Zwingerhusten Kein Hund will husten Aber: Wo immer sich Hunde

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Zwingerhusten Kein Hund will husten Aber: Wo immer sich Hunde
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Zwingerhusten
Kein Hund will husten
Aber: Wo immer sich Hunde treffen, besteht die Gefahr, dass sie sich mit dem sogenannten "Zwingerhusten"
anstecken. Zwingerhusten ist eine Tröpfcheninfektion, die eingeatmet wird oder durch direkten Kontakt
übertragen wird. Hunde können die Krankheit nicht nur während der Ansteckungsphase, die normalerweise 8 10 Tage beträgt übertragen, sondern bleiben bis 12 Wochen, nachdem der Husten abgeklungen ist,
ansteckend.
Warum heißt der Zwingerhusten so?
In Zwingern ist die Ansteckungsgefahr besonders groß, daher der Name. Der medizinische Fachbegriff für den
Zwingerhusten lautet, infektiöse Tracheobronchitis".
Wie äußert sich der Zwingerhusten?
Infektiöse Tracheobronchitis ist eine Erkrankung des Atmungsapparates. Hunde aller Altersstufen können
befallen werden. Niesen ist oft eines der ersten Zeichen einer Ansteckung. Dann kann zuerst wässriger, später
auch schleimiger Nasenausfluss folgen. Der Husten selbst klingt trocken und tritt anfallsweise auf - ähnlich wie
beim Keuchhusten des Menschen. Manchmal erbrechen die Hunde einen weißen, zähepappigen Schleim, den
sie vorher abgeschluckt haben. In leichten Fällen bleibt der Hund dabei munter, in schweren Fällen wird er
müde, entwickelt Fieber und frisst nicht mehr. Er kann sogar eine Lungenentzündung bekommen lebensgefährlich für ältere, sehr junge oder geschwächte Tiere!
Was ist die Ursache dieser Erkrankung?
Diese Erkrankung wird durch einen Komplex an bakteriellen und viralen Erregern wie beispielsweise dem
Parainfluenzavirus und dem Bakterium Bordetella bronchiseptica hervorgerufen. Auch Umweltfaktoren wie z.
B. Stress und zu hohe oder zu niedrige Temperatur können dazu beitragen.
Wie findet die Übertragung statt?
Die Übertragung erfolgt durch Husten oder Niesen, aber auch durch Kontakt (wie beim Beschnuppern). Wo
immer sich Hunde treffen -in der Hundepension, auf dem Hundeplatz, in der Hundeschule oder an anderen
Orten gibt es ein Risiko.
Kann ich meinen Hund anstecken?
Händewaschen nach Kontakt mit einem erkrankten Hund reicht normalerweise aus das Bakterium abzutöten,
das Sie ansonsten beim Streicheln auf Ihren Hund übertragen können.
Wie kann man behandeln?
Der Husten selbst lässt sich kaum behandeln - wir können nur versuchen, ihn mit Antibiotika und Hustenmitteln
zu kontrollieren. Zudem sollte man den Hund gut pflegen. Bei schwerer Verlaufsform kann es nötig werden,
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andere Medikamente einzusetzen, um Komplikationen zu vermeiden. Zumeist endet die Erkrankung nach ein
paar Wochen - zurück bleibt die Erinnerung an eine unangenehme Erfahrung für Hund und Besitzer.
Wie ernst muss ich den Zwingerhusten nehmen?
Zwingerhusten kann mit der Grippe beim Menschen verglichen werden. Die Krankheit ist für Ihren Hund
genauso unangenehm, wie Grippe für uns, aber auch unsere vierbeinigen Freunde sterben Gott sei Dank nur
selten daran. Besonders gefährdet sind Welpen, ältere Hunde und durch andere Krankheiten geschwächte
Tiere. Normalerweise überstehen unsere Hunde die Erkrankung innerhalb von 2-3 Wochen ohne Spätfolgen.
Vorbeugen ist besser als heilen!
Hunde, die besonders gefährdet sind (beispielsweise in Hundeschulen, Hundepensionen oder
Hundeausstellungen), sollten gezielt gegen die Haupterreger geimpft werden. Gegen die beiden Haupterreger
Parainfluenza und Bordetella gibt es Impfstoffe. Parainfluenza wird bei der jährlichen 7-fach Impfung
routinemässig mitgeimpft, Bordetella wird extra geimpft. Hierbei wird der Impfstoff als Tropfen in die Nase
gebracht. Dieser so erzeugte Impfschutz tritt nach ca. 3 Tagen ein und hält 6 Monate. Für weitere Fragen steht
Ihnen unser kompetentes Team gerne zur Verfügung - und denken Sie bitte auch an andere Impfungen Ihres
Hundes.
Ihre Kleintierklinik am Landratsamt
Dr. H. Scholl, J. Fritz, Dr. S. Dahnken

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