Hotels ässen einzi arti sein

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Hotels ässen einzi arti sein
Datum: 14.10.2015
Hauptausgabe
Neue Luzerner Zeitung
6002 Luzern
041/ 429 51 51
www.luzernerzeitung.ch
Hotels
Medienart: Print
Medientyp: Tages- und Wochenpresse
Auflage: 73'088
Erscheinungsweise: 6x wöchentlich
Themen-Nr.: 276.004
Abo-Nr.: 1076021
Seite: 11
Fläche: 77'388 mm²
ässen einzi arti sein
Ein Blick in das 5-Sterne-Hotel
«The Chedi» in Andermatt.
Bild Pius Amrein
LUXUSHOTELS Was braucht
es, um ein 5-Sterne-Haus
rentabel zu führen? Viel Kapital,
ein spezielles Ambiente und
ein Angebot, das auch Einheimische in die Hotelanlage lockt.
Hotels haben eine Seele. «Die Seele
eines Hauses kann man nicht mit einem
Computerprogramm planen. Sie ergibt
sich aus einem stimmigen Zusammenspiel von Bau, Innenarchitektur, Hotelführung und dem Personal», sagt Toni
Bucher muss es wissen: Er hat für machen. Das scheint den Besitzern des
rund 90 Millionen Franken das 4-Sterne- Luzerner «Palace» bewusst zu sein. Der
plus-Haus «Fruttlodge» auf der Melch- Immobilienfonds der Credit Suisse spielt
see-Frutt errichtet und schickt sich zusammen mit dem chinesischen Investor
Yunfeng Gao an, für mehr als 100 Millionen Franken in Engelberg den «Euro-
nämlich mit dem Gedanken, das Traditionshaus zu verkaufen. Er hatte Gebäude und Grundstück vor vier Jahren
für etwas mehr als 30 Millionen Franken
päischen Hof» zu einem modernen von der Hotelgruppe Victoria-Jungfrau
Collection erworben, die inzwischen
5-Sterne-Haus umzubauen.
Ein Mehrfaches des Kaufpreises
eine Tochtergesellschaft der Privatklinik-
Betreiberin Aevis Victoria SA ist. Dass
«Natürlich ist ein Luxushotel sehr die bisherigen Kaufangebote von Kauf-
kapitalintensiv. Doch mit Geld alleine interessierten nicht den Vorstellungen
ist es nicht getan», so Bucher. Ohne Geld des CS-Immobilienfonds genügten, hat
geht es aber auch nicht. Es sind grosse seine Ursache wohl im Bewusstsein der
Summen notwendig, denn mit häpp- Kaufwilligen, dass eine umfassende MoBucher vom Samer Projektentwicklungs- chenweisen Investitionen ist in der dernisierung des «Palace» ein Mehrfaund Bauunternehmen Eberli.
5-Sterne-Liga längerfristig kein Staat zu ches des Kaufpreises ausmachen wird.
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Denn ein über hundert Jahre altes Haus
Luxushotels entstand
von Grund auf umzubauen, ist kost- neu, die übrigen wurspielig. Bucher: «Auf der grünen Wiese
zu bauen, ist weniger aufwendig.»
den bei Umbauten
aufgewertet.
Vom Ausmass her
Milliardeninvestitionen
ist
das «Palace» am
Die Investitionen in der Zentralschweiz
ehesten mit dem Enfür den Um- und den Neubau von Nogelberger Projekt für
belhotels machen das Ausmass deutlich:
100 Millionen Franken
Der österreichische Investor Peter Pühvergleichbar. Mögliringer hat rund 270
cherweise genügt weMillionen Franken
niger, wenn sich die
aufgebracht, um das
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nen Hotel ihren Platz haben. «Der Erfolg
stellt sich dann ein, wenn das Angebot
auch die Bevölkerung anspricht», sagt
Schöpfer. Er geht bei seinem Konzept von
jährlich 100 000 Tagestouristen aus, die
den Wellnessbereich und die Restaurants
im Resort besuchen und wesentlich zum
Umsatz beitragen sollen. «Es gibt dazu
ganz unterschiedliche Philosophien», sagt
Thomas Allemann, Mitglied der Geschäftsleitung des Branchenverbandes
Hotelleriesuisse. «Der <Schweizerhof> in
50 Millionen Franken, Luzern gehört zu jenen Hotels, die offen
Park Hotel in Vitznau
zu modernisieren.
die in den zurücklie- gegenüber dem Publikum sind.»
genden Jahren in das Feste Mieter als Umsatzstütze
Stadtluzerner Hotel
Die katarischen Investoren stellen 500
am Ufer des Vierwald-
Millionen Franken für
das Bürgensto ck-Resort bereit, und Samih
Sawiris hat in das Andermatter «Chedi»
Bei grossen Sanierungen und Neu-
gesteckt bauten von Anfang an eingeplant ist Platz
wurden, als Vorleis- für dauerhafte Mieter. Im «Vitznauerhof»
tung verwenden lassen. «Ein Luxushotel zum Beispiel ist die Neurorehaklinik zu
muss über einen USP verfügen», sagt Hause, die medizinische Forschung, DiaBruno H. Schöpfer, der seit sieben Jahren gnose und Therapie betreibt. Auch im
für Konzept, Projektierung und Bauarbei- Bürgenstock-Resort und in Engelberg
ten des Bürgenstock-Resorts zuständig sehen die Hotelplaner Raum für Mieter
ist. Mit USP meint der international er- vor. «Für die Grundauslastung sind feste
fahrene Hotelfachmann ein Unique Value Vermietungen ein Muss», sagt Bucher.
stätters ees
zirka 300 Millionen
Franken investiert.
Die Konjunkturforscher von BAK Basel
rechnen über alle Ho-
telkategorien hinweg
alleine für dieses Jahr
mit Bauinvestitionen
von mehr als 1 Milliarde Franken in der
Schweiz. Ein Drittel davon entfällt auf
Neubauten, zwei Drittel auf Umbauten
und Unterhalt.
Mit der Hoteleröffnung ist die Investition indes keineswegs abgeschlossen,
ab dann werden bereits Rückstellungen
Proposition. Sinngemäss auf Deutsch
übersetzt: Ein erfolgreiches Nobelhotel
muss unverwechselbare Seiten bieten,
die aus der Menge der 5-Sterne-Häuser
«Langfristige Mieter sorgen auch bei
Regenwetter und in der Zwischensaison
für Umsatz. Sie sind bei Währungskrisen,
Ereignissen wie Terroranschlägen oder
einem Vulkanausbruch noch da», ergänzt
herausragen. Schöpfer: «Es kann sich um Schöpfer.
eine einmalige Lage, eine einzigartige
Der Fremdnutzung in einem HotelServiceleistung oder ein aussergewöhn- areal sind freilich oft Grenzen gesetzt.
liches Produkt handeln.» Anziehend sei- Liegt das Haus in der Hotelzone, darf
en Hotels mit einer Topinfrastruktur und zum Beispiel die hotelfremde Nutzung
speziellem Design. «Innovative Boutique- in der Stadt Luzern den Flächenanteil
für künftige Sanierungsmassnahmen konzepte mit einer einmaligen Raum- von 20 Prozent nicht überschreiten. «Die
nötig. «Für Wohnhäuser gilt ein Sanie- gestaltung sind heute gefragt», so Schöp- regulatorischen Vorschriften erleichtern
rungszyklus von 25 Jahren. Bei Hotels fer.
einem Hotelbesitzer das Leben nicht»,
dauert er nur 8 bis höchstens 15 Jahre»,
findet Schöpfer.
sagt Bucher. Trotz des hohen Kapital- Geschäft mit den Tagesausflüglern RAINER RICKENBACH
In der Hotelbranche ist man sich einig, [email protected]
bedarfs wurden die 5-Sterne-Hotels in
den zurückliegenden Jahren nicht we- dass es nicht reicht, den Gästen ein geniger, sondern mehr (siehe Grafik). Etwa diegenes Paradies zu präsentieren. Auch
ein Drittel der neuen die lokale Bevölkerung muss im moder-
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Anzahl in der Schweiz
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«Erfolg stellt sich ein,
wenn das Angebot
auch die Bevölkerung
anspricht.»
BRUNO H. SCHÖPFER,
BÜRGENSTOCK- RESORT
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