Pressebericht zur HV des Jägerverein Toggenburg 2015
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Pressebericht zur HV des Jägerverein Toggenburg 2015
St. Gallen. „ dem Wolf den Zahn, dem Luchs den Kreuel….“ Die 74. HV des Jägerverein Toggenburg, wurde zwar nicht mit dem Rufen des Alpsegens eröffnet. Zumal die obigen Bitten auch eher auf Sarganseralpen zu hören wäen. Vor allem die getupfte Raubkatze gab dann aber doch noch zu reden. Doch darüber später. Vorerst soll das Augenmerk auf die Hauptgeschäfte der Versammlung gerichtet sein, die durch Otto Küpfers Hornisten angeblasen und eröffnet wurde. Für die zügige Abwicklung der anstehenden Geschäfte sorgte einmal mehr Köbi Rutz, der als Gäste RR Beni Würth, Städtlipräsident Matthias Müller, Dr. Dominik Thiel, Leiter des ANJV, Rolf Domenig, Präsident RJSG, und Conny Schmid, Präsidentin JV See & Gaster, begrüssen konnte. Willkomm geboten wurde auch den 91 anwesenden Vereinsmitgliedern. In seinem Jahresbericht streifte Rutz noch einmal in geraffter Form die wichtigsten Änderungen im teilrevidierten Jagdgesetz. Erwähnt wurden durch ihn die Vereinfachung und Straffung der administrativen Verfahren bei der Reviervergabe das aufgaben- und einnahmegerechte Finanzierungsmodell der Jagd die materielle Neuregelung im Bereich Wildschaden die Verbesserung des Lebensraum- und Artenschutzes der jährliche Nachweis der Treffsicherheit für aktive Jägerinnen und Jäger die klare Aufgabenteilung zwischen Kanton und Gemeinde Er dankte RR Beni Würth für das bewiesene jägerfreundliche Vorgehen. Gleiches erhoffe er nun für die durch das VD erlassene Revision der Jagdverordnung. Das Jagdschiessen 2014 darf nach Rutz mit 103 Schiessenden als Erfolg gewertet werden, zumal das angestrebte Vorstandsziel – mehr als 100 Schützinnen und Schützen- erreicht werden konnte. Vermutlich wurde von vielen die willkommene Gelegenheit, das Kugelprogramm des OBLIGATORISCHEN 1 : 1 schiessen zu können, 1 rege genutzt. Rutz dankte am Schluss dieser Ausführungen allen, die in irgend einer Weise zum guten Gelingen des Jagdschiessens beigetragen hatten, herzlich. Weitere Bemerkungen betrafen die wieder aktivierte Hundegruppe des Jägervereins, wobei er den Kameraden Migg Loser und Jean-Claude Forrer für ihren grossen Einsatz ebenso herzlich dankte. Die Toggenburger RotwildjägerInnen waren auch im vergangenen Jagdjahr sehr gefordert, galt es doch der 103 vom ANJF für die Hegeregion Toggenburg zum Abschuss auferlegten Hirsche habhaft zu werden. Wobei aber höchstens 16 Stiere erlegt werden durften. Lagen sie auf der Strecke musste auch die Bejagung des 14Enders+ eingestellt werden. Eine Vorgabe, die nicht überall verstanden wurde. Trotzdem wurden in der Region (Nesslau – Wildhaus) 92 Stück Rotwild geschossen. (Der Stier Nr. 16 fiel am 18. Oktober 2014). Das GV betrug 1:4.75 (inkl. Hirschkälber) oder 1:2.43 (männlich:weiblich). Damit konnten 90% des geforderten Abschusses getätigt werden. (In der RHG1 wurden von den 501 geforderten Hirschen deren 404 erlegt, was einer Abschusserfüllung von 80 % und damit dem schlechtesten Resultat seit 12 Jahren entspricht. Rutz bedankte sich auch im Namen des Hegeobmanns Toggenburg bei allen Jagdausübenden für den tatkräftigen Einsatz. Das Schrotschiessen 2014 im Steinbruch Starkenbach geriet einmal mehr zu einem grossen Erfolg. Dies nicht zuletzt dank der Unterstützung durch den dortigen Betriebsleiter und gleichzeitigen Vereinskassier. Als Novum wurde ein Wildabend im Hotel Rössli in Alt St. Johann durchgeführt. Erfreuliches konnte Rutz auch über die Jagdhornbläsergruppe berichten, die 2014 wieder zum Besuch eines Hubertusgottesdienstes einlud. Zu einem grossen Erfolg geriet auch die eigene Homepage, die unter www.jagd-toggenburg.ch von allen Mitgliedern erreichbar sein wird. Sie wird von Dominik Rüegg verwaltet und aktuell gehalten. Rutz ergänzend teilte Migg Loser noch die Daten der vier Schweisshunde-Übungen und zwei kantonalen Schweissprüfungen für 2015 mit. Im vergangenen Vereinsjahr wurde mit den Hunden an fünf Wochenenden gearbeitet, wobei die Übungen im Schnitt von acht Gespannen genutzt wurden. Vier Hunde brachten ihre Führer an einer der beiden Prüfungen erfolgreich zur Decke. Das Vereinsvermögen erlitt eine leichte Abnahme, die durch den Kassier gut erklärt und begründet wurde, so dass darüber nicht diskutiert wurde. Gleiches gilt für die 2 Bilanz und den Voranschlag. Den Anträgen der Revisoren wurde daher einstimmig gefolgt. Zu keinen Diskussionen gab auch das Traktandum Wahlen Anlass. Sämtliche Vorstandsmitglieder und die Kassenprüfer treten wieder an und wurden ohne Gegenstimme in ihren Funktionen bestätigt. Einstimmigkeit ergab auch die (Wieder)Wahl des Präsidenten. Zum Klang des Kyrie aus der Hubertusmesse gedachten die Versammelten Karl Kaiser, Wildhaus, und Niklaus Weber, Schänis, deren Lebensweg im vergangenen Jahr vor dem Tor zur Ewigkeit geendet hatte. Vier weitere Mitglieder traten aus dem Verein aus. Umso mehr freute sich der Präsident über die 17 Gesuchssteller, die in Lichtensteig einstimmig im Verein aufgenommen wurden, der neu nun 264 Mitglieder zählt. (2012 waren es noch 204). Sieben Kameraden durfte Rutz das goldene Veteranenabzeichen ans Revers heften. Rolf Domenig, Präsident RJSG, orientierte kurz über den Massnahmenplan für einen nachhaltigen Umgang in der Wald-Wild-Lebensraum-Thematik. Darin sind (auf ca. 60 Seiten) 9 Massnahmen, deren Prozessablauf, ihre Ziele und die damit verbundenen Aufgaben aufgelistet. Sie finden sich vereinfacht dargestellt auch auf einem Flyer. Domenig sieht den daraus resultierenden Nutzen in der Tatsache, dass es kein Papier brauche, wenn Förster, Landwirt und Jäger harmonieren. Rutz schilderte in einem ergänzenden Votum die Auswirkungen der starken und andauernden Luchspräsenz im obern Toggenburg auf die Reh- und Gamspopulationen. Er unterstrich das Gesagte mittels „handfester“ Zahlen aus dem 1800 ha grossen Jagdrevier Stein, mit dem er als Obmann seit über zwanzig Jahren verbunden ist. Konnten in frühern Jahren durch die sieben Pächter und ihre Gäste im Schnitt noch 33 Rehe und 27 Gams erlegt werden, so waren es 2014 noch 12 Rehe und 4 Gams. Rutz verhehlte nicht, dass er die Nachhaltigkeit der Jagd in diesen Luchsgebieten stark in Zweifel stelle und er sich frage, ob Bestandesregulation durch die Jagd im Kanton St. Gallen noch ein Thema darstelle. RR Würth hielt zu Beginn seiner Ausführungen fest, dass die Ziele des LUNO-Projekts erreicht wurden und dass heute sogar fast zu viele Luchse vorhanden seien. Er verwies aber auf die Änderungen im Bundesjagdgesetz, das Eingriffe in Luchs- und 3 Wolfpopulationen vorsehe, wenn dies zur Erhaltung von Schalenwildbeständen notwendig sei oder andere Risiken und Schäden vermieden werden sollten. Namentlich erwähnt wurde die Motion Engler im SR. Das letzte Wort hätte diesbezüglich allerdings die Politik. Würth verhehlte aber nicht, dass ein Revisionsprojekt in der Regel 2 bis 3 Jahre andaure. Er hielt zudem fest, dass betroffene Jagdgesellschaften für ihre Mithilfe beim Grossraubwild-Monitoring in Form leistungsorientierter Abgeltungen entschädigt würden. Zudem würden Pachtpreise während der Dauer von 8 Jahren nicht geändert. Die Pachtvergaben würden nach neuem Modus auf den 1. April 2016 erfolgen. Am Schluss seiner Ausführungen dankte der Regierungsrat aber allen Jägerinnen und Jägern für ihren tatkräftigen Einsatz zu Gunsten von Wald und Wild. Aber auch für die gute Zusammenarbeit mit dem Amt und der Wildhut. Dominik Thiel bestätigte wie sein Vorredner die Tatsache einer (zu)starken Luchszunahme. Ebenso wenig lasse sich leugnen, dass die Reh- und Gamsbestände in verschiedenen Revieren auf einem Tiefstand angelangt seien und es Zeit für die Regulierung der Raubkatzen geworden sei. Auch er verwies auf die Bearbeitung der Jagdverordnung des Bundes. In einzelnen Revieren würden die Abschusszahlen gesenkt, um die Nachhaltigkeit der Jagd zu gewährleisten. Im Weitern wies der Amtsleiter darauf hin, dass der Kanton den Schiessnachweis erst ab 2016 verlange. Dieser sei allerdings wichtige Voraussetzung für eine Bewerbung als Pächter. Thiel sprach auch kurz die Besenderung von Rotwild an und verwies auf verschiedene Medienanlässe durch Wildhut und Forst im Rahmen der PR-Kampagne Wald-Wild. Den Reigen der Redner beschloss Lichtensteigs Stadtpräsident. Er dankte Vorstand und Verein für die Durchführung von Pelzmarkt und Vereins-HV. Den anwesenden Jägerinnen und Jägern aber für die Erfüllung ihrer wichtigen und vor allem auch der nichtjagenden Bevölkerung dienenden Tätigkeit. Sichtbares Zeichen der Wertschätzung stellte wohl der gespendete Kaffee dar. Und wie alle Jahre zuvor gab`s eine süsse Erinnerung aus dem Haus Kägi. Den Apéro aber stiftete das Vereinsmitglied und Inhaber von NaturAktiv Peter Dervey. Auch ihm herzlichen Dank. fjs 4