Motocross-Spektakel an alter Ziegelei

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Motocross-Spektakel an alter Ziegelei
29. Mai 2013
Motocross-Spektakel an alter Ziegelei
Weißwasser erlebt am Sonnabend hochkarätigen Motorsport – auch
unter Flutlicht
Weißwasser Am kommenden Sonnabend dröhnen wieder die Motoren auf dem Gelände Alte
Ziegelei in Weißwasser. Dort steigt zum dritten Mal der Simson-Supercross. Die Veranstaltung
gilt mittlerweile unter den Mopedsportlern als eine der angesagtesten in Ostdeutschland.
Bevor die Maschinen über die sieben Sprunghügel jagen, trifft das Teilnehmerfeld der rund 80
Kilometer langen Mopedtour des Gablenzer Jugendklubs "Klinik" auf dem Areal ein.
Timo Schutza und Roberto Hannusch stimmen organisatorische Fragen ab. Foto: Ingolf
Tschätsch/igt1
Der Regen an diesem Vormittag wird nur vom "Singen" der Motorsensen der Beschäftigten der
Wesda GmbH übertönt. Bevor am Sonnabend auf dem Gelände Alte Ziegelei hinter den
Weißwasseraner Stadtwerken das große Motocross-Event steigt, muss der Platz tipptopp in
Ordnung sein.
Soeben bringt ein Lkw des Unternehmens die Absperrgitter für das Fahrerlager. Männerhände
packen beim Abladen kräftig zu.
Unter den Helfern ist auch Roberto Hannusch vom Gablenzer Jugendklub "Klinik". Die Truppe
hat jenen Simson-Crosswettbewerb der Mopeds vor vier Jahren aus der Taufe gehoben. Die
erste Veranstaltung fand noch in Trebendorf statt, bevor sie sich in Weißwasser ansiedelte und
hier am Sonnabend zum dritten Mal über die Bühne geht.
Im Alternativen Jugendzentrum (AJZ) "Die Garage" in Weißwasser und dem MC Jämlitz haben
die Gablenzer zwei starke Partner gefunden, die gemeinsam die Veranstaltung stemmen. "Sie
gehört mittlerweile zum Besten, was es in der Mopedsport-Szene hier in Ostdeutschland gibt",
erklärt Roberto Hannusch. Stolz klingt aus seiner Stimme. Der junge Mann, der in Kromlau
wohnt und in der Schweiz arbeitet, hat extra für seine große Leidenschaft seinen Jahresurlaub
geopfert, wie er erzählt.
Logistische Herausforderung
Inzwischen ist Timo Schutza, Chef vom AJZ, auf dem Platz eingetroffen. Es sind noch eine
Menge organisatorische Absprachen zu treffen. In einem kleinen Bauwagen hat man sich
zusammengesetzt, während draußen der Regen auf das Dach trommelt. "Viele denken immer
noch, das, was wir hier machen, ist eine Kleinigkeit, braucht nur aus dem Ärmel geschüttelt zu
werden", so Schutza. "Das ist aber eine echte logistische Herausforderung, die wir bewältigen
müssen. Wenn ich beispielsweise nur an den Auftritt der BMX-Freestyler im Rahmenprogramm
denke. Da müssen für den Sprunghügel 120 Euro-Paletten übereinander gestapelt werden",
erklärt Schutza.
Die Tür des Bauwagens geht auf, Anja Richter, die Geschäftsführerin der Wesda, erkundigt sich
nach der Zufahrt für die anzuliefernden Hackschnitzel. Roberto Hannusch hat inzwischen
Oberbürgermeister Torsten Pötzsch (Klartext) am Handy. Der soll am Sonnabendabend bei der
Siegerehrung die Pokale übergeben. Wird er kommen können? Eine Zusage am anderen Ende.
"Cool" sagt Roberto Hannusch erleichtert.
BMX-Freestyle-Show
Start am Sonnabend "ist um 15 Uhr mit der Kids-Klasse bis zwölf Jahre", informiert Roberto
Hannusch. "Dann folgt die Serienklasse, die größte Kulisse, bevor als letztes die Open-Klasse
folgt. Diese Mopeds können bis zu 30 PS haben. Bis etwa 24 Uhr wird gefahren, also auch unter
Flutlicht. Zwischendurch gibt es immer wieder mal zur Unterhaltung spektakuläre
Vorführungen von BMX-Sportlern im Freestyle. Gerade unter Flutlicht eine irre Sache. Nach
Mitternacht steigt dann unsere große Party", kündigt Roberto Hannusch an. "Mit Musik vom
DJ", schaltet sich Timo Schutza ein. Er verweist auch darauf, dass für Speisen und Getränke
ausreichend gesorgt sei, ebenso für Unterstellmöglichkeiten bei schlechtem Wetter. Der Eintritt
ist frei.
Die Cross-Veranstaltung ist ein Teil des sportlichen Sonnabends. Der andere wird von der schon
legendären Moped-Tour des Klinik-Jugendklubs bestimmt.
Letzte "Klinik"-Klub-Tour
Treffpunkt aller Fans von DDR-Simson-Zweitaktern ist diesmal nicht der Parkplatz an der RanTankstelle auf dem Bad Muskauer Eiland, sondern der am ehemaligen Lidl, in dem sich jetzt ein
Getränkemarkt (Gablenzer Straße) befindet. Um 11 Uhr erfolgt dort laut Hannusch der Start.
Die Strecke führt in Richtung Kromlau, Halbendorf, Groß Düben, Döbern und Spremberg, wo
die Rückfahrt angetreten wird. Sie endet auf der Motorsportanlage Alte Ziegelei in Weißwasser.
Ein imposantes Bild, wenn dort der Pulk auf den DDR-Mopeds eintrifft.
Roberto Hannusch muss den treuen Anhängern dieser Veranstaltung aber eine traurige
Mitteilung überbringen. "Die Mopedtour am Sonnabend – es ist unsere zehnte – wird unsere
letzte sein. Wir können ganz einfach den Aufwand, der von Jahr zu Jahr größer geworden ist,
nicht mehr bewältigen." Aber es gibt ja noch die Motocross-Veranstaltung.
Beschäftigte der Wesda laden zusammen mit Roberto Hannusch (r.) die Absperrgitter für das
Fahrerlager ab. Foto: Ingolf Tschätsch
Ingolf Tschätsch / igt1

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