Hochschulzeitung "TU intern" - April 2008 - Pressestelle
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Hochschulzeitung "TU intern" - April 2008 - Pressestelle
T 4/08 April 2008 www.tu-berlin.de/presse/tui Die Hochschulzeitung der Technischen Universität Berlin Mobil gesucht – mobil gefunden ester Für Erstsem Studierende entwickelten einen mobilen Dienst, um jederzeit und überall eine Mitfahrgelegenheit zu finden Seite 7 Inhalt Willkommen an der TU Berlin Vom Minarett zum Glockenturm Was das neue CampusCenter Studierenden bietet, wie sich Lesestunden in der Unibibliothek effizient nutzen lassen, welche elektronischen Dienste die Uni bietet und vieles mehr für Uni-Anfänger Seite 8 Wie im spanischen Toledo im Laufe von Jahrhunderten Moscheen zu Kirchen umgewandelt wurden Seite 9 Ziegler erhält Communicator-Preis AKTUELL Gebündelt, geprüft, zugelassen Wie die neue Stiftung für Hochschulzulassung die Studienplatzvergabe optimieren soll. ZVS-Chef Ulf Bade im Interview Seite 2 Aktive Mittlerrolle zwischen Öffentlichkeit und Forschung gewürdigt D er Präsident lädt alle TU-Mitglieder am 21. April 2008 von 9.00 bis maximal 11.00 Uhr zu einer Vollversammlung ins Audimax (TU-Hauptgebäude) ein, um über die aktuelle Situation an der TU Berlin zu informieren. Den Beschäftigten wird für die Dauer der Vollversammlung Dienstbefreiung gewährt. tui INTERNATIONALES Internationale Brücke Informatik und Maschinenbau können TUler demnächst auch in Korea studieren. Zwei neue Doppelmaster-Verträge abgeschlossen Seite 12 Deutschlandweiter Spitzenplatz EXZELLENZCLUSTER DER TU BERLIN „UniCat“ startet D 17 Uhr, Audimax, TU-Hauptgebäude, Straße des 17. Juni 135, 10623 Berlin ➥ www.unicat.tu-berlin.de LANGE NACHT DER WISSENSCHAFTEN Ab 5. Mai online W issenshungrige Nachtschwärmer können sich ab dem 5. Mai über sämtliche TU-Projekte zur diesjährigen Langen Nacht der Wissenschaften online informieren. Die TU Berlin beteiligt sich mit rund 230 Projekten in Charlottenburg, Wedding, Dahlem und erstmalig auch in Kreuzberg. Die TUMensa wird in diesem Jahr zum Kindercampus umfunktioniert. Eine von vielen Neuheiten in der „klügsten Nacht“ am 14. Juni 2008 ist die große Wissenschaftsshow im Audimax. tui ➥ www.lndw.tu-berlin.de © TU-Pressestelle/Dahl A m Freitag, den 30. Mai 2008, wird der Exzellenz-Cluster UniCat feierlich durch TU-Präsident Prof. Dr. Kurt Kutzler, den Berliner Wissenschaftssenator Professor Jürgen Zöllner und den Abteilungsdirektor für Hochschulbeziehungen der BASF AG Ludwigshafen, Professor Dieter Jahn, eröffnet. Unter anderem hält auch der Nobelpreisträger 2007 für Chemie, Prof. Dr. Gerhard Ertl, einen Vortrag. tui UniversitätsVollversammlung am 21. April 2008 TU-Präsident Kurt Kutzler (l.) schlug den Mathematik-Professor Günter M. Ziegler für den Communicator-Preis vor. Er konnte sich unter 51 Kandidaten durchsetzen. Beide stehen am blauen Buddy-Bären, einem Symbol für das DFG-Forschungszentrum MATHEON lung seiner Forschung und für seine erfolgreichen Bemühungen um ein neues, frisches Bild der Mathematik in der Öffentlichkeit ausgezeichnet, hieß es. Ziegler gehe bereits seit Jahren von sich aus aktiv auf Öffentlichkeit und Medien zu, um die Bedeutung der Mathematik anschaulich und verständlich zu machen. Über die Vergabe des Communicator-Preises entscheidet eine Jury aus Wissenschaftsjournalisten, Kommunikations- und PR-Fachleuten. „Ich freue mich sehr über den Preis, da mir neben meiner wissenschaftlichen Arbeit auch die Präsentation meines Faches sehr am Herzen liegt“, sagte Ziegler, der im Jahr 2001 mit dem Leibniz-Preis gewürdigt wurden. Es sei auch eine Auszeichnung für die vielfältigen Aktivitäten der „Mathemacher“ in Berlin und im ganzen Günter M. Ziegler, Mathematik-Professor der TU Berlin, erhält den diesjährigen Communicator-Preis für seine Verdienste um die Darstellung seines Faches. Der Preis, den der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft und die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) vergeben, gilt als die renommierteste Auszeichnung für Forscherinnen und Forscher in Deutschland, die sich um die Vermittlung wissenschaftlicher Ergebnisse in die Öffentlichkeit bemühen. Er wird am 3. Juli 2008 während des Wissenschaftssommers in Leipzig verliehen und ist mit 50 000 Euro dotiert. Günter M. Ziegler ist seit 2006 Präsident der Deutschen MathematikerVereinigung (DMV). Er werde für die herausragende öffentliche Vermitt- Land innerhalb des „Jahres der Mathematik“, so Ziegler weiter. „Er steht für einen neuen Typ von Wissenschaftler, der der Kommunikation zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit eine hohe Priorität einräumt“, kommentierte TU-Präsident Prof. Dr. Kurt Kutzler. Die Preisvergabe an Ziegler ist für die Wissenschaftsvermittlung an der TU Berlin ein weiteres Gütesiegel. In der Vergangenheit wurden bereits das TUPublikationskonzept und der neue Internetauftritt prämiert. Auch die populären Wissenschaftsshows im TUAudimax – von der Mathematik über den Erstsemestertag bis hin zur Chemie – und die TU-Angebote zur „Langen Nacht der Wissenschaften“ stoßen immer wieder auf sehr großes Publikumsinteresse. tui ie TU Berlin schafft im Fach „Elektrotechnik und Informationstechnik“ den Sprung in die Spitzengruppe forschungsstarker Hochschulen und belegt wie keine andere Universität sieben von acht Spitzenplätzen. Damit ist sie deutschlandweit in diesem Fach führend. Das Ergebnis beruht auf dem CHE-Forschungsranking 2007, das das Centrum für Hochschulentwicklung am 20. Februar 2008 veröffentlichte. „Elektrotechnik und Informationstechnik“ wirbt pro Wissenschaftler/in durchschnittlich 191 900 Euro Drittmittel ein. tui ➥ www.tu-berlin.de/?id=27959 Festvortrag mit Luca Giuliani A m 22. April 2008 wird Prof. Dr. Luca Giuliani, Leiter des Wissenschaftskollegs zu Berlin, auf Einladung des TU-Präsidenten und der Gesellschaft von Freunden einen Festvortrag an der TU Berlin halten. Thema ist „Die griechische Kunst des Diskoswerfens: Text, Bild und Wirklichkeit“. Anlass ist die feierliche Verleihung des Preises der Franzke’schen Stiftung. tui 17 Uhr, Raum H 1058, TU-Hauptgebäude Lesen Sie mehr auf Seite 15 Leben ohne Luft und Licht M ehr als 9000 Forscher bewarben sich beim neu etablierten Europäischen Forschungsrat (European Research Council, ERC) um Finanzierung einer Nachwuchsgruppe, die der Rat gesamteuropäisch ausgeschrieben hatte, um Europas Grundlagenforschung zu stärken. Das Stipendium finanziert die eigenständige Forschung junger herausragender Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für fünf Jahre mit bis zu zwei Millionen Euro. Im Februar hat nun das wissenschaftliche Gremium über die Vergabe entschieden: Nur etwa 300 Vorhaben werden europaweit gefördert, nur etwa 40 in Deutschland, davon vier aus den Lebenswissenschaften. Eins davon ist das Vorhaben von Dr. Lorenz Adrian, Privatdozent und Mitarbeiter im Fachgebiet Technische Biochemie des Instituts für Biotechnologie der TU Berlin. „Wie können Lebewesen in der Tiefsee überleben, ohne Sauerstoff, ohne Licht, unter einem Druck, der Hunderte Male höher ist als der Luftdruck an der Oberfläche? Wie schaffen es Bakterien, giftige Stoffe in ungiftige umzuwandeln und daraus Energie zu gewinnen?“, fragt Dr. Lorenz Adrian und umreißt damit die komplizierten Grundzüge seiner Forschung. In der Tiefsee könnte sogar das Leben selbst entstanden sein, wie man heute vermutet. Bereits während seiner Doktorarbeit, die er an der TU Berlin bei den Professoren Helmut Görisch und Ulrich Szewzyk anfertigte, gelang es ihm, ein streng anaerobes, also ohne Sauerstoff lebendes Bakterium zu isolieren: Dehalococcoides CBDB1. Es kann Energie aus Chlorbenzolen gewinnen (durch reduktive Dechlorierung) und © MARUM, Universität Bremen, www.marum.de TU-Wissenschaftler Lorenz Adrian erhielt eines der begehrten Nachwuchs-Stipendien des Europäischen Forschungsrates von rund einer Million Euro Lebensraum für Bakterien: „Schwarzer Raucher“ in der Tiefsee kann inzwischen überall auf der Welt in Grundwasserleitern und Böden nachgewiesen werden. Die Kultivierung als Reinkultur gelingt derzeit nur drei oder vier Arbeitsgruppen weltweit. Während seiner Habilitation am Institut für Biotechnologie bei Prof. Dr. Helmut Görisch konnte Adrian zeigen, dass Dehalococcoides CBDB1 auch viele andere Benzole und Dioxine zur Energiegewinnung nutzen kann. Seine Arbeiten wurden an der TU Berlin bereits früh durch das universitätsinterne ForschungsinitiativProgramm (FIP) unterstützt. Inzwischen hat der Wissenschaftler Kooperationen mit einer Reihe von Arbeitsgruppen in den USA und in Deutschland etabliert. Innerhalb dieser Kooperationen war er an der Sequenzierung und Annotation des Genoms von Dehalococcoides CBDB1 und anderen Stämmen beteiligt. „Die Stämme dieses Bakteriums sind stark auf die Atmung mit halogenierten Schadstoffen spezialisiert“, sagt Adrian. Damit können sie toxische Verbindungen wie chlorierte Benzole, Biphenyle oder Dioxine – zu trauriger Berühmtheit gelangt durch die Giftgaskatastrophe von Seveso vor rund 30 Jahren – in weniger toxische Stoffe umwandeln. Inzwischen seien in Tiefseesedimenten ähnliche dieser sogenannten „Chloroflexi“ nachgewiesen worden. Diese will Adrian in den nächsten fünf Jahren isolieren und mit den kultivierten Dehalococcoides-Stämmen aus Grundwasserleitern vergleichen. So sollen komplexe biochemische Vorgänge in der Tiefsee aufgeklärt werden. Patricia Pätzold Seite 2 TU intern Nr. 4 · April 2008 AKTUELL Meldungen Gebündelt, geprüft und zugelassen Exzellenz ausfinanzieren Wie die neue Stiftung für Hochschulzulassung die Studienplatzvergabe optimieren soll Leopoldina als Nationale Akademie anerkannt /tui/ Die Wissenschaftsminister der Länder haben den Vorschlag der Bundesbildungsministerin Annette Schavan, der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina in Halle/Saale die Aufgaben einer nationalen Akademie zu übertragen, zustimmend zur Kenntnis genommen. Die Leopoldina soll zukünftig zusammen mit Vertretern der Länderakademien, zu denen auch die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW) sowie die Deutsche Akademie der Technikwissenschaften (acatech) gehören, die Politik beraten sowie die deutschen Akademien in internationalen Gremien repräsentieren. Der Leopoldina-Präsident, Prof. Volker ter Meulen, ist seit Juni letzten Jahres Vorsitzender der Akademiepräsidenten in Europa. Herr Dr. Bade, nach dem Abschluss des neuen Staatsvertrages mit dem Inhalt, eine „gemeinsame Einrichtung für Hochschulzulassung“ zu schaffen, wird die Zentralstelle für die Vergabe von Studienplätzen, kurz ZVS, aufgelöst beziehungsweise in eine andere Rechtsform überführt. Diese ServiceAgentur soll die Form einer Stiftung haben, wie von der Hochschulrektorenkonferenz vorgeschlagen. Was ändert sich konkret durch diese neue Rechtsform und wer sind die Träger? gebot an die Hochschulen. Er wird umso besser funktionieren, je mehr Hochschulen ihn nutzen. Die Berliner Hochschulen haben sich leider noch nicht dazu entschließen können. Ich höre immer wieder Sätze wie: „Wir würden ja gerne … aber nur, wenn auch die anderen sich beteiligen.“ Gerade die Berliner Hochschulen könnten aus dem Service-Verfahren großen Nutzen ziehen, wenn sie sich auf eine einheitliche Haltung verständigen könnten. Träger der neuen – übrigens vermögenslosen – Stiftung sind die Bundesländer und die Hochschulen zu gleichen Teilen. Während die alte ZVS nur staatliche Aufträge umgesetzt hat, wird die neue Stiftung zweigleisig fahren: Neben der im staatlichen Auftrag durchgeführten Studienplatzvergabe beispielsweise für die medizinischen Studiengänge wird sie Serviceleistungen im Auftrag der Hochschulen erbringen; sie wird sich also flexibler auf die Wünsche der Hochschulen einstellen. Mehr als 50 Prozent der Studiengänge sind derzeit bundesweit mit einem NC belegt. Ist das mit dem Verfassungsrecht vereinbar? Derzeit ist ebenfalls unüberschaubar, wie viele Studienplätze nach dem Zulassungsmarathon bundesweit frei bleiben, wofür es aber Bewerber gäbe. Könnte man diese Probleme mit der neuen Stiftung lösen? Warum ist diese Umstrukturierung notwendig und welche Maßnahmen sind nun bei der ZVS nötig, um diese Aufgabe wahrzunehmen? Nun, die Zulassungssituation ist in den letzten Jahren immer komplexer und intransparenter geworden, für die Studieninteressierten wie für die Hochschulen. Die Folgen sind zu jedem Semesterstart zu beobachten: mehr Zulassungsbeschränkungen, mehr unkoordinierte Mehrfachbewerbungen, Zulassungen, die nicht zur Einschreibung führen, eine Vielzahl von Nachrückverfahren, Exmatrikulation von bereits Eingeschriebenen, weil diese ein „besseres“ Studienangebot erhalten haben, und zum Semesterbeginn noch freie Studienplätze. TU9 wählt Präsidium /tui/ Prof. Dr. Horst Hippler, Rektor der Universität Karlsruhe (TH), wurde auf der TU9-Mitgliederversammlung in Berlin einstimmig für eine weitere Amtszeit als TU9Präsident wiedergewählt. Zum neuen Vizepräsidenten wurde Prof. Dr. Erich Barke, Präsident der Leibniz Universität Hannover, ebenfalls einstimmig gewählt. „TU9“ ist der Verband der neun führenden technischen Universitäten in Deutschland, dem auch die TU Berlin angehört. ➥ www.tu9.de Ulf Bade ist Direktor der Zentralstelle für die Vergabe von Studienplätzen (ZVS) Ist ein Start der Service-Agentur bereits 2009 realistisch und welche Zwischenschritte sind bis dahin notwendig? Die neuen Serviceleistungen erprobt die ZVS bereits seit dem Wintersemester 2006, zuerst nur für nordrheinwestfälische Hochschulen, ab dem Wintersemester 2008 auch bundesweit für Rechtswissenschaft sowie für Bachelorangebote in Betriebswirtschaft und Psychologie. Bis die rechtlichen Grundlagen – also der neue Staatsvertrag und das Stiftungsgesetz – von allen 16 Landesparlamenten genehmigt sind, werden allerdings erfahrungsgemäß 18 Monate vergehen. Können die Hochschulen wählen, ob sie ihr Auswahlverfahren an die Service-Agentur abgeben, oder ist es vorgesehen, dass sich alle Studieninteressierten nur noch bei der Servicestelle bewerben? Der Service der neuen ZVS ist ein An- Hochschulverband mit neuer Leitung /tui/ Als Präsident des Deutschen Hochschulverbandes (DHV) wurde der Völkerrechtler Bernhard Kempen Mitte März wiedergewählt. Er steht dem Verband bereits seit 2004 vor. Neu ins Präsidium gewählt wurden der Physiker Ulrich Schollwöck (Aachen) und Josef Pfeilschifter (Frankfurt). Der Physiker Gunnar Berg (Halle-Wittenberg) scheidet aus dem Gremium aus. Wie soll das Verfahren ablaufen und was sind die bedeutsamsten Neuerungen gegenüber der alten ZVS, sowohl als Service für die Studierenden als auch für die Hochschulen? Die neue ZVS wird – wie bisher – ein Informationsportal für die Studieninteressierten sein, das über Studienangebote, über Auswahlverfahren und F ür die Verbesserung der Lehre an seinen Hochschulen wird das Land Berlin von 2008 bis 2011 rund 58 Millionen Euro einsetzen. Eine entsprechende Vereinbarung zum „Masterplan – Ausbildungsoffensive“ unterzeichneten die Rektoren und Präsidenten von 14 Berliner Hochschulen und der Wissenschaftssenator Jürgen Zöllner Mitte Februar. Mehr als jeder zweite Euro dafür kommt aus dem Landeshaushalt, insgesamt 35 Millio- schaffen. An den Berliner Hochschulen werden hierzu in diesem Zeitraum insgesamt 2900 „Studierchancen“ für Erstsemester eingerichtet – davon 1200 an den Universitäten und 1700 an den Fachhochschulen. Über die Aufrechterhaltung dieser „Studierchancen“ ist ab 2011 zwischen Bund und Ländern im Rahmen der Fortsetzung des Hochschulpaktes neu zu verhandeln. Berlin wird darüber hinaus dauerhaft die Aufnahmekapazität an den Fachhochschu- Bewerbungsmodalitäten informiert. Sie wird zweitens ein Bewerbungsportal sein, das online die Studienwünsche der Bewerber registriert. Die Bewerber senden ihre Unterlagen an die Servicestelle, die diese prüft und die Daten den Hochschulen für deren Auswahlentscheidung zur Verfügung stellt. Falls gewünscht, kann die neue ZVS die Hochschulen beim Auswahlverfahren technisch unterstützen. Den entscheidenden Mehrwert für Hochschulen und Bewerber bietet die dritte Funktion der neuen ZVS: Die Ergebnisse der einzelnen Hochschulentscheidungen werden zentral zusammengeführt und abgeglichen. Statt vieler unkoordinierter Einzelzulassungen wird nur eine einzige Zulassung – und zwar in der für den Bewerber optimal möglichen Präferenz – im Auftrag der Hochschule versandt. Alle übrigen für einen einzelnen Bewerber möglichen Studienangebote stehen dann unmittelbar wieder anderen Interessenten zur Verfügung. Die neue ZVS bündelt die örtlichen Auswahlverfahren der Hochschulen. Die Auswahlentscheidung bleibt vollständig in der Hand der Hochschule. Die neue ZVS liefert dazu den organisatorischen Rahmen in einem koordinierten Verfahrensablauf. Das Gespräch führte Patricia Pätzold ➥ www.zvs.de Referat für Presse und Information TUB-newsportal Berichte aus Forschung und Lehre, Audio-Beiträge, Diskussionen, Fotos www.pressestelle.tu-berlin.de/newsportal Ist Wissenschaft immer noch männlich? Frauenanteil hat sich erhöht – Pionierin Karin Hausen wird 70 Rund 58 Millionen Euro aus dem Masterplan M it seinem Programm für Chancengleichheit will der Berliner Wissenschaftssenator Jürgen Zöllner die Situation von Frauen an Berliner Hochschulen weiter verbessern. Bereits heute stehe Berlin im Vergleich mit dem Bundesdurchschnitt recht gut da. 21,2 Prozent der Professuren sind mit Frauen besetzt (Bundesdurchschnitt 14,3 Prozent). Bei Neubesetzungen werden in Berlin zu 43 Prozent Frauen berücksichtigt. Dennoch entspricht die Beteiligung von Frauen im Wissenschaftssystem sowie in Führungspositionen nicht dem Anteil gut qualifizierter Frauen. Soeben gab das Bundesministerium für Bildung und Forschung neue Richtlinien zur Umsetzung des Professorinnenprogramms zur Förderung der Gleichstellung an deutschen Hochschulen heraus. Nicht ganz unbeteiligt an der Entwicklung, dass diesem Thema überhaupt so viel Beachtung geschenkt © TU-Pressestelle/Dahl Akkreditierung im System /tui/ In Zukunft sollen die Hochschulen wählen können, ob sie ihre Studiengänge einzeln akkreditieren lassen oder ob sie mittels der Systemakkreditierung ihr System der internen Qualitätssicherung anerkennen lassen, womit alle Studiengänge akkreditiert wären. Mit diesem Beschluss des Akkreditierungsrates ist der letzte Schritt zur Einführung der Systemakkreditierung in Deutschland vollzogen worden. Die Kriterien und Verfahrensregeln für die Systemakkreditierung entsprechen den aktuellen europäischen Standards für Qualitätssicherung in Studium und Lehre und sollen somit internationale Akzeptanz sichern. ➥ www.akkreditierungsrat.de Das Bundesverfassungsgericht hat 1972 in seiner ersten Numerus-clausus-Entscheidung festgelegt, dass Zulassungsbeschränkungen nur dann grundgesetzkonform sind, wenn die Ausbildungsmöglichkeiten der Hochschulen vollständig ausgeschöpft werden. Ein koordiniertes Bewerbungsmanagement stellt sicher, dass rechtzeitig vor Semesterbeginn alle Studienplätze, für die eine Nachfrage besteht, besetzt sind. Neue Studierchancen in Berlin Doppelspitze beim Centrum für Hochschulentwicklung /tui/ Der Hamburger Wissenschaftssenator Dr. Jörg Dräger (parteilos) wird zum 1. Juli 2008 neuer Geschäftsführer des gemeinnützigen Centrums für Hochschulentwicklung (CHE). Weiterer Geschäftsführer wird der Osnabrücker Professor für Hochschul- und Wissenschaftsmanagement Dr. Frank Ziegele, der beim CHE bereits seit 1996 verschiedene Leitungsfunktionen innehatte. Diese Doppelspitze löst Prof. Dr. Detlef Müller-Böling ab, der nach 14-jähriger Amtszeit im Juni 2008 in den Ruhestand geht. © ZVS /tui/ Bevorzugt soll der Pakt für Forschung und Innovation über das Jahr 2010 hinaus ausgestaltet werden. Das beschloss die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) auf ihrer konstituierenden Sitzung im Februar. Die GWK ist die Nachfolgeorganisation der Bund-LänderKommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung (BLK). Wichtige anstehende Themen der GWK sind die Fortsetzung der Exzellenzinitiative der Universitäten sowie die Schaffung von Studienplätzen bis 2020 zur Bewältigung des sogenannten Studentenbergs. ➥ www.pakt-fuer-forschung.de wird, ist Karin Hausen, langjährige Professorin an der TU Berlin und Pionierin der historischen Frauenforschung. Mit dem von ihr 1995 gegründeten Zentrum für interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung (ZiFG) fand ihre Forschung einen eigenen und besonderen Ort in der Wissenschaftslandschaft. Insbesondere bei der Analyse der Geschlechterverteilung in der Wissenschaft hat Karin Hausen Bahnbrechendes geleistet. Ihr Sammelband „Wie männlich ist die Wissenschaft?“, der bereits 1986 erschien, war viel beachtet und markiert einen Wendepunkt in der öffentlichen Betrachtung des Geschlechterkampfes in der akademischen Forschung. Der Professorin für Wirtschafts- und Sozialgeschichte wurde der Berliner Frauenpreis verliehen sowie das Verdienstkreuz am Bande. Am 18. März feierte Karin Hausen ihren 70. Geburtstag. pp Expertenkommission Forschung und Innovation: zu wenig Spitzentechnologie Bis zum Jahr 2010 wird der Masterplan 2900 neue Studienplätze an Berlins Hochschulen schaffen nen Euro. Den Restbetrag von 22,6 Millionen Euro erhält Berlin aus dem Hochschulpakt 2020 – und zwar anwachsend von 4,1 Millionen Euro im Jahre 2008 bis zu 10 Millionen Euro im Jahre 2010. Mit der „Ausbildungsoffensive“ werden zwei Initiativen zur Schaffung zusätzlicher Studienanfängerplätze in Berlin miteinander verbunden: Mit dem Hochschulpakt 2020 haben sich Bund und Länder verpflichtet, zusätzliche „Studierchancen“ für Studierende im ersten Hochschulsemester zu len um weitere 1000 Studienanfängerplätze erhöhen. Bestandteil der Vereinbarung sind auch Gelder für weitere Programmlinien wie „Tutorenausstattung“, „Förderung der Chancengleichheit“, „vorgezogene Nachfolgeberufungen“ oder „W2-Berufungen auf Zeit“. Die drei Berliner Universitäten bekommen insgesamt 13,05 Millionen Euro, die TU Berlin davon rund 4,31 Millionen Euro. stt ➥ www.berlin.de/sen/wissenschaft/ index.html D eutschland müsse sich anstrengen, um bei den Themen der Zukunft den Anschluss nicht zu verlieren. Noch immer gebe es für Forschung und Innovation zu viele Hemmnisse – so das Urteil der unabhängigen Expertenkommission Forschung und Innovation in ihrem ersten Gutachten, das im März an Bundeskanzlerin Angela Merkel übergeben wurde. TU-Wissenschaftler waren mit Beiträgen daran beteiligt. Deutschland sei in Forschung und Innovation stark, sagte Dietmar Harhoff, Vorsitzender der Kommission, aber die Finanzierung sei problematisch und der Fachkräftemangel mache sich bemerkbar. Aufgabe der Kommission ist es, die Bundesregierung in einem der wichtigsten Zukunftsfelder zu beraten. Das Gutachten kommt zu zwei wesentlichen Erkenntnissen: Deutsche Außenhandelsabschlüsse würden hauptsächlich auf der Grundlage innovativer Produkte. erzielt. Zudem nehme Deutschland weltweit eine führende Rolle bei der Patentierung von Erfindungen ein, konzentriere sich aber zu wenig auf die Spitzentechnologie. Die Geschäftsstelle der Kommission, geleitet von Prof. Knut Blind, ist an der TU Berlin. sn TU intern Nr. 4 · April 2008 Seite 3 AKTUELL Die 68er – vierzig Jahre danach Historischer Augenblick im Audimax © Jan Röhe Was wissen die heutigen Studierenden aus dieser Zeit? Die Deutsche Physikalische Gesellschaft (DPG) ehrte am 27. Februar 2008, während ihrer Frühjahrstagung an der TU Berlin, die beiden deutschen Nobelpreisträger aus dem Jahr 2007, Gerhard Ertl (Mitte r.) und Peter Grünberg (Mitte l.), im Audimax der Technischen Universität Berlin. Mit einem minutenlangen stehenden Applaus zollten die Anwesenden des Festaktes den Leistungen der beiden herausragenden Wissenschaftler und langjährigen DPG-Mitglieder hohe Anerkennung. Die Ehrung sei ein historischer Moment für die Deutsche Physikalische Gesellschaft, sagte deren Präsident Eberhard Umbach (l.) und er dankte den beiden Wissenschaftlern für ihre Bereitschaft, sich trotz vieler Verpflichtungen intensiv in das Tagungsprogramm einzubringen. Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (r.) hob das enorme Potenzial von Wissenschaft und Forschung für den Standort hervor. Berlin investiere jährlich 1,3 Milliarden Euro in diesen Bereich. Auch TU-Präsident und Hausherr Kurt Kutzler sowie der örtliche Tagungsleiter und TU-Physiker Eckehard Schöll betonten die Innovationskraft der mehrtägigen größten europäischen Physiktagung. „Damit“, so Kurt Kutzler, „empfehlen wir uns erneut einem großen internationalen Publikum als Kongressuniversität mitten in Berlin.“ Mehr als 5100 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus 30 Ländern hatten sich auf der Jahrestagung der Deutschen Physikalischen Gesellschaft über neueste Erkenntnisse in der Physik ausgetauscht. stt „Jugend forscht“-Wettbewerb an der TU Berlin zum ersten Mal in einem wissenschaftlichen Versuchsfeld ment im eigenen Hause: „Wir haben nicht gedacht, dass alle sich vom Enthusiasmus der jugendlichen Forscher dermaßen anstecken lassen würden.“ Die Schülerinnen und Schüler wiederum lernten auf diese Weise eine technische Universität ganz selbstverständlich in einer sehr Viel Furore machten auch Vanessa Lahitte (10), Jonas Heyn (11) frühen Lebensphase kennen und würden sich so und Tim Tschubel (11) von der Katholischen Schule Salvator hoffentlich einmal für ein (V. l.) mit ihrem knallbunten, ferngesteuerten Luftkissenboot naturwissenschaftlichGünther Seliger vom Fachgebiet Mon- technisches Studienfach entscheiden. tagetechnik und Fabrikbetrieb der TU Das durch dieses Engagement entstanBerlin, war diese Premiere lohnend: dene Netzwerk zwischen der TU Ber„Wir wollen damit neue Wege in der lin und den Schulen soll weiter ausgeimmer dringlicher werdenden Nach- baut werden. Das nationale „Jugend wuchsförderung gehen“, sagt er und forscht“-Finale findet vom 22. bis 25. ist auch beeindruckt von dem Engage- Mai 2008 in Bremerhaven statt. pp © TU-Pressestelle/Dahl st Harnstoff im Schwimmbad schädlich?“, „Wie baut man einen Hammer, mit dem man sich nicht auf die Finger haut?“ oder „Kann Schule krank machen?“: Mit diesen und vielen anderen Fragen hatten sich die rund 90 Teilnehmerinnen und Teilnehmer des „Jugend forscht“-Regionalausscheids befasst, der Anfang März in der TU Berlin stattfand. Sie präsentierten im Produktionstechnischen Zentrum (PTZ) der TU Berlin und der Fraunhofer-Gesellschaft ihre Erfindungen vor einer Fachjury aus Vertretern von sieben natur- und technikwissenschaftlichen Fachrichtungen. Mit dem PTZ hatte zum ersten Mal eine technische Universität ihr Versuchsfeld für die jungen Forscherinnen und Forscher zwischen neun und einundzwanzig Jahren geöffnet. Für den Initiator und Organisator des Wettbewerbs, Prof. Dr.-Ing. Sofia Darian studiert Wirtschaftsingenieurwesen 68er sagen mir nichts … nie gehört – ich bin einfach eine fleißige Studentin und interessiere mich nicht für Politik. Phillip Hummel studiert Physik Neue Wege für junge Talente I ris als auch in Berlin. Es war eine unruhige Zeit. Für die Lehre bedeutete es, dass mehrere Studienjahre verloren gingen. Die Professoren stellten unter Druck Testate aus und die Studenten waren nicht ganz für das Studium da. Der Zusammenschluss mehrerer Disziplinen hingegen war ein absolut positiver Effekt. Den brodelnden Höhepunkt der Studentenrevolte bildete in Berlin und Paris das Jahr 1968. Als Beginn der eigentlichen Studentenrevolte wird oft der Vietnam-Kongress im Februar des Jahres an der TU Berlin gesehen. Alle nationalen und internationalen Protagonisten der Bewegung waren dabei. Er endete in einer Massendemonstration gegen den Vietnamkrieg. Die Auswirkungen auf Gesellschaft und Universität in den folgenden Jahren waren tief greifend: Abbau von Hierarchien, Aufbau von Mitbestimmung, das Ende der Verklemmtheit, Frauenbewegtheit, intensive Auseinandersetzung mit der deutschen Vergangenheit und vieles mehr. Sind die 68er heute noch ein Thema bei den Studierenden? Was ist überhaupt noch bekannt aus dieser Zeit? H intern hat Studierende und Zeitzeugen auf dem Campus Charlottenburg befragt. Unser letzter Außenminister war ja auch ziemlich aktiv in der Szene damals. Ich denke, es gibt Probleme, mit denen sich die 68er auseinandergesetzt haben, die noch immer präsent sind, und das ist vor allem den jungen Leuten auch bewusst. Die 68er haben aber auch schon viel geleistet für Toleranz in der Gesellschaft. Insbesondere haben sie aufgearbeitet, was alles im Krieg geschehen ist und nicht wirklich aufgeklärt wurde. Darunter gab es aber auch Leute, die es ein wenig übertrieben haben mit ihrer versuchten Aufklärung. Daraus ist dann zum Teil die RAF-Bewegung hervorgegangen. Ich stehe dieser Zeit positiv gegenüber und finde, man sollte nicht alles so hinnehmen, was geschieht, und versuchen die Welt mit offenen Augen zu betrachten. Felix Altgel studiert Wirtschaftsingenieurwesen Ich weiß, dass der AStA in den 68ern gegründet und damals das Mitspracherecht von Studierenden durchgesetzt wurde. Sie haben damals die Aufarbeitung des Nationalsozialismus angeschoben, aber mehr fällt mir zu dem Thema nicht ein. Ich finde auch, dass die meisten Leute darüber viel zu wenig wissen, ich selbst inklusive. Obwohl es eine wichtige Zeit für uns war. Die heutige Generation der Studierenden ist eher unpolitisch und empfindet sich auch selbst so. Amerikaner sind uneinholbar Bericht zum Stiftungsgeschehen an Berliner Hochschulen Drei Prozent sind das Ziel Der Anteil für Forschung und Entwicklung (FuE) am Bruttoinlandsprodukt stieg zwischen 2005 und 2006 um 7,4 Prozent von 48 Milliarden auf 52 Milliarden Euro. Das sind 2,53 Prozent des Gesamtaufkommens. Das ergibt die neueste Erhebung des Stifterverbandes, der regelmäßig die Daten über die FuE-Tätigkeit der Wirtschaft ermittelt. Der Stifterverband rief die Wirtschaft auf, sich stärker in diesem Bereich zu engagieren. Man wolle am Ziel der Bundesregierung festhalten, bis 2010 einen FuE-Anteil von drei Prozent zu erreichen. tui ➥ www.stifterverband.de Evaluierung des Stiftungsgeschehens an den Berliner staatlichen Hochschulen von 2000 bis 2006 hervor, an dem auch die Hochschulen beteiligt waren. Zwar gehen die Verfasser der Studie und die Hochschulen davon aus, dass die Bedeutung des Stiftungsgeschehens in den nächsten Jahren noch zunehmen wird. Insgesamt könne man jedoch nicht mit der Situation zufrieden sein. Die rund 40 Stiftungen an Berliner Hochschulen, eine relativ hohe Zahl, erbrächten zum Beispiel weniger Einnahmen als erwartet. Die Kapitaleinlagen seien jeweils gering und die Zweckbestimmungen teils so spezialisiert, dass Zustiftungen ausblieben. Die große Hochschuldichte in Berlin führe zudem zu einer Konkurrenzsituation. In der Folge blieben alle Universitäten bis auf die Humboldt-Universität unter dem Bundesdurchschnitt von 2,5 Millionen Euro an Einwerbungen. Die Anstrengungen zum Fundraising der Alumni-Organisationen führen nach dem Bericht derzeit ebenfalls noch nicht zu finanziell tragenden Ergebnissen. Der Vorsprung amerikanischer Stiftungsuniversitäten sei so gut wie uneinholbar, ist die Arbeitsgruppe überzeugt, dennoch seien die Poten- ziale hier noch nicht ausgeschöpft. Stiftungsprofessuren seien ein wirksames Mittel, die Ausstattung der Hochschulen befristet zu verbessern. Auf längere Sicht dürfte jedoch das Stiftungsgeschehen die staatliche Finanzierungsverpflichtung nicht ersetzen oder relativieren. Die generelle Befristung von Stiftungsprofessuren, also der Verzicht auf eine garantierte Anschlussfinanzierung, sei ohnehin nicht praktikabel, da dies der Berufspraxis zuwiderlaufe und damit Anreize fehlten. Entsprechend wird eine Ankündigung des Wissenschaftssenators begrüßt, im Rahmen des Masterplans „Wissen schafft Berlins Zukunft“ ein Sonderprogramm vorzusehen, mit dem auch die Anschlussfinanzierung von Stiftungsprofessuren zusätzlich finanziert werden soll. Dies sei ein wirksames Instrument, könne aber nur funktionieren, wenn auch ein Mentalitätswechsel bei den Stiftern stattfände. Nicht jede beliebige zweckbestimmte Professur unabhängig vom wirklichen Bedarf sei zu akzeptieren, sondern die Hochschulen seien gehalten, sich aktiv um Stiftungsprofessuren für dringend benötigte Denominationen zu bemühen. pp ➥ www.parlament-berlin.de Pascal Meyer studiert Wirtschaftsund Gesellschaftskommunikation an der UdK Mir fällt da Rudi Dutschke ein – muss ich noch mehr sagen? Die 68er haben schon entscheidende Auswirkungen gehabt für die westliche Gesellschaft: Frauenrechte, sexuelle Freiheit. Und der Muff unter den Talaren – ich duze immer noch keinen meiner Professoren. Ich finde, in Deutschland könnte die Beziehung zwischen Profs und Studenten persönlicher sein. © TU-Pressestelle/Dahl (7) urchschnittlich 2,5 Millionen Euro jährlich werben deutsche Universitäten aus Stiftungsgeldern ein. In Berlin standen den Hochschulen im Jahr 2006 rund 13,2 Millionen Euro zur Verfügung. Es gab 53 Stiftungsprofessuren. Das meiste Geld floss an die vier großen Universitäten, einschließlich Charité. Rund 70 Prozent davon waren Spenden, 28 Prozent Stiftungsprofessuren und rund zwei Prozent Erträge aus hochschuleigenen Stiftungen. Das geht aus einem Bericht an das Abgeordnetenhaus zur D Ilse Bresiensky ist Rentnerin Hermann Bresiensky ist Renter Die 68er wirken heute noch nach, besonders, was die Situation der Frau betrifft in Wirtschaft und Wissenschaft. Ich kann mich noch gut erinnern, wie es auf den Straßen tobte, sowohl in Pa- Die Frauen haben von diesen Jahren sehr profitiert: Selbstständigkeit im Beruf und überhaupt die Anerkennung ihrer Leistung. Auch die Tatsache, dass man sich als Frau einen Beruf wählen konnte, war vorher nicht üblich. Das war so das Wesentliche, aber sonst fand ich, dass diese Zeit sehr gewalttätig war. Da fühlte ich mich stellenweise an den Krieg erinnert. Seite 4 TU intern Nr. 4 · April 2008 INNENANSICHTEN Meldungen Konzentrieren auf den Hauptcampus Flexible Arbeitszeit auch in der Bibliothek /tui/ Der Studierendenservice hat seine Webseiten auf typo3 umgestellt. Links von fremden Webseiten, die auf die bisherigen Seiten des Studierendenservice verwiesen haben, laufen jetzt zum Teil ins Leere. Übergangsweise gibt es automatische Weiterleitungen. Alle Webbetreuer werden gebeten, die Links zu überprüfen und die neue URL zu verwenden. Generelles Rauchverbot /tui/ Auch in der TU Berlin gilt seit dem 1. Januar ein Rauchverbot in allen umschlossenen Räumen. Dem Nichtraucherschutzgesetz, das seit dem 1. Januar 2008 für Berlin gilt, müssen alle öffentlichen Verwaltungen des Landes Berlin unabhängig von ihrer Rechtsform gehorchen. Die TU Berlin ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts. Betroffen von dem Rauchverbot sind also nicht nur Hörsäle, sondern auch Flure, Treppenhäuser, Büro- und Lagerräume und andere. Die geschwungenen, farblich in Pastelltönen changierenden Deckenbehänge, die von außen schon so neugierig auf das neue Café im Innenhof des Hauptgebäudes machen, verraten die Hand der fantasievollen TU-Architektin Susanne Hofmann und ihrer studentischen Baupiloten. Doch die textile, gedämpftes Licht verbreitende Deko soll nicht nur schön sein. „Es ist vor allem auch eine raumakustische Maßnahme“, sagt Carola Heffter aus der TU-Bauabteilung. „Die Deckenbehänge verkürzen die Nachhallzeit und verbessern so die Sprachverständlichkeit im Raum, was ja für die Cafeteria eine wichtige Funktion darstellt.“ Am 24. April soll die offizielle Eröff- Das modern gestylte Café im Innenhof des Hauptgebäudes läuft bereits im Probebetrieb nung stattfinden. Doch es hat sich trotz der Wintermonate noch viel erst erfolgen, wenn auch das Bezirks- lung der Aufstockung am Ostflügel mehr getan im Baugeschehen an der TU amt Charlottenburg seine Straßenbau- des Hauptgebäudes gefeiert wurde. Berlin: Die Einfahrt an der Ostseite des maßnahmen beendet hat. TU-Präsident Kurt Kutzler bedankte Hauptgebäudes ist von TU-Seite fertig. Ein weiterer Meilenstein war erreicht, sich bei dieser Gelegenheit nicht nur Die ungehinderte Zu- und Abfahrt von als mit einem großen Baufest am 8. beim Leiter der Bauabteilung Hansund zur Straße des 17. Juni kann aber Februar 2008 die Rohbau-Fertigstel- Joachim Rieseberg, der die Ideen zu Sehnlichst erwartet Mädchen in technischen Ausbildungsberufen – neues Angebot Fachinformatik – Reinhard Wilk wurde verabschiedet M Mittagspause im Park © TU-Pressestelle/Dahl /tui/ Die Sitftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) gibt in ihren Schlossgärten in Berlin und Brandenburg in diesem Jahr erstmals einige Wege für Fahrradfahrer frei und weist auch weitere Liegewiesen aus. Auch im TU-nahen Schlossgarten Charlottenburg sind entsprechende Flächen ausgewiesen. ➥ www.spsg.de Offenes Bildungsangebot /tui/ Menschengerechte Arbeits- und Technikgestaltung, ökologische Produktion und Konsumtion, Gesellschaft und Politik – das sind die Überblicksthemen diverser Veranstaltungen, die die Kooperationsstelle Wissenschaft/Arbeit der Zentraleinrichtung Kooperation der TU Berlin in ihrem offenen Bildungsangebot Studierenden, Gewerkschaftern und Beschäftigten anbietet. Die einzelnen Veranstaltungen erfährt man im „Leitfaden“, der soeben erschienen ist. ➥ www.tu-berlin.de/zek/koop.htm Tischlerin statt Friseurin D er Bruch vollzieht sich offensichtlich in der Pubertät. Zehn- bis zwölfjährige Mädchen stehen Ingenieur- und Handwerksberufen offener gegenüber als ihre 15-jährigen und älteren Geschlechtsgenossinnen. Nachzulesen ist dieser erstaunliche Befund in dem Band „Ingenieurin statt Germanistin und Tischlerin statt Friseurin. Evaluationsergebnisse zum Girls’ Day – Mädchen-Zukunftstag“ in der Schriftenreihe des Kompetenzzentrums Technik-Diversity-Chancengleichheit e.V. Aber nicht nur das Alter ist ein entscheidender Faktor hinsichtlich der Berufsorientierung von Schülerinnen. Ebenso können der Schultyp, ein möglicher Migrationshintergrund sowie die Einstellung der Lehrerschaft Schülerinnen zu einem Beruf in einer „Männerdomäne“ ermuntern. In vier Aufsätzen wird die Bedeutung dieser Faktoren, ob eine Schülerin schließlich Ingenieurin oder Germanistin, Tischlerin oder Friseurin wird, untersucht. sn ➥ www.kompetenzz.de/vk06/ download_center/schriftenreihe all diesen Maßnahmen im Zuge der Konzentrierung auf den Hauptcampus entwickelt hatte, sondern auch bei den Architekten Pitz und Tritschler, dem Statikbüro und allen anderen am Bau Beteiligten, die in eineinhalbjähriger Arbeit mehr als 2000 Quadratmeter zusätzlichen Arbeitsraum für die TU Berlin geschaffen haben. Es sei ein äußerst „gelungenes Werk“. Nun wird der Innenausbau beginnen, bevor zum Sommer 2008 hin die ersten Nutzer einziehen können. Im Sommer wird auch der Vorplatz des Hauptgebäudes fertig werden. Er soll unter anderem durch die Fußbodengestaltung in seiner architektonischen Großzügigkeit wirken und wird neben einigen Baumpflanzungen, Sitzelementen und Fahrradständern keine weitere Bebauung erhalten. Bis zum Jubiläum des Hauptgebäudes im Jahr 2009 wird auch im Inneren noch einiges umgebaut, um der Universität ein frisches, modernes Gesicht als zukünftige Kongressuni zu geben. pp © TU-Pressestelle/Dahl Neue Links beachten Rohbau der zweiten Aufstockung ist fertig – Cafeteria wird eingeweiht Keine Angst vorm Bohren und Schweißen – die zukünftige Mechatronikerin Maria Niemeyer ein Bruder war mein großes Vorbild“, sagt Karin König. „Ich wollte nie im Büro sitzen.“ Vor mehr als 30 Jahren hat die heutige Ausbilderin im Bereich Industriemechanik an der TU Berlin deshalb Werkzeugmacherin gelernt und wurde irgendwann Lehrmeisterin bei Bombardier, dem großen Bahntechnikhersteller. „Allerdings sind Mädchen in technischen Berufen leider auch heute noch rar. Unter 80 Männern habe ich in den letzten Jahren zwei oder drei Frauen gehabt.“ „Ich fand das Handwerk schon immer toll, deswegen habe ich auch schon in der Schule ein Praktikum als KFZ-Mechanikerin gemacht“, erklärt Maria Niemeyer. Sie ist eine von derzeit 154 Azubis, die die TU Berlin als zweit- größter Arbeitgeber in Charlottenburg ausbildet: Allerdings lässt sie sich als derzeit einzige Frau zur Mechatronikerin ausbilden. „Es macht unheimlich viel Spaß, etwas zu bauen, zu konstruieren. Ich sehe überhaupt keinen Nachteil als Mädchen. Die Kollegen sind nett, unterstützen mich auch.“ Doch zunächst hatte Maria Niemeyer Bedenken, hat Abitur gemacht und erst mal Philosophie studiert. Bald fehlte ihr aber das Handfeste und sie bewarb sich um den Ausbildungsplatz. Dass sie als Frau vielleicht später keinen Arbeitsplatz in dieser „Männerdomäne“ bekommt, ist nicht zu befürchten: „Wir können später zwar nicht alle Azubis selbst übernehmen, aber durch den Ausbildungsverbund mit anderen Universitäten und außer- Stromeinsparung in Millionenhöhe Umweltbericht 2007: TU Berlin schont Ressourcen F ast eine Million Euro konnte die TU Berlin in den letzten zwölf Jahren durch die Drosselung des Stromverbrauchs sparen, insgesamt 6,6 Prozent pro Quadratmeter Nutzfläche. Das geht aus dem zehnten Umweltbericht „Nachhaltig Lehren und Forschen“ hervor, den der Umweltbeauftragte der TU Berlin, Thomas Albrecht, im Auftrag des Präsidenten herausgegeben hat. Die TU-eigenen Umweltleitlinien haben sich in den vergangenen zehn Jahren bewährt. Die Fakten zeigen: Der Anteil der nachhaltigen Forschung stieg um 5,5 auf fast zwölf Prozent. 6,2 Prozent der Lehre sind „grün“. Der Pro-Kopf-Wasserverbrauch, der auch den Wasserverbrauch für Forschung und Lehre einschließt, sank um 23 Prozent. Genauer gesagt wurden rund 300 000 Kubikmeter Wasser weniger verbraucht. Trotz erheblicher Steigerungen der Wasserpreise konnten auf diese Weise in den letzten acht Jahren noch fast 70 000 Euro gespart werden. Auch der Heizwärmeverbrauch sank in den letzten acht Jahren um 16,5 Prozent. So lag die Teuerung der Heizkosten in den Jahren zwischen 2002 und 2006 „nur“ noch bei rund einer Million Euro. Möglich waren die Einsparungen aber nicht nur durch sparsame Verwaltung, durch Weiterbildungen und Information. Auch in Forschung und Lehre setzt sich immer mehr Umweltbewusstsein durch. In dem Forschungsprojekt „Solaroptimiertes Bauen – Tageslichttechnik und Tageslichtnutzung in Gebäuden“ wird zum Beispiel versucht, durch intelligente Tageslichtsysteme Energie einzusparen und die Nutzerakzeptanz zu steigern. Eine Fertigungshalle wird mit einem neuen Beleuchtungskonzept versehen, mit sogenannten Hybridbeleuchtungssystemen, und das Ganze von einem umfangreichen Messprogramm begleitet. Die Ergebnisse sollen die Grundlage für Produktentwicklungen bilden, die selbstlernend und -diagnostizierend das Tageslicht kontrollieren und entsprechende Beleuchtungssysteme aktivieren. Auch Projekte zur Wasserreinhaltung oder zur Versorgung der Bevölkerung mit qualitativ hochwertigem Trinkwasser gehören dazu, die in Zusammenarbeit unter anderem mit den Berliner Wasserbetrieben bearbeitet werden. In der Lehre finden umwelt- und wirtschaftsbezogene Veranstaltungen wie „Stromerzeugung mit Windkraftanlagen“ oder „Ökologische Gebäudetechnik“ immer mehr Zulauf. Auch auf diese Weise trägt die TU Berlin zum ressourcenschonenden Verhalten in der Zukunft bei. Der TU-Umweltbericht 2007 ist beim Umweltbeauftragten erhältlich oder im Internet einsehbar. Patricia Pätzold ➥ www.tu-berlin.de/?id=16120 universitären Forschungseinrichtungen können wir meist vermitteln“, erklärt Uwe Müller. Seit Februar 2008 vertritt er einen, der lange für diese Erfolge gekämpft hat: Reinhard Wilk, der nach 37 Jahren an der TU Berlin, die letzten Jahre als Leiter des Servicebereichs Ausbildung, in Altersteilzeit gegangen ist. Für die Universitätsleitung dankte Kanzlerin Dr. Ulrike Gutheil ihm für die wertvolle Arbeit, die er über Jahrzehnte an der TU Berlin geleistet hat. Und die Entwicklung wird weitergehen. In Kürze wird ein neuer Ausbildungsberuf aus der Taufe gehoben: Fachinformatik, Fachrichtung Anwendungsentwicklung. Die Absolventen werden schon jetzt – unter anderem im IT-Servicecenter „tubIT“ – sehnlichst erwartet! pp Wie ein Labor funktioniert TU Berlin beteiligt sich zum fünften Mal am Girls’ Day E s ist wieder so weit! Am 24. April beitsplatz vorstellen werden“, so Heibeteiligt sich die TU Berlin zum di Degethoff de Campos, Zentrale fünften Mal am bundesweiten Girls’ Frauenbeauftragte der TU Berlin, die Day. in Zusammenarbeit mit dem PräsidiAngefangen hatte alles 2004. Etwa 40 um und dem Plenum der FrauenbeMädchen hatten die Möglichkeit, sich auftragten den Girls’ Day an der TU verschiedene Arbeitsplätze von und mit Frauen an der TU Berlin anzusehen. Innerhalb von nur drei Jahren wurde das Angebot so erweitert, dass mittlerweile rund 200 Mädchen am TU-Girls’-Day teilnehmen können. Auch in diesem Jahr besuchen die Mädchen zunächst wieder interessante Arbeitsplätze in der Universität. Anschließend erfahren sie, eine Lotsin an ihrer Seite, in kleinen Gruppen, wie ein Roboter gebaut und programmiert wird, wie ein Flugsimulator funktioniert oder was in einem Labor alles passiert. Die Veranstaltung endet mit Erfolgreich beim Girls’ Day: der Blick in die Roboterbau-Werkeinem gemeinsamen statt Mensa-Mittagessen und einer kleinen Verlosung. „Da wir so Berlin organisiert. „Allen Beteiligten viele positive Rückmeldungen der des Girls’ Days sei an dieser Stelle Mädchen haben, freuen wir uns na- ganz herzlich für ihr Engagement getui türlich sehr, dass viele der Anbieterin- dankt.“ nen aus dem letzten Jahr auch dieses Jahr wieder den Mädchen ihren Ar- ✉ [email protected] © TU Berlin /tui/ Die flexible Arbeitszeit – seit 2006 an der TU Berlin per Dienstvereinbarung in Kraft – gilt jetzt auch für die Beschäftigten der Universitätsbibliothek (UB). Sie waren bislang davon ausgenommen. Anlass für die Änderung sind die verlängerten Öffnungszeiten der UB. Mit dem Personalrat wurde daher die Ausdehnung der neuen Arbeitszeitregelung auf die UBBeschäftigten vereinbart. Aufgrund der besonderen Bedingungen in der Bibliothek, wo Abend-, Spät- und Sonnabenddienste geleistet werden müssen, gelten allerdings Sonderregelungen. TU intern Nr. 4 · April 2008 Seite 5 A LU M N I Leidenschaftlich bei der Sache Meldungen Verabschiedung an der Fakultät VII Mit ihrem Qualifizierungsprogramm für Auszubildende ist TU-Alumna Tanja Köhler erfolgreich im „Land der Ideen“ „Ich sehe einerseits das große Potenzial, das in Jugendlichen steckt, andererseits kenne ich die Probleme, die die Unternehmen oft mit ihren Azubis haben, weil sie Schwierigkeiten bei der Kommunikation oder der Teamarbeit haben“, beurteilt Tanja Köhler die Situation vieler jugendlicher Azubis, die häufig in der Schule nicht die Kompetenzen vermittelt bekommen, die in der Ausbildung von ihnen gefordert werden. Und da Tanja Köhler, die 2001 ihr Psychologiestudium an der TU Berlin beendet hat, ein Mensch der Tat ist, entwickelte sie das Qualifizierungsprogramm „Azubi-Fit!“. Dahinter steckt ein Seminar-und- TrainingsAngebot, bei dem die Unternehmen ihre Azubis über den gesamten Ausbildungszeitraum zu drei Seminaren pro Jahr entsenden, in denen Themen von Kommunikation über Arbeitsorganisation bis hin zu Konfliktmanagement vermittelt werden. „Ich musste nicht viel Werbung machen für dieses Angebot, es hat sich einfach herumgespro- © Enrico Becker Den Arbeitsplatz ordentlich halten, die Arbeitszeit organisieren oder einen Sachverhalt überzeugend präsentieren: Das sind Anforderungen, denen junge Auszubildende plötzlich gegenüberstehen, ohne gründlich darauf vorbereitet zu sein. Überschwängliche Freude: Tanja Köhler bei der Urkundenverleihung als „Ort im Land der Ideen“ tiative „Deutschland – Land der Ideen“ der Bundesregierung. Am 25. März bekam Tanja Köhler die Urkunde dazu überreicht. Entwickelt hat sie „Azubi-Fit!“ als ein Segment in dem von ihr im Jahr 2005 in Essen gegründeten Organisationsberatungsunter- chen und mittlerweile haben schon mehr als 50 Unternehmen ,Azubi-Fit!‘ gebucht und sind mit den Ergebnissen sehr zufrieden“, sagt Tanja Köhler, die das Programm seit 2006 anbietet. In diesem Jahr gehört „Azubi-Fit!“ zu den 365 ausgewählten Orten der Ini- /bk/ Absolventinnen und Absolventen der Studiengänge Betriebs- und Volkswirtschaftslehre, die in den letzten zwölf Monaten ihr Studium erfolgreich beendet haben, werden am 23. Mai 2008 von der Universität verabschiedet. Die Feier beginnt um 15 Uhr und findet im Lichthof sowie im Raum H 1035 statt. Auch TUAlumni der Studiengänge VWL und BWL sind herzlich zum Mitfeiern eingeladen und erhalten noch eine Einladung per Mail. Anmeldung und Information ☎ 314-2 16 41 nehmen PASOS. Das Rüstzeug für den Beraterjob, den sie erfolgreich meistert, holte sie sich unter anderem im Psychologiestudium an der TU Berlin bei Prof. Dr. Bernhard Wilpert. „Über ihn bin ich zur Organisationspsychologie gekommen. Er war einfach ein toller Professor, der mit absoluter Kompetenz und Leidenschaft das Fach vermittelte und dem ich viel verdanke“, sagt sie. Mit Leidenschaft bei der Sache sein, das kann auch Tanja Köhler und so wundert es nicht, dass man gleich bei einem weiteren Ort im Land der Ideen ihre Handschrift entdeckt. Parallel zu Familie und Beraterjob, engagiert sie sich in der „Ehrenamtagentur Essen“, die sie im Jahr 2004 mitgegründet hat und dabei das Konzept für „17/70 – Junge Paten für Senioren“ entwickelte, das im Februar als ausgewählter Ort im „Land der Ideen“ ausgezeichnet wurde. Und auch hier steht die Arbeit mit Jugendlichen im Mittelpunkt, die über Seminare und Trainings umfangreich auf einen ehrenamtlichen Einsatz in Seniorenheimen vorbereitet werden. „Es macht viel Spaß, mit Jugendlichen zu arbeiten. Sie sind eine unglaublich dankbare Zielgruppe“, sagt Tanja Köhler, und der Erfolg von „17/70“ und „AzubiFit!“ bestätigt dies. Bettina Klotz Abschied der Wi-Ings /bk/ Die Wirtschaftsingenieurinnen und Wirtschaftsingenieure sollten sich den 6. Juni freihalten. Dann findet die akademische Feier zur Verabschiedung derjenigen statt, die ihr Wi-Ing-Studium erfolgreich beendet haben. TU-Alumni des Fachs Wirtschaftsingenieurwesen sind herzlich eingeladen. Das TU-Alumni-Team informiert Sie nochmals per Mail. Die Verabschiedung beginnt um 16 Uhr im Lichthof im TU-Hauptgebäude. ➥ www.gkwi.tu-berlin.de Katalog „Profil zeigen“ /bk/ 25 TU-Alumni, die ein eigenes Unternehmen gegründet haben, werden seit September 2007 im Rahmen einer Wanderausstellung präsentiert. „Profil zeigen: Gründerinnen und Gründer der TU Berlin“ lautet der Titel der Ausstellung, die sowohl innerhalb der TU Berlin als auch auf verschiedenen Messen gezeigt wird. Begleitet wird die Ausstellung nun von einem rund 100 Seiten umfassenden Katalog, in dem die 25 in der Ausstellung porträtierten Alumni-Gründerinnen und -Gründer ausführlich vorgestellt und die vielfältigen Wege zur Gründung aufgezeigt werden. Der Katalog lädt Leserinnen und Leser ein, sich ein eigenes, vielleicht neues Bild von den Unternehmerinnen und Unternehmern der TU Berlin zu machen. Ausstellung und Katalog wurden vom TU-Gründungsservice der Abteilung Kooperationen Patente Lizenzen (KPL) der TU Berlin in Zusammenarbeit mit dem nationalen Alumni-Programm der TU Berlin erstellt und konnten durch eine Förderung aus dem Europäischen Sozialfonds Berlin und dank privater Sponsorengelder umgesetzt werden. Der Katalog kann im Internet bestellt werden. ➥ www.gruendung.tu-berlin.de Faszination in Bild und Ton Zwei TU-Ausgründungen siegen bei Gründungswettbewerben F bei Gründungswettbewerben ausgezeichnet. Mit der Umwandlung von 2-D- in 3-D-Formate beschäftigen sich Dr.-Ing. Matthias Kunter und Dipl.Ing. Sebastian Knorr, die derzeit gemeinsam mit TU-Professor Thomas Sikora und dem Juristen Prof. Dr. Walter Rust die Firma „imcube Media“ © imcube Media ür das optimale Bild und einen guten Ton beim Film sorgen zwei Ausgründungen aus der TU Berlin. Aber nicht nur die Beschäftigung mit dem Medium Film haben die Gründer der Firmen „imcube Media“ und „monpluqx“ gemeinsam. Beide Teams wurden kürzlich für ihre Geschäftsideen Ein Gefühl wie in der Antarktis: 3-D ist das Format der Zukunft gründen. Trotz hoher Nachfrage seitens der Filmbranche ist die Konvertierung eines Films von 2-D in 3-D momentan nur mit einem enormen manuellen Aufwand möglich und mit hohen Kosten verbunden. Durch das automatisierte Konvertierungsverfahren von „imcube“ lässt sich dieser Prozess erheblich beschleunigen. Auf der Cebit in Hannover wurden die Gründer am 5. März mit dem Gründerpreis „Mit Multimedia erfolgreich starten“ ausgezeichnet. Vergeben wird der mit 25 000 Euro dotierte Preis durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie. Beim selben Wettbewerb legte die LOEWE AG noch einen Sonderpreis zu dem Schwerpunktthema „Multimedia in der Unterhaltungselektronik“ in Höhe von 5000 Euro dazu. Nur wenige Tage vorher, am 27. Februar, siegte das Gründungsteam von „monopluqx“ in der ersten Runde des Businessplan-Wettbewerbs Berlin-Brandenburg (BPW). Das Unternehmen der vier Gründer Martin Kautzsch, Rolf Holowenko, Christian Prüfer und Thomas Plöntzke entwi- ckelt und vermarktet Softwareanwendungen zur „Filmton-Postproduction“. Sei es bei Internetvideos, Urlaubsfilmen oder bei professionellen Filmproduktionen – häufig ist es nicht möglich, einen gut klingenden Originalton am Drehort aufzuzeichnen. Die Nachbearbeitung ist zeitaufwendig und kostspielig. Das Gründungsteam von „monopluqx“, das im Institut für Sprache und Kommunikation von Prof. Dr. Stefan Weinzierl betreut wird, setzt hier an, um eine schnellere und preisgünstigere Audiosoftware auf den Markt zu bringen. Die Auszeichnungen zeigen, dass die TU Berlin mit ihrer Gründungsförderung auf einem guten Weg ist. Beide Teams werden durch den Gründungsservice der TU Berlin umfangreich beraten und unterstützt. Darüber hinaus erhalten sie ein EXIST-Gründerstipendium des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi), und das Team von „monopluqx“ hat seinen Firmensitz in der neuen Gründungswerkstatt auf dem TU-Campus. Bettina Klotz Ihre Verbindung zur TU Berlin TU-Alumni-Portal Neues erfahren, Freunde treffen, Netzwerke aufbauen www.alumni.tu-berlin.de TU-Sport zu Wasser und zu Lande Golf Grundkenntnisse des Golfspiels Termin: So, 20. 4. 2008, 11–12.30 Uhr, Driving Range Golfer’s Friend, Cordesstr. 3, 20 Euro für Alumni. Golf – Grundkurs Grundlagen für die Teilnahme an der Praxisprüfung zur Platzerlaubnis (PE). Termin: So, 27. 4. 2008 bis 8. 6. 2008, 11–12.30 Uhr, Driving Range Golfer’s Friend, Cordesstr. 3, 105 Euro für Alumni. Golfturnier Termin: Fr, 4. 7. 2008, 14–21 Uhr,Golfclub Stolper Heide, 40 Euro für Alumni. Nordic Walking Termine: Fr, 16. 5. 2008 bis 13. 6. 2008, 16.30–18 Uhr, Treffpunkt: TU-Sporthalle, und Fr, 20. 6. 2008 bis 18. 7. 2008, 16.30–18 Uhr, Treffpunkt: TU-Sporthalle, 30 Euro für Alumni. leihe der TU-Wanderpaddelboote und die Teilnahme an den Canadier-Workshops. Bitte Passbild mitbringen! Verschiedene Termine. 26 Euro für Alumni. Paddeln – Kanu-Workshop Zur Verbesserung von Paddeltechniken. Termin: So, 15. 6. 2008, 11–17 Uhr, TU-Bootshaus, 30 Euro für Alumni. Teilnahme ist Voraussetzung für die freie Aus- Tanzen Kurse zu Standard/Latein und Folklore. Verschiedene Termine. Rudern Fitness Rudertreffs und Mannschaftsrudern. Verschiedene Kurse und Termine. Zum TU-Fitnessangebot gehören Kurse wie „Atem und Bewegung“, „Fitness am Morgen“, „Fitness-Studio/Rückenschule“, „Waldlauf“ oder „Autogenes Training“. Verschiedene Termine. Segeln Auffrischungskurse (44 Euro für Alumni) oder auch Schnupperfahrt mit dem historischen Seekreuzer „Pinguin“ (17 Euro für Alumni). Verschiedene Termine. Radwandern Paddeln näen. Termin: 27. 7. 2008–4. 8. 2008, 8 Etappen à 60 km, 330 Euro für Alumni. Preise jeweils inkl. Verpflegung, Gebühren, Gepäcktransport etc. © pixelio.de/Dietmar Meinert Auch für den Sommer 2008 bietet der TUHochschulsport zusammen mit dem Alumni-Team der Pressestelle erneut ein umfangreiches Sportprogramm für Alumni und Beschäftigte der TU Berlin an. Sportliche Alumni und solche, die es noch werden wollen, können sich online einen Überblick über das vielfältige Kursangebot verschaffen. Ob Golfen, Paddeln oder Fitnesstraining, für jeden ist was dabei. Und wer mit dem Rad in Südeuropa unterwegs sein möchte, kann mit dem TU-Sport diesmal sogar in die Pyrenäen reisen. Bitte nehmen Sie Kursbuchungen online vor. Sie benötigen eine Bescheinigung über die Mitgliedschaft im nationalen AlumniProgramm der TU Berlin. Weitere Hinweise zu Sport und anderen interessanten Alumni-Angeboten finden Sie auch im TU-Alumni-Portal. Informationen erteilt das AlumniTeam, Bettina Klotz, Mona Niebur. ☎ 314-2 76 50/-2 29 19 ✉ [email protected] ➥ www.tu-sport.de ➥ www.alumni.tu-berlin.de Dreitägige betreute Radtour Berlin–Ostsee. Termin: Fr–So, 30. 5. 2008 bis 1. 6. 2008, 3 Etappen à 70 km, Start: S-Bhf. Lehnitz, Oranienburg, 50 Euro für Alumni. Neuntägiges Radwandern durch die Pyre- Nicht vergessen Eröffnungsparty am 19. April: Zum „Tag der offenen Tür“ des neuen TU-Sportzentrums werden im Rahmen einer großen Party die ersten beiden Sporthallen in der Dovestraße 6 eingeweiht – kostenloses Mitmachprogramm, insbesondere für Tanz und Fitness. Seite 6 TU intern Nr. 4 · April 2008 L E H R E & ST U D I U M Meldungen Reform geglückt – zwei wahrhaft historische Schritte Überholungsbedürftig /tui/ Am 3. und 4. Juni können Berliner Schülerinnen und Schüler sich bei den TU-Infotagen 2008 an der TU Berlin über das Studienangebot der TU Berlin informieren. Für den Besuch der Veranstaltung können sie vom Unterricht befreit werden. Sie erfahren, womit sich das Studium beschäftigt, wie es aufgebaut ist, wie sie ein Auslandsstudium integrieren oder wo sie hinterher Arbeit finden. Die Studiengänge stellen sich einzeln vor, es finden Vorträge und Besichtigungen statt. ➥ www.tu-berlin.de/?id=7004 Höhere Mieten für 2008 /tui/ Wegen der massiv gestiegenen Kosten für Strom, Heizung und Wasser werden die Mieten in den Studentenwohnheimen um rund 2,6 Prozent steigen. Dies betrifft nur Neuvermietungen. ➥ www.studentenwerk-berlin.de Open-Source-Jahrbuch Vorstellung als Webcast /tui/ Bereits zum fünften Mal veröffentlichte eine Arbeitsgruppe um Prof. Dr. Bernd Lutterbeck am Fachgebiet Informatik und Gesellschaft der TU Berlin das „Open Source Jahrbuch“, das Standardwerk zu Open Source, Open Access und verwandten Themen. Beiträge aus Wirtschaft, Recht und Soziologie verschaffen einen umfassenden Überblick über die Entwicklung von freier Software und freiem Zugang zu Inhalten. Inzwischen hat es sich als Standard-Referenz etabliert – vor allem bei Akademikern sowie IT-Entscheidern in Unternehmen und Verwaltungen. Das studentische Jahrbuch-Team stellte das Buch mit einer Podiumsdiskussion auf der CEBIT-Messe in Hannover vor, die als Webcast im Internet zu sehen ist. ➥ www.opensourcejahrbuch.de Preis für Schüler-Software Die Klaus-Tschira-Stiftung zeichnet herausragende von Schülern entwickelte Lernsoftware aus. Gesucht werden pfiffige Präsentationen, die Erkenntnisse und Experimente aus den Naturwissenschaften und der Mathematik veranschaulichen. Einsendeschluss: 20. 9. 2008 ➥ www.jugendsoftwarepreis.info Ideen für den Klimawandel /tui/ Mit innovativen Forschungsarbeiten zu Wasserenergie und der emissionsfreien Erzeugung von Wasserstoff haben drei Teams aus Niedersachsen den regionalen Entscheid des diesjährigen „SiemensSchülerwettbewerbs“ zum Thema „Klima wandeln“ gewonnen. Sie setzten sich gegen Teams aus Hamburg, Bremen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Berlin durch. Auch zwei Berliner Schulen erreichten das regionale Finale, das an der TU Berlin stattfand, die Partneruniversität im „Siemens-Schülerwettbewerb“ ist. ➥ www.siemens.de/generation21/ schuelerwettbewerb Es mutet wie ein zeitlicher Zufall an, ist aber tatsächlich ein schwer erarbeiteter Abschluss jeweils langer Prozesse an der Technischen Universität Berlin. Auf einmal ging es Schlag auf Schlag: Zunächst erließ der Akademische Senat am 6. Februar 2008 die Ordnung zur Regelung des allgemeinen Prüfungsverfahrens (AllgPO), und nur 24 Stunden später wurde die fakultätsübergreifende Promotionsordnung von der Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung bestätigt. Damit gelang der TU Berlin auf beiden Gebieten ein nahezu historischer Schritt im Hinblick auf eine umfassende Standardisierung beider Verfahren. Fast mit der Regelmäßigkeit jeweils eines Jahrzehnts wurde Anlauf genommen, um die Prüfungsverfahren an der TU Berlin zu vereinfachen. Es gab Vorstöße zu Rahmenordnungen und zu Musterprüfungsordnungen. Erst die Umstrukturierung der Studiengänge nach den gestuften Bachelor- und Masterabschlüssen im Zuge des BolognaProzesses vermochte den Boden auch für eine Reform nach innen zu ebnen. Nachdem in vielen Studiengängen in unglaublicher Detailarbeit die Curricula überarbeitet, ein Leistungspunktesystem eingeführt und die herkömmlichen Veranstaltungen in Module überführt worden waren, wurde jedem Beteiligten schnell klar, dass die damit zusammenhängende größere Vielfalt bei der Studienganggestaltung durchgreifende Konsequenzen haben würde. Weder war die zeitgemäße administrative Umsetzung der Modularisierung mit den herkömmlichen Instrumentarien einer Verwaltung sichergestellt, noch war der Weg frei, den respektablen Ansprüchen der Studierenden, Dozenten sowie der Verwaltungsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter im Prüfungsbereich an eine elektronische Handhabung der Prüfungsverfahren gerecht zu werden. Es Alles fließt – auch die universitären Prüfungsordnungen werden ständig optimiert. Nun gelang eine grundlegende Neufassung nung in 2. Lesung erließ. Die Bestätigung der Senatsverwaltung steht noch aus; die Ordnung soll zum Wintersemester 2008/09 in Kraft treten. Dann ersetzen ihre Regelungen gegebenenfalls entgegenstehende Bestimmungen bisheriger Prüfungsordnungen. Diese werden innerhalb von zwei Jahren angepasst, bevor der Prozess vorerst abgeschlossen ist und wieder die ersten Änderungen anstehen: Panta rhei – alles fließt. Nicht weniger kontrovers und mit ebenso historischem Anspruch gestaltete sich die Schaffung der neuen Promotionsordnung. Mit ihr gelang es erstmals, ein fakultätsübergreifendes Promotionsverfahren zu schaffen. Das Satzungsgebungsverfahren dauerte rund vier Jahre. Es begann mit der Einsetzung einer Gemeinsamen Kommission mit Entscheidungsbefugnis – immerhin sollten die fakultätseigenen Promotionsordnungen vereint werden. Auch dieser sehr musste eine EDV-Lösung geschaffen werden, welche die Prozesse des Prüfungsverfahrens schneller, effizienter und damit benutzerfreundlicher machte. Kein System der Welt vermochte es jedoch, alle aktuell aktiven und gelebten Prüfungsordnungen aus über 60 Studiengängen abzubilden. Was blieb also? Die Verfahren mussten standardisiert werden, ohne die fachspezifischen Besonderheiten der einzelnen Studiengänge nennenswert zu tangieren. Über zwei Jahre dauerte der Prozess der Satzungsgebung. Während dieser Zeit wurde auf der Basis bestehender Ordnungen stark mit allen zu beteiligenden Gremien und fachlich nahestehenden Hochschulmitgliedern diskutiert und gerungen. Die unterschiedlichen Interessen, die Vor- und Nachteile der jeweiligen Regelung wurden auf- und abdekliniert, bis der Akademische Senat mit breiter Mehrheit dem internen Prozess ein Ende setzte und im Februar die Ord- Beobachtungen durch die Kamera Angebote der Landeszentrale für Politische Bildungsarbeit Neues Studienreformprojekt „Videolabor für Sozialforschung“ D ie Qualitative Videoanalyse ist ein recht junges Verfahren der empirischen Sozialforschung. Das TU-Institut für Soziologie – Fachgebiet Allgemeine Soziologie und Theorie Moderner Gesellschaften unter Leitung von Prof. Dr. Hubert Knoblauch – zählt zu den international Führenden auf diesem rasch expandierenden Feld. Dafür wurde in den letzten Jahren ein spezielles Forschungslabor an der TU Berlin aufgebaut. Um den Studierenden mehr Möglichkeiten der Teilhabe in der Praxis zu geben, wurde nun ein neues Studienreformprojekt bewilligt und das Forschungslabor mit weiteren Arbeitsplätzen ausgebaut. Visuelle Daten gewinnen für die qualitative sozialwissenschaftliche Forschung eine stark wachsende Bedeutung. Die neuen Technologien, gerade auch das sogenannte Web 2.0 mit vielen Videoanwendungen, zeigen den zunehmenden Einfluss des Visuellen. S Dieser Entwicklung wird in der Forschung durch eine Verlagerung von den bislang stark auf die Textanalyse konzentrierten Verfahren zu den audiovisuellen Methoden Rechnung getragen. Insbesondere Videodaten werden dabei erhoben und ausgewertet. Videoanalysen sind daher für die Technografie, zu der am Institut maßgeblich geforscht wird, ein wichtiger methodischer Zugang. „Da das Forschungslabor ein Alleinstellungsmerkmal besitzt, ist auch der Kompetenzerwerb in diesem Labor für die Studierenden ein entscheidender Qualifizierungsvorteil“, erklärt Dr. Bernt Schnettler, der unter anderem das Videolabor für die studentische Nutzung koordiniert. Einführungs- und Forschungsseminare sollen hier stattfinden, ebenso wie die Arbeit an Abschlussarbeiten, die sich vor allem mit der Analyse der Interaktion von Gesellschaft und Technik beschäftigen. pp Analyse der Interaktion von Mensch und Technik per Video am speziellen Sitzungstisch aus der hauseigenen Tischlerei: Bernt Schnettler (Mitte) und sein Team breite Diskussionsprozess hat sich letzten Endes gelohnt, denn das gesamte Verfahren wurde vereinheitlicht. So konnte etwa den jüngsten Entwicklungen im Hinblick auf Exzellenzinitiative und den damit verbundenen Graduiertenschulen Rechnung getragen werden, ohne vom Grundsatz eines wissenschaftlichen Masterabschlusses oder eines Äquivalents als Zugangsvoraussetzung zur Promotion abzurücken. Ebenso wurde der Zugang von Fachhochschulabsolventen den bundespolitischen Standards weitgehend entsprechend gestaltet. Damit sind der Ablauf sowie die Funktionen der tragenden Organe für alle Verfahrensbeteiligten transparent geworden. Die Ordnung ist bestätigt, wird demnächst im Amtsblatt veröffentlicht und tritt voraussichtlich im Sommersemester 2008 in Kraft. Dr. Horst Henrici, Leiter Referat Zulassung und Immatrikulation Verantwortung lernen und handeln © TU-Pressestelle/Dahl TU-Infotage im Juni Standards für Prüfungsordnungen aus mehr als 60 Studiengängen – fakultätsübergreifendes Verfahren zur Promotion © flickr.com/H. Neu /tui/ In der Bologna-Reform sieht die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) bereits Nachbesserungsbedarf. Beispielsweise sei das derzeitige Kapazitätsrecht, nach dem die Finanzierung der Ausbildungskapazitäten an den Hochschulen festgelegt wird, starr, nicht bedarfsorientiert und überholungsbedürftig. Die Ausbildungskapazitäten sollten pro Fächergruppe oder Fakultät in Zielvereinbarungen zwischen Land und Hochschule festgelegt werden, woraus sich dann eine bedarfsgerechte Grundausstattung ergebe, die Mindestqualitätsstandards sichern kann. Bei der Neuauflage des Hochschulpakts nach 2010 dürfe der Finanzbedarf der Hochschulen für den Bologna-Reformprozess nicht erneut ausgespart werden. Die erhöhten Abbrecherquoten, die in einigen Studiengängen bereits beobachtet werden, wiesen darauf hin, dass die Curriculumsplaner künftig noch mehr auf die Studierbarkeit der neuen Studiengänge achten müssten, auf bessere Betreuungsrelationen und Beratung. ➥ www.hrk.de ich eigenständig ein Urteil bilden zu können über Politik, Gesellschaft und Wissenschaft – das ist das Ziel der meisten Studierenden. Dabei helfen können die Publikationen der Berliner Landeszentrale für Politische Bildung. Sie nimmt unter den öffentlichen Einrichtungen Berlins eine besondere Stellung ein. Überparteilich – so lautet ihr öffentlicher Auftrag – soll sie die politische Bildung in Berlin fördern und die Bereitschaft unterstützen, Verantwortung für die Demokratie zu übernehmen. „Mit unseren Publikationen, zunehmend auch aus dem Bereich der neuen Medien, wollen wir Menschen helfen, sich über unterschiedliche Positionen in der Gesellschaft ein Urteil zu bilden und dann ihre Position sachlich zu vertreten und verantwortlich zu handeln“, sagt Dr. Udo Wetzlaugk, stellvertretender Leiter der Berliner Landeszentrale. „Denn politisches Bekenntnis und das aktive Eintreten für politische Ziele setzen die Kenntnis von Sachverhalten und unterschiedlichen Positionen voraus. Deswegen wendet sich unsere Einrichtung auch an diejenigen, denen ‚die Politik‘ bisher überhaupt fremd ist.“ Berlin in Geschichte und Gegenwart, sein politisches System einschließlich der Wahlen und seine Rolle als Hauptstadt bilden einen thematischen Schwerpunkt der rund 250 Titel, ebenso wie die deutsche Einheit und die Aufarbeitung der deutschen Vergangenheit. Zugleich werden gesellschaftliche Entwicklungen aufgegriffen wie die Folgen der neuen Technologien, Europa, politische, wirtschaftliche und sozialstaatliche Veränderun- gen oder Fragen der Geschlechterdemokratie. Weitere Themen sind die Rechtsextremismusprävention, Migration und Integration, der Dialog und Austausch der Kulturen und Religionen sowie zivilgesellschaftliches Engagement. Einen aktuellen Themenschwerpunkt bilden das Jahr 1968 und seine Folgen in West und Ost. Hierzu stehen drei Neuerscheinungen zur Verfügung. Für einen Großteil der Materialien, die vor Ort abgeholt werden müssen, wird eine Bereitstellungspauschale von 2 bis 4 Euro erhoben, in Ausnahmefällen von 6 Euro. An der Urania 4–10 (Ecke Kurfürstenstraße), 10787 Berlin-Schöneberg. tui ➥ www.landeszentrale-politischebildung-berlin.de ANZEIGE TU intern Nr. 4 · April 2008 Seite 7 L E H R E & ST U D I U M Mein PC, das Internet und ich Intelligent waschen Die Computernutzung ist heute durchaus ambivalent. Der PC und das Internet sind fester Bestandteil des Studienalltags, denn universitäre Arbeiten werden zunehmend online durchgeführt. Suchmaschinen erlauben in kürzester Zeit den Zugang zu gewünschten Daten. Doch der PC eignet sich auch hervorragend dazu, Spannungen, Unsicherheiten oder Unzufriedenheiten im Alltag zu lösen. In einem Spiel kann man zum Beispiel klar umgrenzte, durchaus komplexe Aufgaben bewältigen und so Gefühle von Erfolg und Glück erleben. Wo die Anforderungen komplexer werden und die eigenen Begrenzungen schmerzlich erfahrbar, verspricht das Netz unbegrenzte Möglichkeiten zur Entfaltung: Jederzeit kann ich mich überallhin klicken, Kämpfe bestehen und mit anderen kommunizieren. Und wenn es mir nicht passt, © TU-Pressestelle /Dahl Zunehmend suchen Studierende die „Psychologische Beratung“ der TU Berlin auf, die so sehr mit dem PC und dem Internet beschäftigt sind, dass sie ihr Studium oder soziale Belange vernachlässigen. Schnell sind ein, zwei Stunden mit E-Mail, MSN, StudiVZ, YouTube oder „einfach noch was googeln“ verflogen. Das kann sich noch steigern, wenn Spiele dazukommen, zum Beispiel „World of Warcraft“ oder andere Onlinespiele. Im Extremfall wird schließlich nur noch gespielt, das ganze Semester, vielleicht auch noch das folgende. „Mein PC, das Internet und ich“ heißt deshalb ein Angebot der Psychologischen Beratung für Studierende an der TU Berlin, für die der Umgang mit PC und Internet problematisch geworden ist, weil sie viel zu viel Zeit darauf verwenden. ben sonst selten verspürt. Wer diesen Weg häufig geht, bei dem entstehen „Autobahnen“ im Gehirn, die bewirken können, dass das so entwickelte Bewältigungsverhalten schließlich fast automatisch abläuft. Um diesen gebahnten Bewältigungsmustern etwas entgegenzusetzen, ist es wichtig, im realen Leben wieder lösbare, Erfolg versprechende Erfahrungen zu sammeln, sich mit realen Personen zu treffen, Hürden im Studienalltag zu überwinden. Am Ende ist es dann doch der wirksamere „Glücksbringer“, sich als angesehen und anerkannt wiederzufinden. Ziel des neuen Gruppenangebotes es ist deshalb, der Faszination des Internets auf die Spur zu kommen und gemeinsam nach Alternativen zu suchen. Der Sinn ist es nicht, das Netz und seine Möglichkeiten zu verteufeln, sondern einen kontrollierten sinnvollen Umgang damit zu finden. Ein auf dieses Problem zugeschnittenes Gruppenangebot für Studierende gab es bisher nicht. Was es dagegen gibt, ist eine recht hohe Schamgrenze der Studierenden, sich mit anderen über diese Schwierigkeiten auszutauschen. Die Gruppe bietet eine Chance dazu, diese Grenze zu überwinden. Dipl.-Psych. Mechthild Rolfes, Abteilung Studierendenservice, Psychologische Beratung PC und Studium gehören zusammen – doch das richtige Maß ist wichtig in der Computerwelt werden. Für die innere Erregung, für die Verunsicherung im realen Leben kann man im fiktiven Leben eine Lösung finden, wodurch ein starkes emotionales Gefühl entstehen kann: Das Belohnungszentrum im Gehirn wird aktiviert, Dopamin ausgeschüttet. Das erzeugt Glücksgefühle, die man im Alltagsle- schalte ich aus. Wenn ich „sterbe“, erwecke ich mich wieder zum Leben. Ganz anders, als wenn ich meine Prüfung in Analysis, Linearer Algebra oder Mechanik nicht bestehe und nur noch einen Versuch habe. Je stärker man sich im realen Leben mit Versagensängsten herumplagt, desto wichtiger kann das „fiktive Ich“ „Mein PC, das Internet und ich“ ab 7. 5. 2008, wöchentlich 14.30–16 Uhr, Raum H 62, Hauptgebäude Erdgeschoss. Interessierte melden sich bei Mechthild Rolfes, donnerstags 11–13 Uhr, Raum H 61. ☎ 314-2 53 82 ✉ [email protected] Mitfahrer gesucht und gefunden Studierende entwickeln einen mobilen Dienst für eine Mitfahrzentrale Neu: Mitfahrgelegenheit per Handy suchen Spitzensport und Studium S tudierende und Hochschulabsolventen bilden eine besonders große und erfolgreiche Gruppe im deutschen Spitzensport. Daher haben sich Kultusministerkonferenz, Sportministerkonferenz, Hochschulrektorenkonferenz und Deutscher Olympischer Sportbund für eine bessere Vereinbarkeit von Hochschulstudium und Spitzensport ausgesprochen. Die Rahmenbedingungen dafür sollen künftig weiter verbessert werden. Dazu zählt neben der Kopplung von Trainingsort und Studienort und der Flexibilisierung bei Organisation und Ablauf des Studiums auch die Freiheit der Hochschulen, einen Teil der zu vergebenden Studienplätze Spitzensportlerinnen und -sportlern vorzubehalten. Die gemeinsame Erklärung ist im Internet veröffentlicht. ➥ www.hrk.de Form eines Prototyp realisiert wurde. Der realisierte mobile Dienst ist speziell für den innerstädtischen Kurzund Nahstreckenbereich konzipiert, aber nicht darauf beschränkt: Nutzer können unterwegs von ihrem Mobilfunktelefon aus spontan nach Mitfahrgelegenheiten in ihrer Umgebung suchen, wobei ihre Position und der aktuelle Zeitpunkt als unterstützende Informationen automatisch ausgewertet werden. Passende Mitfahrgelegenheiten werden sofort als Treffpunkte in Form eines Icons auf einer Umgebungskarte angezeigt. Über das Icon lassen sich weitere Informationen zu einer Fahrt wie genaue Startzeit und Fahrerprofil erfahren. Wird die Fahrt gebucht, erhält der Nutzer die Kon- taktdaten des Fahrers. Über Benutzerprofile kann die Nutzergemeinschaft sich gegenseitig bewerten und überprüfen, vor allem auch die Zuverlässigkeit von Fahrern und Beifahrern. Entwickelt und umgesetzt wurde dieser mobile Dienst mit Marktpotenzial in enger Kooperation zwischen dem Kompetenzzentrum Offene Kommunikationssysteme (OKS) am Fraunhofer Institut FOKUS und dem gleichnamigen Fachgebiet an der Technischen Universität Berlin, der Deutsche Telekom Produktinnovation, den Deutsche Telekom Laboratories und der Qiro GmbH, der Community für mobile Geräte. pp ➥ www.oks.tu-berlin.de Digitale Zeit mit analoger Röhrentechnik TU-Studierende bauten die weltweit dritte Vollröhrenuhr E ine Digitaluhr zeigt die Uhrzeit durch Ziffern an, im Gegensatz zur Analoguhr, die zur Darstellung der Zeit Zeiger auf einem Ziffernblatt verwendet. Soweit so gut. Nun kann aber bei einer Digitaluhr die Zeitmessung auch mittels Analogtechnik zustande kommen. Dieses auf den ersten Blick rückwärtsgewandten Unterfangens haben sich Studierende der Lehrveranstaltung „Mixed Signal Baugruppen“ am Fachbereich Elektrotechnik der TU Berlin angenommen. Sie haben eine Digitaluhr mit Elektronenröhren entworfen und gebaut. „Ich habe die Veranstaltung ‚Digitaltechnik Back to the Roots‘ genannt, weil Elektrotechniker die Prinzipien der Digitaltechnik auf der Basis von Einzelbauelementen sinnlich erleben sollten, als Ergänzung zur heute üblichen Anwendung hochintegrierter Halbleiterchips“, meint Henry West- umso größer“, erzählt phal, der die LehrProjektteilnehmer Faveranstaltung leitet. bian Beß stolz. „Die Konstruktion Zu Beginn haben sich der ONCILLA-Uhr die Studierenden insetzt ein fundiertes tensiv mit der TechnoVerständnis der logie der ersten GroßAnalogtechnik und rechner der 50er-Jahre der Einzelbauelebeschäftigt. „Am mente voraus. Das liebsten hätten wir eiist viel anspruchsvolnen Vorläufer unserer ler als die Anwenjetzigen PCs nachgedung fertiger Chips“, baut. Der hätte allerso Westphal weiter. dings 100 QuadratmeBislang gab es nur ter Platz benötigt, und zwei bekannte Vollröhrenuhren auf der Historischer Nachbau: die Röhrenuhr sehr viel Strom verbraucht“, meint StuWelt. Die dritte zu dent Daniel Volquard. bauen war schwieriger als vermutet und sprengte den zeit- Auf der Fachmesse „embedded lichen Rahmen der Lehrveranstal- world“, am Stand der TIGRIS Elektrotung. „Wir haben wirklich sehr viel nik GmbH, zog die Uhr mit ihren 79 Freizeit in das Projekt investiert. Da- glühenden Röhren als Eyecatcher das vbk für war das Erfolgserlebnis am Ende Publikum an. © TIGRIS Elektronik GmbH/Nitschke ie mobile Informationsgesellschaft weiß es zu schätzen, auf bekannte und beliebte Dienste jederzeit und von überall zugreifen zu können. Das trifft auch auf Mitfahrzentralen zu, deren Nutzer überwiegend der jungen und technikbegeisterten Generation angehören. Derzeit vorhandene Online-Mitfahrzentralen erlauben es allerdings bisher nicht im vollen Umfang, spontan von unterwegs und für kurze Strecken nach Mitfahrgelegenheiten zu suchen. Daraus entstand in einer Lehrveranstaltung des TU-Gastdozenten Frank Bindel, Leiter „New Business Development, PSN Applications, Products & Innovation“ der Deutschen Telekom, die Idee einer „Ad hoc“-Mitfahrzentrale, die nun in © privat D D er Wettbewerb ist eine tolle Erfahrung“, sagt Sarah Mahdjour. Zusammen mit ihrer TU-Kommilitonin Nurgül Güven und Hanka Smiejczak von der Berlin School of Economics konnte sie die Jury im internationalen Wettbewerb „Henkel Innovation Challenge“ von ihrer Idee eines intel- © Henkel.com Viele Studierende flüchten in die fiktive Welt ihres Computers – neues Angebot der „Psychologischen Beratung“ Das Gewinnerteam in Düsseldorf ligenten Waschmittels der Zukunft überzeugen und wurde mit ihrem Team zur Siegerin gekürt. Mehr als 1000 Studierende aus sechs europäischen Ländern reichten innovative Ideen für Produkte und Business-Konzepte ein. Beim nationalen Finale im März in Düsseldorf präsentierten zehn Teams ihre Ideen vor einer hochkarätigen Jury aus Henkel-Managern. Das Gewinnerteam aus Berlin trifft noch im April im internationalen Finale in Barcelona auf seine europäischen Kommilitonen. ➥ www.henkel.com Geld für den Studienabschluss Um 80 Euro auf 750 Euro monatlich wurde Anfang des Jahres die monatliche Finanzspritze der Studentischen Darlehnskasse e.V. (daka) erhöht, um die Steigerung der Verbraucherpreise aufzufangen. Am Ende des Studiums ist die Finanzierung oft schwierig, da für den Job neben dem Studium zu wenig Zeit bleibt und umgekehrt. Seit 57 Jahren bietet die daka Berliner Hochschülern einen praktikablen Ausweg aus der Situation. Sie vergibt günstige Darlehen für bis zu zwölf Monate an Studierende und Doktoranden in der Abschlussphase. Der Verein wurde von Professoren und Studierenden der TU Berlin gegründet und ist gemeinnützig. Mittlerweile sind weitere Berliner Hochschulen beigetreten und machen die daka zu einer Gesamtberliner Institution. Die daka ist im Studentenhaus (Alte TU-Mensa) in der Hardenbergstraße zu finden. ➥ www.dakaBerlin.de Buchtipp E-Mail schreiben und gewinnen Zum ersten Mal erschien das Buch 1977, und zwar im linksalternativen Rotbuch-Verlag und im Jargon der Studentenrevolte. Nun hat es der Autor – mittlerweile selbst Professor für Sozialwesen – bereits zum zweiten Mal vollständig überarbeit, die reformierte Hochschullandschaft und die veränderten Studier- und Lehrbedingungen durch die Verbreitung des Internets einbezogen. Die Botschaft aber bleibt: Nicht einschüchtern und „bluffen“ lassen in der Uni – ganz ohne geht es im akademischen Betrieb aber auch nicht! Wolf Wagner gibt unterhaltsame, nachvollziehbare und anwendbare Tipps zum wissenschaftlichen Arbeiten und zum Überleben im universitären Chaos. Empfehlenswerter Lektüre-Klassiker für Erstsemester und alle, die es werden wollen. H intern verlost fünf Exemplare unter den ersten Einsendern. Einfach eine Mail schreiben an ✉ [email protected], Stichwort: „Uni-Bluff“ Wolf Wagner. Uni-Angst und Uni-Bluff heute. Wie studieren und sich nicht verlieren. Rotbuch-Verlag, Berlin 2007 ISBN 978-3-86789-019-9 Seite 8 TU intern Nr. 4 · April 2008 S E M E ST E R STA R T Willkommen „Wir freuen uns auf Sie!“ Dienste und Beratung rund um den Rechner Das neue „CampusCenter“ der TU Berlin konzentriert alle Beratungs- und Dienstleistungsangebote für Studierende an einem Ort © TU-Pressestelle/Dahl Der Studierendenservice der TU Berlin ist die zentrale Anlaufstelle für alle Fragen rund ums Studium. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bieten Unterstützung von der Suche des geeigneten Studienangebots über Hilfe bei der Studienorganisation oder Auslandsaufenthalten bis zur Beratung zum Karrierestart. Das im letzten Semester erst frisch eröffnete „CampusCenter“ ist zu finden im Erdgeschoss des Hauptgebäudes, Südflügel. ➥ www.studierendenservice.tu-berlin.de Öffnungszeiten: Mo–Do 9.30–15 Uhr, Fr 9.30–14 Uhr nde letzten Jahres eröffnete die TU Berlin im Erdgeschoss des Hauptgebäudes eine neue Einrichtung, die den Servicegedanken der Universität insbesondere für Studierende direkt umsetzen soll: das „CampusCenter“. Es bietet von der Beratung zu Studienfächern über die Immatrikulation oder Fragen zum Auslandsstudium bis hin zur Exmatrikulation einen umfassenden Service aus einer Hand und dient als erste Anlaufstelle für die Studierenden. An den Selbstbedienungstheken mit Internetanschluss können zudem mögliche Recherchen zum Beispiel zum Studienangebot, zu Bewerbungsund Zulassungsverfahren und -bedingungen sofort durchgeführt werden. In den neuen Räumlichkeiten des „CampusCenters“ verbinden sich moderne Strukturen mit zeitgemäßem Design. Anlaufpunkt für die Besucherinnen und Besucher ist der Info-Tresen, an dem Standardauskünfte, Infor- E Moderner Medientempel eben Partys und Sport für Studierende ebenfalls nicht ganz unwichtig: die Bibliothek. Die Zentralbibliothek der TU Berlin liegt an der Fasanenstraße in einem modernen Gebäude, das im vierten Stockwerk auch die Bibliothek der Universität der Künste beherbergt. Neben mehreren Millionen Medien birgt es Computerarbeitsplätze mit Internetanschluss, moderne Kopier- und Scanservices, Beratungscounter, regelmäßige Ausstellungen, Veranstaltungen und vieles mehr. Um von Anfang an die diversen Dienste sinnvoll nutzen zu können, ist es ratsam, eine der angebotenen allgemeinen oder speziellen Führungen in Anspruch zu nehmen. Neueste Technik macht übrigens die Nutzung einfach und hilft, Wartezeiten zu vermeiden. Online-Medienbestellungen sind möglich, an Selbstbedienungstheken können Bücher zur Ausleihe eingescannt werden, Rückgabe und Kassenautomaten ermöglichen die individuelle Rückgabe und Einzahlungen – falls man sich einmal verspätet haben sollte. So haben die Bibliothekarinnen und Bibliothekare Kopf und Hände frei, um spezielle Fragen zu beantworten und Hilfestellung in der Welt der Bücher zu geben. pp N ➥ www.ub.tu-berlin.de Alles, was wichtig ist, aus Forschung und Lehre täglich im TUB-newsportal: www.pressestelle.tu-berlin.de/ newsportal Einrichtungen des Studierendenservice an einem Ort können auftretende Fragen und Probleme zentral, zeitnah und über kurze Wege geklärt werden. Das Referat Zulassung und Immatrikulation hat, nach der Inbetriebnahme des Telefonservice, zusätzlich seine Sprechzeiten erweitert und ist sowohl mit dem Bereich nationale wie auch internationale Zulassung während der gesamten Öffnungszeit des „CampusCenters“ vor Ort vertreten. Das Prüfungsreferat informiert und berät ergänzend zu den weiterhin geltenden Sprechzeiten mittwochs am Info-Tresen. Auch die Media- und Bibliothek des Akademischen Auslandsamtes kann so während der gesamten Öffnungszeiten genutzt werden. Wir freuen uns auf Sie! ☎ 314-2 80 00 ✉ [email protected] ➥ www.tubit.tu-berlin.de Gut informiert mit dem Studierenden-Newsletter Abteilung I, Studierendenservice aus der TU-Pressestelle: www.tu-berlin.de/?id=6290 Einsteigen und aufsteigen Sport an der Uni Info-Veranstaltungen zum Masterstudiengang Real Estate Management m Wintersemester 2007/2008 startet an der TU Berlin der 7. Jahrgang des Masterstudienganges Real Estate Management (MSc). Real Estate Management ist ein berufsbegleitendes Weiterbildungsstudium zur Standort- und Projektentwicklung und führt in vier Semestern zum Abschluss Master of Science. Das Studienangebot richtet sich an Architekten, Planer, Bauingenieure, Ökonomen, Juristen, Geografen, Verwaltungsmitarbeiter und andere. In einem integrierten und interdisziplinären projektorientierten Studium schaffen die Teilnehmer die Voraussetzungen für den Brancheneinstieg oder -aufstieg. I Bewerbungsschluss: 31. Mai 2008. Informationsveranstaltungen am 21. 4. 2008 und 26. 5. 2008, jeweils von 18–20 Uhr, Raum A 606, Architekturgebäude der TU Berlin, Straße des 17. Juni 152, 10623 Berlin. ✉ [email protected] ➥ www.rem-berlin.de Die TU Berlin bietet viele weitere neue Masterstudiengänge an. Infos unter: ➥ www.tu-berlin.de/?id=7519 Tipps & Links für den Studienalltag Akademisches Auslandsamt/ Beratung und Betreuung für internationale Austauschstudierende Mensa und Speisepläne ➥ www.studentenwerk-berlin.de/mensen Achtung! Info-Veranstaltungen zum Studierendenaustausch mit Australien, Neuseeland, USA, Kanada, Lateinamerika, Korea und zum Erasmusprogramm im April und Mai Psychologische Beratung ✉ [email protected] ➥ www.auslandsamt.tu-berlin.de/ Allgemeine Studienberatung ➥ www.studierendenservice.tu-berlin.de Allgemeiner Studierendenausschuss (AStA) ➥ www.asta.tu-berlin.de Arbeitsvermittlung Heinzelmännchen ➥ www.studentenwerk-berlin.de/jobs/ BAföG-Amt des Studentenwerks Berlin ✉ [email protected] Beratung für Studierende mit Behinderungen und mit chronischen Krankheiten/Eigene Sprechstunde für Gehörlose ✉ [email protected] Career Service ➥ www.career.tu-berlin.de Campusplan ➥ www.tu-berlin.de/?id=3244 Computer und mehr ➥ www.tubit.tu-berlin.de Semesterticketbüro ➥ www.tu-berlin.de/stb Sprach- und Kulturbörse ➥ www.tu-berlin.de/fak1/skb Studieren mit Kind ✉ [email protected] Universitätsbibliothek (UB) ➥ www.ub.tu-berlin.de Vereine, Gemeinden und Vereinigungen ➥ www.tu-berlin.de/asv/vereinigungen.html Zentraleinrichtung Hochschulsport (ZEH) ➥ www.tu-sport.de Zentraleinrichtung Moderne Sprachen (ZEMS) ➥ www.zems.tu-berlin.de Zentraler Telefonservice-Express ☎ 314-2 99 99 ✉ [email protected] Viele weitere Adressen finden Sie im Wegweiser der TU-Pressestelle sowie in der Broschüre Wo geht’s lang?. Kostenlos erhältlich im Studierendenservice-Express im TU-Hauptgebäude © TU-Pressestelle Bücher, Bücher mationsmaterialien und Anträge erhältlich sind. Die wesentliche Aufgabe am zentralen Counter des „CampusCenters“ sind die Betreuung, Koordinierung und Umsetzung der Dienstleistungsangebote der einzelnen Referate der Abteilung I, des Studierendenservice. Ist für die Klärung eines Anliegens weiter gehendes Expertenwissen erforderlich, kann ein Antrag direkt bearbeitet werden oder ist eine allgemeine Studienberatung gewünscht, werden die Besucher an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu den „ServicePoints“ des „CampusCenters“ weitervermittelt. Das Informations- und Beratungsangebot richtet sich somit an Studieninteressenten, Studierende sowie Rat suchende Besucher der TU Berlin gleichermaßen. Im „CampusCenter“ sind alle Einrichtungen des Studierendenservice zu finden, die mit Verwaltung, Beratung und Information befasst sind. Durch diese Konzentration aller beteiligten ubIT, das Rechenzentrum der TU Berlin, bietet den Studierenden viele Dienste und Beratung rund um Netzwerke, Rechner, Software und Arbeitsräume an. tubIT bereitet automatisch ein Nutzerkonto für Sie vor, sobald Sie Ihren Studierendenausweis abgeholt haben. Mit einem Passwort, das Sie an der Ausgabestelle erhalten, können Sie Ihr Konto über die tubIT-Website aktivieren. Die wichtigsten Links sind in einem „Schnelleinstieg“ zusammengefasst. Sie bekommen eine eigene EMail-Adresse, sie können das drahtlose Netzwerk (WLAN) der TU Berlin nutzen. Ihr Passwort öffnet Ihnen auch die Türen zu den TU-eigenen PC-Sälen im ElektrotechnikNeubau (EN) und im Mathegebäude (MA). Sie sind im Semester von 8 Uhr bis 18 Uhr geöffnet. Arbeitsplätze und Standard- sowie auch einige Spezialsoftware stehen dort zu Ihrer Benutzung bereit. Ganz neu: tubIT stellt jedem Studierenden einen persönlichen Speicherplatz mit einer Größe von 1 Gigabyte als „Online-Festplatte“ für Dokumente, die persönliche Webseite, Bild- und sonstige Daten zur Verfügung. Diese kann weltweit von jedem Rechner aus, der über einen Internetzugang verfügt, benutzt werden. Und extra für die studentische Geldbörse: Über das Software-Portal können TU-Studierende die Software einiger Hersteller verbilligt beziehen. t © TU-Pressestelle Liebe Studierende! Hiermit möchte ich alle neuen Studierenden herzlich begrüßen. In den nächsten Tagen lernen Sie unsere Universität und den Campus genauer kennen. In den Cafeterien werden Sie zahlreiche ausländische Sprachen hören, ihr Tischnachbar im Seminar wird vielleicht aus Spanien kommen, die Teilnehmerin in Ihrer neuen Arbeitsgruppe aus der Türkei. Die Welt trifft sich auf unserem Campus. Diesen Vorteil sollten Sie auch für sich nutzen. Grenzen zu überschreiten und neue Kulturen kennen zu lernen folgt dem gleichen Prinzip, wie es in der Wissenschaft existiert: Neugierde und Forscherdrang eröffnen neue Wissenswelten und Einsichten. Dieses Abenteuer erwartet Sie in Ihrem Studium. Wir möchten Ihnen dafür die besten Bedingungen bieten – von der Betreuung bis zur Ausstattung. Dafür hat die TU Berlin ein internes Programm zur Verbesserung der Lehre aufgelegt. Darüber fließen zusätzlich zehn Millionen Euro in innovative Seminare, in die Kleingruppenbetreuung, in moderne Labore oder in Multimediaprojekte. Auch das neue „CampusCenter“ im TU-Hauptgebäude bringt für Sie neue Vorteile. Hier erhalten Sie Beratung aus einer Hand. Nutzen Sie diesen Service. Nutzen Sie auch die vielen Vorteile, die Ihnen unser Dienstleistungszentrum tubIT bietet – vom E-Mail-Account bis hin zur „Online-Festplatte“ – oder die Universitätsbibliothek mit ihren verlängerten Öffnungszeiten. Schritt für Schritt geht es auch mit den Baumaßnahmen auf dem Campus voran – wir modernisieren und bauen um, so dass die TU-Mitglieder und unsere Gäste in einem ansprechenden Ambiente arbeiten und lernen können. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen guten Start in Ihr Studium. Prof. Dr. Kurt Kutzler Präsident der TU Berlin Jedem seine eigene Website Fit in den Frühling gal, ob man sich für Kampf- oder Wassersport interessiert, fürs Tanzen, für Fußball oder den 500 Jahre alten asiatischen Ballsport „Sepak Takraw“ – das Programm der Zentraleinrichtung Hochschulsport der TU Berlin bietet mehr als 800 Kurse an. Seit dem 1. April 2008 können sie online gebucht werden. Traditionell bietet der Hochschulsport auch interessante und preisgünstige Sommerreisen: Wer mit dem Rad in Südeuropa unterwegs sein möchte, kann mit dem TUSport diesmal in die Pyrenäen reisen. Auf dem Campus selbst warten Sporthallen, Fitness-Center und Geräte. Eröffnungsparty: Am 19. April werden außerdem die ersten beiden Hallen des neuen Sportzentrums in der Dovestraße 6 mit einer großen Party eingeweiht. Den ganzen Nachmittag über gibt es ein kostenloses Mitmachprogramm, insbesondere für Tanz und Fitness. E ➥ www.tu-sport.de/?id=871 TU intern Nr. 4 · April 2008 Seite 9 FORSCHUNG Das BeziehungsProblem Frachter setzen Segel Gartenkunst für Menschen Studierende in China lernen von einer deutschen Medienwissenschaftlerin, wie deutsche Talkshows funktionieren Seite 12 Windantrieb kann auch für große Schiffe wirtschaftlich sein. Der erste Beweis ist erbracht Seite 11 Der kreative Gartenarchitekt Erwin Barth etablierte sein Fach an der TH Berlin und wurde dann Opfer des Nationalsozialismus Seite 16 Einmaliges Modellprojekt Stahlintarsien in Beton Volker Schmid kreiert eine neue Formensprache für Tragwerke Zentrum für Literatur- und Kulturforschung startet in eine neue Ära Bisher wurde das ZfL von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanziert. Mit der Förderung durch das BMBF begann 2008 für das Institut eine neue Ära. Auch ein Doktorandenprogramm wurde aufgelegt und sechs Forschungsbereiche neu strukturiert. Zu ihnen gehören unter anderem die drei Bereiche Erbe/Vererbung, „WissensKünste“ und „WissensOrdnungen“, die den Schwerpunkt „Kulturgeschichte des Wissens“ bilden. Dieser arbeitet an der Schnittstelle zwischen Natur- und Geisteswissenschaften, insbesondere in den Feldern Vererbungs-, Emotions- und Kognitionsforschung. Eines der Vorhaben in diesem Schwerpunkt ist das Projekt „Generationen in der Erbengesellschaft. Ein Deutungsmuster soziokulturellen Wandels“, das von der Volkswagenstiftung mit 900 000 Euro gefördert wird und den kulturellen Folgen des Alterns der Gesellschaft nachgeht. Sigrid Weigel ist eine der Leiterinnen. sn Sei es das Paul-Klee-Zentrum des Architekten Renzo Piano in Bern oder das schottische Parlament in Edinburgh von Henrique Mirailles – bei all diesen anspruchsvollen Projekten leitete Volker Schmid die Planung der Tragwerke. Und auch bei den überdimensionalen Fußballschuhen, aufgestellt zwischen Kanzleramt und Berliner Hauptbahnhof zur FußballWeltmeisterschaft 2006, hatte Volker Schmid die Hände im Spiel. So unterschiedlich diese Bauwerke und Skulpturen sein mögen, ihnen ist gemeinsam, dass es sogenannte Hybridkonstruktionen sind, Konstruktionen, bei denen unterschiedliche Materialien miteinander verbunden werden. Beim Paul-Klee-Zentrum zum Beispiel, einem Museumsbau, wurden wellenförmige Stahlträger auf raffinierte Weise mit Glas und Holz kombiniert, und bei den Fußballschuhen wurde nach dem Sandwichprinzip ein Schaumstoffkern mit Deckschichten aus glasfaserverstärktem Kunststoff verbunden. „Jedes Material hat besondere Eigenschaften und ist deshalb für bestimmte Aufgaben mehr oder weniger gut geeignet“, sagt Schmid, der als neu berufener Professor an der TU Berlin das Fachgebiet „Entwerfen und Konstruieren – Verbundstrukturen“ leitet und zuvor in London bei dem renommierten Ingenieurbüro „Arup“ zu dem Thema der hybriden Bauweise forschte. Die Kombination von verschiedenen Materialien ermöglicht es, so zu bauen, dass die Werkstoffe entsprechend ihren Eigenschaften optimal eingesetzt werden. „Die intelligente Verbindung unterschiedlicher Werkstoffe zu hybriden Tragwerken führt zu hocheffizienten Strukturen und einer neuen Formensprache“, sagt Volker Schmid. Diese spiegelt sich an der Mensa der Universität in Karlsruhe wider. Hier wurde das Tragwerk aus Holz mit Polyurethan bestrichen, einer gummiartigen wasserabweisenden Schicht. „Holz und Polyurethan sind so noch nie zusammen verwendet worden. Es entstand eine im Holzbau völlig neue Form“, so Schmid. An die Grenzen des bisher Machbaren ist der Bauingenieur auch bei der Konstruktion des Tragwerkes für das „Metropol Parasol“ in Sevilla gegangen. Das Bauwerk ist eine Beschattungskonstruktion für einen Platz im Zentrum der Stadt und besteht aus sechs 27 Meter hohen Sonnenschirmen; entworfen von dem Architekten Jürgen Mayer H. Zwei der sechs Stämme sind aus Beton, das Restaurant in 20 Meter Höhe wird von Streben aus Stahl getragen, und die Schirme selbst sind aus Holz. Für die Verbindungen in der kühnen wabenartigen Holzkonstruktion der Schirme kommt das in der Betonbauweise gängige Vorspannprinzip zum Einsatz. Ein Novum. Auch bei der Verbindung zwischen Stahl und Beton probiert Schmid eine neue Methode aus, die sich der Laie als eine Art Stahlintarsie in Beton vorstellen kann. Schmid: „Die Herausforderung der Hybridbauweise besteht darin, die verschiedenen Werkstoffe materialgerecht miteinander zu verbinden.“ Genau das wird ein Schwerpunkt seiner Forschung sein. Sybille Nitsche Wie aus Minaretten Glockentürme wurden Tobias Rütenik untersuchte die Umwandlung von Moscheen zu Kirchen im spanischen Toledo inst beteten Muslime in ihnen zu Allah, dann Christen zu Gott. Wie aus Toledos Moscheen Kirchen wurden, aus Minaretten Glockentürme – das untersuchte Tobias Rütenik in seiner Diplomarbeit „Transformation von Moscheen zu Kirchen in Toledo“ am Fachgebiet Bau- und Stadtbaugeschichte der TU Berlin. „Die Umwandlung der Moscheen vollzieht sich im Zuge der Reconquista, der Rückeroberung der von den Mauren beherrschten iberischen Halbinsel durch die Christen zwischen dem 11. und dem Ende des 15. Jahrhunderts“, sagt Tobias Rütenik. Nach drei Jahrhunderten islamischer Herrschaft wurde Toledo 1085 wieder christlich. Elf Pfarrkirchen, bei denen sich in historischen Quellen Hinweise finden ließen, dass © TU Berlin / Rütenik E Der Glockentrum der Kirche „San Salvador“ in Toldedo war ehemals das Minarett einer Moschee dort einst Moscheen standen, analysierte Rütenik mit den Methoden der historischen Bauforschung. Bei sieben Pfarrkirchen fanden sich Reste einer Moschee. „Bei vier Glockentürmen war nachweisbar, dass sie einmal als Minarette gedient hatten. An zwei Pfarrkirchen waren noch Reste der Moschee-Arkaden sichtbar. Und an einer weiteren Kirche erhebt sich über einem Mihrab, der Gebetsnische in einer Moschee, ein barocker Glockenturm“, zählt Rütenik seine Befunde auf. Mit der Eroberung Toledos durch die Christen wurden die meisten Moscheen, bis auf einige, die den Muslimen weiterhin als Gebetsort dienen konnten, zu Kirchen geweiht. Bauliche Veränderungen an den vormals islamischen Gotteshäusern folgten erst später. „Nachweisen lassen sie sich ab der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts“, sagt Rütenik, „also etwa 100 Jahre nach der Rückeroberung.“ Es waren vorerst Anbauten in Form eines Kreuzganges. Grundlegende Veränderungen vollzogen sich im 13. Jahrhundert. Bis zur ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts war die bauliche Transformation der Moscheen zu Kirchen abgeschlossen. Dabei erfolgte der Umbau der Moscheen zwar nicht zeitgleich, aber im Wesentlichen nach dem gleichen Muster: Zuerst wurden Chöre und Kapellen angefügt und dann der Innenraum und die Außenwände des Haram, des Betsaales der Moschee, ersetzt. Rütenik: „Man vernichtete also keinesfalls sofort die maurischen Hinterlassenschaften, sondern passte sie zunächst durch Anbauten und unter Beibehaltung von möglichst viel Bausubstanz dem neuen Zweck an.“ Zu Beginn des 16. Jahrhunderts habe sich dann allerdings eine „stilreine“ Gotik durchgesetzt, die die orientalische Formensprache verdrängte. Sybille Nitsche Faszinierend finde ich die Berliner Idee, Prothesen mit der Kraft von Gedanken zu steuern. Das klingt nach Science-Fiction, könnte aber bald Wirklichkeit werden. Charité-Neurologen und Fraunhofer-Informatiker arbeiten daran, bei gelähmten Menschen oder Unfallopfern Impulse für Bewegungen an der Kopfhaut aufzufangen und an einen Mini-Computer weiterzuleiten. Der funkt dann Bewegungsbefehle an die Prothese. Denn bei Gelähmten bleibt der Wille zu einer Bewegung erhalten, lediglich die Weiterleitung der Impulse über die Nervenbahnen in den Körper ist gestört. Mehr Aufmerksamkeit in den Medien verdient meiner Meinung nach das Thema Tod. Damit meine ich nicht © privat © Zentrum Paul Klee/Erwin Schenk Raffinierte Verbindung: Beim Paul-Klee-Zentrum in Bern wurden wellenförmige Stahlträger mit einer Glas-und-Holz-Konstruktion kombiniert AUCH EIN DOKTORANDENPROGRAMM WURDE AUFGELEGT Mit Gedankenkraft H intern befragt Journalistinnen und Journalisten, was für sie die spannendste Forschungsnachricht der jüngsten Zeit war und welches Thema mehr mediale Aufmerksamkeit verdient. Ulrike von Leszczynski ist freie Journalistin in Berlin. Für die dpa arbeitet sie im Ressort Wissenschaft/Soziales. M it 9,8 Millionen Euro fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) die Arbeit des Zentrums für Literatur- und Kulturforschung (ZfL) in den Jahren 2008 bis 2013. Das BMBF folgt damit der Empfehlung des Wissenschaftsrates, die Einrichtung weiter zu unterstützen. Das Zentrum, das von der TUProfessorin Sigrid Weigel geleitet wird, habe sich zu einem national wie international angesehenen Institut entwickelt. Profilbildend für die Arbeit seien sowohl die Auswahl der erforschten Gegenstände als auch die methodisch-theoretische Ausrichtung. Die Zusammenführung von Forscherinnen und Forschern aus ganz unterschiedlichen Disziplinen von der Philologie über die Religionsund Wissenschaftsgeschichte bis zur Philosophie sei national wie international einmalig und könnte sich zu einem Modellprojekt entwickeln, hieß es in der Empfehlung. NACHGEFRAGT Ulrike von Leszczynski Meldungen über Selbsttötungsmaschinen. Ich meine Texte, die den Tod aus seiner Tabu-Ecke holen, ihn als alltägliches Phänomen und natürlichen Prozess erscheinen lassen. Eine Freundin von mir ist Pastorin in einer kleinen Landgemeinde. Dort starb der Inhaber eines kleinen Bestattungsunternehmens. Familie und Mitarbeiter, die jeden Tag mit dem Tod zu tun haben, waren plötzlich hilflos und fragten meine Freundin um Rat. Das finde ich sehr bezeichnend für die Defizite, die es beim Nachdenken über das Ende des Lebens, beim Abschiednehmen und bei der Trauerarbeit gibt. Neu bewilligt Die Haut des Haifischs /tui/ Um die Verminderung aerodynamischer Verluste beziehungsweise die Schaffung optimaler Strömungseigenschaften durch die Struktur einer Oberfläche von heißen Bauteilen und einen gleichzeitigen Oxidationsschutz geht es im Projekt „Haifischhaut für Hochtemperaturanwendungen“. Das Projekt wird im Institut für Werkstoffwissenschaften und -technologien unter Leitung von Prof. Dr. Walter Reimers bearbeitet. Beteiligt an diesem Verbundprojekt unter Führung der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus sind außerdem das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt und die DECHEMA. Es wird grundlegend untersucht, welche Methoden der Oberflächenstrukturierung und -beschichtung sich für bestimmte Anwendungen eignen, zum Beispiel chemische, geometrische, die Implantation von Ionen oder die Flüssigphasenapplikation. Außerdem wird die Funktionalität der Mikrostruktur beim Langzeiteinsatz und in unterschiedlichen Temperaturen geprüft. Das Projekt wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert. ✉ [email protected] Seite 10 TU intern Nr. 4 · April 2008 FORSCHUNG Meldungen Städtebau – kein Hobby für Experten Virtuelles „Transfercafé“ 100 Jahre Impulse aus der TU (TH) Berlin /tui/ Die TSB Innovationsagentur Berlin GmbH hat ein virtuelles Café eingerichtet, in dem Unternehmensvertreter sich kostenfrei mit Professoren und anderen Experten aus den regionalen wissenschaftlichen Einrichtungen „treffen“ können. Die Kommunikationsplattform mit Kaffeehaus-Atmosphäre umfasst bislang die Bereiche Maschinenbau, Umwelt und Energie, Materialtechnik sowie Elektronik und Elektrotechnik. Die Experten „sitzen“ an verschiedenen Thementischen, an denen man vertraulich mit ihnen in Kontakt treten kann und Anfragen zu Technologievorhaben, Forschungs- und Entwicklungsprojekten stellen kann. Ziel der Initiative ist es, verstärkt Kooperationen zwischen Wirtschaft und Wissenschaft anzubahnen. ☎ 46 30 24 55 ➥ www.transfercafe.de An dieses doppelte Jubiläum erinnerte ein Symposium des Schinkelzentrums im Verbund mit der Fakultät VI Planen Bauen Umwelt am 7. Februar dieses Jahres. Auch prominente ehemalige Mitarbeiter der TU Berlin, die in jüngster Zeit die Diskussion über Städtebau in Berlin und Deutschland entscheidend mitbestimmt haben, nahmen aktiv daran teil: etwa Franziska Eichstädt-Bohlig, Vorsitzende der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Berliner Abgeordnetenhaus, Hans Stimmann, bis 2006 Senatsbaudirektor in Berlin, und Engelbert Lütke Daldrup, Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung. Mit den „Städtebaulichen Vorträgen“ wurde 1908 die junge Disziplin Städtebau an dieser Hochschule umfassend verankert und konsolidiert. Gelehrt worden war Städtebau hier bereits seit der Gründung der Bauakademie im Jahre 1799. Neu war aber 1908 die Komplexität dessen, was unter „Städtebau“ verstanden wurde. Anlässlich der „Städtebaulichen Vorträge“ trafen sich praktizierende Juristen, Verwaltungsleute, Staatswissenschaftler, Verkehrsingenieure, Geografen, Denkmalpfleger, Kunsthistoriker, Mediziner, Gartenarchitekten, aber auch Oberbürgermeister. Sie verdeutlichten, dass Städtebau weit mehr ist als Form, dass aber die Form den Kern des Städtebaus bildet und dass Städtebau ohne den Austausch internationaler Erfahrungen undenkbar ist. Das zweite Jubiläum betrifft das Jahr 1968 – eine erinnerungsträchtige Jahreszahl, deren Bezug zum Städtebau aber erst wieder aufgefrischt werden Minister-Ranking 2008 /tui/ Johanna Wanka aus Brandenburg ist die beste deutsche Wissenschaftsministerin – finden die deutschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Zum vierten Mal waren sie vom Deutschen Hochschulverband (DHV) aufgerufen, ihre Ministerinnen und Minister zu bewerten. Der Sieger der Jahre 2005 und 2006, Zweitplatzierter des letzten Jahres, Berlins Wissenschaftssenator Jürgen Zöllner, erreichte diesmal nur Rang 6. Am schlechtesten schnitt Jörg Dräger aus Hamburg mit einer „Fünf minus“ ab. ➥ www.hochschulverband.de Situation des Nachwuchses /tui/ Die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses in Deutschland ist von großer Bandbreite und hoher Qualität. Das ist das Ergebnis des „Bundesberichts zur Förderung des Wissenschaftlichen Nachwuchses“ (BuWiN), der jetzt erstmals vom Bundesforschungsministerium vorgelegt wurde. Er dient gleichzeitig als Grundlage zukünftiger zielgenauer Fördermaßnahmen. Der Bericht basiert auf einer Studie des Instituts für Hochschulforschung (HoF) in Halle/Wittenberg. Parallel wurde das Kommunikations- und Informationssystem „Wissenschaftlicher Nachwuchs“ (KISSWIN) eingerichtet. ➥ www.bmbf.de ➥ http://kisswin.eu © privat Städtebau ist eine Disziplin, die an unserer Universität eine große Tradition hat. Daran werden wir im Jahre 2008 wieder einmal erinnert. Denn im Februar 1908, also vor 100 Jahren, starteten die „Städtebaulichen Vorträge“ an der Technischen Hochschule zu Berlin. Im Jahr 1968, also vor 40 Jahren, wurde im Zuge der Studentenbewegung Städtebau grundsätzlich hinterfragt. Stadtumbau Turin: neuer Fußgängerübergang von FIAT Lingotto zum ehemaligen Olympischen Dorf muss. Ein Zentrum der Studentenbewegung in Deutschland war West-Berlin, und ein Zentrum der Studentenbewegung in West-Berlin war die Architekturfakultät der TU Berlin. Die Stadtumbau anderswo Großstädte sind heute Labore eines harten gesellschaftlichen Wandels. Sie sind zum Stadtumbau gezwungen, um sich im weltweiten ökonomischen Wettbewerb behaupten zu können. Sie versuchen ihre Zentren zu stärken, den öffentlichen Raum attraktiver zu gestalten und neue Formen des urbanen Wohnungsbaus zu entwickeln, um „kreative Klassen“ anzulocken. Das Schinkelzentrum der TU Berlin hat als Ergebnis der Vortragsreihe „Stadtumbau anderswo“, die zwischen 2005 und 2007 am Schinkelzentrum für Architektur, Stadtforschung und Denkmalpflege durchgeführt wurde, ein Buch zu diesem Themenkreis herausgegeben. Es stellt internationale Erfahrungen mit Stadtumbaustrategien von Barcelona bis Tokio in Text und Bild exemplarisch zur Diskussion und zeigt, welche Chancen und Gefahren mit dem Umbau unserer Großstädte verbunden sind. Harald Bodenschatz/Ulrike Laible (Hg.): Großstädte von morgen. Internationale Strategien des Stadtumbaus. Berlin: Verlagshaus Braun 2007, ISBN 978-3-938780-70-1 Staubsauger an Stehlampe /stt/ Ein winziger Chip soll in Zukunft dafür sorgen, dass sich unsere elektrischen Geräte – egal ob im Büro oder zu Hause – intelligent vernetzen. Die Basis für diesen weiteren Baustein zum vernetzten Haus der Zukunft liefert „digitalSTROM“ – ein neues Verfahren zur Übertragung von digitalen Informationen über existierende Stromleitungen. Integriert wird es in das Forschungsprojekt „SerCHo“, dessen wissenschaftliche Leitung in den Händen von TU-Professor Sahin Albayrak liegt. Ziel der Zusammenarbeit ist die Integration der „digitalSTROM“Technologie in das vernetzte Haus. So soll es möglich sein, die von „SerCHo“ entwickelten Dienste ohne den Aufbau eines zusätzlichen Netzes jedem Gerät über die Stromleitung zur Verfügung zu stellen. © Feuchtwanger Memorial Library, University of Southern California D as Jahr 2008 wird markiert durch drei wichtige Daten im Zusammenhang mit dem deutschen Schriftsteller Lion Feuchtwanger und seiner 1925 erschienenen Novelle „Jud Süß“: Vor 270 Jahren wurde Joseph Süß Oppenheimer hingerichtet, am 4. Februar 1738. Vor 60 Jahren, am 14. Mai 1948, wurde der Staat Israel gegründet. Vor 50 Jahren, am 21. Dezember 1958, starb Lion Feuchtwanger in Kalifornien. Obwohl er weiter auf Deutsch schrieb, war er niemals nach Deutschland zurückgekehrt. Um an Lion Feuchtwanger in diesem Jahr zu erinnern, haben sich Studierende der TU Berlin zusammen mit dem Medienwissenschaftler Friedrich Knilli ein besonderes Projekt ausgedacht: Das Internetprojekt „Relaunching Feuchtwanger“ soll Lion Feuchtwangers weltweiten publizistischen Kampf für Vernunft, gegen Dummheit und Gewalt in Erinnerung rufen und im 21. Jahrhundert sogar erneuern, so der Anspruch. Studierende der Geistes- und Ingenieurwissenschaften wollen ein Jahr lang auf diesen aus Bayern stammenden und im kalifornischen Exil gestorbenen Schriftsteller aufmerksam machen. Dazu stellen sie monatlich neu Informationen auf die Plattform, die insbesondere Journalisten an die Hand gegeben werden sollen, die über den Literaten schreiben möchten. Ein Journalistenwettbewerb soll anregen, die Website ausführlich zu benutzen. Gewinnen kann man Bücher von Lion Feuchtwanger, die der Ein winziger Chip sorgt für intelligente Vernetzung Katzenliebhaber Lion Feuchtwanger Aufbau-Verlag spendet. Der Kreis der Freunde und Förderer der Villa Aurora e.V. Berlin hat sich bereit erklärt, die Jury zu stellen. Mehrere Medienprojekte werden an Feuchtwanger erinnern. Unter anderem plant das ZDF eine neue FilmAdaptation von „Jud Süß“ mit dem Regisseur Dieter Wedel zum 21. Dezember, dem Todestag. Eine österreichische Produktion wird sich mit dem Schauspieler Ferdinand Marian beschäftigen, der den Jud Süß in Veit Harlans Propagandafilm 1940 verkörpert hat. Patricia Pätzold ➥ www.feuchtwanger2008.de mehr und mehr aus den Augen verloren. Sie hat aber wesentlich dazu beigetragen, eine neue Frage in den Vordergrund zu rücken: Städtebau für wen? Diese Frage bereichert die Diskussion über Städtebau bis heute. Städtebau heute muss sich anderen Herausforderungen stellen: der räumlichen Gestaltung einer postindustriellen Gesellschaft. Die Renaissance des Themenfeldes Städtebau ist unübersehbar – in Berlin seit den 1980er-Jahren, auf Bundesebene verstärkt in den letzten Jahren, aber auch an der TU Berlin seit der Schaffung der neuen Fakultät VI. Städtebau ist kein Hobby für Experten, sondern prägt den konkreten Alltag unserer Gesellschaft ganz entscheidend: Städtebau prägt Wirtschaft und Umwelt, die Schönheit und Nutzbarkeit unserer Stadtregionen, den Lebensraum von uns allen. Prof. Dr. Harald Bodenschatz, Fachgebiet Planungs- und Architektursoziologie Produkte der Zukunft Feuchtwanger für die Generation Internet Studentisches Medienprojekt im Gedenkjahr für den Schriftsteller Städtebaukritik der Studenten des Jahres 1968 hat keinen neuen Städtebau begründet, sie hat sich auf die Produzenten des Städtebaus konzentriert und dabei das städtebauliche Produkt Im Rahmen von „SerCHo“ wird mithilfe von softwarebasierten „persönlichen Assistenten“ ein neuartiger Ansatz zur Heimvernetzung entwickelt. Diese Assistenten, wie beispielsweise der Energiespar-, Kommunikations- oder auch Kochassistent, unterstützen den Bewohner je nach Präferenz in allen Wohnbereichen. Darüber hinaus sorgen sie für die individuelle Verknüpfung bislang isolierter Geräte aus den Bereichen Informationstechnik, Telekommunikation, Unterhaltungselektronik sowie Haus- und Hausgerätetechnik. Gefördert wird das Projekt innerhalb des „next generation media“-Programms des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie. „digitalSTROM“ bietet die Basis dafür, dass sich die „SerCHo“-Services ohne neue Ver- kabelung im gesamten Haus kostengünstig integrieren lassen. Künftig soll in jedes elektrische Gerät ein integrierter Hochvoltchip von der Größe 6 mal 4 Millimeter eingebaut werden. Durch die Nutzung der „SerCHo“Services über „digitalSTROM“ wird vor allem die bisherige Kommunikationslücke zwischen Geräten der Unterhaltungselektronik und Telekommunikation einerseits und Haus- und Hausgerätetechnik andererseits auf einfachste und preiswerte Weise geschlossen. Ab 2009 sollen die ersten Geräte mit „digitalSTROM“ verfügbar sein. Das „SerCHo“-Projekt wurde am 1. April 2008 als „Ausgewählter Ort im Land der Ideen 2008“ ausgezeichnet. Wegweisende Logistik /pp/ Logistikfachleute erwarten, dass der Transport auf der Straße weiter wächst, ebenso die Transportkosten. Vor diesem Hintergrund wurde vor zwei Jahren das Verbundforschungsprojekt SOA4LOG (Serviceorientierte Applikationsplattform für Logistik) unter Beteiligung des Bereichs Logistik der TU Berlin ins Leben gerufen. Die Wissenschaftler und ihre Partner entwickelten eine flexibel konfigurierbare Softwareplattform zur effizienten Planung und Steuerung aller wesentlichen Prozesse der Transport- und Dienstleistungslogistik. Transporte sollen dank verbesserter Abläufe und eines optimierten Einsatzes von Ressourcen durch SOA4LOG möglichst vermieden werden, was Kosten reduzieren kann. Das Forschungsvorhaben in Zusammenarbeit mit den ebenfalls in Berlin ansässigen Softwareentwicklungshäusern PSI Logistics GmbH und VIOM GmbH sowie dem Praxispartner City Clean GmbH & Co. KG wurde im Dezember 2007 erfolgreich abgeschlossen und hat sich bereits in der Praxis bewährt. Forschungsprojekt SOA4LOG entwickelt Lösungen für einen optimalen Transport Bei City Clean wurde 2007 eine Pilotanwendung betrieben und getestet. Der Funktionsumfang des Piloten für City Clean beinhaltet zunächst die sogenannte Taktische Tourenplanung, das heißt die ressourcenoptimale Zuordnung von sich wiederholenden Kundenaufträgen zu Fahrzeugen unter Einhaltung diverser Restriktionen. Durch die Pilotanwendung konnten sowohl die generelle Anwendbarkeit des serviceorientierten Systemaufbaus und des angewandten Planungsalgorithmus als auch die schnelle und flexible Anpassung an die Erfordernisse von City Clean nachgewiesen werden. Die technologische Innovation im Vergleich zu vorhandenen Transportmanagementlösungen beruht auf der konsequenten Umsetzung der Serviceorientierung beim Systemaufbau der Plattform, die durch einzelne „Bausteine“ unternehmensspezifisch angepasst werden kann. Das Projekt wurde von einer hochkarätigen Jury aus siebzehn führenden Wissenschaftlern für das Buch „100 Produkte der Zukunft“ (ECON Verlag, 2007) ausgewählt, das mit Unterstützung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) entstand. SOA4LOG stellt darin eines von vierzehn innovativen, wegweisenden Produkten im Bereich Verkehr dar. Es wurde mit Mitteln aus dem Berliner Zukunftsfonds und dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert. ➥ www.soa4log.de TU intern Nr. 4 · April 2008 Seite 11 FORSCHUNG Frachter setzen Segel Windantrieb kann auch für große Schiffe wirtschaftlich sein Mehr als drei Monate war das seltsame Gefährt unterwegs, von Bremerhaven über Mexiko nach Nordamerika und zurück nach Norwegen: die MS „Beluga SkySails“, ein Frachter, der neben dem normalen Dieselmotorantrieb erstmalig einen innovativen und umweltfreundlichen Antrieb benutzte: Durchschnittlich vier Stunden am Tag ließ er sich zusätzlich von einem riesigen Drachen ziehen. Die Maschine konnte gedrosselt werden und so sparte der Frachter auf seiner Jungfernfahrt 1,5 bis zwei Tonnen Treibstoff pro Tag. Mit einem entsprechenden Segel kann ein Frachter wie die MS „Beluga SkySails“ bis zu zwei Tonnen Treibstoff pro Tag sparen ropean Centre for Medium-Range Weather Forecasts (ECMWF). Sie werden über die letzten 40 Jahre in Zeitschritten von jeweils sechs Stunden bereitgestellt. Die Charakteristika der Stabilität und des Verhaltens der Schiffe im Seegang werden ebenso berücksichtigt. Die virtuellen Schiffe fahren auf klassischen und aktuellen Routen der Segelschifffahrt sowie der Schiffe mit Maschinenantrieb. „Die Untersuchung sollte vor allem nachweisen, wie viel Kosten eingespart werden könnten, wenn man alternative Antriebe einsetzt“, erklärt Gonzalo Tampier. „Zur besseren Ausnutzung Schiffe der Zukunft ✉ [email protected] ➥ www.marsys.tu-berlin.de Bei der jeweiligen Kostenanalyse spielen Faktoren wie Baukosten, Unsicherheiten in der Ölpreis-Entwicklung oder Umweltfaktoren wie Emissionssteuern, CO2-Ausgleichszahlungen eine zentrale Rolle. „Die Studie“, so Gonzalo Tampier, „zeigt durch die Einsparungen von 15 Prozent und mehr das bedeutende Potenzial der Segelunterstützung, insbesondere wenn technologisch innovative Segeltypen verwendet werden. Sie gibt außerdem einen Einblick in die wichtigsten Abhängigkeiten wie Schiffsgeschwindigkeit, Segeltyp oder gefahrene Route.“ Patricia Pätzold Wissenschaftler der TU Berlin verbessern ihr Skimmersystem F ür die Ölunfallbekämpfung bei rauer See wurde am Fachgebiet Meerestechnik der TU Berlin unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Günther Clauss ein „Seegangsunabhängiger Oelskimmer“ (SOS) konzipiert. Das bereits in Deutschland und den USA patentierte rein mechanische System zeichnet sich durch hohe Robustheit und Effizienz aus, da es ohne bewegliche Teile auskommt und auch bei hohen Wellen noch operieren kann. Der Ölfilm strömt entlang der Bugunterseite des SOS bis zu einer Separationsklinge, die ihn von der Hauptströmung trennt und in einen sogenannten Moonpool leitet. An der Abrisskante entsteht ein Wirbel, der das Öl zur freien Wasseroberfläche beschleunigt. Von dort wird es durch Sloshing-Bewegungen über eine Böschung in Setztanks transportiert, wo es abgepumpt wird. Im Rahmen des von der Deutschen © New Logistics GmbH und 95 Prozent des Weltwarenhandels werden heute über See abgewickelt. Experten prognostizieren sogar das Wachsen dieser Dominanz des Seetransports. Damit wächst auch die Rolle des Schiffsentwurfs, der sich mit immer komplexeren Systemen befasst: Betrieb und Energieverbrauch, Behandlung der Ladung und Sicherheit an Bord sind dabei übergreifende Themen. „Tradition und Zukunft des Schiffsentwurfs in Berlin“ hieß denn auch das Festkolloquium auf der Berliner Schleuseninsel im Februar anlässlich des 75. Geburtstages von Prof. Dr.-Ing. Dr. h. c. Horst Nowacki. „Alle vier Referenten waren Schüler von Professor Nowacki aus seiner Berliner Schaffenszeit als Leiter des Fachgebiets Schiffsentwurf an der TU Berlin und bekleiden mittlerweile führende Positionen in Forschung, Lehre und Wirtschaft: ein Beweis für die Schaffenskraft der Schiffstechnik in Berlin in der Vergangenheit und ein guter Start für die Zukunft“, stellte Prof. Dr.-Ing. Gerd Holbach, Fachgebietsleiter Entwurf und Betrieb Maritimer Systeme, die Vortragenden des Kolloquiums vor. Sie berichteten von der Optimierung im heutigen Schiffsentwurf durch Experiment und Simulation. Den großen Bogen schlug Horst Nowacki in seinem eigenen Vortrag: von den Anfängen des Schiffsentwurfs, der mit den Namen Archimedes und Leonhard Euler verbunden ist, über den Beginn der deutschen Schiffbauausbildung in Stettin und ab 1861 im Gewerbeinstitut Berlin, einer der Vorgängerinnen der TU Berlin, bis hin zur Zukunft, in der er seinen Nachfolgern an der TU Berlin im Verbund mit nationalen und internationalen Partnern eine bedeutsame Rolle zuerkennt. Die Festschrift ist erhältlich im Institut für Landund Seeverkehr der TU Berlin. pp der vorhandenen Windverhältnisse muss auch geprüft werden, ob und wie es sich lohnt, wenn der Kapitän einen kleinen Umweg macht, um den Wind zu nutzen.“ Besonders wichtig bei dieser Simulation ist es, dass die neuen Segelantriebe keinen erhöhten Personalbedarf an Bord erfordern, die Schiffssicherheit und Manövrierfähigkeit des Schiffes nicht beeinträchtigen, sondern eher, wenn möglich, verbessern und dass der Schiffsbetrieb oder das Fahrgebiet keinen Einschränkungen unterliegt. Es werden sowohl unterschiedliche Segeltypen untersucht als auch Routenoptimierungen vorgeschlagen. Öl sammeln bei starkem Seegang und schneller Fahrt Festkolloquium für Horst Nowacki R Schiffs- und Meerestechnik werden wohl weiterhin sein Leben bestimmen, auch wenn sein aktiver Dienst an der TU Berlin nun endet: Prof. Dr.-Ing. Günther Clauss etablierte das Fachgebiet Schiffs- und Meerestechnik und nahm 1973 nach Forschungsaufenthalten am MIT, Massachusetts, in Berkeley, Kalifornien, und Madras, Indien, die erste Professur zu diesem Gebiet an der TU Berlin an. Seine jahrzehntelangen Forschungen sind umfangreich: Technologie und Design von Offshore- und Tiefsee-Strukturen, Optimierung von Ölbohrplattformen oder Hochseeschiffen, Entwicklung von Schiffen zur Ölabschöpfung auf hoher See nach Havarien, Tieftauchbooten und Systemen zum Abbau von Bodenschätzen am Meeresboden. Insbesondere machte er sich auch verdient um die Erforschung von sogenannten „Monsterwellen“ und das Design von Schiffen, die dieser Gefahr auf hoher See standhalten können. Hunderte von Publikationen zeugen von dieser Aktivität, Ehrungen, Preise und Ämter in Verbänden und Vereinen von der allseitigen Anerkennung seiner Leistungen. Auch in der TU Berlin selbst engagierte er sich als Dekan seiner Fakultät sowie über mehr als zwölf Jahre im Akademischen Senat. Am 27. Juni 2008 wird das Festkolloquium „Sea the Future – Meer als eine Alternative“ zu seiner Emeritierung stattfinden. pp © TU Berlin/Weiß © SkySails GmbH „Steigende Kraftstoffpreise und das stark wachsende Interesse, in allen Bereichen des Verkehrs die Schadstoffemissionen zu vermindern, begünstigen den Einsatz nachhaltiger Antriebssysteme. In der Schifffahrt ist der Wind als Zusatzantrieb besonders interessant und noch wenig erforscht“, sagt Schiffbauingenieur Gonzalo Tampier vom TU-Fachgebiet Schiffs- und Meerestechnik. Er hat in umfangreichen Simulationen das Potenzial verschiedener Zusatzantriebe mit Windkraft untersucht: Fünf Jahre lang lässt Gonzalo Tampier zwei Schiffe von Le Havre in Frankreich nach Miami und San Francisco in den USA fahren, von Valparaiso in Chile ins japanische Yokohama – in einer virtuellen Welt. Versuche mit echten Schiffsreisen wären viel zu teuer, daher hat das Fachgebiet Schiffs- und Meerestechnik eine Software entwickelt, die diese Reisen simulieren kann. Die Windgeschwindigkeit und -richtung sowie signifikante Wellenhöhen auf den Routen werden realistisch simuliert. Die Daten dafür stammen aus der Datenbank des Eu- Günther Clauss emeritiert Bugbereich eines „Futura-Tankers“, der sich als Trägerschiff für den SOS anbietet Forschungsgemeinschaft geförderten und kürzlich um ein Jahr bis April 2009 verlängerten Forschungsvorhabens „Analyse der Ölseparation bei Ölskimmersystemen im Seegang“ wird ein numerisches Verfahren entwickelt, mit dem die Strömungsver- hältnisse um das System in verschiedenen Seegängen wie auch die seegangsinduzierten Bewegungen des frei fahrenden Skimmers analysiert werden können. tui M www.tu-berlin.de/?id=7387 Wenn nichts fließt Wissenschaftler untersuchten, wie verstopfte Berliner Pumpen wieder durchlässig werden A ls vor vier Jahren die Berliner Wasserbetriebe damit begannen, ihre 143 Pumpwerke zu modernisieren, häuften sich Havarien. Der Grund: verstopfte Pumpen. Das Unternehmen wandte sich an die Wissenschaftler des Fachgebietes Fluidsystemdynamik an der TU Berlin. Zusammen mit der Berliner Firma „Aucoteam“ wird seitdem an dem Forschungsprojekt „Optimierung der Verfügbarkeit komplexer Abwassersysteme mit Hilfe eines Diagnosesystems mit aktiver Reaktion“ gearbeitet, gefördert durch das Berliner Programm „ProFit“. „Es gab zwei wesentliche Phänomene“, sagt Frank Neuer, „zum einen kam es zu Verstopfungen in den Pumpen zwischen dem rotierenden Laufrad und dem Gehäuse, zum anderen bildeten sich große Knäuel aus den Feststoffen im Abwasser, sogenannte Verzopfungen.“ Das Team unter Leitung von Professor Paul Uwe Thamsen ging den Verzopfungen und Verstopfungen auf den Grund. „Erst einmal mussten wir verstehen, wie diese Knäuel entstehen, um in einem zweiten Schritt Lösungen zu entwickeln, die diese Verstopfungen verhindern“, sagt Neuer. An einem Abwassersystem-Prüfstand an der TU Berlin, einer Art gläsernem Pumpwerk, wurden die Verstopfungsphänomene simuliert, die zeigten, dass Zusammenhänge bestehen zwischen dem Betriebspunkt der Pumpe und dem Ort sowie Art der Verstopfung. So bilden sich bei niedriger Drehzahl der Pumpe besonders Verzopfungen im Saugraum des Pumpwerkes, bei großer Förderhöhe hingegen treten vermehrt Spaltverstopfungen auf. Die Phänomene können über Sensoren erkannt, und es können geeignete Gegenmaßnahmen eingeleitet werden. „Gezielte Spülstöße entgegen der Pumprichtung würden eine sich anbahnende Verzopfung langfaseriger Schmutzstoffe im Ansaugbereich der Abwasserpumpe verhindern und Hochdruckspülungen im Pumpengehäuse Ablagerungen gezielt beseitigen“, sagt Frank Neuer. Sybille Nitsche PAT E N T E U N I V E R S I TÄT Von der Hefe zum Bioethanol Eine Erfindung ist die Lösung für ein Problem, die einen bedeutenden Abstand zum Stand der Technik hat und gewerblich anwendbar ist. Seit 2001 betreibt der Servicebereich Kooperationen Patente Lizenzen (KPL) der TU Berlin mit der ipal GmbH eine aktive Patentierungs- und Verwertungspolitik. H intern stellt einige Verwertungserfolge der TU Berlin vor. Fossile Brennstoffe sind begrenzt verfügbar und das Interesse an Bio-Kraftstoffen aus erneuerbaren Ressourcen ist hoch. Die Produktion von Bioethanol aus der Biomasse heimischer Getreidesorten ist dabei die derzeit gängige Technologie. Bei der Produktion von Bioethanol stellen Rohstoffe einen der entscheidenden Kostenfaktoren dar. Sie müssen daher möglichst effektiv unter Schonung der Ressourcen genutzt werden. Mit den entsprechenden politischen Entwicklungen in Europa, insbesondere der BiokraftstoffRichtlinie 2003/30/EC, wird mit einer stark zunehmenden Nachfrage in den Ländern der EU nach Kraftstoffen aus erneuerbaren Energien gerechnet. Dem Team um Dr. Elke Nevoigt vom TU-Institut für Biotechnologie, Fachgebiet Mikrobiologie und Genetik, ist es gelungen, über eine Modifizierung von Hefezellen eine Ertragssteigerung um sechs bis sieben Prozent zu erreichen. Als positiver Nebeneffekt wird das Bei-Produkt Glycerol minimiert, was zusätzlich Kosten bei der Ethanolgewinnung einspart. Das Verfahren wurde zum Patent angemeldet. tui Referat für Presse und Information TUB-newsportal Berichte aus Forschung und Lehre, Audio-Beiträge, Diskussionen, Fotos www.pressestelle.tu-berlin.de/newsportal Seite 12 TU intern Nr. 4 · April 2008 I N T E R N AT I O N A L E S Meldungen Im Fokus: die Probleme des kleinen Mannes Bessere Zusammenarbeit Brücke nach Asien /tui/ Europa und Asien wollen ihre Zusammenarbeit im Bereich Hochschulausbildung verstärken. Drei von der EU-Kommission ausgewählte große internationale Wissenschaftsorganisationen – European University Association (EUA), Deutscher Akademischer Austauschdienst (DAAD) und Netherlands Organisation for International Cooperation in Higher Education (Nuffic) – sollen für europäische und asiatische Wissenschaftler und Entscheidungsträger die „EU-Asia Higher Education Platform“ entwickeln sowie Workshops und Konferenzen organisieren. Forschen in Deutschland /tui/ Die Alexander-von-Humboldt-Stiftung und das Bundeswirtschaftsministerium richteten ein Deutsches Mobilitätszentrum für ausländische Forscherinnen und Forscher ein, die in Deutschland arbeiten möchten. Es bietet auch rückkehrwilligen deutschen Wissenschaftlern oder solchen, die in EU-Ländern wissenschaftlich tätig sein möchten, Informationen, Beratung zu Jobs, Doppelkarrieren und vielem mehr. Ebenfalls neu ist eine umfangreiche Stipendiendatenbank. ➥ www.eracareers-germany.de ➥ www.research-funding.de Deutsche TU in Pakistan /tui/ Neun deutsche Hochschulen haben sich unter fürhung des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) zur „Arbeitsgemeinschaft Technische Universität Lahore e.V.“ zusammengeschlossen. Ihr Ziel ist der Aufbau einer Universität nach deutschem Modell in Lahore. Das Projekt für rund 5000 Studierende wird vollständig von Pakistan finanziert. ➥ www.daad.de Besteht ein Zusammenhang zwischen dem starken Anstieg der Scheidungsrate in China und der Zahl außerehelicher Beziehungen, dem Grund für ein Drittel aller Scheidungen im Land? Diese Frage diskutierte man in einer der beiden TV-Talkshows, die 15 Bachelorstudierende des Institute of German Studies der School of International Studies der Zhejiang University im Sommer 2007 im Rahmen eines medienpädagogischen Projekts unter Leitung von Barbara von der Lühe produzierten. Nach dem Muster deutscher Talkshow-Formate sollten zwei zwanzigminütige Talkshows in deutscher Sprache entstehen. „Talkshow“ als Unterrichtsthema war zwar für die Studierenden völlig neu. Diese Form der Unterhaltung ist jedoch auch im chinesischen Fernsehen sehr beliebt, insbesondere solche Show, die sich mit Problemen „des kleinen Mannes“ beschäftigen. Nach einer Einführung, mehreren Lernmodulen über Film- und Fernsehanalyse sowie über verbale und nonverbale Kommunikation begannen Planung und ausführliche Recherchen zu den avisierten Themen und Studiogästen. Es entstanden eine sachlich ausgerichtete Debatten-Show, „Perspekti- Mit großem Engagement sind die chinesischen Studierenden bei den Talkshow-Debatten um „heiße Eisen“ dabei Internationale Brücke zu Korea Neue Doppelmaster in Maschinenbau und Informatik D ie TU Berlin wird zwei neue Doppelmaster-Programme für Maschinenbau und Informatik anbieten können. Der Präsident des Korean Advanced Institute for Science and Technology (KAIST), Professor Nam Pyo Suh, und TU-Präsident Professor Kurt Kutzler unterschrieben am 3. April 2008 in der TU Berlin die Urkunden. Außerdem vereinbarten sie die Weiterführung der Kooperation. KAIST gehört zu den Spitzenuniversitäten, mit denen die TU Berlin einen regen Austausch pflegt. Mit der Unterzeichnung nahmen längere Bemühungen ein glückliches Ende, für die Studierenden beider Universitäten die Welt ein wenig weiter zu öffnen. Im Herbst 2007 besuchte TU-Präsident Kurt Kutzler zuletzt die koreanische Universität ( H intern 11/2007), und beide Präsidenten vereinbarten die Doppelmaster-Pro- gramme im Maschinenbau (Betreuer auf TU-Seite: Prof. Dr. Günther Seliger) und Informatik (Betreuer auf TUSeite: Prof. Dr. Hans-Ulrich Heiß). Mit diesem Programm eröffnet sich für die Studierenden die Möglichkeit, jeweils zwei Jahre an der Partner-universität zu studieren und anschließend von beiden ein Diplom beziehungsweise eine Master-Urkunde zu erhalten. Nach mehreren Universitäten in Frankreich und England hat die TU Berlin in den letzten Jahren Doppeldiplom- beziehungsweise Doppelmaster-Verträge für Ingenieur-, Wirtschafts-, Verkehr- und Planungswissenschaften mit Universitäten in China, Russland und Polen abgeschlossen. Derzeit wird auch am Abschluss eines entsprechenden Abkommens für Architekten mit Chile gearbeitet. Auch Mit großer Delegation und Fernsehteam war der KAIST-Rektor Nam Pyo Suh (r. vorn) zur Vertragsunterzeichnung angereist und wurde von TU-Präsident Kurt Kutzler (vorn) und weiteren TU-Professoren empfangen Kängurus auf dem Campus nsbesondere für das Management einer deutschen Universität interessierte sich Prof. Dr. Hoang Van Phong, vietnamesischer Minister für Wissenschaft und Technologie, als er Anfang April der TU Berlin einen Besuch abstattete. In Hanoi ist man bestrebt, die Universitätsverwaltungen zu modernisieren und zu optimieren. Es gibt mit Vietnam an der TU Berlin einige Kooperationsprojekte Hoang Van Phong im technologischen und mathematischen Bereich. Rund 170 vietnamesische Studierende sind derzeit an der TU Berlin immatrikuliert. Mit Präsident Kurt Kutzler tauschten sich Minister Phong (Foto), und seine Delegation über mögliche weitere Hochschulpartnerschaften aus. tui Neues Austauschprogramm mit dem Royal Melbourne Institute of Technology in Australien © TU-Pressestelle/Dahl D ie TU Berlin unterhält ein knappes Dutzend Austauschprogramme mit einigen der renommiertesten Universitäten in Australien und Neuseeland. Einer der lebendigsten ist seit mehreren Jahren der Austausch mit dem Royal Melbourne Institute of Technology (RMIT). Er wurde bislang vor allem von Architekturstudierenden genutzt. Nun wurde ein Vertrag zwischen dem RMIT und der TU Berlin unterzeichnet, der außer den Wirtschaftswissenschaften alle Fachrichtungen abdeckt und den bis zu sechs Studierende jährlich nutzen können. Das RMIT gehört mit mehr als 60 000 Studenten zu den größten technologisch ausgerichteten Universitäten Australiens. Wie die TU Berlin unterhält es enge Beziehungen zur Industrie und legt großen Wert auf hochwertige Forschung mit praxisnaher Lehre. Neben mehreren Standorten in und um Melbourne – nach diversen Rankings eine der lebenswertesten Städte der Welt – verfügt das RMIT auch über einen Campus in Vietnam. Sämtliche Architekturkurse finden im RMITCity-Campus statt, doch es gibt auch andere Attraktionen: „Der BundooraCampus“, so ein ehemaliger Stipendiat, „an dem viele Ingenieurkurse stattfinden, liegt etwa 1,5 Tramstunden nördlich. Auf diesem schönen Campus hüpfen sogar abends die Kängurus über den Parkplatz.“ „Es ist eine sehr gewinnbringende Erfahrung, Architektur auf eine andere Art zu betrachten und zu produzieren. Man muss deswegen ja nicht alles zur persönlichen Präferenz machen“, resümiert ein anderer TU-Student, der bereits am RMIT-Austausch teilgenommen hat. Auch fachlich lohnt also der Blick über den Tellerrand. „Hier in Melbourne zu studieren war definitiv eine richtige Entscheidung. Ich habe viele interessante Menschen aus aller Welt getroffen, internationale Freundschaften geknüpft, Einblicke in andere Kulturen gewonnen und mich akademisch, menschlich und auch kulturell weiterentwickelt. Diese Erfahrungen haben mich offener und relaxter Kooperation sehr wichtig. Die koreanische Delegation war eigens von einem heimatlichen Fernsehteam begleitet, um die gute Nachricht möglichst breit in Korea zu streuen. pp für das KAIST, dessen Präsident Suh lange Jahre Professor für Maschinenbau am Massachusetts Institute of Technology in den USA war, sind die Abkommen und die Verlängerung der Besuch aus Vietnam I Fans unter den Jugendlichen hat, war mit von der Partie. Dank der sehr guten Zusammenarbeit mit dem Campus-TV entstanden zwei sendefertige Talkshows, die im März und April 2008 im „Offenen Kanal Berlin“ ausgestrahlt wurden. Dieser Erfolg zeigt, wie wichtig die Einbindung der Medienwissenschaft in den Spracherwerb ist: So macht die Verbindung von Medienwissenschaft und Deutsch als Fremdsprache an der TU Berlin auch international Schule: In Hangzhou wird die Medienwissenschaft mit einer eigenen Professur in Kooperation mit dem Fachgebiet Deutsch als Fremdsprache unterrichtet. ren Talkshow mimten die Studierenden Prominente, die wirklich existieren und an deren Schicksalen die chinesische Öffentlichkeit großen Anteil nimmt: eine Transsexuelle, die nun als Frau lebt und eine Familie gründen möchte, und eine frühere Spitzensportlerin, die nach dem Ende ihrer sportlichen Karriere in schlechten Einkommensverhältnissen lebt, da versäumt wurde, der jungen Sportlerin eine Berufsausbildung zu ermöglichen. Auch die Siegerin der Reality-Show „Supergirl“ des Hunan-Fernsehens, die mit ihrem androgynen „Outfit“ ein regelrechtes „Zeitgeist“-Phänomen ist und viele ven heute“ nach dem Vorbild von „Sabine Christiansen“, die sich auf das Thema „Außereheliche Verhältnisse“ konzentrierte, sowie eine PersonalityShow, „Face to Face“ nach dem Muster von „3 nach 9“ (Radio Bremen), die „helle und dunkle Seiten des Lebens“ beleuchten sollte. Die Rollen der „Studiogäste“ und der „Moderatoren“ wurden intensiv recherchiert und geübt: In der Debattenshow diskutierten eine auf Scheidungsfälle spezialisierte Juristin, eine Frauenrechtlerin sowie Studiogäste, die persönliche Erfahrungen mit gescheiterten Beziehungen aufgrund ehelicher Untreue schilderten. In der ande- Wertvolles Stipendium werden lassen. Sicherlich hilft dabei auch die generell freundlichere, lockerere Atmosphäre in Melbourne.“ Wer schon immer davon geträumt hat, ein oder zwei Semester „down under“ zu studieren, für den lohnt sich nun einmal mehr der Weg in die Infothek des Auslandsamtes im „CampusCenter“ (TU-Hauptgebäude). Dort ist bereits die aktuelle Ausschreibung für das Studienjahr 2009 erhältlich sowie zahlreiche Informationen und Berichte ehemaliger Stipendiatinnen und Stipendiaten. Uta Kirchner, Überseereferentin (Australien, Asien, Lateinamerika) Bewerbungsfrist Austauschprogramme mit Australien und Neuseeland: 15. Mai 2008. Öffnungszeiten der Infothek während des Semesters: Mo und Mi 9.30–12.30 Uhr, Di und Do 12–15 Uhr, sowie Fr 9.30–11.30 Uhr. Infoveranstaltung Austauschprogramme mit Unis in Australien und Neuseeland: Do, den 24. 4., 16–18 Uhr, Raum H 107 ➥ www.auslandsamt.tu-berlin.de/ menue/studium_im_ausland/ E © privat /tui/ Seit dem 1. Januar 2008 gibt es Erleichterungen für ausländische Studierende. Sofern sie ein langfristiges Bleiberecht haben, können sie BaföG erhalten, auch ohne eine vorherige Mindesterwerbszeit der Eltern. Studierende mit Kindern können nunmehr einen BaföG-Vollzuschuss erhalten. Dafür entfällt der Teilerlass beim Darlehensanteil. TU-Medien- und Geschichtswissenschaftlerin Dr. Barbara von der Lühe, Professorin an der Zhejiang University im chinesischen Hangzhou, berichtet in loser Folge vom chinesischen Campus. © TU-Pressestelle/Dahl Neue Förderungsbedingungen Chinesische Studierende produzieren deutschsprachige Talkshows © privat /tui/ Deutschlands Position in der globalen Wissensgesellschaft soll mit einer Internationalisierungsstrategie gestärkt werden. Wissenschaft und Wirtschaft sollen gemeinsam international sichtbare Kompetenzzentren aufbauen, die Studierende, Unternehmen und Wissenschaftler aus aller Welt anziehen. In den Entwicklungsländern sollen verstärkt Forschungsund Technologiezentren entstehen. ➥ www.bmbf.de in bis zu zweijähriges Masterstudium am Georgia Institute of Technology in Atlanta (USA) kann die TU-Wirtschaftsingenieurwesen-Studentin Felicia Lin in Kürze antreten. Sie wurde von der Naumann-Etienne-Foundation für ein Stipendium ausgewählt. Eine besondere Leistung, denn nur zwei bis drei dieser Stipendien werden jährlich an europäische Universitäten vergeben. Rund 1000 US-Dollar monatlich Felicia Lin plus eine jährliche Reisekostenpauschale beinhaltet das Stipendium, auch die Studiengebühren werden vollständig übernommen. Felicia Lin wird ihr Masterstudium in Elektrotechnik am Georgia Institute of Technology im September 2008 beginnen. Zurzeit ist sie in Paris. Dort studiert sie an der Ecole Supérieure de Commerce zwei Semester im Rahmen des ERASMUS-Austauschprogramms. tui ➥ [email protected] ➥ www.auslandsamt.tu-berlin.de TU intern Nr. 4 · April 2008 Seite 13 MENSCHEN Ehrendoktor in Krakau Enge wissenschaftliche Verflechtung Günter Wozny ausgezeichnet m Beisein vieler hoher Würdenträger der polnischen Universitäten, der Polnischen Akademie der Wissenschaften und des Konsuls der Bundesrepublik Deutschland erhielt TU-Professor Günter Wozny Ende Februar 2008 die Ehrendoktorwürde der Politechnika Krakowska in Krakau. Die Kooperation besteht seit mehr als 30 Jahren – gegründet und in den schwierigen Anfangsjahren maßgeblich be- Joseph Weizenbaum ist tot Ugur Yaramanci men. Das Institut ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft (WGL) und wird als Einrichtung von überregionaler Bedeutung gemeinsam von Bund und Ländern finanziert. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben die Aufgabe, Strukturen, Zustände und Prozesse im anthropogen beeinflussbaren Untergrund im Vorfeld und als Folge einer wirtschaftlichen Nutzung und zum Schutz der Umwelt zu untersuchen sowie zur Lösung dieser Fragestellungen neue Gerätesysteme, Mess- Verabschiedung Für die Sprache um den Globus Symphonie Preuss-Lausique „Ein Vierteljahrhundert“, so der Erste Vizepräsident der TU Berlin, Es ist schon ungewöhnlich, dass für eine Verabschiedung in den Ru- Prof. Dr. Jörg Steinbach, „hat Ulrich Steinmüller seine Kraft und sein Wissen in den Dienst der Technischen Universität Berlin gestellt. Er war dabei mitverantwortlich dafür, sie sowohl wissenschaftlich als auch hochschulpolitisch weit nach vorne zu bringen. Dafür sind wir ihm zu großem Dank verpflichtet.“ Am 15. Februar 2008 nahm die TU Berlin im Lichthof feierlich von Prof. Dr. Ulrich Steinmüller Abschied, dem Leiter der Studiengänge Deutsch als Fremdsprache und Fachdidaktik Deutsch am Institut für Sprache und Kommunikation der Fakultät I Geisteswissenschaften sowie der Zentraleinrichtung Moderne Sprachen. Bis zum letzten Jahr war er außerdem Dekan der Fakultät für Fremdsprachen der chinesischen Zhejiang-Universität in Hangzhou, die ihn 2003 als ersten ausländischen Dekan in der Geschichte Chinas berufen hatte. Ihm zu Ehren fand dort im September 2007 eine große internationale Konferenz für „Deutsch als Fremdsprache“ statt. hestand eine Symphonie komponiert und uraufgeführt wird. Diese Würdigung wurde Prof. Dr. Ulf Preuss-Lausitz am 8. Februar nach 28 Jahren an der TU Berlin zuteil: Das Blechbläserquintett „Brassport“ unter Leitung von Prof. Dieckmann spielte für ihn und 130 Gäste. Ulf Preuss-Lausitz hat sich sein Leben lang als Lehrer, Hochschullehrer, Soziologe, Kindheits- und Schulforscher sowie Integrationsbetreiber nachhaltig und wirkungsvoll gegen Benachteiligung von Kindern und Jugendlichen sowie für Chancengleichheit eingesetzt und Reformen vorangetrieben. „Sein hochschulpolitisches Engagement zeichnet eine konstruktive Streitkultur aus“, so TU-Präsident Professor Kurt Kutzler in seiner Ansprache. Der Präsident überreichte ihm auch die Ehrenurkunde, nachdem er ihm bereits im März als besondere Auszeichnung die Goldene Ehrennadel der TU Berlin für sein langjähriges Engagement für die Gesamtinteressen und insbesondere seine Verdienste um die Struktur- und Entwicklungsplanung verliehen hatte. Als „altgedientem Gremienprofi“, der mit Satzungen und Reglements jonglierte und sich mit Verantwortungsbereitschaft in Selbstverwaltung und Hochschulpolitik engagierte, unter anderem sechs Jahre als Mitglied des Akademischen Senats, zwölf Jahre als Dekan, sprach der derzeitige Dekan der Fakultät I Geisteswissenschaften, Professor Adrian von Buttlar, ihm seine persönliche Anerkennung aus und den Dank der Fakultät. Als Begleiter auf dem steinigen Weg der Umsetzung des Menschenrechts auf Integration von behinderten Kindern und Jugendlichen bilanzierte Peter Heyer das Wirken und die Auswirkungen des langjährigen intensiven Einsatzes von Ulf Preuss-Lausitz im bildungspolitischen und wissenschaftlichen Diskurs. Alle, die Ulf Preuss-Lausitz mit seiner Kraft und Entschlossenheit erlebt haben, können sich nicht vorstellen, wie die Geschäftsführende Direktorin des Instituts für Erzie- © TU Berlin/Reinmuth Joseph Weizenbaum Als Weizenbaums Vermächtnis gilt sein Artikel „Wir gegen die Gier“, der an seinem 85. Geburtstag in der Süddeutschen Zeitung erschien. Er glaubte nicht daran, dass Wissenschaft und Technologie die Erde vor den Folgen des Klimawandels bewahren werden, dass die Kinder und Kindeskinder vor einer irdischen Hölle bewahrt werden können. Einzig der Widerstand gegen die Gier des globalen Kapitalismus sei dazu in der Lage. Joseph Weizenbaum war Professor für Computer Science am Massachusetts Institute of Technology und gilt als einer der Pioniere der künstlichen Intelligenz. Er starb am 5. März in Berlin und ist auf dem jüdischen Friedhof in Berlin-Weißensee begraben. Bernd Lutterbecks Laudatio für Joseph Weizenbaum, so kurz vor dessen Tode, ist veröffentlicht im „Informatik-Spektrum“, Band 31, Heft 2 (April 2008), sowie auf seiner Website. pp ➥ http://ig.cs.tu-berlin.de/ma/bl/ap © TU-Pressestelle S einen 85. Geburtstag am 8. Januar 2008 verbrachte Joseph Weizenbaum, der weltberühmte Computerpionier, Computer- und Gesellschaftskritiker, mit vielen Freunden an der TU Berlin. Professor Bernd Lutterbeck von der Fakultät IV Elektrotechnik und Informatik hatte ein Festkolloquium zu Ehren des ehemaligen TUGastprofessors organisiert. Bereits von schwerer Krankheit gezeichnet, hatte Weizenbaum noch Kraft, zu lachen und zu begeistern, besonders auch die jungen Leute. methoden und Interpretationsverfahren zu entwickeln. Professor Yaramanci machte sein Abitur am deutschsprachigen Istanbul Lisesi. 1975 schloss er sein Studium der Geophysik an der TU Clausthal ab und promovierte 1978 an der University of Liverpool. Von 1980 bis 1986 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter an der TU Istanbul, wo er sich im Jahre 1983 in Angewandter Geophysik habilitierte. In den folgenden Jahren war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am GSF-Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit im Institut für Tieflagerung, Braunschweig, und seit 1993 als Professor für Petrophysik an der TU Clausthal tätig. Seit 1996 hat er die Professur für Angewandte Geophysik an der TU Berlin inne. Die Position des Direktors am GGA-Institut in Hannover übt er unter der weiteren vollen Beibehaltung seiner Fachgebietsleitung Angewandte Geophysik an der TU Berlin aus. tui Auch in China bei Kollegen und Studierenden beliebt und geachtet: Ulrich Steinmüller 1974 promoviert Ulrich Steinmüller zum Dr. der Philosophie, 1980 habilitiert er, erhält die venia legendi für Linguistik und wird 1983 auf eine Professur für Fachdidaktik Deutsch/Deutsch als Zweitsprache an der TU Berlin berufen, wo er bereits im Jahr darauf die Interkulturelle Forschungs- und Arbeitsstelle des Fachbereichs Erziehungs- und Unterrichtswissenschaften der TU Berlin gründet. Von 1985 bis 1987 und von 1999 bis 2001 war Professor Steinmüller Mitglied des Akademischen Senats und von 1987 bis 1997 Vizepräsident der TU Berlin. 1999/2000 etablierte er den neuen Magisterstudiengang „Deutsch als Fremdsprache“, der als einziger in Deutschland einen Fachsprachenschwerpunkt besitzt. Ulrich Steinmüller veröffentlichte nicht nur zahlreiche Aufsätze, Monografien und Sammelbände, sondern wirkte auch in Beiräten und Gremien der Politikberatung zu Fragen der Lehrerbildung, Lehrplanentwicklung sowie interkultureller und zweisprachiger Erziehung mit. So wurde er 1984 in den Arbeitskreis technologieorientiertes Deutsch der TU Berlin zur Etablierung, Entwicklung und kontinuierlichen Beratung der Deutschen Sprachenzentren der Universitäten Peking und Hangzhou in China und 1991 in die Fakultätskommission für Geistes- und Sozialwissenschaften der TU Cottbus berufen. 1992 ernannte ihn die Zhejiang-Universität in Hangzhou (VR China) in Würdigung seiner Bemühungen um die Verbesserung des dortigen Unterrichts Deutsch als Fremdsprache sowie der Etablierung eines Diplom-Teilstudienganges „Fachdeutsch Technik“ zum „Beratenden Professor“, 2003 dann zum Dekan der Fakultät. Von 1996 bis 2000 war er Vorsitzender des Unterausschusses des DFG-Senats für die Verhandlungen mit der National Science Foundation of China (NSFC). Professor Steinmüller entfaltete eine vielfältige Vortragstätigkeit auf Tagungen und Kongressen weltweit, pflegte internationale Kooperationsnetze und betreute Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler aus allen Ecken der Welt. Im August 2006 wurde er Professor honoris causa der Tongji-Universität in Schanghai. PD Dr. Angelika Loo, Dr. Nikolaos Katsaounis, Institut für Sprache und Kommunikation, Fachbereich Deutsch als Fremdsprache /tui/ Günter M. Ziegler, MathematikProfessor an der TU Berlin, erhielt am 17. März 2008 den diesjährigen ArchimedesPreis für sein Engagement im Jahr der Mathematik. Die Auszeichnung wurde vom Schroedel-Verlag gestiftet. Ziegler schrieb neben Fachaufsätzen auch mehrere Lehrbücher und populärwissenschaftliche Texte. Im Jahr 2001 erhielt er den Leibniz-Preis, den renommiertesten und höchst dotierten deutschen Wissenschaftspreis. Heureka-Förderpreis /tui/ Dr. Christian Liebchen, Mitarbeiter am DFG-Forschungszentrum MATHEON und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Mathematik der TU Berlin, ist mit dem diesjährigen Förderpreis der Stiftung Heureka ausgezeichnet worden. Der Preis ist mit 5000 Euro dotiert. Er erhielt ihn für seine Arbeit um Entscheidungs- und Optimierungsmethoden im Verkehrswesen. „Outstanding Referee“ der Physik Weltweit wurden bislang nur 534 Personen von 42 000 Referees von der American Physical Society zum „outstanding Referee“ auf Lebenszeit ernannt. Diese Ehre erhielt nun Prof. Dr. ChatzidimitriouDreismann vom Fachgebiet Physikalische Chemie/Bioenergetik der TU Berlin. Er ist unter anderem ausgewiesener Experte in der Quantenphysik. Gert G. Wagner als Fellow in Erfurt /tui/ Im akademischen Jahr 2008/2009 (April bis März) wird Gert G. Wagner, Professor für Empirische Wirtschaftsforschung und Wirtschaftspolitik an der TU Berlin, am Max Weber Kolleg (MWK) in der Universität Erfurt lehren. Wagner wird als Fellow am MWK für kultur- und sozialwissenschaftliche Studien seinen interdisziplinären Horizont erweitern und seine Erfahrungen in der Politikberatung wissenschaftlich aufarbeiten. Trotz der Fellowship am MWK werde er, so Wagner, an der TU Berlin im von Philosophie-Professor Günther Abel neu gegründeten „Innovationszentrum Wissens-Forschung (IZW)“ voll mitarbeiten, da sich die Perspektive des MWK mit der des Innovationszentrums ausgesprochen gut ergänzt. Preis für Edelgard Bulmahn /tui/ Edelgard Bulmahn, frühere Bundesbildungsministerin und TU-Kuratoriumsmitglied, wurde von der Beuth-Gesellschaft mit dem Christian-Peter-BeuthPreis 2007 ausgezeichnet. Sie erhielt den Preis für ihr Engagement bei der Förderung der Ingenieurausbildung. Beirat Unternehmensführung © Ernst Herb Gegen die Gier Ugur Yaramanci tritt damit die Nachfolge von Prof. Dr. Hans-Joachim Kümpel an, der am 31. Juli 2007 zum Präsidenten der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) ernannt worden ist, und löst Prof. Dr. Manfred Frechen ab, der als stellvertretender Direktor das GGAInstitut seit August 2007 geleitet hat. Das GGA-Institut ist eine eigenständige, außeruniversitäre Forschungseinrichtung für angewandte Geowissenschaften mit geophysikalischer Ausrichtung. Der Schwerpunkt der Arbeiten liegt in der Erkundung des nutzbaren Untergrundes sowie in der Entwicklung von Mess- und Auswerteverfahren, die dabei zum Einsatz kom- © Geozentrum Hannover Seit dem 1. Februar 2008 ist Prof. Dr. Ugur Yaramanci, Institut für Angewandte Geowissenschaften der TU Berlin, neuer Direktor des Instituts für Geowissenschaftliche Gemeinschaftsaufgaben (GGA-Institut) in Hannover. © TU Berlin treut von TU-Professor Heinz Brauer. Der Prozesswissenschaftler Günter Wozny, Leiter des Fachgebiets Dynamik und Betrieb technischer Anlagen, wurde unter anderem in den letzten neun Jahren von der Polnischen Akademie der Wissenschaften dreimal zu einer „plenary lecture“ auf der nur alle drei Jahre stattfindenden internationalen Tagung „Chemical and Process Engineering“ eingeladen, ist Mitglied im Herausgebergremium der Fachzeitschrift für Chemie- und Prozesswissenschaften und initiierte ein Doppeldiplom- beziehungsweise Doppelmaster-Programm, deren erste beiden Absolventen ihre Urkunden bereits in der Tasche haben. KoKo Archimedes-Preis Ugur Yaramanci zum Direktor des Instituts für Geowissenschaftliche Gemeinschaftsaufgaben ernannt I Günter Wozny und Rektor Józef Gawlik (v. l.) Kurz und wichtig Gebannte Aufmerksamkeit für die Musik: (v. r.) Peter Heyer, Ulf Preuss-Lausitz, Ulrike Strate, Adrian von Buttlar, Kurt Kutzler hungswissenschaft Prof. Dr. Helga Marburger in ihrer Dankesrede hervorhob, dass seine Befreiung vom Berufsalltag für ihn gleichbedeutend mit Ruhestand ist. Mit dem ihm eigenen Engagement wird er sich weiter in die Bildungs- und Schulpolitik einbringen, davon zeugen unter anderem seine Berufung in den Beirat der Berliner Gemeinschaftsschule, in die Expertenkommission zur Zukunft der Bildung in Mecklenburg-Vorpommern, ein weiteres Buch, das in Kürze erscheint – seine 313. Veröffentlichung. Aus der Überzeugung, dass es nur ein formeller Ruhestand sein wird, wünschte die Vizepräsidentin Ulrike Strate, ihn weiter als „senior consultor“ für die Lehrerbildung zu gewinnen, und dankte ihm besonders für seinen energischen Einsatz für die Ziele der Reformfraktion. In seiner Dankesrede betonte Ulf Preuss-Lausitz: „Wenn Pädagogik und meine Generation in heillosen Zeiten der sozialen Spaltung, der ökologischen Weltkrise, der drohenden ethnisch und religiös geprägten Konflikte eines tun können, dann ist es, ein optimistisches Lebensgefühl an den Nachwuchs weiterzugeben, weil nur es den Zorn über solche Verhältnisse überführen kann in humanes gemeinsames Handeln für eine bessere Zukunft.“ Dr. Irene Demmer-Dieckmann, Prof. Dr. Helga Marburger, Institut für Erziehungswissenschaft /tui/ Die „School of Governance, Risk & Compliance“ an der privaten SteinbeisHochschule Berlin hat Prof. Axel von Werder, TU-Fachgebiet Organisation und Unternehmensführung, in ihren wissenschaftlichen Beirat aufgenommen. DAI-Labor mehrfach ausgezeichnet D er Gesamtjurypreis 2008 des „Convergators Awards 2008“ wurde am 6. März auf der CeBIT-Messe in Hannover Nicolas Braun vom DAI-Labor der TU Berlin überreicht. Er bekam ihn für seine Entwicklung des Smart Personal Assistant (SPA), einer Internettechnologie der nächsten Generation für die semantische Verknüpfung beliebiger Webinhalte. Die insgesamt drei Preise – Gesamtjurypreis, Publikumspreis und Convergator of the Year – wurden von einer hochkarätig besetzten Jury aus Wirtschaft und Medien sowie über 11 000 Internet-Usern und den rund 300 Gästen der Convergators Gala vergeben. Außerdem erhielt das DAI-Labor auch den „Innovationspreis 2008“ der Initiative Mittelstand in der Kategorie „Internet Services“. tui Seite 14 TU intern Nr. 4 · April 2008 TIPPS & TERMINE Preise und Stipendien Die Galerie in der Mathematischen Fachbibliothek der Technischen Universität zeigt vom 22. 4 . 2008 bis zum 13. 6. 2008 Werke des Malers Hans-Otto Schmidt. Der 1945 in Bötzow/Mecklenburg geborene Künstler machte zunächst eine Tischlerlehre, siedelte dann 1965 nach Berlin über, um Maler zu werden. Seit 2001 lebt und arbeitet Hans-Otto Schmidt in Luisenhof/Uckermark. Hans-Otto Schmidt begann in den 60er-Jahren zu malen – zunächst abstrakt. Doch er wollte verstanden werden, weshalb er sich zum Realen hinwandte. Sein Blick richtet sich nun auf das Naheliegende, das Vertraute, auf das Interieur. Doch mit wachem Blick entdeckt er im Altvertrauten Neues. Seine Bilder sind vollkommen klar konzipiert, frei von schmückendem Beiwerk und doch vibrierend in ihrer Lebendigkeit. Gleichzeitig ist das Vereinfachen ein Element seiner Malerei. Das Stillleben ist bei ihm weniger ein Aufbauen von Dingen als ein Wegnehmen, bis er das, was ihn interessiert, deutlich vor Augen hat. Dabei ist das Licht ein wichtiges Medium in seiner Malerei, wie es die Dinge milde stimmt, wie die Körper so tonig erscheinen eben durch das Licht. Links zu sehen das Bild „Interieur“, 2005. Eröffnung: 22. 4. um 19 Uhr, Galerie der Mathematischen Fachbibliothek, Straße des 17. Juni 136. Einführung: Dr. Iris Hahnemann. Musik: Tilmann Dehnhardt/Bassquerflöte. Der Künstler ist anwesend. Nachwuchswissenschaftlerinnen-Preis Der Vorstand des Forschungsverbundes Berlin (FVB) schreibt den Nachwuchswissenschaftlerinnen-Preis aus. Vorgeschlagen werden können junge Wissenschaftlerinnen, die in den letzten anderthalb Jahren eine hervorragende Promotion in einem natur-, lebens- oder umweltwissenschaftlichen Themengebiet abgeschlossen haben und dabei noch nicht älter als 31 Jahre waren. Der Preis dient der Würdigung einer im Raum Berlin-Brandenburg entstandenen, ausgezeichnet bewerteten Promotion in einem Forschungsgebiet, das von den acht im FVB zusammengeschlossenen Forschungsinstituten der Leibniz-Gemeinschaft bearbeitet wird. Einsendeschluss ist der 25. April 2008. ➥ www.fv-berlin.de Wissenschaft verstehen Das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) und der Verein der Freunde und Förderer des UFZ rufen junge Umweltwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler auf, sich für den Wettbewerb „Wissenschaft verstehen“ zu bewerben. Mitmachen kann, wer sich im Rahmen einer Dissertation mit der Thematik „Umwelt“ auseinandersetzt, sich also mit den Ressourcen Wasser, Boden, Luft, mit biologischer Vielfalt, Landnutzung, terrestrischen und aquatischen Ökosystemen, mit Schadstoffen in der Umwelt, dem Zusammenhang zwischen Umwelt und Gesundheit, sozioökonomischen und umweltrechtlichen Fragestellungen beschäftigt. Für die Siegerinnen und Sieger werden Preise im Gesamtwert von 5000 Euro vergeben. Bewerbungsschluss: 19. Mai 2008. ➥ www.ufz.de/wissenschaft-verstehen * Eine weitere Ausstellung findet in der Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin (im Volkswagenhaus) statt unter dem Titel Sprache – Daten, Technologien, Vermittlung. Die Ausstellung ist noch bis zum 8. August 2008 zu sehen. Veranstalter: TU Berlin, Institut für Sprache und Kommunikation Kontakt: Angelika von Knobelsdorff, ☎ 314-7 61 17 ➥ ub.tu-berlin.de Ort: Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Fasanenstraße 88 (im Volkswagenhaus), 10623 Berlin, 3. Etage Zeit: montags bis freitags 9.00 bis 22.00 Uhr, samstags 10.00 bis 18.00 Uhr tui ANZEIGE Gedenktafel für Hermann Föttinger Am 5. Mai wird eine Gedenktafel für Prof. Dr.-Ing. Hermann Föttinger eingeweiht. Der Erfinder eines der wichtigsten Elemente in der Antriebs- und Getriebetechnik, des hydrodynamischen Drehmomentwandlers, war mehr als zwanzig Jahre lang Professor der Technischen Hochschule Berlin, der Vorgängerin der TU Berlin. Er starb am 28. 4. 1945. Zu seinem 130. Geburtstag spendete die Stiftung Werner-vonSiemens-Ring die Tafel, die im Treppenhaus am Übergang vom Hauptgebäude zum Erweiterungsbau hängen wird. Die Laudatio hält Prof. em. Dr. Horst Nowacki, Bereich Schiffs- und Meerestechnik der TU Berlin. Ort: TU-Hauptgebäude, Str. des 17. Juni 125, 10623 Berlin, Raum H 3005. Um Anmeldung wird gebeten. ✉ [email protected] Förderpreis Förderpreis der Deutschen Olympischen Akademie Die Deutsche Olympische Akademie Willi Daume (DOA) wendet sich an Hochschulen und Universitäten mit einem akademischen Wettbewerb, der olympische Fragen stärker in den Fokus von Lehre und Forschung rücken soll. Das Thema lautet „Balance auf schmalem Grat: Olympismus in der modernen Welt“. Abschlussarbeiten der Studiengänge und Fachrichtungen an Universitäten und Hochschulen, die der vorgegebenen Thematik entsprechen und im angegebenen Zeitraum der Jahre 2007 bis 2009 vorgelegt wurden. Die Bewerbungsunterlagen können ab sofort bis spätestens 31. Dezember 2009 eingereicht werden. Kontakt: Prof. Dr. Helmut Altenberger, Universität Augsburg, Stellvertretender Vorsitzender der DOA ☎ 0821/5 98 28 01 ✉ [email protected] ––––––––––––––– Personalia ––––––––––––––– Ruferteilungen Dr. rer. pol. Ottmar Edenhofer, Abteilungsleiter und stellvertretender Direktor am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung e.V. (PIK), für das Fachgebiet Ökonomie des Klimawandels in der Fakultät VI Planen Bauen Umwelt der TU Berlin. Mit der Berufung ist die kollegiale Leitung des Forschungsfeldes Nachhaltige Lösungen am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung e.V. (PIK) verbunden. Dr. rer. nat. Stefan Eisebitt, Leiter der Forschungsgruppe Resonante Streumethoden bei BESSY, Berliner Elektronenring-Gesellschaft für Synchrotronstrahlung mbH, sowie Privatdozent für Experimentalphysik an der Humboldt-Universität zu Berlin, für das Fachgebiet Experimentalphysik mit dem Schwerpunkt Röntgenoptik/Nanometer-Optik in der Fakultät II Mathematik und Naturwissenschaften der TU Berlin. Professor Dr.-Ing. Wolfgang Huhnt, Juniorprofessor für das Fachgebiet Internetbasierte Prozessmodellierung für ad-hoc Organisationen im Bauwesen an der TU Berlin, für das Fachgebiet Bauinformatik in der Fakultät VI Planen Bauen Umwelt der TU Berlin. Professorin Angela Ittel, Ph. D., derzeit Vertretungsprofessorin für das Fachgebiet Theorie der Sozialisation und Erziehung an der Universität der Bundeswehr München, für das Fachgebiet Pädagogische PsycholoANZEIGE gie in der Fakultät I Geisteswissenschaften der TU Berlin. Professor Dr. oec. publ. Dodo zu Knyphausen-Aufseß, Lehrstuhlinhaber für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Personalwirtschaft und Organisation an der OttoFriedrich-Universität Bamberg, für das Fachgebiet Strategische Führung und Globales Management in der Fakultät VII Wirtschaft und Management der TU Berlin. Professorin Dr. phil. Kirsten Lehmkuhl, Professorin für das Fachgebiet Berufs- und Schulpädagogik in der Erziehungswissenschaft an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg, für das Fachgebiet Erziehungswissenschaft/Schulpädagogik und Berufspädagogik in der Fakultät I Geisteswissenschaften der TU Berlin. PD Dr. rer. pol. Ulf Schrader, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Universität Hannover, für das Fachgebiet Arbeitslehre/Wirtschaft (Haushalt) Fachwissenschaft in der Fakultät I Geisteswissenschaften der TU Berlin. Rufannahmen Dr. rer. nat. Volker G. Markl, Ruferteilung vom 2. Oktober 2007, Projektleiter und University Relationship Coordinator des IBM-Forschungslabors in San José, Kalifornien, USA, für das Fachgebiet Datenbanken und Informationssysteme in der Fakul- tät IV Elektrotechnik und Informatik der TU Berlin. Dr.-Ing. Stephan Völker, Ruferteilung vom 1. November 2007, Forschungsdozent an der Universität Paderborn, für das Fachgebiet Lichttechnik in der Fakultät IV Elektrotechnik und Informatik der TU Berlin. Dr.-Ing. Thomas Wiegand, Ruferteilung vom 1. Februar 2008, Gruppenleiter der Abteilung Bildsignalverarbeitung des Fraunhofer-Instituts für Nachrichtentechnik – Heinrich-Hertz-Institut, für das Fachgebiet Bildkommunikation in der Fakultät IV Elektrotechnik und Informatik der TU Berlin. Die Professur ist verbunden mit der Position der Leitung der Gruppe Bildkommunikation und der Normierung für Codierverfahren am Fraunhofer-Institut für Nachrichtentechnik – Heinrich-Hertz-Institut Berlin. Rufablehnung Professor Dr. rer. nat. Helmut Schober, Ruferteilung vom 21. Dezember 2007, Leiter der Expertengruppe für Flugzeit- und Hochauflösende Experimente am ILL – Institut Laue-Langevin in Grenoble, für das Fachgebiet Experimentalphysik, insbesondere Neutronenstreuung in der Fakultät II Mathematik und Naturwissenschaften der TU Berlin. Mit der Professur ist die Leitung der Abteilung „Methoden und Instrumente“ am Hahn-Meitner-Institut Berlin verbunden. Rufannahme einer Juniorprofessur Dr. jur. Stefan Müller, Ruferteilung vom 24. Februar 2008, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Volkswirtschaftslehre und Wirtschaftsrecht in der Fakultät VII Wirtschaft und Management der TU Berlin, für das Fachgebiet Zivil- und Handelsrecht in der Fakultät VII Wirtschaft und Management der TU Berlin. Außerplanmäßige Professuren – verliehen Professorin Dr. Elisabeth Schmierer, freiberuflich tätig, für das Fachgebiet Musikwissenschaft in der Fakultät I Geisteswissenschaften der TU Berlin, zum 21. Februar 2008. Professorin Barbara Theilen-Willige, frei- beruflich tätig, für das Fachgebiet Geoinformationssysteme und Fernerkundung in den Angewandten Geowissenschaften der TU Berlin, zum 30. Januar 2008. Gast-/Vertretungsprofessuren – verliehen Professor Roman Galas, für das Fachgebiet Präzisionsnavigation und -ortung in der Fakultät VI Planen Bauen Umwelt der TU Berlin, zum 1. Februar 2008. Professorin Dr. Ulrike Müller-Hofstede, Fachgebiet Kunstgeschichte, mit Lehr- und Forschungsschwerpunkten in den Bildkünsten in der Fakultät I Geisteswissenschaften der TU Berlin, über den 31. März 2008 hinaus. Professorin Dr. Anne Levin, Fachgebiet Pädagogische Psychologie in der Fakultät I Geisteswissenschaften der TU Berlin, über den 31. März 2008 hinaus. Professorin Dr. Bettina Fritzsche, Fachgebiet Allgemeine und historische Erziehungswissenschaft in der Fakultät I Geisteswissenschaften der TU Berlin, über den 31. März 2008 hinaus. Professor Dr. Martin Disselkamp, Fachgebiet Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft in der Fakultät I Geisteswissenschaften der TU Berlin, über den 31. März 2008 hinaus. Professor Dr. Karl Düsseldorff, Fachgebiet Berufspädagogik in der Fakultät I Geisteswissenschaften der TU Berlin, über den 31. März 2008 hinaus. Professorin Dr. Birgit Wenzel, Fachgebiet Fachdidaktik Geschichte in der Fakultät I Geisteswissenschaften der TU Berlin, zum 1. April 2008. Professor Dr. See-Young Cho, Fachgebiet Allgemeine Linguistik in Forschung und Lehre in der Fakultät I Geisteswissenschaften der TU Berlin, zum 11. April 2008. Professorin Dr. Dorothea Dornhof, Zentrum für Interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung der TU Berlin, zum 1. April 2008. Professor Dr. Ulrich Dirks, Fachgebiet Philosophie in der Fakultät I Geisteswissenschaften der TU Berlin, zum 1. März 2008. Professor Dr. Kay Mitusch, Fachgebiet Wirtschafts- und Infrastrukturpolitik in der Fakultät VII Wirtschaft und Management der TU Berlin, über den 31. März 2008 hinaus. Professor Dr. Henrik Winkler, Fachgebiet Mathematik, insbes. Funktionsanalysis in der Fakultät II Mathematik und Naturwissenschaften der TU Berlin, über den 31. März 2008 hinaus. Lehrbefugnis – verliehen Dr. Ricarda Scheiner-Pietsch, für das Fachgebiet Zoologie in der Fakultät VI Planen Bauen Umwelt der TU Berlin, zum 5. März 2008. Dr. Thomas Risse, für das Fachgebiet Physikalische Chemie in der Fakultät II Mathematik und Naturwissenschaften der TU Berlin, zum 17. November 2007. Ruhestand Professor Dr. Helmut Görisch, Fachgebiet Technische Biochemie in der Fakultät III Prozesswissenschaften der TU Berlin, zum 31. März 2008. Professor Dr. Hinrich Kaase, Fachgebiet Lichttechnik in der Fakultät IV Elektrotechnik und Informatik der TU Berlin, zum 31. März 2008. Professor Dr. Otto Manck, Fachgebiet Mikroelektronik – Entwurf von hochintegrierten bipolaren Schaltkreisen in der Fakultät IV Elektrotechnik und Informatik der TU Berlin, zum 31. März 2008. Professor Dr. Ulf-Werner Preuss-Lausitz, Fachgebiet Erziehungswissenschaft in der Fakultät I Geisteswissenschaften der TU Berlin, zum 31. März 2008. Professor Dr. Helmut Pucher, Fachgebiet Verbrennungskraftmaschinen in der Fakultät V Verkehrs- und Maschinensysteme der TU Berlin, 31. März 2008. Professor Dr. Rudolf Seiler, Fachgebiet Mathematische Physik und Informationstheorie in der Fakultät II Mathematik und Naturwissenschaften der TU Berlin, zum 31. März 2008. Professor Dr. Ulrich Steinmüller, Fachgebiet Fachdidaktik Deutsch/Deutsch als Fremdsprache in der Fakultät I Geisteswissenschaften der TU Berlin, zum 31. März 2008. TU intern Nr. 4 · April 2008 Seite 15 TIPPS & TERMINE Radio & TV Gremien Mozart fährt U-Bahn. Die Zauberflöte im Berliner Untergrund Akademischer Senat Mittwoch, 30. April 2008, 22.05 Uhr, rbb Fernsehen jeweils um 14.15 Uhr Ort: TU Berlin, Straße des 17. Juni 135, 10623 Berlin, Hauptgebäude, Raum H 3005 Noch ist der von dem Architekten Axel Schultes entworfene U-Bahnhof „Bundestag“ nicht eröffnet, doch schon jetzt gibt es eine Premiere zu feiern: Der Dirigent und Regisseur Christoph Hagel inszeniert Mozarts Zauberflöte in der U-Bahn und zeigt damit einmal mehr, dass er ein Mann für ganz spezielle Ereignisse ist. Schon vor Jahren hat er mit seiner Inszenierung „Die Zauberflöte im Zirkus“ für Aufsehen gesorgt. Damals war noch George Tabori an seiner Seite. Diesmal sind es die Berliner Symphoniker. 16. April 2008 7. Mai 2008 28. Mai 2008 18. Juni 2008 9. Juli 2008 ➥ www.tu-berlin.de/asv/as/index.html Kuratorium jeweils um 9.30 Uhr Ort: TU Berlin, Straße des 17. Juni 135, 10623 Berlin, Hauptgebäude, Raum wird noch bekannt gegeben. Wissenschaft im Brennpunkt. Der weiße Rabe. Auf der Suche nach Grigori Perelman 16. April 2008 (nicht öffentliche Sitzung) 19. Juni 2008 17. Oktober 2008 12. Dezember 2008 4. Februar 2009 Grigori Perelman hat die Poincaré-Vermutung bewiesen und damit ein Milleniumproblem gelöst. 2006 sollte er für diese Leistung die Fields-Medaille verliehen bekommen, den Nobelpreis der Mathematiker – er lehnte ab. Auch die Prämie von einer Million Dollar, die eine Stiftung für die Lösung des Problems ausgeschrieben hat, will er nicht. Seit er seinen Beweis publiziert hat, meidet er die Öffentlichkeit. Der Wissenschaftsreporter Jan Lublinksi macht sich auf die Suche nach Grigori Perelman. Gottesdienste für Studierende Eröffnungsgottesdienst der Evangelischen Studierendengemeinde 20. April 2008, 19 Uhr Diskussionen an Gemeindeabenden zu vielen aktuellen Themen: Frieden, Naturwissenschaft und Glauben, Dritte Welt, Babyklappen und viele weitere Themen. Regelmäßige Andachten finden in verschiedenen Berliner Kirchen statt. Erstmals wird es in diesem Semester Campus-Andachten für die Studierenden und Hochschulmitglieder in der City-Welt geben. Sie finden statt in der Ev. Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche auf dem Breitscheidtplatz in Charlottenburg. ➥ www.esgberlin.de Ausstellung Max Planck. Revolutionär wider Willen © Museo Nazionale Romano Sonntag, 11. Mai 2008, 16.30 Uhr, Deutschlandfunk Der Diskobol des Myron, die berühmteste antike Darstellung eines Diskuswerfers (römische Kopie, Museo Nazionale Romano). „Hyakinthos“ war der Name eines schönen jungen Mannes, der von Apollon und vom Windgott Zephyros umworben wurde. Der Windgott zog den Kürzeren – und rächte sich auf grausame Weise: Als sich Apollon und Hyakinthos zum Zeitvertreib im Diskuswurf übten, leitete der Windgott den von Apollon geworfenen Diskus so um, dass die Scheibe den zuschauenden Hyakinthos am Kopf traf und tötete. Aus dem Blut des jungen Mannes spross darauf die erste Hyazinthe empor. Diese Situation muss ein antikes Gemälde festgehalten haben, denn in einem Kapitel der „Eikónes“ (Bilder) beschreibt Lucius Flavius Philostrat es um 200 nach Christus. Die „Eikónes“ gehören zu den Glanzstücken griechischer Literatur der römischen Kaiserzeit. Viele Generationen von Interpreten haben seitdem versucht, aus den detaillierten Beschreibungen des Philostrat verlorene antike Gemälde zu rekonstruieren. In seinem Vortrag „Die griechische Kunst des Diskoswerfens – Text, Bild und Wirklichkeit“ wird sich Professor Luca Giuliani am 22. April um 17 Uhr (Raum H 1058) mit den Möglichkeiten befassen, eine solche Rekonstruktion aus dem alten Text vorzunehmen, noch vorhandene antike Statuen dabei zu Rate ziehen und sich dabei auch mit der neueren Geschichte und Technik einer leichtathletischen Disziplin befassen. Luca Giuliani, Professor für Klassische Archäologie und Rektor des Wissenschaftskollegs zu Berlin, hält auf Einladung des TU-Präsidenten Prof. Dr. Kurt Kutzler und von Prof. Dr. Jürgen Starnick, dem Vorsitzenden der Gesellschaft von Freunden der TU Berlin e.V., den diesjährigen Festvortrag. Unmittelbar davor wird der Preis der Franzke’schen Stiftung verliehen. pp ––––– Veranstaltungen ––––– Tagungen/Kongresse Vorträge 17. April 2008 Informativer Arbeitskreis Keramikbearbeitung Kontakt: Dipl.-Ing. Vanja Mihotovic, ☎ 314-23473, ✉ [email protected] Ort: Produktionstechnisches Zentrum, Pascalstraße 8–9, 10587 Berlin, Raum PTZ 157 Zeit: 9.30 bis 15.30 Uhr 23. April 2008 Globe-Theater Berlin Ausstellung und Preisverleihung für einen studentischen Wettbewerb Vortrag: Prof. Jörg Schlaich (Schlaich Bergermann & Partner, Stuttgart), Thema: Leichtbau Kontakt: Birgit Klauck, Institut für Architektur, ☎ 314-2 18 93, ✉ birgitklauck@ mac.com Ort: TU Berlin, Straße des 17. Juni 152, 10623 Berlin, Architekturgebäude, Forum und Foyer Zeit: Öffentliche Jurysitzung: ab 9.30 Uhr Pressegespräch: 14.30 Uhr Preisverleihung: 15.00 Uhr Vortrag: 16.00 Uhr 8. und 9. Mai 2008 Industriearbeitskreis Trockeneisstrahlen Kontakt: Dipl.-Ing. Martin Bilz, ☎ 030/39 00 61 47, ✉ [email protected] Ort: Produktionstechnisches Zentrum, Pascalstraße 8–9, 10587 Berlin Zeit: 8. Mai, 12.00 Uhr In einer Sonderausstellung präsentiert das Deutsche Technikmuseum den Vater der Quantentheorie und gibt neue Einblicke in die Geschichte der Physik und der Max-Planck-Gesellschaft. 26. April bis 5. Oktober 2008 Trebbiner Straße 9, 10963 Berlin ➥ www.dtmb.de 23. Mai 2008 Absolventenfeier Fakultät VII Wirtschaft und Management Kontakt: Meike Missler, ☎ 314-2 16 41, Fax: -2 37 08, ✉ [email protected] Ort: TU Berlin, Straße des 17. Juni 135, 10623 Berlin, Hauptgebäude, Lichthof Zeit: 15.00 Uhr Termine des Studierendencenters 15., 22. und 29. April 2008 Individueller Unterlagencheck Bewerbungsberatung Kontakt: Hafize Özsari, Career Service, ☎ 314-2 26 81, Fax: -2 40 87, ✉ [email protected] ➥ career.tu-berlin.de/career/veranstaltungen Anmeldung: ☎ 314-7 96 43, telefonische Anmeldung unbedingt erforderlich Ort: TU Berlin, Hardenbergstr. 36, 10623 Berlin, Career Service, Ernst-Ruska- Gebäude, Beratungsraum Zeit: 10.00 bis 13.00 Uhr 23. April 2008 Erasmus Placement Informationsveranstaltung Kontakt: Hafize Özsari, Career Service, ☎ 314-2 26 81, Fax: -2 40 87, ✉ [email protected] Ort: TU Berlin, Hardenbergstr. 36, 10623 Berlin, Career Service, ErnstRuska-Gebäude, Raum ER 382 Zeit: 14.00 bis 16.00 Uhr Hinweis: Anmeldung erforderlich. 24. April 2008 Studieren mit Kind Kontakt: Claudia Cifire, ☎ 314-2 56 05, ✉ [email protected] Ort: TU Berlin, Straße des 17. Juni 135, 10623 Berlin, Hauptgebäude, Raum H 62 Zeit: 10.30 Uhr 25. April bis 11. Juli 2008 Fit für die Prüfung Kontakt: Mechthild Rolfes, ☎ 314-2 53 82, ✉ [email protected] Ort: TU Berlin, Straße des 17. Juni 135, 10623 Berlin, Hauptgebäude, Raum H 62 Zeit: 10.00 bis 11.45 Uhr (wöchentlich) Hinweis: Persönliche Anmeldung bei Mechthild Rolfes, donnerstags, 11.00 bis 13.00 Uhr, Raum H 61 Gründungsveranstaltungen Kooperationen, Patente, Lizenzen (KPL) – Gründungsservice, TU Berlin, Hardenbergstr. 38, 10623 Berlin, AM (Alte Mineralogie) – Gründungswerkstatt, Mo und Mi 10.00 bis 14.00 Uhr, ✉ [email protected] ➥ gruendung.tu-berlin.de Kontakt: KPL – Gründungsservice, ☎ 314-7 87 29, Fax: -7 87 28, ✉ [email protected] Anmeldung: ➥ www.gruendung.tu-berlin. de/232.html Hinweis: Informationen zu den Veranstaltungen finden Sie unter: www.gruendung.tu-berlin.de/286.html 23. April 2008 Human Venture Kontakt: Agnes von Matuschka, ☎ 3142 14 56, Fax: -2 40 87, ✉ [email protected] Ort: TU Berlin, Hardenbergstraße 38, 10623 Berlin, TU Campus (Zugang über Hardenbergstraße gegenüber der Knesebeckstraße, erstes Gebäude auf dem TU-Campus auf der rechten Seite – Gebäude AM), Raum AM 012 Zeit: 16.00 bis 17.00 Uhr Hinweis: Keine Anmeldung erforderlich. Weitere Informationen zu Veranstaltungen, Personalia, Informationen und Termine zu Veranstaltungen des Career Centers der TU Berlin sowie Veranstaltungen der „Universität für alle“ finden Sie unter folgenden Links: ➥ ➥ www.tu-berlin.de/presse/kalender/ ➥ www.career.tu-berlin.de/veranstaltungen ➥ www.studienberatung.tu-berlin.de/ aktuell/gruppen.html ➥ www.tu-berlin.de/presse/ringvl/08_ss/ Referat für Presse und Information TUB-newsportal Berichte aus Forschung und Lehre, Audio-Beiträge, Diskussionen, Fotos www.pressestelle.tu-berlin.de/newsportal 28. und 30. April 2008 Potenzialanalyse – Assessmentcenter für Gründerinnen und Gründer Kontakt: Agnes von Matuschka, ☎ 3142 14 56, Fax: -2 40 87, ✉ [email protected] Ort: TU Berlin, Hardenbergstraße 36a, 10623 Berlin, Ernst-RuskaGebäude, Raum ER 382 Zeit: jeweils 9.00 bis 15.00 Uhr Hinweis: Es gelten besondere Teilnahmebedingungen. Nähere Informationen zu den Trainingsinhalten und Anmeldung unter ➥ www.gruendung.tu-berlin.de/237.html. Anmeldung erforderlich. Bitte beide Termine belegen. 28. und 30. April 2008 Erfolgreich selbstständig – Selbstmarketing als Trendstrategie Kontakt: Agnes von Matuschka, ☎ 3142 14 56, Fax: -2 40 87, ✉ [email protected] Ort: TU Berlin, Hardenbergstraße 36a, 10623 Berlin, Ernst-RuskaGebäude, Raum ER 38 Zeit: jeweils 9.15 bis 16.00 Uhr Hinweis: Es gelten besondere Teilnahmebedingungen. Nähere Informationen zu den Trainingsinhalten und Anmeldung unter ➥ www.gruendung.tu-berlin.de/296.html und ➥ www.gruendung.tu-berlin.de/248.html Anmeldung erforderlich. Bitte beide Termine belegen. Messebeteiligung der TU Berlin Nähere Informationen zu den folgenden Veranstaltungen erteilt Ihnen: Horst G. Meier, TU Berlin, Servicegesellschaft mbH, Agentur für Wissenschaftskommunikation, ☎ 030/44 72-02 22, Fax: -02 88, ✉ [email protected] 21. bis 25. April 2008 HANNOVER MESSE Anwendungsorientierte Forschung, Technologietransfer, Innovationen; Gemeinschaftsstand Hauptstadtregion BerlinBrandenburg. Gemeinschaftsstand der TU Berlin auf der HANNOVER MESSE 2008, Halle 2, Stand D 19 Es beteiligen sich drei TU-Institute an diesem Gemeinschaftsstand. Projekt: Entwicklungen im Maschinenschutz – Leichtbau und Simulation ➥ iwf.tu-berlin.de Projekt: Polymere Stents mit Formgedächtnis ➥ ptk.tu-berlin.de Projekt: Der FT2007 – Prototyp eines Formelrennwagens ➥ fasttube.de Impressum „Preis für das beste deutsche Hochschulmagazin“, verliehen von „Die Zeit“ und der Hochschulrektorenkonferenz (HRK), November 2005, für das Publikationskonzept der TUPressestelle Herausgeber: Presse- und Informationsreferat der Technischen Universität Berlin, Straße des 17. Juni 135, 10623 Berlin ☎ (030) 314-2 29 19/2 39 22, Fax: (030) 314-2 39 09, ✉ [email protected] ➥ www.pressestelle.tu-berlin.de Chefredaktion: Dr. Kristina R. Zerges (tz) Chef vom Dienst: Patricia PätzoldAlgner (pp, KoKo) Redaktion: Ramona Ehret (ehr) (Tipps & Termine), Bettina Klotz (bk), Sybille Nitsche (sn), Stefanie Terp (stt) Mitarbeit: Dr. Carina Baganz (caba), Vanessa Bohórquez-Klinger (vbk) Layout: Patricia Pätzold-Algner Fotografin: Sabine Böck WWW-Präsentation: Ulrike Friedrich, Özlem Beytas Gesamtherstellung: deutsch-türkischer fotosatz (dtf), Markgrafenstraße 67, 10969 Berlin, ☎ (030) 25 37 27-0 Anzeigenverwaltung: unicom Werbeagentur GmbH, Hentigstraße 14a, 10318 Berlin, ☎ (030) 65 94-16 96, Fax: (030) 65 26-42 78, ➥ www.unicom-berlin.com Vertrieb: Ramona Ehret, ☎ 314-2 29 19 Auflage: 16 000 Erscheinungsweise: monatlich, neunmal im 22. Jahrgang Redaktionsschluss: siehe letzte Seite. Namentlich gekennzeichnete Beiträge müssen nicht unbedingt mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen. Unverlangt eingesandte Manuskripte und Leserbriefe können nicht zurückgeschickt werden. Die Redaktion behält sich vor, diese zu veröffentlichen und zu kürzen. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, sowie Vervielfältigung u. Ä. nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Herausgebers. H intern wird auf überwiegend aus Altpapier bestehendem und 100 % chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt. Seite 16 TU intern Nr. 4 · April 2008 VERMISCHTES Der Sonne entgegen BUCHTIPP Deutsche Romantik Die Yacht Walross IV hat den Atlantik überquert, Mittelamerikas Küsten bereist und setzt zum Törn über den Pazifik an Land in Sicht – die Walross IV vor der Küste von Mexiko Abenteuer, das die Crew bereits hinter sich und sicher auch noch vor sich hat. Tagtäglich nachzulesen im Online-Tagebuch auf den Internetseiten des Vereins. Neben den interkulturel- A uch Mediziner verlassen sich bei ihrer Arbeit auf die Hilfe von Mathematik. Die Computertomografie (CT) und andere moderne bildgebende Verfahren wurden erst durch Mathematik möglich. Auch bei der Operationsplanung spielt Mathematik eine große Rolle, denn jeder Körper hat seine individuelle Geometrie. Ein Beispiel: Bei Tumoren in der Leber muss nicht nur das befallene Gewebe identifiziert und mit einem Sicherheitssaum entfernt werden. Auch die räumliche Beziehung der Blutbahnen in der Nähe des Tumors muss berücksichtigt werden – und diese ist bei jedem Patienten anders. Gleichzeitig soll so wenig gesundes Gewebe wie möglich verletzt werden. Die Identifizierung und die genaue Abgrenzung der Leberoberfläche sind sehr schwierig und werden meist von Hand durchgeführt. Eine vollautomatische Bildsegmentierung auf der Basis von CTAufnahmen ist wegen des Bildrauschens und des geringen Kontrastes zu benachbarten Organen bisher nur in speziellen Fällen möglich. Mathematiker, Informatiker und Chirurgen vom DFG-Forschungszentrum MATHEON, dem Konrad-Zuse-Zentrum Berlin und der Charité Campus Buch haben kürzlich gemeinsam eine neue Methode entwickelt, mit der die Leber sehr viel leichter und genauer in medizinischen Bilddaten identifiziert werden kann. Mit ihrer Arbeit konnten sich die Berliner Forscher bei einem internationalen Wettbewerb gegen 15 andere Teams durchsetzen und eindrucksvoll zeigen, wie wichtig heutzutage interdisziplinäre Zusammenarbeit ist. Thomas Vogt, Institut für Mathematik ➥ www.walross.org Gartenkunst um der Menschen willen MATHEMATIK IM ALLTAG Was Mathe mit Medizin zu tun hat len Begegnungen und den sozialen Erfahrungen an Bord sind aus sportlicher Sicht natürlich die Regatten wichtig, an denen die Walross IV während ihrer Jungfernfahrt teilnimmt. Die erste haben sie bereits hinter sich, die „ARC (Atlantic Rally for Cruisers) from Gran Canaria to St. Lucia“. Nach ihrem Start in Las Palmas und 24 Tagen auf See hörten die Crew-Mitglieder am 20. Dezember um zwei Uhr morgens endlich die anfeuernden Rufe vom „finish boat“, das sie über die Finish-Linie in der Karibik geleitete. Glücklich und in Formel-1-Manier bespritzten sich die Crew-Mitglieder aus der großen Heineken-Flasche bevor sie sich einen Rum-Punsch auf ihren Erfolg gönnten. Die Pazifiküberquerung wird die zweite „Große Fahrt“. Dafür gab es Anfang März umfangreiche Instandsetzungsarbeiten in Los Angeles. Nach einem Zwischenstopp auf Hawaii, wo wieder Teile der Crew ausgetauscht wurden, segelt die Walross IV nun weit auf dem Pazifik, immer der untergehenden Sonne entgegen – Richtung Japan. Patricia Pätzold Orte der Erinnerung: Gartenarchitekt Erwin Barth – ein Opfer des Nationalsozialismus A m 8. Juli vor 75 Jahren schießt sich Erwin Barth, der bekannteste Gartenarchitekt Berlins, eine Kugel in den Kopf. Am 10. Juli ist er tot. Barth – seit 1921 Privatdozent, später Honorarprofessor für Gartenkunst an der Technischen Hochschule Berlin und seit 1929 Direktor des Instituts für Gartengestaltung der Landwirtschaftlichen Hochschule Berlin – stand auf dem Höhepunkt seiner Karriere. Im August ’33 sollte das neue Haus in Steglitz bezogen werden; die Gäste zum Einzugsfest waren eingeladen. Warum dieser Freitod? War es ein Akt der Verzweiflung? Drohte ein heimtückisches Augenleiden? Oder war es ein Akt des Protestes gegen Hitlers Machtübernahme und gegen die damit einhergehenden Repressalien? Barths Motive bleiben ungeklärt. Findet sich des Rätsels Lösung in seiner Biografie? Am 28. 11. 1880 in Lübeck geboren, verlor er früh den Vater. In der Untersekunda verlässt er das Lübecker Katharineum und beginnt eine Lehre als „Kunstgärtner“. 1900 folgt eine zweijährige Lehrzeit an der Königlichen Gärtner-Lehranstalt in Potsdam, die der Tradition Peter Joseph Lennés verpflichtet ist. Anschließend ist der junge Barth als Gartentechniker in Hannover, Bremen und Düsseldorf tätig, absolviert auch den Militärdienst und wird Reserveoffizier. Nach 1900 entsteht im Gefolge der Lebensreformbewegung die Idee der Gartenstadt: Parks sollen allen Menschen Luft, Licht und Sonne bringen. Statt Luxus also eine soziale Aufgabe für die Gartenkunst. Nach Aufträgen, Plänen und Entwürfen in Lübeck und Köln ist sein erster großer Erfolg eine „Goldene Medaille“ der Gartenbauausstel- Charlottenburg den kriegsbedingten Gemüseanbau in öffentlichen Parks. Als 1918 die Republik entsteht, setzt er seine Tätigkeit – trotz seiner eher sozial-konservativen Gesinnung – fort. Jetzt können die geplanten Volksparks über Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen realisiert werden. Endlich etabliert sich die Gartenarchitektur an der Technischen Hochschule, und Barth wird Professor. Ab 1927 erhält er dann den ersten Lehrstuhl für Gartenkunst an der Landwirtschaftlichen Hochschule. Barth scheint auf dem Höhepunkt seines Lebens, als Hitler am 30. 01. 1933 Reichskanzler wird. Barth ist skeptisch und melancholisch und schützt Mitarbeiter vor Verfolgung. Ein neues Projekt für den Bankier Fränkel zerschlägt sich, weil Fränkel, ein Jude, emigrieren muss. Den introvertierten Mann peinigt das Gewissen. Als Offizier kennt er nur einen Ausweg … Barths Grab, seit 1980 ein Ehrengrab, liegt auf dem Waldfriedhof in Stahnsdorf, der 1921 nach seinen Plänen entstand. Hans Christian Förster © Förster „Zu schade, dass man wegen der Sturmhaube das Gesicht des Soldaten nicht sah, als er nach dem ‚First Officer‘ fragte und wir ihm Grete im rotweißen Sommerkleid präsentierten“, heißt es im abendlichen Logbuch-Eintrag der Walross IV. Seit Oktober 2007 befindet sich die auch mit studentischen Fachkenntnissen gebaute neue Segelyacht des Akademischen Seglervereins auf „Großer Fahrt“ von Hamburg nach Peking. Die Begegnung mit der martialisch aufgemachten marinen Zollbehörde Mexikos ist beileibe nicht das einzige © Akademischer Seglerverein e. V. Die Atlantiküberquerung liegt hinter der eleganten Yacht. Die Studierenden versammeln sich an Deck, mit Kleid und Binder angetan zu einer Spontanparty, um die Ankunft in Mexiko mit Salsa und Rotwein zu feiern. Da nähert sich eine Militärfregatte in rascher Fahrt. Fünf bewaffnete Soldaten springen an Bord. Die letzte Ruhestätte Barths in Stahnsdorf lung 1907 in Mannheim. Er wird Stadtgärtner in seiner Heimatstadt und heiratet 1910 Elisabeth Frenkel. In Lübeck entsteht die Idee des Erholungsparks mit dem Dreiklang „Spiel, Ruhe und Schmuck“ – Barths zukünftiges Arbeitsprogramm. Inzwischen Vater geworden, folgt er 1912 dem Ruf als Gartendirektor in Charlottenburg. Hier erwarten ihn große Aufgaben: die Gestaltung der Stadtplätze rund um die Gedächtniskirche und Planung des Volksparks Jungfernheide. Viele neue Ideen werden realisiert. In den Anlagen werden Blumen neben Sträuchern gepflanzt. Mit der neuen Farbfototechnik lässt Barth eine breitere Öffentlichkeit an seiner Arbeit teilhaben. Der Kriegsausbruch 1914 beendet jäh diese kreativen Arbeitsjahre. Barth geht an die Front, wird schwer verwundet. Ab 1916 überwacht er in Literaturtipp: Dietmar Land, Jürgen Wenzel: Heimat, Natur und Weltstadt. Leben und Werk des Gartenarchitekten Erwin Barth. Leipzig 2005 Die Artikelserie „Orte der Erinnerung“ im Internet: ➥ www.tu-berlin.de/?id=1577 DAS ALLERLETZTE Gesucht und gefunden Biete 6 Bilderrahmen, 40 x 50 cm, schmaler roter Glanzstreifen, auch einzeln abzugeben. Monika Schmiedeberg ☎ 314-7 33 80 Tausche IKEA Regal IVAR: lange Einlegeböden (gebraucht, L 83 cm, T 30 cm) gegen kurze (L 42 cm, T 30 cm) per Tauschkurs 1:1 (+ 1 je Aktion) (habe max. 9 der längeren Bretter abzugeben). Maria Pfeiffer ☎ 0163/1 74 77 84, ✉ [email protected] Weitere Angebote im Internet: ➥ www.tu-berlin.de/?id=7643 weihundertzwei Mal hat er die Erde umrundet, und das in der Wahnsinnsgeschwindigkeit von nur rund zwei Wochen. Natürlich konnte er sich dabei nicht von verstopften Autobahnen, Flüssen und Wäldern und dergleichen irdischen Unwichtigkeiten aufhalten lassen. Deshalb nahm er genügend Abstand zur Erde und absolvierte den Marathon im Weltall. Nun hat die Erde ihn wieder, den deutschen Botschafter im All, Hans Schlegel, Astronaut der European Space Agency (ESA). Ganz wichtige Dinge haben er und seine amerikanischen Kollegen dort oben untersucht, besuchten auch neun Tage lang unsere Außenstelle im Universum, die Internationale Raumstation ISS. Dort bauten sie ein europäisches Forschungslabor ein und übten das freie Schweben – nicht nur in der sicheren Raumkapsel, sondern draußen unter dem Sternenzelt. Sternenzelt? Ein Zelt hat ein Dach, ein Oben und ein Unten. Das konnte Hans Schlegel allerdings dort draußen nirgends entdecken. Im Gegenteil: In der Weite des Alls entdeckte er einen besonders schönen, im Vergleich zu anderen Himmelskörpern aber unscheinbar kleinen, blauen Planeten: die Erde. Und er erkannte plötzlich: „Von oben gibt es keine Grenzen. Unser Heimatplanet ist so filigran, so verletzlich. Die elten wurde so kenntnisreich, amüsant und im besten Sinne populär über die Romantik geschrieben wie in Safranskis neuem Meisterwerk. Mit den Monografien über E. T. A. Hoffmann und Arthur Schopenhauer bewies Safranski bereits, dass er in jener Umbruchperiode um 1800 zu Hause ist. Obwohl bei den Romantikern viel von Liebe die Rede ist, ging es ihnen allerdings stets um mehr als um „eine Affäre“, wie der Untertitel leider angibt. Liebe wurde sinnlich erlebt, intellektuell reflektiert und ironisiert. Darin war Heine ihr gelehrigster Schüler. Die Leistung der Romantiker bestand darin, starre Denkformeln und -polaritäten aufzulösen und neue, gewagte und bedenkenswerte Synthesen zwischen bisher festgestellten Gegensätzen wie Glaube und Vernunft, Poesie und Wissenschaft, Rationalität und Irrationalität zu erzeugen. Im ersten Teil dieses Buches wird der grandiose Geistesfrühling der Frühromantik beschrieben, der sich im intellektuellen Kreis um die Zeitschrift „Athenäum“ in Berlin entfaltete. Hier zerbrach man das erstarrte Denken, reflektierte die Welt freier, generöser und vorurteilsloser. Parallel dazu entstand eine moderne Kommunikationsform – der Dialog. Aus diesem Geist der romantischen Berliner Salons wurden die Universitätsideen von Humboldt und Schleiermacher geboren. Im zweiten Teil befasst sich der Autor mit dem „Romantischen“, mit den vielen Metamorphosen der Romantik nach ihrem historischen Ende. Er macht uns mit der vielfältigen ideologischen Indienstnahme derselben bekannt. Wieder beeindruckt die Detailfülle – von Nietzsche bis zur Studentenrevolte 1968. Doch bei allen Details geht schließlich der Blick für die Grenzen des Romantikbegriffs verloren. Alles wandelt sich irgendwie dem „Romantischen“ an. Namen, die für die Berliner Romantik bedeutsam sind, tauchen nur marginal auf. War der Architekt Friedrich Gilly, der Freund Wackenroders, Tiecks und Schinkels, kein Romantiker? Jener geniale Künstler, der die Gotik in Gestalt der Kreuzgewölbe der Marienburg wiederentdeckte und mit dort gefertigten Skizzen in Berlin eine Begeisterung für Spitzbögen und Backsteinbauten auslöste. Trat Gilly, der Bauakademiedozent und Bauzeitschriftenautor, nicht auch – wie Novalis und die Schlegels – auf seinem Gebiet für Verwissenschaftlichung und Poetisierung der Baukunst ein? Allein, dieses Defizit trübt nur wenig die Freude an diesem bemerkenswerten Buch. Hans Christian Förster Rüdiger Safranski. Romantik. Eine deutsche Affäre, München, Hanser, 2007 ISBN 978-3446209442 Grenzenlos Z S Erdgemeinschaft hat nur zusammen ein Chance auf ein gesundes Gleichgewicht zwischen Nutzung und Ausnutzung der Ressourcen, unabhängig von Religion, Staatsgrenzen oder politischer Zugehörigkeit.“ Stimmt, dachten sich wohl die Amerikaner und machten sich eilig auf den Weg, einen außer Kontrolle geratenen Spionage-Satelliten abzuschießen, der dummerweise noch einen Koffer voller giftiger Substanzen mit sich führt, die nun leider beim Absturz vielleicht doch nicht den Nachbarn treffen, sondern das eigene Land. Denn: Von oben gibt es keine Grenzen! pp Fallobst „Zum Kindermachen gehören heutzutage oft nicht zwei, sondern drei Menschen: eine Frau, ein Mann und ein Arzt.“ Alexander S. Kékulé, Der Tagesspiegel vom 20. 2. 2008 SCHLUSS Die nächste Ausgabe der H intern erscheint im Mai. Redaktionsschluss: 21. April 2008