Jahresschrift - Würzburger Dolmetscherschule

Transcription

Jahresschrift - Würzburger Dolmetscherschule
Jahresschrift
Inhalt
Geleitwort
Dozenten
Klassenfotos
Verabschiedungen
Umzug Geschichte der Schule
Exkursionen
Auslandserfahrungen
Praktika Kultur Projekte Dolmetsch-Projekte
Soziale Projekte Zeugnis Unterhaltung
Vorwort des Schulleiters Dozentenliste mit Foto BFS, EMA, ESA, FA
Logan, Wéry, Munding, Wiesend, Spies
Fotos & Presseberichte
Schönbornstraße, Herzogenstraße, Paradeplatz
Augsburg: Ausstellung Bayern-Italien
Nürnberg: Als Simultandolmetscher bei den Nürnberger Prozessen
Unibibliothek Würzburg Mineralogisches Institut
Fraunhofer Institut für Silikatforschung, Würzburg
Sparkasse Würzburg
Börse Frankfurt Vortrag Derivate bei der WDS
Manchester: University of Salford
Birmingham: Aston University
Irlandfahrt
Kammerprüfungen Südtirolfahrt
Aus den Praktikumsberichten der ESA
Kinobesuche
Una noche de futból
Auf dem Afrikafestival
Spanische Stadtführung
Weltjugendtag Madrid
Flamencofestival in Würzburg
Französisch Kochen
Spanisch Kochen American Breakfast
Alumni-Treffen Schulfete auf dem Boot
Schulentwicklungstag
Karrieretag
Veranstaltungen der Abendakademie
Bei der Bundeswehr
Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe
Wunsiedel
Besuch des Seniorenzentrums „St. Nikolaus“ Zeugnisverleihung
Das Mittelalter in Metaphern
Manuskriptkunst Verwandtenquiz Liedtext: I´m my own grandpa
Wie heißt das auf „deutsch“?
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1
Vorwort
Geleitwort
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Nach 40 Jahren am alten Standort in der Herzogenstraße 8 konnte die Würzburger Dolmetscherschule
endlich neue, zusammenhängende Räume am Paradeplatz 4 beziehen. Es war für uns von Beginn
an ausgemachte Sache, dass wir im Altstadtbereich
von Würzburg bleiben wollten, um das studentische
Flair der Cafés und Geschäfte und die perfekten
Verkehrsanbindungen in Reichweite zu haben. Wir
haben viel in die Modernisierung der WDS gesteckt,
um unseren Schülern einen zukunftsorientierten,
modernen Unterricht bieten zu können, der sie
perfekt auf eine Vielzahl von spannenden Fremdsprachenberufen vorbereitet. Dazu zählt auch eine
moderne Infrastruktur, die von einer vernetzten Datenbank über das MacBook-Projekt und ein Intranet bis hin zu Infoscreen und Facebook reicht.
Im Mittelpunkt steht aber weiterhin ein anspruchsvoller Unterricht, und natürlich sind wir in diesem
Zusammenhang stolz auf Spitzenleistungen unserer
Schüler. Der Bayerische Staatspreis wurde mit der
Traumnote 1,1 vergeben, und 19 (!) Blumensträuße warteten anlässlich der Zeugnisfeier auf unsere
Schüler und Studierenden mit einem Notenschnitt besser als 1,9. Aber absolute Spitzennoten sind
nicht alles – noch viel wichtiger sind die individuellen Fortschritte und der Mut und die Kraft, an den
eigenen persönlichen oder fachlichen Grenzen zu
arbeiten und diese zu überwinden.
Das Jahrbuch zeigt erneut in beeindruckender Weise, dass die WDS eine lebendige Schule ist, die vom
hohen Engagement der Lehrer für ihre Schüler und
vom Engagement ihrer Schüler und Absolventen
für die WDS lebt. Unser Unterricht beschränkt sich
daher nicht nur auf das Klassenzimmer. Zahlreiche
Exkursionen und kulturelle Veranstaltungen haben den Unterricht ergänzt und für unsere Schüler veranschaulicht. Besondere Höhepunkte waren
zweifelsohne die realen Dolmetschprojekte unserer
Studierenden und Lehrer. Ein zweitägiger CareerDay, der 2011 erstmals durchgeführt wurde, hat zudem durch die Berichte von Absolventen und Trainern aus dem Berufsleben deutlich machen sollen,
wofür unsere Schüler eigentlich lernen. Alle diese
Veranstaltungen sind nicht nur ein „Ausbruch“ aus
der täglichen Routine – diese Momente bleiben für
viele Jahre als Highlights in der Erinnerung unserer
Schüler.
Vorwort
Einige Beispiele für das Engagement von Schülern?
Sie haben im Team einen Verkaufsstand für die
Dritte Welt geplant und organisiert, Klassenfeten
gestaltet und ein soziales Spendenprojekt durchgeführt. Sie haben sich auf die Unwägbarkeiten eines
Auslandsaufenthalts eingelassen (und sind an den
Problemen vor Ort gewachsen), haben Klassensprecheraufgaben übernommen, sind als Assistenten
oder im Rahmen einer Dolmetschvorführung am
„Tag der offenen Tür“ für die WDS auch am Samstag aktiv gewesen, haben als DJs im Rahmen der
WDS-Fete im BOOT „Platten“ aufgelegt oder als
Schülerredner eine Ansprache bei der Zeugnisverleihung vor fast 200 Gästen gehalten. Wir haben
Schüler, die Nachhilfe für Mitschüler anbieten und
andere, die sich intensiv um ihre Mitschüler in seelischer Not kümmern. WDS-Schüler halfen bei der
Organisation des Würzburger Flamenco-Festivals,
das die WDS mit unterstützt, unterstützen Dolmetschprojekte mit der Bundeswehr und der Deutschen Lepra- und Tuberkulosehilfe.
Warum ist dieses Engagement so wichtig? Es ist
wichtig nicht nur, weil man mitgewirkt hat am Erfolg von etwas Größerem und darauf zu Recht stolz
sein kann. Es ist wichtig auch, weil heute das persönliche Engagement zu den Soft Skills des beruflichen
Erfolgs gehört. In einer Umfrage bei Unternehmen
wurden nach Englisch und noch vor Französisch und
Spanisch folgende Eigenschaften von Bewerbern als
sehr wichtig erachtet: Teamfähigkeit, Anpassungsbereitschaft, Mobilität, Arbeit in multikulturellen
Teams sowie Kenntnisse der Alltagskultur und der
Geschäftspraktiken im Ausland. Die Weiterentwicklung der eigenen Persönlichkeit an der WDS ist also
ein Pendant zur sprachlich-fachlichen Ausbildung,
und wir wollen dieser „Kehrseite der Medaille“
auch in Zukunft einen wichtigen Platz sichern.
Ein Jahrbuch ist die Bilanz eines Schuljahres. Es entsteht Schritt für Schritt und muss am Ende zusammengeführt und redigiert werden. Herzlicher Dank
gebührt zuerst allen, die diese Veranstaltungen geplant und durchgeführt oder in Text und Bilder „gegossen“ haben. Einen besonders herzlichen Dank
verdienen Herr Hauck für die sommerliche Endredaktion sowie Frau Weidner für die gelungene
graphische Gestaltung des 136 Seiten umfassenden
Jahrbuchs. Im Schuljahr 2011-2012 warten bereits
neue Projekte auf die WDS. Freuen Sie sich mit uns
darauf und seien Sie ganz herzlich gegrüßt
Ihr
Dr. Jürgen Gude
3
Dozenten
Unsere Dozenten
István Akacs Magister Artium (Germanistik/Romanistik ), Universität Würzburg
Angelika Arnold
Staatl. gepr. Lehrerin für Maschinenschreiben (Textverarbeitung)
Susanne Barton
Staatl. gepr. Übersetzerin für Französisch
Sherrie Blackman
Staatl. gepr. Übersetzerin für Englisch, Master of Arts, University of Salford
Master of Arts (Hons), University of Edinburgh, Diploma of Education, University of Aberdeen, staatl. gepr. Übersetzer für Englisch, BDÜ
Sacramento Carreño Ruiz
Licenciada en Filosofía y Letras, Universidad de Murcia
Theresia Droll Staatl. gepr. Übersetzerin für Englisch
Hugh Cairns Cristina Fernández González Magister Artium (Romanistik, Germanistik), Universität Würzburg
Ángel González Curbelo
Licenciado en Filosofía, Universidad de La Laguna in Teneriffa
Peter Hauck Lehramt für Gymnasien (Englisch, Deutsch)
Andrea Hartmann
Staatl. gepr. Übersetzerin und Dolmetscherin für Englisch, Juristin
Norin Henn
Bachelor of Arts, University College Dublin
Klaus Honzik Lehramt für Gymnasien (Englisch, Geografie)
Dr. Jürgen Gude
Lehramt für Gymnasien (Französisch, Geschichte), Schulleiter
Christiane Hügelschäffer
Lehramt für Gymnasien (Wirtschaft)
Ingeborg Kellner
Lehramt für Gymnasien (Deutsch, Sozialkunde)
Dagmar Kienlein
Diplom-Übersetzerin, Universität Mainz/Germersheim,
Lehramt für Gymnasien (Englisch und Spanisch)
Gabriele Klarholz
Staatl. gepr. Übersetzerin und Dolmetscherin für Englisch (WDS)
Angela Kornder
Diplom-Übersetzerin für Spanisch, Universität Heidelberg
Dieter Kroneis
Lehramt für Gymnasien (Wirtschaft)
Werner Lawall
Diplom-Chemiker
Peter Logan
Bachelor of Arts, Higher Diploma of Education, University of Dublin
4
Karola Merz Staatl. gepr. Übersetzerin für Englisch
Sibylla Munding
General Certificate of Education, University of London
Doris Niggl
Staatl. gepr. Lehrerin für Maschinenschreiben (Textverarbeitung)
Marta Paredes García Licenciada en Filologia, Universidad de Salamanca, Magister Artium,
Universität Würzburg, Staatl. gepr. Übersetzerin für Spanisch
Béatrice Pilleul
Magister Romanistik/Germanistik, Universität Würzburg
Giorgia Rettaroli-Klopfer
Dottore in Lingue e Letterature Straniere Moderne, Università di Bologna
Simone Scharrer
Staatl. gepr. Übersetzerin und Dolmetscherin für Englisch, Master of Arts, University of Aston
Peter Scheer Staatl. gepr. Übersetzer für Englisch Valerie Schlage Bachelor of Arts, University of Exeter, Certificate of Education,
staatl. gepr. Übersetzerin für Englisch Jennifer Spiller
Bachelor of Arts, Southwest Texas University
Lucy Thomson
Bachelor (Hons) University of Salford, MSc Heriot-Watt-University, Edinburg
Katja Spies Staatl. gepr. Lehrerin für Textverarbeitung
Christiane Stroh
Diplom-Übersetzerin Universität Mainz / Germersheim (Französisch)
Clémence Tirel
Maîtrise Arts-Lettres-Langues-Communication, Université Rennes 2
Uwe G. Weber
Diplom-Informatiker (Univ.), Universität Würzburg
Béatrice Weinmann Licenciée ès Lettres, Université de Paris X
Jacqueline Wéry Diplômée de L'Ecole Normale d'Etat d'Ardenne Priska Wiesend
Staatl. gepr. Übersetzerin für Englisch, BDÜ
Magister phil., Diplom-Dolmetscherin, Universität Graz
(Englisch, Italienisch)
Sieglinde Winter-Denk 5
Dozenten
Unsere Dozenten
6
Berufsfachschule
Fremdsprachenkorrespondenten BFS 1 a
Amiri Rita, Blemel Lena, Bötsch Katharina, Drenjancevic Julietta, Frick Melanie, Geiger Nadja, Geyer Juliane,
Goller Laura, Henke Teresa, Hofmann Verena, Horn Alina, Hußlein Anna-Judith, Imhof Anna-Lena,
Meier Marco, Pauls Natascha, Pflaum Tamara, Remler Lorain, Roth Madeleine, Sadaoutchi Farida,
Schäd Natalia, Siedentop Laura, Siedentop Maren, Stelmach Grzegorz, Stoy Johanna, Tumanjanz Lewon,
Wiesen Beate, Wohlleben Tatjana
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Berufsfachschule
Fremdsprachenkorrespondenten BFS 1 b
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Altuntasgil Eda, Brust Nina, Chan-A-Sue Julia, da Silva Trager Mary Ann, Dehmel Nathalie, Fabricius Lena,
Gehrig Lena, Gehring Liliane, Gilberg Joshua, Gregg Natalie, Hoffmann Chrysanthi, Jähring Daniela,
Kriebs Nikolai, Leckert Stefanie, Liebler Anna-Maria, Lukowsky Sandra, Neder Celina-Marie, Rimbach Eva,
Rott Vera, Ruppert Vivian, Russell Susanne, Sander-Beuermann Jasmin, Seißinger Sabine, Spranger Franziska,
Sürücü Nilay, Urraca Villar Charismer, Winter Teresa, Wirth Yvonne
Berufsfachschule
Fremdsprachenkorrespondenten BFS 1 Sp
Barykina Anastasia, Bieberstein Sophia, Braun Colette, Dietz Yvonne, Emmert Ramona, Erdin Iris, Geißler
Katharina, Göller Stefanie, Happel Annika, Palanli Özlem, Schatz Valerie, Thurn Carina, Tses Evangelos
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Berufsfachschule
Fremdsprachenkorrespondenten BFS 2 a
10
Botkowska Anne-Kathrin, Di Dio Sandra, Fehr Jessica, Gabler Miriam, Gravera Marco, Göbel Tilman,
Heilmann Alexa, Herzog Debora, Hettiger Johanna, Höfling Jessica, Keicher Nadine, Martina Marina,
Most Margarete, Mühlich Melanie, Obexer Florian, Oerter Adina, Rider Rimma, Schiebelbein Diana,
Schmid Nadine, Schurz Florian, Sperl Julia, Strecker Lucie, Weiß Johanna, Zahn Sabine
Berufsfachschule
Fremdsprachenkorrespondenten BFS 2 b
Baumann Tina, Brandt Viktor, Braun Joel, Chrapek Faustina, Dornauer Mareike, Dornauer Sandra,
Dürr Catherine, Eiber Narina, Ersay Natalie, Haynie Rita, Heidemann Tanja, Jansen Tim, Kessler Maria,
Konrad Johannes, Kratz Maria, Kuschnir Evelina, Messina Sandra, Reitz Yvonne, Saldanha A. Antonio
Linda-Penelope, Sandtner Maxemilian, Saveyko Katerina, Scherf Nadine, Schwarzmann Niklas,
Wahl, geb. Dürr Saskia, Wieczorek Sabrina
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Berufsfachschule
Fremdsprachenkorrespondenten BFS 2 F
12
Friedel Eva-Maria, Guckenberger Sophia, Messerer Theresa, Saalfrank Sabine, Weger Alina,
Wendenkampf Louisa, Wengerter Jennifer
Berufsfachschule
Fremdsprachenkorrespondenten BFS 2 Sp
Bardorf Sabrina, Barthel Tesda, Bartzschke Nicole, Billet Thomas, Bonengel Ann-Kathrin, Brockmann Ana,
Diener Sarah, Dunkel Rebecca, Emmerich Nadine, Gieser Roman, Hernandez Lopez, geb. Ulbricht Lisa-Maria,
Hoffmann Carin, Jörg Anna-Maria, Kapps Katharina, Lorenz Anna Alicia, Ludwig Patrick, Madalinska-Artur
Agnieszka, Nero Anna, Pohl Sandra, Poposki Nadja, Rottmann Rebecca, Schaub Katharina, Schwab Annika,
Seidner Carolin, Sotelo Andrea, Sulzbacher Melanie, Torres Alexandre
13
EMA
Euro-Management-Assistenten EMA 1
14
Dziura Michael, Grasser Dominik, Karlovic Ermina, Kohler Bettina, Mahler Yves-André, Mantel Tobias,
Neubert Katharina, Quintana Ramon-Luis, Schäffner Natalia, Zeis Matthias
EMA
EMA
Euro-Management-Assistenten EMA 2
Emmert Christian, Geiger Thomas, Heck Isabel, Isbeceren Hatun, Kern Christina, Knüttel Katharina,
Laug Sebastian, Rüth Julian, Schuld Stefanie
15
ESA
Europasektretärinnen ESA 2
16
BrügnerSophie-Charlotte, Frank Corinna, Gaach Julia, Hübner Christina, Klotz Verena,
Lauerbach Sabrina, Müffler Jennifer, Schleicher Katharina
ESA
Europasektretärinnen ESA 4
Borst Ylenia, Eimannsberger Stephanie, Engel Sabine, Leikauf Dominique, Ludwig Mona,
Martiné Nina, Nikolai Katharina, Seit Viktoria, Unbehauen Carola
17
Fachakademie
Übersetzer/Dolmetscher FA 1 a
18
Bach Samantha, Buhmann Sabine, Czajka Eva, Dostal Lena, Drapal Carmen, Eckoff Melanie, Eilers Björn,
Endres Anna, Hambsch Victoria, HartmannAlexandra, Hock Jennifer, Höhn Viktoria, Holaschke Svenja,
Kordesch Moritz, KrätzerNadine, Leonhäuser Mirjam, Liebst Stephan, Limbach Dominik, Osterhus Insa,
Petrou Alexandra, Schmitt Isabell, Sheehan Kevin, Spies Nicole, Statofci Oxana, Tangel Kristina
Fachakademie
Übersetzer/Dolmetscher FA 1 b
Chanady Nicole, Czochanski Aleksander, Gegner Christian, Geßner Marius, Gloria Antonio,
Grötschel Katharina, Guggenberger Daniela, Heppenheimer Franziska, Jäschke Jessica, Kerlach Pauline,
Knechtel Charlotte, Knor Swetlana, Kordowich Sina, Kreser Johanna, Lang Tabea, Nienhaus Leonard,
Popp Gabriel, Reuß Benjamin, Seitz Laura, Seubert Sascha, Silberhorn Kathrin, Steinhoff Fabian, Wölfling Nico
19
Fachakademie
Übersetzer/Dolmetscher FA 2 a
20
Acar Murat, ColeSonja, Ermolaev Kirill, Estrela-Lopis Oleksandra, Gaede Bettina, Gehringer Tanja, Hartmann
Katharina, Holz Olga, Horn Patrick, Koch Juliane, Kohl Anna, Kummer Ulrike, Kuse Nicole, Maier Anna,
Mangold Anna, Mays Evelyn, Peschke Janina, Peschke Julia, Pfenning Sabine, Rester Ina, Schaffner Nadja,
Schröder Arne, Trent Alissa, Will Regina, Wolff Jessica
Fachakademie
Übersetzer/Dolmetscher FA 2 b
Andersen de Medrano Marie-Louise, Behl Monika, Christ Nicole, Didszus Kai, Dittrich Jan, Grimm Anita,
Grün Rebekka, Hefter Maximilian, Kurzela Dawid, Müller Melanie, Ouma Vanessa, Pereira Simoes Diana,
Schlender Katharina, Steiner Christina, Thompson Matthias, Vougioukli Maria, Wenzel Marion,
Wiegel Tatjana, Yamaner Alp, Ziegler Sabrina, Zimmer Nicola
21
Fachakademie
Übersetzer/Dolmetscher FA 3 a
22
Dorn Monika, Gebhardt Juliana, Georgieva Nataliya, Gieseking Janina, Grünhagen Saskia, Ihl Martin,
Imgrund David, Jörg Carmen, Kaniwez Roman, Klingner Lisa, Leipold Stefanie, Lintz Marieke, Oschmann
Hanna, Peterreins Marion, Pfister Alexandra, Poth Juliana, Schenkel Annika, Schlichting Ansgar,
Schreck Katharina, Töpfer Judith, Waldmüller Michael, Wolf Tatjana, Yusufi Miriam
Fachakademie
Übersetzer/Dolmetscher FA 3 b
Amrhein Angelika, BauerMarc, Baumgart Sarah, BeschererYasmin, Camejo Delgado Xenia, Deppisch-Walsh
Jürgen, Dietze Bettina, Englert Dagmar, Firsching Daniel, Groll, geb. Walther Hanna, Habenstein Jessica,
Hafemann Vanessa, Heimerl Eva, Klingler Jochen, Kunkel Tim, Ludwig Astrid, Müller Andreas,
Neuman Claudia, Reis Dennis, Scheuermann Anja, Steigerwald Serah, Vogel Esther, Waltersdorff Jenny
23
Verabschiedungen
Charles Peter Logan
24
Er ist eine eindrucksvolle Erscheinung. Damit sei
nicht subtil auf seinen Bart angespielt, sondern
auf den Blick: er kann bohrend sein, fragend, oft
begeistert und begeisternd. Ihn zeichnet ein unverhohlen intellektuelles Interesse aus, dem die
uns allen bekannten Medien nicht mehr genügen:
Das London Review of Books hat er binnen Tagen
durch, den Economist liest er, weil man wissen muss,
was die andere Seite schreibt, und dann treibt es
ihn zur Website von Prospect, und so wie ich ihn
kenne, auch noch zur Irish Times. Überhaupt Irland:
Es hätte mich zum Beispiel nicht gewundert, wenn
er Leute wie den Literaturnobelpreisträger Seamus
Heaney vom Studium her kennen würde, aber der
hat in Belfast studiert, wie mir Wikipedia verrät. Peter hätte es so gewusst; er weiß eine unglaubliche
Menge. So dürfte er weit und breit der Einzige sein,
den man fragen kann, wer Ende der 50er Jahre in
Idaho Senator war, * und der sowas dann auch noch
weiß. Manchmal nennen ihn die Leute „wandelndes Lexikon“, und das mag er gar nicht. Klischees
hasst er. Er geht nicht mit dem hausieren, was er
weiß und hört anderen zu, ohne sich in den Vordergrund zu drängen. Es sei denn, eine Sache ist
ihm wichtig, dann wird er gelegentlich dramatisch
und begeisternd. Das sind Momente, wo man ihn
sich auf der Bühne vorstellen kann. Doch eigentlich
sind wir froh, ihn all die Jahre gehabt zu haben, als
engagierten Kollegen, der stets bereit ist, sich an
Neues zu wagen und Althergebrachtes in Frage zu
stellen, wenn er davon überzeugt ist, dass es anders
besser geht.
Er ist ein Mensch, der immer wieder auch noch anders ist, als man meint: belesen, aber auch begeisterter Gärtner, Fahrradfahrer auch bei schlechtem
Wetter, Fernsehverweigerer und Cineast (bei Licht
betrachtet ohnedies kein Widerspruch!). Das Laute
mag er nicht, außer Richard Wagner, und singen
kann er auch noch, aber er tut es sehr selten öffentlich. Er ist geradezu kompromisslos, wenn es um
Qualität geht, jeglichem Blendwerk ist er abhold,
und mit Albernheiten als Selbstzweck kann er nichts
anfangen. Darum hat er ja auch keinen Fernseher.
Peter Hauck
* der Mann hieß übrigens Henry C. Dworshak
Interview avec Mme Wéry Vous êtes maintenant depuis très longtemps en Allemagne. Pourquoi êtes-vous venue à Würzburg ?
Par amour, pour une période de deux ans.
Quand et pourquoi avez-vous commencé à travailler à la Würzburger Dolmetscherschule ? Début
septembre 1971 : voyage de noces à la WDS après
notre mariage fin août.
Qu’est-ce qui selon vous fait un bon/une bonne
prof ? Enseigner un maximum d’une façon intéressante et ludique ; être à l’écoute des élèves ; profs
et élèves doivent former une équipe ; amour de
l’enseignement et communiquer cet enthousiasme
aux élèves ; exercer ce métier avec passion, joie et
bonne humeur !
Votre travail a-t-il beaucoup changé pendant le
temps que vous êtes ici ? Mon enthousiasme n’a
pas changé, mais certain élèves sont « légèrement » paresseux. Il faut parfois se battre pour les
motiver mais il faut avoir le don de s’adapter. C’est
notre rôle.
Qu’est-ce qui
vous manquera le
plus ? Vous tous,
vous toutes ! Cette
ambiance conviviale ! Vous êtes ma
famille de cœur.
Quels sont vos
projets d’avenir,
voulez-vous rester
à Würzburg,
retourner en Belgique… ou émigrer à Majorque ?
Pour réaliser mes
projets j’espère devenir centenaire mais en pleine
forme sans stress : profiter de ma famille, de mes
amis, de mon chien ; voyager avec mes enfants,
mes petits-enfants, mes ami(e)s et bien sûr mon
« ex-fiancé » ; faire la fête, beaucoup de natation,
un cours de Salsa ; rester en Allemagne (mon fils
Patrick et sa famille y vivent) ; aller souvent en Belgique pour ma fille Nathalie et sa famille ainsi que
ma maman ; m’acheter un « camping-car » serait la
solution… ; bien sûr retourner à Majorque tous les
ans. J’ai pris un abonnement à vie !!!
Quelle est votre devise, la phrase qui dirige votre vie ? Profiter de la vie un maximum, ne garder
que le positif de toutes les situations. Si tu veux être
heureux, rends les autres heureux ! Devise de la Belgique : L’union fait la force. Je suis pour l’harmonie,
l’esprit d’équipe.
Avez-vous un grand rêve pour le temps après
l’école ? Ce rêve, mes enfants me l’ont déjà offert !
Louer une villa à Majorque, les pieds dans l’eau avec
toute la famille en harmonie totale et sans stress.
Quelle question auriez-vous aimé qu’on vous pose
– et quelle en est la réponse ? Avez-vous des projets
avec votre famille de la WDS ? Partir tous ensemble
à Paris (ceux qui le souhaitent) et participer à mon
cours de Salsa.
Madame Wéry, nous vous remercions beaucoup
pour cet entretien et vous souhaitons bonne chance pour l’avenir ! 25
Verabschiedungen
Sibylla Munding
Liebe Sibylla,
mit Witz und Humor hast Du nicht nur uns Kollegen, sondern auch zahllosen Schülern im Laufe der
sage und schreibe 37 Jahre Deiner Tätigkeit an der
WDS das Leben bereichert. Für ihre Probleme, nicht
nur schulischer sondern persönlicher Natur, hattest
Du immer ein offenes Ohr und viel Verständnis.
Diese menschliche Wärme, Deine Gelassenheit und
fachliche Kompetenz haben insgesamt Dein Wirken
geprägt.
Für uns Kolleginnen und Kollegen warst Du immer
eine angenehme und wertvolle Weggefährtin, die
manches durchgesetzt hat (wenn die Älteren von
uns an das Rauchverbot in der Schule und ein größeres Lehrerzimmer in der alten WDS denken !!!)
und nicht immer bereit war, sich auf Kompromisse
einzulassen.
Im Lehrerzimmer hast Du immer für gute Laune gesorgt, uns gute Ratschläge erteilt und für uns viele
kulturellen Veranstaltungen angeregt und organisiert.
26
Vielen, vielen Dank für die langjährige, konstruktive und angenehme Zusammenarbeit. Dein trockener Humor und Deine lustigen Kommentare,
die viele von uns aufmunterten und “in Schwung
brachten” werden uns ab jetzt fehlen. Wie wir Dich
kennen, werden in Deinem neuen Lebensabschnitt
erneut andere davon profitieren.
Wir sind uns sicher, dass Du uns mit einem weinenden Auge verlässt; mit dem lachenden kannst Du
jetzt umso mehr Deinen Leidenschaften außerhalb
der Schule frönen. Nun hast Du mehr Zeit fürs Kino,
für Konzerte, Theaterbesuche und Folk Sessions, und wir wünschen Dir noch viele gesunde, abwechslungsreiche und schöne Jahre im Kreise Deiner Familie und Freunde.
Valerie Schlage
Priska Wiesend
Als staatlich geprüfte Übersetzerin und Dolmetscherin kam sie im Jahr 1979 nach Würzburg. Mit
Ausnahme einer kurzen Unterbrechung war Frau
Wiesend von Anfang an in der Fachakademie der
Würzburger Dolmetscherschule für die Fächer Fachübersetzung aus dem Englischen und Fachkunde
zweisprachig im dritten Ausbildungsjahr zuständig.
Zusammen mit Herrn Cairns unterrichtete sie auch
über mehrere Jahre das Wahlfach Technik.
der Theologie, oder die verschiedenen Inszenierungen der letzten Bayreuther Festspiele.
Im Ruhestand wird Frau Wiesend sicherlich weiterhin vielseitig interessiert bleiben. Sie wird hoffentlich weiterhin auf interessante Reisen gehen.
KollegInnen sowie Studierende bedanken sich für
das Engagement und den Einsatz, den Frau Wiesend in den vielen Jahren ihres Wirkens an der
Würzburger Dolmetscherschule gezeigt hat.
Frau Wiesend wurde in mehrere Fachausschüsse berufen, wo sie mit größter Kompetenz und hohem
Engagement wesentliche Entscheidungen mitgestalten konnte. In der Staatsprüfung für Übersetzer und Dolmetscher genoss Frau Wiesend ein sehr
hohes Ansehen aufgrund ihrer Sachkenntnis und
Fairness.
Frau Wiesend war es immer wichtig, ein gutes Verhältnis zu ihren Studierenden zu haben. Darüber
hinaus hat sie bis zuletzt Projekte und Exkursionen
u.a. zum Patentamt in München und zum Fraunhofer-Institut in Würzburg durchgeführt und angeregt.
Wer Frau Wiesend persönlich kennt, weiß ihr hohes
Bildungsniveau zu schätzen. In den kurzen Pausen,
die im Lehreralltag gelegentlich entstehen, konnte
man immer anregend mit ihr plaudern - z.B. über
die Gedichte von William Blake oder heikle Fragen
27
Verabschiedungen
Katja Spies
Das Glück dieser Erde...
Groß muss er sein. Warme Augen sollte er haben,
die Haarfarbe ist nicht so wichtig. Temperamentvoll, feurig und doch sensibel. Auf jeden Fall ein
Südländer. Die Mischung macht's: Mut, Stärke, Charakter, Feuer.
Sie selbst beschreibt ihn als "unkomplizierten Partner fürs Leben". Ein Partner, dem man vertrauen
kann, mit dem man Spaß haben kann, auf den man
sich verlassen kann.
Für ihn verlässt sie uns nun auch.
Natürlich sind wir traurig, eine Kollegin zu verlieren. Nach 7 Jahren als EDV-Dozentin an der Würzburger Dolmetscherschule hat sie sich entschieden,
sich jetzt voll und ganz auf ihre große Leidenschaft
28
zu konzentrieren: Die Paso Finos. Die aus Kolumbien und Puerto Rico stammenden Pferde haben es
ihr angetan, seit sie Mitte 20 war. Sie war schon immer ein Pferdenarr - mit 5 saß sie zum ersten Mal
auf ihrem Pony.
Den Traum von der eigenen Ranch hat sie sich dann
vor etwa einem Jahr erfüllt - seitdem betreibt sie
nun ihre "Rancho Paraiso", der sie fortan mehr Zeit
widmen will.
Für alle neuen Herausforderungen und alle Abenteuer, die sie mit ihren Paso Finos erleben wird,
wünschen wir ihr alles Gute!
Sherrie Blackman
33_WDS_90x60_4c:_
Tage der offenen
Tür
in der WDS
27.01.2011
10:33 Uhr
Seite 1
Ausbildung in Fremdsprachenund Wirtschaftsberufen
Ein- bis dreijährige Vollzeitausbildungen mit Englisch,
Französisch, Spanisch, Italienisch zum/zur
Samstag, 19. Nove
mber 2011
Samstag, 4. Februa
r 2012
Samstag, 21. April
2012
Samstag, 23. Juni
2012
Staatl. geprüfte/n Fremsprachenkorrespondent/in
Staatl. geprüfte/n Euro-Korrespondent/in
Staatl. geprüfte/n Übersetzer/in – Dolmetscher/in
Europasekretär/in (ESA)
möglichen
ldungen er und MasterDie Ausbi
orel
ch
Staatl. geprüfte/n Euro-Managemente Ba
akademisch In- und Ausland.
Assistent/in
üsse im
von 10:00 Uhr bis
Würzburger Dolmetscherschule
15:00 Uhr
abschl
Paradeplatz 4 · 97070 Würzburg · Telefon 0931 52143
[email protected] ·www.dolmetscher-schule.de
Mitglied der Euro-Schulen-Organisation
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Bundesverband Sekretariat
und Büromanagement e. V.
29
Umzug
!
M
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N
E
H
E
I
Z
R
I
W
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Am Anfang war das Wort. In unserem Fall war es
eine eMail, in der der Würzburger Dolmetscherschule im November 2009 zusätzliche Flächen am
Paradeplatz 4 angeboten wurden. Für uns, die wir
seit Jahren schon nach einem neuen Standort in
der Innenstadt Ausschau gehalten hatten, war dies
eine einmalige Chance. Was danach folgte, war ein
12-monatiger Kampf
in alle Richtungen.
Es ging um Vertragsgestaltungen
und
Nutzungsgenehmigungen,
Einwilligungserklärungen
von Nachbarn, wöchentliche
Baubesprechungen
und
Nutzungskonzepte
für
Schulungsräume und technische
Ausstattungen. Die
Zahl der WDS-Fahnen auf dem Paradeplatz und die
Größe und Platzierung unserer neuen Außenwerbung war über Monate hinweg „zentimeterweise“
zwischen WDS und Bauaufsicht der Stadt Würzburg
umkämpft – bis die neue Leiterin der Bauaufsicht,
Frau Dr. Bandak, einen stimmigen Kompromiss
durchsetzte. Zu diesen Verhandlungen gehörte
auch, dass wir inmitten der Planungen einen Etagenwechsel vornehmen konnten und nun anstelle
der 2. Etage nun die 1. Etage, die auch ohne Aufzüge für unsere Schüler bequem erreichbar war und
zudem eine größere Raumhöhe aufwies, in die Planungen einbeziehen konnten.
Eine besondere Herausforderung war die ästhetische Gestaltung der langen Flure im Gebäude, für
die Frau Silvia Semidei als Geschäftsführerin mit der
Idee von Wandzitaten und mutiger Farbgebung die
Orientierung gab. Zudem erhielten wir vom Brandschutz „grünes Licht“ für die Umgestaltung des Foyers, mit dem wir die beiden getrennt wirkenden
Bereiche der Schule elegant miteinander verbinden konnten.
Der Überzeugungsarbeit nach
außen entsprach die notwendige Überzeugungsarbeit nach
innen: Während unsere Schüler
viele Ideen und Wünsche für die
Neugestaltung der Würzburger
Dolmetscherschule beisteuerten,
bedauerten zahlreiche Kollegen
anfangs den anstehenden Umzug. Die Herzogenstraße 8 war
trotz aller Unzulänglichkeiten
doch ein lieb gewonnenes Gebäude gewesen, in
dem für viele Kollegen die Erinnerung von 40 Jahren steckte. Der Blick von der Dachterrasse auf die
Festung, der nun mit dem Blick auf den Dom eingetauscht werden sollte, war nicht sofort für jeden
Kollegen ein verlockendes Argument.
Die Bauleitung am Paradeplatz mit der souveränen
Koordination aller Handwerker hatte ab November 2010 Herr Steffen Redlich, und Herr Schubert
übernahm die schwierigen Malerarbeiten. Gerade
der hohe Zeitdruck und die technischen Herausforderungen der Wandzitate machten viele nächtliche
Arbeiten nötig. Dass der Umzug an nur einem einzigen Wochenende im März 2011 dann perfekt vonstatten ging, war das Verdienst eines kleinen Organisationsteams, bei dem jeder Handgriff „saß“: Frau
Sigrid Hain (minutiöse Planung des Umzugs), Frau
Karola Weyrauch (komplett neue Raumplanung
im laufenden Schuljahr), Herr Uwe Weber (technische Ausstattung der Räume und Neuverkabelung
der Verwaltungscomputer) sowie unser Hausmeister Herr Wolfgang Manger (Detailkoordination vor
Ort). Am Montag 26.03.2011 fanden Schüler und
Lehrer eine komplett eingerichtete, saubere und
mit Pflanzen freundlich
ausgestattete Schule vor,
und Viele trauten kaum
ihren Augen. Zwar verwechselte man anfangs
noch die Türen und suchte verzweifelt nach einem
Aktenordner, aber viel
schneller als erwartet wurden Schüler und Lehrer im
neuen Domizil heimisch.
Der 4-monatige Umbau
und der zweitägige Umzug waren jeweils eine
logistische Meisterleistung
ersten Rangs, und allen beteiligten Personen gebührt
ein ganz großer Dank. Die
nächsten 40 Jahre findet
man die „WDS“ nun am
Paradeplatz, und ich bin
sicher, dass die Räumlichkeiten einmal genauso geliebt werden wie jene am
alten Standort in der Herzogenstraße 8.
Jürgen Gude
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Umzug
Presseberichte zum Umzug
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33
Umzug
Wir ziehen von der Herzogenstraße ...
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Umzug
... an den Paradeplatz
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Umzug
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Geschichte der Schule
Geschichte der Schule
Zur Vorgeschichte der Schule in
der Schönbornstraße 5
Bis 1933 gab es in Würzburg keine Fremdsprachenschule, sondern nur unabhängige Dozenten mit Privatunterricht. Erst 1933 ließen sich die„Vereinigten
Sprachenschulen Deutschlands“, die in den 20er
Jahren gegründet wurden und in zahlreichen
deutschen Großstädten vertreten waren, auch in
Würzburg nieder und institutionalisierten dort den
Fremdsprachenunterricht.
Nach dem Ende des 2. Weltkriegs stieg der Bedarf
an Fremdsprachen durch die Anwesenheit amerikanischer Truppen stark an. Zudem hatten die Nürnberger Prozesse 1945 das Simultandolmetschen ins
Bewusstsein einer breiten Öffentlichkeit gebracht
und eine entsprechende Nachfrage erzeugt. Die
Breitfeld-Sprachenschule (Leitung: Betsy Breitfeld)
wurde bereits 1950 kurz nach der Währungsreform
gegründet und bot in den 60er Jahren bis zu 14 verschiedene Sprachen an.
40
Die Uehlein-Dolmetscherschule (ab 1964 bereits unter dem Namen „Würzburger Dolmetscherschule“)
wurde von dem Übersetzer und Dolmetscher O. K.
Uehlein 1954 gegründet, der anfangs Dolmetscherund Übersetzernachwuchs für sein eigenes Übersetzerbüro heranbilden wollte und daher seine Schule
bereits bundesweit bewarb. Der Standort dieser
Würzburger Dolmetscherschule, die bereits den
Status einer staatlich genehmigten Ersatzschule
hatte, war in der Schönbornstraße 5 in Würzburg.
Zu dieser Würzburger Dolmetscherschule gehörte
bis 1990 auch ein angeschlossenes Mädchen-Inter-
nat in der Eichhornstraße. Die Würzburger Dolmetscherschule bot neben der Sprachenausbildung ab
Mitte der 60er Jahre auch ein ergänzendes naturwissenschaftliches (medizinisch-technische, biologisch-technische und chemisch-technische Assistenten) und ein betriebswirtschaftlich-kaufmännisches
Ausbildungsprofil (Wirtschaftsassistenten) an. Auf
der Basis dieses Fach-Knowhows entwickelten sich
in den 70er Jahren die naturwissenschaftlichen und
wirtschaftlichen Fachsprachenschwerpunkte in der
Fachakademie für Fremdsprachenberufe (Übersetzer- und Dolmetscherausbildung).
ken und darüber hinaus entwickeln. Über 1000 Ehemalige aus 4 Jahrzehnten stehen heute mit der
WDS in Kontakt und garantieren eine enge Verbindung von Theorie und Praxis beruflicher
Ausbildung.
Geschichte der Schule in der
Herzogenstraße 8
Entstanden ist die heutige „Würzburger Dolmetscherschule“ 1971 als „Vereinigte Würzburger Dolmetscherschulen“ durch die Zusammenführung der
breiten sprachlichen und fachsprachlichen Kompetenzen beider Sprachenschulen in Würzburg auf
Initiative von Pierre Semidei. Erste Schulleiterin der
"Vereinigten Würzburger Dolmetscherschulen"
wurde von 1971-1987 Dr. Irene Steidle, die vor der
Fusion die Breitfeld-Sprachenschule geführt hatte. Der neue Geschäftsführer Pierre Semidei hatte
bereits 1966 die erste „Euro-Sprachenschule“ in
Aschaffenburg gegründet und den Schulenverbund
später zu einem der größten privaten Bildungsträger in Deutschland ausgebaut (Euro-SchulenOrganisation). Durch diese Fusion und zeitgleiche
Schließung einer anderen Sprachenschule konnte
sich die Würzburger Dolmetscherschule im Verlauf
der folgenden Jahrzehnte zu einem "Kompetenzzentrum" für Fremdsprachenberufe in Unterfran-
Unter der Geschäftsführung von Pierre Semidei erhielt die WDS rasch die staatliche Anerkennung als
Berufsfachschule (1. April 1973) und Fachakademie
(1. August 1977) für Fremdsprachenberufe und
konnte bis hin zur maßgeblichen Mitgestaltung der
entsprechenden Lehrpläne (1996-1997 Berufsfachschule, 2000-2002 Fachakademie) am Ausbau des
bayerischen Schulwesens mitwirken. Die betriebswirtschaftlich-kaufmännischen Wurzeln der "WDS"
werden seit Anfang der 70er Jahre im Rahmen der
Ausbildung zur dreisprachigen Europasekretärin
(ESA) bis heute fortgeführt.
41
Geschichte der Schule
Herzogenstraße 8
Von 1971-2011 befand sich die Würzburger Dolmetscherschule in einem markanten, heute denkmalgeschützten Glas-Beton-Gebäude aus dem Jahre
1970-71 in der Herzogenstraße 8 in der Würzburger Innenstadt. Das international bekannte Ar-
chitektenehepaar Walther und Beatriz Betz aus
München, die seit 1965 auch in Würzburg tätig
waren und hier Wohnhäuser, Schulen und Universitätsgebäude (Lesesaal der Naturwissenschaften)
entwarfen, zeichnete für den Bau des Gebäudes
verantwortlich. Bauherr war die Alte Leipziger
Versicherungsgesellschaft. Das Gebäude wurde in
der letzten vorhandenen Baulücke in der Herzogenstraße 8 / Ecke Eichhornstraße errichtet, da die
weitere Umgebung nach dem Zerstörungen des
Kriegs bereits vollständig wiederaufgebaut war.
Äußerlich zeichnet sich das Gebäude durch den
vom Grundstück vorgegebenen trapezförmigen
Grundriss sowie eine markante "Brise-Soleil" aus
Sichtbeton mit großen, durchgängigen Glasflächen
aus; die im Sommer eine Aufheizung des Gebäudes
nicht immer verhindern konnte. Im Innern ruht das
Gebäude auf wenigen Sichtbeton-Säulen, die sich
durch alle Etagen ziehen und den äußeren GlasMetall-Körper tragen. Rechtwinklige Grundrisse im
Innern sind eher die Ausnahme.
Unter- und Erdgeschoss waren als Ladenfläche
konzipiert, die restlichen Etagen ursprünglich als
(teilbare) Wohn- und Büroräume. Gerade der gespürte französische Einfluss und die werbewirksame Auffälligkeit scheinen Pierre Semidei bei der
Schulgründung für diese Standortentscheidung
mit bewogen zu haben, denn die WDS wurde Erstbezieher in diesem Neubau und passte die Raumaufteilung den damaligen Schulbedürfnissen an.
Die Farbgebung der Bauausschreibung sah schwarze und leuchtendrote Metallfenster vor, die mit
tiefblauen Vorhängen abgesetzt waren.
Paradeplatz 4
Das stete Wachstum der Schule und veränderte
technische Rahmenbedingungen der Fremdsprachenausbildung machten einen Standortwechsel
dringlich. Seit März 2011 befindet sich die Würzburger Dolmetscherschule am Paradeplatz 4 in modernen Schulungsflächen auf über 2100 m².
Die Würzburger Dolmetscherschule versteht sich
heute mit ihrem vielfältigen Angebot als ein überregionales Fremdsprachenzentrum mit Schülern und
Studenten aus dem gesamten Bundesgebiet und ist
neben der Universität Würzburg ein internationales
„Aushängeschild“ der Stadt Würzburg. Die Teilnahme am europäischen Leonardo-Programm 2011 (internationaler Schüleraustausch mit Praktika) sowie
Pläne für eine Teilnahme am europäischen ErasmusProgramm (internationaler Studentenaustausch)
unterstreichen die zunehmende Internationalisierung.
Der neue Standort
Am Paradeplatz spiegelt sich deutsche Geschichte
symbolisch im Schnelldurchgang. Das Post-, Telegrafen- und Fernmeldeamt, später einfach „PaAlte Schalterhalle der Post
radepost“ genannt, ist seit 1905 gegenüber der
Domrückseite das dominierende Gebäude des Paradeplatzes.
Heute greift der Paradeplatz mit seinem alten Kopfsteinpflaster und den begrünten Baumbeständen
wieder Akzente aus der Ära um 1928 auf. Durch die
räumliche Nähe von Hochschule für Musik, Fakultäten der Universität Würzburg, Würzburger Dolmetscherschule, Grundschule und kirchlichen Einrichtungen der Dom-Schule entsteht am Paradeplatz
erneut – wie schon im 16. und 17. Jahrhundert - ein
geistiges Zentrum zwischen Dom und Residenz.
Um 1955 wird das gesamte Ensemble am Paradeplatz nach den Zerstörungen vom März 1945 durch
moderne Funktionsbauten (AOK-Gebäude, MozartGymnasium, Paradepost) wiederaufgebaut. Für die
neue „Paradepost“ werden Teile der alten Arkadengänge aus dem frühen 20. Jahrhundert restauriert, aber mit einem modernen fünfgeschossigen
Verwaltungsbau anstelle der zerstörten Bausubstanz kombiniert. Das Grundthema „Kommunikation“, anfangs durch Post und Telekommunikation
symbolisiert, wird nach dem Einzug der Würzburger Dolmetscherschule inhaltlich neu interpretiert.
Im gesamten Schulbereich der Würzburger Dolmetscherschule finden sich Wandzitate zu Sprachphilosophie und Übersetzen/Dolmetschen in vier
Sprachen.
Jürgen Gude
43
Exkursionen
Unser Ausflug nach Augsburg
Ausstellung: Bayern-Italien
Es war wirklich ein schöner Ausflug, den unsere
Italienisch-Klasse des zweites Jahres am 8. Oktober
nach Augsburg unternommen hat. Morgens um
9:00 Uhr ging es mit dem Zug los in die von Italien
geprägte Stadt. Für die 3 1/2 Stunden Zugfahrt waren wir sehr gut versorgt, dank Frau Winters selbstgebackenen Kuchen.
Angekommen an unserem Ziel hatten wir es schwer
mit dem Schritttempo unserer flinken Lehrerinnen
mitzuhalten. Unsere erste Station war das Maximilianmuseum, in dem wir eine Führung, natürlich
nur auf Italienisch, bekamen. Uns wurden wunderschöne Gemälde und Statuen von italienischen
und deutschen Künstlern vorgestellt, die uns zeigten, wie die zwei Kulturen sich gegenseitig beeinflusst hatten, z. B. im 16. Jahrhundert. Man muss
sagen, dass es „interessant“ war… jedoch nicht zu
vergleichen mit der zweiten Station, dem schönen
Textilmuseum, welches wir im Anschluss daran besucht haben. Die Führung
hat eine sehr nette Dame
aus Neapel mit uns unternommen. Hierbei sahen
wir uns verschiedene Stationen an. Die Themen
waren vielfältig: Sport,
Mode, Tourismus, italienische Gastarbeiter in Bayern, Autos, Essen, Krieg…
Besonders interessant war
es zu erfahren, dass im
Jahre 1955 ein Abkommen zwischen Italien und
Deutschland unterschrieben wurde, demzufolge
am Bahnhof München täglich um die 350 bis 400
Italiener ausstiegen, so dass nach wenigen Monaten die Zahl der Italiener in Deutschland die 20.000 erreichte. Sie lebten in Baracken, in nur sehr kleinen Zimmern mit 3-4 Hochbetten und nur dem Nötigsten, was man so zum Leben braucht. Darunter
befanden sich natürlich auch viele Mitbringsel aus
Italien, die an die schöne Heimat erinnerten und die
Sehnsucht danach ein bisschen linderten.
Augsburg , die italienischste Stadt nördlich der Alpen, war eine gute Gelegenheit für uns, über Italien und seine Kultur und Geschichte zu erfahren.
Zum Abschluss ließen wir es uns natürlich nicht entgehen, ein italienisches Abendessen zu genießen.
Unser Ausflug endete dann um 22:00 Uhr in Würzburg, wo wir zwar völlig erschöpft ankamen, dafür
allerdings reicher an Wissen über Italien und Bayern
waren. Wirklich ein sehr gelungener Ausflug!
Marina, Lucia und Johannes
La nostra gita ad Augusta
Mostra: Italia-Bavaria
L‘8 di Ottobre la nostra classe d’italiano ha fatto
una bellissima gita ad Augusta, una città che ha
subito una fortissima influenza italiana. Grazie alle
nostre provviste abbondanti il viaggio di tre ore
e mezzo è passato in un volo. Arrivati alla nostra
meta abbiamo fatto fatica a tenere il passo con le
nostre insegnanti. Ma d’altronde per vedere due
musei in mezza giornata era necessario affrettarsi.
La prima tappa è stato il “Maximilianmuseum” in
cui ci sono stati presentati dalla guida,che ci ha spiegato tutto in lingua italiana, quadri e statue che evidenziavano i punti comuni tra la cultura degli italiani (“die Welschen”) e quella bavarese soprattutto
nel 1500. La visita è stata senz’altro interessante
anche se non paragonabile a quella della nostra seconda destinazione e cioè il “Texilmuseum “. Qui
la nostra guida era una signora napoletana molto
simpatica e brava che ci ha spiegato che la mostra in
nove sezioni tematiche metteva in evidenza come
le due culture, quella italiana e quella bavarese, si
siano influenzate a vicenda nei diversi campi: moda,
turismo, sport, industria automobilistica, cucina e in
diverse fasi storiche- nelle due guerre mondiali e
negli anni ’50. Il fatto che nel 1955 sia stato stipulato un accordo tra la Germania e l’Italia per portare
nuove braccia di lavoro in Germania ci ha particolarmente colpito, soprattutto sapere che in quegli
anni sbarcavano alla stazione di Monaco di Baviera
centinaia e centinaia di italiani al giorno! Questi
vivevano poi in baracche, in stanze piccolissime con
3-4 letti a castello e con lo stretto necessario. Dalla
ricostruzione di una baracca presente al museo si
potevano vedere anche i tanti oggetti che gli italiani portavano con se a ricordo dell’Italia e per lenire in parte la forte nostalgia del proprio paese. Tra
questi oggetti non poteva mancare la caffettiera
per l’espresso e una chitarra per cantare.
La visita di Augusta è stata per noi un’ottima occasione per ampliare le nostre conoscenze sulla storia e
cultura italiane. Prima di partire per Würzburg non
ci siamo lasciati sfuggire l’occasione per cenare in
un ristorante italiano . Alle ore 22:00 siamo arrivati
a Würzburg un po’ esausti ma contentissimi.
Insomma, una gita davvero ben riuscita!
Marina, Lucia e Johannes
Exkursionen
Exkursion nach Nürnberg
30.11.2010
46
Es ist dunkel und nach den grellen Lichtern des
Christkindlesmarkt und dem Gedränge der U-Bahn
wirkt das Gebäude frostig und abweisend. Genauso wie der Empfang durch das Personal. Nun handelt es sich bei dem Gebäude um den Nürnberger
Justizpalast. Diese Art von Einrichtungen werden
nur sehr selten mit
einem Auge für
eine angenehme
und
einladende
Erscheinung
errichtet. Freundlichkeiten sind dem
Justizwesen fremd.
Ob das Personal
des „Memoriums
Nürnberger Prozesse“ in der gleichen
Branche ihre Karriere begann, kann
nach einem Wechselspiel von ungezwungenen Unfreundlichkeiten und gezwungener
Freundlichkeit allerdings nicht eindeutig festgestellt werden.
Als er dann spricht, ist aller Ärger verflogen. Ruhig klingt diese Stimme, geschmeidig gemacht von
einem langen Leben und ausgehärtet vom Alter.
Es ist die Stimme von Siegfried Ramler, einem der
letzten noch lebenden Simultandolmetscher der
Nürnberger Prozesse. Über seine Erlebnisse von damals hat er ein Buch geschrieben: „Die Nürnberger
Prozesse - Erinnerungen des Simultandolmetschers
Siegfried Ramler“. Eine Gruppe von Schülern und
Lehrern der WDS hat an diesem Tag nun die Gele-
genheit, sich an diesem Ort mit ihm zu unterhalten:
über die Prozesse, die die Größen des Nazi-Regimes
richten sollten, über die Pionierarbeit, die damals
von den ersten Simultandolmetschern geleistet
wurde, und auch ein wenig über das Leben des
nun 85-Jährigen. Später soll er noch im berühmten
Schwurgerichtssaal 600 aus seinem Buch lesen, aber
jetzt ist er nur für uns da.
Es ist sehr still in dem kargen Raum im Obergeschoss. Ein knappes Dutzend Stuhlreihen stehen
dort auf grauem Boden zwischen grauen Wänden.
Er sitzt ganz vorne, alleine an einem Tisch und erzählt. Er scheint sich über die Aufmerksamkeit zu
freuen, über diese Besucher, die seinen Erinnerungen lauschen. Nur manchmal, wenn er ins Stocken
gerät und zu überlegen anfängt, was er denn noch
erzählen soll, erinnert man sich auch selbst daran,
wie weit zurück das nun schon alles liegt. Und dann
beschleicht einen auch dieses ungute Gefühl, denn
vor uns hat er schon einem Geschichte-Leistungs-
kurs eine Stunde lang Rede und Antwort gestanden. Ein Vertreter des BDÜ belehrte ihn schließlich,
er müsse nun Schluss machen, die andere Gruppe
aus Würzburg – also wir – warte schon. Man erinnert sich an seine Antwort, etwas hilflos klang sie:
„Aber ich kann das doch jetzt nicht alles nochmal
wiederholen...“ Schließlich nimmt er doch seine
Unterlagen unter den Arm und folgt mit kleinen
Schritten dem Herrn des BDÜ. Er wird auch diese
Anstrengung noch auf sich nehmen. Sein gebeugter Rücken legt Zeugnis davon ab, dass es in seinem
langen Leben nicht die erste sein wird.
Sicherlich hätten wir es schon bemerkt, seine Alltagssprache sei in den letzten Jahren das Amerikanische gewesen. Er habe nur noch selten die Gelegenheit, Deutsch zu sprechen. Wenn ihm daher das
ein oder andere Wort nicht einfallen würde, solle
man ihm das bitte verzeihen. Und das machen wir.
Wir sind jung, wir sind gesund, wir haben unser Leben vor uns. Aber dieses Problem, dass uns manchmal einfach nicht das richtige Wort einfallen will,
das kennen wir doch alle. Und was man in einem
solchen Fall macht, hat er uns einige Minuten zuvor auch schon verraten: dann halt das zweitbeste
nehmen. Oder das drittbeste. Nur nicht ins Stocken
geraten.
Arne Schröder, FA 2a
Exkursionen
Besuch der Universitätsbibliothek
48
Am 24.11.2010 begaben sich Frau Wiesend und 15 Studierende der FA III ins Hubland in die Universitätsbibliothek, um diese näher kennen zu lernen. Hier wurde man in der Lobby von Bibliothekarin Frau Dößel
in Empfang genommen, die eine Einführung gab und
uns anschließend durch die wichtigsten Räumlichkeiten führte. Zunächst ging es in den Multimediaraum,
in dem wir eine erste theoretische Einführung in das
Wesen der Unibibliothek bekamen. Hier erfuhren wir
von Frau Dößel, dass die Bibliothek für ihre Benutzer
über 3,3 Millionen Medien im Angebot hat. In der Zentralbibliothek am Hubland gibt es Medien zum Ausleihen, Kataloge, Datenbanken, elektronische Ressourcen,
Rechereche-Arbeitsplätze und vieles mehr. Die Vielfalt
dieser Angebote ermöglicht den Studierenden ein optimales Angebot an Wissen und eine optimale Vorbereitung auf ihr Studium. Außer der Zentralbibliothek
gibt es noch weitere Teilbibliotheken, die sich in der
Stadt befinden. Das Besondere an diesem Bibliothekensystem ist, dass man in der Zentralbibliothek fast alles,
was das Leserherz begehrt, ausleihen kann, jedoch die
Teilbibliotheken dafür nicht geeignet sind. Zu den Gegenständen, die man dort leider nicht ausleihen kann,
zählen Zeitschriftenhefte, gebundene Jahrgänge der
Zeitschriften im Freihandbereich bzw. Medien im Freihandbereich mit rotem Lokalkennzeichenschild. Nach
dem Vortrag durfte man anhand verschiedener Aufga-
benstellungen das Erlernte anschließend am PC in die
Praxis umsetzen, was mehr oder weniger von Erfolg
gekrönt war. Mit Informationen über die richtigen Recherchemöglichkeiten im Hinterkopf war die Freude
groß, als es hieß, wir besichtigen jetzt die einzelnen
Lesesäle, in denen sich die ausleihbaren Bücher befanden. Doch was nun kam war ein solch neuer Eindruck,
als ob man mit dem Öffnen der Türe eine andere Welt
beträte. Man hätte vermutlich eine Feder, die auf dem
Boden aufkommt, hören können, so still war es. Auch
die endlos lang wirkenden Gänge mit den bis obenhin
vollen Bücherregalen machten auf uns eher den Eindruck eines Labyrinths als einer strukturierten Bibliothek. Von diesem, man könnte es fast schon leichten
Schock nennen, ein wenig erholt, bekamen wir nun die
Möglichkeit eigenständig, in dreier Gruppen, die zuvor
theoretischen Anweisungen über Rechereche in die Tat
umzusetzen. Aber auch hier mussten wir feststellen,
dass dies doch komplizierter als erwartet ist. Doch vom
Ehrgeiz gepackt, machte man sich ans Werk und wuselte durch die endlosen labyrinthartigen Gänge, um
Fachbücher, Fachzeitschriften, Magazine, Hörbücher
etc. zu finden. Nachdem man auch hier erfolgreich
war, traf man sich anschließend wieder in der Lobby.
Hier nahm man Abschied von Frau Dößel und begab
sich erneut in den Multimediaraum, wo Frau Wiesend
verschiedene Fachzeitschriften in Deutsch und Englisch vorstellte und verteilte. Die Aufgabenstellung
hieß nun, diese Zeitschriften nach einem Fragebogen
zu analysieren. Anschließend stellte jeder seine Zeitschriften oder Magazine vor und gab sein persönliches
Analyseergebnis bekannt. Nachdem man die Zeitschriften analysiert und ausgiebig darüber diskutiert hatte,
bedankte man sich bei Frau Wiesend über den lehrreichen Nachmittag und begab sich nun nach ca. 4 Stunden auf den Heimweg.
Exkursionen
Mineralogical museum
of Wuerzburg University
Our visit of 13 December 2010
Since 1976, when it was established, the museum
offers different rock and stone collections. Some of
them can even be traced back to the old collection
of minerals dating from the end of XVIII century.
There is a main or permanent exhibition and many
additional ones. The museum has 5 major rooms
focused on special areas of mineralogy. Mrs. Dorothée Kleinschrot is the director of museum and
was very kind to guide us through some of these
areas. The tour was quite enriching and extensive
and we could ask many additional questions about
the subject. It was unfortunate but understandable
that Mrs. Kleinschrot did not have the time to guide
us through all areas, so we had to be content with
discovering the rest of museum on our own. The
following areas were topics of our conversations:
– the Earth as part of solar system
– meteorites (meteorite collections) and Noerdlin- ger Ries in Germany on the border of Bavaria as a meteorite impact site
– structure of the Earth and Earth's dynamics;
– plate tectonics
We mentioned as well:
– Earth's crust and oceanic crust
– precious and jewellery stones
– mineral collection of Albert Schröder
Proustit
All minerals have different characteristics, such as
colour, odour, translucency and texture. There are
some specimen in the museum which can be closely examined.
The mineral collection of Albert Schröder was bequeathed to the mineralogical museum in Würzburg after the death of the owner and is now an
important and enriching part of the whole collection. Additional collections are about mining, meteorites and Antarctic research.
The excursion to mineralogical museum took us
about 3 hours.
Kirill Ermolaev FAIIa
49
Exkursionen
Smart Materials – Chemie mit Grips
Besuch im Fraunhofer Institut für Silicatforschung
Am 23.02.2011 bekam die FA 3 Naturwissenschaften
die Gelegenheit, Materialwissenschaftlern einmal
über die Schulter zu schauen. Bei unserem Besuch
im Center Smart Materials (CeSMa) des Fraunhofer Instituts für Silicatforschung (ISC) in Würzburg
wurden uns viele interessante Einblicke in die aktuelle Forschung gewährt.
50
Nach einem herzlichen Empfang wurden wir in einem Vortrag über die Organisation und Forschungsarbeit der Fraunhofer-Gesellschaft informiert.
Wir erfuhren unter anderem, dass Fraunhofer die
größte Organisation für anwendungsorientierte Forschung in Europa ist, wohingegen die MaxPlanck-Institute einen weitaus theoretischeren
Ansatz verfolgen. Fraunhofer hat vorrangig die
Entwicklung neuer Technologien und den Transfer
in die Wirtschaft zum Ziel. Zu Fraunhofer gehören
80 Forschungseinrichtungen in Deutschland, darunter allein 60 Fraunhofer Institute, die rund 18 000
überwiegend natur- oder ingenieurwissenschaftlich ausgebildete Mitarbeiter beschäftigen. Das
Forschungsvolumen von 1,65 Milliarden Euro wird
größtenteils für den Leistungsbereich Vertragsforschung verwendet. Mit Niederlassungen in Europa, den USA, Asien und im
Nahen Osten wird auch die internationale
Zusammenarbeit gefördert.
Das eigentliche Thema unseres Besuchs im
Fraunhofer Institut für Silicatforschung (ISC)
in Würzburg, zu dem auch Zweigstellen in
Bronnbach und Bayreuth gehören, war der
Forschungsbereich "Smart Materials". Die
erste Frage, die sich uns aufdrängte, war:
Was sind eigentlich Smart Materials? Diese
sogenannten intelligenten Materialien besitzen mechanische Fähigkeiten, die man
z. B. mit einem elektrischen oder magnetischen Feld steuern kann. In der Praxis kann
das so aussehen, dass sich eine zähflüssige
graue Masse durch Einschalten eines Magnetfelds auf Knopfdruck erhärtet. Schaltet
man das Magnetfeld aus, verflüssigt sich
auch das Smart Material sofort wieder. Welcher
Nutzen könnte darin liegen? Denkbar ist etwa eine
Verwendung in Werkzeugmaschinen. Im produzierenden Gewerbe müssen häufig mit ein und derselben Maschine unterschiedlich geformte Teile bearbeitet werden. Dabei kann es erforderlich sein, dass
das Werkstück zuvor sicher in Halterungen befestigt
wird. Ist nun im Fertigungsprozess ein anders gestal-
Exkursionen
tetes Teil an der Reihe, müssen bislang die Halterungen ausgetauscht oder neu justiert werden. Das
ist für den Maschinisten mit viel Arbeit verbunden
– ein Aufwand, den man sich dank Smart Materials
vielleicht bald sparen kann. Enthält die Halterung
ein flüssiges Smart Material, kann unabhängig von
der Form jedes Werkstück eingetaucht werden.
Legt man jetzt ein Magnetfeld an, verfestigt sich
die Masse und umschließt das Teil mit eisernem
Griff.
Bei einer Führung durch das "Spielzimmer" des
Instituts wurde im Anschluss die Theorie in Vorführmodellen veranschaulicht. Dort begegnete uns
auch die graue Masse wieder. In ihr steckte eine
Metallplatte, die man mit einem daran befestigten Seil herausziehen konnte. Sobald jedoch das
Magnetfeld eingeschaltet wurde und das Smart
Material hart wie Stein wurde, bewegte sich die
Platte selbst unter größter Krafteinwirkung keinen
Millimeter mehr. Ein weiteres Beispiel mit praktischem Bezug bot eine Dichtung, welche sich die
Ausdehnung eines Smart Materials zunutze machte und eine zentrale Öffnung passgenau abdichtete. Auch schwere Lautsprecher könnten schon bald
der Vergangenheit angehören, da die FraunhoferForscher momentan an der Entwicklung einer Folie
zur Klangerzeugung arbeiten. Durch elektrische
Ströme kann diese zur Formänderung und damit
zur Schwingung und Schallerzeugung gebracht
werden. Das wurde uns in einem Aufbau mit einem
an einen Folienlautsprecher angeschlossenen MP3Player eindrucksvoll demonstriert. Das Klangerlebnis war durchaus respektabel.
Zum Schluss durften wir in ein "echtes" Labor hineinschnuppern. Während einige von uns die meiste
Zeit mit den rutschenden oder zwickenden Schutz-
brillen zu kämpfen hatten (Sicherheit geht vor!),
bewunderten andere die Größe des Forschungslabors. Nachdem wir durch Gänge voller mysteriöser
und beeindruckender Geräte spaziert waren, konnten wir eine überdimensionale Kiste bestaunen, die
mit Noppenschaum schallisoliert war. In dieser Zauberbox wird mit den bereits genannten Lautsprecherfolien experimentiert.
Mit dem Ende der Laborführung fand auch die
spannende und lehrreiche Exkursion ihren Abschluss. Kommenden Jahrgängen im Fachbereich
Naturwissenschaften kann ein Besuch im Fraunhofer Institut nur empfohlen werden. Denn eines ist
garantiert: Am Ende ist man immer smarter!
Miriam Yusufi
Ansgar Schlichting
51
Exkursionen
“Geld schläft nicht”
Der Sparkassenbesuch der EMA 1 und ESA 3
52
Gut ich gebe zu, ich habe mich von der diesjährigen Titelauswahl des Films Wall Street 2 hinreißen
lassen. Aber wie sollte ich sonst den Besuch einer
Bank betiteln? Soviel zu meinem Titel für den Bericht über die Sparkasse. Nun möchte ich euch aber
etwas über diesen schönen und zu meiner Verwunderung doch sehr interessanten Ausflug berichten.
Vorhang auf.
Als wir davon erfuhren, dass wir die Sparkasse um
die Ecke besuchen würden, fragten wir uns erst:
„Warum eigentlich?“. Die Skepsis war groß, aber es
lohnte sich, wie ihr am Ende erkennen werdet. Alles begann an einem sonnigen Mittwoch um 9 Uhr
vormittags. Zusammen mit unserer Lehrerin, Frau
Kellner, und der Gruppe ESA 3, die von Herrn Akacs
geleitet wurde, warteten wir gebannt auf unseren Empfang vor diesem riesigen Betonkoloss. Die
Sparkasse stand vor uns, nun mussten wir nur noch
eintreten. Am Empfang begrüßte uns die überaus
freundliche Sparkassenmitarbeiterin Frau Reindl.
„Willkommen in der Sparkasse“.
Bei den ersten Schritten im Gebäude nahm ich mir
die Zeit, meine Mitschüler ein bisschen zu beobachten. Es machte Spaß, ihre Gesichter zu sehen. Aus
der Trägheit ihrer Gesichter erwachten plötzlich
ihre Mundwinkel, die Augenbrauen erhoben sich,
die Augen fokussierten das Geschehen. Aber was
sahen sie denn so Interessantes, werdet ihr Leser
euch fragen…
Ganz einfach. Sie beobachteten das Geschehen.
Menschen wanderten von einem Ort zum anderen.
Eine unendliche Strecke von Büros, Mitarbeitern
und Schaltern. Eine Sektion folgte der nächsten.
Man spürte förmlich, dass hier Geld im Umlauf war.
Es war wie bei einem dieser Kinotrailer, in denen
sich Sequenzen überschneiden. Uniformierte Menschen mit schönen Anzügen, Krawatten, Blazern
und dazu die passenden Schuhe. Alles stimmte. Alles hatte seinen Einklang oder eine gewisse Balance. Von Hektik war nicht viel zu spüren. Ein Tag wie
jeder andere.
Und so folgten wir brav und erwartungsvoll Frau
Reindl. Sie führte uns zu einer Art Konferenzraum,
dem Kasino. Die Tür öffnete sich und das Erste, was
wir erblickten, waren Tische mit roten Tischdecken
sowie eine Powerpoint-Präsentation mit dem Logo
der Sparkasse. Zusätzlich stellte die Mitarbeiterin
der Bank einen Tisch mit Snacks und Getränken zur
Verfügung, welcher später sofort belagert werden
sollte.
Alle setzten sich und lauschten mit großer Aufmerksamkeit, was Frau Reindl uns zu präsentieren
hatte. Zuvor stellten wir unsere Ausbildungsgänge
vor, damit sie sich ein Bild machen konnte, welches
unsere Schwerpunkte sind und ob es für Absolventen unserer Ausbildung eine Zukunft als Mitarbeiter der Sparkasse gibt. Nun hatte aber Frau Reindl
das Wort und berichtete uns, dass die Sparkasse einer der größten Arbeitgeber in der Region sei und
dass die Auszubildenden in den meisten Fällen auch
nach ihrer Ausbildung übernommen werden. Sie
gab uns außerdem eine allgemeine Auskunft über
die Schwerpunkte der Sparkasse. Zu diesen Schwerpunkten gehört einerseits, dass sich die Sparkasse
als Bank des Mittelstandes sieht, so dass weniger
Druck auf ihren Schultern laste, da im Vergleich
zu internationalen Geldinstituten das Interesse an
Gewinnmaximierung eher geringerer Natur sei. Ein
anderer wichtiger Punkt, den Frau Reindl erwähnte,
war, dass die Sparkasse sich auch sozialen Zwecken
widmet sowie junge nachhaltige Projekte fördert.
Nach einer kurzen Pause fuhr Frau Reindl mit ihrer
Führung fort. Nun ging es für alle abwärts. Schritt
für Schritt folgten wir ihr mit großer Neugier und
liefen eine Treppe hinunter, die uns zu dem Tresorraum führen sollte. Da waren wir nun. Das Blickfeld war zwar ein bisschen eingeschränkt, aber
jeder bekam am Ende einen Einblick, wie solch
ein Tresor von innen aussieht. Von Panzerglas beschützt, wacht ein Mitarbeiter über Summen, die
sich ein Normalsterblicher nicht vorstellen kann.
Hier wird das Geld gezählt, sortiert und gelagert
- „Geld schläft nicht“. Der Kracher folgte nur Minuten später, als Frau Reindl ihren Mitarbeiter fragte,
ob sie denn auf die Schnelle 25 000 Euro bekommen könne. Sie reichte uns eine in Folie umhüllte
Packung mit lauter 50 Euro Scheinen. „Wahnsinn“,
„Wow!“ tönte es im Raum. Alle wollten am kurzen
Reichtum teilhaben, der nach nur wenigen Minuten wieder verpuffte, als das Geldbündel wieder
in Gewahrsam genommen wurde. Schade dachten
sich viele,…aber so ist es nun mal. Wie Frank Sinatra schon einst sagte „that´s life, that's what all the
people say“ und folgten Frau Reindl und unseren
Lehrern zur nächsten Überraschung. Eine weitere
Tür öffnete sich. Unsere Augen erblickten einen
Raum, der hunderte oder gar tausende kleine und
große Geheimnisse in sich beherbergt, den sogenannten Schließfächerraum. Hier erklärte man uns,
dass ein Kunde für eine monatliche Gebühr Dokumente, wichtige Papiere und Unterlagen uvm. auf-
bewahren könne. Praktisch oder?
Die Führung neigte sich dem Ende zu, und wir kehrten wieder auf die Erdoberfläche zurück. In mitten
des Bankalltags standen wir vor einem Schalter. Ein
Mitarbeiter übergab Frau Reindl Geldnoten aus
verschiedenen Ländern. Wir reichten die Geldnoten
herum und mussten aufpassen, nicht in Versuchung
zu geraten. Schlussendlich kam die Frage auf, ob die
Sparkasse auch Gold lagert. Alle erwarteten jetzt
frenetisch einen Goldbarren zu sehen, einen dieser
Klumpen, die man in den besten Hollywoodfilmen
sieht. Doch es kam ganz anders. Natürlich waren
alle verblüfft, als Frau Reindl ein paar Gramm Gold
herumreichte, doch der sogenannte „Aha“-Effekt
sollte folgen, als sie voller Stolz den Euro-Wert verkündete.
Wir verabschiedeten uns freundlich von Frau Reindl
und der Sparkasse. Als ich hinter mich blickte und
die Gesichter meiner Mitschüler beobachtete, sah
ich einen völlig veränderten Ausdruck in ihren Gesichtern. So mancher schaute jetzt entschlossener
in die Zukunft und dachte über einen Begriff nach,
der jeden Freude bereiten würde. Dieser Begriff
lautet „Perspektive“. Und ich hörte auch so machen
sagen …“Gefällt mir, …das wäre doch was,….hier
würde ich mich wohl fühlen“. Am Ende haben wir
gelernt, dass die Sparkasse nicht nur eine Bank ist,
sondern auch eine interessante Alternative für die
Zukunft bietet.
Ramon Luis Quintana, EMA 1
53
Exkursionen
Besichtigung der Börse in Frankfurt
Am 4. Mai 2011 machten sich Frau Pilleul und die
Schülerinnen der ESA II sowie der BFS 2F auf den
Weg nach Frankfurt. Abfahrt war um 8.35 Uhr vom
Bahnhof Würzburg. Nach einer zweistündigen Zugfahrt kamen wir in Frankfurt am Hauptbahnhof an.
Nach einigen ausführlichen Sicherheitschecks begann um 11 Uhr unsere Führung durch die Börse,
bei der wir interessante Informationen über den
Aktienhandel erfuhren.
Als nächstes stand eine kurze Mittagspause auf dem
Plan. Frisch gestärkt ging es dann zum Frankfurter
Bankenviertel, wo wir innerhalb von 30 Sekunden
auf den 200 Meter hohen Maintower fuhren; von
oben durften wir aufgrund des guten Wetters die
fantastische Aussicht über Frankfurt genießen.
Unser Trip führte uns in die Frankfurter Altstadt,
zum Römerberg weiter; der historische Platz wurde
während des 2. Weltkrieges durch die Bombardierung der Stadt weitgehend zerstört; die bildhübschen Fachwerkhäuser sind jedoch zum großen Teil
originalgetreu rekonstruiert. Kurz vor dem Römerplatz, am Paulsplatz, steht die Paulskirche, in der
das erste demokratisch gewählte deutsche Parlament tagte.
Nach diesem kulturellen Programm blieb uns noch
etwas Zeit zur freien Verfügung; die zahlreichen
Shoppingsmöglichkeiten in Frankfurt ließen wir
uns natürlich nicht entgehen und konnten hier und
dort noch einige Schnäppchen machen.
Gegen 18.30 Uhr erreichten wir zufrieden aber
ziemlich erschöpft den Würzburger Hauptbahnhof.
Christina Hübner & Katharina Schleicher
54
Exkursionen
Exkursionen
Vortrag über Derivate
Am 1. Dezember 2010 hielt Herr Czulczio, Portfoliomanager für institutionelle Anleger bei der
Sparkasse, einen Vortrag für die Studierenden des
Fachkundekurses der FA3 Fachbereich Wirtschaft.
Er gewährte uns einen interessanten und detaillierten Einblick in den Bereich Investmentbanking und
legte dabei den Fokus auf Derivate. Letzteres sind
Finanzinstrumente, deren Wert sich von dem Preis,
den Preiserwartungen und den Preisschwankungen
eines zugrunde liegenden Basisinstruments wie z.B.
Aktien, Anleihen, Indizes oder Devisen ableitet. Derivate werden sowohl zur Absicherung gegen Wertverluste eines Portfolios als auch zur Spekulation
auf höhere Kursgewinne verwendet. Obgleich uns
angesichts der zahlreichen Kalkulationen und Diagramme nach wenigen Minuten der Kopf rauchte
– Mathematik zählt bei den meisten Studierenden
der WDS nun mal nicht unbedingt zu ihren Stärken
– hat es Herr Czulczio doch verstanden, uns viele
neue Inhalte zu vermitteln, welche aber glücklicherweise für das kommende Staatsexamen zum
größten Teil nicht relevant sind. Wir bedanken uns
bei Herrn Scheer für die Organisation des Vortrags,
der uns allen sicher noch lange in (positiver) Erinnerung bleibt.
Angelika Amrhein, Eva Heimerl, Dagmar Englert &
Vanessa Hafemann (FA3b)
55
55
Auslandserfahrung
Von einem der auszog,
mit einem MA heimzukehren
56
Am 19.9.2010 kam ich abends
in Manchester am Flughafen
an. Ich bin noch nie vorher in
dieser Stadt oder auch nur in
der Nähe gewesen und hatte
keine Ahnung, auf was ich
mich da eigentlich eingelassen hatte und wo ich nun also
das nächste Jahr verbringen
würde. Nicht in Manchester
selbst lebte ich jetzt, sondern
in Salford, das heutzutage zu
Greater Manchester gehört.
Jedoch scheinen sich die Briten da mit sich selbst nicht
ganz einig zu sein, denn im Laufe der Zeit sollte ich
immer wieder Briefe bekommen, in denen Salford
Greater Manchester zugeschlagen wird, und wieder
andere, laut denen es zu Lancashire gehört.
Vom Flughafen ging es dann mit einem Taxifahrer
aus Bangladesch nach Salford zu John Lester Court
weiter. Als ich gegen 0:30 dann dort ankam und
mein Zimmer bezog, dachte ich mir auch nur: „Aha,
und dafür bezahle ich also 350 Pfund im Monat.“
In meinen Augen ein recht hoher Preis für ein Zimmer mit knapp 12 Quadratmetern. Aber nun ja, was
sollte ich nun noch tun. Und ein Blick in den Kühlschrank eröffnete mir gleich einen Einblick in das
Wesen eines meiner Mitbewohner. Der Kühlschrank
war voll – mit Bier. Ein Anblick, der sich zwar so nie
wiederholen sollte, aber ein erster Eindruck, der
nicht falsch war, da dieser Mitbewohner, ein Engländer, in seinem ersten Jahr an der Uni war und
dementsprechend die ganze Uni auch nicht allzu
ernst nehmen sollte.
Diese Option stand für mich nie zur Debatte, hatte
ich doch den Schritt nach England getan, um meinen MA in Translation for International Business zu
machen. Nachdem in der ersten Woche lediglich Einführungen in die Kurse gegeben wurden, wie etwa,
was uns erwarten sollte, und uns die Unieinrichtungen gezeigt wurden, ging es dann in der zweiten
Woche endlich los. Je nachdem, welche Module
man in der ersten Woche gewählt hatte, sofern man
das als Wahl bezeichnen kann, da es teilweise auch
4 Kurse zur Auswahl gab, man aber, wenn man einen MA oder ein Diplom machen möchte, bestimmte Kurse wählen musste.
In der Einführung ins Dolmetschen war ich dann
doch sehr negativ überrascht von den Vorkenntnissen meiner Kollegen aus den anderen Staaten.
Während mir und den anderen WDSlern das dort
Vermittelte längst vertraut war, war es für die Studenten aus England, Frankreich, Spanien und völlig
neu. Ein Eindruck, der sich im Laufe der Zeit immer
weiter manifestieren sollte und dann doch die Qualität der Ausbildung an der WDS zeigt. Auch in den
Übersetzungsstunden sollte dieses Phänomen immer wieder auftauchen: Während uns als Absolventen der FA das Übersetzen mehr als vertraut war,
gab es viele andere, die sich dort zum ersten Mal
aktiv mit Texten auseinandersetzten. Diese Studenten hatten ihre Vorteile eben in den theoretischen
Fächern, aber das ist meiner Meinung nach nicht
weiter tragisch, da ich mich nicht gerade als Anhänger der Theorien bezeichnen würde.
Doch auch im meinem Wirtschaftskurs sollte sich
die Vorbildung aus der WDS und aus dem Gymnasium als äußerst hilfreich erweisen. Ohne anerkannte
akademische Vorbildung wurden wir mit Studenten
des MSc International Business zusammengeworfen, um uns auch den zweiten Teil unseres Kursnamens zu verdienen. In einer Gruppe mit lediglich 2
Engländern, die jedoch auch ihren MA in Translation for International Business machten, sollten wir
nun also auch mithalten können. Tatsächlich gelang
uns dies und die besten Ergebnisse stammten regelmäßig aus den Reihen der „Linguisten“ unter uns.
Doch auch außerhalb der Uni warteten viele Herausforderungen des täglichen Lebens. Das Eröffnen
eines Bankkontos sollte sich als unfassbar schwierig
herausstellen; nicht etwa aus formalen Gründen,
sondern einfach aus Mangel an Koordination und
Organisation seitens der Universität und der Bank.
Die fehlende Organisation an der Uni sollte sich
noch mehr als einmal als Problem herausstellen.
Doch auch der erste Ausflug in den Supermarkt war
ein Abenteuer. Neue Münzen und neue Scheine, an
die man sich gewöhnen musste, seltsame Produkte und die Abwesenheit der bekannten Dinge aus
heimischen Supermärkten sollten dabei am Anfang
nur das kleinste Problem sein. Das viel größere Problem sollte doch der örtliche Dialekt, das Mancunian oder einfach Manc, sein. Seltsam anmutende
Aussprache, ungewöhnliche Formulierungen, wie
etwa half seven für 7:30 und mir völlig unbekannte
Begriffe wie ta oder cheers, das mir eben nur als
Prost bekannt war. Die Tatsache, dass diese beiden
Worte jedoch im Norden völlig die Rolle des Aus-
drucks Thank you übernommen hatten, war mir völlig unbekannt. Und dazu auch noch die Aussprache
meines Mitbewohners. Ein Engländer aus Burnley.
Im Laufe meiner Zeit sollte ich feststellen, dass ich
immer ein Grinsen oder ein Oh Gott oder ein Und,
verstehst du ihn? ernten würde. Ein Umstand, den
ich durchaus nachvollziehen kann, hatte ich doch
am Anfang meiner Zeit in Salford nicht den Hauch
einer Ahnung, was er mir eigentlich erzählte. Doch
dies sollte sich ändern, und mehrfach agierte ich
als Dolmetscher zwischen meinem Mitbewohner
und anderen Engländern, da es ihnen einfach nicht
möglich war, ihn zu verstehen; ich mich aber aufgrund des Zusammenlebens so sehr daran gewöhnt
hatte, dass es für mich kein Problem mehr darstellte
und ich sogar seine Aussprache selbst übernommen
habe.
Doch auch in den eigenen vier Wänden warteten
immer wieder Rätsel. Was hat es mit diesen „Steckdosen“ auf sich? Wozu zwei getrennte Wasserhähne und wie soll man sich damit vernünftig die
Hände waschen, ohne sich eine zu verbrennen,
während die andere abfriert? Und vor allem, wieso gibt es eine elektrische Sicherung für eine Dusche? Zumindest den historischen Hintergrund der
zwei Wasserhähne konnte mir ein Professor erklären, aber wie man sich die Hände damit waschen
soll, konnte auch er mir nicht erklären und das wird
wohl ein ewiges Mysterium bleiben....
Tobi Blanck
57
Auslandserfahrung
Auslandserfahrung
Our trip to Aston University, England
what to expect', we touched ground again in Birmingham, England. There are other ways of getting
to England these days – one could take the train
through the Euro tunnel or drive by car and cross
with the ferry – but flying still seems like the most
relaxed of options, and the cheapest.
On February 23rd, I went to visit my old university
together with a group of FAIII students. As is commonly known, it's a popular option to do a Masters
right after successfully completing the Staatsexamen here in Wuerzburg at our school. Many of the
universities our students have chosen in the past
regularly send over representatives to give talks
about the programmes they offer. Aston has done
so as well. Until this year. This year, we decided to
take a closer glimpse at what university life in the
UK is like and attend some modules while we're
there.
58
We left Thursday morning at around 8 o'clock to
catch the train to Frankfurt. Our plane took off
around noon, and before Michael could say 'I've
never been on a plane before, I don't quite know
We stayed at one of the bigger B&Bs on Broad
Street, the going-out centre of Birmingham. On our
25-minute walk to the university, the students got
a nice overview of the city; we passed symphony
hall, lots of pubs and bars, but also city hall, Victoria
Square and many museums (which are all free of
charge in England!).
The modules we attended were Theoretical Concepts of Translation and Interpreting, Research Methods as well as a practical translation course with
Auslandserfahrung
Unsere Irlandfahrt
29.Oktober - 2. November 2010
German into English. The latter was the most popular with the students. Sitting together with English native speakers, fewer German native speakers
and also a whole bunch of others who work with
these two languages in addition to their mother
tongue was an exciting opportunity. The group
concept, too, where students with varying mother
tongues had to talk about their versions amongst
themselves first and then present their final version to the whole class, were extremely interesting.
Schon in unserem letzten Schuljahr entstand der
Vorschlag, einmal einen Kurztrip nach Irland zu machen. Gesagt, getan. Anfang dieses Jahres planten
wir Schüler mithilfe von Frau Henn, unserer Englischlehrerin, die aus Irland stammt, unseren Ausflug.
On our last day, we were given a tour around campus by the head of the translation programme, Dr
Christina Schaeffner. She gave us an informative
account about the options with translation at Aston. Then she showed us around to the library, the
language school rooms and the main building in
general – which is huge and labyrinthian.
Three days full of new impressions, unfamiliar academic concepts, English ale and crazy shopping in
one of the most buzzing downtown centres of the
world, I thought everybody would be glad to go
home again, where things are more quiet. From
what I gather, though, I think our trip was a real
success and I'm certain that some of the students
who were with me have found their calling. That
was the purpose and I hope I'll get to do it again
next year.
Simone Scharrer
Am Freitag, dem 29.10., hob gegen 11:00 Uhr unser
Flugzeug in Frankfurt ab und knapp zwei Stunden
später landeten wir in Dublin, wo es in Strömen
regnete. Im Hotel begrüßte uns das Personal sehr
freundlich und wir bezogen unsere Zimmer, die sehr
sauber und bequem eingerichtet waren. Nachdem
wir uns ein bisschen ausgeruht hatten, erkundeten
wir das erste Mal unsere Umgebung mit ihren kleinen Pubs, die wir dann auch am Abend besuchten.
Tag 2: Früh um 09:00 Uhr starteten wir unseren
Tag mit einem heißen Kaffee im Starbucks um die
Ecke. Danach ging es ab ans Meer. Bei strahlendem
59
Sonnenschein liefen wir am Strand entlang, wo
wir dann zu unserer Überraschung Leute im Meer
baden sahen. Bei Eddie Rockets, einem amerikanischen Fastfoodrestaurant, haben wir uns dann mit
ein paar leckeren, selbstgemachten Burgern gestärkt und gleich danach zum Gefängnis Kilmainham aufgemacht, wo wir eine interessante Führung
mitmachten.
Tag 3: Am dritten Tag trennten sich fürs Erste
unsere Wege. Die meisten sind ein bisschen durch
die Stadt geschlendert, um zu shoppen oder sich
bei einem Souvenirladen ein paar kleine Mitbringsel zu kaufen. Gegen Mittag trafen wir uns in der
Innenstadt und gingen mit einem Freund von Frau
Henn zu einem Hurlingspiel, was eine aufregende
Erfahrung für uns war.
Am 4. Tag standen das
University College of Dublin, das Trinity College mit
dem Book of Kells und ein
Schloss auf unsere Besichtigungsliste. Am Abend gingen ein paar von uns zum
Abschluss in einen kleinen
Pub in unserer Nähe.
60
Am 02. November hieß es
dann auch schon wieder
Ade!! Dublin und Hallo
Deutschland. Um 04:00 Uhr
morgens ließen wir uns von
einem Taxi zum Flughafen fahren und am Frankfurter Flughafen trennten sich dann unsere Wege.
Und so ging ein wahnsinnig toller Ausflug vorbei
und wir blicken voll schöner Erinnerungen auf Dublin zurück.
EMA II
Kammerprüfungen
London Chamber of Commerce and Industry: This
year all 16 candidates did extremely well in their
LCCI examinations. In fact, we have never had so
many Credits and Distinctions in SEFIC 3 and 4 results.
For the first time the school offered an incentive of
50 euro for the five best students, based on term
grades and recommendations, as a token of recognition for their exceptional achievements.
We congratulate all those who took part with such
success and hope that your future employers will
value your efforts and initiative. Dies ist nur ein – wenn auch besonders rühmliches
– Beispiel. Die WDS ist seit langen Jahren ebenfalls
Prüfungszentrum der Pariser Handelskammer und
der Madrider Handelskammer, und auch hier mit
gewöhnlich guten Erfolgen.
LCCI-Prüfung
61
Auslandserfahrung
Südtirol-Exkursion
Italienisch-Abteilung erkundet „Land und Leute“
Am Freitagmorgen, den 25.März, sind wir 14 „Italiener“ bester Laune mit dem Bayernticket nach
München gefahren, wo uns bereits Jacqueline, eine
unserer Ehemaligen, erwartete und uns flotten
Schrittes über den Viktualienmarkt, den Marienplatz und den Englischen Garten führte. Dies sollte
nur ein Vorgeschmack all der Fußmärsche sein, die
uns auf unserer Reise noch erwarteten.
Um 17.00 fuhr der Bus vor dem Hauptbahnhof
nach Bozen ab. Um 21.30 standen wir bereits vor
einer modernen Jugendherberge mit ansprechend
eingerichteten Zimmern, sympathischen, hilfsbereiten Angestellten und einer gut ausgestatteten
Küche, in der wir sofort unser erstes gemeinsames
Abendessen zubereiteten: „Spaghetti aglio e olio“.
62
Am darauf folgenden Morgen, nach einem unerwartet üppigen, leckeren Frühstück (ein weiterer
Pluspunkt für die Jugendherberge), machten wir
uns einen ersten Eindruck von der Stadt Bozen, die
sehr geschichtsträchtig und voller schöner Gebäude
ist, die von einer reichen Vergangenheit zeugen; an
den vielen wunderschönen Geschäften sieht man
den heutigen Wohlstand. Bozen ist ein idealer Ort
um Italienisch zu lernen und zu vertiefen, da alles
zweisprachig angeschrieben ist. Beim Besuch des
archäologischen Museums Südtirols tauchten wir
dann in die Welt des Ötzi ein – eine sehr lehrreiche
und nachhaltige Erfahrung. Zum Schluss waren wir
dennoch froh, den „Mann aus dem Schnee“ seinem
Schicksal überlassen zu dürfen und stattdessen die
Düfte, das reichhaltige Angebot und die Farbenpracht des Wochenmarktes genießen zu können,
von dem bereits Goethe auf seiner Reise nach Italien in den höchsten Tönen geschwärmt hatte. Nach
einem kleinen Sonnenbad nutzten wir das gute
Wetter, um nach Oberbozen zu fahren und von dort
aus ein prachtvolles Panorama zu bestaunen. Im
Gegensatz zur im Tal liegenden Stadt Bozen, in der
überwiegend Italienisch gesprochen wird, spricht
man dort Tirolerisch - eine Sprache, die wir alle ein
bisschen schwer verständlich fanden; lediglich Frau
Winter konnte sich dafür begeistern, weil sie sich
an ihren eigenen österreichischen Dialekt erinnert
fühlte.
Am späteren Nachmittag sind wir wieder nach Bozen hinunter gefahren und haben uns dem Shopping hingegeben. Angesichts so manch schwindelerregender Preise blieb es meist doch nur beim
„Window-Shoppen“. Wir genossen es jedoch sehr,
die italienische Mode und Eleganz bewundern zu
können, ganz zu schweigen von „Intimissimi“, das
nicht nur Cindys Lieblingsgeschäft ist.
Es ist allgemein bekannt, dass den Italienern in der
Küche so schnell keiner was vormacht. Unsere Lehrerinnen kamen mit prall gefüllten Taschen voller
Gemüse, Pasta, gutem Tiroler Speck und feinem
Prosciutto aus dem Supermercato zurück, und im
Nu bereiteten wir in der Küche der Jugendherberge
ein leckeres Abendessen zu - mit einem Spritz als
Aperitif, wie es sich gehört. Solltet ihr nicht wissen,
was das ist, dann seid ihr nicht „in.“
Nach der Umstellung auf die Sommerzeit haben wir
uns am Sonntagmorgen auf den Weg nach Trento,
der Provinzhauptstadt, gemacht. Dort führte uns
eine sympathische und kompetente Reiseführerin
mehr als 3 Stunden in die Geschichte dieser wunderschönen Stadt ein; sie erzählte uns von den bedeutendsten Ereignissen in der Stadtgeschichte, dem
Einfluss der Römer, Napoleons, der Habsburger und
dem berühmten Konzil. Wohlgemerkt sprach sie
ausschließlich Italienisch, denn Frau Rettaroli hätte
ja auch keine andere Sprache zugelassen. Zufrieden, aber erschöpft von der langen Führung, gönnten wir uns ein leckeres Eis, um wieder Energie zu
tanken. Leider war dies schon unser letzter Abend
in Italien. Wir beschlossen, ihn in einer Pizzeria ausklingen zu lassen, wo wir uns in fröhlicher Runde
über dies und jenes unterhielten.
Die Region Trentino - Alto Adige ist eine autonome
Region, d. h. ein Großteil ihres Steueraufkommens
fließt wieder an sie zurück, wodurch man natürlich
mehr ins Gemeinwohl investieren kann.
Selbst heute lässt sich der germanische
Einfluss nicht leugnen. Dies zeigt sich
unter anderem auch in der Mobilcard,
mit der man zum Preis von nur 13 Euro
drei Tage lang mit sämtlichen öffentlichen Verkehrsmitteln in der gesamten
Region unterwegs sein kann; dadurch
konnten wir am Montagvormittag auch
noch nach Meran reisen. Vor lauter Eile
hätten wir dabei fast Johannes in Bozen
zurückgelassen, dabei ist er eigentlich
nicht zu übersehen; er ist jedoch keiner, der leicht verzagt, und Dank seiner
langen Beine hat er uns schnell wieder
gefunden.
Meran ist aufgrund seiner wunderschönen Parkanlagen, seiner lieblichen Umgebung und seines guten Klimas ein
attraktives Urlaubsziel und vor allem
bei deutschsprachigen Touristen sehr
beliebt. In der Tat spürt man hier wenig
italienische Atmosphäre.
Die Zeit verflog im Nu und um 14.30 Uhr stiegen
wir müde, aber glücklich, bereichert durch viele
schöne Erfahrungen, in den Zug nach München, in
dem eine Gruppe von Abiturienten aus Bologna für
allgemeine Erheiterung sorgte. Als sie hörten, wo
wir gewesen waren, riefen sie „Da wart ihr aber
nicht in Italien!“ Wir hingegen waren froh, zumindest einen Fuß auf italienischen Boden gesetzt zu
haben.
Diese viertägige Reise hat in jedem Falle unsere Reiselust geweckt, sodass wir nun bereits den
nächsten längeren Ausflug nach Italien planen.
Die Schüler und Ehemaligen der BFS Italienisch
Praktika
Praktikumsberichte aus der ESA
Fuerteventura
Die Praktika der ESA-Schülerinnen gewähren wertvolle
Einblicke in die berufliche
Praxis. Dieses Jahr fällt ein
Schwerpunkt im Tourismus
auf: gleich vier Schülerinnen
arbeiteten auf den spanischen
Kanaren. Dies ist kein Zufall:
die spanische Vermittlungsagentur hatten ESA-Schülerinnen des vorherigen Jahrgangs
empfohlen.
Fuerteventura
64
Aus den z.T. recht umfangreichen Praktikumsberichten kann hier nur ausschnittsweise zitiert werden:
Gerade für eine zukünftige Europasekretärin finde ich es sehr wichtig, neben der Sprache auch die
Mentalität, Kultur und Arbeitsweise eines fremden
Landes kennen zu lernen...
Die Arbeit im Golf Club war sehr vielseitig und lehrreich, zumal einem schon nach einer Woche die Verantwortung für den Laden übertragen wird. Die zu
bewältigenden Aufgaben teilen sich in Verkauf und
Verwaltung auf...
Die Verwaltungsaufgaben setzten sich aus verschiedenen Arbeiten zuammen. Man unterstützte die
Kollegen bei der Vorbereitung und Ausführung von
Turnieren, die an manchen Samstagen stattfanden.
Jeden Tag wurden Anfragen beantwortet und Reservierungen aufgenommen, was sowohl per E-mail,
persönlich vor Ort oder telephonisch geschah...
Die Arbeit machte mir gerade durch die netten Kollegen, die Abwechslung und die Anwendung aller
erlernten Sprachen sehr viel Spaß, auch wenn es
anfangs nicht sehr einfach war, so schnell die volle Verantwortung zu übernehmen, vor allem in einem Land, dessen Sprache man nicht sehr gut beherrscht...
Viktoria Seit, Fuerteventura Golf Club
Teneriffa
Aufgrund der internationalen Kundschaft hatte ich
die Gelegenheit, meine Fremdsprachkenntnisse anzuwenden und zu verinnerlichen. Der achtwöchige
Aufenthalt auf Fuerteventura war nicht nur eine
Bereicherung für meine Sprachkenntnisse, vor allem was das Spanisch betrifft, sondern es war auch
eine tolle Lebenserfahrung.
60 Jahre am Markt mit Übersetzung,
Dokumentation und Werbung!
Nina Martiné, Golf Club Caleta de Fuste
Teneriffa
Mein 6-wöchiges Praktikum absolvierte ich auf der
Vulkaninsel Teneriffa an der Rezeption eines modernen 3-Sterne-Hotels.
Meine Hauptaufgabe war die Entgegennahme von
Beschwerden und Vorschlägen und die Weitergabe
dieser an die zuständige Abteilung. Leider wurden
hierbei viele Hotelgäste laut und ausfallend, was
die Arbeit an manchen Tagen sehr erschwerte.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass mir das
Praktikum sprachlich sehr geholfen hat, da ich alle
meine erlernten Sprachen anwenden konnte. Zusätzlich habe ich einige sehr nette Leute kennengelernt. Darüber hinaus war es immer wieder ein
schönes Gefühl, wenn man die Gäste zufrieden stellen konnte.
Mona Ludwig,
Hotel Barceló Varadero, Teneriffa
ÜBERSETZUNG ALLER HAUPTVERKEHRS SPRACHEN
ZERTIFIZIERT NACH DIN EN ISO 9001:2008 UND
REGISTRIERT FÜR DIN EN 15038:2006 CATSYSTEME TRADOS PASSOLO ACROSS STRATEGISCHE
PARTNER
WELTWEIT
DOCUMENTATION
GROUP
EUROPE TERMINOLOGIEMANAGEMENT TECHNISCHE
DOKUMENTATION TECHNISCHE REDAKTION FREMDSPRACHENLAYOUT LOKALISIERUNG
Praktika
Fuerteventura
Fuerteventura
Ich wollte an der Rezeption arbeiten, da mir hier die
Möglichkeit am größten erschien, alle meine bereits
erlernten Sprachen anzuwenden. Außerdem war
mir der Kontakt zu den Gästen sehr wichtig...
Als Rezeptionistin wird man für vieles verantwort-
lich gemacht. Beschwerden über das Hotel landen
in erster Linie bei der Rezption. Einige Gäste wurden laut und unfreundlich. Andere wiederum unterhielten sich gerne mit uns und interessierten sich
für mein Praktikum.
Im Allgemeinen hatte ich
viel Glück mit dem Hotel
und den Kollegen. Alle waren sehr nett und hilfsbereit. Da ich erst seit einem
Jahr Spanisch spreche, war
ich oft auf die Hilfe meiner Kollegen angewiesen.
Besonders die spanischen
Gäste wurden schnell sauer, wenn sie merkten, dass
sie in ihrem eigenen Land
nicht verstanden wurden.
Carola Unbehauen, Hotel
Elba Sara, Fuerteventura
66
Schweinfurt
Nicht alle Praktika führten
ins Ausland. Ein offenbar
sehr lohnendes Praktikum
fand bei einem international tätigen Technikunternehmen in Schweinfurt
statt, und zwar im Sekretariat der Marketingabteilung bei Frau Amend,
einer ehemaligen WDSAbsolventin:
Meine Hauptaufgabe bestand darin, Frau Amend
bei der Messevorbereitung für die Automechanika
zu unterstützen. In den folgenden Wochen habe
ich vor allem Hotelzimmer für ausländische Kunden
oder Geschäftspartner gebucht, Eintrittskarten für
die Messe verschickt oder Besprechungsräume für
Geschäftstermine auf der Messe reserviert. Hierbei
bekam ich die Gelegenheit, mit Mitarbeitern aus aller Welt in Kontakt zu treten. Dies geschah meistens
per E-Mail, ab und zu auch per Telefon. Dadurch
konnte ich vor allem meine Englischkenntnisse im
Hinblick auf Geschäftskorrespondenz erweitern.
Neben der Organisation für die Automechanika erhielt ich auch einen sehr guten Einblick in die täglichen Arbeiten, die in einem Sekretariat anfallen.
Dazu zählen zum Beispiel die Postbearbeitung, die
Reisekostenabrechnung oder die Zeiterfassung für
alle Mitarbeiter aus der Abteilung.
Ich wurde sehr gut eingearbeitet und nicht nur
„zum Kaffee kochen“ eingesetzt, wie man es ja oft
von Praktikanten hört. Dadurch, dass ich meinen
eigenen Schreibtisch mit PC und Telefon hatte und
von den Mitarbeitern auch ernst genommen wurde, konnte ich auch wirklich sinnvoll mitarbeiten
und anspruchsvolle Aufgaben übernehmen.
67
Kultur
The Kids Are All Right
R
U
T
KUL
68
Unser vorweihnachtliches Kinoerlebnis war in diesem Jahr in mehrfacher Hinsicht ungewöhnlich. Da
war schon einmal der Rahmen: In der Aula des ehemaligen Mozartgymnasiums - das manchen von uns
noch in lebendigster Erinnerung ist als Ort, in dem zusätzliche Unterrichtsräume von der WDS angemietet waren - befindet sich seit allerneuestem das
Programmkino Central. Es hatte erst wenige Wochen vor unserem Besuch aufgemacht und versteht
sich als Zeichen gegen den Untergang einer vernünftigen Kinokultur in Würzburg. Alle Traditionshäuser zu - zuletzt hatte zum Anfang letzten Jahres
auch das Corso schließen müssen - und ein immer
kommerzieller auftretendes Cinemaxx als einziger
Spielort, das hätte nicht passieren dürfen. Das Cen-
tral hingegen baut auf ein genossenschaftliches
Modell (als einziges Kino Bayerns!) und die Arbeit
zahlloser ehrenamtlicher Helfer und verweigert sich
kommerziellen Ansinnen völlig. Nicht einmal Popcorn gibt es. Und auch wir von der WDS begrüßten
es, in mehrfacher Hinsicht ein solidarisches Zeichen
setzen zu können.
Und dennoch: Ein wenig spannend blieb es schon.
Würde das Central einen lohnenden Film für uns
auftreiben können? Als es dann hieß, der Film im
Angebot sei The Kids Are All Right, dachten die ältesten unter uns an The Who und wunderten sich.
Nun, die Who waren es nicht (kennt die eigentlich
noch jemand?), aber ungewöhnlich war der Film
schon, durchaus.
Eine Filmkomödie aus dem sonnigen Kalifornien,
ein Erfolg beim Sundance Film Festival und bei der
Kritik. So weit so gut. Es geht um ein Geschwisterpaar, Joni (ein Mädchen und gerade 18 geworden)
und Laser (Jonis 16-jährigen Bruder) und ihre Mütter. Die eine, Nic, ist erfolgreiche Ärztin, und Jules
ihre Partnerin. Als Laser seinen biologischen Vater
kennenlernen will und Joni, weil sie volljährig ist,
über die Samenbank Paul, den Vater, findet, stimmt
dieser einer Kontaktaufnahme zu. Er betreibt ein
Bio-Restaurant und bietet Jules, die als Landschaftsarchitektin reüssieren will, die Gelegenheit zu ihrem
ersten Projekt. Und so kommt es, wie es vielleicht
kommen muss: Jules wird Nic untreu, die Kids fühlen
sich zu dem sympathischen Paul hingezogen, und in
dem Wirrwarr der Gefühle ergeben sich teilweise
erfrischend komische Situationen und vergnügliche
Dialoge. Die Familie ist so ganz normal nicht, aber
die Probleme und Gefühle sind es durchaus, und als
Joni, die Tochter, schließlich von zuhause fortzieht,
um aufs College zu gehen, kommt es zum versöhnlichen Schluss.
So haben alle doch ihren Spaß gehabt, und man
konnte den Weihnachtsferien freudig entgegensehen.
Ach ja: And they lived happily ever after... Karola Merz
69
Kultur
Kultur
Et si on allait au cinéma ?
Französischschüler besuchen das Internationale Filmwochenende
In diesem Jahr fand zum 37. Mal das Internationale
Filmwochenende Würzburg statt, eine der traditionsreichsten Kulturveranstaltungen der Stadt. Vom
8. bis 11. April gab es ca. 40 verschiedene Filme aus
aller Herren Länder zu sehen. Das Festival bietet
Freunden besonderer Filme immer die Gelegenheit,
sich ausländische Streifen im Original anzuschauen. Für unsere Französischschüler kamen wieder
einige Filme aus Frankreich und Kanada in Frage.
Im Internet konnten wir uns über das Angebot informieren und beschlossen dann, in zwei Filme zu
gehen. Am Freitag, dem 8.4., mussten die Schülerinnen erst noch eine Klassenarbeit hinter sich bringen, anschließend machten wir uns gleich auf den
Weg ins CinemaxX. Le Journal d’Aurélie Laflamme,
Untertitel: „Extraterrestre… ou presque“, ist ein
frankokanadischer Film nach einem erfolgreichen
Jugendbuch. Das Französisch aus Québec ist nicht
immer leicht zu verstehen, und so waren wir doch
ganz froh über die englischen Untertitel, die das
Verständnis erleichterten. Worum geht es?
70
Aurélie Laflamme est une adolescente de quatorze
ans qui se sent comme une extraterrestre dans ce
monde étrange qui est le nôtre. Depuis la mort de
son père il y a cinq ans, la jeune fille vit seule avec
sa mère… Avec sa meilleure amie, Kat, et ses professeurs qui ne comprennent pas son humour et qui
l'envoient continuellement au bureau du directeur,
Aurélie tente de gérer cette existence au mieux
de son pouvoir tout en souhaitant que sa planète
d'origine lui envoie un signe et l'aide à traverser
l'adolescence.
Wir wurden nicht enttäuscht!
Kleine Umfrage danach : Wie hat euch der Film gefallen?
„Gut! Unterhaltsam und witzig.“ „Das Ende ein
bisschen vorhersehbar, etwas klischeehaft, aber
nett.“ „Wir haben sehr gelacht über die verrückte
kleine Aurélie!“ Der andere Film am Sonntagabend war ein spannendes Drama aus Frankreich mit dem Titel „L’homme
qui voulait vivre sa vie“. Unter den Zuschauern
auch Sherrie Blackman und unsere ehemalige Schulleiterin Frau Sommer. Die Vorstellung war komplett
ausverkauft, was die Veranstalter natürlich freute.
Insgesamt aber wirkte sich das Traumwetter negativ
auf die Besucherzahlen aus.
Der Film basiert auf einem Roman von Douglas Kennedy, der in Deutschland unter dem Titel „Nachtblende“ erschienen ist. Das Buch spielt in den USA,
der Film dagegen in Frankreich und Montenegro.
Synopsis:
Avocat d’affaires, la trentaine, une femme et deux
enfants magnifiques, Paul Exben a réussi. Sauf qu’il
en a mis de côté son rêve premier : devenir photographe. Sa femme, Sarah, plus par provocation
et par manque de présence de son mari, prend un
amant. C’est leur voisin et il est … photographe.
Paul apprend cette liaison. Désespéré, il cherche à
comprendre, il se rend chez l’amant. La discussion
tourne mal et … c’est l’accident. Paul se retrouve
devant le cadavre de l’amant de sa femme, Grégoire
Kremer. Paul va alors décider de se faire disparaître
Unsere Kritik:
lui-même puis de prendre l’identité de cet homme.
Il va maintenant s’exiler, fuir après ce drame pour
tenter de vivre sa vie… In den Hauptrollen: Romain Duris (bekannt aus
„Auberge espagnole“) , Marina Foïs, Catherine Deneuve, Branka Katic und Niels Arestrup.
Frau Barton mit Eva, Luisa, Theresa und Alina
aus der BFS 2 Französisch
„Ein packender Film, der einen nicht kalt
lässt. Das Ende etwas enttäuschend...“ „Gute
Schauspieler, interessantes Drehbuch.“ „Schöne Fotos und tolle Landschaften. Eine
Geschichte, mit der man sich identifizieren
kann.“ „Nicht übel, aber ich sehe lieber Komödien!“
Insgesamt also zwei sehenswerte Filme an
diesem sommerlichen Wochenende im
Frühlingsmonat April !
Susanne Barton
71
Kultur
Kultur
Noche de fútbol: El clásico
Para ver todos juntos el así llamado clásico -el partido fútbol entre los eternos rivales Real Madrid y
FC Barcelona-, nos encontramos en un pequeño bar
que se llama Am Stift Haug. Fue en Semana Santa y no teníamos clase. Éramos un pequeño grupo
de aproximadamente 10 alumnos de la clase BFS II
de español, Ángel y el Señor Urquiaga. Dado que a
todos nosotros nos interesa mucho el fútbol y que
una parte del grupo es aficionada a los merengues
y la otra a los azulgrana, prometía ser y fue una
fiesta muy divertida. No todas las temporadas nos
ofrecen cuatro clásicos en un mes, pero el nuestro
fue especial porque se trataba de la final de la Copa
del Rey. Hicimos una porra (una pequeña apuesta,
algo muy español, sobre todo ante un clásico) y que
nadie se llevó. En el bar nos encontramos (pero no
por casualidad ) con un grupo de jóvenes españo-
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les que estaban de viaje aquí en Wurzburgo para
mejorar su alemán.
De esta forma, tuvimos la ocasión de practicar un
poco nuestro español y de hablar con alguien de
nuestra edad sobre música, cultura española y otras cosas. Después del partido (qué terminó 1-0 para
el Real Madrid) teníamos mucha hambre, así que
después de una aventura buscando algún lugar para
comer y esperando taxis que no llegaban, fuimos al
Burger King (porque era la una de la madrugada y
no había otro restaurante abierto). Comimos juntos
y a las 4 de la mañana todos se fueron a casa, unos a
pie, otros en tren. ¡Ojalá nos encontremos otra vez
para pasar otra noche tan divertida todos juntos!
Rebecca Rottmann, BFS II Español
Kultur
Auch in diesem Jahr im Juni war es wieder soweit.
Das Afrika-Festival öffnete seine Pforte für besondere Gäste des schwarzen Kontinents und Besucher
aus aller Welt.
Unter ihnen waren auch wir, die BFS II Französisch.
Da unsere liebe Klassenleiterin Frau Weinmann in
Afrika aufgewachsen ist, war sie es sogar, die den
Vorschlag zuerst machte, das Festival zu besuchen.
Auch Frau Pilleul war sofort dabei und begleitete
uns. Somit machten wir uns am Freitag Vormittag,
um dem Trubel vor den schriftlichen Prüfungen zu
entkommen, auf den Weg zur Talavera am Main.
Nachdem wir zunächst eigenständig das Gelände
erkundeten, trafen wir uns später vor dem Handwerks-Zelt, wo wir auf schönen ausgebreiteten
Decken im Zelt Platz nahmen und einem Vortrag
der „Touaregs“ zuhörten. Praktisch daran war, dass sich auch
in deren Gebiet die französische
Kolonialmacht damals breit
gemacht hat. Somit konnten
wir den „Touaregs“ aufmerksam zuhören, um daraufhin zu
überprüfen, ob die Dolmetscherin auch alles richtig übersetzt
hatte.
Anschließend schauten wir uns
noch gemeinsam die verschiedenen Stände an und kauften uns
kleine Souvenirs. Frau Weinmann hatte sogar eine ehemalige Schülerin getroffen, die
in traditioneller Kleidung die
Haare der Besucher auf afrikanischer Art und Weise verschöner-
te. Natürlich machten wir
gleich ein paar Erinnerungsfotos.
Gegen Mittag verabschiedeten wir uns vom AfrikaFestival, da in der darauf
folgenden Woche die
schriftlichen Prüfungen
auf uns warteten.
Es war ein sehr schöner
sonniger Tag, um in die
afrikanische Kultur einzutauchen und schade, dass
dieser bereits vorbei war.
BFS 2 F
Kultur
Kultur
Auf den Spuren eines spanischen Touristen
„Würzburg – vielseitig, vielfältig, vielbesucht“. Dies
verspricht eine Broschüre den Scharen von Touristen, die alljährlich hierher kommen. Eigentlich kennen wir diese attraktive Seite der Stadt kaum. Deshalb beschlossen wir, die Klasse BFS 2 Sp, Würzburg
einmal mit den Augen eines spanischen Touristen
zu betrachten. Unter der sachkundigen Anleitung
unserer früheren Kollegin, Hannelore Schneider,
erforschten wir am 18. März 2011, einem eiskalten
Freitag, die Würzburger Altstadt. Sie fungierte als
Stadtführerin und die Schüler
dolmetschten abwechselnd
ins Spanische. Wenn es richtig schwierig wurde, konnten
wir auf unsere beiden spanischen Muttersprachler, Ana
Brockmann und Alex Torres,
bauen.
74
Unser Rundgang begann im
Lusamgärtchen (jardín del
ocio), der letzten Ruhestät„El puente viejo“
te des berühmten Dichters,
Walter von der Vogelweide. Frau Schneider brachte
uns sein Leben und Werk näher und fragte schließlich, ob jemand von den Anwesenden Liebeskummer habe. Anscheinend sei es gegebenenfalls (en
su caso) äußerst hilfreich, am Grab des Dichters eine
Rose niederzulegen. Die Schüler dolmetschten die
Anekdote wortgetreu, wollten aber lieber keine
Farbe bekennen. Frau Schneider legte schon einmal
für alle Fälle (por si acaso) eine Rose nieder. Man
weiß ja nie! (Nunca se sabe!)
Anschließend bewunderten wir die eindrucksvolle
Rokokofassade (fachada del estilo rococó) des Falkenhauses (casa de los halcones), in der sich heute
die Stadtbücherei (biblioteca municipal) und die
Touristeninformation (oficina del turismo) befinden.
Weiter ging es zur Marienkapelle (capilla de Santa
María) mit ihren zahlreichen prachtvollen Skulpturen von Riemenschneider. Über den Marktplatz pfiff
ein scharfer Wind, sodass wir in den engen Gässchen
(callejuelas) der Altstadt (casco urbano) Schutz suchten. So kamen wir zu dem ältesten Gasthaus Würzburgs, der „Stachel“ („el pinchazo“), in der sich einst
die angesehenen Bürger (la burguesía) der Stadt ein
Stelldichein gaben.
Wir setzten unseren Weg fort
und gelangten zur Alten Mainbrücke (puente viejo del Meno).
Dort bestaunten wir die kunstvollen Skulpturen aus Stein. An
dieser Stelle hat man eine wunderbare Aussicht auf drei der
bekanntesten Sehenswürdigkeiten Würzburgs: das Käppele, die
Marienburg und die Steinburg.
In unmittelbarer Nähe der Alten
Mainbrücke befindet sich der
bekannte Vierröhrenbrunnen (fuente de cuatro tubos), dessen vier Figuren die Ratsherren (consejales)
zu Anstand und Mäßigung ermahnen sollten, denn
diese stellen die vier Tugenden, Gerechtigkeit (justicia), Ehrlichkeit (honradez), Bescheidenheit (modestia) und Weisheit (sabiduria) dar. Danach liefen
wir am Dom (catedral) vorbei und beendeten unsere
kurzweilige und doch lehrreiche Stadtführung vor
dem Hof Conti (Palacio de Conti), dem heutigen Bischofssitz (sede del obispo).
Es war schön, zu sehen, wieviel wir schon auf Spanisch ausdrücken konnten, jedoch stießen wir natürlich auch manchmal an unsere Grenzen.
Kultur
Kultur
WDS und der Weltjugendtag Madrid 2011
El fin de semana español
de Lisa Hernández y Rebecca Rottmannn
La próxima Jornada Mundial de la Juventud tendrá
lugar éste añoen agosto en Madrid. Debido a esto
Lisa y yo Rebecca Rottmann trabajamos juntas con
la iglesia católica para dar clases de español a aproximadamente 30 jóvenes que quieren viajar a España para esta Jornada Mundial y que quieren saber
un poco hablar en español. Empezamos el viernes,
8 de abril, con unos juegos en español para conocer
mejor los nombres y las personas. Estábamos muy
soprendidas de que los jóvenes aprendieron todas
las cosas muy rápido. En tres días aprendieron a
decir su nombre, su edad, las nacionalidades, pedir
algo en un restaurante, preguntar por el camino y
otras cosas como llamar a la policía o hablar sobre el
tiempo. ¡Todo esto en de tres días!!! IImpresionante! Para que los jóvenes también aprendieran algo
sobre la cultura de España, la iglesia ofrecía diferentes actividades, por ejemplo una guía de Würzburgo en español, una fiesta española con comida
típica de España (tapas, tortilla, ...) y clases de salsa.
Nos divertimos mucho trabajando con los jóvenes y
también fue una buena experiencia especialmente
con referencia a los exámenes. Si queréis ver una
pequeña película sobre el fin de semana, mirad en
internet el siguiente enlace:
h t t p : / / w w w. e i n - b l i c k - i n s - l e b e n . t v / v o n - u n s /
film/%C2%A1viva-espana
Rebecca Rottmann, BFS Spanisch II
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Kultur
Kultur
Festival de Flamenco en Wurzburgo
25. 03 – 04. 04. 2011
Érase una vez una profesora que se llama Kika y que
nos preguntó durante la clase de cultura de España si había unos voluntarios para trabajar de ayudantes en el famoso Festival de Flamenco de Wurzburgo. Por supuesto dijimos que sí las todavía no
“flamencoadictas” Ana Brockmann, Sarah Diener,
Rebecca Rottmann y Melanie Sulzbacher. Así que
aquí están nuestras impresiones.
El primer día quedamos a las seis delante de la
Zehntscheune para empezar nuestras “prácticas”.
Mercedes Sebald, la presidente de la Asociación
Cultural, Salon 77, que organizó dicho festival, nos
saludó y nos explicó nuestras tareas para la noche.
Melanie y Rebecca recibieron a la gente, Ana ayudó
en el catering y yo Sarah me ocupé de la venta de
los billetes.
Después aprovechamos la ocasión para ver la actuación de las bailaoras flamencas jóvenes Ana Menjiabar y Bella Paloma de la escena flamenca de Berlín
con su grupo “Los dos tiempos”. Además escuchamos a los cantaores Carmen Fernández y José Ramírez que nos introdujeron en una parte muy importante pero poco conocida del flamenco: el canto.
La última parte, la guitarra, estuvo representada
por Zamna Urista Rojas, un artista maravilloso que
nos hizo pensar en otros mundos con sus melodías.
Cuando se habla del flamenco mucha gente piensa
primero en el baile, pero no sabe que realmente es
sólo una parte del flamenco. Es posible ver los tres
artes diferentes juntos pero también hay programas/actuaciones que consisten en el canto y en la
guitarra sin bailaores.
Durante la pausa y después de la actuación vendimos CDs de los artistas así como el libro del guitarrista flamenco Robert Collomb.
Para mí, el festival por completo fue una experencia
muy bonita e increíble y no quiero pasar sin eso.
Muchas gracias a todos por esta oportunidad y especialmente a Mercedes Sebald.
Sarah Diener, BFS II Spanisch
El segundo y tercer día quedamos delante de la
Zehntscheune a las 7 para ayudar de nuevo y disfrutar junto con el público el concierto de Eduardo Rebollar, guitarrista flamenco muy conocido, y
Gema Jiménez, cantadora con una voz fenomenal.
Estas noches la actuación no fue acompañada de
baile, pero no fue necesario en ningún momento.
El talento de Eduardo y de Gema fueron un placer
insuperable para los sentidos. Y se dice que lo más
importante del flamenco es la guitarra y la canción.
Quiero referirme de nuevo al saber de los dos haciendo las noches perfectas. Es que nunca he visto a
alguien tocar la guitarra como lo hizo Eduardo. Las
emociones que se podían ver en su cara se transmitieron a sus manos y así a la guitarra y se podía
sentirlas extendiéndose en la sala, igual que la voz
de Gema. Llena de emoción y conmovedora. Y esto
quiere decir algo cuando yo lo digo. Normalmente
no me gusta si una mujer canta. No puedo decir el
porqué, solo sé que ésta sí me gustó. En toda mi
colección de música un 5 % de las canciones son de
una mujer o incluso menos dado que no escucho
todo lo que tengo.
En estas noches fue diferente.
Al final la tarea reconocida de llevar las flores para
Gema y un vino para Eduardo fue de Sarah que la
superó con bravura.
artistas de flamenco: a Vicky Barea con su grupo.
Después de ver la actuación, Melanie y yo tuvimos
una tarea muy especial: dar las flores a los artistas
como regalo por su actuación en el festival. Estábamos muy nerviosas. Tuvimos que subir al escenario
junto con el alcalde, darles las flores a los artistas
y, como es costumbre en España, les dimos dos besitos en cada mejilla. Después de la actuación, nos
quedamos a comer con Vicky y su grupo en un restaurante italiano, para celebrar el éxito del baile.
Ha sido una experiencia maravillosa para nosotras
ver cómo funciona un festival y conocer a los artistas: son muy amables y ni son creídos ni arrogantes
como se podría pensar. Si tenemos tiempo el año
que viene, ¡volveríamos a participar en el festival
sin falta!
Rebecca Rottmann, BFS II Spanisch
Melanie Sulzbacher, BFS II Spanisch
El 4 de abril, el último día, fue un día muy especial
para los aficionados al flamenco. Fue el día del último concierto de los artistas flamencos y el más
grande de todas las actuaciones, por eso tuvo lugar
en el teatro de Würzburgo. A las siete de la tarde
Ana, Sarah, Melanie y yo quedamos delante del teatro para ver la actuación y ayudar a los artistas. Nos
vestimos de forma elegante, así como las otras 800
personas que visitaron a estos famosos y excelentes
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Kultur
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Festival de Flamenco en Wurzburgo
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Cada año tiene lugar este acontecimiento tan especial en ésta, nuestra ciudad, que aparte de ser
un punto clave para estudiantes, reúne también a
las más diversas culturas y por ello, ¡claro está! no
podía faltar otro año más nuestro „Festival de Flamenco“.
Éste ha sido el noveno año en el que se organiza un
evento de este tipo en Würzburg(o) que ha durado
4 días. Creo que todos los artistas han sido dignos
de ver y de oír, ya que el nivel del conjunto de sus
espectáculos ha sido increíble. A algunas alumnas
de la escuela de traductores (“WDS”), se nos dio
la oportunidad de disfrutar de todo ello, a cambio
de prestar nuestra ayuda en los momentos en que
hacía falta. ¡Parece ser que la masa de
personas interesadas va creciendo cada vez más!. Según
los organizadores principales
(„Merche and Co“ :) ) y hasta
los propios artistas lo verifican, en el caso de los alemanes, se trata de un público
que muestra un infinito respeto por este arte. Esto quizá se
deba, a que no es imprescindible entender la letra de las
canciones, sino que es mucho
más importante el dejarse llevar por los sentimientos que
el artista pretende transmitir,
tanto por el baile, como por la
entonación del cante.
La verdad es que yo personalmente no entiendo mucho de
flamenco..., pero al haber nacido y vivido toda una
vida en España, noto que hay un „algo“ que, esté
donde esté, siempre me tirará hacia esa intensa e
interesante Península. En mi opinión el flamenco en
general reúne muchísimos sentimientos y hace aflorar ese „algo“ con su „duende“. Y es que...¡España
es mucha España!. Solo cabe esperar que la mala gestión de ésta, que está haciendo que se la conozca
sobre todo por típicos clichés turísticos, se salve un
poco gracias a gente tan maravillosa como la de
esta ciudad, que hace que nuestra España no sea
sólo querida, sino también algo entendida.
Ana Brockmann, BFS II Spanisch
Kultur
Kultur
Französisch Kochen
Jeden 2. Montag in der Cafeteria der WDS
Der Kochkurs war von Anfang an Kult! Die maximale Teilnehmerzahl wird immer blitzschnell erreicht.
Da muss man sich fragen, woran das liegt - An der
netten Küchenchefin, an den anderen Küchenhilfen oder an dem leckeren Essen? Aber wahrscheinlich ist es eine Kombi aus allem und dazu kommt
noch, dass man ein bisschen Frankreich kennenlernt
- mit Genuss und Geselligkeit ohne den üblichen
Lernstress!
Annika Happel, Ramona Emmert
und Colette Braun (BFS 1 Sp)
Jeden zweiten Montag im Monat nimmt sich Madame Tirel für interessierte Schüler Zeit, um mit ihnen leckere Gerichte aus ihrer Heimat Frankreich zu
zaubern.
Von Anfang an hatten wir Spaß und jedem von uns
war klar, wir wollten weiter machen. Zwar war nicht
immer alles leicht und eitel Sonnenschein, denn die
französische Küche hat so ihre Tücken. Dennoch
haben wir viel gelernt, nicht nur über die Küche,
sondern auch über die Sprache, die die meisten von
uns ja ohnehin fasziniert.
Über Galettes und Quiches, bis hin zur klassischen
französischen Zwiebelsuppe durften wir uns an
vielen Gerichten nach Herzenslust austoben und
probieren. Außerdem verwenden die Franzosen für
ihre Vinaigrette Unmengen von Öl, woran man sich
als Verfechterin von viel Essig erst gewöhnen muss.
Alles in allem war der Kochkurs für uns die perfekte Gelegenheit eine Gemeinschaft zu bilden, da wir
lernten, miteinander zu arbeiten.
Melanie Frick (BFS 1a)
„Der Kochkurs hat bei mir die Freude am Kochen geweckt. Seitdem ich von zuhause ausgezogen bin, habe ich mich oft von Fertiggerichten ernährt. Doch das hat jetzt wohl ein Ende!“
Tatjana Wohlleben (BFS 1a)
„Es hat sich nach ungefähr dem zweiten Mal
eine Gruppe rauskristallisiert und es ist irgendwie schon eine Routine drin. Für andere scheint
es chaotisch vorzugehen, aber es klappt ja immer (auch wenn nicht immer zeitlich).“
Laura und Maren Siedentop (BFS 1a)
„Es macht Spaß neue Rezepte zu entdecken und
das Essen ist auch sehr lecker. Das Tolle ist, dass
wir nicht nur zuschauen, sondern selbst mitkochen dürfen und immer ein sehr schön gestaltetes Rezept mit nach Hause bekommen.“
Farida Sadaoutchi (BFS 1a)
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Kultur
Kultur
¡Navidad con mantecados! …
„das kommt uns Spanisch vor“
En cierta hora de Sprechfertigkeit llegamos a la
conclusión de que teníamos que organizar algunas
actividades para así ahorrar una cantidad de dinero que necesitábamos para realizar el viaje imaginario
de nuestros sueños.
Acabamos escribiendo una lista con ideas en la que
apareció la organización de un concurso de mantecados (andalusisches Weinachtsgebäck), un dulce harinoso muy fácil de elaborar. Como a Kika le
habían dado una receta decidimos meter las manos
en la masa. Así que el viernes 17 de diciembre nos
encontramos en la cafetería del
colegio para llevar a cabo nuestro plan. Kika trajo los ingredientes y empezamos a entrar en la
cocina de 4 en 4. En una cocina
tan chiquita entran 3 y salen 4,
ji, ji. Todos estaban de muy buen
humor y especialmente los hombres fueron forzados por nuestra profesora Kika a ayudar los
primeros. Ángel se largó de la
cocina en seguida para no ser
un esclavo de las chicas. Así que
si quieres disfrutar de la Navidad
española , ahí va nuestra receta.
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Rezept: Mantecados
Ingredientes:
1 kilo de harina (Mehl)
500 g de manteca de cerdo (Schweineschmalz)
Keine Panik! No se nota
1 vaso pequeño de vino blanco (Weißwein)
1 vaso grande de azúcar (Zucker)
Canela (Zimt) y azúcar en polvo (Puderzucker)
Preparación:
Primero hay que poner la manteca de cerdo, el azúcar y
algo de vino en un círculo de harina. Después vas mezclando todos los ingredientes amasando excepto la canela y el azúcar en polvo que son para decorar. Ir incorporando harina y vino hasta conseguir hacer una bola
con la masa, cosa que requiere mucho esfuerzo, pero
no para una clase tan participativa como el Spanisch II.
Cuando está la masa se estira con ayuda de un rodillo
(Nudelholz) y con ayuda de un vaso hacer círculos con
la masa.
Poner el horno a 150 grados y hacer los mantecados
durante 40 minutos más o menos, depende del horno. Cuando estén un poco dorados sacar la bandeja
del horno y rebozar los mantecados rápidamente en el
azúcar en polvo y canela. Y ¡qué aproveche!
Conclusión: Fue un día agotador pero todos se fueron
a casa con una pequeña bolsa de mantecados en la
mano, que nos endulzó el tiempo de Navidad de forma muy diferente a como lo hacen nuestras galletas de
Navidad alemanas.
Kultur
Kultur
Feliz Navidad del Spanisch I
Hay un famoso dicho español que dice: “Antes es la
obligación que la devoción”(Erst die Arbeit, dann
das Vergnügen) y así fue como los alumnos del Spanisch I escribieron su Schulaufgabe el día 17 de diciembre y después celebraron una fiesta a lo alemañol con pasteles de varias nacionalidades, no solo
española y alemana sino también griega.
La idea empezó con un truco de la profesora para
aprender los pronombres de objeto directo e indirecto. Cada grupo escribió una lista con las cosas
que tenía que traer desde la comida y la bebida hasta la decoración. Así aprendimos los pronombres, so
heimtückisch!
Después de terminar la Schulaufgabe un grupo decoró la clase, otro hizo el café, el chocolate y el té
y otros prepararon la mesa. Por supuesto, algunos
profesores neidisch! se acercaron a la fiesta y probaron las especialidades y escucharon las canciones
de Navidad españolas. Todos probaron los mantecados, una especialidad española que había hecho
la profesora, que escogió a sus alumnos como conejillos de indias (Versuchskanninchen), ji, ji. Todos
comimos muchos dulces y así saboreamos un trozo
de España pero a 2 000 kilómetros.
BFS 1 Spanisch
Kultur
Kultur
American Breakfast ESA II
On Monday, 6 June, 2011 ESA II organized an “American Breakfast“ together with their teacher Sherrie
Blackman. Every student and Ms. Blackman brought
along some of the ingredients that were necessary to prepare the different meals, so that everyone
contributed something.
We prepared typical American dishes like pancakes
with maple syrup, French toast, scrambled eggs
with bacon and cherry cinnamon oatmeal and all
enjoyed the day very much.
We would like to thank our English teacher Ms.
Blackman for the nice time and hope to be able to
line up things like that in the future, too.
ESA II
Oatmeal
French Toast, scrambeled eggs
Kultur
Kultur
Erstes Alumni-Treffen an der WDS
Wiederbegegung mit italienischem Flair
Die Fachschaft Italienisch organisiert ihr erstes
Alumni-Treffen an der Würzburger Dolmetscherschule.
Am 23. Oktober fand an der Würzburger Dolmetscherschule (WDS) das erste Treffen ehemaliger
Italienisch-Schüler statt, das sich regen Zuspruchs
erfreute. Initiiert und kulinarisch vorbereitet wurde es von den beiden langjährigen Italienisch-Dozentinnen, Giorgia Rettaroli Klopfer und Sieglinde
Winter-Denk, die als Ehrengast auch den Ausländerbeauftragten der Stadt Würzburg, Herrn Antonino
Pecoraro, eingeladen hatten.
Der neue Schulleiter, Dr. Jürgen Gude, begleitet
von seiner mexikanischen Gattin, begrüßte die Gäste und hob das außergewöhnliche Engagement der
kleinsten Sprachensektion an der WDS hervor, das
sich auch außerhalb des Unterrichts durch regelmä-
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ßige Klassenfahrten nach Italien, dem Besuch von
landesweiten Ausstellungen, Theaterveranstaltungen und Kochen italienischer Menüs in der Freizeit
äußere.
Bei selbst gemachten italienischen Köstlichkeiten
wie verschiedenen Antipasti, Pasta al Forno Risotto,
Arrosto, Insalate, Panna Cotta, Crostata und Tiramisù wurden in fröhlicher Runde Erinnerungen ausgetauscht, und die WDS war nicht nur vom Duft, sondern auch vom Klang Italiens erfüllt.
Beim Kaffee wurde dann von Herrn Gude eine Vorstellungsrunde eingeleitet, bei der die Alumni über
ihre Erfahrungen an der WDS und im Berufsalltag
sprachen. Alle betonten, dass die WDS ein wichtiger
Baustein für ihr späteres Berufsleben war. Erfreulicherweise können fast alle am Abend anwesenden
Alumni ihre in zwei Jahren Berufsfachschule erworbenen Italienischkenntnisse in Wort und Schrift im
Berufsalltag einsetzen. Einige sind beispielsweise
in einem Photovoltaik- oder in einem Fahrradunternehmen tätig, andere arbeiten im Druckereigewerbe, in der Modebranche oder als selbständig
Erwerbstätige, um nur einige Beispiele zu nennen.
Die Schüler erzählten begeistert von ihren regelmäßigen Fahrten zu Messen in Italien.
Viele Schüler kommen ohne italienische Vorkenntnisse an die WDS, manche haben einen italienischen Elternteil, andere wiederum sind mit italienischen Dialekten aufgewachsen. Für alle bietet die
Würzburger Dolmetscherschule einen guten Ausgangspunkt für ein erfolgreiches Berufsleben, da
rege wirtschaftliche Kontakte zwischen Italien und
Deutschland herrschen.
An der WDS wird seit jeher Integration in dem Bewusstsein gelebt, dass Sprachen nicht nur das Tor
zur Welt, sondern auch der Schlüssel zum Verständnis anderer Kulturen und Völker sind.
Zum lebenden Beweis dafür waren am 23. Oktober
Vertreter der italienischen Regionen Apulien, Sardinien, Sizilien, Piemont, Marken, aber auch anderer Länder wie der Türkei, Deutschland, Österreich
und Mexiko präsent, alle miteinander verbunden
durch die Begeisterung für die italienische Sprache,
Kultur und Lebensart.
Giorgia Rettaroli-Klopfer & Sieglinde Winter-Denk
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Schulfete
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Schulfete 2011
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Kultur
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Kultur
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Projekte
Schulentwicklungstag
Der 2. Schulentwicklungstag an der WDS (Buß- und
Bettag 2010) stand diesmal im Zeichen der Fachakademie. Schwerpunkt war die Frage, wie wir unsere
Studenten noch besser auf die reale Berufssituation der Übersetzertätigkeit nach Ablegen der Übersetzerprüfung vorbereiten können. Als Referenten
waren Frau Norma Keßler (BDÜ, Öffentlichkeitsarbeit) und Prof. Dr. Felix Mayer (SDI) zu Gast an der
WDS. Die rege Diskussion mit dem gesamten Lehrerkollegium erbrachte zahlreiche Vorschläge und
Anregungen, die es in Zukunft aufzugreifen und
umzusetzen gilt.
Neben den Chancen der Akademisierung (begleitende oder top-up-Bachelor-Abschlüsse im In- und
Ausland mit verbesserten Gehaltseinstufungen)
wurden u.a. berufsbezogenes Projektmanagement
und Projektkoordination für Übersetzer, Arbeiten in
Netzwerken, 4-Augen-Prinzip bei der Qualitätskontrolle, Preisgestaltung und Akquise thematisiert.
Wie diese typischen beruflichen Herausforderungen
für Übersetzer bereits in der schulischen Ausbildung
unserer Fachakademie - möglichst in realen Übersetzungsprojekten - umgesetzt und trainiert werden
können, war ein wichtiges Thema des Schulentwicklungstags. Einige erfolgreiche
Ansätze hierfür gibt es jedenfalls an der WDS bereits: vom
Dolmetscherprojekt mit der
Bundeswehr über die Übersetzung eines Ausstellungskatalogs bis hin zur sprachlichen
Begleitung eines europäischen Partnerschaftsprojekts
reicht die Spannbreite. Diese
Ansätze zu vertiefen sollte das
zukünftige Ziel unserer Arbeit
sein.
Jürgen Gude
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Projekte
Karriere-Tag
Um die enorme Vielfalt von Fremdsprachenberufen einerseits und die Bedeutung sogenannter soft
skills wie persönliches Auftreten, kommunikative Kompetez oder Fähigkeit zur Zusammenarbeit
aufzuzeigen und den Studierenden der WDS einen
Einblick in die Praxis zu vermitteln, wurden in diesem Jahr erstmals zwei CareerDays – je einer für die
Berufsfachschule und einer für die Fachakademie
- eingerichtet. Dabei kamen professionelle Trainer
wie auch erfahrene Altschüler zu Wort und zeigten
ein breites Spektrum interessanter Themen auf.
Auf diesen Seiten soll ein
– wenn auch notwendig
kurzer – Eindruck von dieser Vielfalt in Wort und Bild
gegeben werden. Zu Wort
kommen die Adressaten
der Vorträge und Workshops, die Studierenden
unserer Schule. Auf jeden
Fall war der Erfolg überwältigend.
In dem Seminar „Atem –
Stimme – Sprechen – Körpersprache“ erklärte die
Atemtherapeutin, dass unser Instrument, die Stimme,
Kompetenz sowie Vitalität
ausstrahle und wie wichtig
es sei, „für sich selbst zu
sorgen“ um einen souveränen Stimmklang zu gewährleisten. Sie zeigte uns,
wie negativ sich Anspannung und Aufregung auf
unser Auftreten und unsere Aussprache auswirken
und demonstrierte anhand von Mantren sowie speziellen Dehn- Atem- und Stimmübungen wie man
die innere Ruhe und somit auch das Selbstbewusstsein wiedererlangt und selbst unter Druck den richtigen Ton trifft.
Unsere erste Referentin war Cindy Cramer (27). Sie
hat eine spannende Ausbildung mit Sprachenmix
absolviert: zuerst FSK Englisch/ Italienisch an der
WDS, danach 1 Jahr EuKo in München und schließlich setze sie noch mal eine FSK in Würzburg drauf diesmal mit Spanisch/ Italienisch. Sie arbeitet heute
in einer Firma der Fahrradbranche in Schweinfurt.
Zu ihren heutigen Aufgaben dort gehört die Kundenbetreuung genauso wie Messebesuche, Handelskorrespondenz in Spanisch und Italienisch und
Auslandsbesuche. Als schwierigste Aufgabe empfand sie am Anfang das Telefonieren in der Fremdsprache. Besonders wichtig für sie ist eine gute Integration in der Firma und Durchhaltevermögen auch
wenn’s mal schwer sein sollte.
Unser zweiter Referent war Danilo Valenti (25).
Der gebürtige Italiener ist heute bei der Firma Vogel Druck ein angesehener Mitarbeiter. Wichtig für
ihn ist die Mehrsprachigkeit und Motivation des
Mitarbeiters, ebenso wie sich gut auf ein Vorstellungsgespräch vorzubereiten Er gab als erfahrener
Personaler wichtige Tipps für die Bewerbung: gerne
darf es auch mal ein ‚flippigeres’ Bild sein, oder die
Anrede ‚hallo’ bzw. Grußformel ‚sonnige Grüße’. Er
selbst hat damit gute Erfahrungen gemacht.
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Unsere Referentin Sarah Härtig (30) arbeitet heute bei der Firma Babcock Noell (Nukleartechnik) in
Würzburg. Zu ihren Aufgaben zählen Handelskorrespondenz in Englisch und Französisch, Organisation von Events, Messebesuche und viele technische
Übersetzungen. Genau das bereitete ihr am Anfang
Probleme, sodass sie sich mit der Zeit eine Übersetzungsliste der Fachtermini anlegte. Sie empfindet
HaKo (Handelskorrespondenz) als wichtigstes Fach,
denn damit hat sie heute tagtäglich zu tun.
Die letzte Referentin über Berufseinstiege war Andrea Lugauer. Ihren Abschluss als FSK Englisch/ Spanisch machte sie 1993 an der WDS. Seither hat sie
viel erlebt und in zahlreichen Firmen Erfahrungen
gesammelt. Von Unianstellung, Verwaltungsaufgaben bis hin zur Sachbearbeiterin- die Sprachen
ziehen sich wie ein roter Faden durch ihre berufliche Laufbahn. Mittlerweile arbeitet sie bei der
Firma Lauda (Messgerätetechnik) und schätzt die
ihr übertragene Verantwortung im Vertriebsinnendienst sehr. Sie würde es jederzeit wieder tun- nämlich auf Sprachen setzen
Wir haben uns für den Kurs „Ihre überzeugende
Bewerbung“ bei Marcellus Barth entschieden und
haben es nicht bereut! Innerhalb von 1 ½ Stunden
hat er uns sehr viele wertvolle Informationen für
den richtigen Berufseinstieg nahegebracht.
Von der richtigen Bewerbungsmappe, über den
korrekten Lebenslauf bis zum ansprechenden Anschreiben hat Herr Barth uns wichtige Tipps für die
berufliche Zukunft mitgegeben.
Was uns sehr fasziniert hat war, dass man seine Bewerbung auch mal ganz persönlich gestalten kann.
Einigen Arbeitgebern könnte es gefallen, zur Abwechslung mal nicht eine gewöhnliche Bewerbung
in den Händen zu halten. Man darf gerne auch mal
seine eigene Persönlichkeit in die Bewerbung mit
einbringen. Auch „die Tücken der Lücken“ im Lebenslauf sind, mit dem von Ihm übermittelten Wissen, gut zu umspielen
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Andrea van Harten
DIE ASSISTENZMANUFAKTUR
Die Manufaktur für Ihre individuelle Karriereplanung und Assistenzvermittlung auf Geschäftsführungs- und Vorstandsebene.
Ihre hervorragenden Fachkenntnisse bilden einen wesentlichen Baustein
für das Gelingen Ihrer beruflichen Karriere - es ist jedoch Ihre Persönlichkeit,
mit der Sie letztendlich im Vorstellungsgespräch überzeugen werden.
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Memberships: Bundesverband Sekretariat und Büromanagement e.V. (bSb)
European Management Assistants (EUMA)
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Nach einem interessanten 12-minütigen Film stellte uns Frau Covi-Loritz die Tätigkeit als Fremdsprachenassistent/in im Auswärtigen Amt vor und uns
wurde klar, dass dieser Beruf weitaus abwechslungsreicher und auch anspruchsvoller ist als wir
es anfangs gedacht haben. Die größte Herausforderung ist, dass man nicht nur in Deutschland eingesetzt wird, sondern alle drei bis vier Jahre den
Einsatzort wechselt. Eine wichtige Voraussetzung
für die Wahl dieser Laufbahn ist, dass ihr weltoffen
seid und dass es euch leicht fällt, mit neuen Situationen klarzukommen, insbesondere sich an ein
neues Leben mit völlig anderen Kulturen sowie anderen Klimaverhältnissen zu gewöhnen.
Beim CareerDay entschieden wir uns,
den Vortrag von Frau Klein zu besuchen...
Zu Beginn ihrer Karriere arbeitete Frau
Klein unter anderem bei der Börse
Frankfurt als Wirtschaftskorrespondentin, jedoch stellte sie bald fest, dass dies
nicht ihrem Wunschberuf entsprach.
Nach familiären Schwierigkeiten machte sie sich für kurze Zeit selbständig
und gründete eine Ich-AG. Hierbei
entwickelte sie ein Konzept zur Schulung von Firmenvertretern im Bereich
Busness-English. Seit kurzem ist sie zudem Vorsitzende des Bundesverbandes
Glas. Frau Klein machte uns durch ihren Vortrag deutlich, dass Höhen und
Tiefen zu jedem Berufsweg dazugehören; ebenso sind Mut und Authentizität gefordert.
Das Besondere an dem Vortrag über “Männliche
und weibliche Kommunikationsformen” war, dass
er nicht nur informativ und lehrreich war, sondern
dass auch über alltägliche Dinge aus dem Leben geredet wurde, wie z. B., dass Frauen Schuhe lieben
und sehr gerne und viel reden und Männer den sogenannten „Tunnelblick“ tatsächlich haben, der es
ihnen ermöglicht, besonders gut Wege beschreiben
zu können, es ihnen aber erschwert, genaue Details
wahrzunehmen. Über diese typischen Verhaltensformen zu sprechen, war sehr amüsant und hat zum
Schmunzeln angeregt.
Besuch bei UPS in Frankfurt
Nach unserem Start mit dem Bus vom Parkplatz der
Residenz in Würzburg gab uns ein Mitarbeiter von
UPS bereits während der Fahrt wichtige Informationen über das Unternehmen und seine Strukturen
preis.
Nach der Ankunft in Frankfurt folgte eine kleine
Pause, wo wir uns an dem von UPS vorbereiteten
Buffet stärken und dabei Fragen an die Mitarbeiter
stellen konnten. Gleich darauf folgte eine interessante und detaillierte Power-Point-Präsentation, in
der uns erklärt wurde, wie sich das Unternehmen
zusammensetzt und womit wir rechnen müssten
bei einer eventuellen Einstellung in diesem Hause.
Am Ende der Präsentation und nach der Fragerun-
de von Seiten der WDS an die Angestellten teilten
wir uns in zwei Gruppen auf. Jeweils eine Gruppe
bekam dann eine separate Führung durch die Hallen von UPS, in denen wir sehen konnten, wie die
Betriebsvorgänge ablaufen und alles im Großen
und Ganzen so funktioniert.
97
Projekte
Soziales Projekt der Klasse BFS IIa
am Career Day
Wer am Career Day zwischen den zahllosen Veranstaltungen den Raum wechselte und dabei den Eingangsbreich durchquerte, kam an einer Tafel vorbei, mit der auf eine Aktion der BFS II a hingewiesen
wurde: “Kuchen für Afrika.“ Nun gut: eigentlich
hatte man wohl zuerst einen reich gedeckten Tisch
bemerkt, auf dem leckere – teils exotisches – Backwerk stand. Es gab auch Muffins und Obstsalat, und
natürlich afrikanischen Kaffee.
Worum gings? Der Erlös der Aktion sollte der Grundschule in Ngodakala im Südsudan zugute kommen.
Es ist eine Gegend, in der nach jahrzehntelangem
Bürgerkrieg, nach Hunger und Vertreibung vielen
Menschen jede Perspektive genommen wurde. Besonders hart trifft es dabei oft die Kinder, und von
einem geregelten Schulbesuch können viele nicht
einmal träumen. Und natürlich kann eine Aktion
wie der Verkauf von Kuchen und Kaffee keine Probleme armer Länder lösen, aber sie kann aufmerksam machen und ein Zeichen setzen.
Und immerhin kamen stolze Euro 200.- zusammen,
die über die katholische Diözese in der Provinzstadt
Wau einem Schulprojekt direkt zufließen werden.
Ach ja: geschmeckt hat der Kuchen auch noch!
98
GROSSE GEMEINSCHAFT
Bundesweit sind über 7.000 Übersetzer und Dolmetscher im Bundesverband der
Dolmetscher und Übersetzer e.V. (BDÜ) organisiert – über 1.300 davon in Bayern.
AKTIVES NETWORKING
Gruppentreffen, Seminare, Mailing-Listen und die Internetplattform
form
rm
„MeinBDÜ“ für regen Informations- und Erfahrungsaustausch
UMFANGREICHES SEMINARPROGRAMM
Pro Jahr über 30 Seminare zu fachlichen und sprachlichen Themen
men
n–
für Studentenmitglieder zu erheblich vergünstigten Konditionen
AUSKUNFT ZU BERUFSRELEVANTEN BELANGEN
Geschäftsstelle, Vorstand und Fachreferenten stehen Ihnen als
kompetente Ansprechpartner zur Verfügung.
FACHZEITSCHRIFT „MDÜ“
Das Abonnement (sechs Ausgaben pro Jahr) ist im
Mitgliedsbeitrag bereits inbegriffen.
VERGÜNSTIGTE VERSICHERUNGEN
Günstige Rahmenversicherungen – z. B. Berufshaftpicht oder
Vermögensschadenhaftpicht
INTERNETPLATTFORM „MeinBDÜ“
Zugang zu Diskussionsforen oder aktuellen Informationen wie
Stellenangebote oder auch Muster-AGB
RECHTS- UND STEUERBERATUNG
Mitglieder können einmal im Monat die kostenlose Erstberatung
eines Rechtsanwalts und Steuerberaters in Anspruch nehmen.
FACHGRUPPE „EXISTENZGRÜNDER“
Jeden 4. Donnerstag eines Monats um 19 Uhr in der Geschäftsstelle
ellle des
BDÜ-Landesverbandes Bayern: Luisenstraße1, 80333 München
GÜNSTIGER STUDENTENBEITRAG
Studentinnen und Studenten zahlen nur die Hälfte
des regulären Jahresbeitrags.
www.bdue-bayern.de • [email protected]
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Projekte
Sonderveranstaltungen der Abendakademie
Die Abendakademie der Würzburger
Dolmetscherschule bietet Sprachkurse (Gruppenkurse, Einzelunterricht,
Firmenschulungen) für Erwachsene,
die ihre Sprachkenntnisse auffrischen
oder eine Sprache neu erlernen
möchten. Seit dem Wintersemester
2010 hat die Abendakademie neben
ihren Standardkursen aber auch Sonderveranstaltungen im Programm,
die allen Abendkursteilnehmern und
Schülern der Würzburger Dolmetscherschule offenstehen und kostenfrei sind.
Lerntechniken für den
Erwerb von Fremdsprachen
Gedächtnishemmungen, Speicherkapazität und Vergessen eindrucksvoll erfahren. Nach diesem kleinen
Ausflug in die Lern- und Gedächtnisforschung wurden verschiedene Methoden effektiven Lernens näher betrachtet und gemeinsam erprobt. Bestimmte
Lern- und Verarbeitungsstrategien (wie u.a. Lernen
von Grammatik, Vokabular und Landeskunde mit
Hilfe von Mindmaps, hierarchischen Aufbauplänen
und des Karteikastens, effektives Lesen, Training der
Aussprache und des Hörverstehens) wurden dabei
ebenso thematisiert wie die eigenständige Planung,
Reflexion und Kontrolle des Lernens, die effektive
Zeiteinteilung und Pausenplanung, die Gestaltung
der Lernumgebung und die kritische Nutzung verschiedener Informationsquellen. Zu guter Letzt
wandten wir uns der emotionalen Seite von Lernprozessen zu, wobei der Selbstmotivation und dem
Umgang mit Stress ein besonderes Augenmerk galt.
Bolivia – un país donde lo
auténtico aún existe
(Diavortrag auf Spanisch und Deutsch)
Fr., 12.11.2010, 18 :00-20 :00 Uhr (Yuli Vacaflores)
Mi., 27.10.2010, 18:00-20:00 Uhr (Christiane Stroh)
100
Das erste Seminar in unserer Veranstaltungsreihe
drehte sich um die Frage, wie Erwachsene lernen
und wie man sich insbesondere den Erwerb fremdsprachlicher Kenntnisse erleichtern kann. Zu diesem
Zwecke wurde zunächst die Funktionsweise des Gedächtnisses näher beleuchtet. Anhand von Selbstversuchen konnten die Teilnehmer Phänomene wie
!Hola amigos¡ Wer hat manchmal nicht Lust, das
Weite zu suchen?
Eine virtuelle Reise führte uns nach Bolivien – ein
Land der Extreme und Gegensätze. Yuli Vacaflores,
unsere neue Spanisch-Dozentin, erläuterte uns in einem Diavortrag auf Spanisch und Deutsch Geschichte, Kultur, Politik und Lebensgewohnheiten ihres
Landes. Zunächst konnten wir uns einen Eindruck
von der Kolonialgeschichte, der Revolution und der
aktuellen politischen Situation des Landes unter
Präsident Evo Morales verschaffen, anschließend
durchquerten wir die verschiedenen Landesteile.
Die Reise begann auf der Hochebene des Altiplano, einer Region der Superlative: Außer dem Salar
de Uyuni, dem größten Salzsee der Erde, und dem
Titcaca-See, dem höchstgelegenen kommerziell
schiffbaren See der Erde, gibt es hier bizarre Felsformationen, Gesteinswüsten und farbige Lagunen zu
bewundern. Über schneebedeckte Berggipfel führte uns die Reise weiter in die trockenen Hochtäler
und den Bergurwald der Yungas und schließlich ins
dünn-besiedelte tropisch-heiße Tiefland der Llanos
im Osten des Landes.
Ein Einblick in kulturelle und religiöse Traditionen
und nicht zuletzt in bolivianische Musik und Folklore rundeten den Vortrag ab.
Visite guidée de la ville
de Wurtzbourg - Stadtführung
auf Französisch
Sa., 20.11.2010, 11:00-12:30 Uhr (Céline Popp)
Frostige Kälte und samstäglicher Stadttrubel haben
uns an jenem Samstagvormittag keineswegs von
unserer spannenden Entdeckungstour durch die
Würzburger Innenstadt abgehalten. Céline Popp,
eine unserer Französisch-Dozentinnen, erläuterte
uns auf Französisch die Würzburger Stadtgeschichte. Der Rundgang begann am Falkenhaus, einem
ehemaligen Gasthaus im Rokkoko-Stil, in dem heute die Stadtbibliothek untergebracht ist, und führte
zunächst zu zweien der bedeutendsten Würzburger Gotteshäuser, der über der Grabstätte des Hl.
Kilian errichteten romanischen Neumünster-Basilika, und dem Dom, der viertgrößten romanischen
Kirche Deutschlands. Seine Bautechnik und das
Lichtspiel im Inneren lassen den Weg ins Paradies
nachempfinden. Anschließend wurden wir Zeuge
der Geschichte des Rathauses und des Vierröhrenbrunnens und bewunderten die mächtigen Brückenheiligen auf der Alten Mainbrücke. Ein kleiner
Abstecher führte uns zum Traditionsweinhaus Stachel, in dessen barockem Innenhof schon Goethe
dem Wein frönte. Hier nahm 1525 auch der Bauernaufstand seinen Ausgang. Schließlich schlenderten
wir weiter zur Marienkapelle, die Bürger einst dem
Bischof zum Trotze unweit des Doms errichten ließen, bevor unser Rundgang auf dem Oberen Markt
vor dem Falkenhaus endete.
101
Dolmetsch-Projekte
Dolmetschen für den Weltfrieden
An einem sonnigen Morgen im März in aller Herrgottsfrüh fuhr die Würzburger Dolmetscherschule
auf Einladung der Bundeswehr in die Infanterieschule in Hammelburg, in der die sogenannten UNMOs ausgebildet werden (United Nations Military
Obervers, die Militärbeobachter der UN). Nachdem
noch ein „schnelles“ Erinnerungsfoto auf der Autobahn gemacht wurde (Blitzer), erreichten wir
die Kaserne, wo wir sogleich mit Proviant versorgt
wurden. Dort wurden wir in Gruppen eingeteilt, die
sich auf verschiedene Stationen verteilen mussten,
sowohl im Gelände, als auch in „Bonnland“, einer
extra angelegten Stadt für Truppenübungen.
Wir wurden an vier verschiedenen Stationen zum
Dolmetschen eingesetzt.
Negotiation
102
In Bonnland lautete die Aufgabe für die Unmos
zum ersten Mal mit dem Bürgermeister in Kontakt
zu treten und so viele Informationen wie möglich
über die humanitäre Lage, sowie feindliche Aktivitäten in2 Erfahrung zu bringen. Diese Aufgabe
wurde durch das schauspielerische Können der Ausbilder und Role Players, die die UNMOs bis an die
Grenzen ihrer Belastbarkeit trieben, erschwert. Unsere Aufgabe war es als Sprachmittler zwischen den
UNMOs zu agieren.
Checkpoint
Als unsere Dozentin Lucy Thomson zusammen mit
ihrer Gruppe am Checkpoint ankam, waren alle sehr
aufgeregt, jedoch schon voller Vorfreude auf unseren Dolmetscheinsatz bei den UN-Friedenstruppen.
Am Checkpoint wurden zwei Phasen durchgespielt:
Phase 1 war die ruhige Phase des Kontrollpunkts,
an der auch unsere Dolmetschkünste (nämlich Spanisch/Englisch und Englisch/Spanisch) zum Einsatz
kamen. Bei dieser unterstützen wir die „rechte
Hand“ des Campleaders Dimitrij, Quique (Enrique
Garcia, Soldat der Friedenstruppen aus Uruguay).
Phase 2 war eine etwas aggressivere Variante, bei
der die UNMOs unter vorgehaltener Waffe befragt
wurden oder in einem aus Drahtzaun abgegrenzten
Bereich einige Minuten auf Knien ausharren mussten. Bei dieser Phase haben wir Dolmetscher auch
unsere schauspielerischen Künste unter Beweis stellen dürfen und Mitglieder des Rebellencamps spielen dürfen, während die UNMOs mit Campleader
Dimitrij, eine etwas angsteinflößende Person (in
Wirklichkeit jedoch sehr nett) verhandeln mussten.
Projekte
Autounfall
Verification
Eine weitere Station stellte einen simulierten Autounfall dar, bei dem ein Fahrzeug der UNO mit
einem Zivilistenfahrzeug kollidierte. Dabei war
die Aufgabe der Unmos, die Einheimischen zu beruhigen, den Autounfall zu dokumentieren, die
Verletzten zu versorgen und dabei gleichzeitig
auf ihre eigene Sicherheit zu achten, da sie von
den Role Players mit Steinen und Stöcken beworfen wurden und man versuchte das UN-Fahrzeug
zu stehlen. Wir mussten sie dabei unterstützen die
sprachliche Barriere zu überwinden, doch konnten
wir uns auch als Role Player nützlich machen, unter
anderem als Ehefrau eines Verletzten, Reporterteam oder als Einheimische.
Eine andere Station nannte sich „Verification“. Unsere Aufgabe war es zu übersetzen, wie viele Waffen, Fahrzeuge und Personen sich im Camp befanden. Zunächst wurden wir von den Blauhelmen an
der Schranke zum Camp abgeholt. Dort wurde uns
mehr oder weniger erklärt, was zu dolmetschen ist
und wie wir uns zu verhalten haben. Unsere Rolle als Dolmetscher war uns nicht immer klar, da es
schon mal passieren konnte, dass man sich alleine
zwischen Panzern und bewaffneten Camp-Bewohnern wiederfand. Anfängliche Schwierigkeiten
mit den deutschen, sowie als auch den englischen
Bezeichnungen beim Dolmetschen der einzelnen
Waffenbezeichnungen konnten dank computerspielbegeisterter Mitstreiter schnell überwunden
werden.
103
Nach dem Ende der Übung, die fast den ganzen Tag
über dauerte, bekamen die Teilnehmer der Würzburger Dolmetscherschule eine Teilnahmeurkunde
ausgehändigt. Danach fuhren wir mit vielen neuen
Eindrücken zurück nach Würzburg. Dieser Tag bot
uns die Möglichkeit die Arbeit eines Dolmetschers
realitätsnah kennenzulernen.
Die Fortsetzung
Der letzte Dolmetscheinsatz bei der Bundeswehr
fand in den Pfingstferien statt – an dieser Stelle
noch einmal ein großes Dankeschön dafür, dass sich
trotzdem so viele von euch bereit erklärt haben,
mitzukommen.
Diesmal sollte alles etwas anders ablaufen als bei
den bisherigen Einsätzen: Hauptmann Neuroth hatte für jedes Team einen eigenen Dolmetscher vor-
104
gesehen, so dass einige von uns den ganzen Tag bei
einem Team blieben. So hatten wir die Möglichkeit,
die einzelnen Teammitglieder etwas besser kennenzulernen und auch bei den Rollenspielen dabei
zu sein, bei denen keine Dolmetscher gebraucht
wurden. Einige wenige wurden auch direkt an den
Stationen eingesetzt, z.B. für die Sprachen Russisch
und Spanisch.
Aufgrund der Neuorganisation gibt es für das
nächste Mal sicherlich noch das ein oder andere zu
verbessern, aber Spaß gemacht hat es wie immer
trotzdem.
Einen ausführlicheren Bericht gibt es dann wieder
nach dem nächsten Einsatz, der für 2012 geplant ist.
Ein erster Ausblick: Vielleicht werden wir dann bei
einem dreitägigen Lehrgang als Dolmetscher dabei
sein dürfen. Wir sind gespannt…
Dolmetsch-Projekte
Dolmetsch-Projekte
Dolmetschen für die Deutsche
Lepra- und Tuberkulosehilfe
Ein Wochenende lang raus aus
dem Sprachlabor und rein in den
Arbeitsalltag – nach drei Jahren
Theorie an der Dolmetscherschule ein verlockendes Angebot!
Dementsprechend aufgeregt waren wir, als die Anfrage von Frau
Blackman kam, sie auf eine Tagung zu begleiten. Im Klartext
hieß das 3 Tage lang von morgens
bis abends dolmetschen. Das hört
sich zwar sehr anstrengend, aber
auch interessant an. Frei nach dem
Motto „nur wer wagt, gewinnt“
sagten wir zu, immerhin war es
für uns eine tolle Möglichkeit, zu
sehen, wie das Dolmetschen im
„richtigen“ Leben außerhalb unseres Sprachlabors
aussieht.
Der Auftrag kam von der DAHW – der deutschen
Lepra- und Tuberkulosehilfe mit Hauptsitz in Würzburg. Die DAHW unterstützt über 300 medizinische
und soziale Projekte in rund 40 Ländern in Afrika,
Asien, Lateinamerika und Europa. Der Schwerpunkt
der Arbeit ist die Heilung von Lepra- und Tuberkulose-Kranken. Beide Krankheiten werden durch My-
kobakterien verursacht, sind jedoch mit verschiedenen Antibiotika behandelbar. Sie befallen meist
Menschen, deren Immunsystem durch mangelhafte
Ernährung oder schlechte hygienische Umstände
geschwächt ist. Deshalb werden Lepra und TB auch
als „Krankheiten der Armut“ bezeichnet. Wir in der
westlichen Welt haben natürlich schon einmal von
diesen Krankheiten gehört – dennoch assoziieren
viele von uns diese Krankheiten mit dem Mittelalter, oder denken, sie seien längst ausgerottet.
105
Bei der Vorbereitung auf diesen Dolmetschauftrag merkten wir, was für ein großes Problem diese
Krankheiten auch heute immer noch darstellten.
Die Vorbereitung fiel sehr intensiv aus, da wir uns
mit medizinischen Fachbegriffen und seitenweise
Abkürzungen (zu denen die Erklärungen teilweise
unauffindbar waren) herumschlagen mussten. Aber
wir merkten, wie wahr es doch ist, dass Dolmetschen das Allgemeinwissen um einiges erweitert!
Die DAHW hat uns viel Infomaterial wie Broschüren, Informationen über die einzelnen Länder, und
häufig verwendete Abkürzungen zur Verfügung
gestellt, was die Vorbereitung zwar erleichterte, jedoch nicht gerade verkürzte.
Am Freitag, den 1. April, ging es dann morgens um
6:45h mit dem Auto in Richtung Fränkische Schweiz
– und ohne Navi hätten wir dieses kleine Dorf namens „Obertrubach“ wohl nie gefunden. Dort fand
die Klausurtagung der DAHW statt, da in Würzburg
und Umgebung keine passende Location gefunden
werden konnte.
106
Wir wurden herzlich von den Organisatoren begrüßt und konnten uns kurz im Konferenzraum
umsehen – mehr Zeit bleib nicht, denn es ging sofort los. Es waren sowohl der Geschäftsführer, als
auch einige Mitglieder des Vorstands, freie Mitarbeiter und etliche Vertreter der Länder, in denen
die DAHW arbeitet, vertreten. Die Vorträge wurden
simultan gedolmetscht. Hauptsächlich wurden wir
für die Gäste aus Nigeria, Äthiopien und Indien
gebraucht, aber auch viele Deutsche setzten nach
ein paar Minuten doch noch ihre Kopfhörer auf.
Schnell kam die Erkenntnis, dass man als Anfänger
keine leichten Bedingungen hat - von schalldichten
Kabinen und Kopfhörern konnten wir nur träumen.
Stattdessen bekamen wir ein Mikro, keine Kopfhörer und einen Raum voller durcheinander diskutierender Menschen, die eine ganz eigene Sprache zu
sprechen schienen. Dadurch merkten wir, wie gut
wir es bei Frau Winter im Labor haben – eine perfekte Akustik und schön langsam und verständlich
vorgelesene Vorträge. Die Realität sieht teilweise jedoch ganz anders aus. Die Ländervertreter aus Indien und Äthiopien beispielsweise hatten doch einen
sehr starken Akzent (Frau Blackman hat gar nicht
erst versucht, die indischen Städte auszusprechen
„Der sagt das viel schöner als ich.“) und als Kenner
des ganzen Themas warfen sie auch gerne beliebige Abkürzungen in den Raum. Medikamentennamen und Begriffe wie "community-based rehabilitation" wurden in jedem zweiten Satz verwendet
und brachten uns auch mal ins Schwitzen. Da lernt
man, zu improvisieren! Die Redner brachen teilweise mit ihrem Sprechtempo alle Rekorde, da jeder
eine Redezeitbegrenzung einhalten musste (was
aber nicht so ernst genommen wurde, wodurch sich
unser Arbeitstag auch mal erheblich verlängerte).
Besonders hilfreich beim Simultandolmetschen
mit Partnern ist das Mitschreiben aller wichtigen
Begriffe, Namen und Zahlen, während die andere
dolmetscht – sechs Ohren hören halt doch besser
als zwei. Gefährlich wird es allerdings, wenn man
Kommentare zur Sitzung aufschreibt und die Dolmetscherin glaubt, den Satz nicht mitbekommen zu
haben. In so einem Fall hilft nur noch wild gestiku-
lieren, um das Schlimmste zu vermeiden!
Alles in allem war es jedoch machbar und
nach ein paar Minuten Einarbeiten in die
Vorträge lief es auch wirklich gut. So
konnten wir an uns bereits am zweiten
Tag eine Verbesserung zum ersten Tag
feststellen.
Auch in Gesprächen mit den Tagungsteilnehmern während der zahlreichen
Essens- und Kaffeepausen (man kann
wirklich sagen, wir haben „geschlemmt“
während dieser 3 Tage) lernten wir viel
über die DAHW und die Krankheiten
Lepra und Tuberkulose, alle Teilnehmer
waren sehr freundlich und nett. Es ist
doch ein schönes Gefühl der Bestätigung, wenn
die Arbeit der Dolmetscher angesehen wird – und
man nicht nur „eine Stimme“ ist. Beim Verlassen
des Speisesaals konnten wir einmal einen der englischsprachigen Gäste erschrocken hinter uns fragen hören "Are they leaving?", woraufhin ihn ein
anderer beruhigte. Wer also glaubt, dass man als
Dolmetscher keine Anerkennung für seine Arbeit
bekommt, der irrt - man muss sie nur lesen können!
Auch wenn die Vorbereitungen – neben all den
Klausuren an der WDS – sehr zeit- und nervenaufreibend waren, war es alles in allem ein sehr lehrreiches Wochenende – sowohl vom sprachlichen Aspekt als auch durch die Möglichkeit, unser Wissen
erweitern zu können. Frau Blackman hat uns super
begleitet und motiviert, wodurch wir ein richtig
gutes Gefühl beim Dolmetschen hatten – vielen lie-
ben Dank für die großartige Unterstützung und das
Vertrauen in unsere Fähigkeiten! Wir sind dankbar,
dass wir diese Chance bekommen haben und wurden in unserem Berufswunsch noch einmal bestätigt. Denn eines steht fest: Als Dolmetscher wird es
mit Sicherheit niemals langweilig!
Carmen Jörg
Miriam Yusufi
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Dolmetsch-Projekte
Das Wunsiedel-Dolmetschprojekt
Wie kam es eigentlich dazu, dass sich die Französisch- und Italienisch-Fraktionen an der WDS im
Herbst 2010 für die Dauer von voraussichtlich zwei
Jahren auf ein ehrenamtliches Dolmetschprojekt
mit der Stadt Wunsiedel eingelassen haben?
Wunsiedel unterhält seit vielen Jahren eine Städtepartnerschaft mit der südfranzösischen Stadt Mende, mit Schwarzenberg im Erzgebirge, seit offiziell 5
Jahren mit Volterra in der Toskana und
neuerdings auch mit Ostrov in Tschechien. All diese Kleinstädte haben ca.
10 000 Einwohner und darüber hinaus
nicht nur hübsche Fassaden, eine ganze Reihe von Sehenswürdigkeiten und
eine liebliche Landschaft zu bieten,
sie haben auch ein gemeinsames Problem: den demographischen Wandel
und seine Folgen. Die Jugend studiert
in größeren Städten und kommt nach
Abschluss des Studiums meist nur noch
zu Besuch in die Heimatgemeinde.
Deshalb kam Inge Schuster, die sehr
rührige Leiterin des Büros des Bürgermeisters von Wunsiedel, auf die
Idee, die Städtepartnerschaften mit
noch mehr Leben zu erfüllen und mit
finanzieller Unterstützung der EU ein
Netzwerk ins Leben zu rufen, um den
Dialog zwischen den Generationen
auf städtepartnerschaftlicher Ebene
zu intensivieren.
108
Bei der Umsetzung ihrer Ideen stieß
sie auch auf sprachliche Probleme; in
den jeweiligen Partnerschaftskomitees fanden sich
nicht genügend Leute, die als Sprachmittler arbeiten können,. Im Internet entdeckte Frau Schuster
die WDS und fragte bei unserem Schulleiter, Herrn
Dr. Gude, an, ob für Französisch und Italienisch bei
Lehrern und Schülern Interesse bestünde, ehrenamtlich, bei kostenloser Unterkunft, Verpflegung
und Erstattung der Reisekosten, an diesem Projekt
mitzuarbeiten.
Bei der ersten mehrtägigen und sehr herzlichen Begegnung in Wunsiedel im November 2010, bei der
es darum ging, in Workshops mit den Abordnungen
aus den Partnerstädten die Fördermöglichkeiten
für das Netzwerk durch die EU auszuloten, waren
nur Lehrer vertreten - Béatrice Pilleul für Französisch und Sieglinde Winter-Denk für Italienisch.;
die später dazu anzufertigenden Übersetzungen
der Protokolle waren anspruchsvoll. Frau Schuster
hatte die geniale Idee, auch Schüler, vielleicht sogar
ganze Klassen in das Projekt einzubinden, nicht nur
zu Übungszwecken, sondern eben auch, um ihnen
einen Einblick in den Schriftverkehr mit Partnerstädten zu gewähren und das Interesse dafür zu
wecken.
Beim ersten Anlauf war die Zeit zu kurz, um Schüler dafür zu gewinnen, beim zweiten standen die
Pfingstferien und mündlichen Prüfungsvorbereitungen dem etwas im Wege, dennoch fanden sich
dankenswerterweise für Französisch Alexandra
Pfister und Jonas Erba für Italienisch, die ihren Entschluss mitzuwirken, nicht bereuen sollten. Unglaublich, wie umfassend und vielfältig das Programm anlässlich des Wunsiedler Brunnenfestes sowie des Tages der Partnerstädte vom 16. - 19. Juni
2011 war, das Frau Schuster auf die Beine gestellt
hatte:
Wir besuchten ökumenische Gottesdienste, Standund Kirchenkonzerte, dolmetschten offizielle Reden zum Tag der Partnerstädte und der fünfjährigen Partnerschaft mit Volterra, Jonas begleitete
die Italiener bei Tagesausflügen nach Marienbad
und Pilsen, bei den offiziellen Essen wurde über gemeinsame Probleme und das Programm für zukünftige Begegnungen gesprochen - all dies im Rahmen
des seit 300 Jahren jährlich stattfindenden Brunnenfestes, bei dem engagierte Bürger 36 Brunnen
liebevoll und einfallsreich schmücken.
Aus Dolmetschersicht war das Programm anspruchsvoll und sehr abwechslungsreich; besonders viel Spaß hat es gemacht, vom Französischen
ins Italienische und umgekehrt zu dolmetschen, da
diese Kombination im Schulalltag nicht zum Tragen
kommt. Die Gastfreundschaft hätte nicht herzlicher
sein können, und es war schön zu spüren, wie froh
man über unsere Mitwirkung und wie zufrieden
man mit unserer Arbeit war.
Bei der nächsten Begegnung, die vom 27. bis 31.
Oktober in Wunsiedel stattfinden wird, steht wieder das europäische Netzwerk "Dialog der Generationen" im Mittelpunkt. Dazu werden 17 Franzosen
und 17 Italiener neben Delegierten aus Schwarzenberg und Ostrov anreisen. Auch bei dieser Begegnung setzen die Beteiligten auf die erneute Unterstützung durch die WDS.
Hiermit ergeht auch ein Appell an interessierte
Schüler, auch Altschüler, sich am Projekt zu beteiligen, um Erfahrungen außerhalb des Klassenzimmers in einer ungezwungenen Atmosphäre zu sammeln und dadurch vielleicht Lust zu bekommen,
sich in ihrer Heimatgemeinde im Bereich Städtepartnerschaft zu engagieren. Das Wunsiedel Projekt wird von der EU bis August 2013 gefördert und
bietet auch die Möglichkeit, im Rahmen von Festen
und Begegnungen in den Partnerstädten Mende,
Volterra, Schwarzenberg und Ostrov zu dolmetschen.
Zusammengefasst von Sieglinde Winter-Denk
109
Soziale Projekte
Soziale Projekte mit Öffentlichkeitswirkung
Europasekretärinnen im Projektmanagement
len. Zuvor wurden von
den Europasekretärinnen zusätzlich auch
Muffins gebacken und
schulintern verkauft.
Der dabei gewonnene
Erlös von 141,61 Euro
wurde dem Altenheim
zusätzlich
gespendet. Dies war jedoch
nur der erfolgreiche
Abschluss des gemeinsamen Projekts - über
das auch die Regionalzeitung MAINPOST in
ihrer Rubrik "Die gute
Tat" kürzlich berichtete.
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Der diesjährige Jahrgang der Europasekretärinnen
der Würzburger Dolmetscherschule hat sich im Fach
„Projektmanagement“ unter der Leitung von Herrn
Akács für ein soziales Projekt entschieden. Nach
einigen unterschiedlichen Vorschlägen sowie nach
Vorgesprächen mit der Heimleitung des Altenheims
entschlossen sich die Schülerinnen letztendlich, das
Projekt im Altenheim St. Nikolaus durchzuführen.
Alle Schülerinnen fanden sich zum Abschluss des
Projekts am 21.12.2010 im Würzburger Seniorenzentrum St. Nikolaus ein, um mit den Bewohnern
zu singen, Geschichten zu erzählen oder zu spie-
Im Fach Projektmanagement der Europasekretärinnen-Ausbildung geht es eigentlich darum, im Team
Aufgaben zu verteilen und Rollen zu übernehmen,
Zeitmanagement durchzuplanen, Marketing für
das Projekt zu gestalten und das Projektergebnis öffentlichkeitswirksam umzusetzen. So sollen letztlich
Europasekretärinnen auf ihre anspruchsvollen Aufgaben in Leitungssekretariaten praxisnah vorbereitet werden. Und dass Projektmanagement in Teamarbeit nicht nur anspruchsvoll und arbeitsreich ist,
sondern auch Spaß machen kann, beweisen nicht
zuletzt auch die Bilder...
Projekte
Soziale Projekte
Jung trifft Alt
Wie bereits im vergangenen Jahr, haben wir, der
diesjährige Jahrgang der Europasekretärinnen der
Würzburger Dolmetscherschule, uns im Fach „Projektmanagement“ unter der Leitung von Herrn
Akács für ein soziales Projekt entschieden.
Nach einigen unterschiedlichen Vorschlägen sowie
nach Absprache mit der Heimleitung entschlossen
wir uns letztendlich, das Projekt im Altenheim St.
Nikolaus durchzuführen. Vor dem Besuch jedoch
verkauften wir in der Cafeteria selbst gebackene
Muffins und Tee. Der Erlös (142,61 Euro) sollte dem
Altenheim zukommen.
Am 21.12 brachen wir 8 dann morgens um halb
10 in Richtung Altenheim auf. Dort angekommen
brachte uns Frau Preuß zum Ort des Geschehens.
Mit 10 Seniorinnen und Senioren sangen wir Weihnachtslieder, spielten und unterhielten uns mit ihnen.
Es hat sowohl uns als auch den Senioren sehr gut
gefallen und wir bereuen es nicht, uns für ein soziales Projekt und für das Altenheim St. Nikolaus
entschieden zu haben.
Esa 1
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Zeugnisverleihung
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Zeugnis
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Zeugnis
Zeugnis
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Unterhaltung
Das Mittelalter in unseren Metaphern
Bilderverbot im Christentum
Laut. Ex 20,1-5: „Du sollst dir kein Bildnis noch irgendein Gleichnis machen, weder von dem, was
oben im Himmel, noch von dem, was unten auf
Erden, noch von dem, was im Wasser unter der
Erde ist: Bete sie nicht an und diene ihnen nicht!“
Dieses, das zweite der zehn Gebote, sollte falschen
Götzendienst verhindern; zumindest in der Lutherbibel wird daraus ein allgemeines Bilderverbot:
Bilder führen zu einer falschen Sicht der Welt. Der
Koran spricht kein ausdrückliches Bilderverbot
aus; die islamische Tradition ist hier jedoch heute
meist strenger als das Christentum.
122
In einer Zeit, in der die Menschen mit ihrem mobilen Fernsprechapparat auch noch Bilder machen
(können), wo sie gehen und stehen, wo zumindest
in der Stadt eine wahre Bilderflut von jeder Seite
auf uns einstürzt, sei es als Werbeplakat oder Veranstaltungshinweis, eine Zeit, in der Medien wie
Fernsehen und Kino uns auch noch laufende Bilder
bescheren, wo jede Zeitung, Zeitschrift, jedes Prospekt und Flugblatt noch und noch Bilder benutzt
und wo man sich mit dem Internet noch den Rest
geben kann, wenn man noch nicht genug hat von
den Bildern - da ist es wohl kaum übertrieben, wenn
wir uns vergegenwärtigen, dass wir in jeder Minute
unseres wachen Lebens den optischen Reizen von
Bildern ausgesetzt sind.
Ein interessanter Beleg für die heute im Abendland allgemein verbreitete Ansicht, ein Bild sage
mehr als tausend Worte (bzw. in Abwandlung
davon: ein Bild sage mehr, als Worte könnten),
ist die Verwendung von Bildern im Journalismus
- durchaus auch im seriösen Journalismus; die
bezeichnenderweise so genannte BILD-Zeitung
ist nur der pervertierte Auswuchs. Hier dient das
Bild nicht nur quasi als Beleg, sondern auch als
politischer Kommentar, als Hinterfragung, gelegentlich sogar als Kampfmittel. Als solches wurde in der Weimarer Republik etwa die Fotocollage durch Künstler wie John Heartfield genutzt,
heute sind es oft Karikatur und Cartoon.
Wie selbstverständlich sind
Bilder?
Und selbst wenn es früher vergleichsweise ruhig
zuging: bereits unsere Urgroßeltern waren mehr
Bildern ausgesetzt, als fast alle Generationen vor
ihnen. Immerhin ist die Fotografie mehr als 150 Jahre alt, und schon im 19. Jahrhundert konnte, wer
da wollte, sich Bilder in Galerien ansehen; Kunst
schmückte zunehmend den öffentlichen Raum, und
die kommerzielle Variante, das Plakat, hing fast
überall. So war es, wie gesagt, zumindest in den
Städten. Aber im Vergleich dazu war auf dem Land
fast noch Mitttelalter.
Bildlich gesprochen.
Wenn wir versuchen, uns vorzustellen, wie der
Mensch des Mittelalters - sagen wir, des dreizehnten Jahrhunderts - die Welt sah, müssen wir einige
Anstrengungen unternehmen. Erst einmal müssen
wir die ganze Bilderflut der Neuzeit völlig ausblenden. Bilder im Heim kannte man damals nicht.
Punkt. Nicht auf dem Lande - da schon gar nicht aber auch nicht in der Stadt, weder beim Handwerker noch beim Patrizier. Lediglich der Adel mochte
das eine oder andere Gemälde in seinen zugigen
Gemäuern hängen haben, der reiche Adel vielleicht
sogar einen Gobelin mit Jagdszenen, aber das war
es dann auch schon.
Bleiben die Kirchen: hier vielleicht eine bemalte
Altarwand, ein gemeißeltes Grabmal der örtlichen
Raubritterfamilie, aber auch hier nicht viel mehr.
Natürlich gibt es großartige Kunstwerke aus dem
Mittelalter; gerade hier in Würzburg, der Wirkungsstätte von Tilman Riemenschneider, sind etliche zu bewundern. Aber die waren die großen
Ausnahmen, einzigartig, weil sie so rar waren und
großartig, weil sie ohne Beispiel sind.
Und wie sah der Mensch von
damals seine Welt?
Wahrscheinlich viel direkter, unmittelbarer als wir.
Wenn man davon ausgeht, dass jedes wie auch
immer geartete Bild dem
Menschen etwas sagt,
sei es durch die Wahl
des Ausschnitts, durch
das, was es zeigt und
was nicht, mit welchen
Mitteln und in welcher
Stilisierung, dann war
eine solche Art der WeltInterpretation dem mittelalterlichen Menschen
fremd. Was über das
unmittelbare Erleben hinausging, war entweder
der Bericht anderer oder
die Predigt des Geistlichen in der Kirche: die
Kirche sprach per definitionem die Wahrheit, und der Gläubige zweifelte
nicht. Nicht an den ewigen Wahrheiten, an ein Le-
Unterhaltung
ben in Gnade, wenn er Glück hatte, und die nur allzu reale Gefahr der ewigen Verdammnis. Die düsteren Bilder der Offenbarung waren ebenso wahr wie
das Leid und die Entbehrungen des Diesseits. Und
wenn die wenigen Reisenden, Kaufleute vielleicht,
und Pilger, von den Wundern ferner Gegenden erzählten, dann waren diese ebenso wahr. Die Bilder
dazu lieferte die eigene Fantasie.
In den meisten Dorfkirchen hingen keine Bilder,
und wenn, dann unbeholfene Szenen in wenig realistischer Darstellung. Bilder kannte der - sagen
wir einmal, der 'normale' - Mensch im Mittelalter
praktisch nicht, zumindest nicht Bilder im heutigen Sinn(1). Und wenn die Menschen einander Geschichten erzählten, hatten diese ihre eigene Wahrheit, denn bestätigt wurden sie in der Vorstellung
der Menschen, und dort mischte sich das selbst Erlebte, das selbst Gehörte und das selbst Dazuerfundene. Was der damalige Mensch nicht kannte, war
die grundlegende Skepsis des modernen Menschen,
dieses "Ich glaub's erst, wenn ich es mit eigenen Augen gesehen habe". Noch im digitalen Zeitalter, wo
die Bilder im Handumdrehen manipulierbar sind,
will der heutige Mensch Bilder als Beweis, und auch
wenn er im Kino am liebsten über die special effects
staunt, glaubt er an die Wirklichkeit der Bilder. Und
sehr oft ist diese Welt, die ihm die Bilder zeigen,
auch um einiges schöner als die Welt seines eigenen
Erlebens, und gerade deshalb ist er ja so fasziniert
von Bildern. Bilder sind geradezu ein Wert an sich.
124
(1) Die meisten Menschen hatten auch nur ein ungenaues
Bild von sich selbst: die wenigsten hatten einen Spiegel!
Obwohl es frühe Formen des Spiegels bereits in der Antike
gab, wird für die meisten Menschen ein tauglicher Spiegel erst seit vielleicht vier, fünf Jahrhunderten greifbar.
Und jetzt stellen Sie sich das bitte einmal vor: eine
Welt ohne Bilder. Eine Welt, die nur aus sich selbst
heraus existiert. Belebt nur durch Ihre Erinnerungen, Ihre Fantasie. Was gilt, was ist wahr? Wem
trauen, wenn nicht sich selbst?
Und die alten Geschichten?
Die, die von Generation zu Generation weiterleben,
die Geschichten von den Riesen im dunklen Gebirg,
den Geistern in den Wassern, den Unholden im
Unterholz - sind die etwa nicht wahr? Und die Geschichten von den Helden, die in fernen Ländern
gefochten, dem Kaiser im heiligen Reich und den Königen von Böhmen und von Polen - diese Herren
gibt es doch? Freilich, so und kaum anders wird es
gewesen sein, damals schon und heute noch, so gewiss wie die Geschichten wahr sind von Noah und
König Salomo.
Für Gewissheiten braucht man keine Bilder; wahre
Geschichten werden nicht wahrer, wenn man Bildchen dazumalt. In diesem Sinne ist das Mittelalter
noch gar nicht so lange her. Die Allgegenwart der
Bilder hat noch keine lange Geschichte. Sie ist ein
Zeichen von Überfluss und Oberflächlichkeit; die
Bilder werden in ihrer Fülle belanglos: ohne Belang, unwichtig, austauschbar. (2)
Ist Ihnen schon einmal aufgefallen, dass Märchen
praktisch immer in einer undefinierbaren Zeit (es
war einmal - irgendeinmal, once upon a time) stattfinden, und wenn eine Welt etwas deutlicher wird,
(2) Um Missverständnissen vorzubeugen: Man kann auch
ganze Geschichten in Bildern erzählen. Auch das ist eine
Kunst: die der Comics, der bandes desinées, der fumetti.
ist es immer die vorindustrielle Zeit des Mittelalters,
in der es Mühlen gibt, aber keine Fabriken, Könige
und Prinzessinen, aber keine Büroangestellten. Und
doch ist dies fast unerheblich: was zählt, sind die
Geschichten, ist die Schlauheit des Helden, die Anmut und Schönheit der Heldin, und natürlich zählt
der Schluss: "Sie lebten glücklich und zufrieden bis
ans Ende ihrer Tage", denn das war im wirklichen
Mittelalter den Menschen nur selten vergönnt. Das
Mittelalter ist nur Staffage - nicht umsonst wurden
die Märchen von den Romantikern mit ihrem Mittelaltertick "entdeckt". Das Hintergundbild zu einem Märchen malt sich jeder selbst im Kopf, und
dann sind diese alten Geschichten auch heute noch
wahr.
Märchen sind komplexe Metaphern
Metapher = rhetorische Figur, bildlicher Ausdruck, oft zur Verlebendigung und Veranschaulichung von abstrakten Begriffen, bei der ein Wort
nicht in seiner wörtlichen, sondern in einer übertragenen Bedeutung benutzt wird („das Haupt
der Familie“ für „Vater“, „Fuchs“ für „listiger
Mensch“), wobei das Gemeinte eine Vorstellung
zum Ausdruck bringt, die aus einem anderen Bereich stammt und (im Gegensatz zur Metonymie)
keine reale Beziehung zum Gemeinten hat (z. B.
„Bett“ für „Flussrinne“)
125
Unterhaltung
Eine Sprache lebt in und durch ihre Metaphern.
Ob es eine Sprache gibt oder je gegeben hat, die
ohne Metaphern ausgekommen ist, weiß ich nicht.
Es würde mich doch sehr wundern; sie mag zur Not
funktionieren: lebendig wäre sie nicht (Esperanto?) Denn Metaphern machen eine Sprache nicht
nur anschaulicher; jedes sprachliche Bild (3), jeder
implizite Vergleich - ein solcher ist die Metapher ja
- stellt Bezüge her und ordnet zu, hilft verstehen.
Metaphorischer Sprachgebrauch reicht vom Klischee, vom unbemerkten Bild, das so vielfach benutzt wurde und wird und das abgegriffen ist bis
zur Unauffälligkeit, bis hin zur elaborierten Struktur, zu einer an vielfältigen Bezügen reichen erzählerischen Figur, wie sie eben auch das Märchen ist.
Das Mittelalter prägt unseren sprachlichen Zugang
zur Welt jedoch nicht nur im Märchen. Auch ein
nicht geringer Teil unserer Sprichwörter, Bauernregeln – die sowieso - und Redensarten bezieht sich
auf die Welt des Handwerks, ein bäuerlich geprägtes und daher dörfliches, bestenfalls kleinstädtisches, auf jeden Fall vorindustrielles Umfeld. Das
geht sogar so weit, dass sich einige der verwendeten Bilder dem heutigen Menschen gar nicht mehr
erschließen und die Redensart daher scheinbar keinen Sinn ergibt.
126
Bauernregeln entstammen, wie der Name schon
sagt, der bäuerlichen Welt und werden oft scherzhaft, immer mit einer ironischen Distanz "zitiert".
Wem kräht schon noch der Hahn auf dem Mist, und
eine scheinbar wertlose, parodistische Umdichtung
wie "Wenn der Hahn kräht auf dem Mist / ändert
sich das Wetter / oder es bleibt, wie es ist", eine
solche Parodie führt ja das Ganze auch nicht ad
absurdum, sondern bestätigt in ironischer Übertreibung das Prinzip; was für die Welt von damals galt,
ist heute nicht von vorneherein falsch. "Im Januar
Donnergroll macht Kästen und Kisten voll." Das
mag in den meisten Fällen stimmen, aber die Kästen
und Kisten sind die des Bauern; wir wissen meist gar
nicht mehr, welch "Kisten" und "Kästen" das überhaupt sein sollen.
Oder: "Scheint am Lichtmesstag die Sonne klar,
gibt's Spätfrost und kein fruchtbar Jahr" - was mit
Lichtmesstag gemeint ist? Mariä Lichtmess ist ca 40
Tage nach Weihnachten bzw. der 2. Februar und ein
wichtiger Tag im bäuerlichen Kalender: der Wiederbeginn der landwirtschaftlichen Arbeiten nach der
winterlichen Zwangspause und das Ende des Jahres
und Zahltag für Knechte und Mägde (so man hatte).
Auf jeden Fall ist der Tag nach dem alten Heiligenkalender früherer Zeiten benannt, und nicht nach
einem modernen Datum!
Und allgemeine Redensarten?
Schauen wir uns einmal ein paar an: "Etwas im
Schilde führen" und "für jmd. eine Lanze brechen"
(beides beim ritterlichen Turnier) (4), "sattelfest
sein", "aus dem Stegreif (=Steigbügel)", "das Heft
(den Griff des Schwertes) in der Hand haben",
(3) im Lichte des oben Gesagten eigentlich ein Oxymoron,
ein Widerspruch in sich: das „sprachliche Bild“ - und doch
ist es genau das, was eine Metapher ausmacht.
(4)gehören zu den wenigen Redensarten, die zwar erkennbar aus dem Mittelalter, aber nicht aus der bäuerlichen Welt stammen
"sein Licht unter den Scheffel (5) stellen", "sein
Scherflein beitragen" (ein Scherflein ist eine sehr
geringe Münze), "jmd um Haus und Hof bringen";
"alles unter Dach und Fach (der Scheune, und zwar
nach Beendigung der Ernte)". "Jmd [nicht] das
Wasser reichen [können]"(nach dem Mahl, bei dem
man mit den Fingern gegessen hatte); "jmd einen
Korb geben", "ins Fettnäpfchen treten", "jmd an
den Pranger stellen" und ähnlich "jmd etwas anhängen" (nämlich aus Strafe und zur Beschämung).
Und so weiteer und so fort.
Wie überhaupt viele Redewendungen und Sprichwörter zumindest indirekt die Lebens- und Erfahrungswelt früherer Zeiten widerspiegeln. Die Prägnanz vieler Formulierungen lässt außerdem auf die
oben dargelegte Unmittelbarkeit und Unvermitteltheit der damaligen Welterfahrung schließen.
Wir zehren heute noch davon.
Alle Redensarten mit "Bär" ("einen Bären aufbinden", "einen Bärenhunger haben" etc.) dürften
recht alt sein: Bären gibt es in Deutschland seit
dem 18. Jahrhundert nicht mehr. Für den "Wolf im
Schafspelz" gilt ähnliches: Wölfe gibt es hier seit
weit mehr als hundert Jahren nicht mehr.
Soweit die Redewendungen. Sprichwörter sind
dagegen volkstümliche Erfahrungsweisheit, prägnant zugespitzt in der Formulierung und syntaktisch jeweils eine selbständige Einheit und nicht nur
Satzteil wie die Redewendung. Interessanterweise
kannte der mittelalterliche Mensch erheblich mehr
Sprichwörter als der moderne Mensch: es war ja die
Erfahrungsweisheit von Generationen (wie wir sie
heute in Bibliotheken bzw. ins Internet und sonstwohin verbannt haben). Zu den Sprichwörtern aus
dem Mittelalter gehören zum Beispiel "Aller guten
Dinge sind drei" ('Dinge' bezieht sich hier auf das
altgermanische Thing, das Gericht: Dreimal im Jahr
war Gerichtstag). "das schlägt dem Fass den Boden
aus", "umgekehrt wird ein Schuh draus" oder "wes
Brot ich ess, des Lied ich sing"
(5) Der Scheffel ist ein schaufelartiges Gefäß, das früher
als Getreidemaß verwendet wurde. Ein Licht, das man unter den Scheffel stellt, ist abgeschirmt, es leuchtet nicht
weit. (c) Dudenverlag
127
Theoretisch besteht kein wesentlicher Unterschied
zwischen einer handschriftlichen Aktennotiz und einer mittelalterlichen Handschrift: beide sind manu
scriptum, mit der Hand geschrieben: Manuskripte.
Aber schon ein flüchtiger Blick offenbart den großen Unterschied, denn Aktennotizen sind halt doch
eher vergänglich, die mittelalterliche Handschrift
ist für die Ewigkeit geschrieben, sub specie aeternitatis. Das trifft umso mehr zu, wenn man bedenkt,
dass die modernsten Speichermedien höchstens
Jahrzehnte überdauern (USB-Stick max. 10 Jahre,
CD ca. 50 und DVD vermutlich 100 Jahre), dass alle
paar Jahre ein Systemwandel die alten Medien unbrauchbar macht (Disketten zum Beispiel kann man
inzwischen zu den Floppy Disks auf den Sondermüll
werfen), und dass so gesehen das neue Cloud Computing womöglich auch nur so ein Wölkchen am
Horizont ist, das sich bald wieder verzieht. Manuskripte leben Jahrhunderte, und sie sind es wert.
128
Wenn sie aus dem Mittelalter stammen, und das tun
die meisten, sind sie auf Pergament geschrieben
(Vellum).Es war dies eine aufwendig bearbeitete
Tierhaut (vorzugsweise von neugeborenen Kälbern)
und deswegen teuer. Nicht nur musste die Haut gereinigt, getrocknet, (mit Bimsstein) geschabt und
gebleicht werden – so ein Codex verschlang eine
ganze Kälberherde. Weil schon das Schreibmaterial so kostbar war, wurde das darauf Geschriebene
mitunter wieder abgekratzt und die Fläche neu
beschrieben – das nannte man „Palimpsest“, und
mit modernen Techniken lässt sich mitunter der ursprüngliche Text (der ja älter und daher oft als Dokument wertvoller war) rekonstruieren.
All dies geschah in sogenannten Scriptorien (fast immer in Klöstern) und diente vor allem einem Zweck:
dem Vervielfältigen
(Kopieren) von Texten,
Jahrhunderte
vor Johannes Gutenberg und erst recht
vor
Karl-Theodor
zu Guttenberg. Cut
and Paste war nicht
drin: Ein Manuskript
zu kopieren dauerte
Monate, wenn nicht
Jahre! In den großen Scriptorien bildeten sich Spezialisten heraus: Schreiber für den reinen Textteil,
Künstler für die verzierten Initialen, Maler für die
Bildseiten. Oft jedoch war der gesamte Text einem
einzigen Schreiber (bzw. einer Schreiberin: es gab
auch Frauen in Scriptorien) anvertraut, und da
kommt man bei näherer Betrachtung aus dem Staunen nicht mehr heraus.
evor wir zu den Beispielen kommen:
Wie gingen die mittelalterlichen
Spezialisten vor?
Zunächst werden mit Zirkel und Griffel feine Hilfslinien gezogen („Radieren“ ging bedingt: man konnte mit einem Federmesser den Fehler vorsichtig
abkratzen!), dann wurde mit einem Federkiel (Gänse- oder Schwanenfeder), der immer wieder nachgeschnitten werden musste, der Text geschrieben.
Die dazu verwendete Tinte befand sich in einem
(Rinder-)Horn (engl. inkhorn; daher der Ausdruck
für übertrieben bildungslastige Ausdrucksweise: inkhorn terms). Eine gute, deckende Tinte herzustellen war eine hohe (und oft als Geheimnis gehütete)
Kunst: die Mischung enthielt gewöhnlich Galle von
Galläpfeln, Gummi arabicum, Ruß bei schwarzen
und Eisen- oder Mennige (ein leuchtendrote, gifti-
ges Pulver auf Blei-Basis) bei
farbigen, meist roten Tinten.Von dem Wort Mennige
stammt übrigens letztlich das
Wort Miniatur ab (von miniare „rot malen“: der Anklang
an mini- ist zufällig!).Viele wertvolle Handschriften
sind sehr bunt, und das setzt
kompliziert herzustellende
Farben, Tuschen und Tinten
voraus. Man musste weitreichende Kenntnisse von natürlichen wie künstlichen,
anorganischen wie organischen Färbemitteln haben. Karmin aus vermahlenen Schildläusen, Purpur
von der Purpurschnecke, mineralisch als Grünspan
oder Zinnober, grün aus Pflanzensäften. Bei ganz
besonders kostbaren Handschriften wurde immer
wieder Blattgold aufgelegt, eine hauchdünn ausgeschlagene Folie des Edelmetalls, die mit einem geeigneten Kleber auf dem Blatt fixiert wurde, etwa
mit Terpentin- oder Leinöl, Eiweiß oder Fischleim..
Je nach Text und Inhalt der Handschrift wurden Initialen ausgeschmückt; bei älteren oder einfacheren
Manuskripten zumindest rot hervorgehoben: daher „Rubrik“ (von „ruber“: lat. rot).
Nachdem die mittelalterliche Buchmalerei
über viele Jahrhunderte praktiziert wurde,
und das in Europa und im Orient, gab es
vielfältige Formen, Schulen und Traditionen. Die ältesten Manuskripte sind byzantinisch; wobei wir uns hier auf die Tradition
seit der Erfindung des Codex (der die ältere Schriftrolle ablöste) beziehen, und die
Kunst endete allmählich mit der Erfindung
des Buchdrucks im späten 15. Jahrhundert.
Das sind gut tausend Jahre!
Viele Handschriften werden vor allem durch
die Details am Rande interessant. So gibt es
gelegentlich Anmerkungen des Kopierers,
sogenannte „Glossen“, bescheiden am Rand
oder durchaus auch einmal mitten im Text.
In diesem Zusammenhang seien die „Würzburger
Glossen“ erwähnt, die zu den ältesten Belegen der
Altirischen Sprache (also des Frankenapostels Muttersprache) gehören.
Oft finden sich am Rand von Manuskripten auch
„Anmerkungen“ zeichnerischer Art, kleine Bildchen, Katze und Maus oder lustige kleine Ungeheuer, oder auch Alltagsszenen, die uns vieles über das
Leben im Mittelalter verraten. Hier sind es besonders Manuskripte wie der Luttrell Psalter, die ganze
Geschichten erzählen.
Wer sich etwas ausführlicher mit mittelalterlichen
Manuskripten beschäftigt, wird sehr bald auf die
frühen inselkeltischen Manuskripte wie das Gospel
of Lindisfarne, das Book of Durrow oder das buchstäblich atemberaubende Book of Kells stoßen.
Wegen Walther von der Vogelweide und anderen
Minnesängern interessiert viele die Große Manessesche Liederhandschrift aus dem frühen 14. Jahrhundert. Aber auch das Stundenbuch des Herzogs von
Berry, Les Très Riches Heures du Duc de Berry aus
dem 15. Jahrhundert ist ein in jeder Hinsicht grandioses Buch.
Peter Hauck
Detail aus dem Luttrell Psalter
129
Unterhaltung
Verwandtenquiz
1. „Onkel und Tante, ja, das sind Verwandte, die
man am liebsten nur von hinten sieht“ Woher stammt das Zitat?
2. „Onkel“ und „Tante“ sind eingebürgerte Namen
– aus welcher Sprache?
Wie lauten die alten deutschen Namen?
8. Woher kommt das Wort „Mischpoke“ für den
Familienclan?
9. Was bedeuten die altehrwürdigen Verwandtschaftsbezeichnungen „Schnur“ und „Eidam“?
3. Welchen Verwandschaftsgrad drückt das schöne
schwedische Wort „morbror“ aus?
10. Wessen „Sohn“ war Kara Ben Nemsi?
4. Was bezeichnet im Fränkischen (und Nachbargebieten) das fast makabere Wort „Dote“?
11. Goethe schrieb ein heute kaum bekanntes Trauerspiel mit dem Namen Die natürliche Tochter. Was
heißt das?
5. Welchen Verwandten bezeichnet das jiddische
„Tate“?
12. Was ist ein „angenommenes Kind“?
6. Auch „Cousin“ und „Cousine“ sind importiert –
wie heißen sie auf deutsch?
130
7. Aus welcher Sprache stammt das Wort „Clan“
für „Sippschaft“?
13. Was ist ein „Schwippschwager“?
leider unübersetzbar
I'm my own grandpa
Verwandtenquiz –
Die Antworten
Many many years ago when I was twenty-three
I was married to a widow who was pretty as could be
This widow had a grown-up daughter who had hair of red
My father fell in love with her and soon the two were wed
1. Aus der Operette Der Vetter aus
Dingsda von Eduard Künneke
This made my dad my son-in-law and changed my very life
My daughter was my mother, 'cause she was my father's
wife
And to complicate the matter even though it brought him
joy
He soon became the father of a bouncing baby boy
3. Wörtlich „Mutterbruder“, also den
Onkel mütterlicherseits
The little baby then became a brother-in-law to Dad
And thus became my uncle though it was very sad
For if he was my uncle then that also made him brother
To the widow's grown-up daughter who of course was my
step-mother
7. Aus dem Gälischen
Father's wife then had a son who kept him on the run
He became my grandchild 'cause he was my daughter's son
My wife is now my mother's mother and it makes me blue
Although she is my wife she is my grandmother, too
10.Laut Karl May bedeutet der Name
„Sohn der Deutschen“
Now if my wife is my grandmother then I'm her grandchild
Every time I think about it nearly drives me wild
'Cause now I have become the strangest case you ever saw
As husband of my grandmother, I am my own grandpa
13. Entweder der Mann der Schwester
meiner Frau, oder der Bruder vom
Mann meiner Schwester… - jedenfalls
angeheiratete Verwandtschaft.
(Moe Jaffe / Dwight Latham)
Now I'm my own grandpa, I'm my own grandpa
It sounds funny I know, but really it's so
I'm my own grandpa
2. Aus dem Französischen, Oheim und
Muhme
4. den Patenonkel
5. Vater
6. Vetter und Base
8. Aus dem Jiddischen
9.Schwiegertochter und Schwiegersohn
11.Ein uneheliches Kind
12.Ein adoptiertes Kind
131
Unterhaltung
Wie heißt das auf „deutsch“?
Nicht nur in Deutschland
spricht man deutsch, sondern
auch in Österreich und in
den meisten Kantonen der
Schweiz, auch wenn es sich
nicht immer so anhört. Und
in Südtirol. Und natürlich
auch in Liechtenstein und Luxemburg. Man hört es auch
stellenweise in Belgien (wo es
immerhin die dritte Landessprache ist), in den Niederlanden (v.a. Limburg) und in
Polen. Und es ist die Kommandosprache der Schweizer
Garde im Vatikan“staat“.
Aber versteht man das
Deutsch dieser Menschen als
bundesrepublikanischer Muttersprachler? Und wie viel
vom Deutsch der Deutschen
Demokratischen Republik unseligen Gedenkens (1) kennt
man noch?
Testen Sie selbst!
Hier sind ein paar Perlen
zusammengestellt. Wir
beginnen jeweils mit einer
leichteren Übung.
132
Austria
Matura
Beisel
leiwand
Ribisl
Trafik
Klubobfrau
entrisch
Helvetia
Velo
es währschaftes
Zvieri
Pfanne
stossend
Bundesweibel
Hahnenwasser
Saaltochter
DDR
Broiler
Aktendulli
Aluchips
Plaste
Kombine
Weltniveau
Schwebedeckel
von anderswo
Dachdecker
Gluf
Kumst
Knirk
Kranewit
Bemme
Dult
Wuddel
Auflösungen
Austria:
Matura entspricht unserem Abitur. Beisel ist die Kneipe. Wenn etwas leiwand ist, dann gefällt es sehr, ist also toll, klasse usw. Ribisl sind Johannisbeeren; die Trafik ist ein Tabakladen; die Klubobfrau ist Fraktionsvorsitzende, und wenn einem im Kopf ganz entrisch wird, wird einem dabei
ganz wirr.
Helvetia:
Velo ist ein Fahrrad, es (=ein!) währschaftes Zvieri ist eine ordentliche
Mahlzeit um vier Uhr, die Pfanne ist der Kochtopf. Wenn etwas als stossend empfunden wird, ist es anstößig. Der Bundesweibel ist ein Amtsdiener, Hahnenwasser ist Leitungswasser, und die Saaltochter ist die Kellnerin.
DDR:
Der Broiler war und ist ein Grillhähnchen. Aktendulli hieß der Heftstreifen,
mit denen man Blätter zusammen- und dann abheften kann.
Da die Ost-Mark aus Aluminium war, nannte das Volk die Mümzem gern
Alu-Chips. Plaste bedeutete Plastik und war, wie die Elaste (auch Plastik)
gewöhnlich aus Schkopau. Kombine hieß der Mähdrescher, weil er auf russisch so heißt. Pikanterweise ist das russische Wort aus dem Englischen des
Klassenfeinds entlehnt (combine harvester).
Weltniveau gab es kaum, aber es war ständig davon die Rede.
Der Schwebedeckel, auch Wurfscheibe, war, wie man so schön auf deutsch
sagt, eine Frisbeescheibe.
von anderswo
Dachdecker heißt in Köln der – Klempner. Gluf ist eine Stecknadel im Alemannischen. In Thüringen nennt man das Sauerkraut Kumst – das Wort
(nur das Wort!) hängt zusammen mit Kompost. Im McPomm (Mecklenburg-V.) nennt man den Wacholder Knirk; an der Donau heißt er Kranewit.
Bemme ist sächsisch für “belegtes Brot” und kommt übrigens aus dem Sorbischen. Dult ist im Bairischen Jahrmarkt/Messe (was dem Wüburger sein
Kiliani, ist dem Münchner die Auer Dult). (2)
Wuddel schließlich heißt die Karotte in Norddeutschland (von „Wurzel“);
das Ding heißt Mohrrübe in Berlin, Jarmel im Ostpreußen, Muhr in Kölle,
Mehre in Mähren (!), Murke in Wien und „gelbe Rübe“ in Würzburg.
Da wird einem ja ganz entrisch, bei so viel Deitsch...
(1)
Natürlich: Es war nicht alles schlecht, „driehm“: aber die Sprache war
oft eine Herausforderung!
(2) und nicht etwa das Oktoberfest – das ist für die Touristen
Auflage: 1000 Exemplare, Erscheinungstermin: August 2011, Grafische Gestaltung: Weidner Design, Würzburg
Würzburger Dolmetscherschule
Paradeplatz 4 · 97070 Würzburg
Telefon 0931 52143 · Telefax 0931 55694
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