Forstschutz Aktuell

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Forstschutz Aktuell
Forstschutz Aktuell
An
Nr. 31
Bitte an den zuständigen Forstschutzreferenten weiterleiten!
Absender
Bundesamt und Forschungszentrum für Wald (BFW)
Institut für Waldschutz
Seckendorff-Gudent-Weg 8
A-1131 Wien
Impressum
Nachdruck mit Quellenangabe gestattet.
Redaktion:
Gottfried Steyrer
Christian Tomiczek
Presserechtlich für den Inhalt verantwortlich:
Dr. Harald Mauser
Bundesamt und
Forschungszentrum für Wald (BFW)
Seckendorff-Gudent-Weg 8
A-1131 Wien
Tel. +43-1-87838 0
Fax: +43-1-87838 1250
Layout:
Johanna Kohl
Bezugsquelle:
Bundesamt und
Forschungszentrum für Wald - Bibliothek
Seckendorff-Gudent-Weg 8, A-1131 Wien
Tel. +43-1-87838 1216
Preis: 6,–– Euro
Sonderheft
Juli 2004
Forstschutzsituation 2003 in Österreich Erhebungen und Diagnosen des BFW und
Dokumentation der Waldschädigungsfaktoren 2003
Inhalt
1.
Überblick über die Forstschutzsituation 2003 in Österreich ..............................
3
Einleitung.........................................................................................................................................
Nonne (Lymantria monacha)............................................................................................................
Eichenprozessionsspinner (Thaumetopoea processionea)..............................................................
Schwammspinner (Lymantria dispar) ..............................................................................................
Großer und Kleiner Frostspanner (Erannis defoliaria und Operophthera brumata)..........................
Weitere Besonderheiten .................................................................................................................
Weihnachtsbaumkulturen................................................................................................................
Stadtbaumschädlinge ......................................................................................................................
Phytophthora-Krankheit der Erle......................................................................................................
Blattbräunepilze ...............................................................................................................................
Diplodia-Triebsterben der Schwarzkiefer .........................................................................................
Frostschäden an Douglasie .............................................................................................................
Alpines Grünerlensterben................................................................................................................
Phytosanitäre Importkontrollen – Surveys.......................................................................................
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2.
6
Eingewanderte und eingeschleppte Schadorganismen .....................................
Phytosanitäre Importkontrollen – Surveys.......................................................................................
Asiatischer Laubholzbockkäfer – Aktuelle Befallssituation in Braunau am Inn ................................
Phytophthora ramorum....................................................................................................................
Aktuelle Verbreitungssituation – Lecanosticta-Nadelbräune der Kiefer (Mycosphaerella dearnessii)
6
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3.
Borkenkäferkalamität 2003....................................................................................
10
4.
Verjüngung und Wildeinfluss - Inventurergebnisse richtig interpretieren .......
13
5.
Österreichisches Bioindikatornetz - Ergebnisse der Schwefelanalysen 2003 ..
17
6.
Terrestrische Kronenzustandserhebung im Jahr 2003 .......................................
19
7.
Dokumentation der Waldschädigungsfaktoren – DWF 2003 .............................
21
Methodik .........................................................................................................................................
Änderungen gegenüber 2002..........................................................................................................
Erklärungen zu den Kartendarstellungen .........................................................................................
21
22
22
Karten ................................................................................................................................
23
2
Forstschutz Aktuell 31, 2004
1.
Überblick über die Forstschutzsituation 2003 in Österreich
CHRISTIAN TOMICZEK, THOMAS L. CECH, HANNES KREHAN, BERNHARD PERNY und GOTTFRIED STEYRER
Abstract
Forest Health Protection 2003 in Austria
In 2003 the forest protection situation in Austria was characterized by high summer temperatures and extremely
low precipitation in the more eastern parts of the country. These factors favoured all kinds of insect pests,
especially bark beetles and caterpillars, but also discriminated fungal diseases with only one exception
(Sphaeropsis sapinea). In the context with frost damage Phaeocryptopus gaeumannii and Rhabdocline
pseudotsugae increased also regionally.
Einleitung
Die Forstschutzsituation des Jahres 2003 war vor allem durch die vorherrschende Witterung geprägt. Wärme und
Trockenheit brachten besonders günstige Entwicklungsbedingungen für Insekten mit sich. Die rasche Entwicklung
verschiedener Borkenkäferarten (siehe Krehan & Steyrer, Seite 10) führte zu neuen Rekordschäden und zu hohen
Ausgangspopulationen für das Jahr 2004. Aber auch Schmetterlingsraupen nützten die für sie günstigen Umweltbedingungen. So war auch bei dieser Insektengruppe ein Anstieg der Populationsdichte gegenüber dem Vorjahr
nicht zu übersehen. Herausragendes Ereignis war das Auftreten des Nonnenfalters, der seit Jahrzehnten keine
Schäden mehr in den österreichischen Wäldern verursacht hatte.
Über die Situation bei den Quarantäneschädlingen Asiatischer Laubholzbockkäfer (Anoplophora glabripennis),
Lecanosticta-Nadelbräune der Kiefer (Mycosphaerella dearnessii) und bei anderen Importholzschädlingen berichten
Krehan et al. (Seite 6).
Nonne (Lymantria monacha)
In einem Nadelholzmischwald in der Nähe von Nauders/Tirol im Bereich des Dreiländerecks Italien-SchweizÖsterreich wurde im Juni 2003 auf einer Fläche von 8 ha ein intensiver Raupenfraß der Nonne beobachtet. Während Fichten und Lärchen dort bereits zu Sommerbeginn durch den Befall vollständig entnadelt waren, war die
Weißkiefer vergleichsweise wenig befressen.
Eichenprozessionsspinner (Thaumetopoea processionea)
Der Eichenprozessionsspinner hat auch im Jahr 2003 sein Befallsareal ausgeweitet. Besonders unangenehm trat dieser
Schädling in Wien, in den Eichenwäldern rund um Wien, in Teilen Burgenlands sowie im gesamten Murtal südlich
von Graz in Erscheinung. Die Schädigung der Bäume war bedeutungslos, da kein Kahlfraß aufgetreten ist, jedoch war
eine massive Belästigung der Bevölkerung durch die Gifthaare der Raupen gegeben. In einigen Fällen wurden die
Bäume mit Insektiziden (Häutungshemmer-Präparaten) behandelt oder die Raupensäcke vor dem Falterflug entfernt
und verbrannt.
Schwammspinner (Lymantria dispar)
In einigen Eichen-Mischwaldbeständen Burgenlands (Jennersdorf), Niederösterreichs (Amstetten, Gänserndorf)
und der Steiermark (Leibnitz) wurden zahlreiche Eigelege von Schwammspinnern entdeckt. Es traten jedoch keine
ausgeprägten Fraßschäden auf. Für 2004 wird eine deutliche Zunahme der Befallsfläche erwartet.
Großer und Kleiner Frostspanner (Erannis defoliaria und Operophthera brumata)
Vor allem der Kleine und Große Frostspanner, aber auch viele andere Schmetterlingsarten waren während der intensiven Fraßtätigkeit der Raupen im Frühjahr 2003 zu beobachten. Nicht zuletzt deshalb war im Winter während der
Abendstunden in Süd- und Ostösterreich ein intensives Schwärmen von Frostspanner-Männchen zu beobachten.
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Weitere Besonderheiten
Häufig, wenn auch meist sehr lokal
begrenzt, traten 2003 in einigen
Bundesländern Gespinstmotten auf.
Das flächenmäßig stärkste Auftreten
war im oberen Murtal/Stmk. durch
die Traubenkirschengespinstmotte
(Yponomeuta evonymella) zu finden
(Abb. 1 und 2).
Lokal kam es zu einer stärkeren
Vermehrung des Mondvogels
(Phalera bucephala) vor allem im
Bezirk Leibnitz/Steiermark und des
Birkennestspinners
(Wollafter;
Eriogaster lanestris) im Waldviertel/Niederösterreich (Abb. 3
und 4).
Abb. 2
Abb. 1
Weihnachtsbaumkulturen
Auch 2003 verursachten Tannentriebläuse und Nadel
fressende Rüsselkäfer die größten Probleme in diesen
forstlichen Sonderkulturen. Regional war ein Kälteeinbruch im Mai während der Eisheiligen die Ursache für
die starken Spätfrostschäden. Davon betroffen waren
nicht nur Christbaumkulturen, sondern auch Fichten,
Tannen und vor allem Rotbuchen im Wald.
Abb. 1: Von Gespinstmotten befallene Traubenkirsche.
Abb. 2: Gespinst mit Raupen der Gespinstmotte.
Abb. 3: Mondvogel.
Abb. 4: Raupe des Birkennestspinners (Wollafter).
Abb. 3
Abb. 4
Stadtbaumschädlinge
Borkenkäfer an Fichten und diversen Cupressaceaen (vor allem Thujen und Scheinzypressen) in allen Altersstufen
waren in urbanen Gebieten häufiger anzutreffen. Damit war auch eine Zunahme der Schäden festzustellen.
Häufiger als üblich trat Befall durch den Laubholzprachtkäfer, vor allem an Ahorn, auf. Ein Bockkäferauftreten an
Thuje und Wacholder im Raum Gänserndorf ließ kurz den Verdacht einer Einschleppung des Japanischen Zedernbockkäfers (Callidiellum rufipenne) aufkommen. Die gefundenen Larven stellten sich schließlich als jene der
heimischen Scheibenböcke Semanotus russicus (Abb. 5) und des Wacholderbockkäfers heraus.
Bemerkenswert war auch der Befall durch den Schwammspinner an Thujenhecken (Abb. 6) in Niederösterreich
(Gänserndorf und St. Pölten).
4
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Abb. 5: Bockkäfer Semanotus russicus.
Abb. 6: Schwammspinner auf Thuje.
Phytophthora -Krankheit der Erle
Im Jahr 2003 wurden keine neuen Befallsherde des Phytophthora-Erlensterbens gemeldet. Grauerlenbestände entlang von Flüssen und Bächen im Alpengebiet waren bisher nur punktuell betroffen. Da jedoch der Erreger durch das
„Jahrhunderthochwasser“ im August 2002 weit verbreitet wurde, ist 2004 bzw. 2005 mit neuen Infektionszentren zu
rechnen. Gefährdet sind vor allem die Flüsse in der nördlichen Hälfte des Bundesgebietes und ihre Zubringer.
Blattbräunepilze
Aufgrund des trockenen Sommers blieben 2003 Blattbräunepilze - abgesehen von einem Fall einer Buchenblattbräune (Apiognomonia errabunda) in der Steiermark - weitgehend aus. Auch die nach Blattlausbefall fast jedes Jahr
lokal auftretende Mycosphaerella-Lärchenschütte (Mycosphaerella laricina) war 2003 selten.
Diplodia-Triebsterben der Schwarzkiefer
Das in den ostösterreichischen Schwarzkiefernbeständen latent vorhandene Triebsterben durch Sphaeropsis sapinea
zeigte 2003 im Wiener Becken, am Alpenostrand, im Weinviertel sowie im Alpenvorland eine deutliche Zunahme
der Häufigkeit. Die vorwiegend klimatisch ausgelöste Epidemie hatte schon vor dem heiß-trockenen Sommer eingesetzt. Bemerkenswert ist, dass neben den künstlich begründeten Beständen diesmal auch autochthone Bestände
von Altkiefern vor allem auf Felsstandorten betroffen sind. Dies war bei den früheren Epidemien nicht der Fall. Die
Schwächung der Kiefern durch die sommerliche Trockenheit lässt allerdings kein Abklingen des Triebsterbens
erwarten.
Frostschäden an Douglasie
In den Douglasienbeständen Niederösterreichs (Waldviertel) sowie lokal in der Steiermark traten im Frühsommer
2003 wieder schwere Frosttrocknis- wie auch Strahlungsfrostschäden auf. An den geschädigten Bäumen fanden sich
die typischen Folgeschadfaktoren wie Rußige (Phaeocryptopus gaeumannii) und Rostige Douglasienschütte (Rhabdocline pseudotsugae), Douglasienwollaus (Gilettella cooley), sowie gelegentlich auch Borkenkäfer, so z.B. der Kupferstecher (Pityogenes chalcographus) und der Furchenflügelige Fichtenborkenkäfer (Pityophthorus pityographus).
Alpines Grünerlensterben
Lokales Absterben von Grünerlenbeständen (Alnus viridis) wurde im Gebiet der Saualpe sowie der Koralpe in
Kärnten beobachtet. Die Schäden, verursacht durch eine zu gering andauernde Schneedecke und damit verbundenem Trockenstress, waren dort erstmals im Jahr 2000 aufgefallen. Sie nahmen 2003 stark zu.
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2.
Eingewanderte und eingeschleppte Schadorganismen
HANNES KREHAN, UTE HOYER und THOMAS L. CECH
Abstract
Immigrated and Introduced Pests and Diseases
Import Inspections, Surveys
Among the most dangerous imported products are stones and electronic equipment from PR China shipped in containers with solid wood packaging material. Due to strong phytosanitary import requirements the number of detected living stages of organism (e.g. wood boring insects, sapwood-nematodes) decreased compared to the years before.
The exact diagnosis of imported quarantine longhorn beetles in each ontogenetic stage is of special interest to
the Plant Protection Service. Morphological features give less evidence for reliable determination done by nonspecialists. Also the morphological determination of early stages like egg and larvae is nearly impossible. Molecular investigations were initiated in Austria with the aim to develop a non-morphological diagnostic method
for determination of Anoplophora glabripennis and its differentiation from other Anoplophora species, from
imported and native Monochamus species, and other native longhorned beetles. DNA from adults, larvae, pupae
and eggs was amplified with mitochondrial primers and PCR (polymerase chain reaction) products were digested with restriction enzymes (PCR-RFLP (restriction fragment length polymorphism)). Based on the mitochondrial PCR-RFLP method it is possible to clearly distinguish A. glabripennis from the other four Anoplophora species and also from the three Saperda- and ten Monochamus-species involved and to differentiate one
from the other by digesting one or two PCR fragment(s) with five (or eight) different restriction enzymes providing species specific RFLP patterns.
Asian Longhorned Beetle (ALB) Anoplophora glabripennis – infestation in Braunau/Inn
The results of the intensive ALB-monitoring in the city of Braunau are shown in the table. Horse Chestnut tree
(Aesculus hippocastanum), Birch (Betula pendula) and a special variety of Beech (Fagus sylvatica ‘Asplenifolia’)
are new host trees in Austria.
Survey of Phytophthora ramorum
A survey of Phytophthora ramorum (Sudden Oak death) conducted in 2003 did not confirm the occurrence of
this pathogen in Austria. The quick spread of the disease in Europe, the wide host spectrum comprising native as
well as non native trees and shrubs in nurseries, gardens and public green as well as forest sites required an
extension of the surveys including forests in all countries of the European Community.
Actual situation of Brownspot-disease (Mycosphaerella dearnessii) in Austria
The spread of the needle-cast fungus Mycosphaerella dearnessii in the municipial area of the town of Hollenstein/Ybbs (Lower Austria) was assessed from 1996 to 2003. On 19 samples from Pinus sylvestris and Pinus mugo
infestation by the brownspot-disease was confirmed. After the eradication of all infested trees, no diseased pines
were detected any more in 2001, 2002 and 2003. A spread of the disease into the pine forests surrounding the
town was not detected. The rather slow spread of the infection is probably a consequence of the unfavourable
climatic conditions.
Furthermore, the common occurrence of the red-band-disease (Mycosphaerella pini) might have reduced the
infection frequency of Mycosphaerella dearnessii, since the occurrence of both diseases on the same tree is rare
which probably indicates a competition phenomenon. From 2001 to 2002 three spore traps were laid out in
order to survey conidial spread by wind: a few conidia were found in only five samples.
Phytosanitäre Importkontrollen – Surveys
Die 2003 vom Österreichischen Pflanzenschutzdienst durchgeführten phytosanitären Kontrollen von importiertem
Holz und Holzverpackungen aus außereuropäischen Ländern erbrachten weit weniger Funde von lebenden Schadorganismen als in den Jahren davor. Dies beruht im Wesentlichen auf folgenden Fakten und Thesen:
6
Forstschutz Aktuell 31, 2004
•
Die relativ strengen Einfuhrbestimmungen für „gefährliche“ Holzsortimente wurden von den Importeuren
großteils erfüllt. Probleme gab es nur bei falsch deklarierten (Ware wurde in „europäische Ware“ umdeklariert)
und demnach nicht ordnungsgemäß behandelten Holzsendungen und bei Großimporten (Schiffsladungen), bei
welchen unerwünschte Sortimente schlechter Qualität der grundsätzlich hochwertigen, phytosanitär unbedenklichen Ware beigemengt waren.
• Der Umfang der Stichprobenkontrollen für Verpackungsholz aus Ost-Asien und Nordamerika musste in Österreich aufgrund budgetärer Probleme reduziert werden.
• Die extreme Hitze und Trockenheit während der Sommermonate führte zu einem rascheren Austrocknen von
entrindetem Holz und somit möglicherweise zu einer Beeinträchtigung der Entwicklung von im Holz lebenden
Larven oder Nematoden.
Wie groß nach wie vor die Gefahr der Einschleppung von gefährlichen Quarantäne-Schadorganismen vor allem
durch Verpackungsholz ist, beweisen die Kontrollen an wichtigen Eintrittsstellen der EU, wie z.B. am Hamburger
Hafen (Elbe) oder in den Häfen von Bremen und Bremerhaven (Weser) durch die zuständigen Pflanzenschutzdienste. Hier werden regelmäßig bekannte bzw. teilweise auch im vorhandenen Entwicklungsstadium noch nicht
exakt bestimmbare, lebende Schädlinge entdeckt. Bockkäfer der Gattungen Anoplophora (bei Laubholz) und Monochamus (bei Nadelholz) sind die wichtigsten entdeckten Arten.
Die Notwendigkeit einer exakten und raschen Artbestimmung in jedem Entwicklungsstadium ist in der phytosanitären Kontrolltätigkeit von großer Bedeutung, um eine Einschleppung von gefährlichen (Quarantäne-)
Schädlingen rechtzeitig erkennen zu können. Auch bei der Bekämpfung des Asiatischen Laubholzbockkäfers (ALB)
Anoplophora glabripennis in Braunau/Inn und auch in anderen potenziellen neuen Befallsgebieten innerhalb und
außerhalb Österreichs ist es besonders wichtig, einen Anoplophora-Befall eindeutig von einem Befall durch einheimische Bockkäferarten frühestmöglich, am besten im Ei- oder Larvenstadium, unterscheiden zu können: Die damit
zu ergreifenden Maßnahmen können ganz unterschiedlich ausfallen (z. B. Fällung oder nicht; Benachrichtigung der
EU-Kommission). In Österreich als bisher einzigem europäischen Staat wurde im Institut für Forstschutz am
Bundesamt und Forschungszentrum für Wald in Zusammenarbeit mit der Universität für Bodenkultur, Institut für
Forstentomologie, Forstpathologie & Forstschutz im Rahmen eines durch das BMLFUW finanzierten Forschungsprojektes eine molekularbiologische Diagnosemethode entwickelt, mit deren Hilfe Bockkäfer der Gattungen
Monochamus und Anoplophora sowie mehrerer Saperda-Arten, Cossus cossus und Zeuzera pyrina (als potenzielle
Verwechslungsmöglichkeiten mit dem Asiatischen Laubholzbockkäfer) in allen ontogenetischen Entwicklungsstadien (Ei, Larve, Puppe, Käfer) analysiert werden können. Anhand von morphologisch eindeutig bestimmten Exemplaren verschiedener Arten und Herkünfte (Europa, Asien, USA) wurden mittels einer PCR-RFLP-Analyse (Polymerase Chain [Ketten] Reaction – Restriktion Fragment Length Polymorphism) eines mitochondrialen Gens artspezifische genetische Referenzmuster (so genannte genetische „fingerprints“) für bisher 10 Monochamus-Arten, 5
Anoplophora-Arten, 3 Saperda-Arten sowie für Cossus cossus und Zeuzera pyrina erarbeitet.
Verdächtige Larven aus importiertem Verpackungsholz bzw. Säge- und Rundholz sowie Eier, Larven und Puppen
aus ALB-verdächtigen Bäumen im Befallsgebiet von Braunau oder aus Proben, die im Zuge der von EU-Mitgliedsstaaten durchgeführten Surveys hinsichtlich Anoplophora glabripennis gewonnen wurden, werden der DNAIsolierung und der PCR-RFLP-Analyse unterzogen. Die erhaltenen genetischen „fingerprints“ werden mit denen
der Referenzarten verglichen und können dadurch bestimmt werden, sofern sie zu einer der bisher in dieser
Methodik etablierten Arten gehören. Ansonsten kann wenigstens ausgeschlossen werden, dass es sich um den
Quarantäneschädling Anoplophora glabripennis handelt. Deutsche Pflanzenschutzdienste haben verdächtige Larven
aus importiertem Verpackungsholz im BFW mittels dieser Methodik untersuchen lassen. So konnten beispielsweise
in zwei Fällen, in denen Verdacht auf Anoplophora glabripennis bestand, die Larven eindeutig als Monochamus
alternatus aus China bestimmt werden. Durch diese Fälle wurde eine weitere Schwierigkeit aufgedeckt, die mit Verpackungsholz verbunden ist: Die Holzart ist oft aufgrund fehlender Rinde oder der nicht erkennbaren Holzstruktur
schwer oder gar nicht bestimmbar oder kann bei Verpackungsholzeinheiten (Paletten, Holzkisten u. ä.) oft aus
Laub- und Nadelholz bestehen. In allen anderen in Verpackungsholz gefundenen Larven konnte Anoplophora
glabripennis (und A. chinensis, A. macularia, A. davidis, A. elegans) ausgeschlossen bzw. in zwei weiteren Fällen der
Verdacht auf Monochamus alternatus bestätigt werden.
Bei der Bekämpfung von Anoplophora glabripennis im Befallsgebiet von Braunau/Inn konnte diese Diagnosemethode
ebenfalls erfolgreich eingesetzt und entweder ein ALB-Befall sogar im Ei-, Junglarven- oder Puppenstadium bestätigt
und die befallenen Bäume entsprechend gefällt und verhäckselt oder diverse Verdachtsfälle als Saperda carcharias-,
Cossus cossus- oder Zeuzera pyrina-Befall diagnostiziert werden, so dass die Bäume stehen bleiben konnten.
Forstschutz Aktuell 31, 2004
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Asiatischer Laubholzbockkäfer – Aktuelle Befallssituation in Braunau am Inn
Nachdem im Jahr 2002 auf Grund der in unseren Regionen normalerweise zweijährigen Entwicklungsdauer von
Anoplophora glabripennis keine neuen Befallsbäume mit Ausbohrlöchern und auch keine adulten Käfer im Befallsgebiet
von Braunau/Inn entdeckt werden konnten, hat sich im vergangenen Jahr 2003 die Befallssituation wieder verschärft.
Bei einer Rosskastanie und einer Birke im Stadtteil Scheuhub wurden im Sommer 2003 frische Ausbohrlöcher
sowie zahlreiche frisch geschlüpfte Käfer entdeckt. 24 der 40 geschlüpften Käfer konnten noch rechtzeitig eingefangen werden, über den Verbleib und die Aktivitäten
der restlichen Käfer werden die zukünftigen Befallserhebungen an den potenziellen Wirtsbäumen in der
Umgebung der Schadpunkte Informationen geben.
Ein weiterer, allerdings abgestorbener Käfer wurde
Ende Oktober 2003 in der Nähe eines Würstelstandes im
Befallsareal Industrieviertel-Recyclinghof von einem
Passanten gefunden. Bei der Überprüfung des Baumbestandes in diesem Bereich wurde im Mai 2004 eine
Geschlitztblättrige Buche (Fagus sylvatica ‘Asplenifolia’)
mit Altlarvenbefall des ALBs entdeckt. Möglicherweise
dauerte die Entwicklung der Larven bei diesem Baum
mehr als zwei Jahre.
Im Dezember 2003 wurde ein weiterer Baum (Acer
platanoides) mit allerdings nur einem Ausbohrloch und Abb. 2: ALB-Käfer aus Braunau-Scheuhub im Juli 2003
Abb. 1: Befallskarte
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Forstschutz Aktuell 31, 2004
Abb. 3:
Rosskastanienaststücke mit ALB-Ausbohrlöchern
Abb. 4:
Ahornfällung beim Senioren- und Ledigenheim Braunau im
Mai 2004
Results of intensive monitoring in Braunau/Inn
Infested trees with living stages of larvae or eggs
(cut, chipped and burnt)
Infested trees with exit holes
Adult beetles collected in Braunau
Adult beetles emerged from infested logs from Braunau or out of
artificial diet in quarantine lab
2001 2002 2003 2004 Total
38
22
8
5
73
?
0
3
1
?+4
89
0
25
-
5
14
114
10
29
frischen Eiablagestellen sowie drei weitere Acer mit frischen Eiablagestellen im Bereich des Parkplatzes der Stadionallee
gefällt.
Weitere Bäume mit Eiablagestellen aus dem Herbst 2003 (drei Ahornbäume und eine Rosskastanie) wurden im
Mai 2004 im Bereich des Senioren- und Ledigenheimes ausfindig gemacht. An dieser Stelle sind im vergangenen
Jahr offensichtlich ebenfalls Käfer geschlüpft, es konnten jedoch nur drei Ausbohrlöcher an den gefällten Bäumen
festgestellt werden.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es trotz intensiver und mehrmaliger Überprüfung des Baumbestandes der
Stadtgemeinde Braunau durch geschulte Mitarbeiter der Oberösterreichischen Forstbehörde und der Stadtgärtnerei
Braunau vorkommen kann, dass vor allem geringfügig befallene Bäume zu spät erkannt werden und somit Käfer
unbemerkt oder zu spät bemerkt ausschlüpfen und neue Bäume befallen können. Die große Wirtsbaumvariabilität
stellt ein weiteres Problem bei der Suche nach diesem Bockkäfer dar.
Phytophthora ramorum
Ein anderes phytosanitäres Problem ist die erschreckend rasche Ausbreitung des Erregers des Sudden Oak Deaths
(Phytophthora ramorum) auf dem europäischen Kontinent. In vielen europäischen Staaten sind befallene Pflanzen,
hauptsächlich Rhododendron- und Viburnum-Arten in Baumschulen und Gärtnereien, aber auch im öffentlichen
und privaten Grünland sowie in Waldbeständen (z.B. Fagus ssp., Hippocastaneum ssp.) entdeckt worden. In den
regelmäßig aktualisierten Entscheidungen der Kommission 2002/757/EG (zuletzt geändert durch 2004/426/EG
vom 29.04.2004) werden die EU-Mitgliedsstaaten aufgefordert, Sofortmaßnahmen zur Verhinderung der Einschleppung und Ausbreitung von Phytophthora ramorum in die, aber auch innerhalb der Gemeinschaft zu treffen.
Überdies sind landesweite Erhebungen über das mögliche Auftreten des Schadpilzes durchzuführen.
Forstschutz Aktuell 31, 2004
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In Österreich ist 2003 kein Auftreten nachgewiesen worden, in den meisten seiner Nachbarländer (Deutschland,
Schweiz, Italien, Slowenien, Ungarn und Tschechien) konnte der gefährliche Schadorganismus jedoch bereits diagnostiziert werden. Aufgrund der großen Anzahl von befallsdisponierten Wirtspflanzen, der vielfältigen Verbreitungswege des Schaderregers und der Verbesserung bzw. Standardisierung der an sich aufwendigen Nachweismethoden und der damit verbundenen Intensivierung des Monitorings ist mit einem rapiden Anstieg der Funde im
europäischen Raum zu rechnen.
Aktuelle Verbreitungssituation –
Lecanosticta-Nadelbräune der Kiefer (Mycosphaerella dearnessii)
Die Verbreitung des Quarantänepilzes Mycosphaerella dearnessii im Stadtgebiet von Hollenstein/Ybbs (oberes
Ybbstal, Niederösterreichische Kalkalpen) wurde von 1996 bis 2003 untersucht. Insgesamt wurde vom BFW
zwischen 1996 und 2003 an 19 Proben von Pinus mugo und Pinus sylvestris Befall durch Mycosphaerella dearnessii
diagnostiziert. Nach der Rodung und Entsorgung der befallenen Bäume wurden bei den Probenahmen 2001, 2002
und 2003 keine neuen Krankheitsfälle festgestellt. Weiters wurden von 2001 bis 2002 drei Sporenfallen aufgestellt,
um die Verbreitung der Konidien (Lecanosticta) durch den Wind zu verifizieren. Die Fallen wurden einmal
monatlich ausgewertet. Nach Ablauf des Jahres hatten sich in den drei Sporenfallen nur fünfmal Konidien von
Mycosphaerella dearnessii gefunden. Das lässt auf eine äußerst geringe Fernverbreitung der Sporen durch den Wind
schließen.
Eine Ausbreitung der Krankheit in umliegende Kiefernbestände konnte bisher nicht nachgewiesen werden. Die
langsame Ausbreitung von Mycosphaerella dearnessii im Untersuchungsgebiet ist wahrscheinlich klimabedingt.
Darüber hinaus könnte das häufige Auftreten der Dothistroma-Nadelbräune (Rote-Bänder-Krankheit – Mycosphaerella pini) die Befallshäufigkeit durch Mycosphaerella dearnessii im Ybbstal bisher zusätzlich niedrig gehalten
haben, da das gleichzeitige Auftreten beider Krankheiten am selben Baum selten ist und somit ein Konkurrenzeffekt
vorliegen dürfte.
3.
Borkenkäferkalamität 2003
HANNES KREHAN UND GOTTFRIED STEYRER
Abstract
Bark-Beetle Gradation 2003
In 2003 more than 2 million m3 damaged wood was cut as a consequence of the enormous bark-beetle outbreak
in many coniferous stands in Austria. The small spruce bark-beetle Pityogenes chalcographus was found in
440.000 m3 Norway spruce logs, in comparison to 2002 with about 60.000 m3 infested timber. Due to the extraordinary summer heat and draught many other species of bark-beetles heavily increased and attacked many
coniferous and deciduous trees. The storm of November 2002 and of the bark-beetle gradation led to a total breakdown of the price of wood.
Rekordmenge an Borkenkäferholz
Die Borkenkäfermassenvermehrung im Jahr 2003 sorgte nicht nur in Forstkreisen für großes Aufsehen. Angesichts
der ab Juli deutlich sichtbaren Schäden vor allem an Fichten, aber auch Kiefern, Lärchen und Tannen wurde in zahlreichen Massenmedien ausführlich von den drohenden Auswirkungen der Borkenkäfergradation berichtet.
Vom BFW wurde schon im Sommer vor einer Eskalation der Schäden gewarnt, da die Witterungsbedingungen
die Entwicklung der Borkenkäferpopulationen in beinahe allen Landesteilen in ungewöhnlich hoher Geschwindigkeit vorantrieb. Letztlich konnten bei den Fichtenborkenkäferarten Buchdrucker (Ips typographus) und Kupferstecher (Pityogenes chalcographus) in den Tieflagen und mittleren Höhenlagen drei vollständig entwickelte
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Forstschutz Aktuell 31, 2004
Generationen und in den höheren Lagen zwei Generationen beobachtet werden. Die Witterung hätte teilweise sogar
noch eine weitere Generation ermöglicht. Aufgrund der genetisch fixierten und durch die Tageslichtlänge bestimmten Fortpflanzungsbiologie kam es bei den bereits im September fertig entwickelten weiblichen Käfern zu
keiner weiteren Eiproduktion und somit auch nicht mehr zur Anlage von Brutsystemen.
Die eindringlichen Warnungen vor der Käferkatastrophe und die Aufforderungen der Forstbehörde und der
Beratungsorgane der Kammern, umgehend Bekämpfungsmaßnahmen einzuleiten, veranlasste die Waldbesitzer,
umfangreiche Schlägerungen von Borkenkäferbefallsbäumen durchzuführen. Von den Bezirksforstinspektionen
wurde im Rahmen der Dokumentation der Waldschädigungsfaktoren 2003 (DWF) 2,1 Mio. fm Borkenkäferschadholz gemeldet. Seit Bestehen vergleichbarer Aufzeichnungen nach dem 2. Weltkrieg wurde damit eine Rekordschadensmenge für Borkenkäferholz erreicht. Zahlreiche Käferbäume wurden jedoch erst im Spätherbst bzw.
während des darauf folgenden Winters entdeckt, sodass das tatsächliche Ausmaß des Borkenkäferschadens für 2003
noch um einige 10.000 fm, möglicherweise weit über 100.000 fm höher liegen dürfte.
Beim Kupferstecher konnte 2003 eine rasante Vermehrung festgestellt werden, die von ihm verursachte Schadholzmenge stieg von 60.000 fm im Jahr 2002 auf 440.000 fm im Jahr 2003. Der Neubefall, besonders wenn obere
Kronenbereiche von Fichten des Baum- bzw. Altholzes betroffen sind, ist gegenüber dem Buchdrucker-Neubefall
schwieriger zu erkennen. Dies führte in Kombination mit der raschen Verbreitung zu großen Problemen bei der
effizienten Käferbekämpfung. Vor allem in Niederösterreich konnte ein sehr hoher Anteil an Kupferstecher beobachtet werden.
Nach Meldungen zur DWF wurden für die wichtigsten Fichtenborkenkäferarten Buchdrucker (siehe Seite 25)
und Kupferstecher (siehe Seite 56) in fast allen Bezirken weitere Anstiege beobachtet, großteils ausgehend von dem
bereits hohen Niveau des Jahres 2002.
Aus den Ergebnissen der DWF können weitere wichtige Aspekte im Zusammenhang mit der Borkenkäferproblematik festgehalten werden. So musste eine ungewöhnlich starke Zunahme der Borkenkäferschäden an
anderen Nadelbaumarten als der Fichte und sogar an Laubbaumarten beobachtet werden (Buche in Salzburg).
Besonders aggressiv waren in Niederösterreich der Zwölfzähnige Kiefernborkenkäfer (Ips sexdentatus), im Burgenland und Salzburg der Lärchenborkenkäfer (Ips cembrae) sowie in Teilen Niederösterreichs die krummzähnigen
Tannenborkenkäferarten (Pityokteines spinidens und P. curividens) in Erscheinung getreten.
Abb. 1: Rundholzimporte nach Österreich in Mio. m3.
8
Mio. m3
Quelle: www.fpp.at und Statisik Austria
Deutschland
Rußland
6,97
Tschechien
Gesamt
7
6,13
5,75
6
6,33
5,94
5
3,96
4
2,86
3
2
2,54
1,77
2,76
2,55
2,01
2,27
1,52
1,12
1,43
1,10
1,21
0,21
0,19
0,11
0,02
2000
2001
2002
2003
1
0,43
0,16
0
1998
Forstschutz Aktuell 31, 2004
1999
Jahr
11
Abb. 2: Holzpreisentwicklung für Sortiment „Fi/Ta Blochholz B, Media 2b“.
Entwicklung des Holzpreises
Die gewaltige Schadholzmenge führte auch zu einer Belastung des Holzmarktes. Die holzverarbeitende Industrie
versprach zwar bestmögliche Unterstützung, die Aufnahmekapazitäten der Holzlager waren jedoch aufgrund des
Sturmschadholzes des Föhnsturmes vom November 2002 (ca. 5 Mio. fm.) und aufgrund der ungemindert großen
Mengen an Importholz restlos erschöpft. Wie aus Daten der Statistik Austria hervorgeht (Abb. 1), wurde im Jahr
2003 mit 6,3 Mio. fm um etwa 400.000 fm mehr Rundholz importiert als im Jahr davor. Der überwiegende Anteil
des importierten Nadelrundholzes stammte aus Deutschland und Tschechien.
Der Holzpreis war Dezember 2002 bis Juni 2003 bzw. November 2003 in Niederösterreich drastisch gefallen und
hatte sich erst wieder im Winter 2003/2004 ein wenig erholt, wobei er jedoch immer noch um etwa 10 % unter den
Werten des Vergleichszeitraumes der Jahre 2001 und 2002 lag. Gerade in den Monaten August und September 2003
blieben die Holzpreise konstant, es kam im Zeitraum der Berichterstattung über das Käferproblem zu keinen weiteren Preisreduktionen. Wie aus der Datenzusammenstellung der Präsidentenkonferenz der Landwirtschaftskammern Österreichs bzw. des Holzkurziers ersichtlich (Abb. 2), war der Holzpreisverfall vordergründig eine
Konsequenz des Sturmschadensereignisses und weniger die Folge der Warnungen vor einer drohenden
Borkenkäferkatastrophe in Medienberichten.
Exkurs
Wegen des besonderen Interesses zu diesem Thema und um den Inhalt dieser Arbeit einem erweiterten Leserkreis
im In- und Ausland zugänglich zu machen, ist im Anschluss mit Genehmigung des Autors der Artikel
„Verjüngung und Wildeinfluss – Inventurergebnisse richtig interpretieren“
aus BFW-Praxisinformation Nr. 4 – 2004 nachgedruckt:
12
Forstschutz Aktuell 31, 2004
Verjüngung und Wildeinfluss Inventurergebnisse richtig interpretieren
Heimo SCHODTERER
Die Österreichische Waldinventur (ÖWI) liefert eine
Fülle von Daten über die Verjüngungssituation im österreichischen Wald. Um die Ergebnisse richtig interpretieren zu können, ist die Kenntnis der Merkmalsdefinitionen, der Erhebungsmethoden, der Art der Datenaggregierung und der Auswertung.
Die Verjüngungssituation durch die
Waldinventurbrille
Unter Verjüngung versteht die ÖWI alle gesetzten oder
natürlich angekommenen Verjüngungspflanzen auf verjüngungsnotwendigen Flächen (VJNF), die älter als ein
Jahr (keine Sämlinge), zwischen 10 und 130 cm hoch
sind und die eine bestimmte Mindestanzahl überschritten haben.
Verjüngungsnotwendigkeit
Schneebruch- oder Käferlöcher usw.). Erst etwa im letzten Viertel der Umtriebszeit wird die Entwicklung einer
Naturverjüngung wieder für die Bestandesentwicklung
relevant. Die in diesem Verjüngungszeitraum ankommenden Pflanzen stellen im Naturverjüngungsbetrieb
die nächste Bestandesgeneration dar. Die Zusammensetzung des Folgebestandes wird wieder, wie im
Jugendstadium, entscheidend vom Wild beeinflusst.
Der Beginn dieses Verjüngungszeitraumes im
Baumholzbestand ist jedoch nicht so eindeutig festzulegen wie dessen Ende in der Dickungsphase. Eine
gewisse Unschärfe der Erhebung muss hier in Kauf
genommen werden und ist bei der Betrachtung des
Ergebnisses oder dessen Veränderung zu berücksichtigen. Im Sonderfall Plenterwald läuft die Ernte durch
Einzelstammentnahme und die Bestandesverjüngung
gleichzeitig auf der ganzen Fläche, daher ist diese zur
Gänze verjüngungsnotwendig.
Bis 1990 wurde von der ÖWI ausschließlich die freistehende Jugend über 500 m2 erfasst, also Kulturen
nach Kahlschlag oder Naturverjüngungen nach Vorhandensein von Verjüngung und
Räumung des Altbestandes. Bei der zusätzlichen Er- Verjüngungsdefizit
hebung der Naturverjüngung unter Schirm ab 1992 Dieses Kriterium ist ebenfalls mit einer gewissen
musste zuvor definiert werden, auf welchen Flächen Unschärfe behaftet. In einer Kultur nach Kahlschlag ist
diese durchzuführen ist. Dabei war klar, dass in die Feststellung von Verjüngung einfach, unter Schirm
Dickungen und Stangenhölzern zwar auch Ver- stellt sich jedoch die Frage ab welcher Anzahl und
jüngungspflanzen unter 1,3 m Höhe vorhanden sein Pflanzenhöhe von einer vorhandenen Verjüngung
können, diese aber für die Bestandesentwicklung und gesprochen werden soll. Die Naturverjüngung läuft oft
die Beurteilung des Wildeinflusses nicht mehr von in mehreren Wellen ab, in denen Pflanzen ankommen
Bedeutung sind. Daher wurde der Begriff „ver- und wieder verschwinden, bis die Faktoren Samenjahr,
jüngungsnotwendig“ für Flächen gewählt, auf denen Witterung im Jahr darauf, Lichtangebot im Bestand
die Situation der Waldverjüngung von Bedeutung und usw. zusammenstimmen, die Pflanzen überleben und
daher von der ÖWI zu erheben ist. Die Abgrenzung zu sich weiterentwickeln können. Um nicht jedes erste
„nicht verjüngungsnotwendigen“ Flächen ist am Verjüngungsankommen aufzunehmen und dann über
Anfang des Bestandeslebens relativ einfach. Sobald die Ursachen des Verschwindens zu mutmaßen, hat die
sich eine Verjüngung zur
Abb. 1: Verjüngungsnotwendigkeit und Vorhandensein von Verjüngung
geschlossenen
Dickung
entwickelt hat und dem Äser
entwachsen, also gesichert ist,
100
besteht in der Regel kein
nicht notwendig Bedarf mehr an weiteren Ver90
nicht vorhanden
23
27
jüngungspflanzen. Sind unter
nicht notwendig 80
43
47
der geschlossenen herrschenvorhanden
10
70
den Schicht noch Pflanzen
13
notwendig vorhanden
unter 1,3 m vorhanden, so ster60
17
11
ben diese normalerweise bei
notwendig 50
nicht vorhanden
weiterem Dichtschluss der
21
23
40
zu geringe
Fläche wegen Lichtmangel ab.
27
34
Pflanzenzahl
Verbiss an solchen „Auslauf30
15
nur Sämlinge
49
modellen“ soll nicht als
50
14
0
bzw. Pflanzen < 10 cm
20
Schaden gewertet werden. In
0,5
13
keine Verjüngungs22
21
geschlossenen Stangenhölzern
10
10
16
15,5
pflanzen
0,6
1
7
und jungen Baumhölzern wer5
0
den ebenfalls keine weiteren
Wirtschafts- Schutzwald Schutzwald
Gesamt
wald
im Ertrag ausser Ertrag
Verjüngungspflanzen benötigt
(Ausnahmen: Bestandeslücken,
Forstschutz Aktuell 31, 2004
13
ÖWI ein Mindestkriterium eingeführt: In Abhängigkeit
von der Pflanzenhöhe ist eine Mindestzahl von Pflanzen
nötig, um als„vorhandene Jugend“ angesprochen zu
werden, von der eine gewisse Dauerhaftigkeit erwartet
werden kann (ÖWI 2001). Dieses Kriterium sollte
möglichst tief angesetzt werden, um Entmischungsvorgänge in frühen Verjüngungsstadien beobachten zu
können. War auf einer Fläche nach diesem Kriterium
keine Verjüngung vorhanden, so wurde nur unterschieden zwischen:
• Sämlinge oder Pflanzen unter 10 cm Höhe vorhanden,
• Pflanzen über 10 cm Höhe in zu geringer Anzahl, und
• keine Verjüngungspflanzen.
Fehlende Verjüngung auf verjüngungsnotwendigen
Flächen ist also nicht unbedingt als absolutes Verjüngungsdefizit zu werten (sh. Abb. 1).
Das absolute Verjüngungsdefizit (keine einzige Verjüngungspflanze vorhanden) liegt bei 7 % der österr.
Waldfläche (Wirtschaftswald (WiWa): 5 %, Schutzwald
im Ertrag (SiE): 16 %, Schutzwald außer Ertrag (SaE):
22 %).
Verjüngung, von der aufgrund ihrer Höhe und Pflanzenzahl eine Weiterentwicklung erwartet werden kann,
fehlt im Gesamtwald auf 21 % (WiWa 16 %, SiE 50 %,
SaE 49 %). Der Rest sind die Flächen mit ausschließlich Sämlingen oder einzelnen Pflanzen, deren
weitere Entwicklung noch ungewiss ist.
4
3
100
15
90
4
80
13
70
6
60
50
40
89
66
30
20
10
0
alle Jugendflächen
freistehende Jugend mit
ausreichender Stammzahl
KV mit Anflug
reine Kunstverjüngung
Naturverjüngung mit Nachbesserung
reine Naturverjüngung
Abb. 2: Anteile von Kunst- und Naturverjüngung
besteht zu 65 % aus reiner, und zu 6 % aus überwiegender Naturverjüngung. In der Inventurperiode
1992-96 lag dieser Wert noch bei ca. 50 %
Beurteilung des Wildeinflusses
Die ÖWI klassifiziert den Verbiss an der Einzelpflanze
folgendermaßen:
Seitentriebverbiss an
weniger als 90 %
der Triebe
kein Wildeinfluss
Einfacher Leittriebverbiss
und Seitentriebverbiss
über 90 %
Wildeinfluss
Mehrjähriger
Leittriebverbiss oder
verfegt
Schädigung der Pflanze
Bei mehrjährigem Leittriebverbiss werden die Pflanzen
nicht nur physiologisch geschädigt, sie bleiben auch im
Höhenwachstum zurück und fallen später oft konkurrenzbedingt aus. Obwohl auch ein einmaliger Leittriebverbiss zu Infektionen oder Zwieselbildung und damit
zu einem Wertverlust führen kann, wurde die Einteilung
so getroffen, dass der Wildeinfluss im Zweifelsfall
unterschätzt wird, um mit dem Ergebnis auf der
sicheren Seite zu bleiben.
Auf der Fläche wird ein Soll-Ist-Vergleich durchgeführt.
Sind ausreichend ungeschädigte Pflanzen vorhanden, so
liegt kein Wildschaden vor, auch wenn z.B. 90 % aller
Pflanzen verbissen sind. Die Orientierung der Zielbaumarten an der natürlichen Waldgesellschaft stellt sicher,
dass z.B. Tanne nur im Fichten-Tannen-Buchenwald
gefordert werden kann, nicht aber im Buchenwald. Die
Sollzahlen wurden so tief wie möglich angesetzt, so erreichen z.B. schon zwei unverbissene Tannen je ÖWIProbefläche im Wirtschaftswald das Ziel dieser Baumart.
Auf den Flächen mit zu geringer Pflanzenzahl für einen
klassischen Soll-Ist-Vergleich wurden Verbissparameter
zur Beurteilung definiert. Z.B. wird mehrfacher Leittriebverbiss an bis zu 30 % der Pflanzen als „Wildeinfluss“
eingestuft. Wird auf einer verjüngungsnotwendigen
Fläche keine Verjüngung angetroffen, so müssen dafür
verantwortliche Hemmfaktoren gutachtlich angesprochen werden. Verbiss darf bei der ÖWI aber nur
angegeben werden, wenn konkrete Hinweise dafür zu
finden sind. Damit ist man mit dem Ergebnis auf der
„sicheren Seite“. Der als Schaden klassifizierte Wildeinfluss wird daher auch in den untenstehenden Ergebnissen wahrscheinlich erheblich unterschätzt.
Darstellung des Wildeinflusses
69 % der Verjüngung (notwendig und vorhanden)
befindet sich noch unter Bestandesschirm und besteht
daher überwiegend aus Naturverjüngung. Im Zuge der
Nutzung könnte aber ein Teil davon „verschwinden“
und durch Kulturen ersetzt werden. Welcher Anteil des
Naturverjüngungsangebotes tatsächlich bestehen bleibt
bzw. angenommen wird, zeigt am besten die freistehende Verjüngung mit ausreichender Stammzahl. Diese
14
Je nach Befundeinheit (Bund, Land, gesamte VJNF,
VJNF ohne Verjüngung, VJNF mit vorhandener Verjüngung, Gesamtwald, …) und Stratifizierung (z.B.
Betriebsarten Wirtschaftswald Schutzwald, Eigentumsarten, Waldgesellschaften, usw.), also je nach Blickwinkel, ergeben sich unterschiedliche Prozentsätze. Bei
der Interpretation der Ergebnisse muss daher die
Bezugsfläche beachtet werden (vergl. Abb. 3 bis 5).
Forstschutz Aktuell 31, 2004
100
90
67
56
55
63
80
100
8
15
9
9
80
19
13
23
24
73
72
68
67
WiWa
SiE
SaE
Gesamt
70
60
60
50
40
30
40
8
21
23
13
20
10
20
25
23
22
24
WIWa
SWiE
SWaE
gesamt
0
0
kein Einfluss
andere Hemmfaktoren
Waldweide
Wildverbiss
100
90
52
45
56
80
70
60
50
14
12
40
30
14
15
30
20
10
15
0
5
Nadelwald
Schaden
Abb. 5:
Wildeinfluss und Wildschadensflächen auf der VJNF mit vorhandener Verjüngung
Abb.3: Ursachen für das Fehlen von Verjüngung
65
Einfluss
21
19
11
17
9
Mischwald
Laubwald
gesamt
kein Wildschaden (WS)
WS aus Hemmfaktoren
WS aus Verbissparametern
WS aus Soll-Ist-Vergleich
Abb. 4: Anteil der Wildschadensflächen an der gesamten VJNF
Fehlte auf verjüngungsnotwendigen Flächen die Verjüngung (sh. Abb. 3), wurde etwa in 1/4 der Fälle Verbiss
durch Schalenwild als Ursache anhand konkreter Hinweise auf der Probefläche angesprochen. Etwas über
1/10 der Fälle ist auf Weidevieh zurückzuführen. Die
übrigen Hemmfaktoren sind hauptsächlich etwa zu gleichen Teilen Lichtmangel und Konkurrenz durch Bodenvegetation. Der tatsächliche Anteil des Wildes als
Verursacher kann ohne Vergleichszaun nicht quantifiziert werden. Die „Dunkelziffer“ umfasst Flächen mit
Keimlingsverbiss, spurloses Verschwinden von Verjüngung, Überlagerung durch andere Hemmfaktoren usw.
Auf der gesamten VJNF, das sind 36 % der gesamten
Waldfläche, sind je nach Stratum etwa 35 – 55 % als
Wildschadensflächen einzustufen (siehe Abb. 4).
Die VJNF mit vorhandener Verjüngung umfasst 15 %
der gesamten Waldfläche.
81 % der Verjüngungsflächen sind durch Wildverbiss
beeinflusst (einfacher Leittriebverbiss), auf über 2/3 der
Fläche wird Verbiss nach obigen Kriterien als Schaden
eingestuft (sh. Abb. 6).
Abb. 6: Wildeinfluss auf die flächige Verteilung der Baumarten
50
45
40
35
30
25
20
15
10
5
0
kein LTV
bis 50% LTV
50-90%LTV
>90% LTV
Fichte
Tanne
Forstschutz Aktuell 31, 2004
Buche
Esche
Ahorn
Eberesche
15
Fichte
Tanne
600
600
500
500
400
400
300
300
200
200
100
100
0
0
10-30 cm
31-50 cm
51-80 cm
10-30 cm
81-130 cm
Buche
31-50 cm
51-80 cm
81-130 cm
31-50 cm
51-80 cm
81-130 cm
Esche
600
600
500
500
400
400
300
300
200
200
100
100
0
0
10-30 cm
31-50 cm
kein Wildeinfluß
51-80 cm
81-130 cm
10-30 cm
einfacher Leittriebverbiss
mehrfacher Leittriebverbiss
Abb. 7: Wildeinfluss auf die vertikale Verteilung der Baumarten
Gegenüber der letzten Inventurperiode sind diese
Werte leicht gesunken. Ursache dafür sind die aktuell
höheren Pflanzenzahlen, die sich im Soll-Ist-Vergleich
positiv auswirken. Dieses, wahrscheinlich durch einige
stärkere Samenjahre bedingte, höhere Angebot an Verjüngungspflanzen findet sich aber vor allem in den
ersten beiden Höhenklassen. Wie viele dieser Pflanzen
unverbissen in obere Höhenklassen durchwachsen können, oder durch alljährlichen Leittriebverbiss bis zum
endgültigen Ausfall „unten sitzen bleiben“, wird sich
erst zeigen.
Der Wildeinfluss auf die flächige Verteilung der Baumarten wird durch das Leittriebverbissprozent auf den
Probeflächen in Abb. 6 sichtbar. Der Verbissdruck auf
die einzelnen Baumarten ist sehr unterschiedlich, die
Leittriebe der Fichten werden weitaus weniger verbissen als diejenigen der Mischbaumarten. Die Fichte
kann sich daher relativ ungestört entwickeln.
Die Auswirkung des Leittriebverbisses auf die vertikale
Verteilung der Baumarten zeigt die Abb. 7. Bei dieser
Gegenüberstellung des Wildeinflusses auf einzelne
Baumarten ist es wichtig auf die Erhebungsmethode
hinzuweisen: Um den Verbiss nur an den für die
Bestandesentwicklung wesentlichen Pflanzen zu
erheben, wurden bei der Probepflanzenauswahl je Baumart jeweils fünf Exemplare aus der 4. Höhenklasse bis
1,30 m genommen. Nur wenn keine oder zu wenige
dieser Pflanzenhöhe vorhanden waren, wurden
16
Pflanzen aus der dritten, dann zweiten und zuletzt aus
der ersten Höhenklasse ausgewählt. Anders gesagt:
Wären noch Exemplare in der 4. Höhenklasse vorhanden gewesen, dann wären diese auch ausgewählt worden. Trotzdem sind bei den Mischbaumarten nur sehr
wenige in der 4. Höhenklasse vertreten. Das bedeutet,
dass die wahre Verteilung der Baumarten in den
Höhenklassen noch wesentlich schiefer ist, als es in
dieser Darstellung zum Ausdruck kommt. Erst wenn
auch von den Mischbaumarten ein entsprechender
Anteil ungeschädigt in die oberen Höhenklassen
eingewachsen sein wird, wie es derzeit nur bei der
Fichte der Fall ist, wird man von einer echten Entschärfung der Verbisssituation sprechen können.
Literatur
OWI 2001: http://bfw.ac.at/Waldinventur/Instruktion S.59
SCHODTERER, H., 2001: Grundlagen für die Beurteilung der
Wildschäden an der Verjüngung im österreichischen
Wald im Rahmen der Österreichischen Waldinventur.
Alpine Umweltprobleme, Beiträge zur Umweltgestaltung, Band A145, 187 S.
SCHODTERER, H., 2004: Die Verjüngung des Österreichischen Waldes, Österreichische Waldinventur
2000/02, BFW Praxisinfo, Bundesamt und Forschungszentrum für Wald, Wien, 2004, Nr. 3, 17–20.
Forstschutz Aktuell 31, 2004
5.
Österreichisches Bioindikatornetz Ergebnisse der Schwefelanalysen 2003
ALFRED FÜRST
Abstract
Austrian Bioindicator Grid – Results of Sulphur-Analysis 2003
In Austria, the impact of sulphur has been assessed since 1983 with the help of the Austrian Bioindicator Grid.
The annual sampling allows a precise evaluation of the temporal and regional development of the impact of
sulphur on the basis of legal standards. Despite the reduction of SO2 emissions in Austria, the legal standard is
still exceeded on 5-8% of the plots in the last years. Compared to the results of 2002 a lower sulphur content in
needles could be found in the northern parts of Austria - in the southern parts a higher sulphur content was
found in 2003.
1983 wurde das Österreichische Bioindikatornetz (BIN) als bundesweites flächendeckendes Monitoringnetz eingerichtet. Als Bioindikator wird vorwiegend Fichte verwendet, die in Österreich Hauptbaumart ist. Nur im Osten
Österreich wird - mangels geeigneter Fichtenflächen - auch Kiefer und Buche herangezogen. Das BIN besteht aus
einem 16 x 16 km Grundnetz, mit dem flächenbezogene Aussagen möglich sind. Zur Beurteilung kleinräumiger
Veränderungen wurden zusätzliche Verdichtungspunkte eingerichtet. Auf jedem BIN-Punkt werden 2 Bäume
untersucht. Die Probenahme erfolgt durch die Landesforstdienste. Jeweils im Herbst werden bei den Nadelbäumen
aus dem oberen Kronenbereich (6. bis 7. Quirl von oben) Proben des heurigen und des vorjährigen Austriebes entnommen. Die Probenahme der Laubbäume erfolgt im September, hier ist eine Mischprobe aus dem oberen
Kronendrittel zu entnehmen. Die Probenflächenauswahl, die Probebaumauswahl und die Probenahme ist im
Anhang 3 der Zweiten Verordnung gegen forstschädliche Luftverunreinigungen beschrieben und standardisiert.
Neben den Makro- und Mikronährstoffen werden auch akkumulierbare Schadstoffe wie Schwefel, Fluor, Chlor,
Schwermetalle analysiert.
Die Entwicklung der Schwefel-Immissionseinwirkungen für das 16x16 km Grundnetz mit seinen 283 Punkten
von 1983 bis 2003 ist in der Abbildung 1 dargestellt.
Abb. 1: Prozentanteil an Schwefelgrenzwertüberschreitungen beim Grundnetz
25 %
20 %
15 %
10 %
5%
0%
83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 00 01 02 03 Jahr
Forstschutz Aktuell 31, 2004
17
Während die Anteile an Punkten mit Grenzwertüberschreitungen Anfang der 90er Jahre noch bis über 20%
betrugen, zeigte sich in letzten vier Jahren Österreichweit eine Verbesserung. Derzeit liegen die Anteile an Punkten
mit Grenzwertüberschreitungen unter 8%.
Das Gesamtergebnis 2003 mit den 776 Punkten ist in Abbildung 2 dargestellt.
Zu Verschlechterungen kam es 2003 in Kärnten (insbesondere im Lavanttal), der Steiermark sowie in Tirol.
Verbesserungen waren insbesondere im Burgenland und in Niederösterreich zu beobachten. Bei der Auswertung
nach Seehöhenstufen zeigte sich 2003 eine deutliche Verbesserung in der Seehöhenstufe bis 400 m, hingegen kam es
oberhalb von 1000 m zu Verschlechterungen im Vergleich zu 2002.
Die Ergebnisse des Österreichischen Bioindikatornetzes bilden einen wichtigen Bestandteil der in Österreich
erhobenen Umweltdaten. Diese Ergebnisse werden von Behörden, den Universitäten, Ziviltechnikern und Waldbesitzern genutzt. Für den an der Umwelt interessierten Bürger bietet das BFW ausgewertete Ergebnisse in der
Internetdatenbank BIN-Online gratis an (http://bfw.ac.at/600/1034.html). Die Ergebnisse sind in tabellarischer und
grafischer Form verfügbar und nach Auswerteeinheiten (Bund, Land, Bezirksforstinspektion bzw. Bezirk und
Wuchsgebiet) zusammengefasst.
Abb. 2: Bioindikatornetz 2003 – Schwefel
Bioindikatornetz 2003
Schwefel
Weitere Informationen bei Ing. Alfred Fürst
e-mail: [email protected]
sowie zum Projekt Österreichisches Bioindikatornetz unter
http://bfw.ac.at/600/1004.html
18
Forstschutz Aktuell 31, 2004
6.
Terrestrische Kronenzustandserhebung im Jahr 2003
FERDINAND KRISTÖFEL
Abstract
Crown Condition Survey 2003
Annual national crown condition surveys have been carried out in Austria since 1984. Between 1984 and 1988, this
involved approx. 2000 plots on a 4 x 4 km grid. In 1989, the national grid was reduced to 8.7 x 8.7 km comprising
approx. 260 plots. The European Trans-national Network of 16 x 16 km (according to Regulation No. 3528/86) was
integrated within the Austrian National Network. In 2003, crown condition survey was restricted to the transnational network only, with approx. 130 plots. Therefore, in 2003, it was not possible to produce a national report
with defining results, due to incomparable differences within the previous and new sample quantities.
The data collected from the trans-national network are transferred to the Programme Coordinating Centre
(PCC) of the International Co-operative Programme on Assessment and Monitoring of Air Pollution Effects on
Forests (ICP-Forests) of the UNECE and the European Commission.
Both, the Council Regulation (EEC) No 3528/86 on the protection of the Community’s forests against atmospheric pollution and Council Regulation (EEC) on the protection of the Community’s forests against fire expired on 31 December 2003. It was in the general interest of the Community to continue and further develop the
monitoring activities established by those regulations. For this reason, they were integrated in a new scheme
called ‘Forest Focus’ according to Regulation (EC) No 2152/2003 of the European Parliament and the Council.
In Österreich werden seit 1984 alljährlich Kronenzustandserhebungen durchgeführt. Bis 1988 erfolgten diese im
Rahmen der Waldzustandsinventur (WZI) auf mehr als 2000 Probeflächen. 1989 wurden diese Erhebungen auf das
Waldschaden-Beobachtungssystem (WBS) umgestellt. Die Rasterweite dieses nationalen Netzes beträgt
8,7 x 8,7 km. Der Aufnahmeumfang umfasste 2002 rund 260 Probeflächen mit insgesamt rund 7000 Probebäumen.
Für EU-Mitgliedsländer sind gemäß VO Nr. 3528/86 (gültig bis 2002) bzw. VO Nr. 2152/2003 (‘Forest Focus’
gültig ab 2003) jährliche Kronenzustandserhebungen auf dem europäischen transnationalen Netz mit einer Rasterweite von 16 x 16 km obligatorisch. Dieses transnationale Netz umfasste in den EU Mitgliedsstaaten im Jahre 2002
rund 3600 Probeflächen.
In Österreich bildet das transnationale Netz ein Subsample des nationalen Netzes. Das transnationale Netz
umfasst rund 130 Probeflächen mit insgesamt rund 3500 Probebäumen.
Im Jahre 2003 wurden die Kronenzustandserhebungen erstmalig nur auf das transnationale Netz beschränkt.
Wegen dieser Reduktion des Aufnahmeumfangs auf beinahe die Hälfte des nationalen Netzes sind nun keine aussagefähigen Ergebnisse für das Bundesgebiet mehr möglich. Die 50 %ige Verringerung der Probebaumanzahl
erlaubt auch keinen Vergleich mit der Entwicklung in den Jahren 1989-2002. Aus diesem Grunde wurde für das Jahr
2003 kein nationaler Waldzustandsbericht erstellt und keine Aussagen über die Entwicklung des Waldzustandes
anhand der Kronenzustandserhebungen getroffen. Ein Schluss von den transnationalen Daten auf den österreichischen Waldzustand bzw. die Variation desselben erscheint nicht zulässig.
Die Daten aus dem transnationalen Netz werden an das Programme Coordinating Centre (PCC) des International Co-operative Programme on Assessment and Monitoring of Air Pollution Effects on Forests (ICP-Forests)
der UNECE übermittelt und werden in den gemeinsamen Waldzustandsbericht der UNECE und der Europäischen
Kommission eingebunden (http://www.icp-forests.org/Reports.htm).
Forest Focus
Die Geltungsdauer der Verordnung (EWG) Nr. 3528/86 des Rates vom 17. November 1986 über den Schutz des
Waldes in der Gemeinschaft gegen Luftverschmutzung sowie die Verordnung (EWG) Nr. 2158/92 des Rates vom
23. Juli 1992 zum Schutze des Waldes in der Gemeinschaft gegen Brände sind am 31. Dezember 2002 abgelaufen.
Im allgemeinen Interesse der Gemeinschaft, die Monitoringtätigkeiten, die durch jene Verordnungen eingeführt
wurden, weiterzuführen und weiterzuentwickeln, wurden sie in ein neues System mit der Bezeichnung „Forest
Forstschutz Aktuell 31, 2004
19
Focus“ eingegliedert. Nach langwierigen Diskussionen und Kontroversen wurde die „VERORDNUNG (EG) NR.
2152/2003 DES EUROPÄISCHEN PARLAMENTS UND DES RATES vom 17. November 2003 für das Monitoring
von Wäldern und Umweltwechselwirkungen in der Gemeinschaft (Forest Focus)“ beschlossen und am 11.12.2003
im Amtsblatt der Europäischen Union veröffentlicht.
In Abschnitt 1 Artikel 1 der Verordnung (EG) Nr. 2152/2003 sind die Ziele des Langzeit-Monitorings folgendermaßen festgelegt:
(1)Es wird ein System der Gemeinschaft für ein breit angelegtes, harmonisiertes und umfassendes LangzeitMonitoring des Zustands der Wälder (nachstehend „System“ genannt) eingerichtet, um
a) Folgendes fortzusetzen und weiterzuentwickeln:
• das Monitoring der Luftverschmutzung und deren Folgen sowie anderer Wirkstoffe und Faktoren, die
Auswirkungen auf die Wälder haben, wie biotische und abiotische Faktoren und vom Menschen verursachte Faktoren;
• das Monitoring von Waldbränden und ihren Ursachen und Folgen;
• die Verhütung von Waldbränden;
b) zu beurteilen, welchen Anforderungen das Monitoring der Böden, der Kohlenstoffbindung, der Auswirkungen der Klimaänderung, der biologischen Vielfalt sowie der Schutzfunktionen der Wälder genügen
muss, und dieses Monitoring zu entwickeln;
c) kontinuierlich zu bewerten, inwieweit die Monitoringtätigkeiten einen wirksamen Beitrag zur Beurteilung des
Zustands der Wälder leisten, und die Monitoringtätigkeiten weiterzuentwickeln.
Aufbauend auf den Ergebnissen der alten Verordnung wird nach Abschnitt 2 Art. 4 (1) mit dem System
a) das Netz systematisch angeordneter Beobachtungspunkte aufrechterhalten und weiterentwickelt, damit regelmäßig Bestandsaufnahmen mit dem Ziel vorgenommen werden können, repräsentative Informationen über
den Zustand der Wälder zu erheben;
b) das Netz von Beobachtungspunkten für die intensive und ständige Überwachung der Wälder aufrechterhalten und weiterentwickelt.
Angesichts des Ablaufs der Geltungsdauer der Verordnungen (EWG) Nr. 3528/86 und (EWG) Nr. 2158/92 sollte die
vorliegende Verordnung zur Vermeidung einer Überschneidung oder einer Regelungslücke vom 1. Januar 2003 an
gelten. Die Laufzeit des Systems beträgt vier Jahre vom 1. Januar 2003 bis 31. Dezember 2006.
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7.
Dokumentation der Waldschädigungsfaktoren – DWF 2003
GOTTFRIED STEYRER, WILHELM KRENMAYER und HEIMO SCHAFFER
Abstract
Documentation of Forest Damage Factors 2003
The Documentation of Forest Damage Factors 2003 (German abbr. DWF) provides data on important forest
pests, diseases, vertebrates and abiotic damages, collected through a survey on forest district basis in all privately
and publicly owned forests of Austria for the year 2003. The data ascertainment is based on the estimation of 68
damage factors. In addition to the DWF, in Austria forest damage data are collected by other surveys, such as
forest statistics (German abbr. FOSTA) and the report of forest harvesting (German abbr. HEM). To avoid
misunderstanding when comparing the results of the different surveys and to prevent duplication of ascertainment work, from 2003 onwards, DWF will replace that part of FOSTA which is dealing with forest damages. As a
consequence of the structural changes of the year 2002, Vienna is taking part in the survey since 2003 and the
Tyrol has refined the ascertainment by adjusting the level of the ascertainment units to those of the other Federal
Provinces. Therefore, the number of ascertainment units has increased to 247. As in the year before, the results
for the total federal territory are illustrated by maps of the forest districts allowing a good overview on forest
health protection.
Methodik
Für die Erhebung DWF 2003 gab es in Methodik und Durchführung keine umfangreichen strukturellen
Änderungen, es erfolgten lediglich Verfeinerungen bzw. Angleichungen zu bereits 2002 begonnenen Modifikationen (siehe „Änderungen gegenüber 2002“). Daher wurde die Kurzbeschreibung der Methodik im Wesentlichen unverändert aus dem Vorjahr übernommen:
In der Dokumentation der Waldschädigungsfaktoren (DWF) wurden Österreich weit Waldschäden des Jahres
2003 in allen privaten und öffentlichen Wäldern erhoben, die durch biotische oder abiotische Schadensfaktoren
entstanden sind.
Die Vorbereitung, Koordination sowie die Auswertung erfolgten durch das Bundesamt und Forschungszentrum
für Wald (BFW). Die Erhebungen wurden durch Mitarbeiter der Bezirksforstinspektionen bzw. in Städten mit eigenem Statut durch Mitarbeiter adäquater Magistratsabteilungen in deren Verwaltungsbereich durchgeführt. Die
Erhebungseinheiten waren die Gebiete der Forstaufsichtsstationen, der Försterbezirke im Falle des Bundeslandes
Tirol bzw. der Magistrate in Städten mit eigenem Statut. Jeder Erhebungseinheit stand eine Erhebungsdatei zur Verfügung. Die Datenerfassung erfolgte elektronisch in Form einer Datenbank. Insgesamt wurde die DWF in 247
Erhebungseinheiten durchgeführt.
Die Koordination zwischen den Erhebungseinheiten und dem BFW sowie die Abwicklung wurden durch die
Forstschutzreferenten der Landesforstdienste wahrgenommen.
In der DWF 2003 wurden 68 Schadfaktoren erfasst. Aufgrund der Wirkung der Schadfaktoren auf die betroffenen
Bäume, der Schadensverteilung sowie der Erhebbarkeit der gesuchten Schadenskennzahlen wurden pro Schadfaktor Parameter unterschiedlicher Quantität erhoben:
• Innerhalb der Gruppe der Schadfaktoren, die nicht unbedingt ein Absterben verursachen, wurde die Schaden als
Schadfläche in Hektar angegeben. Für 42 Schadfaktoren wurden die Schadensparameter „Vorkommen des
Verursachers“, „Schadholzfläche“, „Anteil der geschädigten Bäume“ und „Intensität der Schädigung“ erhoben.
• Bei den üblicherweise primär wirksamen Schadfaktoren wurde der Schaden durch Schadholz in Festmeter
definiert. Es waren die Parameter „Vorkommen des Verursachers“, „Schadholzmenge“ und „Schadensverteilung“
(Auftreten an einzelnen Bäumen, in Nestern oder flächig) gefragt. In diese Gruppe fielen 20 Schadfaktoren.
Wenn sinnvoll, wurden bei diesen Schadfaktoren zusätzlich auch die Parameter für die Schadflächen angegeben.
Dies traf auf 16 Schadfaktoren zu.
• Für 6 Schadfaktoren wurde nur das Vorkommen in der jeweiligen Erhebungseinheit festgestellt.
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Die Datenerfassung in den Erhebungseinheiten beruht auf einem Schätzverfahren. Beim gemeinsamen Vorkommen verschiedener Schadfaktoren an einem Baum waren Mehrfachnennungen möglich, d.h. diese Schadholzmenge
bzw. -fläche konnte auch mehrfach zugeordnet werden.
Änderungen gegenüber 2002
Die wesentlichste Änderung betrifft das Zusammenwirken verschiedener Österreich weiten Forstschutzerhebungen
bzw. Statistiken mit Forstschutz relevanten Inhalten. Daten zu Waldschäden wurden für das gesamte Bundesgebiet
neben der DWF auch in der Holzeinschlagsmeldung und in der Teilerhebung „Schäden im Walde“ der Forststatistik
(FOSTA) zusammengefasst. Da die Methoden dieser Erhebungen nicht identisch sind, sind auch keine im Detail
übereinstimmenden Ergebnisse zu erwarten. Um Missverständnisse bei der Interpretation der Ergebnisse und Doppelgleisigkeiten bei der Erhebungsarbeit zu vermeiden, wurde in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für
Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (BMLFUW) eine Vereinfachung angestrebt. Ab dem Jahr
2003 wird daher die bisherige Teilerhebung „Schäden im Walde“ der FOSTA nicht mehr gesondert durchgeführt,
sondern durch die DWF ersetzt. Teilergebnisse der DWF werden in die Forststatistik integriert und im Rahmen des
Waldberichtes des BMLFUW publiziert.
Bereits 2002 erfolge ein Wechsel der Erhebungsebene von den Bezirksforstinspektionen auf die organisatorisch
untergeordneten Forstaufsichtsstationen. Tirol zog 2003 nach, so dass nun die Tiroler Erhebungen in den Försterbezirken erfolgen. Durch diese verfeinerte Erhebungsstruktur wird, wie das Jahr zuvor in den anderen Bundesländern, eine Steigerung der Datenqualität erwartet, was für besonders wichtig erachtet wird, da die DWF auf einem
Schätzverfahren basiert. Zusätzlich ist nun auch das Bundesland Wien mit 4 Erhebungseinheiten vertreten,
wodurch sich die Gesamtzahl der Erhebungseinheiten auf 247 erhöht hat.
Hinsichtlich der Schadensfaktoren kam es zu keinen schwerwiegenden Änderungen. Nur die Schadensfaktoren
„Lawinen“ und „Muren“ – bislang gemeinsam erhoben – werden nun getrennt beurteilt.
Erklärungen zu den Kartendarstellungen
Die Darstellung der Ergebnisse erfolgt in Form von Österreichkarten auf der Ebene der Bezirksforstinspektionen.
Die Art der Darstellung (Symbolik, deren Bedeutung und die Auswerteeinheiten) wurden im Wesentlichen unverändert aus den Vorjahren übernommen:
Bei Schäden, die als Schadholz in Festmeter angegeben werden, werden die Schadholzdaten quantitativ in drei
Mengenkategorien eingeteilt und diese mit Kreissymbolen unterschiedlicher Größe dargestellt. Die Einfärbung der
Kreissymbole symbolisiert die überwiegende Schadensverteilung in den erhobenen Beständen (Einzeln – in Nestern
– Flächig).
Bei Schäden, die als Schadfläche in Hektar angegeben werden, werden die reduzierten Schadensflächen als
Flächenanteil der betroffenen Bäume errechnet (aus Schadholzfläche und Anteil der geschädigten Bäume). Diese
werden ebenfalls quantitativ in drei Mengenkategorien eingeteilt und mit Kreissymbolen unterschiedlicher Größe
dargestellt. Die Einfärbung der Kreissymbole gibt die überwiegende Intensität der Schädigung der betroffenen
Bäume an.
Ein kleines, weißes Kreissymbol steht bei beiden Gruppen für das Fehlen („kein Vorkommen“) des Schadfaktors.
Führt das Vorkommen eines Schadfaktors zu keinem erkennbaren Schaden, so wird dies durch einen kleinen,
grauen Kreis symbolisiert.
Das Fragezeichensymbol steht für die Fälle, dass von den Bezirksforstdiensten entweder der Datensatz leer gelassen oder die Eingabemöglichkeit „keine Angabe“ gewählt wurde.
Wenn ein Vergleich möglich war – was nicht bei allen Bezirksforstinspektionen bzw. nicht bei allen Schadfaktoren
zutraf – wurde auch die Tendenz der Entwicklung zum Vorjahr durch Pfeile innerhalb der Kreissymbole dargestellt.
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Karten
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