"Glück kann nicht sparsam sein" Pheline Roggan, Denis
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"Glück kann nicht sparsam sein" Pheline Roggan, Denis
Pheline Roggan (* 13. Juni 1981 in Hamburg) ließ sich an der Hamburger Schule für Schauspiel zur Schauspielerin ausbilden. Nachdem sie 2004 bereits eine Rolle als Punkerin in Kebab Connection hatte folgten weitere Rollen in diversen Film- und Fernsehproduktionen. 2009 war sie in Fatih Akins Soul Kitchen in der Rolle der Nadine, der Freundin der Hauptfigur Zinos, zu sehen. Als Lona spielte sie in Markus Imbodens hoch gelobtem Fernsehfilm Mörder auf Amrum (2010) Denis Moschitto (* 22. Juni 1977 in Köln) ist der Sohn eines Italieners und einer Türkin wurde vor allem durch Filme wie Verschwende deine Jugend, Süperseks, Kebab Connection Denis Moschitto erhielt mehrere Auszeichnungen u.a.. 2009 Nominierung für den Deutschen Filmpreis als Bester Hauptdarsteller für seine Leistung in dem Film Chiko.[1] Warum Audimax? Wir hatten für September eine Vereinbarung über einen Auftritt im Gewerkschaftshaus – Raum St. Georg. Dann kamen die Veranstalter des Bundeskongresses „Soziale Arbeit“ auf dieselbe Idee. Anders als im Raum St. Georg ist das Audimax „bühnentauglich“. Deshalb und weil es für uns Zuschauer ein größerer „Genuss“ ist gehen wir ausnahmsweise ins Audimax. Und um unsere treuen Unterstützer für die Unbequemlichkeiten zu entschädigen ist der Eintritt kostenlos, man muss also nicht die Tagungsgebühr für eine Teilnahme bezahlen. Vorsorglich braucht man für den Eintritt eine kostenlose Eintrittskarte von Be60. "Glück kann nicht sparsam sein" Szenische Lesung nach "Der Geldkomplex" von Franziska zu Reventlow mit Pheline Roggan, Denis Moschitto und Thomas Ebermann Donnerstag, der 13. September 12, 19.30 Uhr ausnahmsweise: Audimax der Universität Hamburg, von Melle Park Kontakt über: [email protected] www.kultur-im-Gewerkschaftshaus.de diese Veranstaltung findet im Rahmen des Bundeskongresses "Soziale Arbeit" statt Der Eintritt ist frei, Karten gibt es in der V.iS.d.P. Der Kulturverein im Gewerkschaftshaus Be60, Frank Teichmüller, Besenbinderhof 60, 20097 Hamburg Büchergilde im Gewerkschaftshaus oder im Audimax Die Psyche im Zeitalter leerer Geldbeutel Franziska von Reventlows „DER GELDKOMPLEX Als Franziska zu Reventlow im Mai 1871 in Husum zur Welt kam, schien ihre Zukunft vorgezeichnet: Geordnet, sittsam, kaisertreu und standesgemäß sollte das Leben der Tochter eines preußischen Landrats verlaufen. Daraus wurde jedoch nichts. Vielmehr entkam sie der provinziellen Enge, wurde die berühmteste Repräsentantin des wilden Lebens der Bohème, publizierte bei anarchistischen Verlegern Romane und hasste den Krieg, an dem sich die Landsleute patriotisch berauschten. Was der Spießer als „gerechte Strafe“ für solche Unbotmäßigkeit erachtet – Geldnot und Entsagung – hat sie nie akzeptiert. Dafür stand ihr der Sinn zu sehr nach Glamour, Luxus und gutem Leben. Sparsamkeit gehörte zu ihren Stärken nicht, weshalb der Druck der Gläubiger manchmal so groß wurde, dass Franziska von Reventlow auf skurrile Fluchten ausweichen musste. Schnell handelte sie sich das Wort der „Skandalgräfin“ ein. Von einer Flucht handelt auch ihr autobiografisch durchsetzter, ihr komischster Roman, „Der Geldkomplex“ (1916), den sie ironisch pointiert gleich ihren Gläubigern zugeeignet hatte. Darin wird erzählt, wie die Protagonistin sich – auf Anraten eines an Freud orientierten Psychiaters – in eine „Nervenheilanstalt, oder sagen wir lieber Sanatorium, das klingt immerhin noch milder“ begibt und dort von ihrer Neurose, einem „Komplex“, geheilt werden soll: ihrer zu großen Wertschätzung des Geldes. Die erhoffte Therapie will freilich nicht so recht anschlagen. Da die Patientin keine Freundin der Psychologisierung materieller Probleme ist und lieber ihre Schulden als ihren „Komplex“ beseitigt hätte, verläuft die Therapie wenig erfolgreich. Film bekannten SchauspielerInnen Pheline Roggan und Denis Moschitto aufgenommen. In Zeiten von Eurokrise – Wirtschaftskrise – Bankenkrise - Finanzkrise oder wie es auch immer genannt werden mag, bietet sich eine andersartige Handlungsoption. Auch deswegen lohnt sich das Kommen. Eines ist jedenfalls jetzt schon sicher: Der Abend verspricht mehr Aufklärung als jede Therapiestunde und ist ganz sicher eine Investition in die Zukunft. Die Psychoanalyse mag die eigene Seele kurieren helfen, nicht aber das Portemonnaie zu füllen. Vor allem aber entwickelt sich der Roman zu einer humorösen Darstellung ihres Aufenthalts im Sanatorium. Unter lauter zumindest finanziell gescheiterten Existenzen wird ihre Zeit dort zu einer immer amüsanter werdenden Angelegenheit, die in dem Resümee mündet, dass es sich auch „im Zeichen des Bankrotts ganz gut leben“ lässt. Eine szenische Lesung mit Thomas Ebermann, Pheline Roggan und Denis Moschitto Weil ihr Roman jedenfalls einer ist, mit dem sich ebenso gut über den vermeintlichen Geldkomplex lachen, wie sein gesellschaftlicher Anlass beanstanden lässt, wird das Ganze von den längst schon Bekannten des Hamburger Polittbüros um Thomas Ebermann und die durch Kino und Foto: Roland Magunia Thomas Ebermann (* 18. April 1951 in Hamburg) ist Publizist und Politiker. Unter anderem war er Abgeordneter der Hamburgischen Bürgerschaft und als Bundestagsabgeordneter. In seiner publizistischen Arbeit analysiert Ebermann die gesellschaftspolitische Situation, oft mit satirisch-polemischen Untertönen.