stadt nordenham - Technologiezentrum Nordenham

Transcription

stadt nordenham - Technologiezentrum Nordenham
Ausgeraubt: 52-Jähriger wird in Bremerhaven das Opfer von zwei Jugendlichen. Region, 24
Montag, 8. August 2011 ! Seite 7
STADT NORDENHAM
Flaggenparade
zur Begrüßung:
In Blexen klappt‘s
Seite 9
! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! !
VIEL LOS BEIM LUFTKEGELN
Berlin-Reise für zwei Personen
und andere Preise vergeben. Seite 8
WIEDER FUSSBALL GUCKEN
Nach Einbruch ins Vereinsheim
hilft Versicherung dem TSV. Seite 8
„CFK muss wirtschaftlicher werden“
KOMPAKT
Interview mit Werkleiter Helmut Färber: Premium Aerotec will im Technologiezentrum verbesserte Fertigungsverfahren entwickeln
EINSWARDEN. Direkt vor den Toren
des Flugzeugwerks in Einswarden
entsteht das neue Technologiezentrum Nordenham (TZN). Kreiszeitungsredakteur Christian Heske
sprach mit Helmut Färber, Werkleiter von Premium Aerotec, über die
Erwartungen, die der Flugzeugbauer
an das Projekt knüpft.
Der Standort des TZN vor der
Haustür von Premium Aerotec ist
sicher kein Zufall. Was ist der
Grundgedanke des Projekts?
Wir bei der Premium Aerotec
möchten uns grundsätzlich weiterentwickeln und wachsen. Das
kann man nur, wenn man sich an
den Markt anpasst. Als Hochlohnstandort muss man mit Innovationen führend sein. Das Technologiezentrum ist eine perfekte
Plattform für den Austausch von
Wissenschaft und Praxis, für den
Erfahrungsaustausch der verschiedenen Anwender. Dass das
TZN direkt vor der Tür steht, ist
für uns natürlich von Vorteil – auf
der anderen Seite ist eine Anbindung des TZN an die industrielle
Praxis genauso erwünscht: Wenn
im TZN ein Student arbeitet,
kann er 200 Meter weiter gehen
und sehen, was in der Produktion
passiert.
Wer sich mit modernem Flugzeugbau befasst, stößt dabei schnell
auf die Abkürzung CFK. Welche
Rolle spielt das TZN bei der Kohlefasertechnologie?
Wir erleben den Beginn einer
neuen Ära, die davon geprägt ist,
leichtere Werkstoffe einzusetzen,
um Gewicht und dadurch Energie
zu sparen. Künftige Flugzeuge
werden zunehmend aus CFK hergestellt. Unser Anspruch ist es,
Weltspitze zu sein. Sowohl Airbus als auch Boeing benötigen
Zur Person
Helmut Färber (47) wurde in Augsburg geboren. Er studierte von 1985
bis '90 an der Technischen Universität München Maschinenbau mit
Schwerpunkt Fertigungstechnik. Von
1991 bis 2008 war er als Diplom-Ingenieur im Augsburger Flugzeugwerk, das trotz 80 Prozent AirbusAuslastung traditionell zur Militärsparte des EADS-Konzerns gehörte,
in verschiedenen Funktionen tätig,
zuletzt als Mitglied der Werkleitung,
verantwortlich für die Teilefertigung.
Mit der Gründung der EADS-Tochter
Premium Aerotec im Jahre 2008
übernahm Helmut Färber die Leitung
des Flugzeugwerks in Einswarden.
NORDENHAM. Durch eine lautstarke
Auseinandersetzung
mehrerer Personen vor seinem
Haus in der Viktoriastraße
fühlte sich ein 50-jähriger
Mann am Freitag gegen 23 Uhr
derart gestört, dass er aus seinem Fenster zwei Schüsse aus
einer Reizstoffpistole in die
Luft feuerte. Da er keine Erlaubnis besitzt, solch eine Pistole zu führen, hat die Polizei
die Waffe sichergestellt und ein
Ordnungswidrigkeitenverfahren gegen den Schützen eingeleitet. (pr)
Auf Klassik im Park
folgt Folkkonzert
Premium-Aerotec-Werkleiter Helmut Färber vor der CFK-Legemaschine, die die Flugzeugaußenhaut für den Airbus A350 XWB herstellt.
Partner mit CFK-Know-how, und
das ist bei Premium Aerotec bereits – in unterschiedlicher Ausprägung – vorhanden. Das TZN
wird uns helfen, bei den einzelnen Fertigungsschritten in der
Kohlefaser-Technologie
weiter
voranzukommen. Ein weiteres
Ziel des TZN besteht darin, branchenübergreifende Netzwerke für
die CFK-Verarbeitung zu schaffen. Für den Hochleistungswerkstoff gibt es auch Perspektiven in
der Windenergie, im Automobiloder im Schiffbau.
Es ist ja kein Geheimnis, dass die
Herstellung von Flugzeugen wie
dem Airbus A350 XWB, die zu erheblichen Teilen aus CFK bestehen, großen Entwicklungsaufwand
mit sich bringt. Hat man bei Airbus
die Probleme beim Thema CFK unterschätzt?
Nein – bei Airbus gibt es schon
lange Erfahrung mit dem Werkstoff. Seit Anfang der 80er Jahre,
beginnend
mit
A310
und
A300-600, sind alle Seitenleitwer-
ke von Airbus aus CFK. Seit Ende der 80er Jahre, beginnend mit
der A320, auch alle Höhenleitwerke. Bei der A380 besteht zusätzlich die Sektion 19 im Heck
des Flugzeugs hinter dem Druckschott aus Kohlefaser-Verbundwerkstoff, und wir fertigen hier in
Nordenham A380-Oberschalen
aus einem weiteren Verbundwerkstoff, dem sogenannten Glare. Man hat sich bei Airbus also
seit 30 Jahren sukzessive dem
Werkstoff angenähert. Nun stellt
es nur einen weiteren logischen,
aber eben einen Riesenschritt dar,
für die A350 auch den Druckrumpf selbst aus CFK herzustellen.
Worin bestehen dann die Schwierigkeiten?
Vor dem Hochlauf der Serie für
die A350 müssen zunächst die
Fertigungsverfahren
optimiert
werden. Wir können das Flugzeug wie gewünscht bauen, stehen aber noch am Anfang der industriellen Reife. Das heißt im
Klartext: Momentan ist eine CFKRumpfschale noch dreimal so
teuer wie ein herkömmliches
Exemplar aus Aluminium – von
der Wirtschaftlichkeit her steckt
die CFK-Produktion also noch in
den Kinderschuhen. Hier müssen
wir durch rationellere Fertigungsmethoden erreichen, dass wir
größere Stückzahlen zu wirtschaftlichen Preisen herstellen
können.
Premium Aerotec ist der größte
Mieter im TZN. Worum geht es Ihnen konkret bei Ihren Projekten?
Wie gesagt: Wir benötigen rationellere Fertigungsverfahren. Ein
Flugzeugrumpf enthält neben der
Außenhaut zahlreiche Versteifungen: Spante und Stringer. Deren
Herstellung und der Einbau in
die Rumpfschalen sind derzeit
noch zu langsam und zu teuer.
Hier müssen Fertigungsschritte
automatisiert werden. Auch die
Herstellung der Flugzeugaußenhaut aus CFK geschieht noch zu
langsam. Neben der Verbesserung
Foto: hes
unseres Know-hows soll das TZN
aber auch eine Plattform sein für
die Aus- und Weiterbildung unserer Mitarbeiter. Denn wenn wir
im CFK-Bereich wachsen wollen,
brauchen wir Mitarbeiter, die den
Werkstoff kennen. Das TZN
dient sodann auch als attraktiver
Anreiz, um Ingenieure nach Nordenham zu ziehen.
Bedeutet das Engagement im TZN
auch, dass Premium Aerotec in
Nordenham dauerhaft Entwicklungsarbeit leisten will?
Der Schwerpunkt des Entwicklungsbereichs von Premium Aerotec ist und bleibt in Augsburg.
Wir konzentrieren uns hier auf
die Optimierung der Fertigungsverfahren. Dazu benötigen wir
vor Ort Ingenieure, die die neuen
Fertigungsanlagen
entwickeln
und die Produktion direkt unterstützen. Das ist eine dauerhafte
Aufgabe. Und mit dem TZN wird
hier, neben den Möglichkeiten in
unserem Werk, ein attraktiver Arbeitsplatz geschaffen.
Roboter sollen die Produktion effizienter machen
Mehr Automatisierung und mehr Tempo: Premium Aerotec ist mit Partnern an vier Startprojekten im Technologiezentrum beteiligt
EINSWARDEN. Premium Aerotec
(PAG) verfügt in ihrem Werk
Nordenham über die Fähigkeit,
Flugzeugrumpfschalen aus Kohlefaser-Verbundwerkstoffen (CFK)
herzustellen. Doch noch ist das
Produktionsverfahren teuer. Um
es wirtschaftlich erfolgreich zu
machen, ist das Unternehmen an
vier Startprojekten im Technologiezentrum Nordenham beteiligt.
Die Produktion von Rumpfschalen aus CFK ist ein komplexer Produktionsprozess. Er beginnt mit der Herstellung der
Flugzeugaußenhaut. Auf eine
konvexe Vorrichtung, deren Form
der Geometrie der Flugzeughülle
entspricht, legt ein Faserablegekopf 32 parallele Bahnen. Um die
Festigkeit zu erhöhen, werden die
mit Harz vorimprägnierten Bahnen kreuz und quer übereinander
gelegt, bis die vorgegebene Materialdicke erreicht ist. Das Legen
Mann schießt
in die Luft
der Fasern erfolgt computerge- zusammenbauen zu können, sind
steuert nach vorgegebenen Mus- verschiedene Montageschritte zu
erledigen. Dazu zählt zum Beitern.
Die noch „nasse“ CFK-Form spiel das sichere Setzen von Bohwird in die konkave Aushärte- rungen oder das Nieten von Fläform abgelegt. Stringer (Längsver- chen. Am Ende steht eine tonnenförmige
steifungen)
Rumpfsektion
und
Spante
ECHNOLOGIE ENTRUM für den Airbus
(QuerversteiNORDENHAM
A350 XWB, in
fungen)
aus
die auch beCFK verleihen
reits der Boden
den
Rumpfeingebaut ist.
schalen zusätzEr trennt den
liche Stabilität.
Bereits ausgehärtete Längsverstei- Passagier- vom Gepäckbereich
fungen (Stringer) müssen nun auf des Flugzeugs.
Bei den Projekten im Technodie noch nassen CFK-Flugzeugrumpfschalen aufgebracht wer- logiezentrum geht es letztlich daden. In einem Druckofen (Auto- rum, die Produktion der CFK-Teiklav) härtet der Verbundwerkstoff le deutlich schneller und kostendann bei 180 Grad Celsius und 7 günstiger zu gestalten. Um das
Bar Druck innerhalb von acht hinzubekommen, arbeitet PAG in
jedem Projekt mit mehreren PartStunden aus.
Um die Schalen schließlich zu ner-Unternehmen an der Lösung
einem kompletten Rumpfsegment folgender Aufgaben im Ferti-
T
Z
gungsprozess:
! Hochleistungslegen von CFKSchalen (HoLeiScha): Die Geschwindigkeit dieses ersten Produktionsschrittes, bei dem die
CFK-Bahnen gelegt werden, soll
deutlich wachsen. Partner ist die
Firma MAG Hüller Hille.
! Kosteneffiziente Stringer- &
Spanttechnologie
(KESS-Tech):
Ziel dieses Projekts ist es, diese
Bauteile deutlich wirtschaftlicher
als bisher produzieren zu können. Partnerfirmen: Jamco, Cotesa, M. Torres Deutschland,
Fraunhofer IFAM, 3D-Contech,
Brötje Automation, Grunewald,
SWMS Systemtechnik und Westcam Fertigungstechnik.
! Optimierte Stringer-Integration
CFK-Panels (OptiStringEnC): Die
Positionierung der Stringer auf
den Schalen geschieht bisher
noch von Hand. Künftig sollen
Fertigungsroboter die Stringer au-
tomatisch platzieren können.
Partnerfirma: EDAG.
! Automatisierte
Montageprozesse für CFK-Schalen (AMPEC):
Auch hier strebt PAG einen höheren Automatisierungsgrad als
bisher an. Partner ist das Unternehmen Brötje Automation.
Vorgesehen ist, die Projekte bis
Mitte 2014 abzuschließen. Das finanzielle Volumen beträgt insgesamt 9 Millionen Euro. Rund die
Hälfte des Geldes kommt aus
Fördermitteln, die das Land Niedersachsen auszahlt. (hes)
Die Serie
Am 29. September eröffnet vor den
Toren des Einswarder Flugzeugwerks das Technologiezentrum Nordenham (TZN). In einer Serie stellt
die Kreiszeitung das Zentrum selbst
und die Projekte von Unternehmen
vor, die sich im TZN ansiedeln.
NORDENHAM. Nach Klassik im
Park am Samstag, 13. August,
gibt es am Sonntag, 14. August,
einen Nachschlag in Form eines Frühschoppens. Die Arbeitsgruppe Brücke Nordenham-Kayes
organisiert
ein
Folkkonzert. Es spielt die
Gruppe Lunedudel von der anderen Weserseite. Der Spaß beginnt um 11 Uhr in Gut
Schützfeld.
Lunedudel besteht aus bis zu
acht Musikern. Das Repertoire
umfasst Volksmusik aus aller
Welt: irische und schottische
Stücke, bretonische Kreistänze
zum Mittanzen, altdeutsche,
skandinavische, jiddische Lieder, Country Songs sowie eigene Kompositionen. Zum umfangreichen Instrumentarium
gehören neben Gitarren, Bass
und Akkordeon auch die Irische Harfe, Querflöte, Tin
Whistle und Klarinette.
Die Karten kosten bei NMT
im Vorverkauf 5 Euro, an der
Tageskasse dann 6 Euro. Bei
Regen wird die Veranstaltung
in die Jahnhalle verlegt. Der Erlös wird komplett für die Finanzierung von Schulen und
Gesundheitszentren in Mali
verwendet. (kzw)
Am kommenden Sonntag spielt
die Gruppe Lunedudel in Gut
Schützfeld zum Frühschoppen
Foto: pr
auf.
IHR DRAHT ZU UNS
Redaktionsleitung:
C. Heilscher (hei)
04731/943-115
Stadt Nordenham:
Ellen Reim (er)
04731/943-117
Frank Lorenz (flo)
04731/943-116
Timo Kühnemuth (tk) 04731/943-114
Gemeinde Butjadingen:
Klaus-G. Oetting (kgo) 04731/943-111
Gemeinde Stadland:
Uwe Stratmann (ums) 04731/943-112
Sport:
Peter Menze (pm)
04731/943-118
[email protected]
Region/Blick über die Weser:
Christian Heske (hes) 04731/943-120
nordenham.redaktion
@kreiszeitung-wesermarsch.de
Redaktion Brake/Elsfleth
Kreisstadt Brake:
Gabriele Gohritz (gg) 04401/7050-30
Stadt Elsfleth:
Thomas Vosskuhl (tv) 04401/7050-33
Kathrin Weigert (kan) 04401/7050-32
brake.redaktion
@kreiszeitung-wesermarsch.de

Documents pareils