13:00 Uhr SF1 Samstag, 3. September 2016 - 09

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13:00 Uhr SF1 Samstag, 3. September 2016 - 09
FotoKunst
Samstag, 17. Dezember 2016 - 10:00 - 11:05 Uhr SF1
Der Wolkensammler: Jean Odermatt - San Gottardo
2005
Die Fotokamera ist ihm eines der Werkzeuge geworden, um seine Auseinandersetzung mit dem Berg
zu dokumentieren. Doch auch das Innenleben des Schweizer Zentralmassivs interessiert ihn: Vor
zehn Jahren eröffnete Odermatt in einer ehemaligen Militäranlage im Innern des Gotthards sein
Berghotel ohne Aussicht, das Hotel und Kommunikationszentrum La Claustra. In dieser Arbeit,
ebenso wie in den Fotografien seines «Gotthard-Projektes», geht es ihm um eines: das Erleben und
Sichtbarmachen von Transformation. Zur Eröffnung der neuen Gotthard-Bahnlinie führt die
«Sternstunde Kunst» mit Jean Odermatt als besonderem Bergführer die Zuschauerinnen und
Zuschauer in die Landschaften des Gotthards: in die Natur und das Innenleben des mythischen Ortes
und Wasserschlosses Europas. Ein Film von Iwan Schumacher.
Donnerstag, 22. Dezember 2016 - 18:15 - 18:45 Uhr NDR
Typisch! - Ein Leben für Bücher. Gerhard Steidl
Er holt Stars aus der ganzen Welt nach Göttingen, hat die Weltrechte am Gesamtwerk des
verstorbenen Nobelpreisträgers Günter Grass und druckt alles für den Modeschöpfer Karl Lagerfeld,
vom Briefpapier über Einladungskarten zu den exklusiven Modenschauen bis zum Kunstbuch. Mit
gerade einmal 18 Jahren hat Gerhard Steidl seinen Verlag in Göttingen gegründet, heute gehört er zu
den erfolgreichsten Verlegern weltweit. Künstler aus ganz Europa, Amerika, Asien reisen zu ihm in
die 120.000-Einwohner-Stadt Göttingen, um bei Steidl ihre Bücher verlegen zu lassen. Das
Besondere: Bei Steidl findet tatsächlich noch alles unter einem Dach statt, vom Layout bis zum Druck
des fertigen Buches. Und Steidl ist Perfektionist. Für das Fotobuch des kanadischen Rocksängers und
Fotografen Bryan Adams hat er extra ein besonderes Papier in Schottland anfertigen lassen. Das
Porträt aus der Reihe "Typisch!" begleitet Gerhard Steidl bei seiner Arbeit, etwa wenn er zusammen
mit Bryan Adams den letzten Feinschliff an dessen Fotobuch vornimmt.
Dienstag, 3. Januar 2017 - 01:15 - 02:10 Uhr arte
Legendäre Fotografen Südafrikas 2013
Durch die Linse der einflussreichsten Fotografen des Landes wirft "Legendäre Fotografen Südafrikas"
einen Blick auf die südafrikanische Geschichte der letzten 40 Jahre. Anhand von Interviews mit dem
Urvater der südafrikanischen Fotografie, David Goldblatt, und den Mitgliedern des berühmten FotoKollektivs Afrapix (1982-1991) führt die Dokumentation durch die großen politischen Ereignisse des
Landes von 1976 bis heute. Afrapix, bestehend aus etwa 65 freien Fotografen und rund 20 festen
Mitgliedern, war eine unabhängige Fotoagentur nach dem Vorbild von Magnum Photos. Dieser
weltweit einzigartige Zusammenschluss von Künstlern mit politischer Botschaft entstand aus den
traumatischen Erlebnissen während der Apartheid. Ihr fotografischer Ansatz wird heute von einer
neuen Fotografengeneration fortgesetzt: Jodi Bieber, Pieter Hugo und Zanele Muholi treten in die
Fußstapfen der sogenannten Struggle Photography. Sie entstand in den 80er Jahren als politischkünstlerische Bewegung, die mittels dokumentarischer Schwarz-Weiß-Fotos gegen die Apartheid
aufbegehrte. Mit viel Talent und Geschick setzt auch die jüngere Fotografengeneration das Bild als
Waffe ein und hält die aktuelle Entwicklung ihrer Heimat in ausdrucksstarken Aufnahmen fest. Vom
damaligen politischen Kampf zum heutigen fotografischen Augenzeugenbericht zeigt die
Dokumentation nicht nur die historischen Ereignisse in Südafrika, sondern erzählt auch von der
zeitgeschichtlichen Macht der Bilder und dem politischen Engagement der Künstler.
Mittwoch, 11. Januar 2017 - 21:45 - 22:00 Uhr alpha
Kunstraum - Wolfgang Ellenrieder: "Cross"
Lithografie im Zeitalter der Digitaltechnik? Solnhofener Platten mühsam bearbeiten, um mit ihnen
anschließend auf hundert Jahre alten Maschinen Blatt für Blatt - nein: Farbauftrag für Farbauftrag zu drucken? Das geht doch heute mit dem PC viel besser und einfacher. So denkt Wolfgang
Ellenrieder NICHT! Und er ist nicht der einzige. Als Professor erlebt er immer öfter, dass gerade junge
Künstler die Digitaltechnik so richtig satt haben. Sie sehnen sich nach neuen - alten Ausdrucksmöglichkeiten, und stoßen dabei auch auf die Lithografie - die Drucktechnik, die von Alois
Senefelder vor gut 200 Jahren in München erfunden wurde.
"Lithografie ist die Drucktechnik, die mir als Maler am nächsten kommt. Wichtig ist für mich die
Tatsache, dass es eben keine Fotokopie ist, denn es gibt in der Lithografie sehr viele
Eingriffsmöglichkeiten, die erst nach dem Zeichnen stattfinden, das ist das Spannende dabei. Deshalb
sehen viele Künstler in der Lithografie weniger eine Auflagen-Option, als vielmehr ein
Experimentierfeld," so Wolfgang Ellenrieder.
Wolfgang Ellenrieder zeichnet sein Motiv, ein brennendes Motorrad, in Farbauszügen auf die
Steinplatten. In der Werkstatt entsteht in kollegialer Zusammenarbeit mit dem Druckerteam der
erste Bogen. Langsam beginnt die Technik zu faszinieren, die Genauigkeit, die vielen Möglichkeiten,
die Bewertung der Zwischenstände. Ein modernes Motiv, schrill und signalhaft, ein Eye-Catcher,
erfährt im Laufe der Bearbeitung die unterschiedlichsten Ausdrucksstadien. Fehler sind Anlass zu
weiterer Verbesserung und Umgestaltung, und die alten, aber liebevoll gewarteten und daher immer
noch einwandfrei funktionierenden Druckmaschinen erweisen dem Künstler und seinem Team sehr
wertvolle Dienste - nämlich "analoge" Technik vom Feinsten!
Donnerstag, 12. Januar 2017 - 18:15 - 18:30 Uhr alpha
Freitag, 13. Januar 2017 - 07:45 - 08:00 Uhr alpha
Wie Bilder richtig scharf werden - Linsen und Spiegel 1
Klasse Motive geben die Eisbachsurfer her, wenn Moderator Christopher Müller mit seiner Kamera
"Action-Fotos" schießt. Doch wie werden die Bilder überhaupt richtig scharf? Das erklärt Christopher
erst einmal über den Bau einer Lochkamera. Auch den Brennpunkt und die Brennweite lernen die
Schüler spielerisch über Experimente. Beim Einsatz der Kamera steht zunächst das Bild auf dem Kopf
und ist auch noch unscharf. Doch dann kommt die Linse ins Spiel.
Scharf sehen spielt auch bei Brillen eine Rolle. Beim Augenoptiker macht Christopher erst einmal den
Test. Ist er kurz- oder weitsichtig oder sieht er noch scharf wie ein Adler? Wann kommen
Sammellinsen, wann Zerstreuungslinsen zum Einsatz? Der Film zeigt, wie sehr die Physik in ganz
alltägliche Beobachtungen und Abläufe hereinspielt. ARD Alpha - Lernen erklärt präzise und ist immer
nah dran am Leben mit ganz praktischen Beispielen und spannenden Experimenten.
Sonntag, 1. Januar 2017 - 19:30 - 20:15 Uhr ZDF info
ZDF-History - Bilder, die Geschichte machten
Medien
Freitag, 16. Dezember 2016 - 21:50 - 22:45 Uhr arte
Generation Sputnik - Das Goldene Zeitalter der Science-Fiction
2014
Der Dokumentarfilm erinnert an die utopiedurstige Zeit zwischen "Sputnik"-Start und Mondlandung.
Welche Vorstellungen trieb die Menschen vor einem halben Jahrhundert um, wenn sie an ihre
Zukunft - unsere Gegenwart - dachten? Wie schlugen sich die schier grenzenlose Begeisterung für
Technik und der optimistische Glaube an die Zukunft kulturell nieder?
Samstag, 17. Dezember 2016 - 16:30 - 16:55 Uhr alpha
X:enius - Stadt der Zukunft - Wie "smart" kann sie sein?
Montag, 19. Dezember 2016 - 11:30 - 11:45 Uhr Phoenix
ZDF-History - Krieg der Zeichner 2015
Die Dokumentation zeigt, welche Rolle der Zeichentrickfilm in der Propaganda des Zweiten
Weltkriegs spielte
Donnerstag, 22. Dezember 2016 - 14:35 - 15:30 Uhr One
Max und Moritz - Die unglaubliche Geschichte eines Kinderbuchs
2015
2015 war es 150 Jahre her, dass die Schelmenstreiche von Max und Moritz zum ersten Mal
veröffentlicht wurden. Seitdem wurde das Buch in unzählige Sprachen übersetzt, immer wieder neu
aufgelegt und in zahlreichen Adaptionen weitererzählt. Die Dokumentation nimmt das Jubiläum zum
Anlass und spürt dem Einfluss nach, den Max und Moritz bis in unsere Tage auf Comics, Kinderbücher
und die Kindheitserinnerungen zahlloser Menschen haben. In sieben Episoden spürt die
Dokumentation, ausgehend von den sieben Max-und-Moritz-Streichen, dem Schelmenbuch nach:
Was bedeutet es für heutige Kinder? Wo fand Wilhelm Busch seine Inspirationsquellen? Wie wurde
es zum berühmtesten Kinderbuch? Ist Max und Moritz ein Erziehungsbuch? Oder der erste
deutschsprachige Comic? Und wie hat das Buch nachfolgende Generationen geprägt?
Sonntag, 1. Januar 2017 - 18:00 - 18:30 Uhr alpha
Unsere zweite Haut - Mode und Individualität
Samstag, 7. Januar 2017 - 18:00 - 18:30 Uhr alpha
Unsere zweite Haut - Mode, Marken und Märkte
Dienstag, 10. Januar 2017 - 00:45 - 01:15 Uhr ZDF info
Leschs Kosmos - Die geheime Macht der Farben
Spielte die Sakkofarbe bei der Präsidentschaftswahl in den USA eine Rolle? Gewinnen Fußballer
häufiger, wenn sie ein rotes Trikot tragen? Harald Lesch ist der Macht der Farben auf der Spur. Gibt
es eine geheime Siegerfarbe? Forscher haben die Olympischen Spiele analysiert und entdeckt, dass
statistisch mehr Athleten in roten Trikots gewonnen haben als in anderen Farben. Tatsächlich gibt es
Hinweise darauf, dass Rot Sportler stärker macht. Beim Sport, im Wahlkampf und in der Werbung
scheint eine Farbe zu dominieren - Rot. Dabei steht sie für Angriff und Aggression, aber auch für
Liebe und Attraktivität. Wie kommt es, dass eine Farbe so unterschiedliche Gefühle auslöst?
Montag, 2. Januar 2017 - 21:45 - 22:00 Uhr alpha
Dienstag, 3. Januar 2017 - 10:00 - 10:15 Uhr alpha
Mittwoch, 4. Januar 2017 - 17:00 - 17:15 Uhr alpha
Der lange Schatten von Kultur, Folge 10 - Bilder und Wirklichkeit
Samstag, 7. Januar 2017 - 17:15 - 18:00 Uhr ZDF info
Geheimnisse der digitalen Revolution - Multimedia und Internet
Kunst & Künstler
Mittwoch, 14. Dezember 2016 - 21:45 - 22:00 Uhr alpha
Donnerstag, 15. Dezember 2016 - 10:00 - 10:15 Uhr alpha
Freitag, 16. Dezember 2016 - 17:00 - 17:15 Uhr alpha
Kunstraum - Flatz: "Eine für alle"
Die Installation "Eine für alle" von Flatz beschäftigt sich mit einem zentralen Thema unserer
Gegenwart, nämlich mit unserem Verhältnis zum Islam. Die öffentliche Diskussion um den Bau neuer
Minarette, um das Tragen von Burkas oder um die Frage der Beschneidung hat extremes Potenzial an
Emotionalität, und Flatz versucht auf seine unverwechselbare Art, diese Emotionen zu thematisieren
und zu visualisieren.
Die Aktion fand im Oktober 2012 vor dem Flatz-Museum in Dornbirn, Vorarlberg, statt. Eine Muslima
wird ausgestellt. Auf den ersten Blick ein schockierendes Ereignis: Wie ein Kunsttransport wird die in
eine Burka gänzlich verhüllte Frau in einem sorgsam verpackten und gesicherten Container mit
einem Gabelstapler vor das Museum gefahren. Der Container wird abgestellt und sorgsam entpackt,
und sichtbar wird die Unsichtbare! Die völlig verhüllte Frau, die äußerlich gar kein Zeichen von
Individualität trägt, schaut wie ein Tier im Zoo auf das Publikum. Wer ist hier im Käfig, wer draußen?
"Ich habe die Muslima als meine Krankenschwester am Krankenbett kennen gelernt. Eine Muslima
darf niemals in einem Raum mit einem Mann alleine sein. Ich fragte sie, ob sie dies mit ihrem
Glauben vereinbaren könne, da antwortete sie: Not bricht Gebot!" sagt Flatz und erläutert im Film
außerdem das Konzept und die Exponate seines Flatz-Museums, seine eigene Geschichte und sein
Verhältnis zu seiner Geburtsstadt Dornbirn.
Mittwoch, 21. Dezember 2016 - 21:45 - 22:00 Uhr alpha
Freitag, 23. Dezember 2016 - 17:00 - 17:15 Uhr alpha
Kunstraum - Flatz: "Lover"
Flatz betätigt sich sein einiger Zeit auch mit der künstlerischen Gestaltung von Innenräumen,
Fassaden und baulichen Ensembles. Unscheinbare, ja hässliche Industrieanlagen aus den 1960er
Jahren im Süden bzw. Osten Münchens haben sein Interesse gefunden. Bauwerken, die jeder
Architekt oder Stadtplaner ohne Bedenken zum Abriss freigeben würde, verhilft Flatz zu neuer Blüte.
Er zieht alle Register eines Malers, Bildhauers und Objektkünstlers und bestückt die von ihm
gestalteten Räume auch mit seinen Bildern und Objekten. Der Büroraum wird zum Museum, die
Theke zur Skulptur, die Empfangshalle zum Lichtobjekt.
Das Logistikzentrum eines großen Versandhauses im Münchner Osten soll nach neuesten
technischen und kaufmännischen Anforderungen renoviert werden. Der Empfangsbereich wird in
eine Licht- Skulptur verwandelt, die an den Film Matrix erinnert; die Fassade des Hauses erhält
Binärcodes in diversen Formen, und der zentrale Empfangsbereich: einen Lover. Der Autokenner und
Autofan Flatz legt einen Porsche, der auch schon Autorennen gefahren ist, wie einen echten Lover in
ein gemütliches Sofa. "Mich hat an diesen Fahrzeug neben der geilen Farbe sein fetter Arsch
fasziniert", meint Flatz. "Da wusste ich sofort: Das wird ein Kunstwerk. Lange habe ich gebraucht, bis
ich ein geeignetes, breites und tragfähiges Sofa gefunden habe. Und jetzt liegt er da, der Porsche, wie
ein fetter Lover über seiner Alten"
Samstag, 24. Dezember 2016 - 05:40 - 06:365 Uhr arte
Die Freiheit führt die Kunst - Von David bis Monet: Maler im Angesicht der Macht 2015
Im Jahr 2016 feiert das Pariser Musée d'Orsay sein 30-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass führt der
Dokumentarfilm anhand exemplarischer Exponate aus der Sammlung durch die Geschichte des
späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts, durch seine Revolutionen in Politik, Industrie, Wissenschaft
und Kunst.
Die Kunst war jahrhundertelang ein Instrument der Machthaber, die sich in Porträts verewigen ließen
und die bedeutendsten Momente ihrer Herrschaft in prächtigen Gemälden festhielten. So schufen
die Maler regelrechte Ikonen, die in die offizielle Geschichtsschreibung eingingen. Von Napoleon bis
Clemenceau, von den letzten Historienbildern über die Erfindung von Fotografie und Film bis zur
modernen Kunst: Der Dokumentarfilm erzählt anhand von Werken bedeutender Künstler wie David,
Delacroix, Daumier, Courbet und Monet von den Entwicklungen des 19. und frühen 20 Jahrhunderts.
„Bonaparte beim Überschreiten der Alpen am Großen Sankt Bernhard“ von Jacques-Louis David
wurde zu einem propagandistischen Meisterwerk; „Die Freiheit führt das Volk“ von Eugène Delacroix
zeigt einen blutigen Revolutionstag während der Volksaufstände von 1830, und für „Ein Begräbnis in
Ornans“ verwandelte Gustave Courbet eine ländliche Bestattungsszene in ein geniales Historienbild
aus der späten Zweiten Republik. Das Ende der Historienmalerei kam mit dem Impressionismus und
seinen Vertretern wie Caillebotte, Degas, Cézanne und Monet, die sich nicht für den Adel und das
Großbürgertum interessierten und das moderne Zeitalter einläuteten. Fotografische und
kinematografische Techniken befreiten die Künstler schließlich aus dem objektiven Realismus und
ebneten den Weg für Symbolismus, Fauvismus und Kubismus. Es scheint, als hätte sich die
Verbindung von Kunst und Macht somit endgültig aufgelöst.
Mittwoch, 28. Dezember 2016 - 21:45 - 22:00 Uhr alpha
Kunstraum - Dietmar Tanterl: "Rot Wein Rot"
Dietmar Tanterl arbeitet mit dem abstraktesten "Material", das einem Künstler zur Verfügung steht:
mit Licht. Seine Arbeiten sind keine leuchtenden oder beleuchteten Plastiken oder Installationen. Für
Tanterl ist das Licht das Medium des Ausdrucks. Wie komplex diese scheinbar einfache AusgangsSituation ist, schildert er so: "Für mich ist das Entscheidende, dass ein Kunstwerk immer einen Bezug
zur Realität hat. Es geht nicht darum, ein Werk in den allgemeinen Raum zu stellen, sondern darum,
eine Versuchsanordnung zu finden, in der eine Arbeit als Werk zu verstehen ist, sozusagen
Symbolcharakter hat, aber im Grunde genommen nur exemplarisch als Experiment fungiert."
Im neu gestalteten Lenbachhaus in München kann man Dietmar Tanterls Arbeit "Rot Wein Rot" als
Dauerinstallation erleben. 18 Lichtkörper, in unterschiedlicher Stückzahl, aber auf einer einzigen
Ebene im Treppengang verteilt, stellen die materielle Komponente von "Rot Wein Rot" dar. Die
Arbeit besteht jedoch nicht darin, unterschiedliches Licht und unterschiedliche Farben, in diesem Fall
Rot und Weiß, auszustrahlen. Es geht bei diesem Werk um das Erlebnis von Raum, Zeit, Farbe und
Licht. Die Kombination dieser Elemente und die dann sich abspielenden subjektiven Gedanken und
Erlebnisse sind die Dinge, die Tanterl interessieren. "Es gibt die sprachliche Komponente, also Rot
Wein Rot, dann eine symbolische, also z.B. Österreichische Nationalflagge, und dann einen Bezug
zum Wein: Auf kaum einem Bild eines österreichischer Politikers fehlt das Glas Wein", sagt Dietmar
Tanterl Und: "Ich wünsche mir eigentlich nur, dass der Betrachter in der Lage ist, nachzuvollziehen,
was mich in dem Moment des Betrachtens gerade interessiert hat. Wenn ich das ansatzweise
erreicht habe, bin ich schon zufrieden, mehr kann man gar nicht erwarten."
Samstag, 31. Dezember 2016 - 00:00 - 00:15 Uhr alpha
Kunstraum - Gabriele Drexler: "Portrait Max Mannheimer"
Wozu noch Portraits malen, wo es doch die Fotografie, das Video, das Handy gibt? Gabriele Drexler
stellt sich dieser Herausforderung im Bewusstsein, dabei auch scheitern zu können. Ein Portrait,
gemalt mit Öl auf Leinwand, dazu gehört zunächst Mut und Einfühlungsvermögen.
Die Künstlerin portraitiert Max Mannheimer, einen der bekanntesten, politisch aktiven
Überlebenden der Konzentrationslager. Seine Lebensgeschichte ist bedrückend, aber noch
ergreifender ist seine Fähigkeit, heute, nach so vielen Jahrzehnten, darüber in einer Art zu berichten,
die jeden berührt. "Ich hoffe, dass es mir möglich ist, diesen wichtigen Aspekt aus seinem Leben in
meinem Portrait festzuhalten", meint Gabriele Drexler.
Samstag, 31. Dezember 2016 - 03:30 - 03:40 Uhr alpha
Kunstraum - LOOMIT: "Graffiti-Galerie"
Loomit zählt zu den prominentesten Sprayern Deutschlands. Seine Arbeiten sind in China,
Südamerika, der Ukraine und in vielen Ländern Europas und den USA zu sehen. In München hat er
sich zur Aufgabe gemacht, die Fussgänger- und Fahrrad-Unterführung am Friedensengel zu gestalten.
Dies macht er jedoch nicht alleine: er übernimmt die beiden Eingangsbereiche und wählt für die
Gestaltung der anderen Flächen im Innern der Unterführung befreundete Künstler aus. Er ist nicht
nur Künstler, sondern auch Kurator und Galerist. Die Graffiti-Künstler kommen aus Hiroshima,
Santiago de Chile, Hamburg, München und vielen anderen Städten. "Ein Kollege ist in diesem Jahr an
Krebsleiden gestorben, das hat uns alle sehr stark mitgenommen, und hier am Friedensengel erstelle
ich ihm ein Epitaph, ein kleines Denkmal. Der Friedensengel ist dafür ein besinnlicher Ort". Loomit
Samstag, 31. Dezember 2016 - 03:55 - 04:10 Uhr alpha
Kunstraum - Wolfgang Diller: "Lost Images"
Wolfgang Diller ist ein Computerkünstler der ersten Stunde. Seine Motive entstammen teils der PopArt, teils dem kritischen Realismus. Zur Computerkunst kam der durch einen Schicksalsschlag, der er
aber produktiv nutzte.
"Ich habe eigentlich mit Malerei angefangen, ende der 70 er Jahre, in den 80er schon mit Video
gearbeitet und damit begonnen, populäre Medien für die Kunst zu nutzen. Zu den Videospielen bin
ich gekommen, weil ich mein Atelier verloren habe, meine Bilder alle vernichten musste. Vorher aber
habe ich sie eingescannt und verwende sie jetzt als Vorlage für meine Spiel-Kunst. Virtuelle 3DWelten. Ich wollte eine eigene Galerie, neue Installationen schaffen. Das Bauen hat mich gereizt.
Außerdem finde ich es eine sehr wichtige Aufgabe, Medien-Archälolgie zu betreiben. Der erste
Fernsehsender wurde immerhin von den Nazis in Betrieb genommen. Die Wurzeln der Medienkunst
liegen im Militärischen". Wolfgang Diller
Das größte technische Problem besteht in der immer komplexer werdenden Betriebssoftware, die
dem Künstler die Möglichkeit nimmt, seine Arbeiten mit den neuesten Computern zu gestalten.
Wolfgang Diller setzt sich mit seinen Computer-Arbeiten wie kaum ein anderer der gnadenlosen
Technologisierung unseres Alltags aus und vermittelt das Dilemma, in dem der Künstler als
Individuum der (technisierten) Gesellschaft gegenübersteht.
Samstag, 7. Januar 2017 - 05:25 - 06:10 Uhr arte
Die Geheimnisse der Meisterwerke - Goya 2012
Goya war ein herausragender Portraitist; wie Velasquez malte er für den spanischen Hof.
Epochenprägend waren aber vor allem seine unabhängigen Werke. Sie sprachen für ein starkes
politisches Engagement und eine oft zwiespältige Haltung: Goya unterhielt gute Beziehungen zum
König, war zugleich aber fasziniert von der Französischen Revolution. Umso mehr erschütterte ihn
das gewaltsame Vorgehen Napoleons. Es inspirierte ihn zu einer Serie von Radierungen und einigen
düsteren, teils brutalen Gemälden. Goya war wohl der erste Künstler mit klassischer Ausbildung, der
in seinen Werken eigene Ansichten zum Ausdruck brachte. Das machte ihn zum Vorreiter einer
ganzen Generation von Künstlern, die heute der Romantik zugeordnet werden. Jüngst wurde die
Echtheit einiger Goya-Werke in Frage gestellt. Seither herrschen Zweifel in den großen Kunstmuseen
dieser Welt. Welche Techniken benutzte Goya? Welche Pigmente standen ihm zur Verfügung?
Anhand von Röntgenstrahlen lassen sich Signaturspuren erkennen. Was bedeuten sie? Die Sendung
behandelt hochaktuelle Fragen und begleitet auf der Suche nach Antworten Goya-Experten in die
nordfranzösischen Städte Lens und Lille. Laboruntersuchungen einiger vom Louvre ausgewählter
Kleinformate runden die Annäherung an den Ausnahmekünstler ab.
Samstag, 14. Januar 2017 - 20:15 - 21:45 Uhr arte
Wahn, Wut oder Wollust? - Das Ohr von Vincent van Gogh
2016
Seit mehr als einem Jahrhundert streiten Experten darüber, was in der Nacht des 23. Dezember 1888
in Arles wirklich geschah, als sich das Malergenie Vincent van Gogh in einer grausigen
Verzweiflungstat das Ohr mit einem Rasiermesser abschnitt und es anschließend einem Mädchen in
einem Bordell brachte. Was verrät dieser Akt blutiger Selbstverstümmelung über van Goghs
psychische Verfassung? Schnitt er sich wirklich das ganze Ohr ab? Und wer war die geheimnisvolle
Prostituierte, die das Ohr offenbar entgegengenommen hatte? Nach der Tat versuchten einige, die
Angelegenheit zu vertuschen: Van Goghs eigene Familie beispielsweise zerstörte kompromittierende
Dokumente. Die britische Autorin Bernadette Murphy, die in der Provence lebt, trug fünf Jahre lang
die Puzzleteilchen zusammen, die van Goghs Leben in Arles in den Jahren 1888 und 1889 erzählen. In
ihren minuziösen Nachforschungen förderte sie eine ganze Kette von Beweisen zutage, aus denen
hervorgeht, was in jener Nacht wirklich geschah und wer alles mit dem brutalen Zwischenfall zu tun
hatte. Der Dokumentarfilm beleuchtet van Goghs Aufenthalt in Arles in seinem berühmten gelben
Haus, die Menschen, die dem Fremden feindlich oder wohlgesonnen gestimmt waren, seinen
unbändigen Schaffensrausch und Paul Gauguins Besuch, der einen Wendepunkt in van Goghs Leben
darstellte. Auf der Grundlage von Bernadette Murphys gründlichen Forschungen und anhand der
Werke des Malers wird das Arles des ausgehenden 19. Jahrhunderts wieder lebendig: Wie van Gogh
damals in Südfrankreich lebte und welche Wahnvorstellungen, Alpträume und Depressionen ihn in
dieser schweren inneren Krise quälten.