ASAN 1401 Bestimmung von PBDE mit SPE-DEX
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ASAN 1401 Bestimmung von PBDE mit SPE-DEX
AS-Applikationsnote ASAN 1401 Polybromierte Diphenylether und Polybromierte Diphenyle aus der Gesamtprobe mittels SPE-DEX® Einführung Polybromierte Diphenylether (PBDE) und Polybromierte Diphenyle (PBE) wurden seit den 60iger Jahren vielfach eingesetzt. Sie dienen als Flammschutzmittel und wurden in Kunststoffen/ Textilien und elektronischen Bauteilen verwendet. Aufgrund der geringen Wasserlöslichkeit und dem geringen Dampfdruck wurde die Emission in die Luft oder die Auslaugung in Wasser vernachlässigt. PBDEs werden in drei unterschiedlichen technischen Gemischen hergestellt. Je geringer die Bromierung ausfällt, desto höher wird die Toxizität eingestuft. Über bessere analytische Messverfahren konnte der Nachweis dieser Analyten deutlich gesenkt werden. Aufmerksam wurde man durch steigende positiv-Befunde in Vögeln und Fischen. Außerdem wurden PBDEs in Muttermilch festgestellt. Nach ausführlichen Risikobewertungen sind PentaBDE und OctaBDE verboten. Ebenfalls ist die in Verkehrsbringung von PBEs aus Elektro- und Elektronikgeräten seit 2006 verboten. Beide Stoffgruppen gelten als karzinogene Substanzen. Weitere Risiken sind bekannt, jedoch noch nicht bestätigt. Ähnlich der Polychlorierten Biphenyle (PCB) reichern sich diese Substanzen in Fetten an und sind nicht biologisch abbaubar. Für die Untersuchung von Feststoffen sind bereits Normen und Messverfahren erarbeitet. Für die Untersuchung von Gesamtwasserproben, muss diese Arbeit erst noch abgeschlossen werden. Dem Einführungsbeitrag der Normentwurf 16694:2014-01 ist zu entnehmen, dass die Untersuchung der Gesamtprobe auf PBDE entscheidend ist. Die Analyten sind bis zu 90% an Schwebstoffen gebunden. Der Normentwurf nutzt das Verfahren der Festphasenextraktion und sieht die Limitierung im Schwebstoffanteil von bis zu 500 mg/l. Bei der Verwendung eines SPE-DEX® 4790 Systems können die möglichen Schwebstoff-/Feststoffanteile deutlich größer sein, ohne Probleme in der Extraktion zu erwarten. Die Anreicherung der Analyten erfolgt auf einer Disk. Bei hohen Feststoffanteilen aus der Probe können verschiedene Vorfilter oberhalb der Disk eingesetzt werden. Diese Vorfilter werden ebenfalls mit allen Lösemitteln benetzt, die für die Analyse erforderlich sind. Das System der Firma Horizon Technology ist so konzipiert, dass das Wasser direkt aus der originalen Probenflasche (alles außer NS Schliff möglich) vorbereitet wird. Die Probenflasche wird kopfüber auf einem Ventil angebracht. Nach der automatischen Konditionierung der Disk wird die Probe ASAN 1401 www.axel-semrau.de Seite1 von 5 AS-Applikationsnote ASAN 1401 zur Anreicherung über die Disk gegeben. Zwei Thermofühler verhindern das Überlaufen der Disk. Nach den optionalen Waschschritten kann die Disk über Vakuum getrocknet werden. Zum Eluieren wird das Elutionsmittel mit 40 psi (2,8 bar) Druck in die Flasche versprüht. Auf diese Weise werden die höchsten Wiederfindungen generiert. Die hier beschriebene Applikation wurde von Horizon Technology in Kooperation mit der italienischen Firma Istituto de Ricerca Sulle Acque (IRSA) entwickelt. Zum einen werden die allgemeinen Wiederfindungen nachgewiesen, zusätzlich wird der Einfluss von Vorfiltern ermittelt. Geräteaufbau Zur automatisierten SPE Probenvorbereitung wurde ein SPE-DEX® 4790 verwendet. Ein Controller kann bis zu acht Einheiten steuern. Die Software wird Browserunterstützt mittels LAN angesprochen. Die Lösemittel zur Konditionierung, zum Waschen der Probe/des Filters und zum Eluieren können ebenfalls für acht Einheiten verwendet werden. Zum Konditionieren stehen fünf Lösemittelplätze zur Auswahl. Für jeden Lösemittelplatz kann eine unterschiedliche Methode angewendet werden. Bei der Verwendung mehrerer System, kann jeder einzelne SPE-DEX® 4790 unabhängig gesteuert werden. Als Disk kam die Atlantic™ C18 zum Einsatz. Aufgefangen wurde das Eluat in einem 40 ml VOA Glasgefäß. ASAN 1401 www.axel-semrau.de Seite2 von 5 AS-Applikationsnote ASAN 1401 Step Lösemittel Soak Time Dry Time Prewet 1 Hexane 1:00 min 1:30 min Prewet 2 MeOH 1:00 min 1:30 min Prewet 3 Prewet 4 Reagent 1:00 min water Reagent 30 s water Process Sample 5s Rinse 1 Methanol 1:30 min 1:00 min Rinse 2 Hexane 1:00 min 1:00 min Rinse 3 Hexane 1:30 min 1:00 min Rinse 4 Hexane 1:30 min 2:00 min 5s Air Dry 5:00 min Tabelle 1: SPE-DEX Methode Für den Analyten BDE-209 wurde ein Thermo Trace GC mit FID verwendet. Ein GC-MS/MS von Thermo, ausgestattet mit einer PolarisQ Ion Trap, einem Thermo GC und inkludierten PTV Injektor, wurde für die Quantifizierung der PBDEs verwendet. Tabellen 2: GC/MS Parameter Splitless Time Transfer Temp. Ion Source Temp. Constant Pressure Carrier Gas Transfer Flow Rate Damping Gas Flow Injection Amount 120 s 280 C 250 C 25.0 psi He @ 1 mL/min 1,6 mL/min 1 mL/min 2 uL Oven Program Initial Temp 120 Initial Time 1 Level Ramp Temp. (C/min) (C) 1 30 230 2 4 280 Injector Program Ramp Temp. (C/min) (C) 14 280 ASAN 1401 C min Hold (min) 0,1 22 Hold (min) 2 www.axel-semrau.de Seite3 von 5 AS-Applikationsnote ASAN 1401 Messparameter und Ergebnisse In der ersten Versuchsreihe wurden die Reproduzierbarkeit und die Wiederfindung ermittelt. Dazu werden vier Proben mit 1,1 ng gelabelten Standards dotiert und in Doppelbestimmung über zwei Systeme extrahiert. Um die Widerfindung berechnen zu können, wird ebenfalls 1,1 ng Standard in 1 ml Hexan vermessen. Dieser Standard gilt als Bezugsgröße für die Berechnung. Compound Sample 1 Sample 2 Sample 3 Sample 4 Average SD± RSD% 87,9 87,2 77,4 85,6 5,7 84,5 4,8 PBDE-28 99,0 95,0 87,5 102,8 6,8 96,1 6,5 PBDE-47 92,5 89,7 84,2 104,4 9,2 92,7 8,5 PBDE-100 87,9 95,2 101,9 110,8 9,9 99,0 9,8 PBDE-99 101,8 85,3 91,0 109,3 96,9 10,8 11,1 PBDE-154 87,4 89,4 88,7 118,3 96,0 14,9 15,6 PBDE-153 80,3 75,6 76,1 73,9 3,6 76,5 2,7 PBDE-209 (by ECD) 13 84,0 74,2 98,7 80,6 Mass labeled C12 PBDE-28 84,4 10,4 12,3 13 113,1 98,9 121,6 119,6 9 Mass labeled C12 PBDE-47 113,3 10,3 Mass labeled 13 C12 PBDE-99 104,4 94,8 122,8 106,1 107,0 11,6 10,9 90,4 87,6 94,8 111,5 96,1 10,7 11,2 90,3 86,9 88,6 116,0 95,5 13,8 14,4 13 Mass labeled C12 PBDE154 13 Mass labeled C12 PBDE153 Tabelle 3: Ergebnisse der Wiederfindung Im zweiten Versuchsaufbau wird eine Probe mit einem hohen Sedimentanteil vorbereitet. Eine Probe wird ausschließlich über die Disk vorbereitet. Je nach Feststoffanteil in der Probe, wird die Disk blockiert. Eine Anreicherung der Probe und das anschließende Eluieren dauern demnach sehr lange. Der Geräteaufbau eines SPE-DEX® Systems erlaubt es, zusätzliche Vorfilter mit unterschiedlichen Porengrößen zu verwenden. Die Extraktion läuft deutlich schneller, jedoch genau so effizient. Sample 1 Recovery Sample 2 Without With 2 Pre-filters Pre-filter or and Screen Screen Compound Mass labeled 13 C12 PBDE-28 Mass labeled 13 C12 PBDE-47 76,8 70 Mass labeled 13 C12 PBDE-99 104,5 93,4 Mass labeled 13 C12 PBDE-154 111,9 102,7 13 Mass labeled C12 PBDE-153 Time to Process (mm:ss) 44,2 52,8 112 101,1 43:21:00 95:00:00 Tabelle 4: Ergebnisse der WF und Extraktionszeit einer sedimenthaltigen Wasserprobe ASAN 1401 www.axel-semrau.de Seite4 von 5 AS-Applikationsnote ASAN 1401 Bewertung der Ergebnisse Beide Versuche zeigen eine gute Wiederholbarkeit der Ergebnisse über das Gesamtverfahren wie auch eine gute Wiederfindung. Die geringe Wiederfindung im Versuch 2. des PBDE 47 liegt in der hohen Adsorption an den Feststoffpartikeln. Eine Erhöhung der Elutionsschritte könnte hilfreich sein. Die Ergebnisse der weiteren PBDEs sind hervorragend. Die Verwendung von Vorfiltern zeigt keinen Einfluss auf die Wiederfindung. Ein entscheidender Vorteil durch die Vorfilter liegt in der deutlich schnelleren Extraktionszeit. Im Vergleich dauerte die Extraktion ohne Vorfilter 95 min, mit den entsprechenden Filtern lediglich 43 min. Durch die einfache Bauweise der Systeme von Horizon, können die Proben direkt aus der Probenflasche auf die Disk gegeben werden. Eine Förderung über Pumpen, Ventile und Schläuche fällt nicht an. Dies eliminiert die Gefahr von Verstopfungen und bedeutet einen deutlich geringeren Wartungsaufwand. Ebenfalls ergibt sich aus diesem Geräteaufbau ein deutlich minimiertes Verschleppungsrisiko. Grundwasser, Oberflächenwasser, Abwasser usw. können mit derselben Effizienz bearbeitet werden. Die Frage, welche Probenart zuverlässig bearbeitet werden kann, stellt sich dem Benutzer nicht. ASAN 1401 www.axel-semrau.de Seite5 von 5