03.01.2016 Ein neues Jahr Gerhard Amstutz Befiehl dem Herrn
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03.01.2016 Ein neues Jahr Gerhard Amstutz Befiehl dem Herrn
03.01.2016 Ein neues Jahr Gerhard Amstutz Befiehl dem Herrn deine Wege und vertraue auf ihn, so wird ER es vollbringen! Ps.37.5 Vor einem Jahr hat Ueli uns ein Jahresmotto für 2015 vorgestellt aus Kol.3.16: lasst das Wort des Christus reichlich in (oder unter) euch wohnen in aller Weisheit; lehrt und ermahnt einander und singt mit Psalmen und Lobgesängen und geistlichen Liedern dem Herrn lieblich in euren Herzen. Wie ich irgendwann im Dezember in meiner persönlichen Bibellese bei Psalm 37 vorbeikam, ist mir der eingangs zitierte Vers ins Auge gesprungen, und ich meine, dass dieser Vers ein würdiger Nachfolger für das Jahresmotto 2015 darstellt. Damit will ich bestimmt nicht sagen, dass wir nun im neuen Jahr das Wohnen des Wortes Gottes unter uns vernachlässigen sollen! Was Drei will uns denn dieser Vers aus Ps.37 sagen? Aufrufe, welche wir betrachten wollen: Befiel dem Herrn deine Wege… Vertraue auf ihn Er wird es vollbringen (oder LÜ wohl machen) Seite 1a Befiel dem Herrn deine Wege Das Verb ‚befehlen‘ kennen wir heute kaum noch in der hier angewandten Form. Es geht hier eben nicht darum, dem Herrn (Jahwe) etwas zu befehlen, was er dann als Befehlsempfänger auszuführen hätte! Nein, hier geht es um die Wortbedeutung, welche zwar im Duden als ‚veraltet‘ (gehobenes Deutsch) bezeichnet wird, aber doch immer noch als Bedeutung erklärt wird: Unter jemandes Schutz stellen, anbefehlen, anvertrauen. Das hier verwendete hebräische Wort (galal) wird in unseren Bibeln eigentlich meist mit Wörtern übersetzt, welche etwas mit ‚wälzen‘ zu tun haben: In.1.M.29, wo Jakob in die Gegend von Haran kommt und dort beim Brunnen halt macht, diskutiert mit den Hirten über den auf der Öffnung liegenden Stein und wann er wegzuwälzen sei. Als er Rahel, die Tochter Labans daherkommen sieht, springt er auf, und wälzt den Stein von der Öffnung und tränkt die Herde Labans. Wann wälze ich einen Gegenstand? Wenn ich meinen Schreiber vom Blatt wegnehme und auf das Pult befördern will, wäre ‚überwälzen‘ nicht wirklich angebracht! Das Verb ‚wälzen‘ verwende ich, wenn ich etwas bewegen will, was schwerer ist, als dass ich es aufheben könnte! Und so bekommt diese Aufforderung ‚Befiel den Herrn deine Wege‘ eine Bedeutung, welche vielleicht beim ersten Durchlesen noch nicht so deutlich ist: Wenn der Weg, der Seite 1b vor dir liegt so schwer, so schwierig ist, dass du ihn nicht mehr aufheben kannst, dass er dir ganz einfach zu schwer wird… Wälze diesen Weg auf den Herrn! Befiehl dem Herrn deine Wege, ist also nicht etwas Leichtfertiges, etwas, was man so leicht über den Tisch schnippen kann im Sinne von ‚hier hast du meine Wege…‘ sondern es handelt sich um etwas Gewichtiges, welches diesem Gott anbefohlen - oder eben auf ihn überwälzt – wird. Befiehl dem Herrn deine Wege und vertraue auf ihn. Interessant, dass es hier schon wieder kommt, dieses Vertrauen! Vorher beim Anbefehlen, hatten wir ‚anvertrauen‘ als Synonym für ‚anbefehlen‘ und hier im Psalmwort wird das Vertrauen als Ergänzung / Verstärkung für das anbefehlen des Weges angewendet! Ich bin der Meinung, es geht gar nicht anders: nur dann kann ich meinen Weg dem Herrn anbefehlen, die Verantwortung für das Führen auf ihn abwälzen, wenn ich zu 100% ihm vertraue! Damit ich dies tun kann, muss mir mein Gott vertraut und vertrauenswürdig sein! Luther übersetzt: Hoffe auf ihn, was in der grundsätzlichen Bedeutung sehr ähnlich ist. Auf IHN hoffen heisst, von ihm alles erwarten! Ich handle zwar, aber ich handle im Wissen Seite 2a darum, dass ER auch mein Handeln leitet. Und es ist ja nicht so, dass er mein Handeln ins Gefängnis steckt und mir die Freiheit wegnimmt! Nein, weil er meine Hoffnung, der Fels meines Vertrauens ist, darf ich aus seiner Gnade heraus handeln und wirken. ER wird es vollbringen (oder wohl machen) Was für ein Trost in jeder Situation, wo ich den Eindruck habe, mal wieder versagt zu haben! Da, wo ich meinen Weg ihm anbefohlen habe, da wo ich mein Vertrauen auf Ihn gesetzt habe, da darf ich auch zuversichtlich handeln! – und ER wird es wohl machen! Erst wenn wir diese Erkenntnis einen Moment auf uns wirken lassen, wird deren Tragweite für uns erkennbar (zumindest ist es mir in der Vorbereitung so ergangen!) Es geht hier nicht um einen Freipass, im Sinne mach was du willst, es wird schon gut! Aber auch nicht um ein Zugeständnis wie es etwa an aufmüpfige Teenager gegeben wird ‚macht doch was ihr wollt‘… Nein, hier geht es um einen Prozess, wo es klare Verantwortlichkeiten gibt: (es ist zu beachten, dass in diesem Vers die handelnde Person ändert!) Mein Auftrag: Meinen Weg dem Herrn anbefehlen Mein Vertrauen auf ihn setzen Seite 2b Sein Versprechen: Ich werde es vollbringen, wohl machen, heilsam lenken! Interessant übrigens zwei Parallelstellen zu Ps.37.5: Spr.16.3: Befiehl dem Herrn deine Werke, und deine Pläne werden zustande kommen. 1.Petr.5.7: Alle eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch! (hier ist auch der vorangehende Vers 6 zu beachten: so demütigt euch nun unter die gewaltige Hand Gottes, damit er euch erhöhe zu seiner Zeit!) Da wird deutlich, dass auch hier in der Petrus Stelle, grundsätzlich das gleiche ‚sich unserem Herrn anbefehlen, ihm das ganze Vertrauen zuwenden‘, vorangeht. Wie wundervoll diese Zusagen aus dem Wort Gottes sind, wurde mir gerade in diesen Wochen wieder deutlich! Zu Weihnachten habe ich von einer Kollegin / Auftraggeberin ein kleines Präsent erhalten, und als ich das zu Hause etwas genauer anschaute, musste ich mich schon etwas fragen, was das soll! Das Ganze kommt als harmloser Schlüsselanhänger daher, hat einen Einnäher: wo drauf steht ‚Sorgenfresser‘ und ein Broschürchen angeheftet, wo in 16 Sprachen (von CA ‚Catalan‘ über DE ‚Deutsch‘ bis PL ‚Polnisch‘ und PT ‚Portugiesisch‘) folgendes steht: Seite 3a Hallo! Ich bin dein SORGENFRESSER. Schlechte Laune? Angst vor Spinnen? Streit mit Mama? Egal, was dich bedrückt: mach einfach eine Zeichnung oder schreib es auf. Steck mir den Zettel in den Mund, Reissverschluss zu und wir beide kriegen das schon hin. Und weil das Einnähen eines Reissverschlusses zu teuer ist, wurde der Reissverschluss einfach aufgedruckt und als Ersatz etwas Klettverschluss aufgenäht. Merken wir den Unterschied? Wie arm muss ein Mensch sein, der seine Sorgen auf einen Zettel schreiben muss und die dann einem Schlüsselanhänger – Sorgenfresser in den Bauch stopfen muss? Was passiert mit dem Zettel da drin? wie unendlich viel grösser, erhabener, mächtiger, kraftvoller sind die Zusagen, welche wir im Wort Gottes erhalten! Da lässt uns der SchöpferGott wissen, dass er sich um uns kümmert! Er hat das Wertvollste, seinen Sohn Jesus Christus, in den Tod gegeben, damit ich, damit wir Vergebung der Sünde und ewiges Leben in seiner Gegenwart erhalten können. Wenn Er uns aufruft: Befiehl dem Herrn deinen Weg, und vertraue auf ihn, so wird er es wohl machen! Seite 3b Oder eben: Alle eure Sorge werft auf ihn, denn er sorgt für euch! dann ist das nicht billig gemacht! Sondern es ist das Angebot des Königs der Könige, des Herrn der Herren. Wir haben letzte Woche von Menschen gehört, die zu Weihnachten unmittelbar vor Ort waren, die voll mitten im Geschehen standen, und trotzdem ging Weihnachten an ihnen vorbei. Sie lernten den Retter der Welt nicht kennen! Eine der Personen war Herodes. Er war so machtbesessen, dass er auf die Nachricht, dass der König der Juden in Bethlehem geboren werde, in der Gegend um Bethlehem hunderte Knaben im Alter bis zwei Jahren dahinmorden liess. Er hat alles getan, um zu verhindern, dass Jesus seinen Machtanspruch geltend machen kann. Was mich auf unserer Reise nach Israel beeindruckt hat: Herodes der Grosse liess sich etwa 12km südlich von Jerusalem (zwischen Jerusalem und Bethlehem) einen mächtigen Palast auf einem künstlich aufgeschütteten Berg bauen. Am nördlichen Abhang dieses Berges wurde das Grab von Herodes dem Grossen gefunden. Von seiner Grabstätte kann man Golgatha und den Oelberg sehen! Seite 4a Er, der diesen König der Könige um jeden Preis verhindern wollte, hätte von seinem Grab aus die Möglichkeit gehabt, den Sieg über die Sünde und die Auffahrt unseres Herrn zu beobachten. Und er könnte von da aus auch sehen, wenn der Herr Jesus Christus in Macht wieder wiederkommen wird: Apg.1.11: Dieser Jesus, der von euch weg in den Himmel aufgenommen worden ist, wird in derselben Weise wiederkommen, wie ihr ihn habt in den Himmel auffahren sehen! Bis es soweit ist, gilt uns das Wort, das ER selber unmittelbar vorher zu seinen Jüngern gesagt hat: Apg.1.78: Es ist nicht eure Sache, die Zeiten oder die Zeitpunkte zu kennen, die der Vater in seiner eigenen Vollmacht festgesetzt hat; sondern ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch gekommen ist, und ihr werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samaria und bis an das Ende der Erde! Und wenn wir uns trotzdem mal kraftlos fühlen Befiehl dem Herrn deine Wege und hoffe auf ihn; er wird’s wohl machen! Seite 4b