Der Sonntag vom 4.3.2012 Flösserweg
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Der Sonntag vom 4.3.2012 Flösserweg
Der Sonntag, Nr. 9, 4. März 2012 REGIONEN 57 | Von der Boygroup zum Solosänger Der Badener Lolo J stand einst mit den Backstreet Boys auf der Bühne – jetzt hat der «Freak» sein erstes Video gedreht ■ LOLO J José Jaldon alias Lolo J hat Bühnenerfahrung auf der ganzen Welt gesammelt. Nun steuert er mit selbst geschriebener Musik ein Comeback an. Der Videodreh zum Song «Soy un freak» ist im Kasten. ● José Jaldon alias Lolo J (37) aus Baden wurde von einem deutschen Produzenten entdeckt. 1998 stieg er in das internationale Boy-Band-Projekt «Stepahead» ein. Vier Jahre lang trat er als Gitarrist und Sänger mit dieser Band auf internationalen Bühnen auf – unter anderem mit N’SYNC (Justin Timberlake) und den Backstreet Boys sowie bei TV-Shows von Stefan Raab. Als «LoloJ» steuert Jaldon jetzt mit selbst geschriebener Musik und Lyrics ein Comeback an: Gemeinsam mit seinem Produzenten Robin Halley, der schon für den Produzenten von Bob Marley gearbeitet hat, und seinem engen Freund und Drummer Gianfranco Gallo arbeitet er seit zwei Jahren an einem Album. Das Video von «Soy un Freak» ist ab April zu sehen. Das Album erscheint wenige Monate später zusammen mit einer zweiten Single. (ELJ) VON ERNA LANG-JONSDOTTIR D ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● irector, música!, ruft der argentinische Regisseur Sebastian Cepeda. Erst kürzlich stand er hinter der Kamera für Beat Schlatter. Jetzt konzentriert er sich auf den Badener Sänger José Jaldon alias Lolo J, der auf der Bühne des Kulturmarkts in Zürich steht. Der Nervenkitzel steigt: Heute wird das Video zu seiner ersten Single «Soy un freak» (Ich bin ein Freak) gedreht, die im April veröffentlicht wird. Zehn Szenen werden gedreht, auch mit Kindern. Blaues, rotes und gelbes Licht schweifen über die Bühne. Lolo J folgt den Anweisungen des Regisseurs. Die Szene wird wiederholt, bis sie passt. TRÖPFCHENWEISE TREFFEN die Band, der Rapper, die Tänzerinnen, die Film-Crew, der Fotograf, Schauspielerinnen und Schauspieler, Kinder sowie die Statisten ein. Darunter auch Emel mit ihrem Mann Frank Bodin. Sie hat die Backgroundvocals gesungen, kann jedoch aufgrund eines anderen Termins nicht beim Dreh mitmachen. Um 11 Uhr sind rund 100 Personen im Gebäude, davon zirka 80 aus Baden und Umgebung. Einige schleichen in den Saal des Kulturmarkts, um einen Eindruck vom Set zu bekommen. Andere warten auf ihren Einsatz, unterhalten sich, trinken Kaffee oder lassen sich schminken und umstylen. Heute ziehen sie alle am selben Strick – aus Freude an der Sache, aus Neugier und vor allem aus Freundschaft. Der Dreh hätte einen Wert von «mehreren zehntausend Franken», erklärt Lolo J, der von der Mineralflasche ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● Letzte Szene auf der Bühne: Rund 80 Badener unterstützen Lolo J beim Videodreh zu «Soy un freak». bis hin zum Bühnenbild alles selber organisiert hat. «Viele, die heute hier sind, waren bei meiner Anfrage um ihre Unterstützung so begeistert, dass sie ihre Hilfe ohne Gage anboten. Ohne sie hätte ich es nicht geschafft», freut er sich. Wie viel der Dreh effektiv gekostet hat, bleibt ein Geheimnis. Was aber will Lolo J mit dem Lied «Soy un freak» sagen, und warum singt er auf Spanisch? «Meine Wurzeln liegen in Spanien», erklärt er. Er fokussiere – voraussichtlich mit eigenem Label und der ersten Single – die Schweiz, Deutschland, den spanischen und lateinamerikanischen Markt. «KINDER SIND UNSERE ZUKUNFT und wir sollten uns bewusst sein, wie wir sie prä- gen», erklärt er dann den Einsatz der Kinder beim Videodreh und die dazugehörende Strophe des Liedes. Mit dem « ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● Wir leben in einer fortschrittlichen Welt, dennoch sind wir sozial am Verarmen.» LOLO J, MUSIKER UND SÄNGER ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● Titel «Ich bin ein Freak» spreche er seine Erfahrungen an: «Als ich mich vor zwei Jahren dazu entschloss, meine Stelle im MANOLO C. CANO Management einer Firma aufzugeben und mein Leben wieder der Musik zu widmen, erhielt ich recht krasse Reaktionen aus meinem Umfeld.» Er spinne, er träume, er habe doch eine Familie zu ernähren und vieles mehr habe er sich anhören müssen. «Wir leben in einer fortschrittlichen Welt, dennoch sind wir sozial am Verarmen», sagt er. Menschen würden wie ferngesteuert dem Druck der Gesellschaft folgen. Deshalb sei er ein Freak – mit dem Verwirklichen seines Traumes von der Musik zu leben, schwimme er gegen den Strom. weiss und gehen gestresst in eine Richtung. Ich hingegen bin farbig und laufe den Leuten entgegen.» Lolo J berührt die grauen Personen in der Metro, die dabei farbig werden und zu Freaks mutieren, bevor sie auf der Bühne zusammen abfeiern. DER TAG LÄUFT wie geschmiert. Um DIES WERDE in der Metro-Szene des Mu- 20.30 Uhr ist der Dreh planmässig fertig; die ganze Mannschaft ist gut gelaunt und widmet sich der anschliessenden Party. Erleichtert und überwältigt von der Leistung aller Beteiligten setzt sich Lolo J auf einen Stuhl. «Ich habe bis zum Dreh gezittert.» Funktioniert mein Plan, habe er sich gedacht. «Was ich auf die Beine gestellt habe, hat funktioniert», stellt er nun zufrieden fest. Und wann kann das Video zu «Soy un Freak» gesehen werden? «Mitte März ist der Clip fertig geschnitten und wird dann anschliessend im April via Social Media und PR-Agentur gestreut.» sikvideos verdeutlicht. «Die Menschen in der Metro-Szene sind alle schwarz- Infos: www.loloj.ch / www. jaldon.com «Der Flösserweg ist eine echte Chance» ■ NACHRICHTEN ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● Wanderer haben die einstigen Flösser auf ihrem beschwerlichen Heimweg abgelöst ■ FLÖSSEREI – EINST EIN VON GERI HIRT ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● BLÜHENDES HANDWERK Als Beitrag zum Kantonsjubiläum «200 Jahre Kanton Aargau» ist im Jahr 2003 durch den Trägerverein des heutigen Juraparks Aargau der Flösserweg von Laufenburg via Mettauertal nach Stilli realisiert worden. Der Erlebnis- und Themenweg führt durch eine abwechslungsreiche, reizvolle Landschaft: den Fluss entlang, durch intakte Dörfer mit sehenswerten Ortsbildern, durch Rebberge und an Aussichtspunkten vorbei. Auf Infotafeln gibt es Geschichte und Geschichten rund um die Flösserei und das Wasser. Drei Baumstämme, mit einem Hanfseil verbunden, symbolisieren das alte Handwerk mit Flösser, Geselle und Lehrling. ● «DER FLÖSSERWEG ist zu einem belieb- ten Wanderweg geworden, der Gruppen und Familien aus der ganzen Deutschschweiz anzieht», sagt Walter Huber, Präsident des Flösservereins. Insbesondere Schulen und Seniorengruppen wandern den 19 km langen Weg ab, der bequem in zwei Etappen aufgeteilt werden kann. Hottwil, mit dem historischen Gasthaus Bären, liegt in der Mitte der Strecke. Von dort aus kann man mit dem Postauto sowohl nach Brugg als auch nach Laufenburg fahren. «Der Grundgedanke hinter dem Jurapark Aargau, den sanften Tourismus in ländlicher Gegend zu fördern, ist mit dem Flösserweg erreicht worden», sagt Walter Huber. Wichtig sei, dass die Leute das Mettauertal erst einmal entdeckten, seine Landschaft, seine Natur und seine Walter Huber bei der neu gestalteten Info-Stele in Stilli. Produkte kennen lernten. Huber erwähnt den Wein, das Flösserwürstli, das mit anderen Fleischprodukten in CoopLäden der Nordwestschweiz erhältlich ist, oder die Köhler-Pralinen und Cheisachertübli – alles innovative Produkte aus dem Mettauertal. «Der Flösserweg ist im Kontext mit dem Jurapark Aargau GERI HIRT für das Gewerbe eine echte Chance.» Geri Keller vom «Bären» in Hottwil bestätigt diese Aussage. In seinem Betrieb kehren insbesondere an Werktagen Seniorengruppen ein, an Wochenenden sind es Vereine, die den Flösserweg als Vereinsausflug mit Übernachtung in Hottwil buchen. Keller hat vor wenigen ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● Die Flösserei spielte bis gegen Ende des 19. Jahrhunderts entlang von Aare und Rhein eine wichtige wirtschaftliche Rolle. Für den Schiffsbau in Holland wurden enorme Holzmengen benötigt, die zunehmend aus dem Einzugsgebiet unserer Flüsse gedeckt wurden. Die Flüsse waren in einzelne Fahrstrecken unterteilt. So übernahmen Flösser bei Stilli die zu Flossen zusammengebundenen Baumstämme und brachten sie via Aare und Rhein nach Laufenburg. Dort übernahm ein anderes Flösserteam die Fracht. Die Rückkehr erfolgte zu Fuss via Mettauertal nach Stilli. Die Eisenbahn und der Ausbau der Strassen bedeuteten den Untergang für das einst blühende Gewerbe. Der Flösserweg, der durch die Fluss- und JuraLandschaft führt, ist mit zusätzlichen Infotafeln und einer neuen Feuerstelle bei Rheinsulz jetzt noch attraktiver geworden. Mit einem Fest wird am Sonntag, 25. März, der neu gestaltete Themenweg in Stilli und in Rheinsulz gefeiert. www.floesserweg.ch. (GHI) Jahren die Flösserherberge mit drei Zimmern ausgebaut; drei zusätzliche Gästezimmer stehen auch im «Bären» zur Verfügung. «Bären»-Wirt Keller bezeichnet den Flösserweg für seinen Betrieb «als bedeutendes Standbein und als wichtigen Mosaikstein, der zu einer verbesserten Auslastung beiträgt». Hoher Besuch bei 100-Jahr-Feier KATHOLISCHER FRAUENBUND Es muss schon ein ganz spezieller Anlass sein, wenn Bundesrätin Doris Leuthard, Bischof Felix Gmür und Landammann Urs Hofmann am gleichen Anlass auftreten. Und in der Tat: Der Aargauische Katholische Frauenbund (AKF) ist 100 Jahre alt. Am Donnerstag, 22. März, findet im Pfarreizentrum in Lenzburg die Jubiläums-Delegiertenversammlung statt. Dem Festgottesdienst um 10 Uhr wird Bischof Felix Gmür vorstehen. Bundesrätin Doris Leuthard und Landammann Urs Hofmann werden Grussworte an die Festgemeinde richten. (AZ) ■ LESERBRIEFE ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● Zonenvorschriften sollten gelockert werden AUSGABE VOM 26. 2.: «REZEPTE GEGEN DIE ZERSIEDELUNG» Die Lösung könnte sein: In den Zentren sind nur noch Hochhäuser mit bis zu zwanzig Stockwerken zu bewilligen, in den ländlichen Orten sollte fünfgeschossig gebaut werden können. Um Verdichtung in den Kernzonen zu erreichen, sollten dringend die Zonenvorschriften gelockert werden, doch da geschieht weHERBERT LÜTZELSCHWAB, ZEININGEN nig.