Referat Außerökonomische Gründe für Unterentwicklung (Oliver

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Referat Außerökonomische Gründe für Unterentwicklung (Oliver
Westfälische Wilhelms-Universität Münster
Außerökonomische Gründe
für Unterentwicklung
von Oliver Stang und Daniel da Silva
Referat zur Veranstaltung Entwicklungspolitik, wirtschaftliche Transformation und Globalisierung
Holger Wacker, Lehrstuhl für Volkswirtschaftstheorie
Inhalt
1
Einleitung
2
Außerökonomische Gründe für Unterentwicklung
2.1 Klimatheorien
2.2 Psychologische Theorien
2.3. Theorien sozialen Wandels
Oliver Stang und Daniel da Silva
2
1
Inhalt
2.4 Modernisierungstheorien
2.4.1 Evolutionsansatz
2.4.2 Theorien politischer Entwicklung
2.5 Wirtschaftsstufentheorien
2.6 Theorie vom Wohlbefinden
3
Diskussion
Oliver Stang und Daniel da Silva
3
Einleitung (1)
Klassifizierungen der Entwicklungsländer:
à Keine einheitliche Definition
Gemeinsame Merkmale:
à Ungenügende Versorgung mit Nahrungsmittel
à Niedriges PKE
à Schlechter Gesundheitszustand
à Geringe Bildungsmöglichkeiten
à Hohe Arbeitslosigkeit
à Niedriger Lebensstandard
Oliver Stang und Daniel da Silva
4
2
Einleitung (2)
Definition des Begriffs „Entwicklung“:
à Unter ökonomischer Entwicklung versteht man einen
Prozess, in dessen Verlauf das reale PKE eines EL über
einen längeren Zeitraum ansteigt, ohne dass die Zahl der
Menschen, die weniger als einen bestimmten
Mindestkonsum zur Verfügung haben, wächst, und ohne
dass es zu einer ungleicheren Einkommens- oder
Vermögensverteilung, sowie zu einer Verschlechterung der
Umwelt kommt.
Oliver Stang und Daniel da Silva
5
Einleitung (3)
ECOSOC definierte 1961/62
Erste Welt: Länder, deren Volkswirtschaften hauptsächlich
marktwirtschaftlich orientiert sind
Zweite Welt: Länder, deren Volkswirtschaften hauptsächlich
zentral geplant und sozialistisch sind
Dritte Welt: Länder, deren Volkswirtschaften hauptsächlich
durch Realaustausch bestimmt sind
Oliver Stang und Daniel da Silva
6
3
Einleitung (4)
ECOSOC = economic and social council
à Wirtschafts- und Sozialrat
à umfasst 54 Mitglieder mit dreijähriger Amtszeit
à koordiniert die Aufgaben der UNO auf wirtschaftlichem,
sozialem, humanitärem, kulturellem, gesundheitlichem und
erzieherischem Gebiet und gibt Empfehlungen zur Achtung
und Verwirklichung der Menschenrechte und Grundfreiheiten
für alle.
Oliver Stang und Daniel da Silva
7
Einleitung (5)
Folgende Länder werden als EL bezeichnet:
siehe gesonderte Folie
Oliver Stang und Daniel da Silva
8
4
Einleitung (6)
-
Oliver Stang und Daniel da Silva
9
Einleitung (7)
Ziel der Entwicklungspolitik:
à Wirtschaftliche Situation analysieren
à Wirtschaftspolitische Vorschläge machen
à Wohlstand erhöhen
à Reduzierung der Armut
Oliver Stang und Daniel da Silva
10
5
Inhalt
2.1 Klimatheorien
2.2
Psychologische Theorien
2.3.
Theorien sozialen Wandels
2.4
Modernisierungstheorien
2.5
Wirtschaftsstufentheorien
2.6
Theorie vom Wohlbefinden
Oliver Stang und Daniel da Silva
11
Klimatheorien (1)
-
Klimatische Einflüsse zur Erklärung der unterschiedlichen
Entwicklung wurden schon sehr früh angeführt
-
Montesquieu (1689-1755)
à These: die Arbeitsbereitschaft nimmt mit wachsender
Entfernung vom Äquator zu
-
Feuchtes und heißes Klima wirkt sich nachteilig auf die
menschliche Leistungskraft und auf das Leistungsstreben
-
In tropischen Ländern ist der ökonomische Zwang zum
Haushalten nicht stark ausgebildet
Oliver Stang und Daniel da Silva
12
6
Klimatheorien (2)
•
Stärkere Forderung von Leistungswille, Sparsamkeit, Vorsorge
und langfristige Planung in kälteren Regionen
•
Allgemeingültigkeit des Klimaansatzes wird durch das
Verhalten europäischer Siedler widerlegt
•
Länder mit ähnlichen klimatischen Voraussetzungen
entwickelten sich unterschiedlich
Oliver Stang und Daniel da Silva
13
Klimatheorien (3)
Ergebnis:
à Der Klimaansatz kann nicht als allgemein gültige
Erklärung herangezogen werden
à Menschen haben keinen Einfluss auf das Klima
•
Klimatische Bedingungen können ein Element in der Kette von
Verursachungsfaktoren für UE sein
•
Einfluß auf die Produktivität der Landwirtschaft
Oliver Stang und Daniel da Silva
14
7
Inhalt
2.1
Klimatheorien
2.2 Psychologische Theorien
2.3.
Theorien sozialen Wandels
2.4
Modernisierungstheorien
2.5
Wirtschaftsstufentheorien
2.6
Theorie vom Wohlbefinden
Oliver Stang und Daniel da Silva
15
2.2 Psychologische Theorien (1)
• McClelland:
Hauptursache für Unterentwicklung:
Fehlen eines individuellen Leistungsbedürfnisses
→ Wirtschaftliche Entwicklung ist erst dann möglich,
wenn es einen Willen zur Leistung gibt
Oliver Stang und Daniel da Silva
16
8
2.2 Psychologische Theorien (2)
• McClelland:
Analyse von Kindergeschichten
→ Vergleich von Kindergeschichten aus 23 Ländern
→ Zusammenhang zwischen wirtschaftlicher Entwicklung und Leistungswillen der Bevölkerung
→ Kritik an Ergebnis und Beweisführung
Oliver Stang und Daniel da Silva
17
2.2 Psychologische Theorien (3)
• Einfluß des Protestantismus auf Motivation und
Arbeitsmoral
-
Schrift von Max Weber (1904):
Die protestantische Ethik und der Geist des
Kapitalismus
-
Unterschiede zwischen katholisch und
protestantisch geprägten Ländern
Oliver Stang und Daniel da Silva
18
9
2.2 Psychologische Theorien (4)
• Einfluß des Protestantismus bzw. des Calvinismus
→ Arbeitsethos (Luther: Beruf als Berufung Gottes)
→ Haushalterschaft
→ Investitionen statt übermäßige Konsumausgaben
-
Entstehung des Kapitalismus (engl. Calvinisten)
• Amish people
Oliver Stang und Daniel da Silva
19
2.2 Psychologische Theorien (5)
• Einfluß des Protestantismus bzw. Calvinismus
(Forts.)
-
Verfall des calvinistischen Glaubens
→ verstärkte Individualisierung
→ Förderung des Hochkapitalismus
(Manchestertum)
→ Gegenbewegung (Fürsorge-Bewegung)
Oliver Stang und Daniel da Silva
20
10
2.2 Psychologische Theorien (6)
⇒ für heutige Entwicklungsländer gilt (?):
„Notwendigkeit eines neuen
westlichen, modernen, ökonomischen, industriellen,
leistungsorientiert arbeitenden
Menschen.“
Oliver Stang und Daniel da Silva
21
2.2 Psychologische Theorien (7)
• These über die Erfordernis eines besonderen
Menschentypus
- Bereitschaft Tabus zu brechen
- Leistungsbereitschaft
- Zuverlässigkeit und eine gewisse Ehrlichkeit
- Sparsamkeit
Oliver Stang und Daniel da Silva
22
11
2.2 Psychologische Theorien (8)
• Unternehmertum
- aktiv handelnder Unternehmer
- entscheidende Determinante für die Leistungsfähigkeit einer Volkswirtschaft
- Förderung durch vorteilhafte gesellschaftliche
Rahmenbedingungen
Oliver Stang und Daniel da Silva
23
2.2 Psychologische Theorien (9)
• Institutionelle Rahmenbedingungen
-
wirksame Anreize durch marktwirtschaftliche
Ordnung
-
ökonomische Gestaltungsmöglichkeiten für sozial
Schwache
Oliver Stang und Daniel da Silva
24
12
2.2 Psychologische Theorien (10)
Muß Entwicklung immer mit kulturellem
Wandel einhergehen?
– Gefährdung jahrhunderte alter Traditionen! –
Oliver Stang und Daniel da Silva
25
2.2 Psychologische Theorien (11)
• Entwicklung ist immer mit kulturellem Wandel
verbunden
1. Wiederspruch:
- Erhaltung von sozio-ökonomischen
Rahmenbedingungen aber
- Einleitung eines tiefgreifenden
Entwicklungsprozesses
Oliver Stang und Daniel da Silva
26
13
2.2 Psychologische Theorien (12)
• Entwicklung ist immer mit kulturellem Wandel
verbunden
2. Wiederspruch:
- Forderung der Überwindung des NordSüd-Gefälles aber
- Beibehaltung der vorindustriellen Kultur
und Sozialstruktur
Oliver Stang und Daniel da Silva
27
2.2 Psychologische Theorien (13)
• Target Economy
- keine Wertschätzung von Arbeit
- keine Rücklage für zukünftige Investitionen
- Ökonomie des Genug
- Sanktionen
- Vorteile der Target Economy
Oliver Stang und Daniel da Silva
28
14
2.2 Psychologische Theorien (14)
• Das Motivationsproblem
-
Ablehnung von Handarbeit
-
aufwendige Feste
-
passive Haltung (von Gott gegeben)
-
Verehrung von Tieren
-
Zinsverbot
Oliver Stang und Daniel da Silva
29
2.2 Psychologische Theorien (15)
• Das Motivationsproblem (Forts.)
-
Okkultismus
-
unterschiedliche Interpretation von Zeit
-
vergangenheitsorientiertes Denken
Oliver Stang und Daniel da Silva
30
15
2.2 Psychologische Theorien (15.1)
• Druck durch die Gesellschaft
negative Anreize für
- individuelle Motivation
- Kapitalbildung
• Leistungshemmende Auswirkungen von Clans und
Großfamilien
→ Bruch sozialer Verhaltensnormen und -strukturen
Oliver Stang und Daniel da Silva
31
2.2 Psychologische Theorien (16)
• Leistungsträger aus anderen ethnischen Gruppen
-
Kompensation von Unterdrückung durch größere
ökonomische Leistung
-
Feindseligkeiten durch die einheimische
Bevölkerung
-
Abgrenzung der Einheimischen durch Zuwendung
zu traditionellen und weniger produktiven
Sektoren
Oliver Stang und Daniel da Silva
32
16
2.2 Psychologische Theorien (17)
• Neue gesellschaftliche Strömungen
-
Harris-Bewegung
-
Einfluß unabhängiger afrikanischer Kirchen
- neuer Arbeitsethos
- bessere Bildung
- ausreichende Gesundheitsvorsorge und
-fürsorge
Oliver Stang und Daniel da Silva
33
2.2 Psychologische Theorien (18)
• Akkulturation
-
Hineinnehmen und Verarbeiten ausländischer
Einflüsse in die heimische Kultur
-
keine ungeprüfte Übernahme westlicher Kultur
Oliver Stang und Daniel da Silva
34
17
2.2 Psychologische Theorien (19)
• Lerner:
Empathie als Voraussetzung für Entwicklung:
→ Eine moderne Gesellschaft setzt Menschen voraus,
die empathische Fähigkeiten besitzen.
Oliver Stang und Daniel da Silva
35
2.2 Psychologische Theorien (20)
• Empathie
-
Einfühlungsvermögen
-
Identifikation mit neuen (modernen)
Aspekten der Umwelt
-
Vergrößerung von potentiellen
Reibungsmöglichkeiten
Oliver Stang und Daniel da Silva
36
18
2.2 Psychologische Theorien (21)
• Geistige Beweglichkeit als Voraussetzung für
Empathie
Förderung durch
-
ausgebaute Schulsysteme
-
Urbanisierung
-
Massenmedien
-
Beteiligung der Bevölkerung an sie
betreffenden Entscheidungen
Oliver Stang und Daniel da Silva
37
2.2 Psychologische Theorien (22)
•
Empathie
⇒ Ausbildung von spezifischen
Persönlichkeitsmerkmalen
⇒ Individuen werden offener, anpassungsfähiger
und damit entwicklungsfähiger
Oliver Stang und Daniel da Silva
38
19
2.2 Psychologische Theorien (23)
• Fazit
-
ausreichende Verfügbarkeit von
Ressourcen wie Kapital, Bildung und
Devisen ist keine hinreichende Bedingung
→
Notwendigkeit der Änderung von sozialen,
politischen, sozial-psychologischen und
religionssoziologischen Bedingungen
Oliver Stang und Daniel da Silva
39
Inhalt
2.1 Klimatheorien
2.2 Psychologische Theorien
2.3. Theorien sozialen Wandels
2.4 Modernisierungstheorien
2.5 Wirtschaftsstufentheorien
2.6 Theorie vom Wohlbefinden
Oliver Stang und Daniel da Silva
40
20
2.3 Theorien sozialen Wandels (1)
• Hagen:
Voraussetzung für Entwicklung:
Schöpferische und unternehmerische Menschen
→ Veränderung von Beziehungen zwischen
Gesellschaftsgruppen
Oliver Stang und Daniel da Silva
41
2.3 Theorien sozialen Wandels (2)
• Entstehung von sozialem Wandel
- durch soziale Spannungen während des
Wirtschaftswachstums
→ Statusverlust der etablierten Klassen
→
Entstehung neuer Eliten
Oliver Stang und Daniel da Silva
42
21
2.3 Theorien sozialen Wandels (3)
• Eliten
- positive Einstellung zur manuellen Arbeit und
schöpferischen Tätigkeit
- Konzentration der schöpferischen Energien auf den
produktiven wirtschaftlichen Bereich
Oliver Stang und Daniel da Silva
43
2.3 Theorien sozialen Wandels (4)
• Hoselitz:
Voraussetzung für Entwicklung:
Änderung des Sozialverhaltens
→ traditionelle Rollenzuteilungen, Normen und
Verhaltensregeln hemmen Entwicklung
→ Abstreifen des bisherigen Sozialverhaltens
Oliver Stang und Daniel da Silva
44
22
Inhalt
2.1 Klimatheorien
2.2 Psychologische Theorien
2.3. Theorien sozialen Wandels
2.4 Modernisierungstheorien
2.5 Wirtschaftsstufentheorien
2.6 Theorie vom Wohlbefinden
Oliver Stang und Daniel da Silva
45
2.4 Modernisierungstheorien (1)
Modernisierung (Begriff)
- Kulturwandel
- sozialer Wandel
- Verwestlichung (westernization)
Oliver Stang und Daniel da Silva
46
23
2.4 Modernisierungstheorien (2)
Modernisierungstheorie analysiert
- die Auswirkungen der ökonomisch-industriellen
Veränderungen auf die traditionelle Gesellschaft
- den nötigen Umfang des sozialen Wandels für die
Entwicklung einer Volkswirtschaft
Oliver Stang und Daniel da Silva
47
2.4 Modernisierungstheorien (3)
• Industrieländer als Norm für Nachzüglergesellschaften
- ein direkter, vornehmlich evolutionärer Prozeß
führt in Richtung Modernität
- Abweichung vom Leitbild:
Fehl- oder Unterentwicklung
Oliver Stang und Daniel da Silva
48
24
2.4 Modernisierungstheorien (4)
• Elemente des Modernisierungsprozesses
- Rationalität
- Anstieg der Produktivität
- Anhebung des Lebensstandards
Oliver Stang und Daniel da Silva
49
2.4 Modernisierungstheorien (5)
• Rahmenbedingungen des Modernisierungsprozesses
- soziale und wirtschaftliche Gerechtigkeit
- Demokratie und Partizipation
- effiziente Institutionen und Verhaltensweisen
- nationale Konsolidierung und Unabhängigkeit
Oliver Stang und Daniel da Silva
50
25
2.4 Modernisierungstheorien (6)
• Kritik an den Modernisierungstheorien
- kein einheitliches Modernisierungskonzept
- westliche IL als Vorbild für Entwicklungsländer
- Tradition und Modernisierung müssen kein Gegensatz sein
- nur geringe Berücksichtigung von externen Ursachenfaktoren
- Existenz von unterschiedlichen Entwicklungspfaden
Oliver Stang und Daniel da Silva
51
2.4 Modernisierungstheorien (7)
•
Modernisierungsansätze
1. Evolutionsansatz
2. Theorie der politischen Entwicklung
Oliver Stang und Daniel da Silva
52
26
Inhalt
2.1 Klimatheorien
2.2 Psychologische Theorien
2.3. Theorien sozialen Wandels
2.4 Modernisierungstheorien
2.5 Wirtschaftsstufentheorien
2.6 Theorie vom Wohlbefinden
Oliver Stang und Daniel da Silva
53
Inhalt
2.4 Modernisierungstheorien
2.4.1 Evolutionsansatz
2.4.2 Theorie politischer
Entwicklung
Oliver Stang und Daniel da Silva
54
27
Evolutionsansatz (1)
•
Geht auf die Soziologen Parsons, Levy, Moore und Eisenstadt
zurück
•
Zunehmende Differenzierung von sozialen Funktionen und
gesellschaftlichen Institutionen
•
Notwendige Universalien für eine Gesellschaft laut Parsons:
à bestimmte, einfache Technologien
à sprachliche Kommunikation
à Religion
Oliver Stang und Daniel da Silva
55
Evolutionsansatz (2)
à Verwandtschaftsorganisation
à Entwicklung sozialer Schichten
à Legitimierungssystem
Oliver Stang und Daniel da Silva
56
28
Evolutionsansatz (3)
•
Grundlage der modernen Gesellschaften:
à Bürokratische Organisationsformen
à Geld- und Marktsysteme
à Rechtssystem
à Demokratie
Oliver Stang und Daniel da Silva
57
Evolutionsansatz (4)
Kritik:
-
Differenzierung von sozialen Funktionen muß nicht zwangsläufig
zu einer neuen sozialen Ordnung führen
-
kann zur Stagnation und sogar zum Zusammenbruch führen
Oliver Stang und Daniel da Silva
58
29
Inhalt
2.4 Modernisierungstheorien
2.4.1 Evolutionsansatz
2.4.2 Theorie politischer
Entwicklung
Oliver Stang und Daniel da Silva
59
Theorie politischer Entwicklung (1)
-
Politische Modernisierung im Sinne von Almand, Pye, Coleman
-
Handlungskapazitäten („performance capabilities“) entwickeln
und vergrößern
à Kapazität der Integration und Mobilisierung
à Kapazität der internationalen Anpassung
à Kapazität der Partizipation und der Wohlfahrt bzw.
Umverteilung
Oliver Stang und Daniel da Silva
60
30
Theorie politischer Entwicklung (2)
-
Modernisierung gleichbedeutend mit Staatenbildung
-
Ausweitung der politischen Beteiligung
-
Partizipation der Landbevölkerung entwicklungsfördernd
Oliver Stang und Daniel da Silva
61
Theorie politischer Entwicklung (3)
-
Politische Modernisierung ist kein störungsfreier Prozeß
-
Nach Pye werden sechs Krisen unterschieden
à Identitätskrise
à Legitimitätskrise
à Penetrationskrise
à Integrationskrise
à Partizipationskrise
à Verteilungskrise
Oliver Stang und Daniel da Silva
62
31
Inhalt
2.1 Klimatheorien
2.2 Psychologische Theorien
2.3. Theorien sozialen Wandels
2.4 Modernisierungstheorien
2.5 Wirtschaftsstufentheorien
2.6 Theorie vom Wohlbefinden
Oliver Stang und Daniel da Silva
63
Wirtschaftsstufentheorien (1)
-
Schwer einzuordnen
-
Keine wirkliche Theorie
-
Enthalten einen mehr oder minder ausgeprägten historischen
Determinismus
-
Ansätze bereits bei Thukydides (460-396 v. Chr.) und
Aristoteles (384 – 322 v. Chr.)
-
In den 60er Jahren entwickelte Rostow einen neuen Ansatz
Oliver Stang und Daniel da Silva
64
32
Wirtschaftsstufentheorien (2)
-
Rostow unterscheidet fünf Entwicklungsstufen
5 Stufen:
1 Die traditionelle Gesellschaft
à Landwirtschaft wichtig, geringe vertikale Mobilität
à durch Fatalismus gekennzeichnet
Oliver Stang und Daniel da Silva
65
Wirtschaftsstufentheorien (3)
2 Die Gesellschaft im Übergang
à Ansteigung der Investitionsquote
à Veränderung der Verhaltensweisen
à Vorbereitung auf anhaltendes Wirtschaftswachstum
3 Der wirtschaftliche Aufstieg („take-off“)
à Anstieg der Investitionsquote auf 10 %
à hohe Wachstumsraten
à Vorhandensein gewisser Rahmenbedingungen
Oliver Stang und Daniel da Silva
66
33
Wirtschaftsstufentheorien (4)
4 Das Reifestadium
à Optimale Nutzung der ökonomischen Ressourcen
5 Nach-Reifestadium
à Entwicklung zu Wohlfahrtsstaat
à Anstrebung einer Massenkonsumgesellschaft
Oliver Stang und Daniel da Silva
67
Wirtschaftsstufentheorien (5)
-
In einem neueren Werk (1971) mögliches 6. Stadium präzisiert
6 „The search for quality“
à Schwergewichtsverlagerung auf die Freizeitindustrie,
die Pflege der Umwelt und das Bildungswesen
Oliver Stang und Daniel da Silva
68
34
Wirtschaftsstufentheorien (6)
Kritik:
à Operationalisierung durch Variabel und Grenzwertbetrachtung
kaum möglich
à Rein deskriptiver Ansatz
à Zur Erstellung eines Entwicklungsprogramms ungeeignet
à Zu stark auf den Einzelfall England ausgerichtet
Oliver Stang und Daniel da Silva
69
Inhalt
2.1 Klimatheorien
2.2 Psychologische Theorien
2.3. Theorien sozialen Wandels
2.4 Modernisierungstheorien
2.5 Wirtschaftsstufentheorien
2.6 Theorie vom Wohlbefinden
Oliver Stang und Daniel da Silva
70
35
2.6 Theorie vom Wohlbefinden (1)
Dasgupta: Theory of Well-Being
•
Zwei Richtungen
1. Kritik des utilitaristischen Wohlfahrtsbegriffes
2. Bedeutung der Rolle des Staates für den
Entwicklungsprozeß
Oliver Stang und Daniel da Silva
71
2.6 Theorie vom Wohlbefinden (2)
•
Fortschreitender Entwicklungsprozeß
-
neben steigender Befriedigung von
Grundbedürfnissen →
-
Möglichkeit über bestimmte Freiheiten und
Rechte zu verfügen
Oliver Stang und Daniel da Silva
72
36
2.6 Theorie vom Wohlbefinden (3)
•
Unterscheidung von drei Ebenen
1. Inputebene des Güterverbrauchs
2. Ebene des Background environment
3. Outputebene
Oliver Stang und Daniel da Silva
73
2.6 Theorie vom Wohlbefinden (4)
Verantwortlichkeit des Staates
-
Basisbedürfnisse müssen von allen befriedigt
werden können (Bereitstellung von Basic needs)
aber
-
keine Verantwortung des Staates dafür, daß die
Bürger die Basic needs effizient nützen
Oliver Stang und Daniel da Silva
74
37
2.6 Theorie vom Wohlbefinden (5)
•
Unterscheidung von drei Ebenen
1. Inputebene des Güterverbrauchs
2. Ebene des Background environment
3. Outputebene
Oliver Stang und Daniel da Silva
75
Inhalt
2.4 Modernisierungstheorien
2.4.1 Evolutionsansatz
2.4.2 Theorien politischer Entwicklung
2.5 Wirtschaftsstufentheorien
2.6 Theorie vom Wohlbefinden
3 Diskussion
Oliver Stang und Daniel da Silva
76
38
3. Diskussion
• Sind Arme nicht glücklich? Soll man Ihnen überhaupt Entwicklung wünschen?
• Sollen westliche Wertvorstellungen auch für andere Kulturen
Gültigkeit haben?
• Wie kann Entwicklungshilfe unter Berücksichtigung des soziokulturellen Umfeldes aussehen?
• Soll die Frage, ob ein Land ein Entwicklungsland ist, nur von
ökonomischen Gesichtpunkten abhängig gemacht werden?
• In wieweit haben andere Religionen (außer westlichen) eine
positiven Einfluß auf Entwicklung?
Oliver Stang und Daniel da Silva
77
Oliver Stang und Daniel da Silva
78
39

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