Bustechnik reduziert Installationsaufwand
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Bustechnik reduziert Installationsaufwand
Maschinen-und Anlagensicherheit Bustechnik reduziert Installationsaufwand Modulares Sicherheitssystem mit fehlersicherer AS-i-Kommunikation optimiert Akustikprüfstände für Turbolader Die Sicherheitstechnik von Maschinensteuerungen wird immer komfortabler. Die damit verbundenen Vorteile hat die Böhmer Maschinenbau GmbH erstmals bei einem Akustikprüfstand für Turbolader in vollem Umfang genutzt. Das hier verwendete Modulare Sicherheitssystem (MSS) von Siemens in Verbindung mit einer fehlersicheren AS-i-Kommunikation bezeugt hohe Flexibilität, weniger Installationsaufwand, vereinfachte Konstruktion und Dokumentationserstellung. Und oftmals seien bei der Auftragsvergabe noch nicht alle Details bekannt beziehungsweise würden Zusatzfunktionen oder Änderungen während der Konstruktion des Prüfstands oder des Baus gewünscht, was Schuh zufolge auch berücksichtigt werden müsse. Busfähige Sicherheitstechnik vereinfacht Konstruktion Solch eine flexible Lösung stellt das Sicherheitssystem Sirius 3RK3 von Siemens dar, das auch als Modulares Sicherheitssystem (MSS) bekannt ist. Für den besagten Auswuchtprüfstand, den der Maschinenbauer an einen Automobilzulieferer nach Ungarn ausgeliefert hat, wurde erstmals das neue Gerät MSS Advanced mit fehlersicherer AS-i-Kommunikation (Sensor/Aktor-Interface = AS-i) genutzt. „Obwohl wir bisher schon häufig das MSS Advanced eingesetzt haben, erreichen wir mit der neuen busfähigen Variante eine weitere Vereinfachung der Konstruktion“, erklärt Schuh weiter. Statt aufwändiger Parallelverdrahtung von Geräten der Sicherheitstechnik und Standardautomatisierung, durchzieht nun eine einzige gelbe AS-i-Leitung die Prüfmaschine, über die jegliche Kommunikation zwischen Sensoren und Aktoren stattfindet. Besonders bei der Installation seien die Vorteile von AS-i zu spüren wie Schuh bestätigt: „Dadurch sparen wir etwa 70 Prozent Installationsaufwand gegenüber früher.“ Doch auch in der Dokumentation bringt das AS-Interface erhebliche Vorteile. So ist das Unternehmen bei vielen Aufträgen dazu verpflichtet, die Leitungen über Klemmen zu führen und GIT Sicherheit + Management 9/2012, S. 230-231, WILEY-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, GIT VERLAG, Weinheim www.gitverlag.com www.GIT-SICHERHEIT.de © Bilder: Böhmer Maschinenbau ▲ In einem Auswuchtprüfstand für Turbolader-Rumpfgruppen, der nach Ungarn geliefert wurde, hat das Sonder maschinenbau-Unternehmen Böhmer erstmals das Modulare Sicherheitssystem MSS Advanced von Siemens in Verbindung mit ASIsafe eingesetzt. Das Ergebnis: einfachere Konstruktion und beschleunigte Installationen. „Die neuen Möglichkeiten des Modularen Sicherheitssystems von Siemens erweisen sich für unsere Anforderungen als ideal“, betont Marco Schuh, Leiter der Abteilung Elektrotechnik bei der Böhmer Maschinenbau GmbH in Steinebach. Der Sondermaschinenbauer südöstlich von Köln hat sich mit seinen zirka 70 Mitarbeitern auf die Entwicklung und den Bau von Automatisierungsmaschinen – vornehmlich für die Automobilindustrie und deren Zulieferer – konzentriert. „In dieser Branche sind wirtschaftliche Lösungen in Kombination mit hoher Flexibilität ein unbedingtes Muss“, stellt der Automatisierungsexperte fest. Das Unternehmen baut unter anderem Auswuchtprüfstände für Turbolader-Rumpfgruppen. Auf diesen wird das Herzstück eines Turboladers für Pkw-Otto- und -Dieselmotoren auf seinen Rundlauf hin überprüft und mit entsprechenden Abfräsungen optimiert. Bis zu 220.000 Umdrehungen pro Minute rotiert das Läuferrad des Turboladers während eines Prüfzyklus. Innerhalb einer Taktzeit von etwa einer Minute werden durchschnittlich zwei bis drei solcher Zyklen durchlaufen, um das Rundlaufergebnis zu optimieren. Schuh erklärt: „Die Anzahl der Durchgänge, bis sich die Rumpfgruppe im gewünschten Toleranzband befindet, kann vom Anwender selbst definiert werden.“ Die Prüfstände gibt es für den automatisierten Betrieb mit Werkstückträgern sowie für den teilautomatisierten Betrieb mit manueller Bestückung und Entnahme. Schuh kommentiert: „Auch deshalb ist es wichtig, dass wir bei der Sicherheitstechnik nicht nur eine wirtschaftliche, sondern auch eine sehr flexible Lösung einsetzen.“ dabei eine Einzeladerkennzeichnung durchzuführen. Dieser Aufwand gehört mit der neuen Technik der Vergangenheit an. Denn die zugehörige Software MSS ES bietet zum Beispiel die Möglichkeit, die Dokumentation der Anwendung nach DIN EN ISO 7200 automatisch zu erstellen. schalter werden fehlersicher überwacht. Dieser erlaubt einen automatischen, halbautomatischen sowie einen rein manuellen Betrieb. Mit einer entsprechenden Zustimmtaste können dann auch bei offener Tür Einricht- und Servicearbeiten durchgeführt werden. Erhöhte Installationsgeschwindigkeit Parametriersoftware erleichtert Aufbau von Sicherheitskreisen An das Basisgerät des MSS Advanced lassen sich nunmehr bis zu neun Zusatzmodule – als Relaisoder Halbleitervariante – anreihen, was im Vergleich zu früher zu einer spürbaren Funktionserweiterung führt. So können damit insgesamt bis zu 50 unabhängige, zweikanalige Freigabekreise aufgebaut werden. In der Prüfanlage für Turbolader-Rumpfgruppen sind so viele nicht nötig. Deshalb hat ein zusätzliches Modul mit weiteren digitalen Eingängen ausgereicht. Denn das Basisgerät in Advanced-Ausführung besitzt selbst bereits acht Ein- und zwei Ausgänge. In der Maschine befinden sich zum Beispiel fünf fehlersichere Positionsschalter 3SE5 von Siemens. Vier davon überwachen Maschinentüren und sind deshalb mit einer Zuhaltung versehen. Hierbei genügt die Kunststoffausführung, die eine Haltekraft von 1.300 N erreicht. Daneben gibt es die Schalter auch mit metallischer Zuhaltung und doppelt so hoher Zuhaltekraft. Da die fehlersicheren Positionsschalter bereits den AS-i-Knoten beinhalten, lassen sie sich mühelos über einen M12-Rundstecker an den AS-i-Strang anschließen. Auch hierin sieht Schuh immense Vorteile: „Früher mussten dafür sechs Leitungen einzeln verdrahtet werden, heute genügt ein zweiadriges Kabel.“ Die Installationsgeschwindigkeit ist nun also bedeutend höher, wobei die Kosten für AS-i-Komponenten kaum ins Gewicht fallen. Geringe Stromaufnahme – viele Sensoren an einem Strang Interessant dabei ist auch, dass die direkte Anbindung zum AS-i-Netz mit einer sehr geringen Stromaufnahme von 170 mA oder weniger erfolgt. Dadurch lassen sich entsprechend viele Sensoren an einen AS-i-Strang anbinden. Mit dieser AS-i-Lösung können die Sicherheitskategorien PLe gemäß EN ISO 13849-1 beziehungsweise SIL3 nach IEC 62061 erreicht werden. Bei der Auswuchtmaschine genügte jedoch SIL2 und entsprechend PLd. Damit sind die erwähnten fünf fehlersicheren Positionsschalter, aber auch die drei Not-HaltBefehlsgeräte am Bedienpanel, am Mobile Panel sowie direkt am Bestückungsplatz, in die Sicherheitstechnik mit eingebunden. Auch der Status der Steuerspannung und der Betriebsarten-Wahl- „Das zeigt die große Flexibilität des MSS mit ASIsafe“, freut sich Schuh. Exzellente Unterstützung leistet dabei die Parametriersoftware MSS ES. Über drag & drop lassen sich Projekte sehr einfach zusammenstellen und mit Hilfe von Logikelementen verknüpfen. Selbst Nicht-Steuerungstechniker erlernen den Aufbau von Sicherheitssystemen damit extrem leicht. Sicherheitssysteme lassen sich mit der Software einfach abspeichern, Makros erstellen und Programmteile in andere Projekte übernehmen. In Verbindung mit entsprechender Diagnosefunktionalität gibt das MSS mit ASInterface dem Anwender Möglichkeiten, wie sie bei konventioneller Verschaltung einzelner Sicherheitsschaltgeräte nur mit verhältnismäßig hohem Aufwand erreicht werden können. Durch die Möglichkeit, an das Modulare Sicherheitssystem mit AS-i-Kommunikation auch Standardsensoren und Aktoren anbinden zu können, hat sich auch die übrige Konstruktion vereinfacht. So sind bei den Auswuchtprüfständen mittlerweile Standardkomponenten wie zum Beispiel Taster und Meldesäulen über das ASInterface an die Steuerung mit angeschlossen. Den Datentransport zwischen AS-Interface und Profibus übernimmt ein DP/AS-i Link. Dieser wird einfach als AS-i-Master zwischen die beiden Bussysteme geschaltet. Der Vorteil dieses Konzepts: Die Diagnoseinformationen aus dem MSS lassen sich direkt über die Steuerung am Bedienpanel visualisieren beziehungsweise in der Steuerung verarbeiten. Schuh bestätigt: „Diese durchgängige Verbindung aller Standardund fehlersicheren Sensoren und Aktoren von der Feldebene mit der Steuerungsebene vereinfacht das gesamte Engineering, die Installation, die Inbetriebnahme sowie den Betrieb solcher Auswuchtmaschinen.“ ▲ Ähnlich wie ein Turbolader eine Leistungssteigerung erzeugt, führt auch das Modulare Sicherheitssystem MSS von Siemens in Verbindung mit der fehlersicheren Kommunikation über AS-Interface zu einer spürbaren Beschleunigung in vielen Bereichen des Maschinenbaus. Kommunikation hat sich das Engineering weiter vereinfacht. Aber nicht nur die fehlersicheren Sensoren und Aktoren lassen sich über die ASi-Kommunikation leichter integrieren, sondern auch Standardkomponenten. Für Schuh hat die Sicherheitstechnik mit ASIsafe deshalb einen deutlich spürbaren Mehrwert auf allen Ebenen erhalten: „Das Modulare Sicherheitssystem von Siemens hat in Verbindung mit der AS-i-Kommunikation zu einer deutlichen Optimierung unserer Turbolader-Prüfstände geführt.“ Andre Meyer Siemens AG, Industry Sector Industry Automation, Siegen Michael Zumann Siemens AG, Industry Sector Industry Automation, Köln Sicherheitstechnik mit ASIsafe nutzt Optimierungspotenzial Während bei Böhmer Maschinenbau das Modulare Sicherheitssystem von Siemens bereits seit geraumer Zeit zum Einsatz kommt, wurde unlängst der erste Turbolader-Prüfstand mit der AS-i-fähigen Variante dieses Sicherheitssystems ausgerüstet. Durch die fehlersichere, busbasierte ▶ ▶K o n takt Siemens AG, Nürnberg [email protected] www.siemens.com