Programa Damrau Lied - Festival Castell de Peralada

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Programa Damrau Lied - Festival Castell de Peralada
RECITAL LIED
DIANA DAMRAU, soprano
HELMUT DEUTSCH, piano
ESGLESIA DEL CARME, PERALADA
Franz SCHUBERT (1797-1828)
-Liebe schwärmt auf allen Wegen, D 239, núm. 6. (Brolla l’amor en tots els camins)
Text de Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832)
Liebe schwärmt auf allen Wegen;
Treue wohnt für sich allein.
Liebe kommt euch rasch entgegen;
Aufgesucht will Treue sein.
-Frühlingsglaube, D 686 (Creença primaveral)
Text de Johann Ludwig Uhland (1787 -1862)
Die linden Lüfte sind erwacht,
Sie säuseln und wehen Tag und Nacht,
Sie schaffen an allen Enden.
O frischer Duft, o neuer Klang!
Nun, armes Herze, sei nicht bang!
Nun muß sich alles, alles wenden.
Die Welt wird schöner mit jedem Tag,
Man weiß nicht, was noch werden mag,
Das Blühen will nicht enden;
Es blüht das fernste, tiefste Tal:
Nun, armes Herz, vergiß der Qual!
Nun muß sich alles, alles wenden.
-Gott im Frühling, D 448 (Déu a la primavera)
Text de Johann Peter Uz ( 1720-1796)
In seinem schimmernden Gewand
Hast du den Frühling uns gesandt,
Und Rosen um sein Haupt gewunden.
Holdlächelnd kömmt er schon!
Es führen ihn die Stunden,
OGott, auf seinem Blumenthron.
Er geht in Büschen, und sie blühn;
Den Fluren kommt ihr frisches Grün,
Und Wäldern wächst ihr Schatten wieder,
Der West liebkosend schwingt
Sein tauendes Gefieder,
Und jeder frohe Vogel singt.
Mit eurer Lieder süssem Klang,
Ihr Vögel, soll auch mein Gesang
Zum Vater der Natur sich schwingen.
Entzückung reisst mich hin!
Ich will dem Herrn lobsingen,
Durch den ich wurde, was ich bin!
-Heimliches Lieben, D 922 (Amor secret)
Text de Caroline Louise von Klencke (1754-1812)
O du, wenn deine Lippen mich berühren,
Dann will die Lust die Seele mir entführen.
Ich fühle tief ein namenloses Beben
Den Busen heben.
Mein Auge flammt, Glut schwebt auf meinen Wangen;
Es schlägt mein Herz ein unbekannt Verlangen;
Mein Geist, verirrt in trunkner Lippen Stammeln
Kann kaum sich sammeln.
Mein Leben hängt in einer solchen Stunde
An deinem süßen, rosenweichen Munde,
Und will, bei deinem trauten Armumfassen,
Mich fast verlassen.
O! daß es doch nicht außer sich kann fliehen
Die Seele ganz in deiner Seele glühen!
Daß doch die Lippen, die voll Sehnsucht brennen,
Sich müssen trennen!
Daß doch im Kuß' mein Wesen nicht zerfließet
Wenn es so fest an deinen Mund sich schließet,
Und an dein Herz, das niemals laut darf wagen
Für mich zu schlagen!
-Geheimes, D 719 (Secret)
Texto de Johann Wolfgang Goethe (1749 - 1832)
Über meines Liebchens Äugeln
Stehn verwundert alle Leute
Ich, der Wissende, dagegen,
Weiß recht gut, was das bedeute.
Denn es heißt: ich liebe diesen
Und nicht etwa den und jenen.
Lasset nur, ihr guten Leute,
Euer Wundern, euer Sehnen!
Ja, mit ungeheuren Machten
Blicket sie wohl in die Runde;
Doch sie sucht nur zu verkünden
Ihm die nächste süße Stunde.
Über meines Liebchens Äugeln
Stehn verwundert alle Leute
Ich, der Wissende, dagegen,
Weiß recht gut, was das bedeute.
Denn es heißt: ich liebe diesen
Und nicht etwa den und jenen.
Lasset nur, ihr guten Leute,
Euer Wundern, euer Sehnen!
Ja, mit ungeheuren Machten
Blicket sie wohl in die Runde;
Doch sie sucht nur zu verkünden
Ihm die nächste süße Stunde.
-Rastlose Liebe, D 138 (Amor inquiet)
Text de Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832)
Dem Schnee, dem Regen,
Dem Wind entgegen,
Im Dampf der Klüfte
Durch Nebeldüfte,
Immer zu! Immer zu!
Ohne Rast und Ruh!
Lieber durch Leiden
Wollt ich mich schlagen,
Als so viel Freuden
Des Lebens ertragen.
Alle das Neigen
Von Herzen zu Herzen,
Ach, wie so eigen
Schaffet es Schmerzen!
Wie soll ich fliehen?
Wälderwärts ziehen?
Alles vergebens!
Krone des Lebens,
Glück ohne Ruh´,
Liebe, bist du!
-Ganymed, D 544 (Ganimedes)
Text de Johann Wolfgang von Goethe (1749 1832)
Wie im Morgenglanze
Du rings mich anglühst,
Frühling, Geliebter!
Mit tausendfacher Liebeswonne
Sich an mein Herz drängt
Deiner ewigen Wärme
Heilig Gefühl,
Unendliche Schöne!
Daß ich dich fassen möcht'
In diesen Arm!
Ach, an deinem Busen
Lieg' ich und schmachte,
Und deine Blumen, dein Gras
Drängen sich an mein Herz.
Du kühlst den brennenden
Durst meines Busens,
Lieblicher Morgenwind!
Ruft drein die Nachtigall
Liebend mach mir aus dem Nebeltal.
Ich komm', ich komme!
Wohin? Ach, wohin?
Hinauf! strebt´s, Hinauf!
Es schweben die Wolken
Abwärts, die Wolken
Neigen sich der sehnenden Liebe.
Mir! Mir!
In eurem Schosse
Aufwärts!
Umfangend umfangen!
Aufwärts an deinen Busen,
Alliebender Vater!
Franz LISZT (1811-86)
Drei Petrarca - Sonette (Tres sonets de Petrarca (1304-1374))
-Benedetto sia ‘l giorno (Beneït sigui el dia)
Benedetto sia 'l giorno, e 'l mese, e l'anno,
E la stagione, e 'l tempo, e l'ora, e 'l punto
E 'l bel paese e 'l loco, ov'io fui giunto
Da'duo begli occhi che legato m'ànno;
E benedetto il primo dolce affanno
Ch'i' ebbi ad esser con Amor congiunto,
E l'arco e la saette ond' i' fui punto,
E le piaghe, ch'infino al cor mi vanno.
Benedette le voci tante, ch'io
Chiamando il nome di Laura ho sparte,
E i sospiri e le lagrime e 'l desio.
E benedette sian tutte le carte
Ov'io fama le acquisto, e il pensier mio,
Ch'è sol di lei, si ch'altra non v'ha parte.
-Pace non trovo (No trobo pau)
Pace non trovo, e non ho da far guerra,
E temo, e spero, ed ardo, e son un ghiaccio:
E volo sopra 'l cielo, e giaccio in terra;
E nulla stringo, e tutto 'l mondo abbraccio.
Tal m'ha in priggion, che non m'apre, né serra,
Né per suo mi ritien, né scioglie il laccio,
E non m'uccide Amor, e non mi sferra;
Né mi vuol vivo, né mi trahe d'impaccio.
Veggio senz'occhi; e non ho lingua e grido;
E bramo di perir, e cheggio aita;
Ed ho in odio me stesso, ed amo altrui:
Pascomi di dolor; piangendo rido;
Egualmente mi spiace morte e vita.
In questo stato son, Donna, per Voi.
-I’ vidi in terra angelici costumi (Vaig veure en terra vestits angelicals)
I' vidi in terra angelici costumi,
E celesti bellezze al mondo sole;
Tal che di rimembrar mi giova, e dole:
Che quant'io miro, par sogni, ombre, e fumi.
E vidi lagrimar que' duo bei lumi,
Ch'han fatto mille volte invidia al sole;
Ed udì' sospirando dir parole
Che farian gir i monti, e stare i fiumi.
Amor! senno! valor, pietate, e doglia
Facean piangendo un più dolce concento
D'ogni altro, che nel mondo udir si soglia.
Ed era 'l cielo all'armonia s'intento
Che non si vedea in ramo mover foglia.
Tanta dolcezza avea pien l'aer e 'l vento.
Richard STRAUSS (1864-1949)
-Ständchen (Serenata), de Sis Lieder, Op 17
Text de Adolf Friedrich, Graf von Schack (1815 - 1894)
Mach auf, mach auf, doch leise, mein Kind,
Um keinen vom Schlummer zu wecken.
Kaum murmelt der Bach, kaum zittert im Wind
Ein Blatt an den Büschen und Hecken.
Drum leise, mein Mädchen, daß nichts sich regt,
Nur leise die Hand auf die Klinke gelegt.
Mit Tritten, wie Tritte der Elfen so sacht,
Um über die Blumen zu hüpfen,
Flieg leicht hinaus in die Mondscheinnacht,
Zu mir in den Garten zu schlüpfen.
Rings schlummern die Blüten am rieselnden Bach
Und duften im Schlaf, nur die Liebe ist wach.
Sitz nieder, hier dämmert's geheimnisvoll
Unter den Lindenbäumen,
Die Nachtigall uns zu Häupten soll
Von unseren Küssen träumen
Und die Rose, wenn sie am Morgen erwacht,
Hoch glühn von den Wonneschauern der Nacht.
-Das Rosenband (La garlanda de roses), de Quatre Lieder, Op 36
Text de Friedrich Gottlieb Klopstock (1724-1803)
Im Frühlingsschatten fand ich sie,
Da band ich sie mit Rosenbändern:
Sie fühlt' es nicht und schlummerte.
Ich sah sie an; mein Leben hing
Mit diesem Blick an ihrem Leben:
Ich fühlt' es wohl und wußt' es nicht.
Doch lispelt' ich ihr sprachlos zu
Und rauschte mit den Rosenbändern.
Da wachte sie vom Schlummer auf.
Sie sah mich an; ihr Leben hing
Mit diesem Blick an meinem Leben,
Und um uns ward Elysium.
-Wiegenlied (Cançó de bressol), de Cinc Lieder, Op. 41
Text de Richard Fedor Leopold Dehmel (1863 - 1920)
Träume, träume, du mein süßes Leben,
Von dem Himmel, der die Blumen bringt.
Blüten schimmern da, die leben
Von dem Lied, das deine Mutter singt.
Träume, träume, Knospe meiner Sorgen,
Von dem Tage, da die Blume sproß;
Von dem hellen Blütenmorgen,
Da dein Seelchen sich der Welt erschloß.
Träume, träume, Blüte meiner Liebe,
Von der stillen, von der heilgen Nacht,
Da die Blume seiner Liebe
Diese Welt zum Himmel mir gemacht.
-Meinem Kinde (Al meu fill), de Sis Lieder, Op. 37
Text de Gustav Falke (1853 - 1916)
Du schläfst und sachte neig ich mich
über dein Bettchen und segne dich.
Jeder behutsame Atemzug
ist ein schweifender Himmelsflug,
ist ein Suchen weit umher,
ob nicht noch ein Sternlein wär,
wo aus eitel Glanz und Licht,
Liebe sich ein Glückskraut bricht,
das sie geflügelt hernieder trägt
und dir aufs weiße Deckchen legt.
Du schläfst und sachte neig ich mich
über dein Bettchen und segne dich.
-Muttertändelei (Jocs de mare), de Tres cants d’antics poetes alemanys, Op.43
Text de Gottfried August Bürger (1747 - 1794)
Seht mir doch mein schönes Kind,
Mit den gold'nen Zottellöckchen,
Blauen Augen, roten Bäckchen!
Leutchen, habt ihr auch so eins?
Leutchen, nein, ihr habt keins!
Seht mir doch mein süßes Kind,
*Fetter als ein fettes Schneckchen,
Süßer als ein Zuckerweckchen!
Leutchen, habt ihr auch so eins?
Leutchen, nein, ihr habt keins!
Seht mir doch mein holdes Kind,
Nicht zu mürrisch, nicht zu wählig!
Immer freundlich, immer fröhlich!
Leutchen, habt ihr auch so eins?
Leutchen, nein, ihr habt keins!
Seht mir doch mein frommes Kind!
Keine bitterböse Sieben
Würd' ihr Mütterchen so lieben.
Leutchen, möchtet ihr so eins?
O, ihr kriegt gewiß nicht meins!
Komm' einmal ein Kaufmann her!
Hunderttausend blanke Taler,
Alles Gold der Erde zahl' er!
O, er kriegt gewiß nicht meins! Kauf' er sich woanders eins!
Vier letzte Lieder (Quatre últimes cançons):
-Frühling (Primavera)
Text de Hermann Hesse (1877-1962 )
In dämmrigen Grüften
träumte ich lang
von deinen Bäumen und blauen Lüften,
von deinem Duft und Vogelsang.
Nun liegst du erschlossen
in Gleiss und Zier
von Licht übergossen
wie ein Wunder vor mir.
Du kennest mich wieder,
du lockest mich zart,
es zittert durch all meine Glieder
deine selige Gegenwart!.
-September (Setembre)
Text de Hermann Hesse (1877-1962 )
Der Garten trauert,
kühl sinkt in die Blumen der Regen.
Der Sommer schauert
Still seinem Ende entgegen.
Golden tropft Blatt um Blatt
nieder vom hohen Akazienbaum.
Sommer lächelt erstaunt und matt
in den sterbenden Gartentraum.
Lange noch bei den Rosen
bleibt er stehen, sehnt sich nach Ruh.
Langsam tut er die (grossen)
müdgewordnen Augen zu.
-Beim Schlafengehen (En anar a dormir)
Text de Hermann Hesse (1877-1962)
Nun der Tag mich müd gemacht,
soll mein sehnliches Verlangen
freundlich die gestirnte Nacht
wie ein müdes Kind empfangen.
Hände, lasst von allem Tun,
Stirn vergiss du alles Denken,
alle meine Sinne nun
wollen sich in Schlummer senken.
Und die Seele unbewacht
will in freien Flügen schweben,
um im Zauberkreis der Nacht
tief und tausendfach zu leben.
-Im Abendrot (Al capvespre)
Text de Joseph von Eichendorff (1788-1857)
Wir sind durch Not und Freude
gegangen Hand in Hand,
vom Wandern ruhen wir (beide)
nun überm stillen Land.
Rings sich die Täler neigen,
es dunkelt schon die Luft,
Zwei Lerchen nur noch steigen
nachträumend in den Duft.
Tritt her und lass sie schwirren,
bald ist es Schlafenszeit,
dass wir uns nicht verirren
In dieser Einsamkeit.
O weiter, stiller Friede!
So tief im Abendrot,
wie sind wir wandermüdeist dies etwa der Tod?