2.3 Die Katze – ein Schleichjäger
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2.3 Die Katze – ein Schleichjäger
Bau, Lebensweise und Verwandtschaft bei Säugetieren Bau, Lebensweise und Verwandtschaft bei Säugetieren 2.3 Die Katze – ein Schleichjäger Die Katze ist ein Raubtier Die Hauskatze wird bei uns seit etwa 1000 Jahren als Haustier gehalten. Die Hauskatze stammt von der Felbkatze ab, die in Ägypten vorkommt. In ihrem Verhalten ist sie aber immer ein Raubtier geblieben. So kannst du beobachten, dass Jungkatzen z. B. interessiert Vögel mit ihren Augen verfolgen, wenn sie sich in ihrer Nähe aufhalten. Auch „untersuchen“ junge Katzen, die in Wohnungen aufwachsen, alles, was sie erreichen können. Die Geschicklichkeit, Beutetiere zu fangen, müssen sich Katzen jedoch erst erwerben. Dafür ist das Spielen mit den Geschwistertieren oder dem Muttertier wichtig. Jungkatzen trainieren dabei die Techniken, die für die spätere Jagd nötig sind. Sie lernen, wie schnell sie laufen müssen, um ihre Beute zu fangen, und wie weit sie einen Sprung ansetzen müssen, um das Opfer zu erreichen. Auch das Töten mit Schlag oder Biss will gelernt sein. 1 Hauskatze Die Katze ist ein Schleichjäger Auch noch so gut gefütterte Hauskatzen gehen auf Jagd. Katzen stellen dann hauptsächlich Mäusen, aber auch Ratten, Kaninchen, Eidechsen, Fröschen oder Vögeln nach. Hat die Katze ein Beutetier in einiger Entfernung entdeckt, schleicht sie sich vorsichtig mit geducktem Körper unter Ausnutzung von Deckungsmöglichkeiten an. Zwischendurch wartet sie immer wieder und beobachtet das Opfer. Wegen ihrer Jagdweise bezeichnet man sie als Schleichjäger. 4 Klettern mit scharfen Krallen 5 Balancieren In Sprungweite hält sie unvermittelt an und nimmt eine Lauerstellung ein. Dabei ist der Körper zusammengekauert. Augen und Ohren sind auf die Beute gerichtet. Die Hinterbeine liegen stark angewinkelt unter dem Körper und der Kopf ist weit vorgestreckt. Nur die Schwanzspitze zuckt gelegentlich. Plötzlich springt die Katze los und stürzt sich auf das Opfer. Während die Vorderpfoten mit den ausgefahrenen scharfen Krallen zuschlagen und das Beutetier festhalten, verankern sich die Hinterbeine fest im Boden. Dann erfolgt der Tötungsbiss mit den dolchartigen Zähnen des Raubtiergebisses in den Nacken des Opfers. Manchmal lassen Katzen ihre Beute noch einmal kurz los, um den Tötungsangriff zu wiederholen. Sie „spielen“ mit ihr. Auf diese Weise bauen Katzen ihren Jagdtrieb ab. Scharfe Augen, feines Gehör Zum Aufspüren von Beutetieren ist die Katze mit leistungsfähigen Sinnen ausgestattet. Die schärfsten Sinnesorgane sind ihre Augen. Nachts sind die Pupillen kreisrund und weit geöffnet, sodass auch schwaches Sternenlicht zum Sehen ausreicht. Wird eine Katze dann durch Scheinwerferlicht angestrahlt, leuchten ihre Augen hell auf. Wie von einem Spiegel werden die Lichtstrahlen von der Augenrückwand zurückgeworfen. Tagsüber sind die Pupillen zu einem schmalen, senkrechten Spalt verengt, sodass nur wenig Sonnenlicht in die empfindlichen Augen gelangen kann. Mit ihrem feinen Gehör entgehen der Katze selbst schwache Geräusche wie leises Mäusepiepsen nicht. Die beweglichen Ohrmuscheln können Katzen zu den Stellen hin ausrichten, aus denen Geräusche kommen. Die Ohrmuscheln wirken wie Schalltrichter. Auf diese Weise stellen Katzen sowohl die Richtung als auch die Entfernung der Geräuschquelle fest. 2 Hauskatze mit Beute A D B E C 3 Jagdweise der Katze. A anschleichen; B abwarten; C lauern; F D angreifen; E fangen und festhalten; F töten | 42 | | 43 | aus: BIO LOGISCH 1 © 2009 Verlag E. DORNER GmbH, Wien