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Film
Gore Verbinski »Fluch der Karibik 2«
w w w. s u m m a c u l t u r a . d e
Titel, Fluch der Karibik 2
Regie, Gore Verbinski
Drehbuch, Ted Elliott, Terry Rossio
Darsteller, Johnny Depp, Orlando Bloom,
Keira Knightley, Stellan Skarsgård, Bill
Nighy
Land, USA
Verleih, Buena Vista
FSK, ab 12 Jahren
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Lang erwartete, aber enttäuschende Fortsetzung des erfolgreichen Piratenspektakels
30. Woche | 2006
Website
Länge, 150 Minuten
Kinostart, 27. Juli 2006
SUMMA-METER
FFFFF
MEDIEN-ECHO
© Buena Vista
Inhalt
Besonderheit
Verflucht. Der verschrobene, aber listige Pirat Captain Jack Spar-
Große Erwartungen.
row (Johnny Depp) sieht sich, gerade erst dem einen Fluch
entkommen, einer neuen existentiellen Bedrohung gegenüber:
Er steht in lebenslanger Schuld bei Davy Jones (Bill Nighy), dem
verdammten Kapitän des Fliegenden Holländers. Nur wenn er
die Truhe des Todes findet, kann Jack den Bann brechen und
einem verfluchten Leben nach dem Tode, einer ewigen Finsternis
entgehen. Zu allem Übel werden auch noch seine Freunde Will
Turner (Orlando Bloom) und Elizabeth Swann (Keira Knightley)
in die haarsträubenden Eskapaden des Kapitäns verwickelt.
Kritikenspiegel
Enttäuschend. Von Johnny Depps schauspielerischer Leistung zumeist angetan, geht die Kritik mit Fluch der Karibik 2 eher
hart ins Gericht, da er weniger ein eigener Film, sondern vielmehr
Vorspiel zu einem dritten Teil sei. Einzig Susan Vahabzadeh (SZ)
urteilt verhältnismäÿig milde und hält Gore Verbinskis neuen
Film lediglich für ein bisschen unbefriedigend . Dafür ist sie
umso begeisterter vom Hauptdarsteller: Johnny Depp berührt
das Herz des Kinos, begreift, wie es funktioniert, und zaubert
ein bisschen . Michael Althen (FAZ) hält den Film für nicht so
richtig gelungen . Es fehle ihm natürlich das Überraschungsmoment des ersten Teils, aber auch der Charme, die Spannung
und ganz allgemein eine Richtung, in die er sich bewegen will .
Auch Peter Glaser (FAZ) gibt sich enttäuscht: Der Film ist keine
erzählte Geschichte, vielmehr eine Nummernrevue aus CaptainSparrow-Gags und digitalen Wow-Effekten . Deshalb wiege die
eigentliche Unverschämtheit , dass am Ende des Films keiner
der wesentlichen Handlungsstränge abgeschlossen sei, nicht
ganz so schwer . Laut Daniel Kothenschulte (FR) fehle dem Film
der Feinsinn seines Vorgängers , da er dem alten postmodernen Credo folge: dass nicht weniger mehr ist, sondern mehr
mehr ist . Dieses Mehr an Stunts und Spezialeffekten würde jedoch jeder dramaturgischen Vernunft entbehren . Harte Worte
findet Tobias Rapp (taz), der schreibt: 'Fluch der Karibik 2',
der Nachfolger des brillanten ersten Teiles, ist ein groÿer Haufen Schrott. Nicht Schrott im Sinne einer bildungsbürgerlichen
Ablehnung des spektakulären, kommerziellen, oberflächlichen,
kurz: hollywoodhaften Films. Nein, er ist einfach so Schrott. Ein
Schiffsunglück von einem Film. Und Harald Peters (WamS)
bringt es auf die prägnante Formel: Besoffen, abgesoffen, Ende
offen .
Der Fluch der Karibik war einer der erfolgreichsten Filme des Jahres 2003. Sein Nachfolger, der nun
in die deutschen Kinos kommt, schaffte in den USA mit einem
Einspielergebnis von 132 Mio. Dollar in den ersten drei Tagen
den erfolgreichsten Kinostart aller Zeiten. Zum Erfolg der Filme
trägt sicherlich nicht zuletzt der Hauptdarsteller Johnny Depp
bei, der den kauzig-affektierten Piratenkapitän Jack Sparrow
bravourös in Szene setzt. Als Vorbild für seine Rollenauslegung
nannte Depp den Gitarristen der Rolling Stones Keith Richards 2004 erhielt er dafür einen Golden Globe und einen Oscar.
Biografisches
*16.03.1964 in Tennessee, ist ein USamerikanischer Regisseur und Drehbuchautor. Schon als Jugendlicher begeisterte sich Verbinski für Musik und Film und begann
früh, mit Freunden Kurzfilme zu drehen. Nach seinem Studium
arbeitete Verbinski sehr erfolgreich als Werbefilmer und spielte
in mehreren Bands, bevor er für die Familienkomödie Mäusejagd (1997) mit seiner ersten Regierarbeit beauftragt wurde.
Der Film war ein kleiner Erfolg und es folgte die Liebeskomödie
The Mexican (2001) mit Julia Roberts und Brad Pitt, die dank
ihres Staraufgebots ebenfalls Erfolg an den Kinokassen hatte, von
der Kritik jedoch nicht besonders positiv aufgenommen wurde.
Seinen Durchbruch als Regisseur schaffte Verbinski mit dem
Horrorfilm The Ring (2002), der bei Zuschauern wie Kritik
groÿen Anklang fand. Es folgte Der Fluch der Karibik , der sein
bis dahin mit Abstand teuerster und erfolgreichster Film war.
Fluch der Karibik 2 wird dieses Ergebnis aller Erwartung nach
jedoch leicht übertreffen.
Gore Verbinski,
Weitere Informationen
Der erste Teil von Fluch der Karibik war der Versuch der
Produktionsfirma Walt Disney Pictures, das gleichnamige Fahrgeschäft aus den Disneyland-Themenparks filmisch umzusetzen.
Die Praxis, aus Fahrgeschäften Filme zu entwickeln, erprobte
Disney, jedoch weit weniger erfolgreich, bereits mit dem TVFilm Tower of Terror (1997) und dem Kinoflop Mission to
Mars (2000). Der dritte Teil von Fluch der Karibik wurde
aus Kosten- und Zeitgründen gleichzeitig mit Fluch der Karibik
2 abgedreht, wird jedoch erst im Sommer 2007 in die Kinos
kommen.
rg