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D 8512
50. Jahrgang
NACHRICHTEN
POLITIK
Nr. 15
Dienstag, 22. April 2014
Zeichen der Geschlossenheit
Schwelende Krise
EU-Außen- und Verteidigungsminister tagen in Luxemburg.
Mit wachsender Sorge blickt
die Staatengemeinschaft auf die
Zuspitzung der Lage im östlichen
Teil der Ukraine.
Seite 4
BUNDESWEHR
Maritime Jäger
Deutsche Uboote erproben neue
Taktiken, um ihren Auftrag dank
modernster Technik jederzeit und
überall zu erfüllen. Seiten 6/7
MILITÄRGESCHICHTE
Foto: Council of the European Union
Mord am Nachbarn
Vor 20 Jahren beginnt in Ruanda
mit dem Genozid an den Tutsi
eines der schlimmsten Verbrechen der Moderne.
Seite 9
VERMISCHTES
Bestens gebräunt
Der Sommer kommt und damit
auch die Grillsaison. Zeit für ein
BBQ-Spezial mit Tipps für ambitionierte Hobby-Köche. Seite 11
DIE BUNDESWEHR IM INTERNET
www.bundeswehr.de
www.bmvg.de
Unter Partnern: Die Ministerin wird vor den Beratungen von Lady Catherine Ashton begrüßt.
von Florian Manthey
Luxemburg. Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen hat
am vergangenen Dienstag am Rat
für Außenbeziehungen der Europäischen Union teilgenommen.
Tags zuvor trafen sich in diesem
Format die Außenminister der
Europäischen Union.
Die EU-Verteidigungsminister erörterten die Situation in der
Ukraine, den Einsatz EUFOR
RCA in der Zentralafrikanischen
Republik (European Union Force,
République Centralafricaine) und
die Europäische Maritime Sicherheitsstrategie. Unter dem Vor-
sitz der Hohen Vertreterin für
die Gemeinsame Außen- und
­Sicherheitspolitik, Catherine
Ashton gab es zunächst eine Sitzung des Lenkungsausschusses
der Europäischen Verteidigungsagentur (EDA). Dabei informierten sich die Verteidigungsminister über aktuelle Fortschritte bei
mehreren Schwerpunktprojekten
der Fähigkeitsentwicklung.
Die Verteidigungsminister berieten ferner den Entwurf einer Europäischen Maritimen Sicherheitsstrategie, die auf dem Gipfeltreffen
der EU-Staats- und Regierungschefs am 26. und 27. Juni beschlossen werden soll. Ebenfalls auf der
Agenda stand der EU-Einsatz in
Zentralafrika. Zu EUFOR RCA
trug der französische Kommandeur
der EU-Mission, Major-General
Philippe Pontiès vor.
Die Bundeswehr beteiligt sich
an EUFOR RCA vor allem mit
strategischen Lufttransportkapazitäten aus dem SALIS-Vertrag und hält ein Spezialflugzeug
zur medizinischen Evakuierung
von Verletzten und Verwundeten (MedEvac) in Bereitschaft.
Die Zentralafrikanische Republik
brauche jetzt Unterstützung, um
„vor allem einen Schutzraum für
die Bevölkerung zu schaffen“,
erklärte von der Leyen in Brüssel.
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Foto: Wilke/PiZ Marine
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augustinfotos
Die EU-Außenminister verlängerten bei ihrem Rat die
Trainingsmission EUTM Mali
für zwei Jahre bis zum 18. Mai
2016. Damit können vier weitere Gefechtsverbände der malischen Streitkräfte ausgebildet
werden. An dem Einsatz ist die
Bundeswehr vor allem mit Pionierausbildern und Sanitätspersonal beteiligt. EUTM Mali soll
dazu beitragen, die militärischen
Kapazitäten der Armee wiederherzustellen.
Mit der Mission EUCAP Sahel
Mali hat der Rat auch eine zivile
Ausbildungsmission auf den Weg
gebracht, die – ergänzend zum
militärischen Ausbildungseinsatz
– die internen Sicherheitskräfte
in Mali unterstützt. Im Rahmen
der Mission sollen Kräfte wie
die Polizei, Gendarmerie und
Nationalgarde strategisch beraten werden.
Ein weiteres Thema waren in
Luxemburg die Auswirkungen
der Situation in der Ukraine auf
die Außen- und Sicherheitspolitik
der EU unter Berücksichtigung
der Fähigkeitsentwicklung und
Verteidigungskooperation. Auch
NATO-Generalsekretär Anders
Fogh Rasmussen nahm an der
Besprechung teil, um „ein deutliches Zeichen der Geschlossenheit zu geben“, sagte von der
Leyen. Sie erwarte von Russland
eine Distanzierung von einer
weiteren Destabilisierung der
Ukraine.
Das Segelschulschiff „Gorch
Fock“ ist am vorvergangenen
Samstag in seinen Heimathafen
Kiel zurückgekehrt. Während der
zurückliegenden 163. Auslandsausbildungsreise haben insgesamt 195 Offizieranwärter der
Crew VII/2013 sowie 51 Bootsmannanwärter ihre seemännische Basisausbildung und
Fachausbildung absolviert. Unter dem Kommando von Kapitän
zur See Helge Risch hatte die
Bark mit den Offizieranwärtern
an Bord am 12. November vergangenen Jahres ihren Heimathafen verlassen. In den vergangenen sechs Monaten bis zum
Einlaufen in die Kieler Förde
hatte der Dreimaster rund 10 000
Seemeilen zurückgelegt. (eb)
2
aktuell INTERN
22. April 2014
IMPRESSUM
ZITAT
EDITORIAL
Herausgeber und verantwortlich für den Inhalt:
Bundesministerium der Verteidigung
Presse- und Informationsstab
Stauffenbergstraße 18, 10785 Berlin
„Fressen Sie auch bei Ihnen alle Schuhe an?“
Die Bundeswehr ist mein Thema.
Ich habe als Reporter aus Afghanistan, über die „Eurofighter“ der
Luftwaffe oder von der Münchner Sicherheitskonferenz berichtet – aus Interesse und aus Neigung. Mehr als 13 Jahre schrieb
ich als politischer Redakteur für
die Westfalenpost über Sicherheits- und Verteidigungspolitik. Umso mehr freut es mich,
dass ich nun bei aktuell inhaltlich an meine langjährige Arbeit
anknüpfen kann.
Noch dazu in Berlin, von wo
aus ich schon oft berichtet habe.
Spannend, diese pulsierende
Hauptstadt! Als Westfale hat
es mich an die Spree gezogen.
Denn hier spielt schließlich die
Musik, hier werden viele wichtige Entscheidungen getroffen.
Gerade, wenn es um die Bundeswehr geht.
Ich bin stolz, nun dazuzugehören! „Wir. Dienen. Deutschland.“
Dieses Motto ist mir Aufgabe und
Verpflichtung. Ich finde es attraktiv, die Bundeswehr als Arbeitgeber zu haben. Ich kann mir kaum
eine spannendere Aufgabe vorstellen, als in diesen Zeiten den
Wandel unserer Streitkräfte hin
zur Einsatz- und Freiwilligenarmee mitbegleiten zu dürfen.
Dabei habe ich mir fest vorgenommen, unseren Lesern die
Redaktionsanschrift:
Zentralredaktion der Bundeswehr
Bundeswehr aktuell
Oberspreestraße 61 L, 12439 Berlin
Telefon: (0 30) 67 94 - App
Fax: (0 30) 67 94 - 20 65, BwFw 82 00
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Herzogin Kate von England während ihres Besuches in Neuseeland
zu einem Ausbilder in der Polizeischule von Wellington, der seinen
Diensthund dabei hatte.
Leitender Redakteur:
Major Torsten Sandfuchs-Hartwig (tsh, App: 20 39)
Redakteur Politik:
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Jörg Fleischer (jf, App: 20 55)
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und Dienstleistungen der Bundeswehr,
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ISSN: 1618-9086
Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Filme,
Fotos und Zeichnungen wird keine Gewähr übernommen. Namensbeiträge geben die Meinung des
Verfassers wieder. Sie entsprechen nicht unbedingt
der Auffassung der Redaktion oder des BMVg.
Nachdruck nur mit Genehmigung der Redaktion.
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sich die Redaktion das Recht auf Kürzung vor.
KALENDERBLATT
Vor 10 Jahren: Am 24. April 2004 gewinnt Vitali Klitschko seinen
Boxkampf gegen Corrie Sanders durch technischen K. O. und wird
damit Weltmeister im Schwergewicht des World Boxing Councils.
Vor 25 Jahren: Am 26. April 1989 entscheiden sich Netzbetreiber
aus 20 europäischen Ländern, einen einheitlichen Telekommunikationsstandard auszuarbeiten – den ISDN Anschluss.
Vor 60 Jahren: Am 23. April 1954 führt die National Basketball
Association zur Erhöhung der Geschwindigkeit und Attraktivität des
Spiels die Wurfuhr ein. Auf ihr werden die verbleibenden Sekunden
bis zum Ablauf der 24-Sekunden-Angriffszeit angezeigt.
Vor 80 Jahren: Am 24. April 1934 erhält Laurens Hammond ein Patent
für die von ihm entwickelte elektronische Orgel – die Hammond-Orgel.
Vor 115 Jahren: Am 22. April 1899 wird der Verein für Deutsche
Schäferhunde gegründet. Er entwickelt sich weltweit zum größten
Rassehundzuchtverein.
Vor 125 Jahren: Am 25. April 1889 entwickelt sich innerhalb
weniger Tage ein Streik der Bergarbeiter auf der Bochumer Zeche
„Präsident“ zum bis dahin größten Streik im Deutschen Reich.
Vor 155 Jahren: Am 25. April 1856 findet in Port Said der erste
Spatenstich zum Bau des Suezkanals statt. Er verbindet auf 195 Kilometer Länge das Mittelmeer mit dem Roten Meer.
(eb)
Bundeswehr
so transparent
wie möglich
zu machen.
Dies übrigens in einem
netten und
engagierten
Redaktionsteam, das in dieser Ausgabe wieder viele spannende und unterhaltsame Themen bringt.
Die Krise in der Ukraine hält
die Welt in Atem. Die EU-Verteidigungsminister, unter ihnen
Verteidigungsministerin Ursula
von der Leyen, setzen ein Zeichen der Geschlossenheit (S. 1 /
S. 4). Weiter steht der neue Militärbischof Sigurd Rink Rede und
Antwort (S. 3). Auf große Fahrt
mit einem Uboot der Klasse 212
vor der Küste Floridas geht es
auf den Seiten 6 / 7. Afrika rückt
zunehmend in den Blick, auch
historisch. An den Völkermord
in Ruanda vor 20 Jahren erinnern wir in unserem militärgeschichtlichen Teil (S. 9). Zum
Sport, die deutschen Gewichtheber schaffen bei den Europameisterschaften persönliche Bestleistungen (S. 10). Kulinarisch wird
es im Vermischten, wir eröffnen
die Grillsaison (S. 11).
Jörg Fleischer
Foto: Bundeswehr
BILD DER WOCHE
Contre la montre: Soldaten der ABC-Truppe aus Husum üben das Dekontaminieren von Räumen. Dabei ist neben der erforderlichen Präzision der Faktor Zeit entscheidend.
22. April 2014 MINISTERIUM / HINTERGRUND Ethische Orientierung geben
Propst Sigurd Rink wird neuer Militärbischof der Evangelischen Kirche in Deutschland.
Worin sehen Sie die besondere
Herausforderung im Amt des
Militärbischofs?
Eindeutig liegt seine Aufgabe
in der Seelsorge an den Militärpfarrerinnen- und Pfarrern sowie
immer wieder an den Soldaten
und Soldatinnen der Bundeswehr.
Dafür werde ich mir Zeit nehmen.
Teilen Sie die Ansicht, dass
die Stelle nur hauptamtlich zu
schaffen ist?
Die Entscheidung des Rates der
EKD war richtig und konsequent.
Die nebenamtliche Ausübung
durch einen Bischof, Präses oder
in der Militärseelsorge künftig
setzen?
Bevor ich diese Frage beantworte, möchte ich mir in den
ersten Monaten meines neuen
Dienstes noch ein eigenes Bild
machen.
Welche Rolle wird die Ökumene
nach Ihren bisherigen Erfahrungen spielen?
Die Ökumene wird sicher eine
herausragende Rolle spielen. Ich
freue mich auf die Kontakte mit
Bischof Franz-Josef Overbeck.
Foto: privat
Hannover. Der hessen-nassauische Propst Sigurd Rink wird
neuer Militärbischof der Evangelischen Kirche in Deutschland
(EKD). Rat und Kirchenkonferenz der EKD haben den 53-jährigen Theologen Ende März zum
Nachfolger des jetzigen Amtsinhabers Martin Dutzmann ernannt.
Seine Berufung erfolgt für sechs
Jahre. Mit Rink wird das Amt des
Militärbischofs ab Mitte Juli erstmals hauptamtlich versehen. Die
EKD hatte Ende März mitgeteilt,
dass dies nach den Erfahrungen
der vergangenen Jahre geboten
sei. Nicht zuletzt durch die Auslandseinsätze der Bundeswehr
seien die seelsorgerischen Herausforderungen in hohem Maße
gewachsen. Im Interview mit
aktuell gibt Rink erste persönliche Ausblicke auf sein neues
Amt.
Amtsantritt im Juli: Der evangelische Militärbischof Sigurd Rink.
Kirchenpräsidenten einer deutschen Landeskirche stellte schon
immer eine besondere Herausforderung dar. Die Fragen um Friedensethik und die Begleitung der
Truppe bei Auslandseinsätzen
sind stark gewachsen. Deshalb ist
die Hauptamtlichkeit ein „Muss“.
Welche Unterschiede ergeben
sich zur Seelsorge in einer „zivilen“ Gemeinde? Gerade auch
mit Blick auf das Thema Verwundung oder Tod.
Als Propst eines großen Kirchengebiets der Evangelischen
Kirche in Hessen und Nassau mit
etwa 320 000 Mitgliedern hatte
ich als Seelsorger nicht selten
schwere Schicksalsschläge von
Menschen zu begleiten. Jeder
Pfarrer und jede Pfarrerin hofft
in solchen Krisen die richtigen
Worte zu finden. Vieles hängt
am kirchlichen Ritual, das sehr
heilsam sein kann.
Warum haben Sie sich persönlich entschlossen, die Nachfolge von Militärbischof Martin
Dutzmann anzutreten?
Meine Frau und meine drei
erwachsenen Kinder haben mich
dazu ermutigt. Für die Aufgabe
der Visitation in der Militärseelsorge, für Gottesdienste und die
alltägliche Begleitung sehe ich
mich gut vorbereitet. Ich will im
Sinne des „Gerechten Friedens“
aus der Friedensdenkschrift der
EKD 2007 auch ethische Orientierung geben.
Welche Akzente möchten Sie
Fällt es Ihnen schwer, Ihren
bisherigen Aufgabenbereich
zu verlassen?
Ja und nein. Ich war gerne über
zwölf Jahre Propst und Mitglied
der Kirchenleitung der Evangelischen Kirche Hessen-Nassau.
Mich reizt es, künftig für ein weit
größeres Aufgabenfeld verantwortlich zu sein.
Wie gestalten sich die verbleibenden Wochen „daheim“ bis
zum Amtsantritt als Bischof?
Der Alltag mit Ordinationen
und zahlreichen Gottesdiensten wird weiter gehen. Mit einer
Reise mit meinen Dekanen aus
Süd-Nassau nach Schweden
werde ich mich im Juni von ihnen
verabschieden. Dann bleibt sicher
noch Zeit für einen kurzen Urlaub
und die gründliche Beschäftigung
mit meinem neuen Amt.
Die Fragen stellte Markus Tiedke.
aktuell 3
Deutsches Know-how
für Somalia
Berlin. Deutschland unterstützt
die EU-geführte militärische
Ausbildungsmission in Somalia.
Bereits in Kürze werden die
ersten Soldaten bei der EUTM
Somalia im krisengeschüttelten
Land am Horn von Afrika eintreffen. Sie sollen vor allem Führungskräfte und Ausbilder der
somalischen Armee befähigen,
schrittweise selbst für Sicherheit und Ordnung zu sorgen.
Die Wiederaufnahme der deutschen Beteiligung an der EU-geführten Trainingsmission hatte
der Bundestag erst Anfang April
beschlossen und bis Ende März
2015 mandatiert.
(rob)
Hilfe für den Start
im zivilen Beruf
Nürnberg. Unter der Schirmherrschaft der parlamentarischen
Staatssekretäre Ralf Brauksiepe
(BMVg) und Dorothee Bär (Bundesministerium für Verkehr und
digitale Infrastruktur) sowie
unter Mitwirkung des Arbeitskreises Bundeswehr und Wirtschaft haben sich in der vorvergangenen Woche Zeitsoldaten bei
der Fachtagung Logistik mit Vertretern der Logistik-Branche ausgetauscht. Für die Soldaten diente
die Tagung der Vorbereitung auf
das bevorstehende Dienstzeitende. Das Treffen dient dazu, in
Ergänzung zu den Leistungen des
Berufsförderungsdienstes durch
Netzwerk- und Vermittlungsarbeit die Eingliederungschancen
der teilnehmenden Soldaten zu
verbessern.
(cpa)
Abgeordnete informieren sich im Bendlerblock
Berichterstatter des Haushaltsausschusses sammeln Fakten und legen Grundlage für Beschlussempfehlungen.
Das Treffen dient letztlich dazu,
den Abgeordneten die Wahrnehmung des parlamentarischen
Budgetrechts zu erleichtern.
Nach den ausführlichen Erklärungen gegenüber den Abgeord-
neten durch die Ministeriumsspitze und der Weitergabe der
Informationen durch die Berichterstatter folgen bis zur Sitzung des
Haushaltsausschusses am 22. Mai
weitere Beratungen innerhalb
der Fraktionen. Anschließend
werden etwaige Änderungsanträge aus den Fraktionen in der
Bereinigungssitzung am 5. Juni
diskutiert. Nach Zweiter und
Dritter Lesung in der 26. Kalen-
derwoche soll das Gesetz über
den aktuellen Bundeshaushalt
voraussichtlich am 11. Juli durch
den Bundesrat gebilligt und vom
Bundespräsidenten unterzeichnet
werden.
(mat)
Foto: Grauwinkel/BMVg
Berlin. Im Bendlerblock ist die
Leitung des Verteidigungsministeriums (BMVg) am vergangenen
Dienstag mit den Berichterstattern des Haushaltsausschusses
des Deutschen Bundestages zum
alljährlichen Gespräch für den
Einzelplan 14 zusammengekommen. Das Treffen war das erste
von mehreren Veranstaltungen,
bei denen das Ministerium den
Parlamentariern Rede und Antwort
zum geplanten Verteidigungshaushalt steht.
Den Fragen der Abgeordneten Tobias Lindner, Karin EversMeyer, Bartholomäus Kalb und
Michael Leutert stellten sich im
Stauffenbergsaal sich neben der
Verteidigungsministerin und den
Staatssekretären Ralf Brauksiepe,
Markus Grübel und Gerd Hoofe
auch der Generalinspekteur der
Bundeswehr, General Volker
Wieker sowie die Abteilungsleiter des BMVg.
Parlamentarier im Bendlerblock: Die Abgeordneten Lindner, Evers-Meyer, Kalb und Leutert (v. l.) berieten mit der Leitung des Hauses.
aktuell Russland testet
weitere Rakete
Washington. Inmitten der
Ukraine-Krise hat Russland
nach Angaben der USA erneut
eine ballistische Interkontinentalrakete getestet. Der Abschuss
sei am vergangenen Montag
erfolgt, sagte ein Sprecher des
US-Verteidigungsministeriums.
Washington war vorab über den
Test informiert. Es habe sich um
einen Routinevorgang gehandelt.
Russland hatte bereits am 4. März
zu Testzwecken eine ballistische
Interkontinentalrakete abgefeuert.
Auch damals wurde das Pentagon
gemäß eines Abrüstungsvertrags
zwischen beiden Ländern vorab
in Kenntnis gesetzt.
(bfi)
Hunderte Tote bei
Bombenanschlägen
Abuja. Bei einer Serie von Bombenanschlägen in der nigerianischen Hauptstadt Abuja sind
am vergangenen Montag vermutlich mehr als 200 Menschen
ums Leben gekommen. Die
Anschläge ereigneten sich auf
einem belebten Busbahnhof im
Viertel Nyanyan. Augenzeugen
sprachen von Selbstmordattentätern, die sich im dichten Gedränge der Berufspendler
in die Luft sprengten. Mehr
als 30 Fahrzeuge explodierten
und richteten noch größeren
Schaden an. Die nigerianische
Regierung beschuldigte die Islamistengruppe Boko Haram, für
die Anschläge verantwortlich
zu sein. Bereits am Palmsonntag hatte die Islamistenmiliz bei
einem Angriff auf Dörfer im
Nordosten des Landes mehr als
60 Menschen getötet.
(eb)
Tote bei neuem
Giftgaseinsatz
Damaskus. In dem syrischen
Dorf Kafr Sita in der Provinz
Hama in Nordsyrien ist Anfang
April offenbar wieder Giftgas
eingesetzt worden. Bei dem Einsatz von Chlorgas sollen nach
Angaben von Beobachtern vor
Ort rund ein Dutzend Kinder
ums Leben gekommen und hundert Menschen verletzt worden
sein. Wer für den Anschlag die
Verantwortung trägt, ist unklar.
Die syrische Regierung und die
Opposition gaben sich gegenseitig die Schuld. Unterdessen kündigten die USA an, den Vorfall
zu untersuchen. Der vermeintliche Giftgas-Angriff von Kafr
Sita ist der erste Einsatz von Chemiewaffen seit dem Angriff vom
21. August 2013. US-Präsident
Barack Obama hatte damals Syriens Staatschef Baschar al-Asdsad
mit Raketenangriffen gedroht,
sollte sich ein solcher Vorfall
noch einmal wiederholen. (eb)
POLITIK/HINTERGRUND
22. April 2014
Große Sorge um Ukraine
Der Westen reagiert besonnen auf die Zuspitzungen zwischen Kiew und Moskau.
von Jörg Fleischer
Berlin. Die Ukraine kommt nicht
zur Ruhe. Die Zeit vor Ostern
stand unter dem Eindruck extremistischer Ausschreitungen von
prorussischen Separatisten in der
Ukraine.
Diese hatten vor einer Woche in
mehreren Städten Verwaltungsgebäude besetzt. Bei Zusammenstößen mit Kiews Truppen gab
es Tote. Die ukrainische Interimsregierung ging mit „antiterroristischen Operationen“ unter
Einbindung des Militärs gegen
die bewaffneten Aktivisten vor.
Beobachter sprachen von teilweise chaotischen Zuständen im
Land und von demoralisierten
Sicherheitskräften.
Am Mittwoch wechselten dutzende ukrainische Soldaten mit
ihren Panzern die Seiten. Sie fuhren mit russischer Flagge und
dem Banner der Region Donezk
durch Kramatorsk und Slawjansk. Zuvor waren im Osten
der Ukraine Spezialeinheiten
der Armee mit Schützenpanzern
und Hubschraubern gegen prorussische Kräfte vorgegangen.
Im Gegenzug griffen Separatisten einen Stützpunkt der Nationalgarde an, bei dem es drei
Tote gab. Russlands Präsident
Wladimir Putin warnte in einem
Telefonat mit Bundeskanzlerin
Angela Merkel vor einem Bürgerkrieg in der Ukraine.
NATO-Generalsekretär Anders
Fogh Rasmussen erklärte, die
NATO werde ihre Militärpräsenz
in den östlichen Bündnisländern
verstärken. In diesem Zusammenhang wird Deutschland mit
dem Tender Elbe und einem Stab
ab Ende Mai bis Anfang August
2014 die Führung des Ständigen NATO-Minenabwehrverbandes 1 übernehmen. Darüber
hinaus hat die NATO das Angebot Deutschlands angenommen,
das routinemässige Air Policing
Foto: dpa/pa
4
Fragile Situation: Ukrainische Soldaten halten Ausschau nach prorussischen Aktivisten.
im Baltikum von September bis
Dezember 2014 mit sechs Eurofightern zu unterstützen. Damit
übernimmt Deutschland seit
2004 insgesamt zum sechsten
Mal diese Aufgabe im Baltikum.
Verteidigungsministerin
Ursula von der Leyen sagte nach
einem Treffen mit den EU-Verteidigungsministern und dem
NATO-Generalsekretär in Luxemburg: „Wir haben eine ausgesprochen fragile Situation, in der
jetzt auch Besonnenheit wichtig
ist.“ Die Bundesregierung lobte
unter der Woche das Vorgehen
Kiews gegen prorussische Kräfte.
„Aus unserer Sicht hat sich die
ukrainische Regierung in dieser
Krise bisher sehr besonnen und
zurückhaltend verhalten“, sagte
ein Sprecher.
Weiter zeigte sich Berlin
ebenso wie US-Regierung und
NATO überzeugt davon, dass die
bewaffneten Separatisten in der
Ostukraine von Russland unterstützt werden. Auch wenn Putin
dies zum wiederholten Male
abstritt, sind Moskaus fortwährende Destabilisierungsversuche
der Ukraine der Kern der westlichen Besorgnis. Moskau will
Kiew offenbar ökonomisch und
politisch massiv schwächen.
Vizekanzler Sigmar Gabriel
sah sich Anfang der Woche auf
einer Gedenkveranstaltung in
Berlin zum Ausbruch des Ersten
Weltkrieges vor 100 Jahren dazu
veranlasst, vor unmittelbarer
Kriegsgefahr zu warnen. Es habe
den Anschein, als sei Moskau
bereit, „Panzer über europäische
Grenzen zu schicken“, sagte der
Bundeswirtschaftsminister vor
dem Hintergrund massiver Konzentrationen russischer Truppen
an der ukrainischen Grenze. Die
Bundesregierung forderte von
Moskau eine Reduzierung seiner Truppen an der ukrainischen
Grenze.
Wladimir Putin hingegen zeigte
sich „sehr besorgt“ über angebliche Bitten von Bewohnern aus
der Ostukraine, die Moskau um
ein „Eingreifen“ gebeten haben
sollen. Doch in dem Maße, in
dem Putin die Muskeln spielen
lässt, richten sich die Blicke
westlicher Beobachter auf den
wirtschaftlichen Schaden, den
sich Russland schon jetzt durch
die Annexion der Krim selbst
zugefügt hat. Diskussionen über
weitere Sanktionen gegen Russland, die über die bislang ausgesprochenen Einreiseverbote
und Kontensperrungen hinaus-
gehen, wurden in der Europäischen Union vor dem Hintergrund
der Ereignisse in der Ukraine ins
Auge gefasst. Auch Wirtschaftssanktionen wurden ausdrücklich
nicht ausgeschlossen.
Angesichts der brisanten Situation rückte der ukrainische
Interimspräsident ­Alexander
Turtschinow von seiner ursprünglichen Ablehnung einer Volksabstimmung über die künftigen
Strukturen der Ukraine ab. Was
er früher als vergifteten Vorschlag aus Moskau gebrandmarkt
hatte, schloss er nun nicht mehr
aus – nämlich dass ein Referendum über die Einheit des
Staates zusammen mit der Präsidentschaftswahl am 25. Mai
stattfinden könne. Aus Umfragen
geht hervor, dass selbst im russischsprachigen Osten und Süden
der Ukraine eine Mehrheit gegen
die von Moskau sowie prorussischen Separatisten angestrebte
Anbindung an Russland ist.
Zwar stellte das Genfer Treffen
der EU-Außenbeauftragten
Catherine Ashton mit den Außenministern der USA, Russlands
und der Ukraine eine vorübergehende Atempause dar. Doch
die Lage in der Ukraine bleibt
­weiter unübersichtlich.
China exportiert mehr Waffen
Friedensforschungsinstitut: Rüstungseinfuhren europäischer Länder rückläufig.
Stockholm. China ist unter den
größten Waffenexporteuren auf
Platz vier aufgestiegen und hat
Frankreich überholt.
Der Anteil der Volksrepublik
am weltweiten Waffenhandel lag
in den vergangenen fünf Jahren
bei sechs Prozent, wie das Friedensforschungsinstitut SIPRI
bekannt gab. Führend sind weiter die USA mit einem Anteil
von 29 Prozent vor Russland
(27 Prozent). Mit Abstand folgen Deutschland (sieben Prozent),
Frankreich (fünf Prozent) und
Großbritannien (vier Prozent).
Insgesamt nahm der weltweite
Waffenhandel in dem Zeitraum
laut SIPRI um 14 Prozent zu.
Indien bleibt den Angaben
zufolge der weltweit größte
Waffenimporteur. Im Vergleich zu den Jahren 2004 bis
2008 steigerte Neu Delhi seine
Waffenkäufe laut SIPRI um 111
Prozent, die Ausgaben sind dreimal so hoch wie die der direkten Wettbewerber Pakistan und
China. Bereits 2010 löste der
Subkontinent China als größten
Waffenkäufer ab. Drei Viertel
aller Waffenimporte bezog Indien
zwischen 2009 und 2013 von
Russland. Im vergangenen Jahr
stieg Indien auch zum weltweit
größten Käufer von US-Waffen
auf.
Pakistan steigerte in den vergangenen Jahren seine Waffenkäufe um 119 Prozent. Die größten Waffenimporteure in Afrika
waren Algerien, Marokko und
der Sudan. In Europa steht
Großbritannien an der Spitze
der Importeure von Großwaffen
(zwölf Prozent), gefolgt von dem
immer noch unter den Folgen der
Eurokrise leidenden Griechenland (elf Prozent).
Insgesamt nahmen laut dem
Institut SIPRI die Waffenimporte der europäischen
Länder in den vergangenen fünf
Jahren wie schon im Fünfjahreszeitraum zuvor aber um ein
Viertel ab.
(jah)
EINSATZ Eine schwere Operation
Foto: Schöppel/Bundeswehr
von Andreas Steffan
Umbau: Die Zelte der luftgestützten Sanitätseinrichtung werden durch Container ersetzt.
getauscht werden. Sie soll durch
eine aus Spezialcontainern bestehende und modular erweiterbare
Sanitätseinrichtung (MSE) ersetzt
werden. Für die Spezialisten zwar
eine neue, aber selbstverständlich
lösbare Aufgabe: Die MSE wird
neben der LSE aufgebaut, die Einrichtung und Technik wird umgezogen. Alles wird getestet. Dann
kann die neue Einrichtung ihren
Betrieb aufnehmen. In Koulikoro
ist das jedoch so nicht möglich.
Bebauung und Nutzungsauflagen der Kaserne verhindern eine
solche Vorgehensweise. Deshalb setzt hier ein bislang einmaliges Projekt in der Bundeswehr an. Im laufenden Betrieb
wird das mobile Krankenhaus
Stück für Stück abgebaut und
sofort durch die modularen Cont-
ainer ersetzt. „Da ist eine Meisterleistung notwendig, weil wir die
notfallchirurgische Versorgung
von Schwerstverletzten oder Verwundeten jederzeit auch in dieser
Bauphase sicherstellen müssen“,
erklärt P. C.
Mit der Anlieferung von
50 Containern und zirka 400
Tonnen Material auf dem See-,
Eisenbahn- und Straßenweg hat
das Projekt nun begonnen. In
Deutschland haben der Kommandeur und sein Team bereits
alle Vorplanungen erledigt. Darunter auch eine kleine Erprobung. In Koulikoro selbst sind
die eigentlichen Vorbereitungen
fast abgeschlossen. Theoretisch
kann nichts schief gehen. Eine
der Unbekannten ist aber die
enorme Hitze. Deshalb muss die
körperlich hohe Belastung durch
entsprechende organisatorische
Maßnahmen für den Einzelnen
im Rahmen gehalten werden.
Auch hier hat der Kommandeur
an mögliche Lösungen gedacht.
Über so profunde Hilfe ist
Oberfeldarzt Mascha-Christine
G. mehr als dankbar. Als neue
Leiterin der Sanitätseinsatzkompanie in Koulikoro ist sie auch
die Gesamtverantwortliche für
das Projekt. Sie sei froh, mit den
Soldaten des Lazarettregiments
31 „Berlin“ ein so fachkundiges
Team an ihrer Seite zu wissen.
„Ich gehe davon aus, dass alles
klappt. Bei der ausgeklügelten
Vorbereitung und dem hochmotivierten Personal kann einfach
nichts schief gehen“, ist sich die
Ärztin sicher.
Kein Kettenrasseln mehr
Foto: Bundeswehr
Mit dem Bergepanzer „Büffel“ verlässt das letzte deutsche Kettenfahrzeug Afghanistan.
Fest verzurrt: Der „Büffel“ wird im Bauch der „Antonov“ geparkt.
Mazar-e Sharif. Staubige, milde
Luft weht über den Flugplatz des
Camps Marmal als um drei Uhr
morgens Generalmajor Bernd
Schütt, Kommandeur des Regionalkommandos Nord, das Flugfeld erreicht. Für den Kontingentführer ist es kein Tag wie jeder
andere. „Es ist schon ein besonderer Anlass, dass heute das letzte
deutsche Kettenfahrzeug Afghanistan verlässt. Als Kommandeur
und Panzermann steckt man das
nicht einfach so weg.“
Der Fahrer des Bergepanzers
„Büffel“, Stabsunteroffizier
Christian S., platziert das Fahrzeug vor der Laderampe der
„Antonov“ AN-124 und wartet
auf die Zeichen der Crew. Ähn-
lich wie der Zwei-Sterne-General
erinnert er sich mit etwas Wehmut an die Einsatztage und verbrachte Zeit auf dem „Büffel“.
„Es ist schade, dass die Ära der
Bergepanzer hier in Afghanistan
jetzt zu Ende ist“, sagt S. „Ein
bisschen Herzblut hängt schon
daran“. Er leistet seit Anfang
November 2013 seinen Dienst in
5
Neue Unterkunft für
AF TUR-Soldaten
Bei laufendem Betrieb wird die Sanitätseinrichtung in Koulikoro witterungsfest gemacht.
Koulikoro. Oberstleutnant Edgar
P. C. kann so schnell nichts aus
der Ruhe bringen. Dass er als
Kommandeur des Lazarettregiments 31 „Berlin“ persönlich
eines der ehrgeizigsten Projekte
der Sanitätstruppe vor Ort in die
Hand nimmt, ist kein Zufall.
Denn er war maßgeblich an der
Konzeption und Weiterentwicklung der luftgestützten Sanitätseinrichtungen beteiligt und verfügt somit über ein besonders
umfangreiches Know-how in
Sachen mobiler Sanitätseinrichtungen der Bundeswehr.
47 Grad herrschen derzeit
in Mali. Für das motivierte
Team heißt das „Arbeiten unter
erschwerten Bedingungen“. Zur
Versorgung der deutschen Soldaten sowie der Angehörigen der
anderen Teilnehmernationen an
der Europäischen Ausbildungsmission hat sich Deutschland
bereit erklärt, eine sogenannte
Role-2 Sanitätseinrichtung zu
betreiben. Ein hochmodernes
Lazarett, das deutschen Standards entspricht. Mit dem wichtigen Unterschied, dass alles in
luftverlegbaren Zelten untergebracht ist.
Diese sogenannte luftverlegbare Sanitätseinrichtung, kurz
„LSE“, ist für einen schnellen Einsatz vorgesehen. Um die
Einrichtungen vor der kommenden Regensaison in Westafrika
zu schützen, muss die LSE aus-
aktuell Afghanistan und kann auf mehr
als 300 Stunden auf dem Bergepanzer zurückblicken.
Kurz darauf gibt die „Antonov“Besatzung das Zeichen zur Beladung. Stabsunteroffizier S. startet
das 65 Tonnen schwere Fahrzeug
und fährt es die Laderampe hoch.
Innerhalb kurzer Zeit ist das Kettenfahrzeug im Bauch des riesigen
Transportflugzeugs verladen und
mit dicken Eisenketten gesichert.
Um fünf Uhr verlässt der
„Büffel“, zusammen mit zwei
„Dingos“, einem „Wolf“ und weiterem Material das Camp Marmal
in Richtung Trabzon an der türkischen Schwarzmeerküste. Von dort
werden die Fahrzeuge umgeladen
und per Seetransport zurück nach
Deutschland gebracht.
Als Reaktion auf die damalige
Bedrohung der ISAF-Kräfte waren
im Jahr 2009 die ersten deutschen
Kettenfahrzeuge nach Afghanistan
gebracht worden.
(te)
Kahramanmaras. Das deutsche Kontingent Active Fence
Turkey (AF TUR) hat vorvergangene Woche ein frisch renoviertes
Unterkunftsgebäude erhalten. Mit
der Übernahme werde die Unterbringungssituation für die Soldaten in Kahramanmaras deutlich
verbessert, sagte Kapitänleutnant
Carsten H., der für die Infrastruktur
in der Gazi-Kaserne zuständig ist.
Die türkischen Partner hätten viel
investiert, um das deutsche Kontingent bei der Einhaltung der Standards zu unterstützen, fügt Verbindungsoffizier, Oberstleutnant
Christian F., hinzu. Die ersten Soldaten konnten bereits einziehen
und zeigten sich mit ihren neuen
Unterkünften sehr zufrieden. (tss)
TMP in Mali auf der
Kokosmatte
Koulikoro. Die technische Materialprüfung in Koulikoro ist abgeschlossen. Insgesamt vier Wochen
haben Oberstleutnant Uwe S. und
sein Team Fahrzeuge, Waffen und
anderes Gerät auf ihre Einsatzfähigkeit geprüft. Keine so einfache
Aufgabe. Denn Geräte im Einsatz
sind anderen Belastungen ausgesetzt als in Deutschland. Vor allem
der Staub und die Hitze Malis
beanspruchen die unterschiedlichen Teile besonders. Auch die
Prüfbedingungen sind andere. So
hätte man sich in Mali mit Betonböden und Kokosmatte begnügen
müssen, sagte S. Trotzdem sei verantwortungsbewusst und umsichtig gemessen worden. Nun hat das
Kontingent der europäischen Trainingsmission erst einmal wieder
Ruhe vor einer Prüfung. Neben
den Geräten in Koulikoro wurde
auch das Material in Bamako und
Bapho, wo die Fährausbildung
der malischen Pioniere stattfindet, geprüft.
(tss)
Für den Einsatz...
Foto: Bundeswehr
22. April 2014 ... wurden bei acht Mikroaufklärungsdrohnen für den
Ortsbereich (MIKADO) das
Transportvolumen und das
Gesamtgewicht reduziert.
Zudem können die neuen
Drohnen schneller starten.
Durch den Einsatz des Aufklärungssystems MIKADO ist
es den Einsatzkräften möglich,
zeitgerecht und lagebezogen
zu reagieren.
(af)
6
aktuell BUNDESWEHR
aktuell 7
Katz- und Mausspiel unter Wasser
Bei einem gemeinsamen Manöver mit Einheiten der U.S. Marine zeigt die Uboot-Klasse 212 vor Florida, welche Möglichkeiten sie durch neue Technik im Sonarbereich besitzt.
von Björn Jüttner
„Planet“, der amerikanische Zerstörer „USS Roosevelt“ und zwei
Uboote.
Für das deutsche konventionelle Boot „U32“ lautete der
Auftrag „sicheres Geleit der
HVU, wenn nötig unter Waffeneinsatz“. Eigentlich ein Himmelfahrtskommando für „U32“,
denn das feindliche Uboot wurde
von der amerikanischen nuklearangetriebenen „USS Norfolk“
simuliert: ein übermächtiger
Gegner, der auch für Angriffe
auf See- und Landziele gebaut
wurde. Im Vergleich zur „Norfolk“ ist die „U32“ zum einen
Im Visier: U 32 fotografiert die „USS Norfolk“ durch das Periskop.
Mehr als diese spärlichen
Informationen oder gar die
Ergebnisse des „anti-submarine and anti-surface warfare
training“ sind nicht öffentlich
zugänglich. Sogar die Namen
der drei Uboote stehen nicht auf
der offiziellen Manöver-Webseite der NATO. Technik, Taktik und Trends im Uboot-Bereich
sind wie zu Zeiten des Kalten
Krieges immer noch top secret.
Auch Oberstabsbootsmann
oder Verfahren der Uboote geht,
„bewegen wir uns mindestens im
Bereich VS-NfD“, sagt Göritz.
Verschlusssache – nur für den
Dienstgebrauch.
Das Abschlussszenario der
„TACtical DEVelopment
EXercise“ spielte sich Mitte
2013 rund 600 Seemeilen östlich
von Florida ab. Beteiligt waren
eine HVU, eine High Value Unit
(Grafik siehe Seite 36), nämlich
der deutsche Tender „Main“, die
Atomreaktors nicht auftauchen,
anders als „U32“. Trotz Hybridantrieb (Brennstoffzelle, Fahrbatterie und Diesel) muss auch
die 212er-Klasse nach gut drei
Wochen an die Oberfläche.
Tempo und Reichweite sind
ein eindeutiger Vorteil für den
Angreifer. Darum setzte die
Marine konventionelle Uboote
bisher nicht als Geleitschutz ein.
U32 – kleiner, aber
feiner Jäger
Trotzdem überlegte die Deutsche Marine seit Mitte 2012,
wie man das ändern könnte und
einem überlegenen Feind beikommen kann. Göritz entwickelte gemeinsam mit anderen eine bahnbrechende Taktik:
„U32“ fungiert nicht mehr, wie
sonst üblich, als einzelnes „JagdUboot“, sondern in einem Verband als „vorgeschobener Aufklärer“. Ziel war es, „U32“ weit
im Vorfeld der HVU als Sensor
zu platzieren, ohne dass es die
Gegenseite merkt. Dabei darf
man nicht vergessen, dass diese
tiefwassererfahren ist, schließlich ist die U.S. Navy eine reine
„Blue Water Navy“. „Wir mussten uns schon geschickt anstellen“, sagt Göritz und erklärt das
Verfahren: „Was ich sagen kann
ist, dass wir daran arbeiten, ein
212er-Boot im Verband mitzuzu langsam. Getaucht schafft sie nehmen – und zwar nicht nur, um
gerade mal 20 Knoten Marsch- den Gegner zu detektieren, songeschwindigkeit. Göritz zieht dern als reinen Waffenträger.“
den Vergleich zwischen „VW Ausgestattet sei das 212er-Boot
Käfer und Ferrari“: Die großen mit dem Schwergewichtstorpedo
US-Atom-Uboote der Los-­ DM2A4 „Seehecht“, einer hochAngeles-Klasse sind mit ihren modernen Waffe mit fast
110 Metern nicht nur doppelt so hundertprozentiger Trefflang, sondern machen mindes- sicherheit, erklärt
tens 30 Knoten Fahrt.
Göritz, der fast 13
Zum anderen haben die Atom- Jahre als SonarUboote eine viel größere Reich- meister auf
weite. Sie müssen aufgrund des „ U 2 9 “ ,
Foto (4): PIZ Marine
Florida. Uboot-Jagd! Vom 14.
bis zum 20. Februar trainierten zehn Schiffe der „Standing
NATO Maritime Group 1“ und
des deutschen „Einsatz- und
Ausbildungsverbandes 2014“
beim NATO-Manöver „Dynamic Mongoose“ in norwegischen
Gewässern. Mehrere Fregatten wie die norwegische „Thor
Heyerdahl“, die polnische „ORP
General Tadeusz Kosciuszko“
und die deutsche „Hamburg“ verfolgten drei Uboote aus Portugal,
Norwegen und Frankreich.
Wolfgang Göritz, der Fachbereichsleiter „Sonarausbildung
Flotte“ beim 1. Ubootgeschwader in Eckernförde, gibt recht
einsilbige Antworten, wenn es
um die Feinheiten neuer Taktiken der deutschen Uboote der
Klasse 212A geht. Der 49-Jährige könnte viel zur sogenannten TACDEVEX 2013 vor der
amerikanischen Ostküste erzählen, schließlich ist er dort einen
Monat auf dem Forschungsschiff „Planet“ der Wehrtechnischen Dienststelle 71 mitgefahren. Doch sobald es um Details
zur Taktik, den Reichweiten
einem Boot der mittlerweile
außer Dienst gestellten Klasse
206A, gefahren ist.
Bevor man eine Waffe einsetzt, muss man die Zielkoordinaten des gegnerischen Ubootes
haben. Unter Wasser fällt die
Ortung jedoch schwer. Die einzige Chance ist hier der Schall.
Während ein Radar unter Wasser
eine Reichweite von nur 20 Zentimetern hat, breitet sich der Schall
im Wasser nahezu unendlich
aus. „Wenn wir also ein Uboot
suchen, müssen wir bewusst
viel Schallenergie zur Ortung
in das Wasser geben. Und hier
liegt wiederum der große Vorteil
der Ubootfahrer: Sie können das
hören. Der Schall bleibt, wenn er
auf ein Uboot trifft, nicht stehen,
sondern läuft weiter. Einmal als
Echo zurück zum Sender, gleichzeitig aber auch weiter durch das
Meer“, erläutert Göritz.
Hier kommt nun die neue
Taktik ins Spiel. Um unentdeckt zu bleiben, versendet nicht
„U32“ den Schall, sondern die
„Planet“ mit ihrem Schleppsonar
LFTAS (Low Frequency Towed
Active Sonar). Das tieffrequente
Weitsuchsonar wurde zum ersten
Mal in einem so großen Manöver getestet und konnte selbst
über sehr große Entfernungen
unglaubliche Ortungserfolge erzielen. „Die
Kontakte haben
wir auf der
‚Planet‘
dann
Getaucht: Während der TACDEVEX-Übung stehen die Soldaten unter Hochspannung.
immer an den Verband zurückgemeldet, die dann auch bestätigt wurden. Nach der genauen
Ortung des feindlichen Ubootes
‚USS Norfolk‘ hat es dann ‚U32‘
simuliert bekämpft. Aus dem
Jäger wurde so der Gejagte“,
erklärt der Oberstabsbootsmann.
„Obwohl ‚U32‘ den Feind selbst
nicht detektierte, konnte es ihn
mit den Zieldaten vom Verband
erfolgreich treffen. Es schoss als
Waffenträger auf Antrag. Das
war neu, hat aber sehr gut funktioniert.“
Die richtige Taktik
bestimmt den Erfolg
Wenn sich Uboote taktisch klug
verhalten, wird die Suche nach
ihnen also nahezu aussichtslos.
Speziell die Boote der Klasse 212
sind extrem leise und haben durch
ihre amagnetische Konstruktion
eine sehr geringe magnetische
Signatur, was beim TACDEVEX entscheidender Faktor war. Selbst wenn
die „U32“ direkt am
gegnerischen
Uboot vorbeifährt, ist das Meeresrauschen lauter als das deutsche Boot. Dies nutzte „U32“ zur
Lösung eines zweiten Problems
– das der Kommunikation.
Wer über viele Seemeilen
hinweg kommunizieren will,
muss auf Periskoptiefe auftauchen und den Fernmeldemast einen Meter über die
­Wasseroberfläche ausfahren.
So ist das Boot aber leichter zu
orten. Vor allem fliegende Seefernaufklärer können es jetzt
sehr schnell entdecken. Aktives
Aussenden von Unterwasserschall scheidet auch aus, denn
dadurch wird man ebenfalls
auffindbar. „Wir entwickelten
neue Verfahren der Unterwasserkommunikation, die der
Gegner nicht mitbekommt. Entweder geschieht dies durch sehr
kurze Signale oder man codiert
sie so, dass sie im Meeresrauschen untergehen. Man könnte
Zieldaten in Walgesang oder in
aufgezeichnetem Meeresrauschen verstecken. Diese verdeckte Kommunikation haben
wir auch getestet, aber rein
national“, sagt Göritz.
So ist die Taktik immer von der
Technik abhängig und von einer
guten Besatzung. Göritz erzählt,
dass sich besonders in den vier
Wochen des TACDEVEX die
gesamte Besatzung Gedanken
macht – egal ob Schiffstechniker,
Smut oder Kapitän. „Neue Verfahren und Taktiken zu fahren
ist immer etwas Besonderes.
Alle sind neugierig. Die Taktik
kann ja auch falsch sein und im
Ernstfall unseren Tod bedeuten,
das ist den Kameraden bewusst“,
sagt Göritz.
Neue Erkenntnisse
direkt integriert
Für die Besatzung von „U32“
war auch das Übungsgewässer
neu. In der Karibik mit Tiefen
über 1000 Metern hält sie sich
sonst nicht auf, eher in Nordund Ostsee, Nordatlantik und
Mittelmeer. Besonders in dem
Seegebiet vom TACDEVEX mit
dem warmen Golfstrom aus dem
Süden und dem kalten SanktLorenz-Strom aus dem Norden
waren die Wasserschichten ext-
Rekord: U32 befand sich 18 Tage lang unter Wasser.
rem unterschiedlich und damit
auch die Schallausbreitungsmöglichkeiten. Teilweise änderte sich
das täglich. „Es ist eine große
Herausforderung, in solchen
Gewässern zu operieren und das
Fahrverhalten des Bootes zu kontrollieren. Diese Wasserschichten beeinflussen natürlich immer
die Taktik. Wir wollten wissen,
ob unsere Verfahren auch dort
gelingen und wie die Zusammenarbeit in einem Verband mit der
U.S. Navy funktioniert“, sagt
Göritz. Für die amerikanische
Navy sind die modernen außenluftunabhängigen konventionellen Uboote wie die 212er-Klasse
eine neue, ernste Bedrohung.
Man muss sich nur vorstellen,
so ein nahezu unsichtbares feindliches Unterseeboot käme vor
einem der großen amerikani-
schen Militärhäfen wie Norfolk
mit seinen Flugzeugträgerverbänden in Waffenreichweite.
Die Auswertung des Manövers dauerte bis Ende Dezember 2013. Schon jetzt wird das
dort Erlernte im Ausbildungszentrum Uboote in Eckernförde, in den Uboot-Simulatoren und in neuen Übungen im
Seebetrieb wie bei „Dynamic
Mongoose“ umgesetzt. Göritz
zeigt sich zufrieden: „Wären
wir in einer Fahrschule, dann
stünden wir mit diesen neuen
Taktiken kurz vor der Fahrschulprüfung und dem Bestehen
des Führerscheins.“
Die vollständige Reportage und
ein Interview mit Kapitänleutnant Kai Nickelsdorf lesen Sie
im aktuellen Y-Magazin.
aktuell BUNDESWEHR
Fregatte „Hessen“
wieder in der Heimat
Wilhelmshaven. Nach ihrer
Teilnahme an der EU-geführten
Anti-Pirateriemission „Atalanta“
ist die Fregatte „Hessen“ vergangene Woche nach rund
34 000 zurückgelegten Seemeilen wieder in ihrem Heimathafen eingelaufen. Die Führung der
Einsatzflottille 2 sowie Angehörige waren gekommen, um die
Besatzung zu begrüßen. Ministerpräsident Volker Bouffier
sendete Grüße aus dem Patenland und dankte der Besatzung
für ihre Arbeit. Er sei stolz, dass
sie dadurch „zur Gewährleistung der Sicherheit des internationalen Seeverkehrs“ beigetragen habe.
(tss)
Foto: Bundeswehr
Seenotrettung am
Morgen
Norddeich. Ein Rettungshubschrauber des Marinefliegergeschwaders 5 hat vergangene
Woche fünf Personen aus Seenot gerettet. Die Besatzung des
54 Meter langen deutschen Forschungsschiffes „Beaufort“ hatte
vor der ostfriesischen Insel Borkum in schwerer See einen Motorschaden erlitten. Da ein Seenotkreuzer zu weit entfernt war,
alarmierte die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger
(DGzRS) die SAR-Leitstelle der
Marine und bat um Hilfe. Die „Sea
King“ MK 41 brachte die fünf
Seeleute des Forschungsschiffs
sicher nach Norddeich.
(tss)
22. April 2014
Tausche Füller gegen Mikro
Bei ihrem Praktikum lernt Brigitte Pendlebury, was Radio für die Truppe ausmacht.
Mayen. Donnerstag früh: Beginn
der Tagesschicht. Brigitte Pendlebury vom Landeskommando
Nordrhein-Westfalen wird für
einen Tag Praktikantin bei Radio
Andernach. Sie will verstehen,
wie Radio gemacht wird. Der Tag
beginnt für Pendlebury mit einer
simplen Frage: Was ist Radio
Andernach eigentlich?
Radio Andernach ist der Truppenbetreuungssender der Bundeswehr, der von Soldaten in
den Auslandseinsätzen zu hören
ist: im Auslandseinsatz in Afghanistan, im Kosovo oder am
Horn von Afrika. Seit 40 Jahren senden aus Mayen Soldaten
für Soldaten. „Wir versorgen
die Truppe überall mit Charts,
Grüßen und Nachrichten aus der
Bundeswehr, Deutschland und
der Welt“, erklärt Redakteursoffizier und Leiter der Online-Redaktion Kapitänleutnant Christoph
Jan Longen. Einen Tag lang wird
er der Chef von Pendlebury sein.
In den großen Feldlagern in
Afghanistan und im Kosovo
erreichen die Radiomacher der
Bundeswehr über die UKW-Frequenz nahezu alle Soldaten. Über
den limitierten Internet-LiveStream versorgen sie zudem
Kameraden in der Türkei und
in Mali. Denn jeder Soldat, der
die Landesgrenze im Auftrag der
Bundeswehr verlässt, hat einen
Anspruch auf Betreuung.
Schon bei der Einführung
wird Pendlebury klar, wie einzigartig die Zielgruppe ist, für
die die Rundfunkanstalt sendet.
„Anders als zivile Radiosender ist
Radio Andernach nicht für jeden
frei empfangbar. Nur Soldaten
und Angehörige von Soldaten
Foto: Bundeswehr
8
On Air: Brigitte Pendlebury (r.) mit Hauptfeldwebel Selina Schmitt im Studio von Radio Andernach.
im Einsatz können uns hören“,
erklärt Longen.
Im Senderaum trifft Pendlebury
Hauptfeldwebel Selina Schmitt,
die gerade live „Meet & Greet“
moderiert. Die Moderatorin
arbeitet bereits seit zehn Jahren beim Hörfunk. Nebenbei ist
die 29-Jährige auch Leiterin der
Grußredaktion. Sie sei ihre große
Leidenschaft. „Die Leute erreichen uns übers Telefon, per Fax,
über das Online-Grußformular
oder die neue App.“
In der Regie, hinter einer
Glasscheibe, die das Sprecherstudio von der Technik trennt,
sitzt Hauptgefreiter Benjamin
Hoffmann am Mischpult. Er ist
als Techniker für den reibungslosen Ablauf der Sendung zuständig. Zu seinen Aufgaben gehört
es, Telefoninterviews zu koordinieren und Satelliten-Verbindungen herzustellen. Hoffmann
ist Rundfunk-Studiosoldat und
arbeitet erst seit zwei Wochen im
Live-Betrieb. Detailgenau erklärt
er wie die Regler am Mischpult funktionieren und wie die
Mikrofone der Gesprächsgäste
„einpegelt“ werden.
Radio ist ein Teamprodukt.
Rund 60 Soldaten sorgen dafür,
dass ihre Kameraden im Einsatz informiert und unterhalten
werden. Wie im zivilen Radio
gibt es nach jeder Sendung eine
Feedback-Runde, die Qualitätskontrolle zur Gewichtung und
Umsetzung der Themen. „In
der Formatwahl, vom Telefoninterview über den Bericht
bis zur Moderation mit O-Ton
sind die Programmmacher frei“,
sagt Hauptmann Robin Mertens,
der seit zwei Jahren Chef vom
Dienst bei Radio Andernach ist.
Seit dem Kosovo-Einsatz im
Frühjahr 1999 sendet Radio
Andernach Tag für Tag auch live
aus den Einsatzgebieten – dort
versteckt sich das mobile Sendestudio in einem unscheinbaren
Container inmitten des Feldlagers. Sogar einen eigenen Bürgerfunk gibt es: In der Sendung
„Extra“ können mutige Erstlinge sich am Medium Radio
probieren und selbst einmal
„on-air“ gehen.
Seit kurzem ist Radio Andernach mit einem neuen Sommerprogramm auf Sendung.
Mit dabei ein Format, das sich
ausschließlich mit Themen
rund um die gesamte Bundeswehr beschäftigt. In „BW
Inside“ geht es täglich ab 14 Uhr
eine Stunde lang quer durch alle
Bereiche der Truppe. Von Dokumentationen über die Einmannpackung bis hin zur Vorstellung
einzelner Aufgaben ist alles
möglich.
(bp)
Harter Ritt ins Gebirge
Der Aufstellungsstab für das Luftfahrtamt der Bundeswehr
(LufABw) hat vor kurzem seine Arbeit aufgenommen. Unter der
Leitung von Generalmajor Ansgar Rieks soll das Amt in der Luftwaffenkaserne Köln-Wahn klare Verantwortlichkeiten und Entscheidungswege für die Sicherheit des militärischen Flugbetriebs
liefern. Nun gelte es, „alle Voraussetzungen für die Aufstellung
der Dienststelle zum 1. Oktober“ zu schaffen und eine vollständige Übernahme der Dienstgeschäfte zum 1. Januar 2015 sicherzustellen, sagte Rieks während der ersten Sitzung. Der rund
50-köpfige Arbeitsstab bezieht derzeit seine Räumlichkeiten im
Gebäude 200 der Luftwaffenkaserne. Die Kommandierungen des
Fachpersonals aus den verschiedenen Organisationsbereichen
sollen demnächst erfolgen.
(tss)
Alpnach. Fliegen im Gebirge ist
gefährlich. Wind und Lawinen
erschweren die Arbeit des Piloten erheblich. Deshalb gibt es für
die Besatzungen des Hubschraubergeschwaders 64 aus Laupheim
auch eine eigene Gebirgsflugausbildung. Cross-Country-Training
nennen die CH-53-Piloten das.
Chris G. hat vor kurzem sein
Training im schweizerischen Alpnach beendet. Zusammen mit
Hauptmann Rolf Rothenhäusler
ist er von Laupheim aus in die
Alpen gestartet. Hier hat ihm der
erfahrene Gebirgsfluglehrer aus
Ulm die Tücken des Fliegens in
diesem herausfordernden Gelände
gezeigt. Dazu gehören spezielle
Verfahren wie beispielsweise die
Wind-, Hoch- und Tieferkundung.
Foto: Blandau/Bundeswehr
Foto: PIZ Luftwaffe
Piloten lernen im Cross Country-Training das Fliegen in den Alpen.
Hindernis in Sicht? Wenn es brenzlig wird, klärt der Bordwart auf.
Nach einer Woche ist die
Einweisung zu Ende. „Bei den
ganzen Berggipfeln ist es wirklich schwer, die Orientierung
zu behalten“, resümiert G.
In Debriefings analysieren die
Fluglehrer mit ihren Piloten
jeden einzelnen Handgriff.
Rund 25 Flugstunden dauert
die Ausbildung. Dann geht es
zurück an den eigenen Standort.
(ib/tss)
22. April 2014 INNERE FÜHRUNG / MILITÄRGESCHICHTE aktuell 9
„Wochen der langen Messer“
Völkermord in Ruanda vor 20 Jahren ist der westlichen Staatengemeinschaft eine Mahnung für die Zukunft.
Geschichte. In diesen Tagen
jährt sich der Genozid in Ruanda
zum 20. Mal. Rückblickend
verkörpert die erste Hälfte
der 90er-Jahre das Ende einer
gigantischen Illusion. Denn mit
dem Ende des Kalten Krieges
in Europa hob bei weitem kein
goldenes Zeitalter des Friedens
an, wie es die Formulierung
des amerikanischen Politologen
Francis Fukuyama „Das Ende
der Geschichte“ suggeriert. Der
„Schwarze Kontinent“ liefert hierfür brutales Anschauungsmaterial,
wobei eine Region ganz besonders hervorsticht: Zen- tralafrika.
Das 20. Jahrhundert steht
mit seinen Massenmorden für
eine besondere Dimension von
Gewaltkultur. Die Vorgänge
im zentralafrikanischen Land
Ruanda im April des Jahres
1994 bilden – auf dieses Jahrhundert bezogen – den traurigen „Schlussakkord“. Innerhalb
weniger Wochen fanden rund
800 000 Menschen, in diesem
Fall Angehörige der Volksgruppe
der Tutsi, aber auch moderate
Hutu, den Tod.
Den Genozid hatten fanatische Anhänger des Regimes
von Präsident Generalmajor
Juvénal Habyarimana systematisch vorbereitet – mittels Rekru-
Foto: dpa-pa
von Peter Popp, Oberstleutnant und Lehrstabsoffizier Historisch-Politische Bildung an der
Offizierschule der Luftwaffe.
Gedenken der Opfer des Völkermordes in Ruanda: Ein Junge hält Andacht im ruandischen ­Nikeyimana
in einem Gebeinhaus.
tierung von Milizen, Erstellen
von Todeslisten, verhetzender
Rundfunkpropaganda und mittels
heimlich gelieferter Macheten.
Ihr Ziel war die Vernichtung der
gesamten Tutsi-Minderheit.
­
Auslöser für die „Wochen der
langen Messer“ war der Abschuss
der Maschine des ruandischen
Präsidenten Habyarimana am
6. April 1994 kurz vor der Landung auf dem Flugplatz der
ruandischen Hauptstadt Kigali.
An Bord befanden sich der
Präsident selbst, sein burundischer Amtskollege Cyprien
Ntaryamira sowie deren engste
Mitarbeiter.
Die Dassault Falcon 50 war
gestartet in Daressalam. In der
tansanischen Hauptstadt hatte
eine Konferenz stattgefunden, die
radikalen Hutus wie auch ex- tremen Tutsis ein Dorn im Auge sein
musste. Es ging um den Versuch
der friedlichen Beilegung eines
ethnischen Konfliktes. Dieser
reichte weit in die vorkoloniale
Vergangenheit der Region zurück
und gewann während des deutschen und des daran anschließenden franco-belgischen Kolonialregimes an Potenzial.
Dieser Konflikt war auch im
Gefolge der Dekolonialisation
(seit 1961) unter den Vorzeichen des Kalten Krieges nicht
gelöst worden: Konkret ging
es dabei um die Dominanz der
Tutsi-Minderheit von 15 Prozent
über die Mehrheit der Hutus von
85 Prozent. Solange bis Habyarimana, ein Hutu, mittels Wahlen
(1973) an die Macht kam, hatten die Tutsi politisch und ökonomisch das Sagen. Seit er mit
den üblichen Attributen afrikanischer Herrschaft regierte – Korruption, zunehmende Repression
und eklatanter Machtmissbrauch
auf einem Territorium, dessen
Grenzen von den Kolonialmächten entgegen den klassischen
Stammessiedlungsgebieten gezogen worden waren – schwand
der ökonomische Einfluss der
Tutsi. Ganz verschwunden war
er bis 1994 allerdings nicht, im
Gegenteil.
Wer für den Abschuss der
Maschine verantwortlich war,
ist bis heute ungeklärt. Den Nutzen hatten diejenigen, die einen
Genozid anstrebten, auch vor
ethnischen Säuberungen nicht
zurückschreckten und die aus
ihrer Sicht eine Homogenisierung des Territoriums erreichen
wollten: die extremen Hutus.
Nicht minder aber solche, die
als Nachbarn von der Unregierbarkeit Ruandas profitieren konnten: So etwa Burundi mit seiner
mono-ethnischen Armee aus
Tutsi, weiterhin Uganda, wohin
sich ab den 70er-Jahren 250 000
Tutsi abgesetzt hatten und als
„Ruandische Patriotische Front“
(RPF) für den „Tag X“ gerüstet
waren, sowie auch Machtcliquen
auf dem Gebiet des Kongos. Darüber hinaus gab es auch externe
Mächte nicht-afrikanischer Herkunft, die den bisherigen franco-belgischen Einfluss zu relativieren trachteten und schließlich
europäische Profiteure der sich
zuspitzenden Situation.
Die RPF bekam bis zum 17. Juni
1994 das ruandische Gebiet unter
Kontrolle. Über 3 Millionen
Hutus flüchteten in die Nachbarländer Tansania und Kongo:
menschliches „Treibgut“, zum
Teil auch gewaltbereit.
Ob der Aussöhnungsprozess
zwischen Hutus und Tutsi in
Ruanda mit Hilfe von Wahrheitskommissionen und begleitet durch die Vereinten Nationen
gelingt, bleibt zu hoffen.
Preußens Gloria und Dänemarks Trauma
Schlacht an den Düppeler Schanzen vor 150 Jahren gilt als der entscheidende Waffengang seiner Zeit.
von Dieter Kollmer, Oberstleutnant, Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften.
Geschichte. An einem sonnigen Vormittag vor 150 Jahren,
am 18. April 1864, erstürmten
preußische Pioniere und Infanteristen, unterstützt durch massives
Artilleriefeuer, nahe dem kleinen
nordschleswigschen Dorf Dybbøl
(dt.: Düppel) eine der dänischen
Insel Alsen vorgelagerte Schanzenanlage. Die Belagerung gipfelte in einem wenige Stunden
dauernden Sturmangriff, der im
Nachhinein zum entscheidenden militärischen Waffengang
im Deutsch-Dänischen Krieg
1864 erklärt wurde.
Im Laufe des Jahres 1863
hatte das Königreich Dänemark,
welches durch die Herzogtümer Holstein, Lauenburg und
Schleswig zum Deutschen Bund
gehörte, mit Gesetzesänderungen
versucht, das Herzogtum Schleswig in den dänischen Gesamtstaat
zu integrieren und so eine Reaktion der anderen Mitglieder des
Staatenbundes provoziert. Unter
dem Druck von Preußen und
Österreich beschloss der Bundestag in Frankfurt am Main am
1. Oktober 1863 eine Bundesexekution gegen Dänemark.
Als Kopenhagen auch auf eine
weitere Aufforderung, die Gesetzesänderungen zurückzunehmen,
Mitte Januar 1864 nicht reagierte,
überschritten am 1. Februar 1864
österreichische und preußische
Truppen die Eider bei Rendsburg. Wenige Tage später räumten die dänischen Truppen den
Grenzwall Danewerk. Die schnell
Richtung Jütland nachstoßenden
Bundestruppen erhielten den
Auftrag, die dänischen Truppen
zu stellen, bevor sie sich vollständig auf die Inseln Alsen und
Fünen zurückziehen würden.
Im Gegensatz dazu hatte das
dänische Oberkommando von
seiner politischen Führung den
Auftrag erhalten, aus einem
gestaffelten System so lange
zu verteidigen, bis die befreundeten Großmächte Großbritannien und Russland den überlegenen deutschen Truppen Einhalt
gebieten würden. Dabei kam der
Düppelstellung eine bedeutende
Rolle zu: Als Verteidigungsbollwerk der dritten Verteidigungslinie sollte sie den Weg auf die
Insel Alsen sichern, die den dänischen Truppen die Möglichkeit
bot, sich sicher zurückzuziehen
und von dort dem vorrückenden
Feind immer wieder überfallartig in die Flanke zu fallen.
Aus diesem Grund belagerte
das I. preußische Armeekorps
unter dem Oberkommando von
Prinz Friedrich Karl ab Ende Februar 1864 die Düppelstellung –
mit 37 000 Mann aufgeteilt in
28 Infanteriebataillone und 24
Kavallerieeskadrone sowie unter-
stützt von 96 Geschützen. Die
Soldaten waren mit dem neuen
Zündnadelgewehr M/41 ausgestattet und konnten mit diesem
fast doppelt so schnell feuern wie
ihre dänischen Gegner.
Dem dänischen Oberkommandierenden, General Georg
Daniel Gerlach, standen 26
Infanteriebataillone mit mehr als
23 000 Mann, 58 Festungs- und
64 Feldgeschützen zur Verteidigung zur Verfügung. Seine Artillerie befand sich zwar bereits in
der Umrüstung auf die moderneren Geschütze, aber die Schanzen
waren überstürzt errichtet worden und boten nicht ausreichend
Schutz gegen feindlichen Artilleriebeschuss. Am 18. April um 10 Uhr
verstummte das grollende Artilleriefeuer. Nach dem Angriffssignal stürmten die Kolonnen
auf die dänischen Schanzen zu.
Nach dreistündigem Kampf war
das Gelände fest in preußischer
Hand.
Als die Verluste gezählt wurden, hatten die Preußen knapp
300 Gefallene zu beklagen.
Der Gesamtverlust der Dänen
betrug nach neuesten Schätzungen vermutlich mehr als 4800
Mann, wovon etwa 3000 Soldaten gefangen genommen wurden
oder als vermisst gelten.
Die folgenschweren Fehleinschätzungen der dänischen Politiker in Vorbereitung auf eine
militärische Auseinandersetzung
mit Preußen und Österreich führten zu einer so umfassenden Niederlage, dass Dänemark seine
machtpolitische Bedeutung in
Europa vollkommen einbüßte.
Dieses Fiasko erschütterte
die dänische Öffentlichkeit sehr
stark. Im Gegensatz dazu wurde
dieser Sieg in Preußen glorifiziert
und ebnete den Weg für die beiden weiteren Kriege 1866 (Österreich) und 1870/71 (Frankreich),
die zur (klein-)deutschen Reichseinigung führten.
10 aktuell Kanuten nehmen
erste Hürde
Kanu. Bei der ersten nationalen Qualifikation der Kanuten in
dieser Saison haben sich Obergefreiter Tom Liebscher und
Stabsunteroffizier (FA) Ronald
Rauhe ihren Startplatz beim
Weltcup sichern können. Beide erfüllten im Kajak die interne Norm des Deutschen KanuVerbandes (DKV). Der Start bei
den Weltcups ist wichtig, da sich
die Athleten dort wiederum ihren
Platz im Aufgebot für die Weltmeisterschaften in Moskau (6. bis
10. August) sichern müssen. (eb)
SPORT
22. April 2014
Mitreißender Wettkampf
Die deutschen Gewichtheber haben bei der Europameisterschaft persönliche Bestmarken erreicht.
Spitzensportler
unterstützen Harting
Sporthilfe. Die von DiskusOlympiasieger ­Stabsunteroffizier
(FA) Robert Harting initiierte
Deutsche Sportlotterie (DSL)
hat prominente Unterstützung bekommen. 96 deutsche Spitzensportler, allesamt Medaillengewinner bei Olympia, WM oder
EM, haben sich den Befürwortern angeschlossen. Sie bekräftigten mit ihrem Statement die
Forderung nach einer zusätzlichen Förderung für Spitzenathleten in Deutschland. Die private
Lotterie, die im vergangenen
Herbst ins Leben gerufen worden
war, wartet nach wie vor auf eine
Lizenz. Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) und der
deutsche Lotto- und Toto-Block
sehen die zusätzliche Konkurrenz kritisch. Mit Hilfe der neuen
Lotterie soll die Förderung für
Athleten von im Schnitt 629 Euro
im Monat auf rund 1000 Euro
anwachsen. Ebenfalls sollen mit
dem Geld der DSL die Nationale
Anti Doping Agentur (NADA)
sowie der Breitensport gefördert
werden.
(ni/kd)
Mit Schwung: Almir Velagic bringt die Eisen erfolgreich hoch und verwandelt sie so in Edelmetall.
Tel Aviv. Bei den Europameisterschaften der Gewichtheber hat
Oberfeldwebel Almir Velagic die
Bronzemedaille in der Königsklasse über 105 Kilogramm gewonnen. In Tel Aviv stand er in
der A-Gruppe am Samstag vorvergangener Woche nach langer Verletzungspause erstmals
wieder auf der internationalen
Heberbühne. In seinem ersten
Wettkampf seit den Olympischen
Spielen 2012 musste sich der
32-Jährige aus Speyer mit einer
Zweikampfleistung von 423 Kilogramm nur dem Russen Alexej
Lowtschew (457 Kilogramm) und
dem Armenier Ruben Alexanjan
(436 Kilogramm) geschlagen
geben. Im Reißen und Stoßen
(191 und 232 Kilogramm) wurde Velagic nach seiner langen
Pause jeweils Vierter.
„Ich freue mich riesig, Almir
hat einen fantastischen Wett-
kampf gezeigt“, sagte Bundestrainer Oliver Caruso. „Das ist ein
toller Erfolg, gerade nach seiner
Verletzung. Heute Abend werden wir feiern.“
Hauptfeldwebel Jürgen Spieß
hat bei seiner Rückkehr auf die
internationale Bühne ebenfalls
einen starken Eindruck hinterlassen. Der Titelträger von
2009 landete in der Klasse bis
105 Kilogramm mit einer Zweikampfleistung von 381 Kilogramm (170 Kilogramm im
Reißen und 211 Kilogramm im
Stoßen) auf dem siebten Platz.
Der 30-Jährige hatte nach den
Olympischen Spielen 2012 in
London aufgrund von Hüftbeschwerden eine lange Pause einlegen müssen.
„Das war ein super Wettkampf. Jürgen Spieß ist zurück.
Ich bin unheimlich glücklich“,
sagte Caruso zu dieser Leistung.
Spieß habe Probleme mit der
Oberschenkelmuskulatur gehabt,
die angepeilten 375 Kilogramm
aber dennoch übertroffen. „Das
war nicht zu erwarten, er hat toll
gekämpft“, sagte Caruso. Der
Titel ging an Andrej Demanow
aus Russland (405 Kilogramm
Gesamtwertung).
In der B-Kategorie der schwächer eingestuften Athleten gab
es aus deutscher Sicht ebenfalls zwei ausgesprochen positive Ergebnisse. Am Freitag
hatte schon Unteroffizier (FA)
Robby Behm in der Klasse bis
105 Kilogramm einen persönlichen Rekord geschafft. Der
28-Jährige kam auf einen Zweikampfwert von 374 Kilogramm
und überbot dabei seine persönlichen Bestleistungen im Reißen und Stoßen. Der Chemnitzer belegte am Ende einen guten
zehnten Platz.
Stabsunteroffizier (FA) Alexej
Prochorow überzeugte in der
Königsklasse über 105 Kilogramm. Der 23-Jährige kam
auf einen persönlichen Bestwert
von 405 Kilogramm und zeigte
damit die beste Leistung in der
B-Gruppe. In der Gesamtwertung
wurde er Achter.
Den Titel der Klasse bis 94 Kilogramm sicherte sich Olympiasieger Adrian Zielinski aus Polen vor
dem Bulgaren Wasil Gospodinow.
Stabsunteroffizier (FA) Tom
Schwarzbach trat wegen Knieproblemen kurzfristig nicht an.
Auch bei den Frauen gab es
eine Platzierung unter den ersten Zehn. In der Klasse bis 63
Kilogramm schaffte es Unteroffizier (FA) Sabine Kusterer
auf den sechsten Rang. In der
A-Kategorie erreichte sie ein
kombiniertes Gewicht von 205
Kilogramm.
(sid/eb)
Der Kampf ums Ei ist entschieden
Kurz vor Ostern gewinnt die Frauen-Rugby-Nationalmannschaft ein Turnier in den Niederlanden.
Amstelveen. Die deutsche Frauen-Rugby-Nationalmannschaft
hat das Turnier „NRB Sevens
Open Series 2014“ gewonnen.
Sowohl beim ersten von zwei
Turnieren in Castricum, als auch
beim zweiten Turnier der Kurzserie in Amstelveen konnte sich die
Mannschaft des Deutschen Rugby Verbandes gegen die internationale Konkurrenz durchsetzen.
Den Kern der Mannschaft
bilden die Unteroffiziere (FA)
Svetlana Heß und Lisa Kropp,
Hauptgefreite Alysha Stone
sowie die Obergefreiten Laryssa
Stone, Steffi Gruber und Julia
Peters. Im Gegensatz zum normalen 15er-Rugby besteht
beim olympischen Format des
7er-Rugby ein kompletter Kader
aus zwölf statt 20 Spielern. Sieben stehen auf dem Feld, die restlichen fünf sind Reserve. Daher
kann die Bedeutung der Sportsoldatinnen für die Mannschaft nicht
hoch genug eingeschätzt werden.
„Die Sportförderung der Bundeswehr ist mit der wichtigste
Pfeiler der Nationalmannschaft“,
sagt Bundestrainerin Susanne
Wiedemann. „Die Möglichkeit
für die geförderten Athleten, sich
Foto: adler sevens
Turnen. Mit einer starken Mehrkampfleistung hat sich Gefreiter Elisabeth Seitz bei einem
Drei-Länderkampf im bayerischen Haar als erste deutsche
Kunstturnerin ihr Ticket für die
Europameisterschaften im Mai
in Sofia gesichert. Die Olympia-Sechste aus Mannheim, die
zuletzt wegen ihrer militärischen Grundausbildung nur eingeschränkt trainieren konnte,
belegte in der inoffiziellen Einzelwertung mit 55 Punkten den
dritten Platz. Der Gesamtsieg
ging an Großbritannien vor den
Gastgeberinnen aus Deutschland
und Spanien. Cheftrainerin Ulla
Koch verschob die weitere
EM-Nominierung um zwei Wochen, da mehrere Sportlerinnen
mit Verletzungen zu kämpfen
hatten.
(af/ab)
Foto: imago
Militärisch und
sportlich qualifiziert
Durchgekommen: Alysha Stone durchbricht die Abwehrreihen.
auf ihren Sport konzentrieren und
an wirklich jedem Training teilnehmen zu können, macht sie zu
den zentralen Leistungsträgern
der Mannschaft. Ohne die Sportförderung der Bundeswehr könnten wir unsere Spielstärke sonst
nicht erreichen.“
Bei dem Turnier, das vom niederländischen Rugby-Verband
als neues Format erstmalig ausgerichtet wurde, handelt es sich
um ein international ausgerichtetes Vorbereitungsturnier. Insgesamt traten 18 Mannschaften an.
Das Turnier gab nach der Winterpause einen ersten Eindruck vom
eigenen und gegnerischen Leistungsniveau. Im Mai und Juni
steht mit der Grand Prix Series
das Saisonhighlight an.
(afl)
22. April 2014 VERMISCHTES Es geht wieder um die Wurst
Foto: GBA
Brandschutz: Beim indirekten Grillen wird ungesunder Fettbrand vermieden.
Foto: GBA
Nitritpökelsalz enthalten sein,
da es sich unter Hitze in krebserregende Nitrosamine umwandeln kann. Auch Phosphate oder
Phosphatsalze sind bedenklich,
da diese die Kalziumaufnahme
im Körper hemmen können.
Ergo kaufen wir unsere Grillwurst besser frisch hergestellt beim
Metzger. Der kann Auskunft geben
über die Inhaltsstoffe und verwendet in der Regel keine Konservierungsstoffe.
Ob statt Klassikern wie Bratwurstschnecken, Thüringer,
Nürnberger oder Rindswürstel
Bunt: Auch Gemüse kann auf dem Grill landen.
Trendwürste wie Salsiccia, Merguez, Bärlauch-Bratwurst oder
Käsekrainer auf dem Rost braten, obliegt gänzlich den individuellen Geschmacksvorlieben.
So gelingt die Grillwurst bei
einem mit Holz oder Holzkohle
befeuerten Grill:
• Grillrost gut eine Handbreit
über dem Glutbett.
• Erst wenn die Kohle gleichmäßig durchgeglüht ist, kommt
die Wurst auf den Grill.
• Faustregel: Die richtige Temperatur ist erreicht, wenn die
Hitze an der Handfläche etwa
15 Zentimeter über der Glut
für maximal vier Sekunden
­erträglich ist.
• Vorsicht Fettbrand! Beim
direkten Grillen besteht immer
die Möglichkeit, dass vom
Grillgut austretendes Fett,
Fleischsaft oder Marinade in
die Wärmequelle gelangt und
dort verbrennt. Es kommt zur
Bildung von gesundheitsschädigenden Kohlenwasserstoffen.
Mit dem aufsteigenden Rauch
gelangen sie an und ins Grillgut. Der bekannteste Vertreter
dieser Giftstoffe ist Benzpyren.
Abhilfe schafft hier zum Beispiel eine Alu-Grillschale.
• Bier besser trinken, als die
Wurst damit übergießen!
Wer den Profis bei der Zubereitung einer Bratwurst zusehen
möchte, kann dies am 2. und
3. August in Schweinfurt am
Main tun. Hier findet die offizielle „Deutsche Grill- und BBQ
Meisterschaft“ um den Titel
„Deutscher Grillkönig“ statt.
Mehr Informationen rund
um das Thema sind auch unter
www.gbaev.de zu finden. (ehr)
aktuell verlost ein Paket aus
„Das Geheimnis der Grill& Chili-Saucen“ und „Heels
Großes Grillbuch“. Einfach
eine Mail mit dem Betreff
„Grillpaket“ bis 25. April an
[email protected].
Wem vegetarisch nicht reicht
Buch. Ein halbes Jahr
nach der Veröffentlichung
seines ersten Buches
„Vegan in Topform“
(aktuell 39/2013) ist vor
kurzem Brendan Braziers
zweites Werk erschienen.
Der ehemalige kanadische Triathlet knüpft in
„Vegan in Topform – Das
Kochbuch“ an sein erstes
Buch an und erklärt, wie
die menschliche Gesundheit von der Ernährung
abhängt, wie die Landwirtschaft die Umwelt
belastet und welche Elemente eine gute Ernährung ausmachen. Denn
die falsche Ernährung, so Brazier, führe zu
Stress, weniger Leistung und Schlafmangel. Den Hauptteil des Buches bilden jedoch
die 200 ausschließlich veganen Rezepte, die
mit ihren nährstoffdichten pflanzlichen Zutaten
sowohl lecker und gesund
als auch umweltverträglich sein sollen.
Die Rezepte sind einfach und verständlich
beschrieben und eindrucksvoll appetitanregend bebildert. So finden
sich neben außergewöhnlich spannend klingenden
Rezepten wie Sacha-InchiMilch (bestehend aus
Sacha-Inchi-Samen und
Datteln), Wildreis-Yamswurzel-Pfannkuchen oder
gedämpftem Mangoldsalat mit Limabohnen auch „traditionellere“ Vorschläge wie
Tomatensuppe oder Süßkartoffeln mit Knoblauch und Thymian. Die Rezepte basieren
dabei alle auf der von Brazier entwickelten
„Thrive-Diet“ und bestehen aus nährstoffreichen, nicht industriell verarbeiteten, pflanzlichen Zutaten.
Brazier vermittelt eindrucksvoll, wie
vielfältig vegane Ernährung sein kann und
dass man mittels einfacher Rezepte schnell
leckere Gerichte zubereiten kann. Das Buch
ist nicht nur für strenge Veganer lesenswert,
denn die Gerichte können natürlich auch in
die „normale“ Ernährung mit einfließen.
Besonders spannend ist das Buch für Allergiker, denn die Rezepte verzichten auf Gluten und Milchprodukte.
(mag)
Brendan Brazier: „Vegan in Topform Das Kochbuch“; Narayana Verlag; Freiburg 2014; 440 Seiten; 29,00 Euro; ISBN
978-3-944125-17-6.
aktuell verlost zwei Exemplare des Buches.
Einfach eine Mail mit dem Betreff „Vegan“
bis 25. April an: [email protected]
11
Von klassisch bis
richtig scharf
Die Grillsaison hat begonnen und damit rückt ein Klassiker erneut in den Fokus.
Outdoor. In den Kühlregalen
der Supermärkte gibt es für
Grillwürste ganzjährig keine
Schonzeit. Bei dem schier
unüberschaubaren Angebot von
Würsten aller Couleur fällt die
Wahl schwer, was letztlich auf
dem Rost brät. Apropos Brät:
„Ich schwöre auf rohes Brät,
würzig fein abgestimmt im
Naturdarm. Frisch beim Metzger
meines Vertrauens gekauft“, verrät Ebbo Christ von der German
Barbecue Association (GBA).
Zunächst einmal ist es eine
Frage des Geschmacks. Nichts
ist schlimmer als eine fade,
geschmacklose Wurst auf dem
Grill. Vorsicht ist allerdings
bereits beim Einkauf geboten.
Abgepackte Grillwürste, die
im Supermarkt verkauft werden, enthalten Konservierungsstoffe zur längeren Haltbarmachung. Augen auf bei den
sogenannten E-Nummern. Hinter denen verstecken sich zum
Beispiel der Geschmacksverstärker Glutamat, Säuerungs- und
Verdickungsmittel. Partiell werden diese auch in der Zutatenliste aufgeführt. Alle diese Stoffe
können allergieähnliche Symptome wie Hautausschläge hervorrufen. Des Weiteren sollte kein
aktuell Buch. Es
kommt nicht
allzu oft vor,
dass sich eine
Koryphäe
in die Karten schauen
lässt. Umso
spannender ist es, Ralf Nowaks
Rezepte zu lesen und selbst
nachzukochen. Der Gründer der
Hot-Sauce-Manufaktur „Der
Painmaker“ verrät seine Geheimnisse rund um die genauso leckeren wie scharfen Saucen und
ermöglicht es so, diese selbst herzustellen. Die Bandbreite reicht
dabei von Grundrezepten für
Senf, Ketchup und Mayonnaise
bis hin zu aufwendigen
Chilisaucen mit wochenlanger
Reifedauer.
(eb)
Ralf Nowak: „Das Geheimnis der Grill- & Chili-Saucen;
Zutaten, Herstellung & viele
Rezepte“; Heel Verlag; Königswinter 2014; 79 Seiten; 9,99
Euro; ISBN: 978-3-86852684-4.
Wie Grillgut gut auf
dem Grill gelingt
Buch. Es gibt
kaum etwas,
das man nicht
auf dem Grill
zubereiten
könnte. Im
„Großen Grillbuch“ findet
sich eine Auswahl von Rezepten,
die alle vom Deutschen Grillsportverein erprobt sind. Ob
Kohle- oder Gasgrill, Smoker
oder Dutch Oven – ganz egal,
welcher Grill im Garten steht,
die Sammlung bietet für jedes
Gerät etwas. Von Klassikern
wie Porterhouse-Steak oder
Spare Ribs bis zu YakitoriSpießen oder Anticuchos ist für
jeden Geschmack und alle Gelegenheiten das Passende dabei.
Sage und schreibe 500 Grillrezepte zeigen eine abwechslungsreiche Bandbreite. Ergänzt
werden die Grillgerichte durch
Kapitel zu Beilagen, Desserts
und Soßen.
(eb)
Rudolf Jaeger: „Heels Großes
Grillbuch“; Heel Verlag; Königswinter 2014; 512 Seiten; 24,95
Euro; ISBN: 978-3-86852-906-7.
Gewinnauslosung
aktuell 13/2014:
Je ein „Lucky Luke“ geht an
Daniel Lofrumento, Bertram
Neufeld und Thomas Laukner.
Herzlichen Glückwunsch!
aktuell Ausgewählte
­
Medienbeiträge
27. April, 20:10 Uhr, N24:
„Müde Krieger – der Abzug aus
Afghanistan“
Zwölf Jahre war die Bundeswehr in Afghanistan. Inzwischen
läuft der Rückzug der Truppen
auf Hochtouren. Das Filmteam
hat die wichtigsten Stationen
des Abzugs besucht und zeigt
die logistischen Herausforderungen für die Truppe. Das Team hat
für die Reportage auch Einsätze der
afghanischen Polizei und Soldaten
begleitet. Können sie die Sicherheit
im eigenen Land gewährleisten?
Viele deutsche ISAF-Soldaten aus
unterschiedlichen Dienstgradgruppen kommen zu Wort und
ziehen persönlich Bilanz.
Youtube-Video der Woche:
Die Heeres-Übung in Nord-Norwegen ist abgeschlossen. Soldaten
des Jägerbataillons 292 und Techniker der Wehrtechnischen Dienststelle 41 testeten dabei, wie sich das
neue Gepanzerte Tansportkraftfahrzeug (GTK) „Boxer“ unter arktischen ­Witterungsbedingungen
verhält. Das Fahrzeug wurde
im „Allied Training Centre“ der
norwegischen Armee erprobt.
Doch auch die Landschaft
konnten die Soldaten ein wenig
genießen.
(eb)
Der Beitrag „Kälteerprobung
Boxer – Impressionen“ unter
www.youtube.com/bundeswehr.
VERMISCHTES
22. April 2014
Veronika, der Lenz ist da
Die Spargelsaison startete diesmal früher als sonst – mit einer ungewöhnlichen Königin.
Beelitz. Für die einen ist es der
König der Gemüse, für die anderen das am meisten überbewertete Grünzeug der Welt: der
Spargel. Im brandenburgischen
Beelitz liegt eines der größten
Spargelanbaugebiete Deutschlands und dank des guten Wetters sind die Bauern schon seit
Wochen am Ernten. Am vergangenen Dienstag wurde die Saison
endlich offiziell eröffnet. Diese
ehrenvolle Aufgabe übernahm in
diesem Jahr eine Königin, wie es
sie noch nie gab. Die 24-jährige
Stephanie Bathe dient seit gut
fünf Jahren als Zeitsoldatin bei
der Bundeswehr. Die junge Frau
mit dem Dienstgrad Stabsunteroffizier ist in ihrer Kompanie in
Beelitz für die Personalangelegenheiten zuständig.
Sie ist erst vor kurzem dorthin versetzt worden, bislang
war ihr Dienstort eine Kaserne
in Schleswig-Holstein. „Ich bin
so dankbar, dass ich zurück in
meine Heimat kommen durfte.
Indem ich mich als Spargelkönigin beworben habe, möchte ich
etwas dafür zurückgeben“, sagt
sie. Geboren und aufgewachsen in Rathenow, meint sie mit
„Heimat“ die gesamte Region
zwischen Havelland und Hohem
Fläming, mit der sie sich eng verbunden fühlt.
Welches Wort oder welche Redewendung gebrauchen Sie zu häufig?
Zurzeit: „Spargel“ und mindestens einmal am Tag: „Alles wird gut!“
Wie können Sie am besten entspannen?
Ein schönes Buch, im Hintergrund Norah Jones und ein Glas
Weißwein.
Welche natürliche Gabe möchten Sie besitzen?
Ich würde sehr gern Klavier spielen können.
Welche lebende Person bewundern Sie am meisten?
Stefan Raab, weil er so viele Dinge beherrscht.
Foto: Birkholz/Bundeswehr
12 Angestoßen hatte ihre Kandidatur ihr Kompaniechef. Für
Termine, die sie in ihrem Amt
wahrnimmt, wird sie freigestellt.
„Ich freue mich darauf, anderen jene Stadt näher zu bringen,
die mich als Soldatin selbst so
toll aufgenommen hat“, kündigt
Bathe an. „Ich sehe, wie fest mein
Bataillon hier verwurzelt und wie
groß der Rückhalt für Soldaten in
der Einwohnerschaft ist.“
Erstmals sitzt mit ihr auch eine
Angehörige des Logistikbataillon 172 auf dem Spargelthron.
Dadurch erhält die Verbundenheit von Stadt und Bundeswehr
eine ganz besondere Note. (tlä)
Was treibt Sie an?
Mein Ehrgeiz und mein Optimismus.
Welches ist Ihr liebstes Spargelgericht?
Spargel im Salat mit Tomaten, Schinken und Parmesan.
Was wäre Ihre berufliche Alternative?
Bankkauffrau.
Was können Sie überhaupt nicht leiden?
Unehrlichkeit und Rote Beete.
Wozu können Sie nicht „Nein“ sagen?
Süßigkeiten!!!!!!!!
Was mögen Sie an sich selbst nicht?
Ich nehme mir alles zu sehr zu Herzen.
Was wäre für Sie das größte Unglück?
Wenn meiner Familie etwas Schlimmes zustoßen würde.
Wie lautet Ihr Lebensmotto?
Aus Steinen, die dir in den Weg gelegt werden, kannst du etwas
Schönes bauen!