art gefallen, versuchen Sie es also einfach einmal! 6.4.4 Compositing Zusammengefasst werden alle Verfahren, mit denen Einzelteile wie Videoaufnahmen, Fotos und Computergrafiken zusammengesetzt werden, als Compositing bezeichnet. Während grundlegende Compositing-Funktionen wie das Keying oder die Animation der Bildausschnitte von Fotos heute in den meisten Schnittprogrammen schon enthalten sind, geht spezialisierte Compositing-Software sehr viel weiter. Bei vielen TV-Werbespots für Neuerscheinungen von CD-Samplern ist beispielsweise zu sehen, dass sie ausschließlich aus stehenden Bildern, Computergrafiken und einem Scan des CD-Covers im Compositing entstanden sind, ohne auch nur eine einzige Videoaufnahme einzubinden. Das Ergebnis heutigen Compositings ist eine Art Trickfilm, der vollständig elektronisch hergestellt ist. Videoaufnahmen bilden dabei nur eines von vielen möglichen Elementen. Die Möglichkeiten sind so umfangreich, dass ihre detaillierte Beschreibung den Rahmen dieses Buches sprengen würde. Die vermittelten Grundlagen sollten aber reichen, um bei Interesse autodidak- 180 6. Post Production tisch vorgehen und das Ergebnis des Compositing wie jedes andere Videomaterial in die Produktion einbinden zu können. Dem Low-Budget-Gedanken folgend, können Sie damit sogar beginnen, ohne Geld ausgeben zu müssen: Jahshaka ist eine Open-Source-Freeware, die erstaunlich viel leistet. Obwohl das zugrunde liegende Communitykonzept von einer möglichst weiten Verbreitung profitiert, gilt Jahshaka aber noch immer als Geheimtipp. Compositing-Software gratis aus dem Web: www.jahshaka.org 6.5 Text 6.5.1 Arten von Textelementen Im eigentlichen Musikvideo eher selten anzutreffen, kommen Textelemente ansonsten in jedem Film und damit auch in Ihrem Add-on-Bereich der Präsentations-DVD mit kleiner Dokumentation und Interview vor. Der Titel, ein Vorspann mit den Namen der Schauspieler, ein Abspann mit der Angabe aller Beteiligten und je nach Bedarf auch Untertitel gehören zu jedem Kinofilm und zu jeder TV-Produktion. 181