Lehrplan Friseure - Berufliche Bildung in Hessen

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Lehrplan Friseure - Berufliche Bildung in Hessen
Berufliche Schulen
des Landes Hessen
Berufsschule
Berufsfeld Körperpflege
Lehrplan für die Grund- und Fachstufe
Friseurin/Friseur
Hessisches Kultusministerium
Lehrplan, Berufsschule, Grund- und Fachstufe Berufsfeld Körperpflege, Friseurin/ Friseur
Inhaltsverzeichnis
Seite
1. Geltungsbereich des Lehrplans
5
2. Allgemeine Zielsetzungen und Schwerpunkte der Ausbildung
5
3. Didaktisch-methodische Leitlinien für das Berufsfeld Körperpflege
7
3.1 Ganzheitlichkeit der Lernprozesse
8
3.2 Offenheit des unterrichtlichen Rahmens und Mitgestaltung der Lerngruppe
8
3.3 Didaktisch-methodische Prinzipien
9
3.4 Konzepte des Lernens und Hilfen zur Unterstützung der Lernprozesse
9
3.5 Vertiefung, Sicherung und Überprüfung der Lernergebnisse
10
4. Zum Verhältnis von Grund- und Fachstufe
11
5. Struktur des Lehrplans
11
6. Schulinterne Umsetzung des Lehrplans
12
7. Übersicht über die Lernfelder und Zeitrichtwerte
15
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1. Geltungsbereich des Lehrplans
Der Lehrplan gilt für die Berufsschule, die zum schulischen Teil des Berufsabschlusses
Friseurin/Friseur führt (vgl. § 39 Abs. 5 Hessisches Schulgesetz); dieser umfasst den berufsbezogenen Unterricht.
2. Allgemeine Zielsetzungen und Schwerpunkte der Ausbildung
Die Berufsschule und die Ausbildungsbetriebe erfüllen in der dualen Berufsausbildung zur
Friseurin/zum Friseur einen gemeinsamen Bildungsauftrag. Die Berufsschule ist dabei eigenständiger Lernort. Als gleichberechtigter Partner arbeitet sie mit allen an der Berufsausbildung Beteiligten zusammen. Dabei fällt ihr die Aufgabe zu, Schülerinnen und
Schülern berufliche und allgemeine Kompetenzen zu vermitteln, die sie befähigen, im beruflichen, gesellschaftlichen und privaten Umfeld eigenständig und verantwortungsbewusst zu handeln.
Ausgangspunkt für die Gestaltung des vorliegenden Lehrplans ist die Situation der Auszubildenden. Ihre betrieblichen, schulischen und privaten Erfahrungsbereiche werden einbezogen und im gesellschaftlichen Zusammenhang betrachtet. Die Schülerinnen und
Schüler sollen nach und nach immer mehr befähigt werden, ihren Lernprozess mit zu gestalten. Dadurch wird ihre Motivation und Lernbereitschaft gesteigert und sie werden auf
die Notwendigkeit lebenslangen Lernens vorbereitet.
Ziel des Unterrichts ist das Erreichen einer umfassenden Handlungskompetenz der
Schülerinnen und Schüler, verstanden als Bereitschaft und Fähigkeit des Einzelnen, sich
in gesellschaftlichen, beruflichen und privaten Handlungssituationen sachgerecht, durchdacht und sozialverantwortlich zu verhalten. Sie entfaltet sich in den Dimensionen Fachkompetenz, Personalkompetenz und Sozialkompetenz.
Fachkompetenz bezeichnet die Bereitschaft und Fähigkeit, auf der Grundlage fachlichen
Wissens und Könnens Aufgaben und Probleme zielorientiert, sachgerecht, methodengeleitet und selbstständig zu lösen, das Ergebnis zu beurteilen und dabei Qualitätsanforderungen, Arbeitssicherheit sowie ergonomische, ökonomische, soziale und ökologische Erfordernisse zu beachten. Dazu gehört auch die Erweiterung der fremdsprachlichen Kommunikationsfähigkeit als Voraussetzung beruflicher Mobilität in der Europäischen Union.
Personalkompetenz bezeichnet die Bereitschaft und Fähigkeit, eigene Begabungen zu
entfalten sowie Lebenspläne zu entwerfen und fortzuentwickeln, als individuelle Persönlichkeit die Entwicklungschancen, Anforderungen und Einschränkungen in Familie, Beruf
und öffentlichem Leben zu klären, zu durchdenken und zu beurteilen. Sie umfasst personale Eigenschaften wie Selbstständigkeit, Selbstvertrauen, Zuverlässigkeit, Ausdauer, Kritikfähigkeit, Verantwortungs- und Pflichtbewusstsein. Dazu gehören auch die Entwicklung
eigener Wertvorstellungen und die selbst bestimmte Bindung an Werte.
Sozialkompetenz bezeichnet die Bereitschaft und Fähigkeit, soziale Beziehungen zu leben und zu gestalten, Zuwendungen und Spannungen zu erfassen, zu verstehen sowie
sich mit anderen rational und verantwortungsbewusst auseinander zu setzen und zu verständigen. Dazu gehört insbesondere die Entwicklung sozialer Verantwortung und Solidarität sowie der vorurteilsfreie Umgang mit Menschen anderer Herkunft und Religionszugehörigkeit.
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Im Einzelnen gehören dazu:
•
Kommunikationsfähigkeit als Fähigkeit, Gruppenprozesse aktiv und konstruktiv mitzugestalten,
•
Kooperationsfähigkeit als Fähigkeit, im Team zusammenzuarbeiten,
•
Konfliktfähigkeit als Fähigkeit, auftretende Differenzen bei Meinungen und Haltungen im Umgang mit anderen Personen friedlich, konstruktiv und ohne Aggression
auszutragen,
•
soziale Verantwortungsfähigkeit als Fähigkeit, im Rahmen gemeinsamen Handelns mit
anderen Mitverantwortung zu übernehmen.
Methoden- und Lernkompetenz ergeben sich aus einer ausgewogenen Entwicklung der
obigen drei Dimensionen.
Methodenkompetenz bezeichnet die Bereitschaft und Fähigkeit, in betrieblichen Zusammenhängen zu denken und zu handeln und berufliche Aufgabenstellungen im Sinne einer
vollständigen Handlung zu planen, auszuführen, zu kontrollieren und zu bewerten.
Dazu gehören:
•
die Planung, Durchführung und Kontrolle der Aufgaben,
•
die Wahrnehmung von Problemen und die Findung sachgerechter Lösungen,
•
die längerfristige Planung aufgrund gegebener Bedingungen,
•
Fantasie beim Finden kreativer Lösungen,
•
die kritische Bewertung und die sachliche Begründung von Produkten, Arbeitsweisen und Arbeitsergebnissen,
•
das Denken in Zusammenhängen.
Lernkompetenz bezeichnet die Bereitschaft und Fähigkeit zu selbstständiger Aneignung weiterer und neuer beruflicher Qualifikationen, die Bereitschaft zu lebenslangem Lernen mit dem
Ziel, die eigene Erwerbstätigkeit zu sichern und sich ggf. auf berufliche Aufstiegspositionen
vorzubereiten sowie die Fähigkeit, Lernstrategien zu entwickeln und mit Informationen und
Medien zielgerichtet umzugehen.
Dazu gehören:
•
die Kenntnis und Nutzung von Informationsquellen (z. B. Bibliotheken und Handapparaten),
•
Informationsbeschaffung und -verarbeitung mithilfe der elektronischen Kommunikations- und Informationstechniken, wie z. B. Textverarbeitung-, Tabellenkalkulations-
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•
oder Grafikprogramme bzw. Programme zu bestimmten, berufsbezogenen Arbeitsschwerpunkten,
die Anwendung von "Techniken der geistigen Arbeit".
Die Arbeit mit elektronischen Medien ist dem Lehrplan als methodische Voraussetzung
zugrunde gelegt.
3. Didaktisch-methodische Leitlinien für das Berufsfeld Körperpflege
Die Berufsschule ist der Ort, an dem die betriebliche Ausbildung reflektiert und ergänzt
wird und eine systematische Verzahnung von Theorie und Praxis geleistet werden kann.
Dabei erfahren und erfassen die Schüler und Schülerinnen die kausalen Zusammenhänge
zwischen theoretischen Überlegungen und ihrem praktischen Tun, erkennen Gesetzmäßigkeiten und leiten Handlungsstrategien ab.
Die Ausbildung findet auch in kleineren Handwerksbetrieben statt, in denen nicht immer
das gesamte Spektrum der beruflichen Ausbildung angeboten wird. Für die Ausbildung in
der Berufsschule besteht daher die Notwendigkeit, entsprechend ihrer Möglichkeiten, einer Einseitigkeit und Spezialisierung entgegenzuwirken, um eine umfassende Ausbildung
im Friseurberuf zu erreichen. Hiermit ist jedoch nicht intendiert, dass die Berufsschule Teile der praktischen Ausbildung übernimmt. Vielmehr können Lernsituationen gerade da
entstehen, wo die entsprechenden betrieblichen Handlungssituationen seltener vorkommen.
Der Friseurberuf gehört zu den Berufen, in denen komplexe Dienstleistungen erbracht
werden. Diese Leistungen werden direkt am Kunden ausgeführt, wobei eine fachgerechte
und einfühlsame Beratung von großer Bedeutung ist. Deshalb sind die Kundenorientierung und die Förderung der Beratungskompetenz in allen Lernfeldern Grundprinzipien.
Der Friseur steht im Spannungsfeld zwischen dem Wunsch des Kunden mit seinen individuellen Gegebenheiten und den fachlichen Möglichkeiten. Neben der handwerklichen
Leistung und solidem, fachlichem Wissen gehören ein hohes Maß an Einfühlungs- und
Kommunikationsvermögen, Menschenkenntnis und Kreativität zu den notwendigen Fähigkeiten.
Die kosmetische Dienstleistung sowie der Verkauf von Kosmetika gehören ebenfalls zum
Berufsbild des Friseurs. Gemäß den Vorgaben des Rahmenlehrplanes der Kultusministerkonferenz (KMK) für das Berufsfeld Körperpflege vom 21. November 1996 wird die
Kosmetik im Lehrplan in den entsprechenden Lernfeldern angeboten. Ebenso sind warenkundliche Kenntnisse im Bereich Präparate und deren Wirkungsweisen sowie die Aspekte
zur Beratung und zum Verkauf in unterschiedlichen Lernfeldern angemessen berücksichtigt.
Auch die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften, die Beachtung des Kundenbedürfnisses zur Durchführung aller hygienischen Standards sowie Aspekte des Arbeitsschutzes,
der ergonomischen Arbeitsgestaltung und das rationelle Einsetzen von Energie und Rohstoffen im Sinn von Wirtschaftlichkeit und zum Schutz der Umwelt gehören grundsätzlich
zum verantwortungsbewussten Arbeiten im Friseurbetrieb. Diese Aspekte sind daher in allen Lernfeldern zu berücksichtigen.
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Der Einsatz der neuen Technologien hat ebenfalls Einzug in den Salonalltag gehalten.
Elektronische Kassensysteme, Kundenkarteien, Salonverwaltung und Frisurenberatung
am Computer sind in vielen Betrieben selbstverständlich. Daher müssen fachbezogene
EDV und Kundenberatung am Computer in den Unterricht ebenso einbezogen werden,
wie die Benutzung des Computers als selbstverständliches Kommunikations- und Informationsmedium.
Die Arbeit des Friseurs erfordert außerdem das reibungslose Zusammenwirken der Mitarbeiter, die Fähigkeiten zur Teamarbeit, Planung von Abläufen und Koordination von Tätigkeiten. Deshalb ist die Förderung des Verständnisses dafür, wie Arbeit geplant und organisiert wird, wichtiger Bestandteil des Lehrplans in der Berufsschule.
3.1 Ganzheitlichkeit der Lernprozesse
Ganzheitlich angelegte Lernprozesse sind eine wesentliche Voraussetzung, um Handlungskompetenz zu erzielen. Ausgangspunkte für Handlungen sind Situationen, die für die
Berufsausbildung bedeutsam sind. Die Handlungen sollten dabei im Sinne beruflicher Bildung ein ganzheitliches Erfassen der Wirklichkeit fördern. In der Unterrichtsgestaltung
eignen sich dazu in besonderer Weise projektartige und problemorientierte Lehr- und
Lernkonzepte, die informationsintensive Phasen kursorisch einschließen.
Das bedeutet im Einzelnen:
•
Lernsituationen sind so praxis- und lebensnah zu gestalten, dass sie Aufgaben und
Probleme der Berufsbildung, der Berufs- und Arbeitswelt sowie der persönlichen Lebensgestaltung einschließen. Die für einen beruflichen Sachverhalt bedeutsamen Aspekte sind integrale Bestandteile eines ganzheitlichen Lernprozesses.
•
Was in der beruflichen Praxis und im persönlichen Leben zusammengehört ist im
übergreifenden Zusammenhang zu unterrichten, d. h. auf eine praxis- und lebensferne
Zergliederung der Lerngegenstände ist zu verzichten.
•
Die Sachstrukturen der Grundlagenwissenschaften sind nur insoweit heranzuziehen, als sie zum Verständnis übergreifender Zusammenhänge notwendig sind.
Wissen wird in beruflichen Handlungszusammenhängen erworben.
•
An den Lernprozessen sollten möglichst viele Sinne beteiligt sein.
3.2 Offenheit des unterrichtlichen Rahmens und Mitgestaltung der Lerngruppe
Zur Förderung der Handlungskompetenz und der Verantwortungsfähigkeit sind den Schülerinnen und Schülern Chancen zur Mitgestaltung ihrer eigenen Lernprozesse einzuräumen. Dazu ist ein möglichst gestaltungsoffener Handlungsrahmen unabdingbar.
Durch geeignete methodische Arrangements und durch inhaltliche Offenheit der Lehr- und
Lernangebote sind den Schülerinnen und Schülern Handlungsspielräume zu eröffnen, die
sie entsprechend ihren Lernvoraussetzungen und den schulischen Rahmenbedingungen
befähigen, Eigeninitiative zu entwickeln. Das bedeutet, ihre Mitgestaltungsmöglichkeiten
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zunehmend zu erweitern sowie außerschulische Lernorte im Sinne der Öffnung von Schule in den Lernprozess einzubeziehen und zu nutzen.
3.3 Didaktisch-methodische Prinzipien
Handlungsorientiertes Lernen orientiert sich einerseits an Arbeits- und Geschäftsprozessen, andererseits steht die Gestaltung von Produkten im Mittelpunkt. Problemorientierte berufliche Themenstellungen sind in besonderer Weise geeignet, die Bedürfnisse der
Schülerinnen und Schüler zu berücksichtigen und dadurch ihre Interessen und Lerninitiativen zu fördern.
In handlungs- und in problemorientierten Lernprozessen werden Kopf- und Handarbeit
aufeinander bezogen, wird berufliche Praxis mit Fachtheorie verknüpft:
•
Die Schülerinnen und Schüler lernen dabei, ihre Erfahrungen in übergreifende Zusammenhänge einzuordnen. Dadurch werden sie befähigt, Gelerntes zu generalisieren und auf andere Aufgabenstellungen zu übertragen.
•
Sie erwerben im Anwendungszusammenhang spezifisches Wissen und werden
dadurch in besonderer Weise in die Lage versetzt, das Gelernte situationsgerecht
anzuwenden.
•
Sie können sich im handelnden Umgang mit dem jeweiligen Thema ihrer Stärken
bewusst werden und sie im Interesse des gemeinsamen Zieles einbringen. Das
stärkt ihr Selbstwertgefühl und fördert ihre Persönlichkeitsentwicklung.
3.4 Konzepte des Lernens und Hilfen zur Unterstützung der Lernprozesse
Für die Gestaltung von Lernprozessen sind die Lernfelder des Lehrplans durch Lernsituationen zu konkretisieren. Das bedeutet, dass fachliches Wissen in einen Anwendungszusammenhang gestellt und im sozialen Kontext erworben wird. Dazu ist die didaktische Reflexion der beruflichen sowie lebens- und gesellschaftsbedeutsamen Handlungssituationen erforderlich.
Gestaltungsprinzipien für diese komplexen Lehr- und Lernarrangements sind:
•
die Thematisierung eines Problems aus einer Lebens- und Alltagssituation der
Schülerinnen und Schüler,
•
die Individualisierung des Lernprozesses unter Beachtung der Lernbedingungen,
•
die Anwendung von wissenschaftlichen Erkenntnissen auf den spezifischen Fall,
•
das Auslösen von Reflexionsprozessen bezüglich der Lern- und Gruppenprozesse.
Orientierungshilfen zur Entwicklung der Lernkonzepte sind berufsfeldtypische Fachdidaktikansätze.
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Hierbei sind zu nennen:
•
handlungsorientierte Konzepte mit dem Ziel der Gestaltung von Handlungsprodukten und im Sinne simulativer Handlungen in Form von Rollenspielen oder Planspielen,
•
erfahrungsbezogene Konzepte, die Erkundungen außerhalb der Schule zum Gegenstand haben oder
•
projektartige Konzepte, die Elemente der vorgenannten umfassen und fächerverbindend angelegt sein können.
Als Hilfen zur Unterstützung und zur Intensivierung der handlungsbezogenen Lernprozesse eignen sich neben den traditionellen, die Selbsttätigkeit fördernden Methoden insbesondere kreative Methoden für "neues Lernen", Methoden des Brainstormings, Elemente
der Moderationsmethode und neue Formen zur Strukturierung von Inhalten (z. B. Mindmapping).
3.5 Vertiefung, Sicherung und Überprüfung der Lernergebnisse
Für die Vertiefung und Sicherung der Lernergebnisse ist ausreichend Zeit zu berücksichtigen. Ganzheitliche Lernprozesse bedingen entsprechende Formen der Festigung, Sicherung und Überprüfung ihrer Ergebnisse. Deshalb ist den Schülerinnen und Schülern Gelegenheit zu geben, erworbene Fähigkeiten, Kenntnisse und Fertigkeiten in Anwendungssituationen zu erproben bzw. zu festigen.
Die Lernergebnisse sollten im Kontext ganzheitlicher Anwendungssituationen überprüft
werden. Dadurch erhalten die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, außer Faktenwissen auch Transferfähigkeit sowie kreative und prozessgestaltende Fähigkeiten unter
Beweis zu stellen.
Die Beurteilungskriterien sind mit der Lerngruppe zuvor zu besprechen und gemeinsam
festzulegen. Gegenstand der Überprüfung sind sowohl die Lernergebnisse als auch der
Verlauf der Lernprozesse. Bei der Beurteilung des Verlaufs und der Ergebnisse von Gruppenarbeit werden sowohl die individuellen Beiträge der einzelnen Gruppenmitglieder als auch
die Leistung der Gesamtgruppe bewertet. Bei den individuellen Leistungen ist die Lernentwicklung angemessen zu berücksichtigen.
Die Schülerinnen und Schüler sollten aktiv in den Prozess der Überprüfung ihrer Lernergebnisse einbezogen werden. Auf diese Weise wird die Fremdbeurteilung durch die Selbstbeurteilung der Schülerinnen und Schüler ergänzt. Fremdbeurteilung durch die Lerngruppe
und den Lehrer oder die Lehrerin führt zusammen mit der Selbstbeurteilung zu einer realistischen Einschätzung der eigenen Fähigkeiten, Kenntnisse und Fertigkeiten.
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4. Zum Verhältnis von Grund- und Fachstufe
Das Konzept des Lehrplans ist auf drei Jahre angelegt und berücksichtigt die unterschiedlichsten schulischen Voraussetzungen der Auszubildenden, wobei jedoch grundsätzlich
auf dem Hauptschulabschluss aufgebaut wird.
Im Berufsfeld Körperpflege gibt es nur den Ausbildungsberuf Friseurin/Friseur. Die Ausbildung gliedert sich in die einjährige Grund- und die zweijährige Fachstufe. Die Lernfelder
der Grundstufe werden mit Ausnahme des Lernfelds 7 in den beiden folgenden Jahren
der Fachstufe durch neue Lernfelder weitergeführt, die jeweils unmittelbar an die vorangegangenen anknüpfen.
Die Lernfelder sind vom ersten bis zum dritten Ausbildungsjahr so strukturiert, dass die
Komplexität der Aufgabenstellung und die Anforderungen an selbstständige Arbeit sukzessive ansteigen. In einer Art spiralförmigem Curriculum wird das anfänglich aufgebaute
Grundverständnis eines Lernfeldes zunehmend vertieft und im Sinne von Ganzheitlichkeit
erweitert.
Die Grundstufe soll in allen Bereichen die Wahrnehmung schulen und die Voraussetzungen zur Orientierung in allen Arbeitsbereichen der beruflichen Praxis ermöglichen. Gerade
zu Beginn müssen die Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler integriert werden, damit
ein Lernen durch Erfahrung für die weiteren Jahre etabliert wird.
In der Fachstufe I werden die Grundlagen vertieft, indem Standardaufgaben und fallbezogene Problemstellungen in den Lernfeldern bearbeitet werden.
In der Fachstufe II werden die Kompetenzen dahingehend erweitert, dass die Schülerinnen und Schüler in den Lernfeldern zunehmend selbstständig Handlungsabläufe planen,
durchführen und die Handlungsprodukte überprüfen, korrigieren und bewerten. Spezielle
Probleme und Gesamtzusammenhänge der Lernfelder werden hier verknüpft.
Die in jedem Ausbildungsjahr verpflichtend einzubringenden Projekte sollten in den einzelnen Stufen pädagogisch und didaktisch aufeinander aufbauen.
5. Struktur des Lehrplans
Der vorliegende Lehrplan umfasst zwanzig Lernfelder. Diese orientieren sich an den inhaltlichen Vorgaben des KMK-Rahmenlehrplanes und ergänzen diesen durch Lernfelder
zur Kundenberatung und zur betrieblichen Arbeitsorganisation. Außerdem werden die Zuordnungen aus den Bereichen Arbeits- und Gesundheitsschutz, EDV, Mode, Ökologie und
Recht gegenüber dem KMK-Rahmenlehrplan konkretisiert.
Die Lernfelder des Lehrplans ergeben sich aufgrund von Handlungsfeldern der betrieblichen Praxis. Handlungsfelder sind Aufgabenkomplexe oder Problemstellungen, die sich
aus der beruflichen, persönlichen und gesellschaftlichen Realität der Schülerinnen und
Schüler im Berufsfeld Körperpflege ergeben. Aus den Handlungsfeldern werden durch didaktische Aufarbeitung schulische Lernfelder.
Lernfelder sind durch Zielformulierungen, Inhalte und Zeitrichtwerte beschriebene, an
Handlungsabläufen orientierte Einheiten. Grundlage der Lernfelder sind in der Regel Arbeits- und Geschäftsprozesse.
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Die Zielformulierungen beschreiben Kompetenzen als Elemente der Handlungskompetenz in unterschiedlichen Dimensionen, die am Ende des schulischen Lernprozesses in
einem Lernfeld erwartet werden.
Die Inhalte sind diejenigen fachlichen Lerngegenstände, die zur Erfüllung der Lernfeldziele erforderlich sind. Sie dürfen auf keinen Fall losgelöst vom Lernfeld und dessen Zielen
bearbeitet werden. Die Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Reihenfolge, wonach die Inhalte in den Unterricht einfließen, ist abhängig von den jeweiligen Unterrichtsvorhaben.
Die Zeitrichtwerte umfassen die laut Verordnung über die Berufsschule vom 9. September 2002 (ABl. 10/02, S. 678) vorgegebenen Gesamtstunden des Pflichtunterrichts des
beruflichen Lernbereichs. Die Zeitrichtwerte berücksichtigen sowohl die Vermittlung der
Kenntnisse und Fertigkeiten als auch Übungsphasen und Lernkontrollen.
Die Vorschläge und Anregungen zur Umsetzung dienen als Anregungen zur Gestaltung von Lehr- und Lernsituationen und zeigen Möglichkeiten zur unterrichtlichen Realisierung des jeweiligen Lernfeldes auf. Sie sind nicht verbindlich und sollen regelmäßig in den
Besprechungen der Lehrerteams aufgrund der Bedingungen vor Ort ausgewählt bzw.
durch weitere Vorhaben ergänzt werden.
6. Schulinterne Umsetzung des Lehrplans
Für die Umsetzung des Lehrplans ist Kooperation und Abstimmung zwischen den betroffenen Lehrerinnen und Lehrern zwingende Voraussetzung.
Grundlagen für die Umsetzung bilden:
•
die Ziele und Inhalte der einzelnen Lernfelder sowie die in diesen Vorbemerkungen
beschriebenen didaktisch-methodischen Leitideen,
•
die Lernbedingungen der jeweiligen Klasse,
•
die organisatorisch-situativen Rahmenbedingungen der einzelnen Schule sowie
•
die von den unterrichtenden Lehrerinnen und Lehrern gemeinsam getroffenen verbindlichen Festlegungen.
Verbindliche Festlegungen sind zu treffen über:
•
die spezielle didaktisch-methodische Ausgestaltung der Lernfelder im Sinne der
Umsetzung der Lernfeldvorgaben in Lernsituationen und Lernaufgaben,
•
die Kriterien der Leistungsbeurteilung,
•
die Kooperation der in einer Klasse unterrichtenden Lehrerinnen und Lehrer,
•
die Verknüpfung zwischen theoretischen und praktischen Unterrichtsanteilen und
•
die Verzahnung mit den Lerngegenständen des allgemeinen Lernbereichs.
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Zur Verwirklichung der Intentionen des Lehrplans und seiner unterrichtlichen Umsetzung
sind Lehrerteams zu bilden, denen alle im beruflichen Lernbereich der jeweiligen Klasse
unterrichtenden Lehrerinnen und Lehrer angehören. Sie sind für die inhaltliche und organisatorische Umsetzung der Lernfelder verantwortlich.
Um die Abfolge der einzelnen Lernfelder in diesem Lehrerteam festzulegen, ist es empfehlenswert, die im Lehrplan angegebenen Zeitrichtwerte zu sinnvollen Einheiten zusammenzufassen. 40 Unterrichtsstunden können beispielsweise einstündig über das gesamte
Schuljahr, zweistündig über ein Halbjahr, vierstündig über zehn Wochen oder achtstündig
über fünf Wochen angeboten werden. Es ist also denkbar, zwei oder mehr Lernfelder parallel nebeneinander oder die Lernfelder nacheinander zu unterrichten. Empfehlenswert
wäre es, wenn die Lernsituationen der einzelnen Lernfelder am gleichen lernfeldübergreifenden Ausgangspunkt bzw. Fall anknüpften. Nicht sinnvoll erscheint es, mehr als vier
Lernfelder parallel zu unterrichten, weil durch die Zersplitterung der ganzheitliche Ansatz
des Lernfeldgedankens verloren geht.
Im ersten Ausbildungsjahr kann das Lehrerteam einer Klasse die Lernfelder flexibel verplanen. Wenn es in der Schule Parallelklassen gibt, muss auch zwischen diesen eine Abstimmung bestehen, damit z. B. ein problemloser Klassenwechsel der Schülerinnen und
Schüler möglich wird.
Im zweiten Ausbildungsjahr ist neben dem Zeugnistermin zum Ende des ersten Halbjahres die Zwischenprüfung zu berücksichtigen. Im ersten Halbjahr des zweiten Ausbildungsjahres sind daher vorrangig folgende Lernfelder zu behandeln:
•
Lernfeld 8:
Haar und Haut pflegen (Schwerpunkte: Haar und Haarpflege, Grobschichtung der Haut)
•
Lernfeld 9:
Kunden beraten
•
Lernfeld 13: Tages-Make-up gestalten
•
Lernfeld 14: Haare unter modischen Gesichtspunkten schneiden (Schwerpunkt:
Haarschneidetechniken).
Die Aufgabe der Fachkonferenzen besteht darin, Hilfestellung für die organisatorische
Umsetzung des Lehrplans zu geben. Hier sind auch Angebote zu Stütz- und Förderunterricht sowie die Teilung von Lerngruppen zu prüfen. Die Planung der Unterrichtsvorhaben
geschieht im Lehrerteam einer Klasse.
Im Lehrplan finden sich unter Vorschläge und Anregungen zur Umsetzung mehr oder weniger komplexe Unterrichtsvorhaben bis hin zu Projekten. Anzustreben ist es, diese Unterrichtsvorhaben mit den Schülerinnen und Schülern zu erörtern und abzustimmen. Der
Lehrer bzw. die Lehrerin und die Schülerinnen und Schüler tragen somit gemeinsam Verantwortung für den Lernprozess. Die Umsetzung des Lehrplans und die Kontinuität der
Lernprozesse werden durch das Lehrerteam gewährleistet, das während der gesamten
Ausbildungszeit mit einer Lerngruppe zusammenarbeitet.
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Sinnvoll ist die exemplarische Vorgehensweise bei der Auswahl der Lerninhalte. Die allgemein bildenden Fächer bzw. Inhalte sind in die Unterrichtsvorhaben einzubeziehen. Für
die Unterrichtsvorhaben gilt ferner, dass die Komplexität mit dem Verlauf der Ausbildung
gesteigert wird.
Aus organisatorischen oder sachlichen Gründen kann es notwendig sein, bestimmte Inhalte fachsystematisch als Kurs zusammenzufassen. So können z. B. zu Beginn der Ausbildung Einführungskurse in berufsbezogener Mathematik, Chemie oder in PCAnwendung stattfinden. Diese Einführungskurse dienen ausschließlich der Angleichung
von Grundwissen als notwendige Voraussetzung für die Bearbeitung der Lernfelder. Ausdrücklich wird jedoch darauf hingewiesen, dass mathematische, naturwissenschaftliche
und EDV-Inhalte grundsätzlich in die jeweiligen Lernfelder integriert werden (vgl. KMKRahmenlehrplan).
Bei der Umsetzung der einzelnen Lernfelder sind die jeweils notwendigen Sicherheitsund Unfallverhütungsvorschriften den Schülerinnen und Schülern angemessen zu vermitteln.
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7. Übersicht über die Lernfelder und Zeitrichtwerte
Lfd.
Bezeichnung des Lernfeldes
Stunden
Nr.
Grundstufe
1
Haar und Kopfhaut reinigen
60
2
Kunden betreuen
40
3
Betriebliche Arbeit im Hinblick auf Gesundheits- und Umweltschutz planen
40
4
Frisurenformen erkennen und Frisuren gestalten
40
5
Farben wahrnehmen und ordnen
40
6
Hände und Nägel pflegen und gestalten
20
7
Haare schneiden
40
Fachstufe 1
8
Haar und Haut pflegen
40
9
Kunden beraten
40
10
Betriebliche Arbeitsmittel für Salon und Lager einsetzen
40
11
Haar dauerhaft umformen
40
12
Haare farblich verändern
40
13
Tages-Make-up gestalten
40
14
Haare unter modischen Gesichtspunkten schneiden
40
Fachstufe 2
15
Haut beurteilen und fachgerecht pflegen
60
16
Beraten und Verkaufen
20
17
Arbeit im betrieblichen Umfeld organisieren
40
18
Frisuren gestalten mit Haarteilen und Haarschmuck
20
19
Farbverändernde Haarbehandlungen planen, durchführen und
kontrollieren
80
20
Frisieren, Schminken und Gestalten der Nägel für besondere
Anlässe
60
insgesamt
840
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- 16 Lehrplan, Berufsschule, Grund- und Fachstufe Berufsfeld Körperpflege, Friseurin/ Friseur
Berufsfeld:
Körperpflege
Friseurin/Friseur
- Grundstufe -
Lernfeld 1:
Haar und Kopfhaut reinigen
Zeit:
60 Stunden
Ziele
Um eine fachgerechte Haar- und Kopfhautreinigung durchzuführen, müssen im Vorfeld
Haar und Kopfhaut beurteilt und Präparate entsprechend ausgewählt werden.
Die Schülerinnen und Schüler können die Haar- und Kopfhautreinigung nach verschiedenen Methoden durchführen und unter ökonomischen, ökologischen und gesundheitlichen
Gesichtspunkten bewerten. Hierbei ist nicht nur der Reinigungsvorgang an sich von Bedeutung, sondern die Schülerinnen und Schüler beschreiben diese Tätigkeit aus verschiedenen Perspektiven und Interessenlagen – Auszubildender, Kunde, Unternehmer
usw. – und leiten Konsequenzen ab.
Inhalte zur Förderung der Fachkompetenz
-
Schutzmaßnahmen bei der Haarwäsche
Methoden der Haarwäsche (Vorwärts-, Rückwärts-, Ansatz-, Verwöhnhaarwäsche
usw.)
rationeller Einsatz von Energie, Wasser und Präparaten
Biologie des Haares
Grobschichtung der Haut
Haar- und Kopfhautanomalien
Beurteilungsmethoden für Haar und Kopfhaut
Waschvorgang (Wasser, Tenside usw.)
Reinigungspräparate, Inhaltsstoffe und Anwendungsbereiche
Alternative Reinigungspräparate: z. B. Lavaerde
Nähe und Distanz zwischen Auszubildenden und Kunden
Qualitätsansprüche an die Haarwäsche (aus der Perspektive von Kunden, Unternehmer und Auszubildenden)
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- 17 Lehrplan, Berufsschule, Grund- und Fachstufe Berufsfeld Körperpflege, Friseurin/ Friseur
Vorschläge und Anregungen zur Umsetzung
-
"Wasser – ein knappes Gut"
Herstellen und Erproben eines Haarshampoos, Entwerfen des Beipackzettels
Internet-Recherchen, z. B. zu Reinigungspräparaten, zum Thema Wasser
Kundenumfrage zur Bedeutung der Haar- und Kopfhautreinigung
Haarwäsche in früherer Zeit
Onlinefassung
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- 18 Lehrplan, Berufsschule, Grund- und Fachstufe Berufsfeld Körperpflege, Friseurin/ Friseur
Berufsfeld:
Körperpflege
Friseurin/Friseur
- Grundstufe -
Lernfeld 2:
Kunden betreuen
Zeit:
40 Stunden
Ziele
Die Auszubildenden haben vom ersten Tag an Kundenkontakt und gestalten ihn so positiv
wie möglich.
Die Schülerinnen und Schüler sollen so schnell wie möglich Sicherheit in der Kommunikation mit den Kunden erlangen, um Selbstbewusstsein aufzubauen. Sprachkompetenz,
Einfühlungsvermögen und Menschenkenntnis müssen geschult werden.
Die Schülerinnen und Schüler nehmen sich selbst und andere bewusst wahr, beobachten
den Ablauf einer Kundenbetreuung und erklären ihn.
Die theoretischen Grundlagen der Kommunikation müssen zudem von den Schülerinnen
und Schülern erworben werden. Sie sind sich dieser Grundlage im Dialog mit den Kunden
bewusst.
Inhalte zur Förderung der Fachkompetenz
-
Reflexion des Friseurberufes als Dienstleistungsberuf
Wahrnehmungsebenen, Selbst- und Fremdwahrnehmung
Umgangsformen (Umgang mit Freunden, Fremden, Kunden)
Begrüßungsphase: Vertrauen aufbauen, Begrüßungsformen, Serviceleistungen
Körpernähe und Distanz
Körpersprache, Gestik und Mimik
Kommunikation: einfaches Kommunikationsmodell, "vier Seiten einer Nachricht"
Fragetechniken: offene – geschlossene Fragen
Aktives Zuhören
Feedback
Smalltalk mit Kunden
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- 19 Lehrplan, Berufsschule, Grund- und Fachstufe Berufsfeld Körperpflege, Friseurin/ Friseur
Vorschläge und Anregungen zur Umsetzung
-
Erstellen eines Fragebogens zur Selbstwahrnehmung: z. B. eigene Stärken und Schwächen, Kommunikationsverhalten
Collage zur Kundenbeobachtung: "So verschieden sind meine Kunden."
Knigge – in oder out? – Interviews bzw. Experiment bezüglich der Umgangsformen, Benimmregeln und Höflichkeit
Praxisbeispiele zur Argumentation: Lerngruppe sucht Praxisbeispiele, in denen nach folgendem Modell argumentiert wird: These – Argument – Stütze
"Immer nur lächeln!" – Über den Stress, die eigene Befindlichkeit zurückzustellen
Feedback einüben: Situationen sammeln, in denen man sich über das Verhalten anderer
Personen geärgert hat, und Entwickeln eines angemessenen Feedbacks
Onlinefassung
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- 20 Lehrplan, Berufsschule, Grund- und Fachstufe Berufsfeld Körperpflege, Friseurin/ Friseur
Berufsfeld:
Körperpflege
Friseurin/Friseur
- Grundstufe -
Lernfeld 3:
Betriebliche Arbeit im Hinblick auf Gesundheits- und
Umweltschutz planen
Zeit:
40 Stunden
Ziele
Die Schülerinnen und Schüler kennen die physischen und psychischen Belastungen und
wissen um die Verantwortung für die eigene Gesundheit und die des Kunden. Sie setzen
sich mit der Bedeutung für umweltgerechtes Handeln im Betrieb auseinander und tragen
Verantwortung für ihren Arbeitsbereich.
Die Schülerinnen und Schüler planen Arbeitsabläufe so, dass gesundheitliche und ökologische Belastungen minimiert und gesetzliche Bestimmungen eingehalten werden.
Inhalte zur Förderung der Fachkompetenz
-
Hautschutz (Technische Regeln für Gefahrstoffe [TRGS] 530)
Hygiene, Hygieneverordnung
Infektionskrankheiten, z. B. Hepatitis, Aids
Arbeits- und Gesundheitsschutz
Ergonomie
Abfallentsorgung
Rationeller Einsatz von Energie und Ressourcen
Verbrauchsberechnungen: Wasser, Strom, finanzielle Einsparpotenziale, wie z. B. durch
Verdünnen von Lösungen, Einsatz von Energiesparlampen, Tubenquetsche
Onlinefassung
Es gilt die im Amtsblatt (01/04) veröffentlichte Fassung
- 21 Lehrplan, Berufsschule, Grund- und Fachstufe Berufsfeld Körperpflege, Friseurin/ Friseur
Vorschläge und Anregungen zur Umsetzung
-
"Acht Stunden stehen! Wie halte ich das aus?"
Hygieneverordnung und betriebliche Realität – absolut notwendig, oder zu aufwändig?
"Wir hatten einen Unfall im Betrieb." – Was gibt es zu beachten?
Der umweltgerechte Salon – Ein zukunftsorientiertes Konzept wird Realität.
"Wenn Hände erzählen könnten!"
"Mein Freund hat Hepatitis" – Krankheit – Hygiene – Verhalten
Pfandsysteme oder Einweg beim Friseur?
Onlinefassung
Es gilt die im Amtsblatt (01/04) veröffentlichte Fassung
- 22 Lehrplan, Berufsschule, Grund- und Fachstufe Berufsfeld Körperpflege, Friseurin/ Friseur
Berufsfeld:
Körperpflege
Friseurin/Friseur
- Grundstufe -
Lernfeld 4:
Frisurenformen erkennen und Frisuren gestalten
Zeit:
40 Stunden
Ziele
Zum zielgerichteten Einsatz notwendiger Umformungstechniken – vom Luftrocknen bis hin
zur aufwendigen Kombination von Einlegetechniken – lernen die Schülerinnen und Schüler Formen, Proportionen und deren Wirkung kennen. Dies setzt voraus, dass sie für die
Wahrnehmung von Formen und Proportionen sensibilisiert werden und deren Wirkung erfassen und bewerten. Sie können angestrebte Frisuren zielgerichtet und sachgerecht planen, indem sie Gestaltungselemente und Frisurentechniken miteinander kombinieren.
Darüber hinaus ist es notwendig, dass sich die Schülerinnen und Schüler die fachlich korrekte Terminologie aneignen, um ihre Ausdrucksfähigkeit zu erweitern. Diese soll in der
kundenorientierten Beratung angewendet werden.
Inhalte zur Förderung der Fachkompetenz
-
Frisurenbeschreibung
Kammführungslinien
Umrisse der Frisur
Kopf- und Gesichtsformen
Frisurenelemente
Volumen und Proportionen
Formstrukturen (Symmetrie, Asymmetrie, Kontrast, Schwerpunktbildung usw.)
Eigenschaften des Haares in Bezug auf die Umformungsfähigkeit
Reversible Umformungstechniken (von der handgelegten Wasserwelle bis zu modisch
aktuellen Techniken)
Frisier- und Stylingtechniken, Präparate, Werkzeuge
Arbeitsplanung
Onlinefassung
Es gilt die im Amtsblatt (01/04) veröffentlichte Fassung
- 23 Lehrplan, Berufsschule, Grund- und Fachstufe Berufsfeld Körperpflege, Friseurin/ Friseur
Vorschläge und Anregungen zur Umsetzung
-
3000 Jahre Pagenkopf
"Heiteres Frisurenraten" - Formen – Strukturen – Geschichte
Formen aus Architektur, Kunst und Natur in Frisuren ausdrücken: z. B. Gestaltung einer
"Hundertwasserfrisur"
Tagesprojekt: Einlegen und Ausfrisieren einer Frisur nach Bildvorlage am Übungskopf
Onlinefassung
Es gilt die im Amtsblatt (01/04) veröffentlichte Fassung
- 24 Lehrplan, Berufsschule, Grund- und Fachstufe Berufsfeld Körperpflege, Friseurin/ Friseur
Berufsfeld:
Körperpflege
Friseurin/Friseur
- Grundstufe -
Lernfeld 5:
Farben wahrnehmen und ordnen
Zeit:
40 Stunden
Ziele
Der Friseurberuf hat, wie alle modisch-gestalterischen Berufe, einen besonderen Schwerpunkt im Umgang mit Farben. Bevor die Auszubildenden gezielt farbverändernde Haarbehandlungen vornehmen, ein Make-up erstellen und Fingernägel dekorativ gestalten können, haben sie die Prinzipien der Farbgestaltung kennen gelernt und ihr Gefühl für Farben
geschult.
Von grundlegender Bedeutung ist, dass die Schülerinnen und Schüler für die Wahrnehmung und Wirkung von Farben sensibilisiert werden und erkennen, dass Farbwahrnehmungen vom Individuum abhängig sind und somit subjektiven Charakter haben. Sie beschreiben ihre Farbwahrnehmung, kennen wesentliche Aspekte der Farblehre und berücksichtigen die Wirkung von Farben bei gestalterischen Aufgaben. Dabei stellen Sie den
Zusammenhang zu den Farbordnungssystemen her. Die verschiedenen farbverändernden Haarbehandlungen werden im Überblick voneinander abgegrenzt.
Inhalte zur Förderung der Fachkompetenz
-
Das Phänomen Farbe
Sechs- und zwölfteiliger Farbkreis einschließlich der Bezug zu Farbkarten der Haar- und
Hautkosmetik
Getrübte, aufgehellte Farben
Komplementärfarben
Farbharmonie und -kontraste
Warme, kalte Farben
Erkennen feiner Farbnuancen
Einfluss von verschiedenen Beleuchtungen auf Farbe
Farbe – Umfeld – Wirkung
Überblick und Grobeinteilung der farbverändernden Mittel und Maßnahmen
Onlinefassung
Es gilt die im Amtsblatt (01/04) veröffentlichte Fassung
- 25 Lehrplan, Berufsschule, Grund- und Fachstufe Berufsfeld Körperpflege, Friseurin/ Friseur
Vorschläge und Anregungen zur Umsetzung
-
Farbliches Gestalten von Stimmungsbildern nach Erzählungen, Gedichten, Musik...
Hautfarben der Menschen (colours of the world)
Farbe in Kurzgeschichten und Gedichten (z. B. Gabriele Wohmann: Schönes goldenes
Haar)
"Grün und Blau schmückt jede Sau" – Farbharmonien, Geschmackstendenzen und Vorurteile
"Barbie trägt Farbe" – Ideen zur Farbgestaltung durch Kombination von Kleidungsstücken
Farbliche Gestaltung von Bildern nach Dufterlebnissen
Onlinefassung
Es gilt die im Amtsblatt (01/04) veröffentlichte Fassung
- 26 Lehrplan, Berufsschule, Grund- und Fachstufe Berufsfeld Körperpflege, Friseurin/ Friseur
Berufsfeld:
Körperpflege
Friseurin/Friseur
- Grundstufe -
Lernfeld 6:
Hände und Nägel pflegen und gestalten
Zeit:
20 Stunden
Ziele
Die Schülerinnen und Schüler wissen um die kosmetischen Dienstleistungen in der Friseurpraxis und die häufig nachgefragte Maniküre. Neben der ästhetisch-modischen Erscheinung der Hand leistet die Maniküre einen Beitrag zur persönlichen Gesundheitsvorsorge und steigert das Wohlbefinden der Kunden.
Um diesem Anspruch gerecht zu werden, müssen Schülerinnen und Schüler Aufbau,
Funktion, Wachstum und Anomalien der Hand bzw. des Fingernagels berücksichtigen.
Die fachgerechte Nagelpflege und -gestaltung sowie die Handmassage sollen nicht nur
durchgeführt, sondern auch unter verschiedenen Aspekten ausgewertet werden. Die Wirkung von Farb- und Formgestaltung der Nägel wird im Hinblick auf modische Tendenzen
erkannt und bewertet.
Inhalte zur Förderung der Fachkompetenz
-
Bedeutung der Hand (funktional, ästhetisch und kommunikativ)
Handmassage
Typische Nagelformen und Möglichkeiten der optischen Veränderung durch Formen
und Auftragen von Nagellack
Modebezogene Form- und Farbempfehlungen
Manikürwerkzeuge
Ablauf und Verfahren einer Maniküre (Behandlungsplan)
Inhaltsstoffe und Wirkungsweise von Präparaten zur Maniküre
Aufbau und Wachstum der Nägel
Aufbau und Funktion des Handskeletts
Nagelanomalien
Hygiene und Schutzmaßnahmen
Onlinefassung
Es gilt die im Amtsblatt (01/04) veröffentlichte Fassung
- 27 Lehrplan, Berufsschule, Grund- und Fachstufe Berufsfeld Körperpflege, Friseurin/ Friseur
Vorschläge und Anregungen zur Umsetzung
-
Maniküre für eine Frau und einen Mann im Vergleich
"Die Manikür-Werkstatt"
Maniküre: Einstieg ins Kosmetikgeschäft! – Ein vernachlässigtes Dienstleistungsangebot?
Menschen und ihre Hände – Die Hand als unsere Visitenkarte
Onlinefassung
Es gilt die im Amtsblatt (01/04) veröffentlichte Fassung
- 28 Lehrplan, Berufsschule, Grund- und Fachstufe Berufsfeld Körperpflege, Friseurin/ Friseur
Berufsfeld:
Körperpflege
Friseurin/Friseur
- Grundstufe -
Lernfeld 7:
Haare schneiden
Zeit:
40 Stunden
Ziele
Das Schneiden der Haare ist eine Friseurdienstleistung, die ein hohes Maß an planerischer, technischer, gestalterischer Kompetenz und Einfühlungsvermögen erfordert.
Schülerinnen und Schüler sind in der Lage, einen Haarschnitt auch aus der Kundenperspektive zu betrachten.
Kenntnisse über Art, Aufbau und Anwendung der Haarschneide- bzw. Rasierwerkzeuge
werden von den Schülerinnen und Schülern erworben und beim Erproben von verschiedenen Schnitttechniken angewendet. Ebenso sollen Handhabung, Reinigungs- und Pflegemaßnahmen einschließlich der Aspekte der Arbeitssicherheit und des Gesundheitsschutzes gelernt und erprobt werden.
Eine fachlich korrekte Terminologie wird angewendet. Sie bildet die Voraussetzung zur
unmissverständlichen Kommunikation mit Kunden und Mitarbeitern im Betrieb.
Inhalte zur Förderung der Fachkompetenz
-
Bedeutung des Haarschnitts für Kunde, Friseur und Auszubildenden (aus soziologischer, ökonomischer, ökologischer, psychologischer und ergonomischer Sicht)
Fachbegriffe (z. B. Kontur, Tampel, Hutlinie, Oberkopf, Abteil- und Schnittlinien usw.)
Haarschneidewerkzeuge: Aufbau (auch unter ergonomischen Gesichtspunkten), Reinigung und Pflege, Anwendung, Schneideergebnis
Berücksichtigung der natürlichen Begebenheiten (Fülle, Fall, Wuchsrichtung, Haarqualität und Kopf- und Gesichtsform)
Variable Faktoren beim Haare schneiden (Länge, Form und Stufung)
Haarschneidetechniken (z. B. Stumpfschnitt und Effilation), Abstufungsvarianten
(z. B. Graduation) und modisch bedingte Schneidetechniken (z. B. Pointen, Slicen)
Exemplarischer Vergleich von Schneidesystemen
Onlinefassung
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- 29 Lehrplan, Berufsschule, Grund- und Fachstufe Berufsfeld Körperpflege, Friseurin/ Friseur
Vorschläge und Anregungen zur Umsetzung
-
"Mehr Angst vor dem Friseur als vor dem Zahnarzt?" – Zum Umgang mit Haarschneidekunden (Missverstanden – Pech gehabt)
"Haarschneiden – ein hygienisches Problem?" – Von der Halskrause bis zur Desinfektion
"Was ist möglich?" Haarschneideberatung zwischen Wunsch und Möglichkeiten (Einsatz des PCs erwünscht)
Erproben von Schnitttechniken und Schnittformen am Modell, am Medium oder an
Haarteilen
Simulation von Haarschnitten mit geeigneter Computersoftware
Entwicklung eines Wörterbuches zum Haarschnitt
Stimmungskurve des Kunden beim Haarschnitt
Onlinefassung
Es gilt die im Amtsblatt (01/04) veröffentlichte Fassung
- 30 Lehrplan, Berufsschule, Grund- und Fachstufe Berufsfeld Körperpflege, Friseurin/ Friseur
Berufsfeld:
Körperpflege
Friseurin/Friseur
- Fachstufe 1 -
Lernfeld 8:
Haar und Haut pflegen
Zeit:
40 Stunden
Ziele
Gesundheit und Schönheit spiegeln sich in gepflegtem Haar und gepflegter Haut wider.
Daher haben das Aussehen von Haar und Haut aus der Sicht der Kunden einen hohen
Stellenwert.
Die Schülerinnen und Schüler erörtern die Auswirkungen ihrer Behandlungen, Aufbau sowie Wirkung der Präparate und wählen die bestmögliche Pflege für Haar und Kopfhaut
aus.
Sie informieren sich über Pflegemaßnahmen für die Haut.
Inhalte zur Förderung der Fachkompetenz
-
Arten, Inhaltsstoffe, Anwendungen und Wirkungsweise von Haarpflegepräparaten und
Haar- und Kopfhautwässern
Kopfhautmassage
pH-Wert
Neutralisation
Emulsionen
Aufbau und Funktionen der Haut
Entzündliche und nichtentzündliche Hautveränderungen
Wirkung von UV-Strahlen auf die Haut
Hauttyp/Hautzustand
Onlinefassung
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- 31 Lehrplan, Berufsschule, Grund- und Fachstufe Berufsfeld Körperpflege, Friseurin/ Friseur
Vorschläge und Anregungen zur Umsetzung
-
Entwickeln eines Haarpflege-Passes für Kunden
Herstellung eines Kopfhautwassers usw.
Verwöhnprogramm: Die Kopfhautmassage
"Die vornehme Blässe" – ein Gesundheits- und Schönheitsideal?!
Onlinefassung
Es gilt die im Amtsblatt (01/04) veröffentlichte Fassung
- 32 Lehrplan, Berufsschule, Grund- und Fachstufe Berufsfeld Körperpflege, Friseurin/ Friseur
Berufsfeld:
Körperpflege
Friseurin/Friseur
- Fachstufe 1 -
Lernfeld 9:
Kunden beraten
Zeit:
40 Stunden
Ziele
Die Auszubildenden führen Beratungsgespräche zur Haar- und Kopfhautpflege durch.
Dazu werden Kundenwünsche erfragt und unter Berücksichtigung fachlicher Erfordernisse
in einen Behandlungsvorschlag umgesetzt.
Die Schülerinnen und Schüler erfassen und konkretisieren die Phasen der Beratung. Dabei erweitern sie ihre sprachlichen Kompetenzen im Bereich von Argumentation und Gegenargumentation. Die Schülerinnen und Schüler lenken fachliche Beratungsgespräche
so, dass sie in angemessener Zeit durchgeführt werden.
Inhalte zur Förderung der Fachkompetenz
-
Einteilung der Beratungsphasen: Informationsphase, konkrete Beratungsphase, Behandlungsphase, Bestätigungs- und Verabschiedungsphase
Argumentation: Leitthese, These, Argument und Stütze des Arguments
Gegenargumentation
Sprache in verschiedenen Situationen: mit unterschiedlichen Gesprächspartnern,
Hochsprache – Dialekt
Sprachebenen: Umgangssprache oder Fachsprache
Entscheidungen herbeiführen
Nichtfachliche Gespräche auf fachliche lenken
Verkauf im Gegensatz zur Dienstleistung
Onlinefassung
Es gilt die im Amtsblatt (01/04) veröffentlichte Fassung
- 33 Lehrplan, Berufsschule, Grund- und Fachstufe Berufsfeld Körperpflege, Friseurin/ Friseur
Vorschläge und Anregungen zur Umsetzung
-
Einstellungen zu verschiedenen Themen als Leitthese formulieren und abwechselnd
im Rundgespräch sinnvolle Argumentationen ableiten
Fachberatungen nach Wissensstand – z. B. zur Haar- und Kopfhautpflege – als Rollenspiel durchführen und im Plenum besprechen, dabei auf Argumentation achten.
Rollenspiel zur Kundenberatung in Mundart durchführen, danach in Hochsprache unter Verwendung vieler Fachausdrücke
Erstellen einer Mind-Map zur Beratung
Video zur Beratung drehen
Onlinefassung
Es gilt die im Amtsblatt (01/04) veröffentlichte Fassung
- 34 Lehrplan, Berufsschule, Grund- und Fachstufe Berufsfeld Körperpflege, Friseurin/ Friseur
Berufsfeld:
Körperpflege
Friseurin/Friseur
- Fachstufe 1 -
Lernfeld 10:
Betriebliche Arbeitsmittel für Salon und Lager
einsetzen
Zeit:
40 Stunden
Ziele
Die Schülerinnen und Schüler beachten Grundsätze der Teamarbeit zur effektiveren Arbeitsgestaltung. Sie kennen betriebliche Arbeits- und Organisationsmittel und wenden sie
an. Dazu gehört, Zusammenhänge der rationellen Lagerhaltung und des Wareneinsatzes
zu beschreiben und zu begründen. In diesem Kontext erwerben die Schülerinnen und
Schüler Kenntnisse über die Grundsätze der Preisgestaltung beim Bezug von Waren.
Inhalte zur Förderung der Fachkompetenz
-
Grundsätze von Teamarbeit
Kundenkartei als Teil- oder Vollkartei
Datenschutz
Lauf-/Bedienungszettel
Kasse
Warenverbrauchskontrolle: Warenein- und -abgänge, Inventur
Bestellungen
Wareneingangskontrolle
Rationelle Lagerhaltung: durchschnittlicher Lagerbestand, Umschlagshäufigkeit, Umschlagsdauer
Rationeller Wareneinsatz im Salon
Rabattsysteme und Lagerhaltung
Bezugskalkulation: Listenpreis, Rabatt, Skonto, Mehrwertsteuer, Netto-, Bruttopreise,
Bezugskosten
Kostenarten: u. a. Gemeinkosten, Personalkosten, Wareneinsatzkosten
Salonverwaltungsprogramme als Hilfsmittel für Kunden- und Lagerverwaltung
Onlinefassung
Es gilt die im Amtsblatt (01/04) veröffentlichte Fassung
- 35 Lehrplan, Berufsschule, Grund- und Fachstufe Berufsfeld Körperpflege, Friseurin/ Friseur
Vorschläge und Anregungen zur Umsetzung
-
"Das schlanke Lager" – rationelle Lagerhaltung
"Renner und Penner" im Warensortiment
"Die gläserne Kundin " – Was sagt die Kundenkartei aus?
"Die gläserne Mitarbeiterin" – Was registriert ein Salonverwaltungsprogramm?
Das Team plant und verwaltet ein Lager (mit PC-Einsatz)
Onlinefassung
Es gilt die im Amtsblatt (01/04) veröffentlichte Fassung
- 36 Lehrplan, Berufsschule, Grund- und Fachstufe Berufsfeld Körperpflege, Friseurin/ Friseur
Berufsfeld:
Körperpflege
Friseurin/Friseur
- Fachstufe 1 -
Lernfeld 11:
Haare dauerhaft umformen
Zeit:
40 Stunden
Ziele
Haare dauerhaft umzuformen, bildet häufig die Voraussetzung zur Frisurenerstellung. In
der betrieblichen Praxis wählen die Auszubildenden den Einsatz der Dauerwelle im Hinblick auf das gewünschte Frisurenziel und den Haarzustand aus. Den Arbeitsablauf planen sie selbstständig planen und führen ihn durch.
Die Schülerinnen und Schüler erläutern den komplexen Dauerwellvorgang. Sie stellen
seine vielfältigen Bedingungen und Einflussfaktoren, die sachgerechte Auswahl und den
verantwortungsbewussten Umgang mit den verschiedenen Dauerwellverfahren und präparaten dar. Dabei sind gesundheitliche, ökologische und ökonomische Aspekte zu berücksichtigen. Das Dauerwellergebnis muss kontrolliert, bewertet und ggf. korrigiert werden.
Inhalte zur Förderung der Fachkompetenz
-
Bedeutung der Dauerwelle für die Frisurengestaltung
Arbeitsplanung und -vorbereitung
Ökologische Bewertung des Arbeitsablaufes
Kostenfaktoren bei der Dienstleistung Dauerwelle
Schutzmaßnahmen für Kunden und Friseur
Haar- und Kopfhautbeurteilung
Klassische und aktuelle Wickeltechniken
Arten, Inhaltsstoffe und Wirkungsweise von Dauerwell- und Fixierpräparaten
Chemische und physikalische Vorgänge im Haar
Einflussfaktoren auf das Dauerwellergebnis
Kontrolle des Wellergebnisses in Übereinstimmung mit dem Kundenwunsch
Haar- und Kopfhautschäden
Vor-, Zwischen- und Nachbehandlungsmittel
Korrekturmöglichkeiten bei fehlerhaftem Dauerwellergebnis
Entkrausen
Onlinefassung
Es gilt die im Amtsblatt (01/04) veröffentlichte Fassung
- 37 Lehrplan, Berufsschule, Grund- und Fachstufe Berufsfeld Körperpflege, Friseurin/ Friseur
Vorschläge und Anregungen zur Umsetzung
-
Internet-Recherche zum Vergleich von aktuellen Dauerwellpräparaten
Salonkampagne für die Dauerwelle
Konzeption eines Beratungsgesprächs für die Dauerwelle
Die "ökologische Dauerwelle"?
Dauerwelle in oder out? (Modeempfehlung)
Wie fing es an? (Geschichte der Dauerwelle)
Verbrauchsberechnung, z. B. Material, Wasser usw.
Die Dauerwelle – eine Lösungsmöglichkeit für bestimmte Haarqualitäten und Frisuren?
Onlinefassung
Es gilt die im Amtsblatt (01/04) veröffentlichte Fassung
- 38 Lehrplan, Berufsschule, Grund- und Fachstufe Berufsfeld Körperpflege, Friseurin/ Friseur
Berufsfeld:
Körperpflege
Friseurin/Friseur
- Fachstufe 1 -
Lernfeld 12:
Haare farblich verändern
Zeit:
40 Stunden
Ziele
Zum Einsatz von farbverändernden Haarbehandlungen ermitteln die Schülerinnen und
Schüler den jeweiligen Farbwunsch. Unter Berücksichtigung von Naturfarbe und Haarqualität muss die Zielfarbe festgelegt, ein Produkt und eine Auftragetechnik ausgewählt werden. Für eine unmissverständliche Kommunikation mit den Kunden kennen die Schülerinnen und Schüler die verschiedenen Produktgruppen und grenzen sie gegenüber Werbeaussagen ab. Sie entwickeln dabei Verantwortungsbewusstsein für den wirtschaftlichen,
ökologischen und gesundheitsbewussten Einsatz der Verfahren und Präparate.
Inhalte zur Förderung der Fachkompetenz
-
Motive für farbverändernde Haarbehandlungen
Naturfarbe: Farbtiefe, Farbrichtung, Weißanteil
Haarqualität im Hinblick auf farbverändernde Haarbehandlungen
Farbkartensysteme
Abgrenzung der Produktgruppen bei farbverändernden Haarbehandlungen
Produkte mit direkt ziehenden Farbstoffen
Grundlegende Auftragetechnik der verschiedenen farbverändernden Produkte
Allergien, Gesundheitsrisiken, präventive Maßnahmen
(in Verbindung mit Lernfeld 8: Aufbau und Funktion der Haut)
Onlinefassung
Es gilt die im Amtsblatt (01/04) veröffentlichte Fassung
- 39 Lehrplan, Berufsschule, Grund- und Fachstufe Berufsfeld Körperpflege, Friseurin/ Friseur
Vorschläge und Anregungen zur Umsetzung
-
Internet-Recherche zu Produktangeboten
"Pippi Langstrumpf – Nicht nur rot, sondern auch frech" – Vorurteile über Menschen
und Haarfarbe
Der ewige Wunsch zur Farbveränderung – von den Ägyptern bis heute
Erstellen einer eigenen Farbkarte, z. B. aus Büffelhaar
"Das ist ja alles nur getönt!" – Werbeaussagen verschiedener Hersteller unter der Lupe
Onlinefassung
Es gilt die im Amtsblatt (01/04) veröffentlichte Fassung
- 40 Lehrplan, Berufsschule, Grund- und Fachstufe Berufsfeld Körperpflege, Friseurin/ Friseur
Berufsfeld:
Körperpflege
Friseurin/Friseur
- Fachstufe 1 -
Lernfeld 13:
Tages-Make-up gestalten
Zeit:
40 Stunden
Ziele
Die Schülerinnen und Schüler wissen darum, dass Haare, Hände und Gesicht eine Einheit
bilden und sich gegenseitig beeinflussen; eine perfekte Frisur, gepflegte Hände und ein
adäquates Make-up führen zu mehr Attraktivität, verbessern das Selbstwertgefühl und unterstreichen die Persönlichkeit.
Um das Make-up als Gestaltungselement einzusetzen und dessen Wirkung zu erkennen,
analysieren die Schülerinnen und Schüler das Gesicht der Kundin und erkennen seine
Besonderheiten. Sie wenden Gestaltungsprinzipien der Farb- und Formgebung gemäß
der Gesichtsanalyse an. Das Ergebnis ist ein typgerechtes Tages-Make-up.
Inhalte zur Förderung der Fachkompetenz
-
Benennung und Einteilung der Gesichtspartien
Gesichtsanalyse im Hinblick auf die Gestaltung eines Make-up
Typische Gesichts-, Augen- und Lippenformen und deren Modelliermöglichkeiten
Gestaltungsprinzipien: Ausgleichen oder Betonen
Form- und Farbgebung der Augenbrauen und Wimpern
Konzepte der Farbtypenberatung z. B. Frühling, Sommer, Herbst und Winter
Hygienevorschriften und -maßnahmen
Arbeitsschritte zur Erstellung eines Tages-Make-ups (Arbeitsplan)
Präparate der dekorativen Kosmetik
Anwendung von Softwareprogrammen zur Gesichtsanalyse und Make-up-Gestaltung
Onlinefassung
Es gilt die im Amtsblatt (01/04) veröffentlichte Fassung
- 41 Lehrplan, Berufsschule, Grund- und Fachstufe Berufsfeld Körperpflege, Friseurin/ Friseur
Vorschläge und Anregungen zur Umsetzung
-
"Was mache ich bloß, ich fühle mich nicht wohl mit meinem spitzen Kinn?"
Schminkwerkstatt
Erstellen eines Make-up-Passes
Farbberatung an Modellen
Make-up-Beratung am PC
Schminken und Kommerz (Modewechsel)
Bodypainting, Tattooing und Piercing – Modehit oder Ausdruck der Persönlichkeit?
Schminktechniken verschiedener Epochen und Kulturen
Onlinefassung
Es gilt die im Amtsblatt (01/04) veröffentlichte Fassung
- 42 Lehrplan, Berufsschule, Grund- und Fachstufe Berufsfeld Körperpflege, Friseurin/ Friseur
Berufsfeld:
Körperpflege
Friseurin/Friseur
- Fachstufe 1 -
Lernfeld 14:
Haare unter modischen Gesichtspunkten schneiden
Zeit:
40 Stunden
Ziele
Die Schülerinnen und Schüler führen eine Beratung zum Haarschnitt durch und wählen
dafür geeignete Techniken und Verfahren aus.
Dazu verfügen sie über Kenntnisse von klassischen und modischen Schnittfrisuren in ihrem jeweiligen gesellschaftlichen Umfeld. Sie sind in der Lage, sich selbstständig über aktuelle modische Tendenzen zu informieren.
Gleichrangige Bedeutung hat der technische Aspekt des Haarschneidens. Die Schülerinnen und Schüler erkennen Schnitttechniken, interpretieren unterschiedliche Schnitterstellungspläne und stellen sie selbst auf.
Techniken der Bartformung und Grundlagen der Bartgestaltung werden von den Schülerinnen und Schülern unterschieden und in ihrer Wirkung bewertet.
Inhalte zur Förderung der Fachkompetenz
-
Klassische Haarschnitte, z. B. Bubikopf, Bob, Pagenkopf, Rundschnitt, Firefly, Bürstenschnitt, Pilzkopf, Messer- und Fassonschnitt
Aktuelle Modeempfehlungen in Bezug auf Haarschnitte
Exemplarische Haarschnitte seit Beginn des 20. Jahrhunderts in ihrem jeweiligen gesellschaftlichen Kontext
Schnittanleitungen, z. B. aus Fachzeitschriften
Bartformen und Techniken der Bartgestaltung
Onlinefassung
Es gilt die im Amtsblatt (01/04) veröffentlichte Fassung
- 43 Lehrplan, Berufsschule, Grund- und Fachstufe Berufsfeld Körperpflege, Friseurin/ Friseur
Vorschläge und Anregungen zur Umsetzung
-
-
Erproben von Schnitttechniken und Schnittformen am Modell, am Medium oder an
Haarteilen
Wandel der Schönheitsideale: "Was heute als schön empfunden wird, ist morgen
langweilig."
Haarschnitt als Ausdrucksmittel für Macht, Protest, Gruppenzugehörigkeit, individuelle
Lebenssituation oder religiöse Bekenntnis
Haarschnitte im historischen Kontext:
• Der Pagenkopf im alten Ägypten
• Der Bubikopf und der Kampf um die Gleichberechtigung usw.
"Zappelphilipps erster Haarschnitt" – Kinder im Friseursalon
Idole mit und ohne Bart
Onlinefassung
Es gilt die im Amtsblatt (01/04) veröffentlichte Fassung
- 44 Lehrplan, Berufsschule, Grund- und Fachstufe Berufsfeld Körperpflege, Friseurin/ Friseur
Berufsfeld:
Körperpflege
Friseurin/Friseur
- Fachstufe 2 -
Lernfeld 15:
Haut beurteilen und fachgerecht pflegen
Zeit:
60 Stunden
Ziele
Die Schülerinnen und Schüler beurteilen Zustand und Beschaffenheit der Haut für nachfolgende kosmetische Behandlungen. Im Beratungsgespräch eventuell ermittelte Gesundheitsprobleme und kosmetisch zu behandelnde Hautveränderungen werden in den
Behandlungsplan aufgenommen, Präparate entsprechend ausgewählt und in der manuellen und apparativen Behandlung berücksichtigt.
Inhalte zur Förderung der Fachkompetenz
-
Hygiene und rechtliche Bestimmungen
Hautbeurteilung
Grenzen zwischen kosmetischer und dermatologischer Behandlung
Hautreinigungs- und Pflegepräparate
Hautreinigung einschließlich Peeling
Masken und Packungen
Behandlungsplan
Ablauf einer kosmetischen Behandlung
Gesichts- und Dekolletémuskulatur
Gesichts- und Dekolletémassage
Apparative Methoden zur Hautreinigung und -pflege
Haarentfernungsmethoden
Bestrahlungsbehandlungen
Sonnenschutzpräparate
Onlinefassung
Es gilt die im Amtsblatt (01/04) veröffentlichte Fassung
- 45 Lehrplan, Berufsschule, Grund- und Fachstufe Berufsfeld Körperpflege, Friseurin/ Friseur
Vorschläge und Anregungen zur Umsetzung
-
Entwicklung eines Pflege- und Behandlungsplans (Beautypass)
"Wir verwöhnen unsere Haut" – Verwöhnen, Pflegen und Behandeln entsprechend
dem Hautzustand eines Modells
Haarentfernung in verschiedenen Kulturen
Möglichkeiten, Grenzen und Risiken apparativer Behandlungsmethoden
"Ewige Jugend durch Kosmetika?" – Werbung weckt Erwartungen. Wie realistisch
sind die Versprechungen?
Erstellung eines kosmetischen Fremdwörterlexikons
Aus der Natur in den Tiegel? Woher kommen eigentlich die Inhaltsstoffe?
Cremes auf dem Prüfstand (z. B. Qualitätsmerkmale)
Onlinefassung
Es gilt die im Amtsblatt (01/04) veröffentlichte Fassung
- 46 Lehrplan, Berufsschule, Grund- und Fachstufe Berufsfeld Körperpflege, Friseurin/ Friseur
Berufsfeld:
Körperpflege
Friseurin/Friseur
- Fachstufe 2 -
Lernfeld 16:
Beraten und Verkaufen
Zeit:
20 Stunden
Ziele
Die Schülerinnen und Schüler werden zunehmend vom Betreuer des Kunden zu seinem
Berater, der das Beratungsgespräch in allen Situationen überblickt.
Hierbei muss der sichere Umgang mit Sprache auch beim Auftreten von Problemen gewährleistet sein. Bei Unzufriedenheit des Kunden ist ebenso wie bei der Reklamation die
differenzierte sprachliche Beschreibung von Problemen und möglichen Lösungen nötig.
Bei gestörter Kommunikation erkennen die Schülerinnen und Schüler den zugrunde liegenden Konflikt und leiten problemlösende Schritte ein.
Sie verknüpfen fachliches Wissen, rhetorische und kommunikative Kenntnisse in komplexen Beratungssituationen. Merkmale gelungener und nicht gelungener Kommunikation
werden reflektiert.
Inhalte zur Förderung der Fachkompetenz
-
Überprüfung der Übereinstimmung von Kundenwunsch und Ergebnis
Ursachen von Missverständnissen
Schritte zur Problemlösung
Arten von Konflikten
Einwandbehandlung und Gegenargumentation
Umgang mit Reklamationen
Verkaufstechniken
Onlinefassung
Es gilt die im Amtsblatt (01/04) veröffentlichte Fassung
- 47 Lehrplan, Berufsschule, Grund- und Fachstufe Berufsfeld Körperpflege, Friseurin/ Friseur
Vorschläge und Anregungen zur Umsetzung
-
-
Fallbeispiel: "Eine Kundin möchte die Spitzen geschnitten bekommen, könnte aber durch
neue Haarfarbe und neuen Schnitt erheblich mehr aus sich machen" (Situationsschilderungen, Illustrieren mit Frisurenbildern), Rollenspiele mithilfe von Rollenkarten zur komplexen Dienstleistungs- und Verkaufsberatung (auch unter dem Einsatz von Videoaufnahmen)
Haarschneide-, Farb- und Dauerwellberatung (PC gestützt)
"Welches Haarspray darf es sein?" – Verkaufsgespräch ohne Dienstleistung am Verkaufstresen
Reklamation einer Kundin als Rollenspiel mit unterschiedlichen Vorgaben
Umgang mit einer schwierigen Kundin (Praxisbeispiele aus der Lerngruppe)
Onlinefassung
Es gilt die im Amtsblatt (01/04) veröffentlichte Fassung
- 48 Lehrplan, Berufsschule, Grund- und Fachstufe Berufsfeld Körperpflege, Friseurin/ Friseur
Berufsfeld:
Körperpflege
Friseurin/Friseur
- Fachstufe 2 -
Lernfeld 17:
Arbeit im betrieblichen Umfeld organisieren
Zeit:
40 Stunden
Ziele
Jede Dienstleistung und der Verkauf werden von den Schülerinnen und Schülern in einem
betrieblichen Gesamtzusammenhang erfasst; dazu ist selbstständiges und eigenverantwortliches Handeln im Team erforderlich, um komplexe Arbeitsabläufe bewältigen zu können.
Die Schülerinnen und Schüler schätzen den Zeitaufwand für eigene und betriebliche Arbeitsabläufe ein und handhaben Terminplanungssysteme. Sie bieten Produkte und
Dienstleistungen an und präsentieren diese.
Grundsätze der Preiskalkulation von Dienstleistungen und Verkaufsware werden in diesem Zusammenhang erarbeitet und berechnet.
Um ihre Arbeitsergebnisse zu kontrollieren, erstellen Schülerinnen und Schüler Qualitätsstandards für betriebliche Arbeitsabläufe und richten ihr eigenes Handeln danach aus.
Inhalte zur Förderung der Fachkompetenz
-
-
Bedingungen der Arbeit im Team mit definierter Aufgabenverteilung
Verschiedene Terminplanungssysteme
Standortfaktoren für einen Salon
Salonimage und Salonphilosophie
Produkt- und verkaufsgerechte Präsentation von Waren im Salon/Verkaufsraum/
Schaufenster
Werbung
Kalkulation von Dienstleistungen und Verkaufswaren: Lohnkosten, Materialkosten,
Gemeinkosten, Herstellungskosten, Selbstkosten, Gewinn, Mehrwertsteuer, Nettound Bruttobedienungspreise, Kalkulationszuschlag, Minutenkostensatz
Preisober- und -untergrenzen, Preisspielräume
Qualitätsstandards
Onlinefassung
Es gilt die im Amtsblatt (01/04) veröffentlichte Fassung
- 49 Lehrplan, Berufsschule, Grund- und Fachstufe Berufsfeld Körperpflege, Friseurin/ Friseur
Vorschläge und Anregungen zur Umsetzung
-
-
Werbung für einen Salon-Event
Entwurf einer Schaufensterdekoration
Aus einem Frisurenposter ein Angebotsplakat erstellen, aus dem Preise und Leistungen ersichtlich werden
Warenpräsentation im Vergleich: Friseursalon – Drogeriemarkt
"Nass oder trocken?" – Preisgestaltung bei Herrenhaarschnitten: Konturenschnitt, Trockenschnitt, Haarschnitt mit Anfeuchten, Haarschnitt mit Verwöhnhaarwäsche und
Pflege
Kalkulation einer Dienstleistung über eine Excel-Tabelle
Verkaufsförderungsmaßnahmen für den Salon
"Wie war‘s?" – Qualitätsstandards nicht nur setzen, sondern auch überprüfen. Virtueller Besuch in verschiedenen Friseurbetrieben
Computergestützte Betriebspräsentation
"Wir planen die Eröffnung eines Frisiersalons"
Onlinefassung
Es gilt die im Amtsblatt (01/04) veröffentlichte Fassung
- 50 Lehrplan, Berufsschule, Grund- und Fachstufe Berufsfeld Körperpflege, Friseurin/ Friseur
Berufsfeld:
Körperpflege
Friseurin/Friseur
- Fachstufe 2 -
Lernfeld 18:
Frisuren gestalten mit Haarteilen und Haarschmuck
Zeit:
20 Stunden
Ziele
Die Schülerinnen und Schüler setzen Haarteile und -schmuck zielgerichtet und kreativ ein.
Sie sind in der Lage, eine typ-, anlass- und modegerechte Veränderung vorzuschlagen
und im Beratungsgespräch zu begründen.
Reinigung und Pflege der Haarteile und des Haarschmucks gehören genauso dazu, wie
das Einarbeiten und Einfrisieren. Auch aktuellere Techniken wie Haarverdichtung und
Haarverlängerung zählen zu den wichtigen Voraussetzungen, fehlendes Eigenhaar zu ersetzen bzw. Frisuren kreativ zu gestalten.
Inhalte zur Förderung der Fachkompetenz
-
Haarsorten
Haarersatzteile (z. B. Toupet, Straßenperücke usw.)
Modeteile (z. B. Haarverlängerung)
Haarverdichtung
Haarschmuck
Reinigung und Pflege
Modisch-kulturelle Einflüsse auch unter historischen und ethnischen Gesichtspunkten
Techniken der Einarbeitung
Vorschläge und Anregungen zur Umsetzung
-
Frisuren mit Haarteilen einst und heute
Glatze, Kahlstellen, Haarausfall, Möglichkeiten der Abhilfe mit Haarersatz
Trendfrisuren durch Haarverlängerung und Haarverdichtung
Multikulturelle Flechtfrisuren
Phantasiefrisur am Medium, Einarbeiten von Schmuck und Materialien aller Art
Onlinefassung
Es gilt die im Amtsblatt (01/04) veröffentlichte Fassung
- 51 Lehrplan, Berufsschule, Grund- und Fachstufe Berufsfeld Körperpflege, Friseurin/ Friseur
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Es gilt die im Amtsblatt (01/04) veröffentlichte Fassung
- 52 Lehrplan, Berufsschule, Grund- und Fachstufe Berufsfeld Körperpflege, Friseurin/ Friseur
Berufsfeld:
Körperpflege
Friseurin/Friseur
- Fachstufe 2 -
Lernfeld 19:
Farbverändernde Haarbehandlungen planen,
durchführen und kontrollieren
Zeit:
80 Stunden
Ziele
Für den sicheren Umgang mit allen farbverändernden Produkten kennen die Schülerinnen
und Schüler die jeweiligen chemisch-physikalischen Abläufe und können sie erklären.
Im Rahmen der Arbeitsplanung erstellen die Schülerinnen und Schüler unter Beachtung
von Haarqualität und vereinbartem Farbziel eine Rezeptur, die ein Farbergebnis unter
weitestgehender Haarschonung ermöglicht. Dabei berücksichtigen sie modebedingte
Techniken und Farbtrends. Arbeitsfehler werden erkannt und Maßnahmen zur Korrektur
vorgeschlagen. Die Schülerinnen und Schüler erkennen Sonder- und Problemfälle bei
farbverändernden Haarbehandlungen, erstellen und begründen die entsprechenden Behandlungspläne.
Inhalte zur Förderung der Fachkompetenz
-
Farbberatung (u. U. PC-gestützt)
Aufbau, Wirkung und Ersatzmöglichkeiten der verschiedenen farbverändernden Präparate
Wirkung und Funktion von Wasserstoffperoxid
Chemisch-physikalische Vorgänge
Unterscheidung und Einsatzmöglichkeiten von Ton-in-Ton-Färbungen, Rot- und
Modetonfärbungen, Hellerfärbung, Blondierung
Konzentrationsberechnungen (Mischungsrechnen)
Spezielle Auftrage- und Strähnentechniken unter Berücksichtigung modischer Tendenzen
Einflussfaktoren auf die farbverändernde Haarbehandlungen
Arbeitsplanung
Kontrolle des farbverändernden Ergebnisses (Zielfarbe/Kundenwunsch)
Sonderfälle/Problemfälle bei farbverändernden Haarbehandlungen
Farbkorrekturen
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- 53 Lehrplan, Berufsschule, Grund- und Fachstufe Berufsfeld Körperpflege, Friseurin/ Friseur
Vorschläge und Anregungen zur Umsetzung
-
Vergleich verschiedener Produkte zur Hellerfärbung und Blondierung
Von der Farbberatung zur Arbeitsplanung an Fallbeispielen
Projekt: Expertenrunde ("Farbklinik") zu Problemfällen beim Färben, wie z. B. weißes
Haar, strukturgeschädigtes Haar, Farbe und Dauerwelle
Strähnenversuche nach Fragestellungen aus der Lerngruppe
"Ich mag das Blau nicht mehr" – Möglichkeiten und Grenzen der Korrektur
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- 54 Lehrplan, Berufsschule, Grund- und Fachstufe Berufsfeld Körperpflege, Friseurin/ Friseur
Berufsfeld:
Körperpflege
Friseurin/Friseur
- Fachstufe 2 -
Lernfeld 20:
Frisieren, Schminken und Gestalten der Nägel für besondere Anlässe
Zeit:
60 Stunden
Ziele
Die Schülerinnen und Schüler erlangen die Fähigkeit, aus der Fülle der haar- und hautkosmetischen Möglichkeiten ein ganzheitliches Angebot hinsichtlich Frisur, Make-up und
Nagelgestaltung anzubieten. Sie berücksichtigen dabei den jeweilige Anlass, die individuellen Gegebenheiten des Kunden (z. B. Farbtyp), aktuelle Modeeinflüsse und auch besondere Gestaltungsmöglichkeiten (z. B. Nagelmodellage). Die erlernten Gestaltungsprinzipien, Frisuren-, Schmink- und Nagelgestaltungstechniken werden zu einer Behandlungsplanung verknüpft. Die Schülerinnen und Schüler entfalten ihre eigene Kreativität.
Die Planung des "Gesamtbildes" wird auf ihre Realisierbarkeit überprüft und im Vergleich
mit Alternativen bewertet.
Inhalte zur Förderung der Fachkompetenz
-
Besondere Anlässe für Kunden
Gesamtkonzeption für Frisur, Gesicht und Nägel
Intensität von Farben
Dekorative Accessoires (z. B. Glitzer, künstliche Wimpern)
Präparate zur dekorativen Kosmetik, Anwendungsbereiche und Qualitätsmerkmale
Bedeutung und Anwendungskriterien von Camouflage
Möglichkeiten der Nagelmodellage (einschließlich Hygienevorschriften)
Modische Gestaltung der Nägel
Modische Gesamterscheinung (Haar-, Hautkosmetik und Bekleidung) unter historischem Gesichtspunkt
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- 55 Lehrplan, Berufsschule, Grund- und Fachstufe Berufsfeld Körperpflege, Friseurin/ Friseur
Vorschläge und Anregungen zur Umsetzung
-
Auftragsarbeit für ein Theaterstück oder Fototermin (fächer- bzw. fachbereichsübergreifend)
Zukunftsvision: Kreieren einer Frisurenmode, Modeempfehlung ausgehend von einer
früheren Stilepoche
Konzipieren einer Modenschau unter einem bestimmten Motto
Gestalten eines Motivwagens zum Fasching, "Loveparade", usw.
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