Ultras. Delinquente Jugendsubkultur oder

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Ultras. Delinquente Jugendsubkultur oder
Geisteswissenschaft
Nils Pilgrim
Ultras. Delinquente Jugendsubkultur oder
kriminalisierte Leidenschaft?
Am Beispiel der "Violet Crew" Osnabrück
Studienarbeit
Niedersächsische Fachhochschule
für Verwaltung und Rechtspflege
– Fakultät Polizei –
Ultras – Delinquente Jugendsubkultur oder kriminalisierte
Leidenschaft?
Am Beispiel der „Violet Crew“ Osnabrück
Hausarbeit für das Studienfach Soziologie/Politologie
Vorgelegt von: Nils Pilgrim
Abgabetermin: 20.08.2007
Inhaltsverzeichnis
Einleitung………………………………………………………………………………3
Teil I: Der Begriff „Ultra“
1.1 Die Geschichte der Ultrabewegung………………………………………………...6
1.2 Struktur und Aktivitäten……………………………………………………………10
1.3 Ultras in Deutschland………………………………………………………………11
Teil II: Die „Violet Crew“
2.1 Mitgliederstatistik………………………………………………………………….12
2.2 Geschichte der „Violet Crew“....…………………………………………………..13
2.3 Ein aktuelles Selbstbild/Selbstverständnis der „Violet Crew“…………………….16
2.4 Das Fanzine „Im Zeichen der Maske“……………………………………………..22
2.5 Das Projekt „Fancontainer e.V.“…………………………………………………...23
Teil III: Das Verhältnis der Ultras, insbesondere der „Violet Crew“, zur Polizei
3.1 „Polizeiwillkür“…………………………………………………………………….26
3.2 Aggression und Gewalt der Ultraszene…………………………………………….28
3.3 Die Art der Unterstützung der Mannschaft und ihre Folgen……………………….29
Fazit…………………………………………………………………………………….32
Literaturverzeichnis......................................................................................................34
Anhang...........................................................................................................................35
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Einleitung
Der Fußball mobilisiert seit jeher Menschen unterschiedlichster Herkunft, sozialer Stellung
und jeden Alters. Über die Jahrzehnte entwickelten sich immer neue Phänomene innerhalb des
Kreises der Stadionbesucher, insbesondere in den Fanblöcken. Gerade in den späten 70er
Jahren und in den frühen 80er Jahren entwickelten sich unterschiedliche Strömungen in den
Fanszenen, wie „Hooligans“, „Kuttenfans“ etc.
In den späten 90er Jahren bildete sich eine neue Strömung in den Stadien Deutschlands: die
„Ultras“. Die Gruppierungen entwickelten sich relativ zeitgleich in fast jeder Fanszene der
deutschen Fußballvereine. Ihre Mitglieder waren in der Regel Jugendliche, die sich zum Ziel
gesetzt hatten, ihre Vereine nach südeuropäischem Vorbild zu unterstützen. Das heißt mit
bengalischen Feuern, anderen pyrotechnischen Erzeugnissen, neuen Liedern und durch
Choreographien.
Aufgrund des Alters ihrer Mitglieder, ihrer martialischen Namen und des Selbstverständnisses
als Elite in der Kurve aufzutreten, wurden die Ultra-Gruppierungen von den alteingesessenen
Fanszenen, deren Strukturen sich teilweise über Jahrzehnte entwickelt hatten, argwöhnisch
begutachtet. Es kam teilweise zu gewalttätigen Auseinandersetzungen innerhalb der eigenen
Szene (Bspw. in der Osnabrücker Fanszene beim Auswärtsspiel in Magdeburg 2001).
Die Ultras wurden als ein vorübergehendes Phänomen angesehen, das sich in wenigen Jahren
von selbst erledigen würde, wenn das Interesse der Jugendlichen am Fußball in den
Hintergrund treten würde, wenn sie in das Berufsleben einsteigen würden und evtl. die ersten
Freundinnen ins Leben treten würden.
Entgegen dieser Erwartungen setzte sich der Ultra-Gedanke jedoch in den meißten Stadien
durch und hat inzwischen in vielen Fankurven einen hohen Stellenwert erreicht.
Da dieser Stellenwert und das Auftreten der einzelnen Ultra-Gruppierungen jedoch regional
sehr unterschiedlich sind, würde es keinen Sinn machen eine pauschale Arbeit über die UltraSzene in Deutschland zu verfassen. Jede Fanszene in Deutschland ist unterschiedlich und
somit hängt es auch von den gewachsenen Strukturen, von der regionalen Lage, dem
sportlichen Erfolg, der Vereinsführung und vielen weiteren kleinen Faktoren ab, wie sich die
Ultra-Gruppierungen entwickeln konnten.
Daher möchte ich meine Arbeit auf eine spezielle Gruppierung beschränken. Die „Violet
Crew“ ist die Ultra-Gruppierung des VfL Osnabrück. Dieser niedersächsische Traditionsverein
spielt kontinuierlich in der zweit- oder dritthöchsten deutschen Spielklasse, hat eine
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