Wie ein Kleinbus aus Aulendorf nach Afrika kommt
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Wie ein Kleinbus aus Aulendorf nach Afrika kommt
AULENDORF / BAD WALDSEE Schwäbische Zeitung Freitag, 30. November 2012 Stadtabteilung der Feuerwehr erhält Gerätewagen Wie ein Kleinbus aus Aulendorf nach Afrika kommt Da läuft man nichtsahnend durch die Straßen Monrovias in Liberia und dann steht da ein Kleinbus der Firma Nassal aus Aulendorf. Genau das ist SZ-Redakteur Ulrich Mendelin bei seiner Reise durch das westafrikanische Land passiert. Das Foto habe er zunächst nur geschossen, weil er den Kontrast zwischen der Aufschrift des Busses „Wir bauen schlüsselfertig Einfamilienhäuser“ und den ärmlichen Häusern im Hintergrund so spannend fand, sagt Mendelin. „Erst später habe ich im Internet nach der Firma gesucht und herausgefunden, dass sie ihren Sitz in Aulendorf hat.“ Die SZ hat darauf bei der Firma Nassal in Aulendorf nachgefragt, wie ihr Kleinbus nach Afrika kommt. „Der Transporter hat kein TÜV mehr bekommen“, erzählt Brigitte Nassal, „und wir wollten kein Geld mehr in den Bus stecken. Also haben wir ihn im Juli 2010 abgemeldet.“ Im Jahr zuvor hatte Familie Nassal bereits eine Visitenkarte eines Gebrauchtwagenhändlers am Scheibenwischer des Busses gehabt. Dort haben sie dann angerufen. Daraufhin habe sich der Händler mit afrikanischen Wurzeln den Bus angeschaut. „Ihm gefiel, dass er eine Zulassung als LKW und eine hohe Zuladung hatte“, sagt Nassal. Der Mann erklärte den Nassals, dass er den Bus von Hamburg aus nach Togo verschiffen würde und dass die Ladefläche ideal wäre, um eine Vielzahl von Personen zu transportieren. Man müsse nur das Dach herunterschneiden, damit die Passagiere stehend transportiert werden können. Für 300 Euro wechselte der Bus den Besitzer und wurde schon einen Tag später verladen. „Das Dach hat der Bus zwar noch, aber er wird in Monrovia tatsächlich als Sammeltaxi genutzt“, sagt Mendelin und lacht. Familie Nassal freute sich sehr, ihren Bus nach gut zwei Jahren wiederzusehen, wenn auch in etwas GAS/FOTO: ULRICH MENDELIN anderem Zustand. AULENDORF (sim) - Die Stadtabteilung der Feuerwehr Aulendorf erhält einen Logistik-Gerätewagen als Transportfahrzeug. Das hat der Gemeinderat einstimmig in der vergangenen Sitzung beschlossen. „Wir brauchen dieses Fahrzeug mit Hebebühne, um unsere Arbeit zu erleichtern. Keine Spedition lädt mehr per Hand auf“, hatte Kommandant Markus Huchler zuvor gesagt. Der Wagen soll mit Rollcontainern bestückt werden. Darin können je nach Schadenslage Wassersauger und Pumpen bei Hochwasser, Ölbindemittel und Besen für den Umweltschutz, Löschmittel oder gebrauchte Schläuche verstaut und leicht eingeladen werden. „Da Aulendorf an einem Bahnknotenpunkt liegt, haben wir auch eine Draisine, mit der wir Maschinen oder verletzte Menschen auf den Gleisen transportieren können“, sagte Huchler. Auch die könne in das Fahrzeug leicht eingeladen und transportiert werden. Durch das Fahrzeug verkürze sich die Zeit beim Verladen und somit beim Ausrücken. „Wir müssen tagsüber auch schauen, dass wir nach dem Einsatz wieder an unseren Arbeitsplätzen sind“, sagte Huchler. Die Feuerwehr habe bereits selbst 10 000 Euro an Spenden für das Fahrzeug gesammelt. Die Kosten belaufen sich insgesamt auf rund 50 000 Euro. Die Finanzierung erfolgt im Haushalt 2012 durch bewilligte Fördermittel in Höhe von 15 000 Euro. Hinzu kommen die 10 000 Euro an Spenden. Somit liegt der städtische Eigenanteil bei 25 000 Euro. Im Rothaus wird heute gerockt BAD WALDSEE (sz) - Heute, Freitag, Stadt tritt Zweckverband Breitband bei Wolfgang Winter informiert über Internetversorgung in Aulendorf – BUS wollte Thema auf Tagesordnung Von Simone Harr ● AULENDORF - Der Gemeinderat Au- lendorf hat in seiner vergangenen Sitzung einstimmig beschlossen, dem Zweckverband Breitband im Landkreis Ravensburg (siehe Kasten) beizutreten. Hintergrund ist die teils sehr langsame Internetanbindung – besonders in den Ortschaften und Weilern. Die BUS-Fraktion hatte im Oktober mit einem Quorumsantrag die Verwaltung beauftragt, einen Beitritt zum Zweckverband Breitbandversorgung zu prüfen und das Thema auf die Tagesordnung einer der nächsten Gemeinderatssitzungen zu setzen. Wolfgang Winter, Leiter des städtischen Bauamts, stellte detailliert die aktuelle Situation beim Internetausbau vor. „Trotz staatlicher Bemühungen ist eine flächendeckende Breitband-Mindestversorgung bis heute nirgends realisiert“, sagte er. Während in den Städten und Ballungszentren eine Breitbandversorgung vorhanden sei, bleibe die Versorgung in den ländlichen Gebieten oftmals auf der Strecke. „Verbesserungen lassen sich hier nur mit kommunaler Eigeninitiative und erheblichen Eigeninvestitionen erreichen“, betonte Winter. Um zu wissen, wie die Breitbandversorgung derzeit in Aulendorf ist, hatte die Stadtverwaltung die Versorgungsdaten bei Internetanbietern abgefragt. Auch die Rückmeldungen aus der Bevölkerung und den Ortschaftsverwaltungen wurden berücksichtigt. „Nach Auskunft des Ministeriums für Ländlichen Raum ist die Stadt Aulendorf zu 97 Prozent mit einer Internet-Downloadgeschwindigkeit von einem Mbit pro Sekunde versorgt“, sagte Winter. Blönried sei zu 82 Prozent, Tannhausen zu 86 Prozent und Zollenreute zu 99 Prozent mit dieser Geschwindigkeit versorgt. Der Bund möchte, dass bis 2014 75 Prozent der Haushalte Anschlüsse mit Übertragungsraten von mindestens 50 Mbit pro Sekunde haben. Das Kerngebiet der Stadt ist über KabelBW komplett erschlossen. Die Telekom bietet in einer Entfernung von 800 Metern zur Betriebsstelle in der Zollenreuterstraße 9 eine Internetbandbereite von 20 bis 25 Mbit pro Sekunde. Nach Auskunft von Vodafone D2 soll die bereits bestehende Mobilfunksendeanlage in der Zollenreuterstraße 90 bis Ende November mit LTE-Funktechnik aufgerüstet werden. Neben dem Stadtkern werde teilweise auch einige der bisher unversorgten Gebiete mit gutem Empfang abgedeckt. Bruno Sing (BUS) wollte wissen, welche Fördermöglichkeiten es für den Internetausbau gibt. „Was können wir 2013 bewegen?“, fragte er. Laut Winter fördert das Land-Baden Württemberg den Ausbau der Breitbandversorgung. „Die Grundversorgung mit einer Geschwindigkeit von zwei Mbit pro Sekunde wird noch bis Ende 2013 gefördert“, sagte er. Der Fördersatz liege bei 50 Prozent, so dass Mit dem langsamen Internet haben vor allem Bürger der Ortschaften und Weilern von Aulendorf Probleme. FOTO:SHUTTERSTOCK Kommunen bis zu 75 000 Euro je Vorhaben erhalten können. Die bisher gewährte Förderung für die Verlegung von Leerrohren für die Grundversorgung entfalle. Das Land fördere zudem den Aufbau von Hoch- und Höchstgeschwindigkeitsnetzen. Die Verwaltung schlug vor, dem Zweckverband Breitbandversorgung beizutreten. „Der Vorteil ist, dass man auf die Daten des Zweckverbandes zugreifen kann. Durch den Beitritt hat nicht jedes Gehöft sofort schnelles Internet, aber es ist ein Schritt in die richtige Richtung“, sagte Bürgermeister Matthias Burth. Gabi Schneiderhan (CDU) fragte nach den Finanzen: „Wenn die einen Kommunen Geld haben und beispielsweise ein Netz planen, muss ich dann als Mitglied meinen Baustein zahlen?“. Laut Burth entscheidet der Gemeinderat, inwieweit sich die Stadt finanziell engagiert. „Bislang baut und finanziert jede Kommune so wie sie kann. Langfristig ist ein Netz geplant, aber es gibt keinen Druck, dass man zahlen muss“, sagte er. Hartmut Holder (CDU) betonte, wie wichtig der Breitbandausbau für die Ortschaften ist. „In Tannweiler fehlt die Grundversorgung“, sagte er. Die Stadt benötigt nun eine Infrastrukturuntersuchung, die das Gemarkungsgebiet und die Nachbarraumschaften einbezieht. Nur so können, laut Stadt, Möglichkeiten zur Nutzung vorhandener Trassen, Systeme und Anschlüsse aufgezeigt wer- den. Der Ausschuss für Umwelt und Technik werde das weitere Vorgehen mit dem Zweckverband abstimmen. Die Kosten für eine erste Infrastrukturuntersuchung betrage 5000 bis 7000 Euro. Der Zweckverband Der Zweckverband Breitbandversorgung im Landkreis Ravensburg wurde 2010 gegründet und hat mittlerweile 21 Städte und Gemeinden als Mitglieder. Er hat die Aufgabe, die zur Breitbandversorgung erforderlichen Anlagen, die im Eigentum der jeweiligen Verbandsmitglieder stehen, zu verwalten, zu verpachten und bei der Errichtung die Bauherrenfunktion zu übernehmen. Die Mitglieder erhalten unter anderem Beratung, Begleitung und Unterstützung beim Breitbandausbau. Der Verband nimmt gemeinsame Interessen insbesondere gegenüber Telekommunikationsunternehmen wahr. Jede beitretende Gemeinde bringt einen einmaligen Anteil von 1000 Euro zum Stammkapital ein. Die Kosten für die Verwaltung werden durch eine Umlage gedeckt. Die Mitglieder müssen mit rund 5000 Euro an jährlichem Beitrag rechnen. (sim) Schüler sammeln 7700 Euro für die Müllkinder in Cebu findet um 21 Uhr ein Konzert in der Gaststätte „Rothaus“ in Bad Waldsee statt. In der Ankündigung wird krachiger Gitarrensound und Rock’n’Roll-Punktradition“ versprochen. Es spielt die Ravensburger Band „Superpluckers“, die als Erfinder des Schweinerocks gelten und seit mehr als 20 Jahren mit ihren eigenen Lieder an ihrer Weltkarriere arbeiten. Als Support spielt „Umkleide Damen 1“ ebenfalls aus Ravensburg. St. Peter lädt zum Adventssingen ein AULENDORF (sz) - Die Kirchengemeinde von St. Peter und die Kurseelsorge Bad Waldsee laden am ersten Adventssonntag, 2. Dezember, um 16 Uhr in ruhiger, stimmungsvoller Atmosphäre zum Adventssingen ein. „Advent – dieser besondere Zeit der Erwartung und Spannung soll ihren Ausdruck finden in den Liedern des ,oberschwäbischen Barden‘ Barny Bitterwolf, historische Instrumente, Gitarre, mit musikalischer Unterstützung von Matthias Romer, Geige“, heißt es in der Ankündigung. Eine Kerze sollte mitgebracht werden. Der Eintritt ist frei, um eine Spende wird gebeten. Kurz berichtet ● Christbaumstellen auf dem Aulendorfer Kirchplatz AULENDORF (sz) - Die Kolpings- familie Aulendorf stellt heute, Freitag, nachmittags den Christbaum auf dem Kirchplatz von St. Peter auf. Um 18 wird bei Glühwein und zu adventlichen Klängen eines Blasmusiks-Quartetts die vorweihnachtliche Zeit eingeläutet und der Christbaum gelobt. Aus Veranwortung für die „Eine Welt“ legen sich Jugendliche des Studienkollegs St. Johann beim Schulfest ins Zeug BLÖNRIED (sz) - „Die Schüler haben hervorragende Arbeit geleistet.“ Klaus Schneiderhan, Schulleiter des Studienkollegs St. Johann in Blönried staunt über den Einsatz der Schüler beim Schulfest. Eine Rekordsumme für ein Entwicklungsprojekt von Pater Kulüke in der philippinischen Drei-Millionen-Stadt Cebu kam zusammen. Der Steyler-Missionar hilft dort Menschen, die sich auf Müllhalden das Nötigste zum Leben zusammenklauben müssen. Zwei Frauen auf einer Müllhalde. In einem großen Korb haben sie ge- sammelt, was von dem, was andere wegegeworfen haben, für sie noch von Wert ist. Das Foto ist auf der Internetseite über das Projekt von Pater Kulüke zu sehen. Der SteylerMissionar setzt sich für solche Menschen in der drei-Millionen-Stadt ein. Er unterstützt aber auch junge Frauen und Mädchen in den Rotlichtvierteln der Stadt. Gibt ihnen die Chance auf Bildung und die Chance auf ein Leben ohne Prostitution. Seit Anfang Juli 2012 ist P. Heinz Kulüke der neue Generalsuperior der Steyler Missionare. Sein Projekt erhält jetzt auch Geld vom Studienkolleg St. Johann in Blönried. Für die sagenhafte Summe von 7000 Euro hat sich Pater Helmut Thometzki im Namen der Steyler Ordensgemeinschaft in einem Brief bei der Schule bedankt. Der Betrag wurde durch die große Verlosung eingenommen. Der gesamte Losverkauf wurde dabei von Schülern und Schülerinnen organisiert. Jona Rief, Jennifer Kloker, Lukas Maucher, Verena Kieble und Nadja Frick sorgten für die Verteilung der Lose in den Klassen. Über 400 Losverkäufer wa- ren unterwegs. Und weil sie alle in diesem Jahr das Abitur am Studienkolleg machen werden, trommelten sie ein Team von Achtklässlern zusammen und zeigten ihnen, wie’s geht. Der Nachwuchs wird im Sommer 2013 die große Verlosung mit Alfred Leitner, dem Vater einer Schülerin aus Aulendorf, stemmen. Alfred Leitner engagiert sich seit Jahren für den guten Zweck, indem er dafür sorgt, dass tolle Preise wie Fahrräder oder Rundflüge zum Loskauf verführen. Um den Betrag von 7700 Euro überweisen zu können, haben die Schüler und Schülerinnen der Klasse 10a, die den Crêpestand in Eigenregie aufgebaut und betrieben haben, den Erlös des Verkaufs ebenfalls P. Kulükes Projekt zufließen lassen. Schulleiter Klaus Schneiderhan beeindruckt das Engagement der Schüler. 2000 bis 3000 Euro mehr als die Jahre zuvor, kamen in diesem Jahr zusammen. Doch auf die Summe komme nicht an. „Mir ist wichtig, dass unsere Schüler soziale Verantwortung für ein Eine-Welt-Projekt übernehmen, den modernen Nationalismen und Egoismen zum Trotz.“ So stimmt’s ● Zwei Enthaltungen AULENDORF (sz) - Gabi Schneiderhan (CDU) und Bürgermeister Matthias Burth haben sich beim Antrag von Christof Baur (FW) zum Thema Spielplatz auf der Steige enthalten. Die SZ hatte im Artikel „Gemeinderat will Gesamtkonzept für Spielplätze“ vom 29. November aber von nur einer Enthaltung geschrieben. Wir bitten diesen Fehler zu entschuldigen.