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Diversity und Diversity-Kompetenz In der Sozialen Arbeit erfordert die Wertschätzung von Diversity und Diversity-Management Diversity bezeichnet alle Identitäten und als dem ordnenden System einen Paradigmen- Charakteristika, durch die sich ein Mensch von wechsel: Anderssein ist nicht gleichbedeutend anderen unterscheidet. Hierzu zählen nicht nur mit Defizite haben, Vielfalt stellt keine Bedro- die „klassischen“, weil sichtbaren, Differenz- hung der Effektivität einer Organisation dar; merkmale wie Geschlecht, Alter oder Personen mit Unbehagen gegenüber Werten ethnische Zugehörigkeit, sondern auch nicht der dominanten Gruppe sind nicht „randständig“. unmittelbar erkennbare, etwa religiöse Überzeugung, sexuelle Orientierung oder kultureller Die Akzeptanz dieser Überlegungen führt zur Hintergrund. Der konkrete Umgang mit Diversi- Notwendigkeit der Entwicklung einer Diversity- ty zeigt jedoch, dass sich Menschen auch Kompetenz, der als zusätzliche Schlüsselquali- ähnlich sind, und fordert somit für diese Vielfalt fikation der Sozialen Arbeit in Forschung, Lehre eine offene Wahrnehmungs- und Denkhaltung. und Praxis große Bedeutung zukommt. Diese durch die zunehmende Globalisierung unseres privaten und beruflichen Lebens beeinflusste Vielfalt zu berücksichtigen, stellt eine große Herausforderung auch für die Aus- und Weiterbildung dar. So ist es nicht verwunderlich, dass die Themen Diversity und DiversityManagement zunehmend an Hochschulen, in Unternehmen, Verwaltungen und im sozialen Bereich diskutiert werden. Institutsleitung Prof. Dr. Beate Aschenbrenner-Wellmann Wissenschaftliche und Gesamtleitung (verantwortlich im Sinne des Presserechts) Tel. 07141-9745 226 Fax 07141-9745 400 [email protected] Paulusweg 6, 71638 Ludwigsburg Volker Kaufmann Landeskirchlicher Migrationsdienst in Württemberg (Geschäftsführung) Administrative Leitung des IAD Tel. 0711-1656 108 Fax 0711-1656 49 108 [email protected] Institut für Antidiskriminierungsund Diversityfragen Evangelische Fachhochschule Reutlingen-Ludwigsburg Auf der Karlshöhe 2 71638 Ludwigsburg Diversity und Diversity-Management sind Be- Arbeitsschwerpunkte griffe, die in den letzten Jahren Einzug in die bundesdeutsche Diskussion über Gleichstel- Beobachten und Erkennen struktureller For- lungspolitik und Antidiskriminierungsansätze men der Diskriminierung gehalten haben. Das Diversity-Konzept setzt Anwendungsbezogene Forschung im Be- sich dabei für eine Anerkennung der Differenz reich Antidiskriminierung und Diversity ein, ohne dass diese zur Benachteiligung ein- Liebe Leserin, lieber Leser, zelner Menschen führt. Aufbau einer Datenbank zu diskriminie- Ziel des Instituts ist es deshalb, Phänomene renden und rassistischen Vorkommnissen der Differenz und Fremdheit aufzugreifen, wir freuen uns über Ihr Interesse am Institut für Entwicklung von Lehr- und Lernmaterialien wissenschaftlich zu bearbeiten und Programme Antidiskriminierungs- und Diversityfragen. Es für Schulen, Hochschulen, Verwaltungen und zur respektvollen und anerkennungsgeleiteten wurde gemeinsam von der Evangelischen Fach- Unternehmen praktischen Gestaltung von Unterschiedlichkeit hochschule Reutlingen-Ludwigsburg (EFH) und und Vielfalt zu entwickeln und somit Diskrimi- Erarbeitung einer eLearning-Plattform zum Diversity-Lernen und zum Antidiskriminie- dem Diakonischen Werk Württemberg (DWW) nierungen entgegenzuwirken. Zudem sollen gegründet. Die Idee hierzu beigesteuert und die wesentliche Beiträge für eine Zusammenfüh- Gründungsschritte vorgenommen haben Beate rung der Antidiskriminierungs- und Diversity- Unterstützung von und Austausch mit loka- Aschenbrenner-Wellmann von der Hochschule perspektiven entstehen. Durch wechselseitige len, nationalen und internationalen Vereinen, und Volker Kaufmann vom Landeskirchlichen Impulsgabe werden daher die mit Heterogenität Organisationen und Institutionen Migrationsdienst (Foto oben). verbundenen gesellschaftlichen Herausforde- Letzterer hat auch das baden-württembergische rungen aufgegriffen. rungs-Management Sensibilisierung und Kompetenzförderung von MitarbeiterInnen aus Verwaltungen, Un- Antidiskriminierungsnetzwerk ternehmen und Initiativen www.mittendrinundaussenvor.de aufgebaut. Wir sind jetzt neugierig auf die anregenden Diskus- Weiterbildungslehrgänge für Multi- sionen mit Ihnen und allen Interessierten an plikatorInnen, z.B. im Bereich Interkulturelle unserer Arbeit und hoffen, dass Sie uns nach Mediation Kräften unterstützen werden. Ludwigsburg, im Januar 2008 Wissenschaftliche Begleitung von Projekten und Evaluation Etablierung von Standards und Handlungsempfehlungen für Theorie und Praxis der Antidiskriminierungsarbeit und des DiversityLernens