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Transcription

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DIE HEIMATZEITUNG
ALLER MEMELLANDER
gegr. 1849
1 6 1 . Jahrgang
In dieser Ausgabe:
Grabung nach Kirchenbüchern
In Piktupönen hat die Grabung nach den bei Kriegsende
angeblich dort vergrabenen
Kirchenbüchern nun endlich
begonnen, musste aber wegen
des Winters vorerst ausgesetzt
werden.
Ende einer Mission
Denis Loeffke berichtet aus
dem russischen Sologubowka,
wo durch die Deutsche Kriegsgräberfürsorge ein Soldantenfriedhof für unsere gefallenen
Landsleute entstand. Nach
fünf Jahren Suche konnte Loeffke seinen Großonkel nun
zur Ruhe betten.
Das Memeldelta {2}
In der Fortsetzung unseres Januar-Titels wird der Verlaut
des Stromes in seine Mündungsarme über einen Zeitraum von über 250 Jahren
akribisch nachgezeichnet. Zur
Erstellung eines digitalen Archivs über das Delta wird
außerdem um Mithilfe gebeten.
Aus dem
Familienalbum
Das Dampfboot weckt nicht
nur Erinnerungen an die Heimat, es hat einem Landsmann
nach 70 Jahren sogar zu seiner
Geburtsurkunde verholfen.
Außerdem geht es um einen
unbekannten Förster und die
neuerliche Frage der Kopfbedeckung bei den Memelländerinnen.
Das Memeler Dampfboot
verbindet Landsleute
in aller Welt
O l d e n b u r g , 20. Februar 2 0 1 0
H4694
Nummer 2
Plaschken - vom Untergang eines
memelländischen Kirchspieldorfes
Gottesdiensten in den letzten
Jahren uns die Decke nicht auf
den Kopf fiel. Es regnete ständig
durch, und wir sangen auf
Deutsch und Litauisch kräftig
„Eine feste Burg ist unser Gott".
Bei Regenwetter muss man riesige Pfützen durchwaten; keine
Kirchenglocke empfängt einen.
Dafür flattern im Innenraum verwilderte Tauben in großen Runden, als Abgesandte des Heiligen
Geistes. Im Ort habe ich kein
intaktes Haus gefunden, sondern
nur kleine Häuschen, die man als
Bruchbuden bezeichnen muss.
Ein Laden - so wie man diese
heute dort vorfindet - hält reichlich Konserven und Flaschen
(Alkohol) im Angebot. Vor der
Tür lungern Gestalten, die schon
einmal hastig einen Schluck aus
der Flasche nehmen. Ein Trauerspiel, wenn man bedenkt, was
Plaschken früher einmal war.
Die Kirchengemeinde Plaschken
wurde 1695 gegründet, nachdem
sie vorher größtenteils in Kaukehmen/Kuckerneese
eingepfarrt war. Der Grundstein zur
ersten Kirche wurde 1696 gelegt.
Bis 1831 hatte das Kirchspiel 42
Ortschaften und Güter; einige
Dörfer musste Plaschken später
Traurig mahnender Zeitzeuge: Die Ruine der Kirche Plaschken
steht stumm da. Noch.
MD-Foto: Dauskardt an neu gegründete Kirchengemeinden (Wieszen und Rucken)
VON BERND DAUSKARDT
dellen hierher verschlagen. Es tut abgeben. Zuletzt umfasste das
gut, mal wieder deutsche Laute Kirchspiel Plaschken noch 25
Geht man heute durch die Wege zu hören: „Mein Gott, wo Dörfer bzw. Güter. Über die Reiund Gassen des Kirchspieldorfes kommst denn her?"
he der tätig gewesenen Pfarrer
Plaschken, meint man, die Zeit
gibt es gesicherte Unterlagen. Sie
scheint hier still zu stehen. Eine Das ganze Drama des Nieder- reichen von Johann Daniel Reiunheimliche Ruhe lastet auf dem gangs von Plaschken macht sich mann (1696 - 1697) bis Martin
Besucher, unterbrochen hin und an der Kirche bemerkbar: Sie ist Kibelka (1943-1944). Am Erntewieder von einem Hahnenschrei. nur noch eine Ruine (s. Foto). Es dankgottesdienst, dem 1. OktoIrmgard Gerullis ist die einzige ist eine Frage der Zeit, bis alles ber 1944, hielt er den letzten deutDeutsche, die dort noch lebt. Sie zusammenfällt. Ein Wunder, dass schen Gottesdienst.
wurde durch den Krieg von Gai- bei den von mir veranlassten
Bitte umblättern
iUcraricrJ3ampfboot
Seite 18
Die AdM informiert
Am 16. Januar tagte in Fürstenau der Bundesvorstand der Arbeitsgemeinschaft der Memellandkreise (AdM) mit den Kreisvertretern E.
Rugullis. H. Jaksteit und G. Schikschnus sowie dem Archivar G. Pietsch
und den Kassenprüfern W. Kruckis und W. Boes. Das vorhandene
Archivmateria! ist zum Teil schon digitalisiert. Die Bestandsliste ist
noch nicht abgeschlossen.
Zum Aufruf im MD Nr. 12/2009 von Gerhard Krosien bittet die AdM,
das Material nicht an Herrn Krosien, sondern an die AdM, Kirschblütenstr.13, 68542 Heddesheim, Tel.: 06203 43229. Fax: 06203 43200, EMail: [email protected] zu senden, da die AdM die rechtsmäßige
Organisation und Interessenvertretung für alle Memelländer ist.
Folgende Termine bitte vormerken:
24. 04. Ortsgemeinschaft Windenburg, Treffen im Gasthaus Gerken,
Uphuser Heerstraße 55,28832 Achim/Uphusen
Der letzte Bürgermeister war
Max Petereit, der letzte Polizist
Roeszies. Plaschken gliederte
sich in Ober- und Unterdorf.
Letzteres lag an der Jage und
wurde vom Hochwasser nicht
verschont. Die Gemeinde hatte
zwei Friedhöfe. Auf dem Friedhof um die Kirche fanden
hauptsächlich Verstorbene aus
dem unteren Teil ihre letzte Ruhestätte. Auf dem oberen Teil lag
der „Karalischker Friedhof". Einige alte Eisenkreuze stehen heute noch krumm und schief oder
sind ganz umgefallen. Niemand
kümmert sich darum. Im Oktober 1944 wurde Plaschken Frontgebiet; Kirche und Häuser wurden von Granaten getroffen.
Heutzutage liegt die Landwirtschaft danieder; riesige Flächen
Nr. 2-Februar 2010
haben einen steppenartigen Charakter.
Meine Recherchen zu diesem
Beitrag fußen auf den Berichten
des Heimatforschers Richard
Taudien, der aus dem Kirchspiel
Plaschken stammte. Aufzeichnungen des Lehrers H. Septinus
runden meinen Bericht ab. Einige Forschungen vor Ort habe ich
nach der Wende im Ostblock ab
1993 selbst vorgenommen. Dazu
fühlte ich mich als Nachfahre einer memelländischen Bauernfamilie aus diesem Teil der Heimat
verpflichtet. Ich habe diesen Bericht mit Wehmut geschrieben,
denn das Land der Ahnen ist unwiederbringlich untergegangen.
10. -12. 06. Heimatpolitisches Seminar (in Planung, evtl. auch zu einem
späteren Zeitpunkt.
Lesen Sie weiter auf S. 26
12. 06. Tag der Deutschen in Heydekrug (Programm folgt. Siehe dazu
auch den gesonderten Aufruf bezüglich der Ausstellung „Kirchen im
Memellandu).
3. -6.09. Ortsgemeinschaft Prökuls und Heydekrug, Treffen im Ostheim,
Bad Pyrmont
11. - 12.09. Ortsgemeinschaft Willkischken, Treffen im Hotel Scirocco,
Baunaer Str.L 35225 Baunatal
25. 09. Ostpreußentreffen in Rostock
Karin Gogolka
Stellv. Bundesvorsitzende
Fortsetzung von Titelseite
Eine zweite Kirche wurde
1736/37 erbaut. Weil ihre ursprüngliche Größe nicht mehr
genügte, wurde bis Juli 1900 eine
dritte Kirche im romanischen Stil
erbaut und eingeweiht. Von der
Feier existiert noch ein Foto, und
diese Kirche besteht heute noch
als Ruine. Gerüchteweise habe
ich von meinen Landsleuten aus
dem Memelland erfahren, dass
die Litauer die Kirche wieder neu
eindecken wollen, was völlig unrealistisch ist: Wer soll das bezahlen? Ich habe darüber mehrfach
im Memeler Dampfboot berichtet.
Die Plaschker Niederung war
einst einer der reichsten Teile des
Memellandes, und Plaschken war
das Tor zu diesem Teil der Niederung. Tausende von Hektaren bester Wiesen breiten sich im Umland aus. Auf dem Foto (s. kommende Seite) spiegelt sich die
Kirche bei Überschwemmung in
der Jage, einem Nebenfluss des
Russ-Stromes. Es
herrschte
„Schaktarp". Links der Kirche ist
das Pastorenhaus, rechts davon
die Schule zu sehen. Beide Gebäude stehen noch. Neben der
dreiklassigen Schule gab es im
Ort fünf gut gehende Gastwirtschaften, mehrere Kolonialwarengeschäfte, eine Drogerie, ein
Textilgeschäft und eine Käserei.
Durch die Vieh- und Pferdemärkte gewann Plaschken eine
besondere Bedeutung als Zentrum der ganzen Umgebung. Die
Pferdezucht hatte in der Gegend
eine Hochburg. Ähnlich guten
Ruf genoss die Rinderzucht. Gut
Perwallkischken (Weiß) 100
Stück Rinder, Pillwarren (Franz)
70, Warrischken (Hellwig) 60,
Schunellen (Beinert) 50. Darüber
hinaus stimmte die Infrastruktur
des Dorfes: Raiffeisenkasse, zwei
Ärzte, eine Gemeindeschwester,
eine Agentur des Postamtes Stonischken, ein Bäcker, ein Fleischer, ein Gerber, eine Motormühle, eine Schmiede, zwei
Schneider, zwei Schuhmacher,
zwei Stellmacher, ein Tischler,
ein Omnibusbetrieb: Man konnte
in Plaschken und Umgebung alles
bekommen bzw. kaufen, und jeden Freitag war Markttag.
Wo wurden die Kirchenbücher Piktupönen vor der Flucht vergaben? Die
Suche geht weiter (s. Beitrag S. 19).
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DIE HEtMATZEITUNG ALLER MEMELLÄNDER
Herausgeber: Arbeitsgemeinschaft der Memellandkreise e.V.
Kirschblütenstr. 13, 68542 Heddesheim, Telefon 0 62 03 / 4 32 29.
Vormals Siebert, Memel/Oldenburg.
E-mail: [email protected], Internet: www.memelland-adm.de
Verlag - Druck - Versand: Köhler Druck GmbH & Co. KG,
Baumschulenweg 20, 26127 Oldenburg, Tel. 04 41 / 9 35 85-0, Fax 04 41 / 9 35 85 15,
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Redaktion: Karsten Wolff, Hofstraße 50 b, 48167 Münster, Telefon 0 25 06/30 25 74,
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Redaktionelle Mitarbeit: ingrida Kasperaviciute, Kestutis Tolvaisa (Memel)
Gratulationen: Direkt an Köhler Druck GmbH & Co. KG, Baumschulenweg 20,
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Das Memeler Dampfboot erscheint monatlich einmal an jedem 20.
Einzelpreis 2,70 €, jährl. Bezugspreis durch die Post 32,40 €.
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Nr. 2-Februar 2010
Seite 19
Die Kirchenbücher
von Piktupönen
Im Frühjahr 2009 ging die Frage
nach dem Verbleib der Kirchenbücher von Piktupönen erneut
durch unsere Internet-Familienforschungsliste. Aus dem Evangelischen Zentralarchiv in Berlin
war bekannt, dass die Kirchenbücher vor der Flucht vom Kantor
der Gemeinde in einem Schuppen
neben der Schule vergraben worden waren. Ich hatte es fast schon
aufgegeben, dass nach den Kirchenbüchern gesucht werden
kann. Dann aber kam ich durch
Vermittlung in Kontakt mit dem
Institut für die Geschichte des baltischen Raumes. Die Leiterin,
Frau Dr. PoCyte, gab unser Anliegen an Dr. Vaivada weiter, der für
das Archiv Projekt verantwortlich
ist. Frau Dr. Pocyte habe ich bei
einer Tagung Anfang Oktober d.
J. persönlich kennenlernen können. Ich bin sicher, dass das Projekt Kirchenbücher Piktupönen
bei ihr in guten Händen ist. Nachdem alle rechtlichen Angelegenheiten mit den Besitzern des
Grundstücks geklärt waren, konnte man Ende Oktober 2009 mit der
Suche beginnen. Diese verlief bislang allerdings erfolglos. Gerne
füge ich hier einen Bericht vom
Projektleiter Dr. Vaivada bei. Er
schreibt in einer E-Mail, mit der er
auch einige Bilder von der Suchaktion beifügte:
„Ende Oktober waren ich und unsere kleine Gruppe aus Memel
(der Historiker aus dem Meeresmuseum Dainius Elertas, Leiter
einer Kriegsgeschichtlichen Gruppe, die sich am meisten sich für die
Geschichte Preußens während
Napoleonkriegszeit interessiert,
Egidijus Zajacas, und der Archäologe unserer Universität, Dr. Klaidas Perminas) in Piktupönen und
begannen die Suche nach den Kirchenbüchern. Mit uns waren auch
Spezialisten mit einem Gerät, das
anzeigt, welche Erdfläche vermischt ist. Jetzt habe ich schon das
Fotomaterial und die Zeichnungen aus unserer Archäologie bekommen. Dieses Material sende
ich auch Ihnen. Wir haben unsere
Suche orientiert an Erinnerungen
von ansässigen Leuten und in einem alten Schuppen begonnen,
wo nach ihren Erinnerungen Hühnerstall sein musste. Es wurden
zwei Schürfungen gemacht aber schade! - bislang ohne Ergebnis-
se. Aber wir haben noch in diesem
Schuppen einen Platz, in welchem
das Gerät zeigte, dass es noch eine
Erdvermischung gibt. Daher werden wir nun auf den Frühling warten."
„Wir sind den Leuten aus Piktupönen sehr dankbar, die uns bereitwillig Information gaben. Es
ist ein bisschen problematisch, die
weitere Suche in erwähntem
Schuppen zu machen, weil dieser
vor dem Kriegsbeginn unserer
Meinung nach betoniert sein musste. Auf jeden Fall probieren wir
noch mit Hilfe des Schwiegersohns vom jetzigen Hausherrn die
Suche in diesem Schuppen zu beenden. Gleichzeitig sammeln wir
jetzt auch Information über andere Möglichkeiten. Wir alle glauben, dass es gut möglich ist, die Suche erfolgreich zu beenden. Wir
haben eine Bitte: Es könnte dazu
sehr hilfreich sein, irgendwelche
Information (besonders ikonographische Materialien oder detaillierte Pläne aus Vorkriegszeit)
auch noch in Deutschland aufzufinden. Dann wäre es ein bisschen
leichter, die genaue Stelle der Vergrabung festzustellen."
Soweit der Bericht aus Litauen.
Gerne wende ich mich nun an unsere Leser des MD: Wer kann
nähere Angaben zum möglichen
Ort machen, wo die Kirchenbücher vergraben wurden? Hat
jemand außer
Erinnerungen
noch Bilder, Karten und Skizzen,
die der Suchmannschaft behilflich sein könnten? Vielleicht fragen Sie auch Landsleute, von denen Sie vermuten, dass sie uns
und den litauischen Wissenschaftlern weiterhelfen können.
Viele Menschen werden Ihnen
für die Hinweise dankbar sein!
Dazu zählt die Gruppe der litauischen Forscher und die Familienforscher der Internet-Gruppe
Memelland.
Wir alle erhoffen uns auch Informationen, die für Historiker interessant sein können. Schließlich
übernachtete der preußische König während der Verhandlungen
mit dem Zaren und Napoleon im
Pfarrhaus von Piktupönen. Wenn
Sie Informationen haben, wenden
Sie sich an Erwin Wittenberg, Telefon 0221-791971, E-Mail: [email protected]
Im Hochwasser der Jage spiegelt sich die Kirche von Plaschken.
Das Gotteshaus ist heute eine Ruine - der Strom fließt weiter.
Foto: Archiv MD
Kirchen im Memelland
Die Arbeitsgemeinschaft der Memeüandkreise veranstaltet am
Samstag, dem 12. Juni 2010, den „Tag der Deutschen" im Kulturhaus
in Heydekrug. Alle im Memelland lebenden Landsleute und alle
Memelländer aus Deutschland (und natürlich auch darüber hinaus)
sind herzlich eingeladen. Für eine kleine Ausstellung „Kirchen im
Memelland" suchen wir Fotos von den Kirchen, die in den letzten 20
Jahren restauriert wurden. Es sollen zwei Bilder sein - eines soll die
Kirche vor der Renovierung, das andere die renovierte Kirche zeigen. Außerdem brauchen wir den Namen des Ortes und die Namen
der Deutschen, die für die Finanzierung sorgten und die ungefähre
Summe für die Renovierung. Zu schicken sind die Bilder und Texte
an Herbert Jaksteit, Tulpenweg 9,51061 Köln.
Ostpreußen
Landestreffen 2010
Mecklenburg-Vorpommern
in
Rostock
Sonnabend, 25. September 2010
10 bis 17 Uhr
Stadthalle Rostock, Südring 90
direkt am Hauptbahnhof + ZOB
Alle 40 ostpreußischen Heimatkreise sind an
Extra-Tischen ausgeschildert.
Für ein buntes ostpreußisches Kulturprogramm,
das leibliche Wohl und genügend Parkplätze ist gesorgt.
Bitte Verwandte und Freunde
informieren und mitbringen. Schriftliche
Auskunft gegen Rückporto bei:
Landsmannschaft Ostpreußen, Landesgruppe M-V
Manfred F. Schukat, Hirtenstr. 7a, 17389 Anklam, Tel.
03971 - 245 688
Seite 20
llltm d er 3 ampfb o ot
Das Memeldelta seltene Flussmündung Europas (2)
Fortsetzung aus MD 1-2010
Atmath und Skirwiet mausern sich zu Hauptmündungsarmen des Russ-Stroms
Als die Atmath vom alten Hauptstrom Russe nach und nach die
Rolle des größten Mündungsarmes übernahm, hatte das bedeutende Folgen für die weitere Deltaentwicklung. Denn mit der
Verlagerung des Wasserabfluss
wurden zugleich auch immer
größere Sedimentfrachten, also
Kies, Sand und Schlamm durch
die Atmath transportiert und an
ihrer Mündung abgelagert. Die
Mündung verschob sich dadurch
immer weiter nach Nordwesten.
Innerhalb von drei Jahrhunderten hat sich der Flusslauf der Atmath um fast 10 km in Richtung
Kurisches Haff verlängert!
Etwa Mitte des 18. Jahrhunderts
setzte in der Atmath der gleiche
Versandungsprozess ein wie
zweihundert Jahre zuvor im alten
Hauptstrom Russe. Wegen ihrer
Bedeutung für die Schifffahrt und
den Hochwasserabfluss wurde
das Strombett der Atmath jedoch
durch Baggerarbeiten freigehalten. Andernfalls wäre sie heute
womöglich auch nur noch ein
Mündungsarm von den bescheidenen Ausmaßen der Pokallna.
Die Skirwiet, der zweite bedeutende Mündungsarm unserer
Zeit, verdankt ihre heutige
Größe nicht allein der natürlichen Deltaentwicklung, sondern
einem baulichen Eingriff des
Menschen. Bis Mitte des 18. Jahrhunderts wurde sie in den Kartenwerken deutlich schmaler als
die Atmath und darüber hinaus
mit einer ungeteilter Mündung
dargestellt. Danach setzte die zügige Entwicklung eines eigenen
Mündungsfächers ein, gewissermaßen die Bildung eines „Deltas
im Delta". Auslöser war der Bau
des Dommaschkanals im Jahr
1758 bei der Siedlung Raggeningken. Er sollte eigentlich die
Schifffahrt vom Russ-Strom in
die Skirwiet erleichtern. Der Bau
hatte jedoch Folgen, die man
nicht vorhergesehen, geschweige
denn beabsichtigt hatte. Darüber
berichtet Jenny Kopp (1911):
„Der Wasserstand der Atmath
nahm ständig ab, während das
Bett der Skirwiet sich erweiterte
und diese sich (an ihrer Mündung) in eine große Anzahl kleiner Arme spaltete. Es blieb also
nichts anderes übrig, als den unlängst gegrabenen Dommaschkanal mittels Sperrwerke zu verschließen und so die Wasserfluten wieder nach der Atmath zu
lenken. Die Naturkräfte ließen
sich aber nicht bezwingen und
alle Versuche blieben ohne den
Nr. 2 - F e b r u a r 2 0 1 0
düng zu überlassen." Ein Ergebnis der ungewollten Entwicklung:
In der Mündung der Skirwiet bildeten sich durch die Sedimentablagerungen mehrere kleine Inseln, die im 19. Jahrhundert zum
Helenawerder, dem bekannten
Elchrevier, zusammenwuchsen.
Die Sklade - der Vagabund
unter den Mündungsarmen
In der Henneberger'schen Karte
zweigt die Sclada - mit dem
Die Atmath ist heute der größte Mündungsarm des Memeldeltas.
Foto: Michael Jürging 1999
gewünschten Erfolg! Schließlich
musste man sich darauf beschränken, die Atmath mit planmäßigen
und kostspieligen Regulierungswerken zu versehen und die kleinen Seitenabflüsse der Versan-
Lithographische Ansicht des Memelstroms vom Karalisberg bei Ober-Eisseln mit Ragnit am linken Ufer
rechts der Willischker Höhenzug. Wer hat Vermutungen über den Ursprung dieses Fundstückes?
Buchstaben „L" versehen - unmittelbar hinter der Ortschaft
Russ nach rechts aus dem RussStrom ab. Auf den Karten des
20. Jahrhunderts finden wir aber
nur südlich von Kuwertshof einen
Gewässerabschnitt
mit
dem
gleich lautenden Namen Sklade.
Diese Stelle ist nicht nur sechs Kilometer vom Ort Russ entfernt,
sondern hat darüber hinaus zu
Hennebergers Zeiten noch inmitten der Krakerorther Lank gelegen. Wie passt das zusammen?
Einen ersten Anhaltspunkt lieferte Willy Aschmann (1974). Er
weist auf einen 300 Meter langen,
schmalen Teich am nordwestlichen Ortsrand von Russ hin.
Nach seiner Erinnerung wurde
dieses Gewässer einschließlich
der umliegenden Häuser „als Sklade oder ,an der Sklade' (Skloda)" bezeichnet. Willy Aschmann vermutete deshalb, dass es
sich um ein altes Teilstück der
Henneberger'schen Sclada handeln könnte. Der Teich existiert
auch heute noch. Weitere Fingerzeige ergaben sich aus zwei Artikeln im ,Grenzgarten' und im
,Memeler Dampfboot'. Im erstgenannten Artikel aus dem Jahr
1936 verweist der - namentlich
nicht genannte - Autor darauf,
dass in Hennebergers Karte die
Nr. 2-Februar 2010
Sclada durch Russ fließt, „etwa
über den heutigen Marktplatz,
wie es uns auch ein Bild in der
Aula der Herderschule in Heydekrug richtig zeigt" (Welches Bild
hier gemeint ist, ließ sich bisher
leider nicht klären.) In dem anderen Artikel berichtet Eva Witte
(1980) aus ihrer Jugendzeit, dass
der Russer Pfarrer gelegentlich
von seinem Studium der Kirchenakten erzählte: „Aus dieser
mündlichen Überlieferung ist mir
noch erinnerlich, dass die Ordensritter unsere Kirche am Ufer
der Skladd errichteten, deren
Flussbett später den Marktplatz
bildete. ... Auch hieß der Weg
mit den schönen alten Ahornund
Kastanienbäumen
vom
Pfarrhof bis zum Amtsgericht immer noch ,Kirchendamm\"
Nach diesen Hinweisen können
wir nachvollziehen, wo die Sklade zu Hennebergers Zeiten ihren
Ausgang aus dem Russ-Strom genommen hat und mit welchem
Verlauf sie durch den Ort Russ
geflossen ist. Die Linie verläuft
exakt längs der heutigen Taikos
gatve (dtsch. Friedensstraße) in
Russ/Rusne, an der Kirche und
dem Gebäude des ehemaligen
Amtsgerichts vorbei in nordwest-
jlttmrfcr AJampfboot
Seite 21
aus, dass die alte Sklad von 1814
mit dem Mündungsarm Sclada
von Henneberger identisch ist.
Die „neue" Sklad von 1814 wurde
aus Gründen, die wir nicht kennen, später noch einmal umbenannt. In den Karten des 20. Jahrhunderts finden wir sie unter der
Bezeichnung Abrahamszoge (lit.
Abramziogis; lit. ziogis = Wiesenflüsschen) wieder. Die Abrahamszoge beginnt in der Nähe
des Russer Friedhofs, fließt von
hier nach Nordwesten zum Dumbelteich und dann weiter in Richtung Kuwertshof. Hier - und nur
hier, südlich von Kuwertshof taucht der Name Sklade (lit. Sklade) auch in den neueren Kartenwerken auf. Die heutige Mündung befindet sich am Leuchtturm von Kuwertshof (lit. Uostadvaris). Die Sklade fließt hier
zusammen mit dem Ulm, der uns
im nächsten Kapitel beschäftigen
wird, in die Atmath.
Ulm und Co. - das Chaos
entpuppt sich als Ordnung
Jetzt geht es noch darum, die fehlenden Mündungsarme Kalanippe, Tazaszagis, Bunduluppe und
Stilbeck zu identifizieren. Wie
Denis Loeffke bettet den Sarg seines Großonkels zur letzten Ruhe in
Solobugowka. Mit Hilfe der Deutschen Kriegsgräberfürsorge fand eine
fünfjährige Mission ihren erfolgreichen Abschluss.
Foto: privat
Ende einer Mission
Im MD 6/2003 berichtete ich über
meine Reise nach St. Petersburg
auf der Suche nach der Grablage
von Michel Loeffke aus Wersmeningken („WersmeningkenLeningrad und kein zurück").
Seinerzeit hatten wir anhand
alter Fotos und Skizzen den Regimentsfriedhof unter der „Elektroschneise" lokalisieren können. Fast genau fünf Jahre später
erhielt ich von der zuständigen
Volksbund-Mitarbeiterin
Lisa
Lemke den erlösenden Anruf
„Wir haben ihn gefunden".
Wie ich am Telefon erfuhr konnte Michels Grab und die seiner
Kameraden in einem Datschengebiet
ausgebettet
werden.
Sofort stand fest - wir fahren
2008 wieder nach Russland. Im
Sommer war es soweit. Mit meinen Eltern und unseren Schweizer Freunden Ernst und Edith,
deren Vater bereits auf dem
Deutschen
Soldatenfriedhof
Kaum zu glauben, aber wahr: Die Stilbeck war zu Hennebergers Zeiten Sologubowka bestattet ist, fuh„bequemst zu schiffen".
Foto: Michael Jürging2005ren wir mit der ,,Finnjet"-Fähre
von Rostock nach Helsinki. Weilicher Verlängerung zu dem von
wir gleich sehen werden, ist es ter ging es mit dem Sibelius-SonWilly Aschmann bezeichneten sinnvoll, diese vier gemeinsam derzug nach St. Petersburg. InsTeich am Ortsrand. Aber wie mit dem Ulm abzuhandeln. Es sei gesamt eine sehr komfortable
ging es von dort weiter? Das ent- noch einmal darauf hingewiesen, und entspannende Anreise, wenn
scheidende Bindeglied in der Be- dass Henneberger in seiner Kar- man auf das Flugzeug verzichten
weiskette fanden wir schließlich
tendarstellung die streng alpha- möchte. Nach einigen Tagen
bei unseren Recherchen im Ge- betische Reihenfolge bei der Be- Besichtigungs-Programm fuhren
heimen Staatsarchiv der Stiftung zeichnung der Mündungsarme in wir dann nach Sologubowka.
Preußischer Kulturbesitz in Ber- einem Fall unterbrochen hat, inlin. Dort ist ein „Situations-Plan
dem er die Buchstaben „L" und Durch glückliche Umstände fand
vom Flecken Russ und der umlie- „M" getauscht hat. Das bedeutet, gerade in diesen Tagen die Eingenden Gegend" aus dem Jahr
dass die gesuchte Stilbeck („M") bettung Tausender geborgener
1814 archiviert. Und in diesem
westlich und nicht östlich von der Gefallener statt. Einer von ihnen
Plan sind gleich zwei Skiaden ver- Sklade („L") verlaufen sein muss. war unser Michel. Im persönlichen Gespräch mit den Volkszeichnet: eine alte Sklad und eine
[neue] Sklad. Wir gehen davon
WeiteraufS. 27 bund-Mitarbeitern erfuhren wir,
dass sein Grab in einem Vorgarten lag, den wir auch besichtigten.
Langwierige Gespräche mit der
um ihre Obstbäume besorgten
Besitzerin führten letztendlich
zum Erfolg, und die Grabungen
durften stattfinden. Leider war wie so oft - die Erkennungsmarke
nicht mehr aufzufinden.
Das alte Foto der Kameraden aus
dem Jahr 1943, das aus dem
Memelland über die Flucht gerettet worden war, tat nunmehr
gute Dienste. Hierauf war der
Name des Nachbarn Wilhelm
Musebrink zu erkennen (siehe
MD6/2003). Diesem wiederum
war bei der Bestattung eine
Grabflasche mir allen persönlichen Daten mitgegeben worden,
so dass auf diesem Wege Michels
Identifizierung eindeutig möglich
Kurz darauf konnten wir individuell Abschied von meines
Vaters Onkel nehmen. Er hat ihn
nicht mehr kennen gelernt, trägt
aber seinen Vornamen als Zweitnamen. Vielleicht wollte meine
Oma Meta damit ihrem Bruder
ein kleines Denkmal setzen.
Mir war es nach den langen Jahren intensiver Suche nunmehr
vergönnt, den kleinen Holzsarg
in die Erde zu senken. Ein Kreis
hat sich geschlossen. Wir kennen
Michels Ruhestätte nun ganz
genau, und er liegt geschützt vor
Plünderern und Vandalen auf
dem großen deutschen Sammelfriedhof Sologubowka. Wieder
einmal hat Beharrlichkeit zum
Ziel geführt.
Denis Loeffke
Seite 22
illcradfr3am|ifboot
Nr. 2-Februar 2010
2Itt$ beut ^mmücttnltmm
Erinnerungen an
Heydekrug geweckt
Zum Bericht „Flüchtlingskind im
Osten" von Charlotte Schrön
geb. Jurkeit (s. MD 11-2009)
haben wir eine Reihe erfreulicher
Zuschriften erhalten, die z. T. von
eigenen Erlebnissen berichten.
So etwa MD-Leserin Brigitte
Glaser:
„Mir fielen schöne und wehmütige Erinnerungen ein. Ich bin in
Heydekrug geboren, und am 1.
August 1944 mussten wir - wie so
viele andere auch - alles verlassen und eine Reise antreten,
zunächst zu Verwandten nach
Schlesien. Da meine Mutti, Gertrud Fagenzer geb. Kislat, bei der
An- und Verkaufsgenossenschaft
in Heydekrug arbeitete, kannte
sie viele Bauern von den umliegenden Dörfern. So verbrachte
ich wunderschöne Schulferien in
Moorweide bei einer Familie Jurkeit. Ich kann mich noch erinnern, dass ein Sohn Bruno hieß.
Wir waren ungefähr gleichaltrig.
gebracht. Später war ich dann
auch noch bei einer lieben Familie Pietsch in Rugein. Auch da
wurde ich immer verwöhnt. Ja,
alles liegt so weit zurück, es sind
aber schöne Kindheitserinnerungen. Ich danke Frau Schrön für
ihren Bericht!" Brigitte Glaser
geb. Fagenzer lebt heute in 60598
Frankfurt/Main,
Mailänder
Straße 16/163.
Neuerliche Frage der
Kopfbedeckung
Wie so ein Markttag in Heydekrug aussah, davon vermittelt das
Bild auf dieser Seite einen Eindruck. Am Gebäude links ist der
Schriftzug „M. Beer" zu erkennen, darüber eine halbe Sonne als
Verzierung, unten drunter eine
stilisierte Kette mit Emblem. Im
Vordergrund links die beiden
Frauen könnten den alten „Kopftuchstreit" neu anzufachen, welcher seinerzeit um das Denkmal
„Abschied" der AdM vor dem
Bahnhof Memel (gestiftet zum
Stadtjubiläum 2002) entbrannt
Kindergarten in Heydekrug um 1932: Wer erkennt sich oder andere
wieder?
Fotos (2) von Jürgen Labeit
Jahrgang 1932. Nicht weit vom
Haus war ein romantischer
Kanal, bewachsen mit Seerosen.
Mit dem Kahn fuhren wir zum
Strom, um in Tonnen frisches
Wasser zu holen. Ich glaube, Herr
Jurkeit
war
Bürgermeister?
Jeden Abend kochte Frau Jurkeit
herrliche Milchsuppe (,Klunkermus'). Es gab auch selbst gebrautes Bier und natürlich nur selbst
gebackenes Brot. Am Abend
wurde auf der Veranda Schifferklavier gespielt. Es sind nur noch
wenige Erinnerungen, aber wunderschön! Nach den Ferien wurde ich mit dem Pferdefuhrwerk
wieder
nach
Heydekrug
war. Falls jemand Klarheit in die
Frage bringen kann, ob - und
wenn ja: wann - die städtische
Memelländerin Kopftuch trug,
möge bitte die Redaktion in
Kenntnis davon setzen. Die Kindergärtnerinnen auf dem anderen Foto (aufgenommen ca.
1932/33, Heyekrug, Markt 13)
jedenfalls trugen Hut. Der Einsender beider Bilder ist ein weiteres Mal Jürgen Labeit, Jahrgang
1927, dem seinerzeit wiederum
die weiße Pudelmütze zusagte (s.
Foto vorderste Reihe rechts).
Der Heydekrüger wohnt heute
Am Meldauer Berg 59 in 27283
Verden. Ihm wie allen anderen
Markttag seinerzeit in Heydekrug: Die Frauen trugen Kopftuch,
Einsendern an dieser Stelle mal
ein herzliches Dankeschön für
die Erinnerungsstücke aus dem
Familienalbum.
MD verhalf zur
Geburtsurkunde
Immer wieder können Landsleute über unsere Heimatzeitung
wichtige Lücken ihrer Familiengeschichte
schließen.
Und
manchmal unerwartet sogar noch
zu ihrer eigenen Geburtsurkunde
kommen. Per E-Mail schreibt
Karl-Heinz Klinger: „Endlich bin
ich auch original urkundlich existent, denn ich bin nunmehr wieder im Besitz meiner Geburtsurkunde! Nun aber der Reihe nach:
Geboren und bis zum fünften
Lebensjahr aufgewachsen bin ich
in Heydekrug, in der damaligen
Adolf-Hitler-Straße 56, hinter
dem Kolonialwarengeschäft der
beiden Schwestern Schenck.
Dann kam die überstürzte Flucht
1944/45 mit meiner Mutter und
dem 75-jährigen
Großvater.
Gepäck dürfte nicht mitgenommen werden, nur das Notdürftigste in der Handtasche. Dazu zählten nicht unbedingt die privaten
Dokumente, bestenfalls ein paar
Fotos. So blieb u. a. auch meine
Geburtsurkunde zurück. Seit der
Flucht hatte ich also keine
Geburtsurkunde mehr. Ich weiß.
dass es vielen Flüchtlingen so
geht. Nicht, dass mir das Fehlen
der Geburtsurkunde in meinem
privaten, wie auch im beruflichen
Leben geschadet hätte, jedoch
empfand ich es anfangs deprimierend, wenn danach gefragt wurde, z. B. für das eigene Aufgebot
(Dann hieß es: „Beurkundung
nicht nachgewiesen"). Später
beschäftigte mich das Thema vie-
le Jahre nicht mehr.
Ganz besonders trat das Interesse
daran aber wieder nach meiner
Pensionierung in den Vordergrund, als ich mit dem Schreiben
meiner Familienchronik begann.
Ich habe alle möglichen Institutionen bundesweit angeschrieben
und stets die Mitteilung erhalten,
dass bei den Kämpfen im Memelland alle amtlichen Unterlagen
und Urkunden vernichtete bzw.
verloren gegangen seien. Seit
Jahrzehnten bin ich auch Abonnent des Memeler Dampfbootes
und habe zahlreiche interessante
Hinweise aus den Berichten und
Informationen bezogen. So fand
ich dort kürzlich auch einen Hinweis auf eine interessante EMail-Anschrift. Darin wurde mitgeteilt,
dass
für
die
Geburtsjahrgänge 1938 und 1939
die originalen standesamtlichen
Register mit den Geburtseintragungen des Standesamtes Heydekrug im litauischen Staatsarchiv
vorhanden seien. Ich schrieb das
Staatsarchiv in Vilnius an. Nachdem 10 Euro als Bearbeitungsgebühr - wie vorgegeben - von mir
überwiesen waren, erhielt ich
nach wenigen Tagen einen Brief
mit einer Kopie vom Original
meiner standesamtlichen Anmeldung von 1939. Ich konnte und
kann es noch immer nicht fassen,
sogar mit amtlichen Beglaubigungsstempeln des Staatsarchivs
versehen. Ich bin total glücklich
und teile meinen Erfolg mit, da es
vermutlich noch mehr memelländische Landsleute gibt, die ebenfalls nach ihrer Geburtsurkunde
suchen, und für die dieser Hinweis
auch hilfreich sein kann." Landsmann Karl-Heinz Klinger ist unter
der E-Mail [email protected] zu erreichen.
Nr. 2-Februar 2010
Die Geschichte eines
Zinntellers
Die Vertreibung aus dem
Memelland im Winter 44/45 war
mörderisch und unmenschlich.
Die meisten Flüchtlinge konnten
froh und dankbar sein, wenn sie
ihr nacktes Leben retten und
irgendwo in Bayern, SchleswigHolstein oder auch in der Uckermark eine Bleibe finden und aus
dem Nichts sich ein neues Leben
aufbauten konnten. Und doch
klammerte sich mancher an Dinge, die mit dem gesunden Menschenverstand nicht zu fassen
waren und später eine tiefere
Bedeutung erhielten.
Die Mutter hatte es geschafft.
Ein Handwagen, drei kleine Kinder, Läuse, kaum Verpflegung,
wenig Kleidung, etwas Geschirr,
aber sie war in der Uckermark
bei Verwandten untergekommen. Das neue Leben musste so
gemeistert werden. Unter dem
Mitgebrachten befand sich auch
ein Teller aus Silber mit Siegel
und Wappen. Eine genauere
Überprüfung ergab später, dass
es nur ein Zinnteller war,
wodurch seine Beliebtheit aber in
keiner Weise litt. Wie kam nun so
ein hochherrschaftlicher Teller in
das Haus einer Hufschmiedfamilie? Opa Otto, Hufschmied, begnadeter Pferdekenner und Charmeur, war in guten Zeiten
freigiebig und verschwenderisch.
Es muss im Frühjahr des Jahres
38 in Baubein gewesen sein und
illcmcicr3ampfboot
Opa Otto bei guter Laune. Zum
Geburtstag seiner Schwiegertochter erschien er und brachte
diesen Teller als Geschenk mit
den Worten: „Hier Marjellchen,
ein Tellerchen aus Silber für
Dich" mit. Auf die Frage, woher
denn der Teller sei, gab. er ausweichende Antworten, aber in
der Familiegeschichte kursieren
zwei Darstellungen:
Der Kameradenteller: Im Ersten
Weltkrieg diente Opa Otto als
Soldat in einem Reiterregiment
und war in Ostpreußen eingesetzt. Trotz Draufgängertum
überlebte er diese Zeit mit Glück
und Geschick. Nach Ende des
Krieges traf er wohlbehalten wieder in Baubein ein und brachte
nicht nur Unversehrtheit und ein
Pferd, sondern auch etliche
Andenken mit, unter anderem
diesen Teller. Angeblich soll er
einem Kameraden in einem
Scharmützel das Leben gerettet
und als Dank diesen Teller erhalten haben.
Der Liebesteller: In den zwanziger Jahren ritt Opa Otto wieder
einmal von Baubein nach Pogegen um - wie er sich ausdrückte wichtige
Besorgungen
zu
machen. Der Hauptgrund war
aber, sich mit alten Kameraden
zu treffen und etwas zu plachandern und wohl auch sich am
Hochprozentigen zu laben. Gerade zu dieser Zeit war eine nicht
mehr ganz junge, begüterte
Dame mit ihrer Kutsche auf der
Hochzeitsgesellschaft Brettscheider/Reuter 1940 in Rucken.
Allee unterwegs in Richtung
Baubein. Sie hatte das Temperament ihres Pferdes unter- und ihr
äBk.
i
„Wer kennt diesen mir unbekann­
ten, memelländischen Förster?"
fragt Bernd Dauskardt. Mitteilun­
gen bitte an die Redaktion MD.
eigenes
Fahrkönnen
überschätzt, denn sie verlor die Kontrolle übers Gefährt, und im
wilden Galopp ging es über die
Straße. Opa Otto soll kurz entschlossen das Pferdchen gebändigt und anschließend auch bei
der Dame die Regie übernommen haben. Im Laufe dieser
etwas wilden Geschichte ist dann
auch der Teller in den Besitz des
kühnen Pferdebändigers übergegangen.
Was wirklich geschehen war,
wurde nie geklärt, ist aber auch
Seite 23
für die weitere Geschichte ohne
Bedeutung.
Diesen
Teller
schleppte also die Mutter unter
Gefahren ca. 1000 km von Baubein bis in die Uckermark. Wir
Kinder waren immer neugierig,
diesen Teller zu sehen und ihn
anfassen zu dürfen. Die Winter
in der Uckermark waren meist
nebelig und nass. Die Mutter
erzählte dann immer von den
klaren und schönen Wintertagen
in der Heimat. Manchmal holte
sie dann diesen Teller aus dem
Schrank und hielt ihn an unser
Ohr. Wenn sie ihn dann drehte
und man genau hinhörte, konnte
man das Rauschen der ostpreußischen Wälder und das leise Murmeln der Memel hören.
Jedenfalls sagte dies die' Mutter
immer. Als die Kinder dann aus
dem Hause gingen, erhielt der
Jüngste den Teller mit den Worten: „Hier Lorbassche, ein Tellerchen aus Silber für Dich!"
Dieser Teller wird nun für immer
in unserem Besitz bleiben. Der
Großvater wird diesen Teller
wohl auch weiterreichen. „Hier
Kindchen, ein Tellerchen aus
Zinn, aber wertvoller als Silber
und Gold, für Dich!"
Joachim Stöcker
Granseer Weg 11,
16775 Gransee,
geb. Adl. Baubein (
Krs. Tilsit)
Hochzeitsgesellschaft
Rucken 1940
Es schreibt Roswitha Schäfer/Lackner (Friedel Lackner)
aus Mannheim: „Seit dem Tode
meiner Mutter 2006 beziehe ich
das Memeler Dampfboot weiter. Ich freue mich immer, wenn
die Zeitung im Briefkasten ist.
Traurig machte es mich, dass
nur so wenige Memelländer für
die Erhaltung und Renovierung
der Rucker Kirche gespendet
haben. Früher bin ich immer
mit meinen Eltern zum Kirchspiel Rucken nach Bensheim
gefahren. Seit Herr Kubat verstorben ist, habe ich nichts mehr
von einem Treffen ,Kirchspiel
Rucken' gelesen. Beim
Durchstöbern von Bildern fand
ich ein Hochzeitsbild von 1940
aus Rucken (nebenstehend).
Das Brautpaar war Lotte Reuter und Paul Brettschneider.
Auch die Geschwister und
Großeltern Grete und Leopold
Reuter strahlen vor Glück. Das
jüngste Mitglied auf dem Foto
bin ich!"
Seite 2 4
i l l f tortcr Sttttipfboot
WIR MEMELLÄNDER
l—j
Nachrichten • Berichte • Termine
f—*
Die Faszination der Dünenwelt auf der Nehrung wirkte ein Le­
ben lang auf Bajorats künstlerisches Schaffen.
Aquarell vom Mai 1998
Archibald Bajorat t
Archibald Bajorat, der große
Memelländer
Künstler
und
Weltbürger, ist am 15. Dezember
im Alter von 86 Jahren nach
schwerem Leiden in Oberursel
gestorben. Sein künstlerisches
und soziales Schaffen war in den
letzten 20 Jahren geprägt durch
die Wiederentdeckung der alten
Heimat, seiner Geburtsstadt Memel und der Kurischen Nehrung,
dem Ort seiner Kindheit, wo er
als Dreijähriger mit seinem Vater schöne Zeiten verbrachte. Bis
zum letzten Atemzug hat er sich
um Litauen und die Litauer
gekümmert.
Archibald Bajorat
Bajorat wird am 15. März 1923 in
Memel geborenen. Er schreibt:
„Meine ersten bewussten Erinnerungen hatten immer etwas
mit dem baltischen Meer und
dem Duft der Wiesen des Memellandes zu tun. Dass mein Vater von einem Bauernhof bei
Bündeln am Minge -Fluss
stammte und meine Mutter aus
einem bürgerlichen Beamtenhaus in Memel, wurde mir erst
später erzählt. Von Memel aus
besuchten wir oft mit dem Schiff
Nidden auf der Nehrung. Mein
Vater, der leidenschaftlich fotografierte, machte eine Aufnahme
von der Parniddener Düne als ich
fast drei Jahre alt war. Vielleicht
waren die unbewussten Erlebnisse der Dünenwelt der spätere
Anlass, dass ich mich immer nach
dort hingezogen fühlte, um zu
malen und zu zeichnen." - Bajorat betrauert später nicht den
Verlust der Heimat, sondern
greift helfend in das Schicksal seiner Landsleute ein, in dem er ihnen die künstlerische Therapie
der Hauschka-Schule und die
Waldorfpädagogik in vielen Seminaren zusammen mit seiner
Frau Rutha nahe bringt. Er schildert: „1993 begannen meine Frau
und ich in Kindergärten die
Früchte unser therapeutischen
Arbeit zu bringen." Die Eheleute
Bajorat gründeten 1973 auf Anregung von Walther Bühler ein
Therapeutikum für Rhythmische
Massage, Mal-Therapie und
Heil-Eurythmie in Oberursel,
das bis Mai 2008 in Funktion war
und die große Wirkungsstätte der
beiden gewesen ist. 1989 zeigt
Archibald Bajorat in seiner ersten Ausstellung in Memel Bilder
aus dem Kalevala-Epos, das ihn
seit ungefähr 1975 beschäftigte.
Bis dato hatte er viele Reisen
nach Finnland und Skandinavien
unternommen und dort 150 Ausstellungen gemacht. Die Große
Düne auf der Kurischen Nehrung
wird Bajorats Motaigne Saint
Victoire (Paul Cezanne). Der
Schauplatz vieler Sommer seiner
Jugend wird zum Altersmotiv,
das eine ungeheure Bilderfülle
evoziert. „Wenn ich auf der Kurischen Nehrung male, dann spielen die vier Elemente Wasser,
Luft, Feuer, warme Erde eine gewisse Rolle."
Ich hatte das Glück mit Archibald. seiner Frau Rutha und Renate Haack aus Darmstadt im
Mai 1997 zu einer seiner Mal-Reisen eingeladen gewesen zu sein.
Wir wohnten in einen Haus auf
der Nehrung in Perwelk, wo wir
viele Bilder malten. Unvergesslich bleib mir eine Exkursion in
die Dünen von Perwelk, die wir
durchwanderten, um an einem
Aussichtpunkt auf der Spitze der
Dünen zu malen. Das Haff lag 30
Meter unter uns, und Archibald
rollte im Sand einen großen Bogen Aquarellpapier aus, den er
mit Steinen beschwerte. Er malte
kniend im Sand eines seines
großen Dünen-Stücke in weniger
als einer Stunde. Über uns
kreischten die Möwen und unter
uns glänzte die Oberfläche des
Haffs silbern. Bajorat, der gebildete, weit gereiste Zeitgenosse,
sprach praktisch fließend litauisch. Er war ein viel telefonierender Manager, Ideen-Anreger
für Farbgestaltungen und Couch
von in Schwierigkeiten steckenden Menschen. Wer Ihn zum
Freund hatte, durfte sich glücklich schätzen. „Wir machen sozialer Kunst! ", sagte er mir auf meine Frage, warum er nicht nur
mehr zum Malen komme. Er saß
ungern länger, blieb lieber in Bewegung, auch geistig und sagte
fast nach jedem Treffen: "Jetzt
müssen wir aber weiter machen!"
Nr. 2 - F e b r u a r 2 0 1 0
benen Memelländers aus Pogegen, der sein Alterslebenswerk
ganz in den Wiederaufbau der
Evangelischen Kirche seiner Geburtsstadt gesteckt hat. Wir erinnern uns: Als die ehem. Sowjetunion zerfiel und Litauen 1990
seine staatliche Eigenständigkeit
wiedererlangte, gehörte Herbert
Mattukat zu den ersten Memelländern, die sich ihrer heimatlichen Wurzeln erinnerten. Er
machte sich auf nach Pogegen,
knüpfte erste Kontakte und war
erschüttert über den baulichen
Zustand des Gotteshauses, in
dem er vor 88 Jahren die Heilige
Taufe empfangen hatte. Sofort
machte er sich ans Werk und begann, den Wiederaufbau vor Ort
zu planen, persönlich zu leiten
und als Hauptsponsor finanziell
acht Jahre lang zu unterstützen.
Welch eine Leistung für einen
schwer beschädigten Kriegsteilnehmer! Als im November 2001
die ebenfalls von ihm gestiftete
Glocke die Kirchweihe läutete,
war dies für den tief gläubigen
Herbert Mattukat und die gesamte evangelische Gemeinde eine
Sternstunde. Er hat damit dem
deutschen Namen im Memelland
einen hervorragenden Dienst erwiesen. Eine Ehrentafel aus dem
Jahre 2005 erinnert jeden Besucher an die Verdienst von Herbert Mattukat, dessen Andenken
alle Memelländer und heutigen
Gemeindemitglieder in Pogegen
in Ehren halten.
In liebevoller Anerkennung und
Freundschaft, Frankfurt, den 8.
Februar 2010, Benjamin Weder.
Einziger offizieller Privatschüler,
Assistent und Verwalter seines
Nachlasses. Mail-Adresse: Beni
weder@googlemail. com
In Memoriam
Herbert Mattukat
1922-2008
Waltraut Schienther geb. Nobens
aus Kl.-Grabuppen, jetzt Pforten
Str. 1. 07985 Elsterberg, Tel.
036621-20712, nachträglich zum
70. Geburtstag am 18. Dezember
2009.
Wir gedenken des 88. Geburtstages eines vor zwei Jahren verstor-
Ruth Jagusch geb. Gudwiet aus
Trakseden, jetzt Neidenburger-
Nr. 2-Februar 2010
str. 20, 44807 Bochum, Tel. 0234532675, nachträglich zum 70. Geburtstag am 20. Februar 2009.
Kurt Killus aus Deegeln, Krs.
Memel, jetzt Oberbergstr. 11,
65207
Wiesbaden-Medenbach,
Tel. 06122-4835, zum 70. Geburtstag am 14. März.
Hildegard Sulciene geb. Winkler
aus Jurge-Kandscheit, jetzt Sjaus
12-202, 99127 Silute, Tel.
00370441-76596,
nachträglich
zum 75. Geburtstag am 3. April
2009.
Waltraudt Deligas geb. Schillalies aus Moorweide, Krs. Heydekrug, jetzt Sandberg 50b, Elmshorn, Tel. 04121-5607, zum 75.
Geburtstag am 23. Februar.
Edith Christel Popp geb. Siebert
aus Eydaten, Krs. Heydekrug,
jetzt Jahnstr. 28,95100 Selb / Bayern, Tel. 09287-78026, zum 75.
Geburtstag am 26. Februar.
Gerhard Krosien aus Memel /
Schmelz, Querstraße 5, jetzt Kolbenbergweg 3, 61440 Oberursel,
Tel. 06171-883076, zum 75. Geburtstag am 3. März.
iucrocier £jatupfboot
Galsdon-Joneiten, jetzt Holthauserstr. 8, 44805 Bochum, Tel.
0234-865580, zum 81. Geburtstag
am 14. März.
Hans Petereit, jetzt Wätjenstr.71,
28213 Bremen, zum 81. Geburtstag am 19. Februar.
Eva Gutzeit geb. Stotzka aus
Heydekrug, jetzt Adenauerstr.
26, 63073 Offenbach, Tel. 069816932, zum 81. Geburtstag am
19. März.
Waltraud Schäper geb. Jakumeit
aus Heydekrug, jetzt Zeppelinstr.
20, 22335 Hamburg, Tel. 040502063, zum 82. Geburtstag am
11. März.
Hary Schimkus aus Mohlgirren,
jetzt Kornstr. 2,49406 Barnsdorf,
Tel. 05442-1395, zum 82. Geburtstag am 14. März.
Mariane Fohler geb. Martens aus
Medischkehmen, jetzt Schweigerhauer Weg 5,87435 Kempten,
Tel. 0831-16206, zum 82. Geburtstag am 19. März.
Vilma Jaeger geb. Elmenthaler,
jetzt Heidestr. 10, 22889 Tangstedt, Tel. 04109-6100, zum 83.
Geburtstag am 21. März.
Bernhard Froese aus Pakamohren, Post Plicken, Krs. Memel,
jetzt Amselstr. 24, 42281 Wuppertal,
Tel.
0202-7580679,
nachträglich zum 80. Geburtstag
am 15. Februar.
Erika Bornemann geb. Treptau
aus Memel, Mühlentorstr. 104,
jetzt 38116 Braunschweig, Tel.
0531-54462, nachträglich zum 84.
Geburtstag am 12. Februar.
Horst Bendßus aus Klugohnen,
Krs. Heydekrug, jetzt PanoramaStr. 4, 08301 Bad Schlema, Tel.
03771-258789, zum 80. Geburtstag am 20. Februar.
Gerhard Lippke aus Rogaischen,
Krs. Heydekrug, jetzt Heimstättenstr. 17, 56567 Neuwied / Torney, Tel. 02631-58533, zum 84.
Geburtstag am 27. Februar.
Erika Rajkowski geb. Ewerling
aus Medischkemen, jetzt Auinger
Weg 22, 72525 Münsingen, Tel.
07381-1593, zum 80. Geburtstag
am 4. März.
Karl-Heinz Wallath aus Tilsit,
jetzt Jahnstr. 15, 23970 Wismar,
zum 80. Geburtstag am 10. März.
Gerda Probst geb. Bylowski aus
Heydekrug und danach Memel,
jetzt In den Feldreben 2, 77654
Offenburg, Tel. 0781-30148, zum
81. Geburtstag am 24. Februar.
Ursula Lange geb. Fröhlich aus
Memel-Schmerz, jetzt Taubenstr.
8, jetzt Triftstr. 16b, 99631
Weißensee, Tel. 036371-20332,
zum 81. Geburtstag am 4. März.
Ilse Winkelmann geb. Nötzel aus
Seite 25
Spezialist in Sachen Familienforschung: Ingo Paul gründete das
„Memelländische Familienstammbuch 4 ' im Internet, in dem
mittlerweile über 170.000 Personen in Stammbäumen erfasst
sind.
Foto: privat
Viktoria Weihrauch aus Rammten / Tennetal, jetzt Caspar Voght
Str. 48,20535 Hamburg, Tel. 0402195547, zum 85. Geburtstag am
l.Marz.
Waltraud Grußening geb. Lippke, jetzt Steubenstr. 52, 58644
Iserlohn, Tel. 02371-50648, zum
85. Geburtstag am 15. März.
Gerd Rahmann, Ehemann der
Windenburgerin Marta geb. Posingis, jetzt Sengelmannstr. 159,
22335 Hamburg, zum 85. Geburtstag am 18. März.
Geburtstag am 11. März.
Fritz Abromeit aus Gröszpelken,
jetzt 30419 Hannover, Klaskamp
13, zum 89. Geburtstag am 27. Februar.
Ilse Posingis aus Windenburg,
jetzt Schlossallee 3,78315 Rudolfzeil, zum 89. Geburtstag am 19.
März.
Charlotte Jung geb. Eichholz aus
Memel, Werftstr. 29, jetzt Thaerstr.
7,
65193
Wiesbaden,
nachträglich zum 90. Geburtstag
am 3. Januar.
Michel Rugullis aus Schwentwokarren, Krs. Memel, jetzt Wacholdergrund 4a, 29614 Soltau,
Tel. 05191-4515, zum 85. Geburtstag am 21. März.
Grete Müller geb. Kropat aus
Gurksden, jetzt Dresdner Str.
27d, 09326 Geringswalde, zum 90.
Geburtstag am 6. März.
Eva Weise geb. Mondry aus Mikut-Krauleiden, jetzt BernhardGöring-Str. 44, 04107 Leipzig,
Tel. 0341-2130606, zum 86. Geburtstag am 1. März.
Martha Reuter aus Timstern,
jetzt Pflegeheim "Haus Nazareth", Friedensstr. 1, 26506 Norden, zum 91. Geburtstag am 8.
März.
Irma Bergemann geb. Gebennus
aus Paleiten / Kuckerneese, jetzt
Gothaerweg 9a, 22119 Hamburg,
Tel. 040-7323275, nachträglich
zum 85. Geburtstag am 3. Februar.
Erika Balschuweit geb. Bieber,
jetzt Rat-Deycks-Str. 11, 42799
Leichlingen, Tel. 02175-6540,
zum 86. Geburtstag am 14. März.
Anni Kibelka geb. Plauschin aus
Daugmanten, Krs. Memel, jetzt
Ernst-Woltmann-Str. 42, 42655
Solingen, Tel. 0212-201718, zum
91. Geburtstag am 18. März.
Gertrud Kotlarz geb. Tarwids aus
Plicken, jetzt Hinden, Tel.
05718891518, nachträglich zum
85. Geburtstag am 7. Februar.
Hedwig Höltzen geb. Wittkowsky aus Gurgsden-Paszieszen, Krs.
Heydekrug, jetzt PirmasenserStr. 30, 28325 Bremen, Tel. 0421422706, zum 87. Geburtstag am
21. Februar.
Herbert Quaeck aus Kerkuthwethen, Krs. Pogegen, jetzt
23974 Neuburg, T e l 03842620311, zum 85. Geburtstag am 21.
Februar.
Paula Kuhlmann geb. Stepputtis
aus Weszeningken, jetzt Lübbecker Str. 114, 32278 Kirchlengern, zum 85. Geburtstag am 25.
Februar.
Margarete Bünger geb. Buriks
aus Memel-Schmelz, jetzt Buchenwald Weg 5,17213 Malchow,
Tel. 039992-81309, zum 88. Geburtstag am 10. März.
Edeltraud Kaiser geb. Wietzker
aus Wensken, Krs. Memel, jetzt
Martin-Rieffert-Str. 53, 47877
Willich, Tel. 02154-3544, zum 88.
Benno Dilba aus Memel, u.
Laugszargen, Krs. Pogegen, jetzt
Graf Adolf Str. 73, 51065 Köln,
nachträglich zum 96. Geburtstag
am 6. Januar.
Zum Fest
der Eisernen Hochzeit:
Wilhelm und Rosemarie Kutscher, geb. Hörn aus Ernstthal I,
Kreis Pogegen, 31812 Bad Pyrmont, Dr. Harnierstr. 2 zum Fest
der Eisernen Hochzeit am 28. Januar.
Seite 26
ilVrorftfrtfattipfwrt
Memellandgruppen und
Ortsgemeinschaften berichten
Nr. 2-Februar 2010
lingsfest alle Anstrengungen mobilisieren, um den Winter auszutreiben. Dazu können wir gern
alle zusammen durch ein nettes
Gedicht oder Schneeerlebnisse
aus unserer Kindheit und schon
mal mit Frühlingsgedanken beitragen! Auch durch die wohlklingenden Frühlingslieder in Begleitung von unserer Ursel, die wir
alle kräftig mitsingen, treiben wir
den Winter in die Flucht. Den
schmackhaften Kuchen mit Kaffee oder Tee bekommen wir wieder serviert. Nach dem offiziellen
Programm haben wir wieder viel
Zeit zum Plachandern. Bitte geben Sie uns telefonisch Ihre Teilnahme und auch für die Bestellung der Tortenstücke möglichst
rechtzeitig unter der folgenden
Telefonnummer bekannt: 042491312
Isolde Rübenhagen
Im Kirchspielort Plaschken hielten sich bis zum Ersten Weltkrieg
die deutsche und die litauische Gemeinde in etwa die Waage.
Plaschken
Fortsetzung von S. 18
Abschließend eine Feststellung,
die jeder historischen Nachprüfung standhält: Immer wieder
liest man in der litauischen Propaganda, dass die Preußen die litauische Sprache unterdrückt
hätten. Dabei ist das Gegenteil
der Fall! Das Litauische wurde in
Zeiten der russischen Besetzung
Litauens dort unterdrückt, und es
waren immer wieder Deutsche,
die sich in romantischer Schwärmerei der litauischen Sprache
widmeten und diese vor dem Vergessen bewahrten. Schließlich
war es auch das preußische Herrscherhaus, das den litauischen
Einwanderern in Ostpreußen
Unterweisung und Predigt in ihrer Muttersprache durch Lehrer
und Pfarrer sicherte. In Plaschken war es so, dass sich bis zum
Ersten Weltkrieg die deutsche
und die litauische Gemeinde in
etwa die Waage hielten. Bei besonderen Anlässen und Festlichkeiten war der Besuch auch aus
den entferntesten Dörfern stark,
und dann war sogar der litauische
Gottesdienst besser besucht. Das
änderte sich jedoch, als das Memelland von den Litauern besetzt
wurde. Die Großlitauer verstanden es, sich durch Intoleranz und
Überheblichkeit so unbeliebt zu
machen, dass viele aus einem gesunden Gefühl der Abwehr heraus den deutschen Gottesdiensten den Vorzug gaben.
TREFFEN
der Memelländer
Bonn/Bad Godesberg: Unser
diesjähriges Frühlingstreffen mit
Wahl des Vorstands findet am 21.
März um 15:30 h in der Stadthalle
Bad Godesberg ( Konferenzzimmer, 1. Stock) statt. Unsere Vorsitzende Janne Neumann hält einen Dia-Vortrag mit Bildern
über Wilna/Vilnius, Kulturhauptstadt Europas 2009, die Stadt Memel ( mit aktuellen Fotos ) und
Süderspitze. Der Vortrag dient
auch der Vorbereitung auf unsere
bereits im letzten Dampfboot angekündigte, große BaltikumsRundreise. Eine Einladung zum
Frühlingstreffen erfolgt Anfang
März noch mal schriftlich. Etwas
verspätet, aber nicht minder
herzlich, wünscht der Vorstand
allen Mitgliedern und Freunden
ein Gutes und vor allem Gesundes Jahr 2010. Wir freuen uns auf
ein hoffentlich zahlreiches Wiedersehen mit Ihnen.
Düsseldorf und Umgebung:
Herzliche Einladung zum Frühlingstreffen der Memellandgruppe Düsseldorf und Umgebung am
Samstag, dem 13. März, im Gerhart-Hauptmann-Haus,
Bismarckstr. 90, Düsseldorf, Eichendorff-Saal. Beginn ist um 15 Uhr,
Einlass ab 14 Uhr. Werner Boes
wird einen interessanten Videofilm über die Wiederherstellung
der WiUkischker Kirche vorführen. Um Kuchenspenden wird
gebeten. Für die Bustagesfahrt
nach Aachen am Mittwoch, 28.
April, mit geführter Dom- und
Domschatzkammer-Besichtigung und anschließender Fahrt in
den Aachener Stadtwald zum Restaurant „ Gut Entenpfuhl"
nimmt der Vorstand Ihre Anmeldungen am 15. März gerne entge-
gen. Über eine rege Teilnahme
würde ich mich freuen.
Karin Gogolka
Hannover:
Unser nächstes
Treffen ist am Sonntag, den 28.
Februar 2010 ab 15 Uhr im Central „Hotel Kaiserhof", ErnstAugust-Platz 4 ( gegenüber dem
Hauptbahnhof ). Gäste sind wie
immer willkommen.
Michael Meyer
Mannheim: Die Memellandgruppe Mannheim lädt alle interessierten Landsleute und Freunde des Memellandes zu Ihrer dies
jährigen Memelreise vom 08. 22. August ein. Reiseverlauf:
Sonntag 8.8. Flug mit Lufthansa
von Frankfurt nach Wilna, Übernachtung in Wilna. 09.08. Stadtbes. Wilna und Trakai, 10.8. Kaunas, 11.8. Wilna - Siauliai ( Berg
der Kreuze ) - Riga, 12.8. Riga,
13.8. Riga - Liepaja - Memel,
14.8. - 21.8. diverse Rundfahrten
wie z. B. Polangen, Kurische
Nehrung, Heydekrug, Russ, Willkischken,
Schmalleningken,
Schiffahrt Memeldelta, 22.8. Memel-Wilna und Rückflug nach
Frankfurt. Reisepreis bei mindestens 25 Teilnehmer pro Person
im Doppelzimmer für Flug, 3
Ü/HP in Wilna, 2 Ü/HP in Riga, 9
Ü/F in Memel, alle Rundfahrten
und Schifffahrt 1.280 €. Die Reise
kann nur durchgeführt werden
wenn mindestens 25 Anmeldungen vorliegen. Anmeldung bitte
schnellstens bei Uwe Jurgsties,
Tel. 06203 43229 oder per E-Mail
[email protected]
Der Vorstand
iQChw«»ier In Pl»*Obfc»n
Der Vorstand
Bremen: Noch vor dem Frühlingsanfang laden wir herzlichst
ein zu unserem Frühlingsfest am
Dienstag, dem 16. März, wieder
um 14.30 h im Hotel „ Grollander
Krug", Emslandstr. 21 (Linie 1,
Haltestelle Norderländer Straße
). Nach dem vielen Schnee, der
fast so schön und reichlich gefallen war wie in der Heimat, wollen
wir nun bei unserem Vorfrüh-
Das einst florierende Städtchen im Stromland gehört heute
weitgehend der Vergangenheit an. Das, was mal war, überlebt
im Internet: http://wiki-de.genealogy.net/Plaschken
Bilder (2): Genwiki/Karin Robl
lllcmdcrZJampfboot
Nr. 2-Februar 2010
Seite 27
Suchmeldungen
Fern der Heimat starben:
f
Gerda Lapinskiene
geb. Pauliks aus Pakamohren
geb. 19.08.1932
gest. 10.10.2009
in Bad Friedrichshall
Gerhard Batschkus
geb. 18.01,1923
in Memel, Kantstr. 31
gest. 31.01.2010 in Hamburg
Fritz Malwitz
aus Memel-Schmelz
geb. 07.01.1925
gest. 06.01.2010 in Wölkau
Liesbeth Neumann
aus Neustubbern
geb. 12.07.1926
gest. 15.01.2010
in Auerbach / Vogtl.
Irma Puppa geb. Balzer
aus Skerswethen
geb. 03.08.1933
gest. 11.01.2010 in Crailsheim
Hildegard Mikuteit
aus Heydekrug
geb. 04.04.1922
gest. 18.01.2010
in 88339 Bad Waldsee
Hildegard Dachsei
geb. Siemoneit
geb. 16.01.1925 in Memel,
Kleine Sandstr. 12
gest. 25.10.2009 in Neuss
Wannaggen: Das Pfarrhaus
wurde von Juni bis September
2009 Außen gründlich renoviert.
Es ist ein Schmuckstück geworden; die Fotos zeigen das Gebäude vor und nach der Renovierung,
die 97.784 Euro kostete. Da es sich
um ein denkmalgeschütztes Gebäude aus deutscher Zeit handelt,
hat der Beauftrage der Bundesregierung für Kultur und Medien
50% der Kosten übernommen.
Nun wird der Innenausbau ausgeführt. Die Gemeinde hofft, dass
Pfarrer Remigius Semeklis bald
hier einziehen kann. Dank und
Anerkennung gebührt Herrn Johann Sköries, der die der Kirchengemeinde Wannaggen mit Rat
und Tat erfolgreich unterstützt.
Hans Paul Karallus
Volklied „Willst du in meine H e i m a t g e h e n "
„Im Memeler Dampfboot Nr. 1 2010 steht auf Seite 6 ein Reisebericht nach Memel unter der
Überschrift ,Willst du in meine
Heimat gehen'. Das ist ein sehr
schönes Heimatlied, das ich vor
Jahren einmal gehört habe
und von dem ich Text und Melodie suche. Wer kann helfen?
Nachricht erbeten an: Landsmannschaft Ostpreußen e.V,
Landesgruppe
MecklenburgVorpommern, Friedhelm Schülke, Schriftführer nHirtenstraße 7
a, 17389 Anklam.
Herzlichen Dank!
in deutsch-litauischer Kooperation wurde das marode Pfarrhaus
Wannaggen aus dem Dornröschenschlaf ...
ter Rau' gesprochen hat. Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie
diesbezüglich mit mir schriftlich
oder telefonisch in Kontakt tre-
ten könnten." schreibt Hannelore Possehl, Dorstraße 42, 18276
Lohmen/OT Gerdshagen, Tel.
038458-20089.
Flüchtlingsschiff
„Bolkoburg"
„Mit großem Interesse las ich den
Artikel ,Abschied von Memel' (s.
MD 11-2009, S. 170) von Getrud
Neubert. Vielleicht kann sie oder
ein anderer Leser unser Heimatzeitung einige Fragen zu diesem
Artikel beantworten? Zu meiner
Geschichte: Ich bin 1940 in Memel geboren und wohnte mit
meiner Familie im Stadtteil
Schmelz, Mühlentorstraße 26.
Laut Auskunft meiner Mutter
sind wir im Jahre 1944 mit dem
letzten Schiff aus Memel „raus
gekommen". Der Name des
Schiffes und des angelaufenen
Hafens ist mir leider nicht bekannt. Vom angelaufenen Hafen
sind wir dann mit dem Flüchtlingszug nach Reuth bei Plauen
(im Vogtland) verbracht worden.
Meine Frage: Frau Neubert
schreibt, dass das letzte Schiff
Bolkoburg hieß. Welchen Hafen
hat es angelaufen? Sind Sie auch
mit einem Flüchtlingszug nach
Reuth verbracht worden? Ist das
Schiff Bolkoburg tatsächlich das
allerletzte Schiff gewesen, oder
gab es vielleicht noch eins danach? Ich bin seit langer Zeit auf
der Suche nach Antworten zu
meinem „Flüchtlingsablauf", bisher leider ohne Erfolg. Leider
habe ich zu Lebzeiten meiner
Mutter nicht weiter nachgefragt.
Ich kann mich nur noch daran erinnern, dass meine Mutter von einem Schiff mit dem Namen , Wal-
... zu schmuckem, neuem Leben erweckt. Kein WiederaufbauProjekt, an dem nicht einzelne Landsleute wesentlichen Anteil
hatten!
Fotos (2): Karallus
Wird das MD Heblos gedruckt? Schreibt uns ein Leser.
NEIN! Da können unsere Leser sicher sein. Nur fehlerfrei sind wir alle
nicht. Dafür entschuldigen wir uns.
Hier noch einmal die Abbildung mit der richtigen Bildunterschrift.
Der Hexenberg in Schwarzort ist eines der beliebtesten Ausflugsziele bei
den Nehrungsbesuchern.
Fotos (2) Probst
illttodcr Zlatftfjfboot
Seite 28
Zur Wahl stehen noch die Kalanippe mit dem Buchstaben „G"
und der Tazaszagis mit dem
Buchstaben „H". Von der namentlichen Bezeichnung her
kommt eher Letzterer in Betracht. Denn die Endungen ,,-szagis" und ,,-szoge" sind aus dem litauischen ,,-zogis" (männlich)
bzw. „-zöge" (weiblich) für „Wiesenflüsschen" abgleitet Aber
noch ein anderer Grund spricht
für diese Lösung, nämlich die
Reihenfolge der Mündungsarme
bei Henneberger: Bei ihm mündet links benachbart zum Ulm
der Tazaszagis ins Kurische Haff.
In den neueren Karten finden wir
an derselben Position die Stadszoge.
Schlussendlich bleibt noch die
Kalanippe übrig. Nach Caspar
Henneberger befand sie sich zwischen der Russe (heute Russneit)
und der Tazaszagis (heute Stadszoge). Bei der Recherche von historischen Karten haben wir bisher keinen Mündungsarm namens Kalanippe finden können.
Um sie zu identifizieren, müssen
wir uns mit den Erkenntnissen
der Deltaforschung etwas näher
vertraut machen. Im Prinzip gibt
es zwei Varianten, wie Flussverzweigungen im Delta entstehen:
Farbige Übertragung der Henneberger'schen Mündungsarme
auf eine Kartengrundlage von 1899.
Das
Memeldelta
Fortsetzung von S. 21
Wir kommen der Lösung durch
das Kartenwerk von Friedrich
Leopold von Schroetter aus den
Jahren 17964802 wesentlich
näher. Die Karten sind in der
Berliner Staatsbibliothek archiviert. Darin sind Bundulup-Fluss
und Stilbeck-Fluss als namentlich
bezeichnete Abzweigungen aus
dem Ulm-Fluss dargestellt. Dass
sie hier nicht bzw. nicht mehr wie bei Caspar Henneberger - in
die Krakerorther Lank münden,
sondern zur Nordspitze des Dumbelteichs fließen, ist einmal mehr
das Ergebnis der fortgeschrittenen Deltaentwicklung.
Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang, dass die Stilbeck
im 16. Jahrhundert für die Schiffahrt offenbar noch von großer
Bedeutung war. Caspar Henneberger beschreibt sie als „bequemst zu schiffen" (1576) und
erläutert: „... wenn die Schifffe]
nicht durch die Gilgfe] herab
oder hinauf können, muss man
Z w e i Varianten der
Flussverzweigungen
durch die Stilbeck kommen."
(1595). Folglich ist die Stilbeck
seinerzeit nicht nur für das Delta
des Russ-Stroms, sondern für das
gesamte Memeldelta ein wichtiger Wasserweg gewesen. In den
neueren Kartenwerken ist der
Verlauf der Stilbeck noch nachvollziehbar,
allerdings
nicht
mehr, wie in der Schroetter'schen
Karte, mit einer Namensbezeichnung.
1. Mündungsverzweigungen: Der
Strom lagert an seiner Mündung
die mitgeführten Sedimente ab.
Dadurch bilden sich Inseln, um
die der Strom herum fließen
muss. So gabelt er sich in mehrere
Mündungsarme auf. Ein typisches Beispiel für diese Variante
ist die Mündung der Skirwiet, wie
sie sich seit Mitte des 18. Jahrhunderts entwickelt hat.
Vertiefen wir uns wieder in die
Schroetter-Karte: Die noch gesuchten Namen Kalanippe und
Tazaszagis tauchen darin nirgends auf. Aber genau gegenüber
vom Bundulup-Fluss zweigt aus
dem Ulm-Fluss nach links der
Stadszogisch-Fluss ab. In den
Kartenwerken des 20. Jahrhunderts sind diese beiden Abzweigungen unter den Bezeichnungen
Bundlupp (lit. Bundulupe) und
Stadszoge (lit. Statzoge) wiederzufinden. Da die Stadszoge als
Name so oder so ähnlich im Verzeichnis von Caspar Henneberger nicht auftaucht, stellt sich die
Frage, welchem seiner Mündungsarme sie entsprechen mag?
2. Dammflussverzweigungen;
Der Strom lagert einen Teil der
mitgeführten Sedimente schon
vor seiner Mündung zu beiden
Seiten des Flussbettes ab. Dadurch entstehen kleine Uferdämme, deren Oberkanten allerdings
nicht so regelmäßig geformt sind
wie bei Deichbauten. Wenn nun
eine zeitweilige Verstopfung des
Flussbettes eintritt - zum Beispiel
bei Eisgang oder Hochwasser staut sich das Wasser zunächst
hinter der Barriere auf. Schließlich fließt es an den etwas flacheren Stellen über die Uferdämme
und bahnt sich dahinter seinen
Weg. Bleibt die Barriere im Flussbett längere Zeit bestehen, können sich solche „Notabläufe" zu
Nr. 2-Februar 2010
neuen Gewässerbetten erweitern. Für die Dammflussverzweigungen ist aus physikalischen
Gründen charakteristisch, dass
sich stets nach beiden (!) Seiten
ein Ablauf bildet und annähernd
rechtwinklig vom Ausgangsgewässer wegstrebt. Es handelt sich
also gewissermaßen um ein Zwillingsphänomen.
Bundlupp
und
Tazaszagis/Stadszoge sind ein typisches
Produkt der Dammflussverzweigung, d.h. sie sind durch eine zeitweilige Verstopfung des Ulm entstanden.
Die Schroetter'sche Karte von
1796/1802 belegt, dass die Stilbeck ebenfalls mit dem charakteristischen rechten Winkel vom
Ulm abgezweigt ist. Wenn man
sich das Muster der Dammflussverzweigung vergegenwärtigt,
lässt sich bei Schroetter auch ihr
linker Zwilling - als sehr feine Linie - identifizieren. Er war Ende
des 18. Jahrhunderts bereits weitgehend verlandet und nur noch
als schmaler Graben vorhanden.
An gleicher Stelle verläuft auch
heute noch ein Entwässerungsgraben. Er geht vermutlich auf
den ehemaligen Mündungsarm
Kalanippe zurück, den linken
Zwilling der Stilbeck.
Zurück zum Gesamtbild. Sehen
wir uns die Ergebnisse unserer
Recherchen noch einmal im
Überblick an, dann erhalten wir
das Bild der hier abgebildeten
Karte. Die blaue Farbe zeigt, wo
die Mündungsarme aus der Karte
von Caspar Henneberger 1576
verlaufen sind. Lediglich der
Mündungsarm „A", die Ackmena, lässt sich auf dem Kartenausschnitt nicht unterbringen. Denn
anders als in der Karte von 1576
dargestellt, ist sie nicht gegenüber von der Atmath aus dem
Russ-Strom abgezweigt, sondern
schon drei Kilometer davor. Zu
Hennebergers Zeiten war ihr Abzweig bereits „verfüllet", also
versandet. Die kleine Ungenauigkeit in der Henneberger'schen
Darstellung schmälert nicht das
große Verdienst dieses Mannes.
Wir verdanken ihm ein Kartenwerk von wahrhaft historischer
Bedeutung.
Zum guten Schluss: Eine Bitte
um Unterstützung. Vor einem
Jahr haben wir, die Autoren, damit begonnen, ein digitales Archiv zum Russer Memeldelta aufzubauen. Es beinhaltet alte und
neue Fotos, Texte und demnächst
auch Tondokumente. Dazu wer-
Nr. 2 - Februar 2 0 1 0
ten wir Literaturquellen aus, recherchieren in Archiven und
sprechen mit Zeitzeugen. Das
Archiv
wird
zweisprachig
deutsch-litauisch aufgebaut. Die
eingestellten Dokumente sind
mit einer historischen deutschen
und eine aktuellen litauischen
Karte verknüpft. Klickt man an
einer Stelle in der Karte eines der
dargestellten Symbole an, so öffnet sich ein Fenster mit dem betreffenden Text und/oder den
Bildern. Die Auswertung der historischen Karte von Caspar
Henneberger ist einer von mehreren Bausteinen für dieses Archiv.
Nun unsere Bitte: Wenn Sie Unterlagen aus dem „Russer Wasserwinkel" leihweise zur Verfügung stellen können wie alte Fotos, Postkarten oder Lebenserinnerungen von Verwandten und
Freunden, oder wenn Sie aus eigenem Erleben berichten können, würden wir uns freuen, wenn
Sie mit uns Kontakt aufnehmen
unter folgender Adresse: Michael
Jürging, Davenstedter Str. 26,
30449 Hannover, Tel. 0511 - 33
895-33 (tags) oder 0511 - 4 4 85 13
(abends und am Wochenende)
E-Mail: [email protected] [email protected]
JUcmctfT gfotttflfboof
vom 30. April 1936.
ASCHMANN, W. (1974); Auf
den Spuren der Sklade. - Leserbrief im Memeler Dampfboot,
Nr. 2/1974.
GERLACH, H. (1978): Nur der
Name blieb. - Düsseldorf und
Wien.
HENNEBERGER, C. (1595):
Ercleru[n]g der Preüssischen
grössern Landtaffel oder Mappen. - Königsberg.
JÄGER, E. (1982): Prussia-Karten 1542-1810. - Schriften des
Nordostdeutschen Kulturwerks
Lüneburg, Weißenhorn.
KILIAN, L. (1982): Zu Herkunft
und Sprache der Prußen. - 2. erw.
Aufl., Habelt Sachbuch, Bd. 1,
Bonn.
KOPP, J. (1911): Der Memelstrom. - Mitteilungen der Litauischen literarischen Gesellschaft,
Bd. 5 (25.-30. Heft), S. 582-608.
WILLOWEIT, G. (1974): Die
Mündungsarme des Rußstromes.
Memeler
Dampfboot,
Nr. 1/1974, S. 4-5.
WITTE, E. (1980): Wo Charlotte
Keyser zu Hause war. - Memeler
Dampfboot, Nr. 9/1980, S. 134.
Zitierte Literatur:
ANONYM (1936): Hennebergers Bericht über unsere Heimat
1595. - Der Grenzgarten, Beilage
des Memeler Dampfboots, Nr. 4
Redaktionsschluss
für die kommende
Ausgabe ist
Samstag,
der & Man 2010,
In Liebe und Dankbarkeit nehmen
wir Abschied von
Wilhelm Masuhr
* 9.12.28
Plicken
f26.1.10
Beindersheim
In stiller Trauer
Lene Masuhr geb. Kumschlies
mit Peter u. Manfred
Farn. Herbert u. Erika Traschinsky
geb. Masuhr u. Kinder
sowie alle Angehörigen
Die Beisetzung fand am Freitag, den 29.1.10 auf d.
Friedhof in Beindersheim statt.
Unser besonderer Dank gilt Uwe Jurgsties (Bundesvorsit­
zender d. ADM) für seine bewegenden Worte u. allen die
mit uns Abschied genommen haben.
Traueranschrift:
Lene Masuhr, Schlittweg 5, 67259 Beindersheim
Seite 2 9
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Memelland für die Nachwelt in Vergessenheit gerät! Möglichst viele Menschen auf der Weit sollen jetzt und später möglichst viel von
uns erfahren!
Darum unsere Bitte an Euch: Sendet uns alles zu, was Ihr in Eurem
Wirkungsbereich über unser geliebtes Memelland findet oder was
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Seite 30
Wir trauern um meinen lieben Mann, unseren guten
Vater und Schwiegervater, Großvater, Urgroßvater,
Schwager und Onkel
Rolf Dumat
* 27. Februar 1921
Heydekrug
11.Januar 2010
Berlin
In Liebe und Dankbarkeit
Lotte Dumat, geb. Rühl, verw. Schwarze
Hans-Peter und Vera Schwarze
Hans-Dieter Schwarze
Magnus und Sven Schwarze
Ursula Dumat, geb. Kroll
Norbert und Angela-Ursula Dumat
Hans-Peter Schwarze
Weverstraße 24,13595 Berlin
Die Trauerfeier mit anschließender Urnenbeisetzung fand
am Freitag, dem 12. Februar 2010, um 13.00 Uhr in der
Kapelle auf dem Friedhof der Gemeinde Schönwalde-Glien,
14621 Schönwalde OT Siedlung, Fehrbelliner Straße, statt.
Der Tod kann auch freundlich kommen zu Menschen, die alt sind.
deren Hand nicht mehr festhalten will, deren Augen müde weiden,
deren Stimme nur noch sagt: „Es ist Zeit zu gehen".
Nach langer, schwerer, mit großer Tapferkeit ertragener Krankheit entschlief mein
tmusorgender Vater, unser herzensguter Opa und Onkel
Nr. 2-Februar 2010
Das Land der dunklen Wälder war seine Heimat,
die nie vergessen werden sollte.
Am 18. Januar 2010 verstarb, nach überstandener
schwerer Krankheit, für uns alle unerwartet
mein geliebter Mann, unser liebevoller, fürsorglicher
Papa und Schwiegervater und wunderbarer Opa
Konrad Leites
Studiendirektor i.R., Fachpädagoge der Logopädie
* 15. August 1925
Memel / Ostpreußen
118. Januar 2010
Norderstedt
Wir haben ihm unendlich viel zu verdanken
und wir sind unsagbar traurig.
Erika Leites, geb. Ruttkowski
Kristine Leites mit Klaus Schwettscher
und Giani-Jona
Kordula Leites
Keno Leites mit Ina, geb. Jährig,
Jasper und Janeke
Am Hange 49, 22844 Norderstedt
Eine Spende an den SOS Kinderdorf e.V., Reuschel Bank
München, Spendenkonto 1225 777, BLZ 700 303 00,
Stichwort Konrad Leites, wäre in seinem Sinne.
Wilhelm Pareigis
Grund- Und HauptschuHehrer a.D.
1913
Buttken
Ostpreußen
13.2.2010
Leutkirch
In tiefer Liebe und Dankbarkeit:
Deine Tochter:
MHda Auer
Deine Erike):
Andreas Auer
Sebastian Auer
und alte Anverwandte
Die Tr
statt
Und meine Seele spannte
weit ihre Flügel aus,
flog durch die stillen Lande,
als flöge sie nach Haus.
Von den Mühen des Alters befreit,
sind unsere lieben Mütter, Schwestern und Tanten
Erika Lengowski
geb. Bertuleit
* 17.9.1921
Heydekrug
110.1.2010
Hannover
„Mein Leben geht zu 'Ende.
Ich feg's in (Deine Hände, o mein Herr Jesu Christ.
<Du Sist mir gut gewesen, ßn (Dir Bin ichgenesen,
wenn's schwer gewesen ist."
und
Aus dem Abschiedsgedicht von M. Killus
Hildegard Bertuleit
Am 8. Januar 2010 wurde unsere liebe Mutter,
die Pfarrfrau und Dichterin
* 6.3.1927
Heydekrug
f 30.1.2010
Düsseldorf
Maria Luise Killus geb. Kibeika
geboren am 27. Juni 1912 als Missionarstochter in Daressalam
früher in Laukszargen, Kreis Tilsit-Ragntt
in Gottes Frieden heimgerufen.
In tiefer Dankbarkeit trauern
ihre fünf Kinder
Elisabeth Laudon geb. Kibeika
Ingeborg Kibeika geb. Wegener
mit allen ihren Familien
Sie diente dem Herrn - von den Eltern Ihm geweiht - lebenslang und wurde
mit ihrem großen Herzen unzähligen deutschen und litauischen Landsleuten
zum Segen. Mit einem Dankgottesdienst wurde sie am 15. Januar 2010
auf dem Friedhof in Lörrach-Stetten beerdigt.
Farn. Killus und Preßmar, 79540 Lörrach, Gustav-Hugo-Straße 2
sanft eingeschlafen.
In tiefer und stiller Trauer
Ronni Lengowski-Lattmann
Dagmar Bertuleit
Asta Busche, Vera und Günter Schneider
Dietmar Busche und Familie
Dirk Busche
Tief betroffen nimmt auch Abschied von Erika ihr Freun­
deskreis der Herderschüler, den sie aktiv im Treffen pflegte
und lange noch Kontakte aufrecht hielt.
itkmcfrr|Iam{ifbooi
Nr. 2 - F e b r u a r 2 0 1 0
Magdalena Schillgalies
Seite 3 1
Farbe bringt Leben
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Karwendelstr. 5
82223 Eichenau
geboren 1920 in Baltupönen
gelernt in der Kreissparkasse Memel
vertrieben 1945
nach Roßhaupten / Allgäu
Kinder wie die Zeit vergeht.
Unser Vater
Herbert Bintakies
geboren am 12.02.1922 in Größpelken,
Kreis Pogegen (Tilsit-Ragnit), feiert bei
bester Gesundheit seinen 88. Geburtstag.
Land der dunklen Wälder.
Gottes Wort ist die rechte Sonne,
die uns den ewigen Tag gibt zu leben und fröhlich zu sein.
(Martin Luther)
Am 11. März feiert
Es gratulieren ganz herzlich
seine 4 Töchter mit Schwiegersöhnen,
Enkeln und Urenkeln
sowie alle Verwandte und Bekannte
[email protected]
Liebes Muttchen
H a n s S c h m i d t seinen 85. Geburtstag
früher Stuften, Post Dawillen, Kreis Memel
Edith Zieschank
Am 14. Januar feierte ihren 77. Geburtstag
seine Ehefrau
geb. Malenski, geb. in Memei
Hildegard Schmidt geb. Kers
Am 15.2.2010 feierst du deinen
88'igsten Geburtstag.
früher Gedminnen, Post Dawillen, Kreis Memei
Heute leben beide in 21339 Lüneburg /
Thornerstraße 63
Es gratulieren von Herzen
deine Kinder mit Anhang
Kontakt: 030 / 692 66 65
Es gratulieren und wünschen
Gesundheit und Gottes Segen
Schwester Erna Schwede und Ehemann Walter
Tochter Regine mit Enkelin Philine
Tochter Gabriele mit Andreas
und die Enkel Julian und Anton
Nichte Ingrid und Renata
80
Am 02. Februar 2010 feiert meine liebe
Mutter und Schwiegermutter
Helene Kollmer
geb. Zander, verw. Thalis, verw. Koch
Am 15. Feb. 2010 feierte
früher Memei
jetzt 79098 Freiburg, Hermannstr. 12
Benedikt, Bernhard (Benni) Froese
ihren 89. Geburtstag!
geboren in Pakamohren, Post Plicken,
Kreis Memel (Ostpreußen)
jetzt wohnhaft in Wuppertal
seinen besonderen Geburtstag,
Wir gratulieren und wünschen
Gesundheit, Glück, Frieden
und viel Freude
Tel. 0761-31913311
Es gratuliert ganz herzlich
Deine Tochter Marianne Prochazka
Dein Schwiegersohn Dr. Reinhard Prochazka
Am 27. Januar 2010 feierte
Willi Matschullis
Deine Schwestern
früher Cullmen-Jennen
heute Veitshöchheim, Sudetenstr. 29
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85. Geburtstag am 25. Februar 2010
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Gruppenreisen nach Ostpreußen 2010
• 10.05. -22.05.: Busreise Masuren und Königsberg ab/bis Neckarwestheim
•26.05.-02.06. Busreise nach Gumbinnen zum Stadtgründungsfest
• 28.05.-06.06. Busreise Elchniederung, Tilsit, Königsberg und
Masuren
• 05.06.-13.06.: Busreise Heiligenbeil, Rauschen, Kurische Nehrung
• 15.06.-23.06.: Schijfs-Busreise Pillau, Ebenrode, Rauschen, Masuren
• 18.06.-26.06.: Busreise Tilsit-Ragnit und Nidden m. Johannisnacht
• 18.06.-26.06.: Busreise Gumbinnen und Nidden m. Johannisnacht
• 26.07.-02.08.: Flugreise Tilsit, Königsberg und Rauschen
• 31.07.-07.08.: Sommerreise nach Gumbinnen
• 10.08.-22.08.: Schijfs-BusreiseKönigsberg-Riga-Narva-St. Petersburg
• 27.08.-05.09.: Busreise Elchniederung, Rauschen undDanzig
• 27.08.-05.09.: Busreise Gumbinnen, Rauschen undDanzig
• 13.09.-20.09.: Masuren - Land der tausend Seen
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