Referat Außerökonomische Gründe für Unterentwicklung (Oliver
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Referat Außerökonomische Gründe für Unterentwicklung (Oliver
Westfälische Wilhelms-Universität Münster Außerökonomische Gründe für Unterentwicklung von Oliver Stang und Daniel da Silva Referat zur Veranstaltung Entwicklungspolitik, wirtschaftliche Transformation und Globalisierung Holger Wacker, Lehrstuhl für Volkswirtschaftstheorie Inhalt 1 Einleitung 2 Außerökonomische Gründe für Unterentwicklung 2.1 Klimatheorien 2.2 Psychologische Theorien 2.3. Theorien sozialen Wandels Oliver Stang und Daniel da Silva 2 1 Inhalt 2.4 Modernisierungstheorien 2.4.1 Evolutionsansatz 2.4.2 Theorien politischer Entwicklung 2.5 Wirtschaftsstufentheorien 2.6 Theorie vom Wohlbefinden 3 Diskussion Oliver Stang und Daniel da Silva 3 Einleitung (1) Klassifizierungen der Entwicklungsländer: à Keine einheitliche Definition Gemeinsame Merkmale: à Ungenügende Versorgung mit Nahrungsmittel à Niedriges PKE à Schlechter Gesundheitszustand à Geringe Bildungsmöglichkeiten à Hohe Arbeitslosigkeit à Niedriger Lebensstandard Oliver Stang und Daniel da Silva 4 2 Einleitung (2) Definition des Begriffs „Entwicklung“: à Unter ökonomischer Entwicklung versteht man einen Prozess, in dessen Verlauf das reale PKE eines EL über einen längeren Zeitraum ansteigt, ohne dass die Zahl der Menschen, die weniger als einen bestimmten Mindestkonsum zur Verfügung haben, wächst, und ohne dass es zu einer ungleicheren Einkommens- oder Vermögensverteilung, sowie zu einer Verschlechterung der Umwelt kommt. Oliver Stang und Daniel da Silva 5 Einleitung (3) ECOSOC definierte 1961/62 Erste Welt: Länder, deren Volkswirtschaften hauptsächlich marktwirtschaftlich orientiert sind Zweite Welt: Länder, deren Volkswirtschaften hauptsächlich zentral geplant und sozialistisch sind Dritte Welt: Länder, deren Volkswirtschaften hauptsächlich durch Realaustausch bestimmt sind Oliver Stang und Daniel da Silva 6 3 Einleitung (4) ECOSOC = economic and social council à Wirtschafts- und Sozialrat à umfasst 54 Mitglieder mit dreijähriger Amtszeit à koordiniert die Aufgaben der UNO auf wirtschaftlichem, sozialem, humanitärem, kulturellem, gesundheitlichem und erzieherischem Gebiet und gibt Empfehlungen zur Achtung und Verwirklichung der Menschenrechte und Grundfreiheiten für alle. Oliver Stang und Daniel da Silva 7 Einleitung (5) Folgende Länder werden als EL bezeichnet: siehe gesonderte Folie Oliver Stang und Daniel da Silva 8 4 Einleitung (6) - Oliver Stang und Daniel da Silva 9 Einleitung (7) Ziel der Entwicklungspolitik: à Wirtschaftliche Situation analysieren à Wirtschaftspolitische Vorschläge machen à Wohlstand erhöhen à Reduzierung der Armut Oliver Stang und Daniel da Silva 10 5 Inhalt 2.1 Klimatheorien 2.2 Psychologische Theorien 2.3. Theorien sozialen Wandels 2.4 Modernisierungstheorien 2.5 Wirtschaftsstufentheorien 2.6 Theorie vom Wohlbefinden Oliver Stang und Daniel da Silva 11 Klimatheorien (1) - Klimatische Einflüsse zur Erklärung der unterschiedlichen Entwicklung wurden schon sehr früh angeführt - Montesquieu (1689-1755) à These: die Arbeitsbereitschaft nimmt mit wachsender Entfernung vom Äquator zu - Feuchtes und heißes Klima wirkt sich nachteilig auf die menschliche Leistungskraft und auf das Leistungsstreben - In tropischen Ländern ist der ökonomische Zwang zum Haushalten nicht stark ausgebildet Oliver Stang und Daniel da Silva 12 6 Klimatheorien (2) • Stärkere Forderung von Leistungswille, Sparsamkeit, Vorsorge und langfristige Planung in kälteren Regionen • Allgemeingültigkeit des Klimaansatzes wird durch das Verhalten europäischer Siedler widerlegt • Länder mit ähnlichen klimatischen Voraussetzungen entwickelten sich unterschiedlich Oliver Stang und Daniel da Silva 13 Klimatheorien (3) Ergebnis: à Der Klimaansatz kann nicht als allgemein gültige Erklärung herangezogen werden à Menschen haben keinen Einfluss auf das Klima • Klimatische Bedingungen können ein Element in der Kette von Verursachungsfaktoren für UE sein • Einfluß auf die Produktivität der Landwirtschaft Oliver Stang und Daniel da Silva 14 7 Inhalt 2.1 Klimatheorien 2.2 Psychologische Theorien 2.3. Theorien sozialen Wandels 2.4 Modernisierungstheorien 2.5 Wirtschaftsstufentheorien 2.6 Theorie vom Wohlbefinden Oliver Stang und Daniel da Silva 15 2.2 Psychologische Theorien (1) • McClelland: Hauptursache für Unterentwicklung: Fehlen eines individuellen Leistungsbedürfnisses → Wirtschaftliche Entwicklung ist erst dann möglich, wenn es einen Willen zur Leistung gibt Oliver Stang und Daniel da Silva 16 8 2.2 Psychologische Theorien (2) • McClelland: Analyse von Kindergeschichten → Vergleich von Kindergeschichten aus 23 Ländern → Zusammenhang zwischen wirtschaftlicher Entwicklung und Leistungswillen der Bevölkerung → Kritik an Ergebnis und Beweisführung Oliver Stang und Daniel da Silva 17 2.2 Psychologische Theorien (3) • Einfluß des Protestantismus auf Motivation und Arbeitsmoral - Schrift von Max Weber (1904): Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus - Unterschiede zwischen katholisch und protestantisch geprägten Ländern Oliver Stang und Daniel da Silva 18 9 2.2 Psychologische Theorien (4) • Einfluß des Protestantismus bzw. des Calvinismus → Arbeitsethos (Luther: Beruf als Berufung Gottes) → Haushalterschaft → Investitionen statt übermäßige Konsumausgaben - Entstehung des Kapitalismus (engl. Calvinisten) • Amish people Oliver Stang und Daniel da Silva 19 2.2 Psychologische Theorien (5) • Einfluß des Protestantismus bzw. Calvinismus (Forts.) - Verfall des calvinistischen Glaubens → verstärkte Individualisierung → Förderung des Hochkapitalismus (Manchestertum) → Gegenbewegung (Fürsorge-Bewegung) Oliver Stang und Daniel da Silva 20 10 2.2 Psychologische Theorien (6) ⇒ für heutige Entwicklungsländer gilt (?): „Notwendigkeit eines neuen westlichen, modernen, ökonomischen, industriellen, leistungsorientiert arbeitenden Menschen.“ Oliver Stang und Daniel da Silva 21 2.2 Psychologische Theorien (7) • These über die Erfordernis eines besonderen Menschentypus - Bereitschaft Tabus zu brechen - Leistungsbereitschaft - Zuverlässigkeit und eine gewisse Ehrlichkeit - Sparsamkeit Oliver Stang und Daniel da Silva 22 11 2.2 Psychologische Theorien (8) • Unternehmertum - aktiv handelnder Unternehmer - entscheidende Determinante für die Leistungsfähigkeit einer Volkswirtschaft - Förderung durch vorteilhafte gesellschaftliche Rahmenbedingungen Oliver Stang und Daniel da Silva 23 2.2 Psychologische Theorien (9) • Institutionelle Rahmenbedingungen - wirksame Anreize durch marktwirtschaftliche Ordnung - ökonomische Gestaltungsmöglichkeiten für sozial Schwache Oliver Stang und Daniel da Silva 24 12 2.2 Psychologische Theorien (10) Muß Entwicklung immer mit kulturellem Wandel einhergehen? – Gefährdung jahrhunderte alter Traditionen! – Oliver Stang und Daniel da Silva 25 2.2 Psychologische Theorien (11) • Entwicklung ist immer mit kulturellem Wandel verbunden 1. Wiederspruch: - Erhaltung von sozio-ökonomischen Rahmenbedingungen aber - Einleitung eines tiefgreifenden Entwicklungsprozesses Oliver Stang und Daniel da Silva 26 13 2.2 Psychologische Theorien (12) • Entwicklung ist immer mit kulturellem Wandel verbunden 2. Wiederspruch: - Forderung der Überwindung des NordSüd-Gefälles aber - Beibehaltung der vorindustriellen Kultur und Sozialstruktur Oliver Stang und Daniel da Silva 27 2.2 Psychologische Theorien (13) • Target Economy - keine Wertschätzung von Arbeit - keine Rücklage für zukünftige Investitionen - Ökonomie des Genug - Sanktionen - Vorteile der Target Economy Oliver Stang und Daniel da Silva 28 14 2.2 Psychologische Theorien (14) • Das Motivationsproblem - Ablehnung von Handarbeit - aufwendige Feste - passive Haltung (von Gott gegeben) - Verehrung von Tieren - Zinsverbot Oliver Stang und Daniel da Silva 29 2.2 Psychologische Theorien (15) • Das Motivationsproblem (Forts.) - Okkultismus - unterschiedliche Interpretation von Zeit - vergangenheitsorientiertes Denken Oliver Stang und Daniel da Silva 30 15 2.2 Psychologische Theorien (15.1) • Druck durch die Gesellschaft negative Anreize für - individuelle Motivation - Kapitalbildung • Leistungshemmende Auswirkungen von Clans und Großfamilien → Bruch sozialer Verhaltensnormen und -strukturen Oliver Stang und Daniel da Silva 31 2.2 Psychologische Theorien (16) • Leistungsträger aus anderen ethnischen Gruppen - Kompensation von Unterdrückung durch größere ökonomische Leistung - Feindseligkeiten durch die einheimische Bevölkerung - Abgrenzung der Einheimischen durch Zuwendung zu traditionellen und weniger produktiven Sektoren Oliver Stang und Daniel da Silva 32 16 2.2 Psychologische Theorien (17) • Neue gesellschaftliche Strömungen - Harris-Bewegung - Einfluß unabhängiger afrikanischer Kirchen - neuer Arbeitsethos - bessere Bildung - ausreichende Gesundheitsvorsorge und -fürsorge Oliver Stang und Daniel da Silva 33 2.2 Psychologische Theorien (18) • Akkulturation - Hineinnehmen und Verarbeiten ausländischer Einflüsse in die heimische Kultur - keine ungeprüfte Übernahme westlicher Kultur Oliver Stang und Daniel da Silva 34 17 2.2 Psychologische Theorien (19) • Lerner: Empathie als Voraussetzung für Entwicklung: → Eine moderne Gesellschaft setzt Menschen voraus, die empathische Fähigkeiten besitzen. Oliver Stang und Daniel da Silva 35 2.2 Psychologische Theorien (20) • Empathie - Einfühlungsvermögen - Identifikation mit neuen (modernen) Aspekten der Umwelt - Vergrößerung von potentiellen Reibungsmöglichkeiten Oliver Stang und Daniel da Silva 36 18 2.2 Psychologische Theorien (21) • Geistige Beweglichkeit als Voraussetzung für Empathie Förderung durch - ausgebaute Schulsysteme - Urbanisierung - Massenmedien - Beteiligung der Bevölkerung an sie betreffenden Entscheidungen Oliver Stang und Daniel da Silva 37 2.2 Psychologische Theorien (22) • Empathie ⇒ Ausbildung von spezifischen Persönlichkeitsmerkmalen ⇒ Individuen werden offener, anpassungsfähiger und damit entwicklungsfähiger Oliver Stang und Daniel da Silva 38 19 2.2 Psychologische Theorien (23) • Fazit - ausreichende Verfügbarkeit von Ressourcen wie Kapital, Bildung und Devisen ist keine hinreichende Bedingung → Notwendigkeit der Änderung von sozialen, politischen, sozial-psychologischen und religionssoziologischen Bedingungen Oliver Stang und Daniel da Silva 39 Inhalt 2.1 Klimatheorien 2.2 Psychologische Theorien 2.3. Theorien sozialen Wandels 2.4 Modernisierungstheorien 2.5 Wirtschaftsstufentheorien 2.6 Theorie vom Wohlbefinden Oliver Stang und Daniel da Silva 40 20 2.3 Theorien sozialen Wandels (1) • Hagen: Voraussetzung für Entwicklung: Schöpferische und unternehmerische Menschen → Veränderung von Beziehungen zwischen Gesellschaftsgruppen Oliver Stang und Daniel da Silva 41 2.3 Theorien sozialen Wandels (2) • Entstehung von sozialem Wandel - durch soziale Spannungen während des Wirtschaftswachstums → Statusverlust der etablierten Klassen → Entstehung neuer Eliten Oliver Stang und Daniel da Silva 42 21 2.3 Theorien sozialen Wandels (3) • Eliten - positive Einstellung zur manuellen Arbeit und schöpferischen Tätigkeit - Konzentration der schöpferischen Energien auf den produktiven wirtschaftlichen Bereich Oliver Stang und Daniel da Silva 43 2.3 Theorien sozialen Wandels (4) • Hoselitz: Voraussetzung für Entwicklung: Änderung des Sozialverhaltens → traditionelle Rollenzuteilungen, Normen und Verhaltensregeln hemmen Entwicklung → Abstreifen des bisherigen Sozialverhaltens Oliver Stang und Daniel da Silva 44 22 Inhalt 2.1 Klimatheorien 2.2 Psychologische Theorien 2.3. Theorien sozialen Wandels 2.4 Modernisierungstheorien 2.5 Wirtschaftsstufentheorien 2.6 Theorie vom Wohlbefinden Oliver Stang und Daniel da Silva 45 2.4 Modernisierungstheorien (1) Modernisierung (Begriff) - Kulturwandel - sozialer Wandel - Verwestlichung (westernization) Oliver Stang und Daniel da Silva 46 23 2.4 Modernisierungstheorien (2) Modernisierungstheorie analysiert - die Auswirkungen der ökonomisch-industriellen Veränderungen auf die traditionelle Gesellschaft - den nötigen Umfang des sozialen Wandels für die Entwicklung einer Volkswirtschaft Oliver Stang und Daniel da Silva 47 2.4 Modernisierungstheorien (3) • Industrieländer als Norm für Nachzüglergesellschaften - ein direkter, vornehmlich evolutionärer Prozeß führt in Richtung Modernität - Abweichung vom Leitbild: Fehl- oder Unterentwicklung Oliver Stang und Daniel da Silva 48 24 2.4 Modernisierungstheorien (4) • Elemente des Modernisierungsprozesses - Rationalität - Anstieg der Produktivität - Anhebung des Lebensstandards Oliver Stang und Daniel da Silva 49 2.4 Modernisierungstheorien (5) • Rahmenbedingungen des Modernisierungsprozesses - soziale und wirtschaftliche Gerechtigkeit - Demokratie und Partizipation - effiziente Institutionen und Verhaltensweisen - nationale Konsolidierung und Unabhängigkeit Oliver Stang und Daniel da Silva 50 25 2.4 Modernisierungstheorien (6) • Kritik an den Modernisierungstheorien - kein einheitliches Modernisierungskonzept - westliche IL als Vorbild für Entwicklungsländer - Tradition und Modernisierung müssen kein Gegensatz sein - nur geringe Berücksichtigung von externen Ursachenfaktoren - Existenz von unterschiedlichen Entwicklungspfaden Oliver Stang und Daniel da Silva 51 2.4 Modernisierungstheorien (7) • Modernisierungsansätze 1. Evolutionsansatz 2. Theorie der politischen Entwicklung Oliver Stang und Daniel da Silva 52 26 Inhalt 2.1 Klimatheorien 2.2 Psychologische Theorien 2.3. Theorien sozialen Wandels 2.4 Modernisierungstheorien 2.5 Wirtschaftsstufentheorien 2.6 Theorie vom Wohlbefinden Oliver Stang und Daniel da Silva 53 Inhalt 2.4 Modernisierungstheorien 2.4.1 Evolutionsansatz 2.4.2 Theorie politischer Entwicklung Oliver Stang und Daniel da Silva 54 27 Evolutionsansatz (1) • Geht auf die Soziologen Parsons, Levy, Moore und Eisenstadt zurück • Zunehmende Differenzierung von sozialen Funktionen und gesellschaftlichen Institutionen • Notwendige Universalien für eine Gesellschaft laut Parsons: à bestimmte, einfache Technologien à sprachliche Kommunikation à Religion Oliver Stang und Daniel da Silva 55 Evolutionsansatz (2) à Verwandtschaftsorganisation à Entwicklung sozialer Schichten à Legitimierungssystem Oliver Stang und Daniel da Silva 56 28 Evolutionsansatz (3) • Grundlage der modernen Gesellschaften: à Bürokratische Organisationsformen à Geld- und Marktsysteme à Rechtssystem à Demokratie Oliver Stang und Daniel da Silva 57 Evolutionsansatz (4) Kritik: - Differenzierung von sozialen Funktionen muß nicht zwangsläufig zu einer neuen sozialen Ordnung führen - kann zur Stagnation und sogar zum Zusammenbruch führen Oliver Stang und Daniel da Silva 58 29 Inhalt 2.4 Modernisierungstheorien 2.4.1 Evolutionsansatz 2.4.2 Theorie politischer Entwicklung Oliver Stang und Daniel da Silva 59 Theorie politischer Entwicklung (1) - Politische Modernisierung im Sinne von Almand, Pye, Coleman - Handlungskapazitäten („performance capabilities“) entwickeln und vergrößern à Kapazität der Integration und Mobilisierung à Kapazität der internationalen Anpassung à Kapazität der Partizipation und der Wohlfahrt bzw. Umverteilung Oliver Stang und Daniel da Silva 60 30 Theorie politischer Entwicklung (2) - Modernisierung gleichbedeutend mit Staatenbildung - Ausweitung der politischen Beteiligung - Partizipation der Landbevölkerung entwicklungsfördernd Oliver Stang und Daniel da Silva 61 Theorie politischer Entwicklung (3) - Politische Modernisierung ist kein störungsfreier Prozeß - Nach Pye werden sechs Krisen unterschieden à Identitätskrise à Legitimitätskrise à Penetrationskrise à Integrationskrise à Partizipationskrise à Verteilungskrise Oliver Stang und Daniel da Silva 62 31 Inhalt 2.1 Klimatheorien 2.2 Psychologische Theorien 2.3. Theorien sozialen Wandels 2.4 Modernisierungstheorien 2.5 Wirtschaftsstufentheorien 2.6 Theorie vom Wohlbefinden Oliver Stang und Daniel da Silva 63 Wirtschaftsstufentheorien (1) - Schwer einzuordnen - Keine wirkliche Theorie - Enthalten einen mehr oder minder ausgeprägten historischen Determinismus - Ansätze bereits bei Thukydides (460-396 v. Chr.) und Aristoteles (384 – 322 v. Chr.) - In den 60er Jahren entwickelte Rostow einen neuen Ansatz Oliver Stang und Daniel da Silva 64 32 Wirtschaftsstufentheorien (2) - Rostow unterscheidet fünf Entwicklungsstufen 5 Stufen: 1 Die traditionelle Gesellschaft à Landwirtschaft wichtig, geringe vertikale Mobilität à durch Fatalismus gekennzeichnet Oliver Stang und Daniel da Silva 65 Wirtschaftsstufentheorien (3) 2 Die Gesellschaft im Übergang à Ansteigung der Investitionsquote à Veränderung der Verhaltensweisen à Vorbereitung auf anhaltendes Wirtschaftswachstum 3 Der wirtschaftliche Aufstieg („take-off“) à Anstieg der Investitionsquote auf 10 % à hohe Wachstumsraten à Vorhandensein gewisser Rahmenbedingungen Oliver Stang und Daniel da Silva 66 33 Wirtschaftsstufentheorien (4) 4 Das Reifestadium à Optimale Nutzung der ökonomischen Ressourcen 5 Nach-Reifestadium à Entwicklung zu Wohlfahrtsstaat à Anstrebung einer Massenkonsumgesellschaft Oliver Stang und Daniel da Silva 67 Wirtschaftsstufentheorien (5) - In einem neueren Werk (1971) mögliches 6. Stadium präzisiert 6 „The search for quality“ à Schwergewichtsverlagerung auf die Freizeitindustrie, die Pflege der Umwelt und das Bildungswesen Oliver Stang und Daniel da Silva 68 34 Wirtschaftsstufentheorien (6) Kritik: à Operationalisierung durch Variabel und Grenzwertbetrachtung kaum möglich à Rein deskriptiver Ansatz à Zur Erstellung eines Entwicklungsprogramms ungeeignet à Zu stark auf den Einzelfall England ausgerichtet Oliver Stang und Daniel da Silva 69 Inhalt 2.1 Klimatheorien 2.2 Psychologische Theorien 2.3. Theorien sozialen Wandels 2.4 Modernisierungstheorien 2.5 Wirtschaftsstufentheorien 2.6 Theorie vom Wohlbefinden Oliver Stang und Daniel da Silva 70 35 2.6 Theorie vom Wohlbefinden (1) Dasgupta: Theory of Well-Being • Zwei Richtungen 1. Kritik des utilitaristischen Wohlfahrtsbegriffes 2. Bedeutung der Rolle des Staates für den Entwicklungsprozeß Oliver Stang und Daniel da Silva 71 2.6 Theorie vom Wohlbefinden (2) • Fortschreitender Entwicklungsprozeß - neben steigender Befriedigung von Grundbedürfnissen → - Möglichkeit über bestimmte Freiheiten und Rechte zu verfügen Oliver Stang und Daniel da Silva 72 36 2.6 Theorie vom Wohlbefinden (3) • Unterscheidung von drei Ebenen 1. Inputebene des Güterverbrauchs 2. Ebene des Background environment 3. Outputebene Oliver Stang und Daniel da Silva 73 2.6 Theorie vom Wohlbefinden (4) Verantwortlichkeit des Staates - Basisbedürfnisse müssen von allen befriedigt werden können (Bereitstellung von Basic needs) aber - keine Verantwortung des Staates dafür, daß die Bürger die Basic needs effizient nützen Oliver Stang und Daniel da Silva 74 37 2.6 Theorie vom Wohlbefinden (5) • Unterscheidung von drei Ebenen 1. Inputebene des Güterverbrauchs 2. Ebene des Background environment 3. Outputebene Oliver Stang und Daniel da Silva 75 Inhalt 2.4 Modernisierungstheorien 2.4.1 Evolutionsansatz 2.4.2 Theorien politischer Entwicklung 2.5 Wirtschaftsstufentheorien 2.6 Theorie vom Wohlbefinden 3 Diskussion Oliver Stang und Daniel da Silva 76 38 3. Diskussion • Sind Arme nicht glücklich? Soll man Ihnen überhaupt Entwicklung wünschen? • Sollen westliche Wertvorstellungen auch für andere Kulturen Gültigkeit haben? • Wie kann Entwicklungshilfe unter Berücksichtigung des soziokulturellen Umfeldes aussehen? • Soll die Frage, ob ein Land ein Entwicklungsland ist, nur von ökonomischen Gesichtpunkten abhängig gemacht werden? • In wieweit haben andere Religionen (außer westlichen) eine positiven Einfluß auf Entwicklung? Oliver Stang und Daniel da Silva 77 Oliver Stang und Daniel da Silva 78 39