Klausurtagung Gemeinderat, 23
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Klausurtagung Gemeinderat, 23
Klausurtagung des Gemeinderates, 06. / 07.10.2006 Der Friolzheimer Gemeinderat trifft sich in der Regel alle zwei Jahre zu einer Klausurtagung, um die Weiterentwicklung unserer Gemeinde unter der besonderen Berücksichtigung der finanziellen Möglichkeiten zu erörtern. Am Wochenende vom 6. bis zum 7. Oktober 2006 war es wieder einmal soweit. Ort der Tagung war das Hotel Langer in Kämpfelbach-Bilfingen. Als Themen wurden unter anderem angesprochen: - Zehntscheune familienfreundliches Friolzheim (Betreuungsangebote, Bolzplatz, neue Baugebiete, Einkaufsmöglichkeiten, Umgestaltung Spielplätze, usw.) Finanzsituation der Gemeinde Neubau eines Jugendhauses Erweiterung/Sanierung der Friedhofshalle, Grabgestaltung auf dem Friedhof Finanzierungsübersicht Landessanierungsprogramm Verschiedenes Zehntscheune Die hier beauftragten Architekturbüros hatten inzwischen auf Grundlage des geforderten Raumprogrammes ihre Vorschläge eingereicht, die bereits in einer nichtöffentlicher Sitzung diskutiert wurden. Vom Büro Baldauf sind Herr Prof. Baldauf und Herr Kurz anwesend, die die einzelnen Vorschläge nochmals detailliert vorstellten. Anhand der vorliegenden Pläne werden die einzelnen Entwürfe mit ihren Besonderheiten und dem umgesetzten Raumprogramm sowie ihren Vor- und Nachteilen nochmals angeschaut und diskutiert. Wichtige Kriterien für eine Beurteilung der Planung sind insbesondere -eine überschaubare Wegeführung im Gebäude durch das vorgesehene Treppenhaus -Behindertengerechtigkeit -Denkmalschutz -Umgang mit der vorhandenen Gebäudesubstanz -Großzügigkeit/Einfachheit der Funktionszuordnung Die vorliegenden 4 Entwürfe werden unter Zugrundelegung dieser Kritierien detailliert erörtert. Eine Vorstellung der eingegangenen Entwürfe sowie die Auswahl des Siegerentwurfes wird noch in einer öffentlicher Sitzung bzw. in geeigneter Form stattfinden. Familienfreundliches Friolzheim Angesprochen wird das Thema Betreuungsangebote in der Schule. Bisher ist in der Schule um 13.00 Uhr Schluss, im Kindergarten geht eine Betreuung bis 13.30 Uhr. Der Vorsitzende wird hier mit der neuen Rektorin Gespräche führen. Auch sind gerade bei der VHS, die die Kernzeitenbetreuung durchführt, Überlegungen da, diese auszuweiten. In diesem Zusammenhang soll auch das Thema Sprachförderung in der Schule angesprochen werden. Angesprochen wird auch die Entwicklung neuer Baugebiete in Friolzheim. Die Verwaltung wird immer wieder von Bauwilligen aus dem Ort bzw. von auswärtigen Bauplatzinteressenten auf Bauplätze angesprochen. Nachdem der Verkauf der gemeindeeigenen Bauplätze im Gebiet „Schießmauer/Hohrain“ sowie im Gebiet „Lüsse – Erweiterung Südwest“ sehr gut gelaufen ist, wäre denkbar, auf längere Sicht gesehen wieder ein neues Baugebiet zu erschließen. In diesem Zusammenhang wird aber auch zu bedenken gegeben, dass die demografische Entwicklung in den zukünftigen Jahren eher rückläufig sein wird. Eine behutsame Weiterentwicklung der Gemeinde und die Zurverfügungstellung von Bauplätzen, insbesondere an junge Familien in der Gemeinde, sollte jedoch erfolgen. Denkbar wäre, dass wieder ein Erschließungsträger die Sache in die Hand nimmt und mit einem entsprechenden Bebauungsplaner bzw. mit den betroffenen Grundstückseigentümern verhandelt. Einkaufsmöglichkeiten im Ort Der Vorsitzende gibt einen kurzen Überblick über die vielfältigen Bemühungen der Gemeindeverwaltung in dieser Hinsicht. Allerdings kann nach wie vor kein Erfolg vermeldet werden. Die Politik der Einzelhandelsunternehmer bzw. der Investoren ist äußerst undurchschaubar. Sobald sich etwas Neues ergibt, wird er den Gemeinderat entsprechend informieren. Spielplätze in Friolzheim Hierzu wird festgestellt, dass verschiedene Spielplätze etwas zu klein sind. Auch fehlt bei manchen Spielplätzen ein schattiger Bereich. Möglicherweise könnte bei dem einen oder anderen Spielplatz eine Pergola errichtet werden. Im Verlauf der nächsten Jahre sollte der eine oder andere Spielplatz evtl. umgestaltet werden. Gerade auch bei Neubaugebieten sollte eine gute Spielplatzqualität vorhanden sein. Finanzsituation allgemein Im Zusammenhang mit der Entwicklung eines neuen Baugebietes wird auch das Thema Finanzsituation gestreift. Festgestellt wird, dass die steuerliche Entwicklung im letzten Jahr durchaus positiv gelaufen ist. Insbesondere hat sich das Aufkommen bei der Gewerbesteuer erhöht. Sofern sich dieser Trend weiter fortsetzt, können die bisher eingestellten Vorhaben im Finanzplan ohne Schuldenaufnahme finanziert werden. Sollte es jedoch zu Mehrausgaben bei den Posten Jugendhaus, Hauptschule Mönsheim und Friedhofshalle kommen, sind diese Kosten bisher nicht gedeckt. Finanzplan 2006 – 2010 / Investitionsprogramm Gemeindekämmerer Schabel erläutert nochmals die verschiedenen Zahlen. Nach jetzigem Stand der Dinge werden beim Friedhof 30.000,-- €, bei der Hauptschule 30.000,-- €, beim Gymnasium 20.000,-- € sowie bei der Grillhütte/Spielplatz ca. 50.000,-- € insgesamt 130.000,-- € hinzukommen. Um dies auszugleichen, könnte möglicherweise der Gewerbesteueransatz in den nächsten Jahren etwas erhöht werden. Auch wäre denkbar, entsprechende Grundstücksverkäufe zu betätigen. Der Gemeinderat spricht sich dafür aus den Finanzplan, wie bisher vorgesehen, zu belassen. Jugendhaus Ein Architekt wurde beauftragt zusammen mit dem Verein einen ersten Entwurf zu zeichnen und entsprechende Kosten zu ermitteln. Auf Grundlage dieses Entwurfes kommt der Architekt zu einer Gesamtkostensumme in Höhe von ca. 178.000,-- €. Aufgrund dieser hohen Kosten wird doch eher wieder die vorliegenden Angebote der Containeranbieters ins Auge gefasst. Diese waren damals bei Kosten von ca. 60.000,-- € 90.000,-- € gelegen. Vor Entscheidung eines Baues sollte jedoch unbedingt über das zukünftige Konzept des Jugendhauses gesprochen werden. Insbesondere muss geklärt werden, ob der Verein Feeling-Games noch mitmachen will oder ob nicht möglicherweise eine pädagogische Fachkraft eingestellt werden soll. Der Gemeinderat will sich auch noch von einer neutralen pädagogischen Fachkraft beraten lassen, bevor weitere Entscheidungen getroffen werden. Es soll neben einem ordentlichen Gebäude auch eine ordentliche Betreuung entstehen. Situation Friedhof, Kosten und Planung Hallenumbau Anhand verschiedener Skizzen stellt der Friedhofsplaner Herr Schmitt nochmals die geplante Sanierung und Erweiterung der Friedhofshalle vor. Nach einer Besichtigung mit einem Fachmann hatte sich ergeben, dass auch das Dach saniert werden muss. Im Weiteren geht er auf einzelne Posten der Finanzierungsübersicht ein. Die Kosten für die gesamte Baumaßnahme belaufen sich demnach auf ca. 250.000.-- €. Nachdem der bisherige Kostenrahmen deutlich überschritten ist, werden verschiedene Vorschläge zur Reduzierung der Gesamtkosten gemacht. Insbesondere sollte möglicherweise auf die vorgesehenen Bänke (25.000,-- €) zugunsten der bestehenden Bestuhlung verzichtet werden. Auch besteht möglicherweise Einsparpotenzial beim Punkt Fassadensanierung. Nachdem die Kosten für die Erweiterung der Friedhofshalle ca. 80.000,-- € betragen und dadurch 20 zusätzliche Plätze gewonnen werden, bedeutet dies pro Platz 4000,-- €. Es wird deshalb in Frage gestellt, ob eine Erweiterung wirklich notwendig ist. Bei großen Beerdigungen reichen auch die dann zur Verfügung stehenden Plätze nicht aus. Mit den zur Verfügung stehenden Mitteln sollte insbesondere auch eine Aufwertung des Innenbereiches erreicht werden. Bei einem Verzicht auf die vorgesehenen Bänke wird Herr Schmitt nochmals neue Bestuhlungsvorschläge mit der geplanten neuen Außentüre aufstellen. Es ergibt sich ein Konsens, dass auf jeden Fall eine Dachsanierung und Innensanierung gemacht wird. Auch soll die Erweiterung wie geplant erfolgen, jedoch ohne neue Bestuhlung und Richten der Außenfassade. Die Kosten sollen bei 180.000,--€ gedeckelt werden. Je nach Ausgang der Ausschreibungen kann dann noch entschieden werden, was zusätzlich gemacht wird. In der Novembersitzung des Gemeinderates wird dann weiter entschieden bzw. Herr Architekt Schmitt beauftragt, die Maßnahmen auszuschreiben. Grabgestaltung Bei dem neuen Friedhofsteil hatten sich bezüglich der Grabgestaltung Probleme ergeben. Insbesondere gab es Schwierigkeiten bei den geplanten Grabeinfassungen, die aufgrund der Kieselwege notwendig sind. Eine Kostenschätzung hatte ergeben, dass die Kosten hier ca. 2.000,-- € pro Grab betragen. Sofern wie bisher die Wegeführung durch die Gemeinde mit Platten erfolgt, entstehen hier nur Kosten von ca. 200,-- €. Die geänderte Satzung sieht zwingend eine Grabeinfassung vor. Im Weiteren hatten sich auch Schwierigkeiten bei der Größe der Gräber ergeben, diese sind möglicherweise etwas zu schmal geplant. Herr Schmitt stellt fest, dass Grundlage der Planung eine möglichst flexible Bestattungsform war. Seinem Büro ist jedoch ein gedanklicher Fehler bei diesem Thema unterlaufen, nachdem nicht an den Raum zwischen den Reihengräbern gedacht wurde. Es wurden zwar Bereiche definiert mit bzw. ohne Einfassungen, jedoch wurden in der Praxis die Leute nicht gefragt, in welchem Bereich ihre Angehörigen bestattet werden sollen. In der Praxis hat bisher noch niemand eine Einfassung gemacht. Es besteht Konsens, dass die Gemeinde bei den bisherigen Gräbern eine Einfassung auf Gemeindekosten macht und in Zukunft Plattenwege ausgeführt werden sollen. Möglicherweise kann auch bei größeren Bereichen ein günstiger Preis erzielt werden. Die Satzung muss deshalb in einer der nächsten Sitzungen nochmals geändert werden. Bezüglich der Grabgröße wird festgestellt, dass nachdem das erste Grab etwas falsch gesetzt wurde, nur eine Breite von 90 cm erreicht werden kann. Bei den zukünftigen Reihen muss darauf geachtet werden, dass die Breite von 1,00 m eingehalten wird. Weiterhin wird das Thema Schließdienst beim Friedhof angesprochen. Nachdem sich immer wieder Jugendliche und andere Personen in der Dämmerung bzw. Nachts auf dem Friedhof aufhalten, sollte dies damit verhindert werden. Irgendwelche Appelle im Mitteilungsblatt helfen hier sicher nicht. Festgestellt wird, dass durch ein Abschließen das Eindringen in den Friedhof letztendlich nicht effektiv verhindert wird. Herr Bürgermeister Seiß stellt fest, dass die Polizei mehrmals den Auftrag erhalten hat, hier entsprechende Streifen durchzuführen. Auch könnte er sich vorstellen, wie in Birkenfeld praktiziert, eine entsprechende Platzordnung mit der Möglichkeit von Platzverweisen zu erlassen. Im Zusammenhang mit der Thematik Friedhof wird auch die mögliche Umsetzung des Ehrenmales angesprochen. Finanzierungsübersicht Landessanierungsprogramm Zu diesem Punkt stellt Herr Weber von der Kommunalentwicklung den bisherigen Verlauf der Sanierung dar. Die Sanierungssprechtage waren bisher gut besucht. Insgesamt konnten 8 Modernisierungsvereinbarungen mit einem Gesamtzuschuss von 85.000,-- € abgeschlossen werden. Sofern die Sanierung im privaten Bereich weiter so gut läuft und die Gemeinde auch die Zehntscheune entsprechend sanieren will, ist eine Erhöhung des Gesamtvolumens von ca. 750.000,-- € notwendig. Diese Summe müsste in einem Aufstockungsantrag erscheinen. Der Antrag muss jedoch entsprechend fundiert und durch Gemeinderatsbeschluss gedeckt sein. Eine Entscheidung über den Erhöhungsantrag wird dann im Mai durch den Wirtschaftsminister erfolgen. Falls eine negative Entscheidung ergeht, müsste in den kommenden Jahren nochmals versucht werden, den Antrag zu stellen. Die bisherigen Mittel reichen für eine Sanierung der Zehntscheune sowie auch private Maßnahmen aus. Mit einem Erhöhungsantrag könnten jedoch wesentlich mehr Maßnahmen verwirklicht werden. Für den Aufstockungsantrag ist es denkbar, dass mehrere Varianten in Bezug auf die Zehntscheune vorgelegt werden. Es muss jedoch klar sein, dass im nächsten Jahr ein entsprechender Umbau der Zehntscheune beginnt. Auch werden in der Sanierung z. B. die Einrichtung von Kinderspielplätzen mit einer Summe von 150,-- € pro m² Spielplatzfläche gefördert. Im Weiteren wird noch der Bereich Leonberger Straße / Heimsheimer Straße und ein dort angedachter Kreisverkehr angesprochen. Eine Förderung im Rahmen der Sanierung kann als Freiflächengestaltung laufen, nachdem insbesondere der passive Lärmschutz für das Sanierungsgebiet verbessert wird. Dies müsste entsprechend gut begründet werden, auch müsste das Sanierungsgebiet erweitert werden. Auf jeden Fall müsste noch genauer untersucht werden, ob der zur Verfügung stehende Platz für einen Kreisverkehr, der sich dann auch für Schwerlastverkehr eignet, ausreicht. Verschiedenes - Umleitung Autobahn Diese Thematik wird in der nächsten Gemeinderatssitzung beraten. Die Bürgermeister der Gemeinden Mönsheim, Wimsheim und Friolzheim hatten sich im Vorfeld auf einen gemeinsamen Vorschlag geeinigt, der in den jeweiligen Gremien zur Diskussion gestellt werden soll. In diesem Zusammenhang soll dann auch auf jeden Fall der Kreisverkehr beim „Dieb“ sowie ein innerörtlich geplanter Kreisverkehr im Bereich der Heimsheimer-, Leonberger- und Rathausstraße angesprochen werden. Auch wird darum gebeten, die Stellungnahme noch mit dem Bürgermeisterkollegen aus Wurmberg abzusprechen. - Hundesteuer Angesprochen wird die Thematik Hundesteuer und warum es für Katzen keine Steuer gibt. Hierzu wird erläutert, dass Katzen unter Kleintiere laufen und nach den gesetzlichen Vorschriften die Gemeinde eine Hundesteuersatzung erlassen muss. Insbesondere hygienische Gründe als auch ordnungspolitische Gründe dienen als Rechtfertigung für eine Hundesteuer. Es soll letzten Endes die Zahl der Hunde eingeschränkt werden. - Bolzplatz Hier wird dringend nach einer Möglichkeit insbesondere im Bereich der Ortsmitte gesucht. Die Verwaltung sollte sich hier Gedanken machen. - Zufahrt zum Gartenhausgebiet an der Wimsheimer Straße Hier muss dringend etwas unternommen werden. Die Verwaltung wird sich in Zusammenarbeit mit dem Büro GKW Ingenieure und der Firma Pfirrmann darum kümmern. - Kreisverkehr in der Heimsheimer Straße/Rathausstraße Hier hat ein Gespräch mit Herrn Arnold vom Straßenbauamt Calw stattgefunden. Die Kosten von ca. 200.000,-- € wären zu einem großen Teil (160.000,--€) von der Gemeinde zu tragen. - Insolvenz Firma Nordfrost Festgestellt wird, dass die Mitarbeiter seit 01.10.2006 arbeitslos sind, der Insolvenzantrag gestellt wurde und der Insolvenzverwalter aktiv ist. - Betreutes Wohnen für Senioren Der Spatenstich erfolgt Mitte November dieses Jahres. - Radweg entlang der L 573 Von der Gemeinde Tiefenbronn liegt ein Schreiben vor, in dem die volle Unterstützung für einen möglichen Radweg entlang der L 573 zugesagt wird. - Gasversorgung für Gemeindegebäude Hierzu wird festgestellt, dass ein Fachmann im Moment eine Analyse für die Gemeindegebäude erstellt. - Ausgleichsflächen/Maßnahmen Herr Bürgermeister Seiß berichtet dem Gemeinderat von großen Schwierigkeiten was Ausgleichsflächen für das Interkommunale Gewerbegebiet angeht. Insbesondere macht hier die Forstdirektion Freiburg große Probleme. Auch wird man den Eindruck nicht los, dass das Projekt der Gemeinden Friolzheim und Mönsheim besonders penibel überprüft wird. Sein Nachbarkollege Herr Bürgermeister Fritsch hat inzwischen ein Brief an das Landratsamt Enzkreis Herrn Herz geschrieben. - Gemeindearchiv Von Seiten des Landratsamtes Herr Kreisarchivar Huber wurde nachgefragt, ob die Gemeinde in den kommenden Jahren eine Ordnung ihres Gemeindearchivs wünscht. Nach kurzer Diskussion wird eine Ordnung des Gemeindearchivs im Jahr 2010 ins Auge gefasst. Herr Bürgermeister Seiß und die Gemeinderäte ziehen zum Abschluss der durchgeführten Klausur eine positive Bilanz. Insbesondere hatte sich bewährt, verschiedene Themen ohne Zeitdruck ausgiebig besprechen zu können.