Schöner MAUERN? - dbb beamtenbund und tarifunion
Transcription
Schöner MAUERN? - dbb beamtenbund und tarifunion
9 dbb magazin September 2010 – 61. Jahrgang Öffentliches Bauen: Postvertriebsstück • Deutsche Post AG „Entgelt bezahlt“ Schöner MAUERN? Seite 4 > Interview Andreas Scheuer, Parl. Staatssekretär im BMVBS Seite 12 > Gutachten zur Tarifeinheit Verfassungswidrigkeit festgestellt dbb-Mitglieder profitieren dreifach Versichern Sie Ihr neues Auto bei der HUK-COBURG und profitieren Sie dreifach von günstigen Konditionen für dbb-Mitglieder. Beitrag berechnen unter www.HUK.de/dbb und jeden Monat ein TOM-TOM-Navigationsgerät gewinnen*. *Abbildung ähnlich. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. dbb-Extrabonus 25 € für Sie als Neukunde dbb-Mitglieder erhalten einmalig 25 € dbb-Extrabonus, und zusätzlich eine hochwertige Schreibmappe**, wenn Sie als Neukunde mit ihrem Pkw zur HUK-COBURG wechseln. **Voraussetzung: Vertragsbeginn im September 2010. dbb > aktuell Der Fachkräfte- und Nachwuchsmangel, vor dem der dbb seit langem warnt, ist in den Betrieben angekommen. 70 000 Stellen für Ingenieure und EDV-Spezialisten sind inzwischen unbesetzt, und 70 Prozent der Unternehmen haben bereits erhebliche Probleme, qualifizierte Bewerber zu finden, die für eine Ausbildung in den Mangelbereichen geeignet sind. Die Wirtschaft fordert Gegenmaßnahmen von Politik und Verwaltung: unter anderem die Verbesserung der schulischen Bildung, die Verbesserung der Fort- und Weiterbildung sowie Förderprogramme zum Erhalt älterer Mitarbeiter im Erwerbsleben. Der öffentliche Dienst wird die ihm übertragenen Aufgaben zur Behebung des Fach- und Nachwuchsmangels erfüllen, wenn ihm die dafür erforderlichen Mittel und vor allem das notwendige Personal zur Verfügung gestellt werden! Die Verwaltung kämpft seit langem mit demselben Problem wie die Wirtschaft. Bereits heute fehlen 10 000 Steuerbeamte, 5 000 Ingenieure, 20 000 Lehrer und 10 000 Polizisten, um nur einige Bereiche zu nennen. Zudem will der Bund weitere 15 000 Stellen streichen und hat seit 1990 bereits über 35 Prozent der Stellen abgebaut. Erschwerend kommt hinzu, dass sich die Nachwuchsgewinnung nicht zuletzt aufgrund der im Vergleich zur Privatwirtschaft wenig attraktiven Ausbildungsentgelte und Anwärterbezüge zunehmend als (noch) schwieriger als für die Betriebe erweist. Und die demografische Entwicklung mit abnehmenden Geburtenzahlen und drastischem Anstieg älterer Menschen tut ein Übriges: Auch für den öffentlichen Dienst werden die Bewerber rar und qualifizierte Nachwuchskräfte zur ausgesprochenen Mangelware. Es muss unverzüglich gegengesteuert werden. Mit attraktiveren Konditionen für Berufsanfänger und mit neuen Stellen für alle Verwaltungsbereiche, die neben ihren sonstigen Aufgaben (auch) zur Behebung des Fachkräfte- und Nachwuchsmangels in der Wirtschaft beitragen müssen. Die Politik muss in den öffentlichen Dienst investieren – für die Wirtschaft. sm > > 8 14 4 > Diskussion über Beamtenpension: Peinlicher Reigen der Vorurteile 6 > Wahlaufruf zur Wahl der Schwerbehindertenvertretung 6 > Trend zu Reprivatisierung 7 > Gutachten zur Tarifeinheit: Verfassungswidrigkeit festgestellt 8 Teilzeitbeschäftigung: Bund beseitigt Benachteiligungen 10 > Rente mit 70: Gleitender Übergang erforderlich 10 > Beschäftigungsstatistik: Weniger Bundesbedienstete 11 > Arbeitszimmer besser absetzen 12 > EU-Finanztransaktionssteuer: Ein Plus gegen Spekulationen 13 reportage Feuerwehr-Löschboot III: Leinen los – Alarm 14 Öffentliches Bauen: Schöner Mauern? 18 standpunkt: Prof. Dr. Johanna Forster über Qualitätsmerkmale von Schulbau 21 > 18 > > 24 > dbb akademie 22 > mitgliederservice 24 spezial > jugend 26 > Nahverkehr Bayern: Tarifverhandlungen gescheitert 28 Beschäftigtenschutz: Unsicherheit bleibt hoch 28 > frauen: Nachgefragt bei Helene Wildfeuer 30 > europa: Digitale Agenda der EU 32 > glosse 37 > online: Produktpiraterie im Internet 38 32 > > > 40 fokus > > 38 aktuell interview Parlamentarischer Staatsekretär Dr. Andreas Scheuer > Impressum: Herausgeber: Bundesleitung des dbb beamtenbund und tarifunion – Friedrichstraße 169/170, 10117 Berlin, 030.4081-40, Fax 030.4081-5599. Internet: www.dbb.de. E-Mail: [email protected] Chefredakteur: Dr. Walter Schmitz (sm); Redaktion: Christine Bonath (cri), Jan Brenner (br). Mitarbeiter dieser Ausgabe: Thomas Bemmann (be), Britta Ibald (iba), Sylvia Zapf (sz). Redaktionsschluss am 10. jeden Monats. Namensbeiträge stellen in jedem Falle nur die Meinung des Verfassers dar. Gestaltung: Benjamin Bauer. Fotos: MEV, Project-Photos, www.fotolia.de: Xuejun li, Noam, Doc RaBe, wogi, rolffimages, Michael Rosskothen, Franz Pfluegl, Ralf Siemieniec, fotolash, Pixelwolf, M. Rosenwirth, www.pixelio.de: A. Rathgeber. Bezugsbedingungen: Die Zeitschrift für Beamte, Angestellte und Arbeiter erscheint zehnmal im Jahr. Für Mitglieder ist der Verkaufspreis durch den Mitgliedsbeitrag abgegolten. Der Abonnementpreis für Nichtmitglieder des dbb beträgt jährlich 32,90 Euro inkl. Porto und Umsatzsteuer, der Bezugspreis für das Einzelheft 3,90 Euro inkl. Porto und Umsatzsteuer. Bezug durch die Post. Einzelstücke durch den Verlag. Verlag: dbb verlag gmbh, Internet: www.dbbverlag.de, E-Mail: [email protected]. Verlagsort und Bestellanschrift: Friedrichstr. 165, 10117 Berlin, 030.7261917-0, Telefax 030.726191740, Commerzbank Berlin: Konto 0 733 998, Sparkasse Köln/Bonn: Konto 21 006 903. Versandort: Geldern. Herstellung: L.N. Schaffrath GmbH & Co. KG DruckMedien, Marktweg 42-50, 47608 Geldern Layout: Dominik Allartz. Anzeigenverkauf: dbb verlag gmbh, Katy Netz, 030.726191724, Fax 030.726191740, Anzeigentarif Nr. 51 (dbb magazin), gültig ab 1. 10. 2009. Druckauflage: 766 533 Exemplare (IVW 4/2009). Anzeigenschluss: 6 Wochen vor Erscheinung. Gedruckt auf Papier aus elementar-chlorfrei gebleichtem Zellstoff. ISSN 0941-8156 Schwerpunkt: Öffentliches Bauen finale freizeittipp: Plastinarium Guben 40 > mitgliedsgewerkschaften 42 > kulisse: Nobody is perfect 47 > dbb magazin | September 2010 3 in eigener sache Doppelt betroffen > „Wir dürfen unsere Infrastruktur nicht auf Verschleiß fahren.“ > interview 4 dbb magazin Das BMVBS ist zuständig für den Erhalt der Bundesstraßen und Autobahnen, die durch den harten Winter 2009/2010 zum Teil schwer beschädigt worden sind. Wann werden wir wieder „schlaglochfrei“ sein – oder ist dies angesichts knapper Kassen ein frommer Wunsch? > Scheuer Auf den Bundesfernstraßen sind Oberflächenschäden infolge des harten Winters, wie zum Beispiel die „Schlaglöcher“, schnell beseitigt worden. Für die Sofortmaßnahmen und die kurzfristigen Instandsetzungen hat der Bund genügend Mittel bereitgestellt. Die Schäden haben aber auch gezeigt, dass es wichtig ist, die Straßen durch rechtzeitige Erhaltungsmaßnahmen in einem guten Zustand zu halten. Dann kann ihnen auch ein harter Winter wenig anhaben. > dbb magazin Die Schuldenbremse im Bundeshaushalt wirkt sich auch auf den Straßenbau aus, Neubauprojekte scheinen unter diesen Vorgaben kaum > dbb magazin | September 2010 noch möglich zu sein. Was bedeutet das für die wirtschaftliche Konkurrenzfähigkeit der Bundesrepublik? > Scheuer Im Herbst dieses Jahres werden wir auf der Grundlage der neuen Finanzplanung mit den Ländern die aktuellen Baudispositionen erörtern. Da wird sich zeigen, welche Spielräume sich zukünftig für neue Baubeginne ergeben. Negative Auswirkungen auf die wirtschaftliche Konkurrenzfähigkeit der Bundesrepublik Deutschland kann ich nicht erkennen, denn wir investieren weiterhin auf hohem Niveau. Denn eins ist klar: Wir dürfen unsere Infrastruktur nicht auf Verschleiß fahren. Es ist ein großer Erfolg, dass wir trotz der großen Sparzwänge das Investitionsniveau auf sehr hohem Niveau halten konnten. > dbb magazin Bei der Bahn hat der heiße Sommer zum Chaos geführt, zum Teil mit erheblichem Gesundheitsrisiko für die betroffenen Fahrgäste. Darüber hinaus reißen Berichte über die unzulängliche Wartung von Zügen und über den schlech- Fotos: BMVBS dbb > aktuell > Dr. Andreas Scheuer, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung. ten Zustand mancher Bereiche des Streckennetzes nicht ab. Ist die Bahn als privatrechtlich organisiertes Staatsunternehmen zukunftsfähig? > Scheuer Die Ereignisse haben in der Tat Fragen aufgeworfen, denen wir jetzt gründlich nachgehen. Durch eine gründliche Analyse und Beseitigung der Ursachen wird die Bahn dafür Sorge tragen, dass sich so etwas nicht wiederholt. Wir sind uns mit Bahnchef Grube da völlig einig. Unabhängig davon sehe ich die Zukunft des privatrechtlich organisierten Unternehmens DB AG ganz klar positiv. In einem liberalisierten europäischen Verkehrsmarkt stehen die Eisenbahnen im Wettbewerb untereinander, aber auch mit den anderen Verkehrsträgern. Um hier bestehen zu können, bietet eine privatrechtliche Organisationsform die besten Voraussetzungen. Die Bundesregierung wird die 1994 begonnene und erfolgreiche Bahnstrukturreform mit staatlicher Verantwortung für die Infrastruktur und privatrechtlicher Organisation der Deutschen Bahn AG konse- quent weiterführen. Mit der Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung zwischen Bund und DB AG vom Januar 2009 ist zudem sichergestellt, dass bei der Erhaltung und Verbesserung der Schieneninfrastruktur hohe Qualitätsstandards eingehalten werden. > dbb magazin In den Medien wird des Öfteren berichtet, dass Bundesbauten verkauft werden sollen. Warum trennt sich der Bund von seinen Immobilien? Andererseits erhält der Bund „Baugeld“ aus dem Konjunkturpaket II, wie passt das zusammen, und wie werden die Mittel eingesetzt? > Scheuer Der Bund trennt sich von bebauten Grundstücken nur, wenn der dienstliche Bedarf an ihnen entfallen ist. Dies ist in großem Umfang bei sogenannten Konversionsliegenschaften der Fall, das heißt bei Grundstücken, die bisher von der Bundeswehr oder von den NATO-Gaststreitkräften genutzt und nunmehr aus militärischen Gründen aufgegeben wurden. Die Nachnutzung solcher Liegenschaften ist davon dbb > aktuell Der Bund ist immer noch einer der größten Bauherren der Republik. Es ist unsere Aufgabe, als Bauherr mit Vorbild voranzugehen. Das betrifft auch die Energieeffizienz von Gebäuden. Im zweiten Konjunkturpaket sind 750 Millionen Euro für die Sanierung und energetische Verbesserung von Bundesliegenschaften enthalten, je 250 Millionen Euro für militärische Liegenschaften des Bundes, zivile Bundesliegenschaften sowie für Liegenschaften Dritter, die zu einem großen Teil vom Bund finanziert werden. Mit diesen Mitteln werden bis Ende 2011 Verbesserungen an den Gebäuden vorgenommen, die sowie der CO2 und Klimakostenminderung nützen, aber auch der Bauwirtschaft: wir haben gezielt kleine Baumaßnahmen unter zehn Millionen Euro bevorzugt, weil hier der Mittelstand und das Handwerk besonders profitieren. > dbb magazin 80 Milliarden Euro will die Bundesregierung in den kommenden vier Jahren einsparen. Ihr Ressort soll die Umsetzung dieses Sparpakets durch die Streichung verfügbarer Mittel in Höhe von 200 Millionen Euro unterstützen. Nachdem die von Ihnen geplante Streichung des Bundesanteils am Wohngeld vor kurzem an der Kritik der Kommunen gescheitert ist und das von Ihnen propagierte Festhalten an der Streichung des Heizkostenzuschusses zum Wohngeld kaum Aussicht auf Durchsetzung hat, bleibt die Frage: Wie anders kann Ihr Haus Einsparungen in der geforderten Höhe erzielen? > Scheuer Die Bundesregierung hat vereinbart, in einer konzertierten Kraftanstrengung den Bundeshaushalt zu konsolidieren, der durch die Maßnahmen zur Abwendung einer Wirtschaftskrise stark gelitten hat. Auch das BMVBS muss seinen Teil dazu beitragen. Natürlich sind die Kürzungen schmerzlich. Wir hätten all die Jahre etwas falsch gemacht, wenn wir etwas kürzen könnten, ohne dass es jemandem weh tut. Die notwendigen Kürzungen einzelner Haushaltstitel haben wir in dem Anfang Juli 2010 vom Kabinett verabschiedeten Haushaltsentwurf 2011 bereits umgesetzt. Dabei ist es gelungen, die Investitionslinie für Schiene, Straße, Wasserstraße und den Kombinierten Verkehr auf einem hohen Niveau von fast zehn Milliarden zu halten. Wir konnten auch eine Fortführung der Städtebauförderung und des CO2Gebäudesanierungsprogramms erreichen. Den Vorschlag zur Kürzung des Wohngelds haben wir mit allen Beteiligten geprüft und sind zum Ergebnis gekommen, dass er nicht praktikabel ist. Das ist nicht auf Druck von irgendwem passiert. Alles Weitere wird in den parlamentarischen Beratungen zum Haushalt 2011 erörtert werden. > dbb magazin Die Themen Umweltschutz und Energiesparen sind in allen drei Bereichen Ihres Ressorts überaus präsent: Ob auf Straße, Schiene oder Wasserstraße, bei der Bauförderung oder den Bundesprogrammen zur Unterstützung der Stadtentwicklung: Wo setzen Sie in Zeiten knapper Kassen die Prioritäten für Umwelt und Klimaschutz? > Scheuer Umweltschutz und Energiesparen besitzen für das BMVBS hohe Priorität. Nicht zuletzt si- chern wir mit innovativen Technologien in diesen Bereichen die Wettbewerbsposition Deutschlands auf den internationalen Märkten und damit auch Arbeitsplätze. Ein wichtiges Ziel ist es, Deutschland zum Leitanbieter und Leitmarkt für Elektromobilität zu machen. Bis 2020 sollen eine Million Elektrofahrzeuge auf deutschen Straßen fahren, und auch bei den Brennstoffzellenfahrzeugen soll ab 2015 der Markthochlauf beginnen. Deshalb fördert die Bundesregierung in diesem Bereich Forschung und Entwicklung sowie Demonstrationsprojekte. Wir unterstützen in acht Modellregionen Pilotprojekte und integrierte Mobilitätskonzepte zur Elektromobilität im öffentlichen Raum. Beim Bauen ist und bleibt die Energieeinsparung Priorität. Wir konnten das erfolgreiche > CO2-Gebäudesanierungsprogramm trotz der Sparzwänge erhalten. Rund 40 Prozent der neu errichteten Wohngebäude werden heutzutage über die KfW-Programme gefördert und damit energieeffizienter errichtet als gesetzlich vorgegeben. Langfristiges Ziel ist es, schrittweise den „NahezuNullEnergieStandard“ zu erreichen, den die EU ab 2020 für alle Neubauten verpflichtend vorschreibt. Auch das Thema Lärmschutz hat eine hohe Priorität. Mit dem Lärmsanierungsprogramm für die Schiene und den Mitteln aus dem Konjunkturpaket stehen von 2009 bis 2011 insgesamt rund 400 Millionen Euro für besseren Lärmschutz entlang der Bahnstrecken zur Verfügung. Für die Lärmsanierung an bestehenden Bundesfernstraßen stehen allein für 2010 rund 50 Millionen Euro bereit. Info Dr. Andreas Scheuer … … Jahrgang 1974, studierte von 1998–2001 Politikwissenschaft, Soziologie und Wirtschaft an der Universität Passau und promovierte 2004 zum Thema: „Die politische Kommunikation der CSU im System Bayerns“. 1994 trat er in die CSU ein und war zunächst von 1997–2003 JU-Kreisvorsitzender von Passau-Stadt. Von 1998–1999 war er Mitarbeiter des Ministerpräsidenten Edmund Stoiber und von 1999–2007 Landesvorstand der JU Bayern. Scheuer ist seit 2002 Mitglied des Deutschen Bundestages. Als Stadtrat von Passau war er außerdem von 2002–2005 im Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Seit 2005 gehört Scheuer dem Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung an und ist Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion im Parlamentarischen Beirat für nachhaltige Entwicklung. Außerdem ist er stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Gesundheit, im Haushaltsausschuss und im Unterausschuss für Bürgerschaftliches Engagement. Seit 28. Oktober 2009 arbeitet Scheuer als Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung. Dr. Andreas Scheuer ist seit 2010 auch Koordinator der Bundesregierung für Güterverkehr und Logistik. > dbb magazin | September 2010 5 interview abhängig, welche planerischen Vorstellungen die betroffenen Städte und Gemeinden haben; daneben spielen Fachplanungen wie Natur und Denkmalschutz eine Rolle. dbb > aktuell Erneute Diskussion über Beamtenpensionen: Peinlicher Reigen der Vorurteile berufspolitik 6 „Frei nach dem Motto ‚Wir lassen uns unsere Vorurteile nicht durch Fakten kaputtmachen‘ wird mittels unsachlicher Verkürzung, Übertreibung und Weglassungen wieder einmal der Eindruck erweckt, die Pensionäre bereicherten sich unverhältnismäßig und ungerechtfertigt auf Kosten der Steuerzahler“, kritisierte Heesen. „Durch Wiederholung wird Unsinn aber nicht Wahrheit. Wie jedes Mal, wenn zur populistischen Jagd auf die Versorgungsempfänger geblasen wird, verschweigen die Wortführer, dass seit der Wiedervereinigung sämtliche Regelungen und Reformen des Rentenrechts wirkungsgleich auf den Beamtenbereich übertragen wurden“, betonte Heesen. Foto: Marco Urban Zu mehr Sachlichkeit und Faktentreue hat dbb Chef Peter Heesen angesichts der erneuten Diskussion über die Beamtenpensionen aufgerufen. „Was sich hier abspielt, ist wieder einmal ein peinlicher Reigen der Vorurteile, an dem sich diesmal erschreckend viele Bundestagsabgeordnete beteiligen, die es eigentlich besser wissen sollten“, sagte der dbb Bundesvorsitzende am 30. August 2010 in Berlin zu den Forderungen, angebliche Privilegien der Beamtinnen und Beamten abzuschaffen. > dbb Chef Peter Heesen appelliert: Sachlich statt polemisch argumentieren! „Angefangen bei den erschwerten Bedingungen für das Erreichen des Höchstruhegehaltssatzes über die Übertragung der Regelungen zur Pflegeversicherung, zur Erwerbsminderung und zur Absenkung des Renten- und Pensionsniveaus bis hin zur Einführung von Versorgungsabschlägen haben wir alles mitgemacht“, so Heesen, „und noch viel mehr: Im Ergebnis senken die Pensionäre laut Bundesverfassungsgericht ihr Versorgungsniveau schneller und stärker als Rentnerinnen und Rentner. Auch die Erhöhung des Ruhestandseintrittsalters auf 67 Jahre ist im Bundesbereich und vielen Ländern längst von uns mitgetragener Fakt. Pensionäre müssen ihr Alterseinkommen im Gegensatz zu den Rentnern nach wie vor voll versteuern. Seit 1999 verzichten alle Beamten und Pensionäre regelmäßig auf 0,2 Prozent ihrer Besoldungs- und Pensionser- höhungen zugunsten des Aufbaus einer kapitalgedeckten Rücklage für ihre Altersversorgung. Für neu eingestellte Beamtinnen und Beamte werden in Bund und zahlreichen Ländern Versorgungsfonds und damit von Beginn an Rücklagen für deren Pensionen gebildet, sodass wir in Sachen Kapitaldeckung schon deutlich zukunftsfester und generationengerechter sind als die gesetzliche Renten versicherung.“ Wahlen der Schwerbehindertenvertretung: schwerden von schwerbehinderten Menschen entgegen und wirkt durch Verhandlungen mit dem Arbeitgeber beziehungsweise dem Dienstherrn auf eine Erledigung hin. Dafür sind kompetente, engagierte und mit Verhandlungsgeschick ausgestattete Schwerbehindertenvertretungen notwendig. dbb Schwerbehindertenvertreter haben in der Vergangenheit bewiesen, dass sie diese Qualitäten besitzen. Und Sie können sich auch in Zukunft auf sie verlassen. Fachgewerkschaften und den dbb als Dachverband eine besondere Sachkunde, auf die sie bei der Arbeit als Schwerbehindertenvertreter zurückgreifen können“, sagt dbb Chef Peter Heesen. Sie seien mit den Verhältnissen des jeweiligen Betriebes beziehungsweise der Dienststelle bestens vertraut. „Entscheiden Sie mit, wer als Schwerbehindertenvertreter in den nächsten vier Jahren Ihre Interessen vertritt. Entscheiden Sie sich für eine sachliche und sachverständige Schwerbehindertenvertretung. Wählen Sie die Kandidatinnen und Kandidaten der dbb Gewerkschaften.“ Wahlaufruf In der Zeit vom 1. Oktober 2010 bis zum 30. November 2010 finden die regelmäßigen Wahlen der Schwerbehindertenvertretung statt. Wahlberechtigt sind alle im Betrieb oder in der Dienststelle am Wahltag beschäftigten schwerbehinderten Menschen einschließlich der Gleichgestellten. Unser Appell: Wählen gehen – aber richtig! Die Schwerbehindertenvertretung wacht insbesondere darüber, dass die zugunsten schwerbehinderter Menschen geltenden Vorschriften einge> dbb magazin | September 2010 halten werden, beantragt Maßnahmen zugunsten schwerbehinderter Menschen bei den zuständigen Stellen, nimmt Anregungen und Be- „Unsere Kandidatinnen und Kandidaten haben wegen der Unterstützung durch ihre dbb > aktuell Top Tagesgeld – viel Grund zur Freude! Staat statt privat: Trend zu Reprivatisierung Der stellvertretende dbb Bundesvorsitzende Heinz Ossenkamp hält es für dringend notwendig, die Diskussion um eine Privatisierung öffentlicher Aufgaben in den Kommunen, aber auch in den Ländern und beim Bund „zunehmend ohne Ideologie und damit an hoheitlichen Aufgaben der Daseinsvorsorge orientiert“ zu führen. Privatisierungen seien weder als Patentrezept noch als Allheilmittel zur Lösung der Finanzkrise geeignet, erklärte der dbb Vize. > Der stellvertretende dbb Bundesvorsitzende erinnerte daran, dass Privatisierungsprojekte beispielsweise in der Bundeswehr und beim Zoll – wie auch in weiteren Bereichen der Bundesverwaltung – nicht erfolgreich waren und Vorhaben in einzelnen Ländern, wie die Privatisierung des Mess- und Eichwesens oder der Liegenschaftsvermessung ebenso wie entsprechende Bestrebungen im Justizvollzugsbereich als höchst bedenklich eingestuft werden müssten: „Für die Bürgerinnen und Bürger führen all diese Aktivitäten zu keinerlei Verbesserung.“ Info Umfrage mit Gewinnspiel: 1,33% Euro! n e t s r e Ab dem Diese Vorteile bietet Top Tagesgeld: Kostenlos und täglich verfügbar. Anlagebetrag unbegrenzt. Sie entscheiden, wie viel Sie anlegen. Auszahlungen jederzeit online oder telefonisch. Wir wollen’s wissen! Bonus für dbb-Mitglieder: Gutschein im Wert von 25 EUR bei Neuabschlüssen bis 30. September 2010 3). Der Internetauftritt des dbb wird in Kürze modernisiert. Dabei sollen möglichst viele Wünsche der Besucherinnen und Besucher von www.dbb.de berücksichtigt werden. Um diese zu ermitteln, hat die Internetredaktion eine Online-Umfrage auf der Website gestartet. Die Beantwortung nimmt nur wenige Minuten in Anspruch, und als Dankeschön für die Unterstützung wird unter allen Teilnehmern eine Panasonic „Lumix“ Digitalkompaktkamera verlost. Teilnahmeschluss ist der 30. September 2010. Direkt zur Umfrage: www.dbb.de. Schnell auf www.dbb-vorsorgewerk.de oder E-Mail an: [email protected] oder gleich anrufen: 01805 222170 2) > dbb magazin | September 2010 1) (Montag bis Freitag: 8 – 18 Uhr) 1) Zinssatz p.a., variabel, Stand 03.05.2010. 2) 14 Cent/Min. aus dem dt. Festnetz, max. 42 Cent/Min. aus dem Mobilfunknetz. Anrufe aus dem Ausland weichen hiervon ab. 3) Voraussetzung ist eine Mindesteinzahlung in Höhe von 2 000 Euro bis zum 31.12.2010. Anzeige dbb-Magazin September 2010 „Neueste Ergebnisse und aktuelle Tendenzen“ zeigten zudem, „dass die Zeit der großen Privatisierungseuphorie bei Bund, Ländern und vor allen Dingen Kommunen vorbei ist“, konstatierte Ossenkamp, der auch Bundesvorsitzender der komba gewerkschaft ist: „Wie eine Mitte vergangenen Jahres veröffentlichte, empirisch erhobene Umfrage des dbb beweist, ist die Einschätzung der Privatisierung als Allheilmittel gerade in der Bürgerstimmung gekippt und ein Trend zur Rekommunalisierung und Reprivatisierung deutlich erkennbar.“ dbb > aktuell Gutachten zur Tarifeinheit: tarifpolitik 8 Verfassungswidrigkeit festgestellt Das bestimmende arbeitsrechtliche und gleichsam gewerkschaftspolitische Thema in Wissenschaft und Politik ist derzeit die Abkehr vom sogenannten „Grundsatz der Tarifeinheit“, die das Bundesarbeitsgericht (BAG) in einem Beschluss vom 27. Januar 2010 angekündigt und durch einen weiteren Beschluss vom 23. Juni 2010 formell vollzogen hat. Kurz nach Verkündung dieses Urteils stellten DGB und BDA eine gemeinsame Initiative unter der Überschrift „Funktionsfähigkeit der Tarifautonomie sichern – Tarifeinheit gesetzlich regeln“ vor. Flankiert wurde dieser Vorschlag durch ein Gutachten von Prof. Rupert Scholz. Die Initiative, an deren Ende ein gleichlautendes Gesetz stehen soll, zielt auf nicht weniger als den verfassungsrechtlich geschützten Kerngehalt gewerkschaftlicher Arbeit ab: Sind in einem Betrieb mehrere Gewerkschaften vertreten, soll nur derjenige Tarifvertrag zur Anwendung kommen, der von der Gewerkschaft mit den meisten Mitgliedern im Betrieb (Mehrheitsgewerkschaft) > dbb magazin | September 2010 geschlossen worden ist. Für die übrigen Gewerkschaften im Betrieb (Minderheitengewerkschaften) soll während der Laufzeit des Tarifvertrages der Mehrheitsgewerkschaft eine Friedenspflicht gelten. Kurz gesagt: Die sogenannte Minderheitsgewerkschaft soll nicht mehr das uneingeschränkte Recht haben, gültige Tarifverträge abzuschließen und für deren Abschluss zu streiken. > Auswirkungen auf den öffentlichen Dienst Die Realisierung der Ziele dieser Initiative wäre für die gewerkschaftliche Interessenvertretung im öffentlichen Dienst und für deren Beschäftigte von großem Nachteil. Ebenso wie in den anderen Wirtschaftsbereichen beobachten wir im öffentlichen Dienst eine Entwicklung hin zur Dienstleistungs- und Wissensgesellschaft. Das wirkt sich unmittelbar auf die Anforderungen und Qualifikationen aus, die sich die Beschäftigten auch im öffentlichen Dienst ausgesetzt sehen. Es lässt sich eine insgesamt größere Bandbreite bezüglich des Aufgaben- und Qualifizierungsbedarfs feststellen. Diese Veränderungen müssen auch tarifpolitisch berücksichtigt werden können. Diese Notwendigkeit besteht umso mehr, als dass sich auch der öffentliche Dienst mit der demografischen Entwicklung konfrontiert sieht. Zum Wohle eines funktionierenden Systems im Öffentlichen Dienst müssen berufsspezifische Besonderheiten bei einem Tarifabschluss Berücksichtigung finden können. Diese berufsspezifischen Besonderheiten werden gegenwärtig durch mehrere Gewerkschaften im Bereich des öffentlichen Dienstes in den Tarifverhandlungen abgedeckt. Eine umfassende Interessenvertretung der unterschiedlichen Berufsgruppen nach Ausbildung und berufsspezifischer Ausrichtung ist somit gegeben. Bei den gemeinsam durchgeführten Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst wird dabei > Monopole verhindern Weiterentwicklung Deshalb darf nicht die größte Gruppe ausschließlich der Maßstab für materielle Verbesserungen sein. Wenn beispielsweise die Größe einer Gewerkschaft in einem Betrieb oder Organisationseinheit maßgeblich sein soll, besteht die außerordentliche Gefahr, dass dabei berufsspezifische Besonderheiten unberücksichtigt blieben. Der Wettbewerb um die besten Köpfe wäre bei einer dahingehenden gesetzlichen Regelung verloren. Damit verhindert das indirekt von DGB und BDA geforderte Gewerkschaftsmonopol eine nachhaltige Weiterentwicklung des Tarifsystems insgesamt. > Der status quo funktioniert Wer aber sehenden Auges ein gewerkschaftliches Monopol herbeiführen will, verkennt, dass der status quo hervorragend funktioniert. Derzeit haben wir einen gewerkschaftlichen Wettstreit um die besten Ideen. Die Geschichte zeigt, dass Streiks bisher nur dort durchgeführt worden sind, wo die Ansprüche berechtigt waren. Dabei gingen und gehen alle Beteiligten mit dem Arbeitskampfrecht sehr verantwortungsbewusst um. Deutschland ist kein Streikland und die Instrumentalisierung von Streiks für Konflikte zwischen den Gewerkschaften ist nicht zu befürchten. Die dbb tarifunion hat bei dem renommierten Arbeitsrechtler Prof. Dr. Hermann Reichold von der Universität Tübingen ein eigenes „Rechtsgutachten zur Verfassungsmäßigkeit eines von BDA und DGB geplanten ‚Gesetzes zum Erhalt der Tarifeinheit‘“ in Auftrag gegeben. Wir waren die ersten, die auf diesem Wege die Initiative von DGB und BDA prüfen ließen. Die Resonanz in der Presse auf die Veröffentlichung war beachtlich. Das Ergebnis des Gutachtens ist eindeutig: Eine gesetzliche Umsetzung der Initiative wäre verfassungswidrig. Die Grundrechte der dbb tarifunion und ihrer Mitglieder gemäß Artikel 9 Absatz 3 des Grundgesetzes wären verletzt. Unter anderem heißt es: „Die vorgesehene Regelung (…) stellt sich als verfassungswidriger Eingriff und nicht als verfassungsgemäße Ausgestaltung der Tarifautonomie dar.“ > Initiative schwächt die Gewerkschaftsarbeit Neben dieser eindeutigen verfassungsrechtlichen Bewertung stellt sich die Initiative als völlig impraktikabel heraus. Sie schwächt die gewerkschaftliche Arbeit insgesamt. Hierzu folgendes Szenario: In einem Krankenhaus soll beispielsweise festgestellt werden, wer die Mehrheitsgewerkschaft ist. Dabei erfährt der Arbeitgeber, dass von seinen 1 000 Beschäftigten 160 bei der Gewerkschaft „A“ und 140 bei der Gewerkschaft „B“ organisiert sind. Er kennt jetzt nicht nur die Mehrheitsgewerkschaft, sondern weiß darüber hinaus, dass 700 Beschäftigte gar nicht organisiert sind. „Effektiver“ kann man wohl die Ausgangsposition einer Gewerkschaft für Tarifverhandlungen nicht schwächen. Auf einen weiteren Aspekt habe ich bereits im Rahmen eines Juristen-Symposiums in Bad Honnef hingewiesen. Die Initiative ist geeignet, die Menschen aus der ehrenamtlichen > Der Autor Frank Stöhr ist 1. Vorsitzender der dbb tarifunion. Gewerkschaftsarbeit heraus zu drängen. Gerade im öffentlichen Dienst folgt die Mitgliedschaft in einer Gewerkschaft einer inneren Überzeugung. Ich bin daher überzeugt, dass es nicht zum sogenannten „Gewerkschafts-Hopping“ zu der jeweiligen Mehrheitsgewerkschaft kommen wird. Vielmehr werden diejenigen, die sich in einer Minderheitengewerkschaft wiederfinden und keine Perspektive mehr für „ihre“ Gewerkschaft sehen, der gewerkschaftlichen Arbeit insgesamt den Rück kehren. Wer einer solchen Entwicklung Vorschub leistet, der untergräbt den gewerkschaftlichen Gedanken insgesamt! Im Wesentlichen liegen die verfassungsrechtlichen und tarifpolitischen Argumente auf dem Tisch. Es ist damit zu rechnen, dass noch weitere Gewerkschaften dem Beispiel der dbb tarifunion folgen und ebenfalls juristische Gutachten in Auftrag geben werden. Wir sind dabei sehr zuversichtlich, dass die Mehrzahl dieser Gut- achten mit unserer Rechtsauffassung übereinstimmen wird. Es liegt nun am Gesetzgeber, ob er sich gezwungen sieht, eine rechtliche Regelung zu schaffen. Sollten die Regelungen die dbb tarifunion und ihre Mitglieder in den Grundrechten verletzen, halten wir uns eine gerichtliche Überprüfung – gegebenenfalls durch das Bundesverfassungsgericht – ausdrücklich offen. Wir werden jetzt aber nicht wie das sprichwörtliche Kaninchen vor der Schlange stehen. Vielmehr werden wir uns weiterhin mit Nachdruck den eigentlichen Herausforderungen unserer Zeit, nämlich der Neugestaltung der Entgeltordnung und der anstehenden Einkommensrunde 2011 mit der TdL widmen. Ebenso verlangen zahlreiche Probleme im privatisierten Bereich nach einer Lösung. Dabei werden wir die neuen Gestaltungsmöglichkeiten der geänderten Rechtslage zu nutzen wissen. > dbb magazin | September 2010 9 tarifpolitik eine ausgewogene Interessenvertretung sicher gestellt. Sollten diese Interessen nur noch durch die sogenannte Mehrheitsgewerkschaft vertreten werden, wäre dies zum großen Nachteil für viele Beschäftigten. Foto: Marco Urban dbb > aktuell dbb > aktuell Teilzeitbeschäftigung: Bund beseitigt Benachteiligungen Die Vorschrift über die vom Bundesverwaltungsgericht monierte sogenannte „Quotelung“ von Studien- und Ausbildungszeiten bei der Berechnung ruhegehaltsfähiger Dienstzeiten findet ab sofort berufspolitik 10 keine Anwendung mehr. Außerdem können betroffene Versorgungsempfänger einen Antrag auf Neuberechnung stellen, die rückwirkend zum 1. April 2010 vorgenommen wird. Foto: br Beim Bund gibt es keine eingeschränkte Berücksichtigung von Ausbildungs- und Zurechnungszeiten bei der ruhegehaltsfähigen Dienstzeit für Teilzeitbeschäftigte mehr. Das Bundesinnenministerium hat damit die Konsequenzen aus einer Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts vom 25. März 2010 (Az. 2 C 72.08) gezogen, wonach die bisherige Praxis einer verminderten Anrechnung im Falle von Freistellungszeiten gegen höherrangiges europäisches Recht verstößt. Der Freistaat Bayern hat ein entsprechendes Verfahren beschlossen. Dagegen will das Saarland zwar künftig auf benachteiligende Regelungen für Teilzeitbeschäftig- te verzichten, bestehende Versorgungsfälle aber nicht neu berechnen. Aus weiteren Bundesländern ist noch keine offizielle Festlegung bekannt. Rente mit 70: Gleitender Übergang erforderlich Mit dem Plädoyer für einen gleitenden Übergang aus dem Erwerbsleben hat sich der stellvertretende dbb Bundesvorsitzende Klaus Dauderstädt in die aktuell wieder auflebende Diskussion um das Renteneintrittsalter eingeschaltet. Von den „Gebern der Arbeit“ dürfe man erwarten, dass sie sich „mehr um die Verträglichkeit der Gabe kümmern“, sagte Dauderstädt am 18. August 2010 in Berlin. Stress, Mobbing, Wettbewerbsdruck und Überlastung, Störfaktoren, denen sich viele ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ausgesetzt fühlten, könnten nicht durch ergonomisch saubere Arbeitsstätten oder regelmäßige Augentests für Bildschirmarbeiter allein kompensiert werden, so Dauderstädt. Auch nehme die Leistungsfähigkeit des Menschen im Alter nicht schon deshalb zu, „weil Staats> dbb magazin | September 2010 budget und Beitragsbelastung der Einkommen an ihre Grenzen stoßen“, ergänzte der dbb Vize mit dem Hinweis, dass Regelaltersgrenze und Durchschnittszugang seit Jahrzehnten voneinander abwichen: „Wenn die Abschläge auszuhalten sind, sucht der Bürger vielfach den frühesten Ausstieg. Das ist nicht mit Faulheit zu begründen, sondern hat seine Ursachen in der Arbeitswirklichkeit.“ > Arbeiten bis 70? – Theorie sucht Praxis… Die aktuellen Forderungen nach einer weiteren Verschiebung der Renten-Zugangsgrenze in Richtung 70 Jahre können aus Sicht Dauderstädts am ehesten mit Sinn gefüllt werden, wenn Überlegungen zu einem neu gestalteten, gleitenden Übergang in den Ruhestand einbezogen werden. Auf diese Weise würden ältere Beschäftigte auch vor der vielfach gefühlten Leere oder dem vermeintlichen Defizit sozialer Akzeptanz bewahrt, die ein schlagartiges Aussteigen aus dem Beruf häufig mit sich bringt: „Bisherige Vorruhestands- und Altersteilzeit-Modelle hatten ihren faktischen Schwerpunkt in einem vorzeitigen, nicht einem gleitenden Ausstieg aus dem Erwerbsleben. Die Arbeitswelt muss den Bedürfnissen der Menschen gerechter werden, sonst nutzen auch neue Kufen für ein weiteres Gleit-Modell wenig“, machte Dauderstädt deutlich. dbb > aktuell Beschäftigtenstatistik öffentlicher Dienst: Weniger Bundesbedienstete Von den 4,5 Millionen Beschäftigten des öffentlichen Dienstes waren Mitte 2009 rund die Hälfte im Landesbereich – überwiegend im Bildungswesen – tätig. Im kommunalen Bereich arbeiteten 30 Prozent. Weitere zwölf Prozent waren im Bundesbereich (einschließlich Bundeseisenbahnvermögen) beschäftigt und acht Prozent bei den Sozialversicherungsträgern oder der Bundes agentur für Arbeit. Meine Empfehlung: Jetzt mit 0 Aufwand zum 0 Gebühren-Konto* wechseln. EN MONIT n anke lge da-B Spar Mal in Fo 17. 09) zum 93 – 20 (19 O E 20 09 KUN D Sie wechseln, wir kümmern uns darum: Von der Auflösung Ihres bisherigen Kontos über alle Daueraufträge bis hin zu sämtlichen Benachrichtigungen – schnell, reibungslos und selbstverständlich kostenlos. www.sparda.de • Telefon 0800 9999 700 (gebührenfrei) U TS CHLAN D * Lohn-/Gehalts-/Rentenkonto für unsere Mitglieder bei Erwerb eines Genossenschaftsanteils in Höhe von 52 Euro. ! Beamte und Richter wurden zum Stichtag rund 1,7 Millionen gezählt, das sind 1 500 Personen oder 0,1 Prozent mehr als im Vorjahr. Der geringfügige Anstieg ist auf Beamte und Beamtinnen in Ausbildung zurück zu führen (plus 7,1 Prozent), ohne die die Beamtenzahl gegenüber dem Vorjahr um 0,3 Prozent gesunken wäre. Das Personal im Bereich des Bundes ging insgesamt zurück, was hauptsächlich auf den Stellenabbau in der Bundeswehrverwaltung zurückgeführt werden kann. D Zum Stichtag 30. Juni 2010 waren rund 4,5 Millionen Beschäftigte im öffentlichen Dienst tätig. Rund 2,7 Millionen davon sind Angestellte, deren Anzahl gegenüber dem Vorjahr um 39 600 Personen (plus 1,5 Prozent) angewachsen ist. 35 300 der Neuzugänge im Angestelltenverhältnis sind allerdings lediglich mit Zeitverträgen beschäftigt, von denen inzwischen 366 300 gezählt werden. Das übrige Personal (in Dauerbeschäftigung oder in Ausbildung) hat nur geringfügig um 4 300 Personen (plus 0,2 Prozent) zugenommen. R Erstmalig seit 1991 ist das Personal im öffentlichen Dienst zum Stichtag 30. Juni 2009 leicht angestiegen und zwar um 0,9 Prozent oder 42 500 Personen. Wie das Statistische Bundesamt am 22. Juli 2010 mitteilte, profitierten davon insbesondere Tageseinrichtungen für Kinder, die Bundesagentur für Arbeit und die Hochschulen. Allerdings geht dieser Anstieg vor allem auf eine Zunahme befristeter Arbeitsverhältnisse (35 300 Personen) zurück. Im Bundesbereich setzt sich der Stellenabbau fort. ! Ja, ich will die Sparda-Banken entdecken. ÖD 9 Bitte senden Sie mir Informationen. Der Weg zu den Sparda-Banken ist einfach: Coupon ausfüllen und einsenden an die Serviceagentur der Sparda-Banken, Postfach 108, 66781 Wadgassen, Fax 0 68 34 / 94 20-45 Name, Vorname Straße, Hausnummer PLZ, Ort Telefon (tagsüber) > dbb magazin | September 2010 •;5!F5!@ j]S dbb > aktuell Bundesverfassungsgericht bestätigt dbb: Arbeitszimmer besser absetzen Gute Neuigkeiten für Lehrer, Architekten, Außendienstler und andere: Die eingeschränkte Absetzbarkeit von Heimbüros, eingeführt durch das Steueränderungsgesetz 2007, ist grundgesetzwidrig. Diesen Beschluss veröffentlichte das Bundesverfassungsgericht am 29. Juli 2010. Demnach kann der häusliche Arbeitsplatz auch dann wieder geltend gemacht werden, wenn er nicht Arbeitsmittelpunkt ist. finanzen 12 Die Verfassungsrichter des Zweiten Senats in Karlsruhe hatten am 6. Juli 2010 entschieden, dass die mit dem Steueränderungsgesetz 2007 zum 1. Januar 2007 eingeführte steuerliche Nichtabsetzbarkeit eines häuslichen Arbeitszimmers, soweit für die betriebliche oder berufliche Tätigkeit kein anderer Arbeitsplatz zur Verfügung steht, mit Art. 3 Abs. 1 des Grundgesetzes unvereinbar ist (Az.: 2 BvL 13/09). Das Gericht hielt das steuerliche Abzugsverbot in Fällen wie dem Zugrundeliegenden eines Hauptschullehrers, dem zur Vor- und Nachbereitung des > dbb magazin | September 2010 Unterrichts sowie für die Korrektur von schriftlichen Arbeiten kein anderweitiger Arbeitsplatz zur Verfügung steht, für nicht gerechtfertigt. Karlsruhe hat den Gesetzgeber verpflichtet, den verfassungswidrigen Zustand rückwirkend auf den 1. Januar 2007 zu beseitigen. Gerichte und Verwaltungsbehörden dürfen die Norm nicht mehr anwenden, laufende Verfahren sind auszusetzen. > dbb intervenierte Der dbb war von Beginn an gegen das Steueränderungsgesetz 2007 vorgegangen. Bereits in der Expertenanhörung des Gesetzgebungsverfahrens hatte der Spitzenverband seine Ablehnung insbesondere hinsichtlich der Veränderungen bei der Entfernungspauschale und bei der Abziehbarkeit des häuslichen Arbeitszimmers zum Ausdruck gebracht. Nach Inkrafttreten des Steueränderungsgesetzes entschied der dbb, Musterverfahren gegen die Neuregelung der steuerlichen Absetzbarkeit häuslicher Arbeitszimmer anzustoßen. Darüber hinaus forderten die Vertreter der dbb Bundesleitung bei ihren Gesprächen auf politischer Ebene immer wieder, insbesondere bei den jährlichen Treffen im Bundeswirtschaftsministerium, an denen auch hochrangige Vertreter des Bundesfinanzministeriums teilnahmen, eine Rücknahme der betreffenden Gesetzgebung und wiesen ausdrücklich auf die verfassungsrechtliche Problematik hin. dbb Vize Dieter Ondracek bilanzierte am Tag der Entscheidungsverkündung entsprechend: „Das Bundesverfassungsgericht bestätigt mit seinem Beschluss die durch den dbb von Anfang an geäußerte Kritik an der Neuregelung der steuerlichen Absetzbarkeit des häuslichen Arbeitszimmers von Lehrerinnen und Lehrern im Steueränderungsgesetz 2007. Jetzt ist der Gesetzgeber gefordert, schnell eine verfassungsgemäße Neuregelung zu treffen, die dem bis 2006 geltenden Rechtsstand entsprechen könnte.“ > Lehrerinnen und Lehrer betroffen Seit 2007 war die Beschränkung der Abziehbarkeit von Kosten für das häusliche Arbeitszimmer wirksam. Betroffen hiervon waren insbesondere Lehrerinnen und Lehrer, denen regelmäßig von den Schulen keine Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt werden, um den Unterricht vorund nachzubereiten beziehungsweise schriftliche Arbeiten zu korrigieren. Lehrer erle- digen diese Aufgaben üblicherweise in ihren häuslichen Arbeitszimmern. „Dies ist ein klarer Verstoß gegen das das Steuerrecht prägende objektive Nettoprinzip. Danach müssen beruflich veranlasste Aufwendungen als Werbungskosten steuerlich berücksichtig werden“, stellte dbb Vize Ondracek, zugleich Vorsitzender der Deutschen Steuergewerkschaft, klar. Es könne nicht angehen, dass Lehrerinnen und Lehrern auf der einen Seite keine geeigneten Arbeitsplätze von ihren Arbeitgebern und Dienstherrn erhielten und andererseits die ihnen entstehenden Kosten noch nicht einmal teilweise steuermindernd in Ansatz bringen könnten. Vor Inkrafttreten des Steueränderungsgesetzes 2007 konnten die Kosten für ein häusliches Arbeitszimmer bis zu 1 250 Euro jährlich auch dann steuerlich geltend gemacht werden, wenn für die betriebliche oder berufliche Tätigkeit kein anderer Arbeitsplatz zur Verfügung stand. Ab 2007 wurden derartige Kosten nur noch dann steuerlich berücksichtigt, wenn das Arbeitszimmer den Mittelpunkt der gesamten betrieblichen und beruflichen Betätigung bildet. Damit wurden insbesondere die häuslichen Arbeitszimmer von Lehrerinnen und Lehrern nicht mehr steuerlich anerkannt – für den dbb ein nicht hinnehmbarer Zustand. dbb > aktuell > Fiskalische Gründe ungerechtfertigt Die vom Gesetzgeber angeführten fiskalischen Gründe sind aus Sicht der Verfassungsrichter nicht geeignet, die Maßnahme verfassungsrechtlich zu rechtfertigen. Die Regelung genüge auch nicht den verfassungsrechtlichen Anforderungen an typisierende Regelungen. Zwar bestehe in Bezug auf eine sachgerechte Begrenzung der Abzugsfähigkeit von Aufwendungen für ein häusliches Arbeitszimmer ein erheblicher Gestaltungsspielraum des Gesetzgebers sowohl dem Grund als auch der Höhe nach, da eine effektive Kontrolle der tatsächlichen Nutzung häuslicher Arbeitszimmer wegen des engen Zusammenhangs zur Sphäre der privaten Lebensführung wesentlich eingeschränkt ist. Angesichts der möglichen vielfältigen Faktoren, von denen die Entscheidung des Steuerpflichtigen über Lage, Größe und Qualität seiner Wohnung einschließlich eines Arbeitszimmers abhängt, ist in diesem Zusammenhang insbesondere der Ansatz einer grob pauschalierenden Höchstgrenze, wie sie etwa nach der Vorgängerregelung bestimmt war, verfassungsrechtlich unbedenklich. Zudem kann auch die Möglichkeit privater Mitbenutzung des häuslichen Arbeitszimmers pauschal berücksichtigt werden. Soweit jedoch für die betriebliche oder berufliche Tätigkeit kein anderer Arbeitsplatz zur Verfügung steht, sei die Erforderlichkeit eines häuslichen Arbeitsplatzes durch objektive Merkmale bestimmt. Der Mangel eines alternativen Arbeitsplatzes liefere die leicht nachprüfbare Tatsachenbasis für die Feststellung der tatsächlichen betrieblichen oder beruflichen Nutzung. > Abwarten Für die Betroffenen ergibt sich momentan keine unmittelba- re Handlungsnotwendigkeit. Das Bundesfinanzministerium hatte bereits im April 2009 bestimmt, dass die Festsetzung der Einkommensteuer im Hinblick auf die Neuregelung zur Abziehbarkeit der Aufwendung für ein häusliches Arbeitszimmer lediglich vorläufig vorzunehmen ist. Wer die Kosten des Arbeitszimmers angegeben hat und den vorläufigen Steuerbescheid hat, braucht nichts zu unternehmen. Diejenigen, die noch keine Steuererklärung für die vergangenen Jahre abgegeben haben, können und sollten dies nachholen, falls die Abgabefristen noch nicht veriba strichen sind. EU-Finanztransaktionssteuer 13 Der stellvertretende dbb Bundesvorsitzende und Vorsitzende der Deutschen SteuerGewerkschaft (DSTG), Dieter Ondracek, hält eine direkte EUSteuer für wünschenswert. „Die Europäische Union sollte eigene Einnahmequellen haben, um noch mehr politische Unabhängigkeit zu erlangen. Die Finanztransaktionssteuer eignet sich hervorragend als EU-Steuer“, sagte Ondracek am 9. August in Berlin. Der dbb Vize reagierte mit dieser Bewertung auf eine entsprechende Forderung des europäischen Finanzkommissars Janusz Lewandowski. „Wir brauchen eine Besteuerung der Finanztransaktionen in Höhe von mindestens 0,5 Prozent“, bekräftigte Ondracek. Eine Steuer zur Einschränkung der Spekulationen sei dringend notwendig. Wenn die Europäische Union so über eigene Ein- nahmen verfügen könne, sei das umso besser. Anders verhalte es sich mit der Verwendung einer möglichen Luftverkehrsabgabe. „Eine Besteuerung des Luftverkehrs eignet sich nicht als Abgabe in einen europäischen Topf,“ stellte der dbb Vize klar. Hier käme es zu schnell zu einer Ungleichbehandlung aufgrund der unterschiedlichen Frequentierung des Luftraums. finanzen Ein Plus gegen Spekulationen Eine EU-Luftverkehrsabgabe wäre aufgrund der unterschiedlichen Nutzung des Luftraums durch die Mitgliedstaaten ungerecht. Die Einführung einer Finanztransaktionssteuer, deren Erträge direkt in den EU-Haushalt fließen, wäre ein absolutes Novum: Bislang finanzieren sich die europäischen Institutionen ausschließlich über die Beiträge aus den Mitgliedstaaten. Die Bundesregierung hatte die Pläne aus Brüssel scharf kritisiert und jeglichen Vorstößen zur Einführung einer europäischen Steuer eine klare Absage erteilt. > dbb magazin | September 2010 Foto: Berliner Feuerwehr dbb > aktuell Feuerwehr-Löschboot III: reportage 14 Leinen los – Alarm ... … hieß es in der Nacht zum 21. August für die Crew des Löschbootes III der Feuerwache Spandau-Süd in Berlin. Im Regierungsviertel hatte sich ein mysteriöser Autounfall ereignet. Ein BMW-Coupé war in die Spree gestürzt und auf Grund gesunken. Für die Besatzung des Löschboots III der Feuerwache Spandau-Süd wurde Alarm gegeben: „Verkehrshindernis im Wasser!“ Tote waren diesBerlin besitzt das größte zusammenhängende Gewässernetz Europas: Spree, Havel sowie drei weitere Flüsse und > sechs Kanäle durchziehen die Stadt. 3 000 Hektar Seen kommen hinzu, dessen bekannteste wohl der Große mal nicht zu bergen, und nachdem Taucher Hebekissen angebracht hatten, schleppte das Löschboot das Autowrack knapp 500 Meter in Richtung Reichstag, wo es von einem Feuerwehrkran geborgen werden konnte. Alltag für die Crew, ein Spektakel für die Schaulustigen. Das dbb magazin hat „Seeluft“ geschnuppert – bei einer Fahrt mit dem Löschboot auf Havel und Wannsee. Wannsee und der Müggelsee sein dürften. Schubverbände, Fähren, Ausflugsdampfer, Yachten, Motor-, Segel- und Das Löschboot, Baujahr 1974, ist 17,35 Meter lang, 4,20 Meter breit und hat einen Tiefgang von 0,90 Meter. Angetrieben wird das Boot von zwei Dieselmotoren mit je 300 PS. Die Spitzengeschwindigkeit liegt bei 22 Stundenkilometern. > dbb magazin | September 2010 Ruderboote sind unterwegs; dort weisen Fähnchen auf Angelreusen hin, hier wird Wasserski gelaufen. Vor den Sommerhäuschen an den Ufern wird gegrillt, in den Industrieanlagen am Wasser stapelt sich Brennbares … Die Berliner Wasserstraßen werden intensiv genutzt – kommerziell und zur Freizeitgestaltung und (fast) alles ist möglich: Lager- und Schiffsbrände, Ölverluste, Havarien oder Badeunfälle mit vermissten Personen. Und fast immer wird in solchen Fällen das Löschboot der Berliner Feuerwehr in Marsch gesetzt, das seinen Liegeplatz in der Havel, auf dem Terrain der Feuerwache Spandau-Süd hat. dbb > aktuell > Schiffsführer Thorsten Lucas erklärt die „durchschlagende“ Wirkung der Wellen, die bei hoher Geschwindigkeit des Bootes entstehen und erhebliche Schäden anrichten können. „Nur ein Löschboot?“, fragen wir Dienststellenleiter Martin Wolff, Herr über 120 Feuerwehrleute und über „zwei“ Löschboote, der uns, bevor wir in See stechen dürfen, ein wenig mit der Löschboot-Theorie vertraut macht. „Jein“, lautet die Antwort. „Wir haben zwei komplett ausgerüstete, baugleiche Boote. Eins ist ständig im Einsatz, aber alle 14 Tage wird gewechselt. So stellen wir sicher, dass immer ein Boot rund um die Uhr und an 365 Tagen im Jahr einsatzbereit ist und Ausfälle wegen Wartungs- oder Reparaturarbeiten vermieden werden.“ Vor einigen Jahren verfügte die Berliner Feuerwehr noch über vier Löschboote und Standorte in Köpenick, Spandau-Süd, Tegel und Wannsee. Aufgrund von Einsatz- und Nutzungsanalysen im Rahmen der allgemeinen Sparmaßnahmen des Landes Berlin wurde das Löschbootpersonal in Spandau-Süd zentralisiert und seit 2008 von dort aus eingesetzt. > Patente Ausbildung Die teils engen Berliner Wasserstraßen – wie beispielsweise der Landwehrkanal – erlauben durchaus ein Ein- greifen von Land aus, sodass mehrere Standorte und Boote sich weder rechnen noch aus feuerwehrtechnischen Gründen vorgehalten werden müssen. Hinzu kommt, dass die Ausbildung der Löschbootbesatzungen nicht nur überaus facettenreich und schwierig, sondern auch relativ kostenintensiv ist und an einem Standort Synergie-Effekte genutzt werden können. „Etwa ein Viertel der in SpandauSüd stationierten Feuerwehrleute besitzt ein Löschbootführerpatent, sodass die Einsatzbereitschaft des Bootes rund um die Uhr gewährleistet werden kann,“ erläutert Martin Wolff. Voraussetzung für die Löschbootausbildung ist der Besitz eines Sportbootführerscheins, und auch die Qualifikation zum Rettungssanitäter/ -assistenten wird vorausgesetzt. Dann folgen der Erwerb eines Funkpatents, eines Radarpatents sowie des Löschbootführerpatents. Erst danach dürfen Einsätze „gefahren“ werden. Mehr Geld gibt es für diese Zusatzqualifikationen allerdings nicht. „Eine Löschbootzulage“, betont Wolff, gibt es nicht. Die Funktion ist auch unabhängig von „Wie viele Feuerwehrleute fahren auf den Booten?“, wollen wir wissen und stellen uns ein Löschgruppenfahrzeug mit neun Feuerwehrleuten auf dem Wasser vor. „Zwei“, stellt Wolff lapidar fest, „ein Schiffsführer und ein Decksmann beziehungsweise Maschinist.“ Ein solches Team lernen wir kurze Zeit später kennen – und schätzen. „Thorsten Lucas, Schiffsführer“, stellt Wolff vor, „Matthias Barth, Decksmann.“ Die beiden Feuerwehr-Skipper nehmen uns Landratten mit auf „ihr“ Boot. Eine Routinefahrt auf der Havel „zu Tal“ in Richtung Wannsee steht an. „Nehmen wir an“, erläutert Lucas, „ein Alarm läuft im Fernmelderaum auf. Dann werden wir per ,Pieper‘ benachrichtigt, holen uns die Einsatzdaten aus dem Drucker und innerhalb von fünf Minuten legen wir ab.“ Gesagt, getan, wenige Minuten später laufen wir aus. 22 Kilometer schnell ist das Boot bei voller Fahrt, doch diese > Geschwindigkeit, so Lucas, sei selten zu realisieren. „Wenn wir volle Kraft voraus fahren“, erklärt uns Decksmanns Matthias Barth am Ruder, „erzeugen die beiden Bootsschrauben solche Wellenberge, dass wir eine Menge Schaden anrichten würden. Ruderboote auf dem Wasser oder am Steg würden beispielsweise volllaufen und kentern.“ „Auf dem Wannsee mag die Höchstgeschwindigkeit hinnehmbar sein, in engen Gewässern wie den Berliner Kanälen sicherlich nicht“, fügt Lucas hinzu, der seinen Platz auf der Brücke auf der rechten Seite eingenommen hat. 15 bis 17 Stundenkilometer sind verantwortbar, mehr nicht. Dennoch gelangt das Boot (relativ) schnell von A nach B, denn bei Alarm-Einsätzen gelten – wie auf den Straßen auch – Ausnahmeregelungen für Polizei-, Lösch- oder Rettungsfahrzeuge: Zum Beispiel werden die Schleusenwärter per SMS informiert, wenn das Boot passieren muss, und eine „Not- oder Schnellschleusung“ wird durchgeführt. Der normale Schiffsverkehr muss derweil warten. Sicherheit für Leib und Leben gehen vor. Matthias Barth, Decksmann des Löschbootes, am Steuer. Wird Wasser oder Öl gepumpt oder angesaugt, manövriert er das Boot nur mit einer Maschine, die andere dient dann zum Antrieb der Pumpen oder der Wasserkanone. > dbb magazin | September 2010 15 reportage der Besoldungsstufe.“ Ein Brandmeister kann demnach ebenso als Löschbootführer fungieren wie ein Hauptbrandmeister mit der Besoldungsgruppe A 9 SZ. „In der Praxis helfen uns die Sonderrechte außer an der Schleuse allerdings nicht“, sagt Lucas, „weil das Verhalten bei Blaulicht und Signalhorn im Wasserverkehrsrecht anders als im Straßenverkehr nicht klar geregelt ist, kümmert sich auch niemand drum.“ Dennoch – nach Köpenick oder zum Müggelsee dauert die Fahrt allemal drei bis vier Stunden. > Bei Bränden in Flussnähe versorgt das Boot die Einsatzfahrzeuge mit Löschwasser „ohne Ende“. Über zwei Saugpumpen pro Schiffsseite und unter der Wasseroberfläche liegenden Seeschleuse wird mit hohem Druck Wasser angesaugt und entsprechend weit zu den Einsatzfahrzeugen gepumpt. „Solange die Neu hinzugekommen ist nicht nur eine moderne Radaranlage, die es ermöglicht, dass auch bei tiefster Dunkelheit „blind“ gefahren werden kann, sondern unter anderem auch eine mit einem Elektrokran (David) bis auf die Wasseroberfläche absenkbare Plattform für den Einsatz von Tauchern oder die Bergung > Am Haken: Der am 21. August 2010 in die Spree gestürzte PKW wird mit einem Feuerwehrkran geborgen. von verletzten Personen, die in den Berliner Gewässern oftmals ihre Schwimmfähigkeiten überschätzt haben. Die Radaranlage in Aktion bildet jede Landschaftskrümmung, jedes Boot, jede Boje, jeden Schwan ab, alles ist eindeutig auszumachen und bestimmt den Kurs. Per Mausklick hält Thorsten Lucas für uns fest, mit welcher Geschwindigkeit ein uns entgegenkommendes Schiff sich reportage 16 (Lösch-)Wasser ohne Ende Havel Wasser führt und wir Diesel in den Tanks haben, sind wir einsatzbereit“, erklärt Thorsten Lucas, „und mit 800 Litern kommen wir ganz schön weit“, fügt er nicht ohne Stolz auf „sein“ Boot hinzu. Obgleich schon 36 Jahre alt, ist das Löschboot – wie sein Zwilling im Bootsschuppen – bestens in Schuss und wartungs- und ausstattungstechnisch auf dem neuesten Stand. Kontinuierlich werden beide Boote gewartet, repariert und nachgerüstet. Foto: Berliner Feuerwehr dbb > aktuell > Die Bordpumpen schaffen 5 000 Liter – deutlich mehr als ein Löschfahrzeug an Land. Die Kanone gibt 3 000 Liter Wasser pro Minute ab, das mit hohem Druck 60 bis 80 Meter weit eingesetzt werden kann. Sie ist ebenfalls für die Schaumlöschung geeignet. Dazu wird das angesaugte Wasser mit Schaumkonzentrat und Sauerstoff angereichert. > dbb magazin | September 2010 dbb > aktuell > Wasser & Schaum Es gibt kaum eine Einsatzlage, die Thorsten Lucas und Matthias Barth noch nicht erlebt haben, von der Bergung von Wasserleichen über die Rettung von Schiffsbrüchigen bis hin zu Großbränden auf Schiffen oder in Industrieanlagen. Die Speicher und Hallen längs Havel und Spree haben es zum Teil in sich: Es lagern dort Papierballen, Holzpellets oder Brennstoffe – Materialien, die wie Zunder brennen können und bei denen pures Wasser zum Löschen wirkungslos wäre. In solchen Fällen wird Löschschaum eingesetzt, der entsteht, wenn dem angesaugten Wasser Löschschaumkonzentrat und Sauerstoff hinzugefügt wird. 500 Liter Konzentrat sind stets an Bord vorrätig. „Damit sind wir ganz gut ausgerüstet“, erklärt Lucas. „Einen Maschinenraumbrand kriegen wir damit immer erstickt.“ Ein Einsatzfall, der gar nicht selten vorkommt. Inzwischen haben wir das große Wannsee-Freibad von der Seeseite her bewundert und die Wasserkanone in Aktion erlebt. Der Strahl ist schneidend scharf und zielgenau in alle Richtungen dosierbar. „Einsetzen können wir das Gerät allerdings nicht überall“, meint Lucas. „Eine brennende Datsche würden wir damit zwar löschen, aber auch wie ein Kartenhaus um pusten oder ein Ruderboot binnen zwei Minuten versenken…“ Wir erreichen Kladow, ziehen ein Schleife und treten bei strahlendem Sonnenschein die Rückfahrt an. Wir klettern in den Maschinenraum, schauen in den „Keller“, wo neben der Bordelektronik Material und Geräte vom Seil bis zur Warntafel für die Tauchereinsätze lagern, die nicht täglich gebraucht werden. Dass das Boot einen Defibrillator an Bord hat und eine Rettungsausstattung, versteht sich fast von selbst. Das ist übrigens bittere Notwendigkeit, denn Schwimmer, die ihre Kräfte und Fähigkeiten überschätzen, müssen öfter als nötig aus dem Wasser geholt werden. Manchmal auch mit Hilfe von Tauchern, die dann zusätzlich an Bord genommen werden und vom Heck aus bequem aus- und einsteigen können. Das Boot legt an und wird von den beiden Feuerwehrleuten am Kai vertäut. Nach dem obligatorischen Logbucheintrag geht es zurück in die Wache, wo uns Dienststellen> leiter Martin Wolff bereits erwartet. Eine Alarmmeldung für das Boot ist nicht eingelaufen. „Wie war der Tag sonst?“, wollen wir zum Abschluss unseres Besuchs wissen. „Eigentlich ganz normal heute“, meint Wolff, „keine besonderen Vorkommnisse.“ Die Fahrzeughalle ist leer, alle Rettungsfahrzeuge sind draußen im Einsatz. Keine besonderen Vorkommnisse auf der Wache Spandau-Süd – Alltag bei der Feuerwehr. Text: Dr. Walter Schmitz Fotos: Jan Brenner komba gewerkschaft komba & Feuerwehr: Heiße Verbindung Die speziellen Probleme, mit denen die Beschäftigten der Feuerwehren in Zeiten knapper öffentlicher Kassen zu kämpfen haben, umreißt der Vorsitzende des komba Bundesfachbereichs Feuerwehr und Rettungsdienst, Norbert Brewer. „Sicherheit kann die Feuerwehr, die oftmals auch den Rettungs> Norbert Brewer dienst abdeckt, nur gewährleisten, wenn die Rahmenbedingungen für das Personal stimmen.“ Verbesserungsbedarf besteht vor allem bei unzureichenden Besoldungsentwicklungen und Beförderungsmöglichkeiten, ungünstigen Arbeitszeiten sowie den besonderen gesundheitlichen Anforderungen im Feuerwehrbereich. Als aktuelle Forderungen der komba gewerkschaft nennt Brewer die Wiederherstellung der Ruhegehaltsfähigkeit der Feuerwehrzulage, eine bessere Durchlässigkeit der Laufbahnen und ein neues Spitzenamt für den mittleren Dienst. „Beim Rettungsdienst kämpfen wir für eine verbesserte Eingruppierung der Rettungsassistenten und Rettungssanitäter in den Tarifverhandlungen Entgeltordnungen.“ > Brandamtmann Martin Wolff (44, verheiratet, drei Kinder) leitet die Feuerwache Spandau-Süd seit März 2010. Nach seiner Probezeit wird er voraussichtlich am 1. September zum Brandamtsrat befördert. Die Eignung seiner Fachgewerkschaft als Interessenvertreterin für Feuerwehrbedienstete machte Brewer auch an der Einbindung der komba in die institutionellen Strukturen des dbb fest, über die sowohl die Anerkennung als Tarifvertragspartei als auch eine enge Zusammenarbeit mit der Vereinigung zur Förderung des deutschen Brandschutzes (vfdb), der Ständigen Konferenz für den Rettungsdienst und den kommunalen Spitzenorganisationen gewährleistet sind. > dbb magazin | September 2010 17 reportage bewegt – ein System-Feature, das auch von der Wasserschutzpolizei genutzt wird und manchem erstaunten Bootsraser bereits satte Strafen eingebracht hat. dbb > aktuell Öffentliches Bauen: > Schöner Mauern? Nicht nur in Straßen und Wasserwege fließen Fördermittel aus dem Konjunkturpaket II der Bundesregierung. Auch Burgbesitzer dürfen sich freuen, können sie doch ihre alten Gemäuer mit staatlicher Hilfe sanieren lassen. Rund 20 Millionen Euro aus dem Konjunkturpaket sind allein für solche Bauvorhaben reserviert. Schöner Mauern aus öffentlicher Hand hat viele Facetten ... Zusätzliche Investitionen in die kommunale Infrastruktur mit Bundesmitteln ermöglichen den Kommunen, mehr zu tun als nur den Status quo zu wahren. Mit insgesamt 3,5 Milliarden Euro für Infrastrukturvorhaben aus dem Konjunkturpaket können Städte und Kreise Krankenhäuser modernisieren, Straßen sanieren und neue Städtebauprojekte vorantreiben. So soll sowohl die Wirtschaft angekurbelt als auch eine moderne kommunale Infrastruktur geschaffen werden. > Konjunkturpaket, … Das Programm soll nach dem Willen der Bundesregierung schnell konjunkturell wirken, um in der örtlichen Bauwirt- Um die entsprechenden Vergabeverfahren zu beschleunigen, hat das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) die Schwellenwerte für beschränkte Ausschreibungen im Baubereich nach der Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen (VOB) für seinen Bereich befristet auf zwei Jahre auf eine Millionen Euro und für freihändige Vergaben auf 100 000 Euro angehoben. Foto: Ingenhoven Architects/BMVBS dossier 18 So freut sich auch Karl Graf von und zu Eltz über die Spendierlaune der Bundesrepublik und saniert seine Burg Eltz an der Mosel, die seit über 800 Jahren in Familienbesitz ist, mithilfe eines Millionen-Zuschusses aus dem Konjunkturpaket. Hier kurbelt öffentliches Bauen nicht nur die örtliche Konjunktur an und versorgt viele krisengebeutelte Spezialfirmen mit neuen Aufträgen, sondern stößt im Fall der Burg Eltz, die als Kulturdenkmal eine der schönsten Burgen Deutschlands ist, auch auf die Gegenliebe der Bürgerinnen und Bürger. schaft und beim Handwerk Arbeitsplätze zu sichern. Deshalb können mit dem Programm auch nur bauliche Investitionen gefördert werden, die kurzfristig in den Jahren 2009 und 2010 umsetzbar sind. Somit kommen in erster Linie Sanierungsmaßnahmen an vorhandenen Gebäuden in Betracht, die kurzfristig zu realisieren sind und für die weitgehend abgeschlossene Planungen vorliegen oder kurzfristig erstellt werden können. > Seit 20 Jahren in Planung, ruft die anstehende Umsetzung des ehrgeizigen Stadtentwicklungsprojektes „Stuttgart 21“ mit dem Umbau des Hauptbahnhofs viele Kritiker auf den Plan. > dbb magazin | September 2010 ... Bürgerbegehren … Von Gegenliebe kann man nicht bei jedem öffentlichen Bauprojekt sprechen. Beispiel „Stuttgart 21“, ein Großprojekt, in dessen Zuge auch der Stuttgarter Hauptbahnhof modernisiert werden soll. Für rund vier Milliarden Euro soll der in die Jahre gekommene Bahnhof vom oberirdischen Kopfbahnhof zum unterirdischen Drehkreuz für die gesamte Region gemacht werden. Hört sich gut an, bringt die sonst so beschaulichen Schwaben aber schwer auf die Palme. Es ist fast eine kleine schwäbische Revolution, wenn bis zu 10 000 Menschen aus allen Bevölkerungsschichten auf sogenannten „Montagsdemos“ gegen die Baupläne auf die Barrikaden gehen. Ihr Zorn richtet sich gegen die Verantwortlichen von Stadt, Land, Bund und Bahn AG. Die Bedenken sind so vielschichtig wie die Mischung der Demonstranten. Neben geotechnischen und ökologischen Einwänden – unter anderem sollen 300 alte Bäume fallen, das Erdreich gilt als tückisch – spielen Fragen des Denkmalschutzes und die Ablehnung der hohen Kosten eine zentrale Rolle beim Protest. Auch der Umstand, dass ein Bürgerbegehren gegen den Bau trotz 60 000 eingereichter Unterschriften abgelehnt wurde, macht viele Stuttgarter wütend. Die Befürworter verteidigen das Projekt als unverzichtbare Zukunftsinvestition in die gesamte Region. Selten spalten öffentliche Bauvorhaben Bevölkerung und Verantwortliche dermaßen stark wie derzeit in Stuttgart. Die dbb > aktuell Beamtendarlehen ab 0,99% gibts bei uns nicht! Dafür aber die besten Konditionen für Beamte und Tarifbeschäftigte im öffentlichen Dienst! > Seit 800 Jahren in Familienbesitz, wird die Burg Eltz an der Mosel jetzt auch mit staatlichen Mitteln saniert. Abrissarbeiten der Nordseite des alten Bahnhofs haben am 25. August 2010 unter massiven Protesten begonnen. > ... und Kostenexplosionen Die Kosten für das Großprojekt, an dem seit 20 Jahren geplant wird, teilen sich die Bauträger: Die Deutsche Bahn übernimmt 1 469 Millionen Euro, der Bund 1 229,4 Millionen, das Land 823,8 Millionen Euro, die Stadt Stuttgart 238,5 Millionen Euro, den Rest übernehmen der Flughafen Stuttgart und der Verband Region Stuttgart. Wie viel der Bau am Ende wirklich kostet, bleibt abzuwarten, denn die Kosten für öffentliche Bauprojekte werden fast nie, wie in der Planung errechnet, eingehalten. Ein privater Bauherr, dessen Einfamilienhaus statt 200 000 Euro am Ende das Doppelte kostet, wäre ruiniert. Im öffentlichen Bereich scheinen solche Kostenexplosionen „normal“ zu sein, wie auch die Elbphilharmonie in Hamburg zeigt. Das futuristische VorzeigeKonzerthaus an der Elbe ist längst zum Millionengrab geworden. Baumängel verzögern die Eröffnung auf unbestimmte Zeit, allein der öffentliche Finanzierungsanteil hat sich von geplanten 114 Millionen Euro mehr als verdreifacht. Jetzt muss ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss klären, warum die Baukosten derart steigen konnten. Ein Grund für Kostenexplosionen sind wachsende Begehrlichkeiten: Ein Privatmann baut nach Plan und ersetzt Laminat nicht plötzlich durch Marmorböden. Bei der Elbphilhamonie aber hat sich die > dbb magazin | September 2010 Alles spricht für ein Beamtendarlehen über das dbb vorsorgewerk: » Freier Verwendungszweck: z. B. für die Umschuldung bisheriger Kredite, Ausgleichen von Rechnungen oder Investitionskredit für größere Anschaffungen » Darlehen von 10.000 € bis 80.000 € Flexible Laufzeiten: 12, 15 oder 20 Jahre » Festzinsgarantie Höchsteintrittsalter 58 Jahre » 100 % anonym (keine Datenweitergabe an Unberechtigte) » 100 % Vertrauensgarantie » Garantierte Bestkonditionen* * Erhalten Sie bei einem anderen Anbieter eine nachweislich günstigere monatliche Rate für ein Beamtendarlehen – bei gleicher Laufzeit inklusive Überschuss – als bei uns, schenken wir Ihnen einen 100 € Tankgutschein! Jetzt anrufen: 030/40 81 64 25 und unverbindliches Angebot abfordern! dbb vorsorgewerk GmbH Friedrichstraße 165 10117 Berlin Tel.: 030/ 40 81 64 25 Fax: 030/40 81 64 99 [email protected] www.dbb-vorsorgewerk.de Foto: Herzog – de Meuron dbb > aktuell > info Wer baut was? dossier 20 Entsprechend dem föderalen Aufbau Deutschlands gliedern sich die Zuständigkeiten für öffentliche Bauvorhaben nach Bund, Ländern und Kommunen. Bei der Verkehrsinfrastruktur sind zum Beispiel die Gebietskörperschaften in unterschiedlichem Maße verantwortlich. Während die Infrastruktur der Bahn AG hauptsächlich in den Zuständigkeitsbereich des Bundes fällt, sind die Länder für die Infrastruktur nichtbundeseigener Eisenbahngesellschaften verantwortlich. > Das prestigeträchtige Bauprojekt Elbphilharmonie Hamburg verzögert sich immer wieder durch Baumängel und verschlingt viel mehr Mittel als ursprünglich geplant. > info dbb Fachtagung im November 2010: Klasse bauen! Architektur und Pädagogik Die Flughafeninfrastruktur Deutschlands ist nicht zentral verantwortlich geregelt, sondern unterliegt dem Luftverkehrsgesetz. Die Wechselwirkungen öffentlichen Bauens und nutzergerechter Baukonzepte sind im November 2010 Gegenstand einer vom dbb ausgerichteten Fachtagung: Unter dem Leitmotiv „Klasse bauen! Architektur und Pädagogik“ werden sich Experten aus den Bereichen Architektur, Schule und Verhaltensforschung intensiv mit den Herausforderungen beschäftigen, die sich aus der Kombination neuer pädagogischer Konzepte und zumeist älterer Schulgebäude ergibt. Da hier gerade in Zeiten knapper Kassen Kreativität gefragt ist, möchte der dbb im Rahmen seiner Fachtagung eine Plattform zum Austausch von Erfahrungen und Ideen bieten. Da die Länder innerhalb der föderalen Struktur Selbstverwaltungsrecht genießen, kümmern sie sich um den öffentlichen Nahverkehr im kommunalen Bereich, den örtlichen Straßenbau, die Versorgung mit Strom, Wasser und Gas, die Abwasserentsorgung und die Städteplanung. Darunter fallen auch Bau und Unterhaltung von Schulen, Theatern, Museen, Krankenhäusern, Sportstätten und Bädern. Diese Aufgaben nehmen die Landesverwaltungen wahr, die darüber hinaus auch Bundesrecht als eigene Angelegenheit und in eigener Verantwortung ausführen, wie zum Beispiel das Bauplanungsrecht. „Klasse bauen! Architektur und Pädagogik“ findet am 29. November 2010 von 10 bis 16 Uhr im dbb forum berlin statt. Weitere Informationen sind erhältlich bei der dbb Bundesgeschäftsstelle unter Telefon: 030-40 81 57 01 oder per E-Mail an [email protected]. Wie der Name suggeriert, liegt die Zuständigkeit für Bundeswasserstraßen beim Bund, der auch für deren Bau, Erhalt und Nutzung verantwortlich ist, wobei er die jeweilige Landeskultur berücksichtigen muss. Für Häfen sind je nach Eigentümer Bund, Länder oder Kommunen zuständig. Hier dominiert zumindest bei den See- und Binnenhäfen der Einfluss der Länder und Kommunen, auch, wenn sie im Besitz privater Eigentümer sind. Im Straßenbau ist der Bund für die Bundesfernstraßen – Bundesautobahnen und Bundesstraßen – zuständig. Die Länder wirken jedoch bei Planung, Verwaltung und Finanzierung mit. Im Zuge von – nicht unumstrittenen – Privatisierungsmaßnahmen kommen hier auch private Firmen ins Boot. Räumlich abgestuft sind die aus ihren Namen ersichtlichen Zuständigkeiten Landes-, Kreis- und Gemeindestraßen. > dbb magazin | September 2010 ursprünglich zur Bebauung veranschlagte Fläche von 84 000 auf 120 000 Quadratmeter vergrößert, statt zwei Konzertsälen gibt es jetzt drei. Auch stiegen während des Baus die Anforderungen an die Akustik, teure Änderungen wurden nötig. „In der Baubranche gilt der Spruch: Ein Tag ohne Nachtrag ist ein schlechter Tag. Unternehmen leben davon, dass der Bauherr kommt und Veränderungen wünscht. Dann schreiben sie den Entwurf um, besorgen andere Werkstoffe und setzen Arbeitsstunden an. Das fertige Gebäude sieht selten so aus wie der ursprüngliche Entwurf“, erläuterte Elmar Hallbach-Velken, Geschäftsführer des Bundesverbandes mittelständischer Bauunternehmen, am 14. August 2010 in der „Tagesschau“ und verwies darauf, dass man die Baukosten um so weniger genau angeben könne, je längerfristig geplant würde: „Deshalb kann ein seriöser Planer keinen Pauschalpreis für ein öffentliches Mammutprojekt wie Stuttgart 21 nennen“, so Halbach-Velken in der ARD. Wenn dann noch feste Summen im Haushalt veranschlagt werden, obwohl sich Löhne und Rohstoffpreise dauernd verändern, ist es kaum verwunderlich, dass Kostenplanungen aus den 90er-Jahren heute nicht mehr aktuell sind. br dbb > aktuell Habitat Schule Wie war das eigentlich in Ihrer Schule? Erinnern Sie sich an angenehme Farben, eine lichtdurchflutete Aula, an übervolle Klassenzimmer, Flurschluchten oder an die puristische Übersichtlichkeit asphaltierter Pausenhöfe? Tausende von Schulgebäuden müssen derzeit saniert werden. Darüber hinaus fordern Mittagsbetreuung und Ganztagesschule entsprechende Umbauten. Von Johanna Forster Schulbau ist momentan also im Fokus. Diese Gelegenheit sollte genutzt werden für Schulbauten, die sich verstärkt an den Bedürfnissen ihrer Nutzer orientieren. Genau jetzt besteht die Chance, mit dem Wissen um die Qualitätsmerkmale von Schulbau nachhaltig die nötigen Veränderungen umzusetzen. Dazu bedarf es intensiver Gespräche zwischen Architekten, Sachaufwandsträgern und Schulen. Wir haben mittlerweile verstanden, dass sich der Raum als sogenannter „Dritter Erzieher“ tatsächlich auf Lehrer und Schüler, deren Wohlbefinden und Verhalten, auf das Lernen und Lehren, und nicht zuletzt auf Schulprofil und Schulklima auswirkt. Bemerkenswerte Hinweise auf solche Effekte liefert eine Wissenschaft, die sich mit grundlegenden evolutionsbiologischen Fragen von Verhalten befasst: die Humanethologie. Seit langem werden hier auch die Wirkungen gebauter Umwelt auf den Menschen untersucht: im Wohn- und Arbeitsbereich ebenso wie in privaten, öffentlichen und funktionsgebundenen Räumen. > Schule als Bestandteil des Lebensumfeldes Ebenfalls aus der Verhaltensforschung stammt der Begriff des Habitats. Gemeint sind die physikalischen und strukturellen Eigenschaften des Lebens- und Arbeitsraums so- wie die menschlichen Ansprüche an dessen Eignung für Kommunikation und soziales Miteinander. Bedenken wir, wie viel Entwicklungszeit unsere Heranwachsenden in Schulen verbringen, dann ist das Gebäude ein wichtiger Bestandteil ihres Lebensumfelds, mit anderen Worten ihres Habitats – und wir sind für dessen Qualität und Eignung für Erziehung und Bildung verantwortlich. In enger Zusammenarbeit zwischen Verhaltensforschung und Erziehungswissenschaft untersuchen wir seit den 90erJahren Bildungsräume und beschreiben Kriterien für qualitative Schulanlagen. Die Ergebnisse bieten ein Orientierungsraster für Planungen. Sie zeigen klar, dass ein Schulbau weitaus mehr ist als der rein architektonische und ästhetische Rahmen von Schule. Formen, Farben, Materialien, Strukturen, Lichtführung, Raumanlage und Gestaltung wirken immer auf die Menschen, die sich darin aufhalten. Sie beeinflussen das physische und psychische Wohlbefinden sowie letztlich das Verhalten in vielfältiger Weise. Weiß man um solche Wirkungen, lassen sich Qualitätsmerkmale für einen passenden Schulbau benennen. Passend deshalb, weil in einem solchen Bau die Ansprüche der Nutzer im speziellen Habitat ‚Schule‘ verwirklicht sind. Farben beruhigen oder stimulieren. Entsprechende physiologische Wirkungen sind messbar. Die Enge in überfüllten Räumen, ein fast traditionelles Charakteristikum von Klassenzimmern und Pausenbereichen, beeinflusst das körperliche Befinden. Vermeidung oder mehr aggressives Verhalten kann die Folge sein und führt jeweils zu einer Beeinträchtigung des Lern- und Sozialverhaltens der Kinder. Verfügbarer Raum ist also ein wichtiges Qualitätskriterium. Struktur und Gestaltung sind wichtig für die Orientierung, was sich letztlich auf die Bewertung des Raums und auf das Verhalten im Raum auswirkt. Besonders neuralgische Punkte sind die öffentlichen Räume der Schule: Aula, Flure, Aufenthaltsräume, Eingänge und der Pausenhof. Deren (Binnen)Gestaltung sollte bei der Planung oberste Priorität haben. > Architektur ist Impulsgeber für Motivation Manche Effekte sind Teil eines komplexen Zusammenspiels von Wirkungen. Dadurch, dass sie passende oder unpassende Räume für Arbeit, Spiel und Gespräch bietet, ist Schulhausarchitektur ein indirekter Impulsgeber für Motivation, Kommunikation und sogar Lernleistung. Deutlich wird das im Klassenzimmer. Hier ermöglicht ein passender Raum Varianten der Unterrichtsgestaltung. > Für die mehr private Kommunikation und das Arbeiten in kleinen Gruppen werden weitere Ansprüche an die Raumstruktur gestellt. Menschen bevorzugen zumeist geschützte, eher randständige Räume für Gespräche. Dieses Phänomen kann man gut auf öffentlichen Plätzen beobachten und auch in Restaurants sitzen Gäste nicht so gerne auf dem Präsentierteller. Entsprechend gestatten kleinteilige Raumstrukturen auf Pausenhöfen und in Aufenthaltsbereichen den Kindern Rückzug und das Gefühl von Schutz. Sie nutzen beides zu mehr Gesprächen und komplexeren Spielen. Schließlich ist zu fragen, wie Kinder und Jugendliche ihren Schulbau empfinden. Die Studien zeigen einen klaren Zusammenhang: Ein als wenig ansprechend empfundener Schulbau, beispielsweise in vernachlässigtem Zustand, wird häufiger Opfer von Vandalismus. Die Wirkungen von Architektur und Raumgestaltung sind komplex und selbstverständlich spielen individuelle Aspekte, kulturelle Bedingungen, die spezielle Schulsituation und vieles mehr eine Rolle. Allerdings kennen wir inzwischen Qualitätsmerkmale vom Schulbau und diese geben effiziente Orientierungspunkte. Sie müssen dann für die spezielle Situation und idealerweise gemeinsam mit den Planern konkretisiert werden. Info Prof. Dr. Johanna Forster … … ist Erziehungswissenschaftlerin und Humanethologin und arbeitet am Max-Planck-Institut für Verhaltensphysiologie unter anderem mit dem Forschungsschwerpunkt „Wirkung von gebauter Umwelt auf den Menschen“. Darüber hinaus lehrt sie an den Universitäten Erlangen-Nürnberg und Graz. Gemeinsam mit einem Architektenteam widmet sie sich der Beratung und Projektbegleitung von Schulen zu Schul(um)bau und Schulentwicklung. > dbb magazin | September 2010 21 standpunkt Qualitätsmerkmale von Schulbau: dbb > fokus Arbeitstagung Führungspraxis: Lebenslänglich – Innovativ! Am 29. November 2010 wird im dbb forum berlin zum ersten Mal die Arbeitstagung „Führungspraxis“ stattfinden und sich mit innovativen Ideen für Führungskräfte beschäftigen. „Lebenslänglich – Innovativ!“ Ein Widerspruch in sich? Keineswegs! Gefragt sind vielmehr kreative Führungsköpfe. akademie 22 Der öffentliche Dienst ist schon seit Jahren einem starken Wandel unterworfen. Neue Aufgaben, neue Prozesse, neue Techniken und sich ändernde Umfeldbedingungen stellen besondere Herausforderungen an die Führungskräfte im öffentlichen Dienst. Neben Fachwissen, einem hohen Maß an Sozialkompetenz und der Fähigkeit zur Motivation sind neue Ideen und Kreativität gefragt – gerade in den Führungsetagen. Daher ist es eine Aufgabe von Führungskräften, ihre Steuerungsfunktion angesichts immer komplexer werdender Arbeitsfelder neu zu definieren. Denn ein guter Chef weiß, dass er nicht alles weiß und noch hinzulernen kann und muss. „Es gilt, die Ideen- und Wissenskompetenz der Mitarbeiter zu fördern und für die eigene Organisation nutzbar zu machen“, umreißt Wolfgang Libera, Dozent „Führung und Kommunikation“ in der dbb akademie und verantwortlich für die Arbeitstagung, das Ziel der Veranstaltung. „Dazu ist ein Klima der Kreativität und der Mitgestaltung nötig, innovative Führung ist dabei unerlässlich. Wir wollen Ansätze liefern, um neuen Ideen Raum zu geben und diese umzusetzen.“ > Angebot für Führungskräfte wird ausgeweitet Weiteres Ziel der dbb akademie ist es, mit der jährlich stattfindenden Veranstaltung zu jeweils unterschiedlichen The> dbb magazin | September 2010 men-Schwerpunkten das bestehende Angebot für Führungskräfte auszuweiten. „Mit an Bord“ ist in diesem Jahr ein kompetenter Kooperationspartner in Sachen Innovation für Führungskräfte – die Führungskräfteakademie des Landes Baden-Württemberg. Das Programm reißt interessante Fragestellungen an und liefert selbstverständlich auch Antworten: Wie entstehen Kreativität und Innovation? Welche Aufgaben haben Führungskräfte in diesem Prozess? Mit welchen Methoden lassen sich Mitdenken und Mitgestaltung fördern und nutzbar machen? Wie sieht neues Lernen für Führungskräfte aus? Der Name wird in diesem Zusammenhang Programm sein: Neben fachlichen Beiträgen werden die Teilnehmer gemeinsam neue Ideen entwickeln. Denn: Beteiligung ist gefragt! „Spinnen ist Pflicht!“ Die eintägige Veranstaltung (Seminar-Nr.: 2010 Q 178 KK) findet am 29. November 2010 im dbb forum berlin statt. Die Teilnehmerkosten betragen 150,– Euro (inkl. Mittagessen und Getränke). Das komplette Veranstaltungsprogramm finden Sie auf unserer Website www.dbbakademie.de dbb akademie und FOM Hochschule für Oekonomie & Management bieten zwei gemeinsame Informationsveranstaltungen in Essen und Hamburg an. In Zeiten knapper Kassen wird das Handeln öffentlicher Einrichtungen und Verwaltungen zunehmend nach betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten gesteuert und bestimmt. Qualifikation und Weiterbildung gewinnen spürbar an Relevanz, um beruflich aufzusteigen. Wie relevant sind Qualifikation und Weiterbildung in der Berufswelt öffentlicher Einrichtungen und Verwaltungen, um aufzusteigen? Lohnt sich ein zusätzliches Studium? Gibt es neben der klassischen Laufbahn weitere Karrierechancen? Dr. Michael Rannacher wird das Leistungsangebot der dbb akademie vorstellen. Die FOM präsentiert ihr Master-Studienan> gebot und wird den neu entwickelten Master Studiengang Public Management vorstellen. „Karrierechancen im öffentlichen und Non-Profit-Sektor“ lautet der Titel der beiden Informationsveranstaltungen, die beide Institutionen für Interessierte an zwei Orten anbieten: Mittwoch, 29. September 2010, ab 17.30 Uhr in Essen FOM Studienzentrum Essen, Herkulesstraße 32, 45127 Essen Donnerstag, 30. September 2010, ab 17.00 Uhr in Hamburg FOM Studienzentrum Hamburg, Rothenbaumchaussee 5, 20148 Hamburg Die Teilnahme an den Informationsveranstaltungen ist kostenfrei. Anmelden können Sie sich unter 01801.810048 oder bei der [email protected]. Info Demokratie lebt von der Beteiligung der Bürger – Veranstaltungen der politischen Bildung Quo vadis – USA und Russland (2010 Q011 MO) Termin: 20. – 23. September 2010 Hirnforschung und Neurodidaktik in der politischen Bildung (2010 Q013 MO) Termin: 28. – 30. September 2010 Zwischen Umweltkrise und Verdrängung – Der Klimawandel und die Folgen (2010 Q017 MO) Termin: 29. November – 2. Dezember 2010 Die Seminare finden im dbb forum siebengebirge in Königswinter statt. Für weitere Informationen stehen zur Verfügung: Teilnehmerkosten (inklusive Ü/VP): 4-tägige Seminare: 160,00 Euro (dbb Mitglieder) 200,00 Euro (Nichtmitglieder) Wolfgang Libera (Inhalte), Tel.: 030.40816531, E-Mail: [email protected] Käthe Kupke (Organisation/Inhalte), Tel.: 030.40816544, E-Mail: [email protected] Berufliche und akademische Bildung verzahnen 3-tägige Seminare: 120,00 Euro (dbb Mitglieder) 150,00 Euro (Nichtmitglieder) Detaillierte Programme unter www.dbbakademie.de Ihre Ansprechpartnerin ist: Margret Odijk, Tel.: 0228. 8193136, E-Mail: [email protected] dbb > fokus Bildungsprogramm 2011: Voll im Trend Fortbildung braucht Konzepte – Innovation, Erfolg und Weiterkommen sind nur dort möglich, wo man sich Gedanken über die Zukunft macht. Das Jahresprogramm 2011 der dbb akademie erscheint im Oktober. Mit unserem breiten Bildungsangebot – ein- und mehrtägigen Seminaren und Workshops, Arbeits- und Fach- tagungen, dem bundesweit größte eGovernment-Kongress neue Verwaltung und Beratungsleistungen – bieten wir Ihnen die gesamte Palette von Fortbildung. > Kurz und bündig Mit dem neuen Programm möchten wir noch zielgerichteter und komfortabler über unser Veranstaltungsangebot informieren. Und das tun wir – mit einem Mix aus Bewährtem und Neuem, das heißt der intelligenten Verknüpfung von gedruckten und elektronischen Medien. Maria Herkenhöner, Dreizehn- Einen raschen Überblick über alle Themen bietet wie gewohnt unser gedrucktes Jahresprogramm. Kurz und bündig informieren wir Sie hier über die wichtigsten Fakten Ihres „Wunschseminars“. dbbakademie.de anfordern. Ab Ende Oktober können Sie es bei der dbb akademie, abrufen und sich dort direkt morgenweg 36, 53175 Bonn, E-Mail: m.herkenhoener@ Ab dem gleichen Zeitpunkt können Sie die ausführlicheren Informationen zu den Veranstaltungen auf unserer Homepage www.dbbakademie.de anmelden. Bestellen Sie jetzt. Ganz einfach. Ganz wie Sie wollen. Laufbahnrecht in der Praxis Der Inhalt im Überblick: • Bundes- und Landesrecht • Gesetzliche Regelungen und Laufbahnverordnungen • Gesetzesbegründungen, Verwaltungsvorschriften, Anmerkungen, Rechtsprechungsnachweise NEUERSCHEINUNG INFORMATIONEN FÜR BEAMTE UND ARBEITNEHMER Was Sie davon haben: Zusammenfassung des in der Bundesrepublik geltenden Laufbahnrechts, das sich aufgrund der Föderalismusreform I zunehmend auseinanderentwickelt. Praxisorientierte Kommentierung. Das Buch ermöglicht erstmals den unmittelbaren Vergleich der verschiedenen landes- und bundesrechtlichen Laufbahnbestimmungen. Geeignet für Behörden, Kanzleien und Gerichte. So bestellen Sie ganz einfach: Sie können mit nebenstehendem Bestellcoupon per Post oder Fax bestellen. Oder Sie teilen uns Ihren Wunsch per E-Mail oder über Internet mit. dbb verlag gmbh Friedrichstraße 165 10117 Berlin Telefon: 0 30/ 7 26 19 17-0 Telefax: 0 30/ 7 26 19 17-40 E-mail: [email protected] Internet: http://www.dbbverlag.de BESTELLCOUPON Zuschicken oder faxen –– Exemplar/e „Laufbahnrecht in Bund und Ländern“ Verlagsprogramm Name 906 Seiten 44,90* Anschrift ISBN 978-3-87863-168-2 * zuzügl. Porto und Verpackung Datum/Unterschrift > dbb magazin | September 2010 23 akademie Ihrem Selbstverständnis entsprechend, reagiert die dbb akademie flexibel auf neue Anforderungen und geänderte Rahmenbedingungen in der Arbeitswelt. Mit aktuellen Themen und Inhalten stellen wir Weichen für Ihre ganz persönliche Fortbildungsplanung. dbb > fokus Neue S Guter Start in die Zukunft: Kinder- und Enkelvorsorge Kinder sind unsere Zukunft. Kinder wollen die Welt entdecken. Dafür benötigen sie neben elterlicher Fürsorge und Erziehung einen guten Versicherungsschutz und den Aufbau eines finanziellen Fundaments. Beides ermöglicht einen gesicherten Start ins Leben. Der Führerschein, das erste Auto, Ausbildung oder Studium bis hin zum Erwerb der eigenen Wohnung > mitgliederservice 24 In weiser Voraussicht: die KinderRente Wir werden immer älter, die Geburtenrate sinkt. Wie die Alterssicherungssysteme in 40 oder 50 Jahren aussehen, ist ungewiss. Sicher aber ist, dass jeder in Zukunft stärker für seine Altersvorsorge verantwortlich ist und noch früher mit dem Kapitalaufbau beginnen sollte. Mit der KinderRente über das dbb vorsorgewerk kann für die Zukunftssicherung von Kindern, Enkeln, Nichten oder Neffen der Grundstein früh gelegt werden. Denn so sichert man sich einen mächtigen Verbündeten – den Zinseszinseffekt. So kann mit Sparbeginn ab Geburt ein Monatsbeitrag von 25 Euro bis zum 60. Lebensjahr auf rund 150 000 Euro anwachsen! Aber auch zu einem späteren Zeitpunkt wie Schulanfang oder Kommunion beziehungsweise Konfirmation lässt sich mit geringem Aufwand ein stattliches Vermögen aufbauen. Zehn Jahre später müssen dafür 20 Euro mehr angespart werden (vergleiche Schaubild). > dbb magazin | September 2010 erie • N eue Se rie • Neue Die ma Serie gazin R e d Möglic hkeiten aktion stellt in lo vor, wie und En ke dbb Mit ser Reihenfo lge glieder Arme g ln beim Start ihr ins re Tipps, w ifen können. In Leben finanz en Kindern iell unt ie Sie e dieser A er in „Kinde rRente“ en Vermögen usgabe finde die n Sie saufba sowie d Immob u du ie ilie & Cleve nerwerb mit „Grundsteinle rch die d g r auf de n Weg em Jugendspa ung“ für bringen rkonto Ideal können ... oder des Eigenheims – all diese Stationen kosten Geld. Hierbei können neben den Eltern auch Großeltern, Verwandte und Paten zum Beispiel mit Geldgeschenken oder Geschenkpolicen unterstützen. Ereignisse wie Geburt, Schulanfang oder Geburtstag bieten dabei gute Anlässe, um eine stabile finanzielle Basis mit auf den Weg zu geben. Kleinere Geldgeschenke zu bestimmten Anlässen wie Geburtstagen können zur Aufstockung des Vermögens zugezahlt werden. Bei Volljährigkeit, aber auch später, können „die Kleinen“ die Beiträge übrigens selbst weiterzahlen und von einer soliden Vermögensbasis profitieren, übrigens unter Wahrung der steuerlichen Vorteile! Die Geldanlage erfolgt in gemanagte Dachfonds oder auf Wunsch individuell in bis zu drei Einzelfonds. Zur Auswahl stehen dabei Fondkonzepte renomierter Kapitalanlagegesellschaften. Aufgrund der langen Laufzeit empfiehlt sich die Nutzung der Renditepotenziale der Börse, denn auch starke Schwankungen – wie in den letzten Jahren – werden langfristig mehr als ausgebügelt. Mit der Garantie-Option haben Sie zudem die Möglichkeit, Gewinne in Zeiten hoher Kurse zu sichern und einen Teil Ihres Fondsguthabens in garantiertes Kapital innerhalb des konventionellen Deckungsstocks der AXA Lebensversicherung AG umzuwandeln. Dieses Geld steht dann bei Auszahlung garantiert zur Verfügung. Die KinderRente empfiehlt sich auch, wenn das Sparziel näher liegt, zum Beispiel um Ausbildung oder Studium zu finanzieren. So kostet ein Meisterbrief rund 15 000 Euro und ein Master-Abschluss, zum Beispiel für einen Ingenieur sogar 53 000 Euro. Mit einem Einmalbeitrag von zum Beispiel 6 000 Euro zur Einschulung eines sechsjährigen Kindes kann ein Guthaben von knapp 12 000 erwirtschaftet werden, das bei Volljährigkeit zur Verfügung steht. Zur Volljährigkeit, zum Ausbildungs- beziehungsweise Studienabschluss oder zum Immobilienerwerb sind Entnahmen aus dem Fondsguthaben der KinderRente kostenfrei möglich. Mit der KinderRente lässt sich steuerlich attraktiv Vermögen bilden. Denn das eingezahlte Kapital vermehrt sich zunächst ohne Abzug von Steuern, diese werden erst bei Auszahlung fällig. Der Sparer profitiert hierbei vom Zinseszins-Vorteil der Steuerstundung. Wird das Kapital nach mindestens zwölf Jahren Ansparzeit und vollendetem 60. Lebensjahr ausgezahlt, greift das sogenannte Halbeinkünfteverfahren – die Hälfte des Ertrags wird mit dem persönlichen Steuersatz versteuert, derzeit maximal 22,5 Prozent statt 25 Prozent Abgeltungsteuer. Bei Auszahlung in Form einer Rente muss nur der sogenannte „Ertragsanteil" versteuert dbb > fokus äußerst kostengünstig: So fällt nur die halbe Abschlussgebühr an, auch auf Kontogebühren wird bis zum Ende des Kalenderjahres, in dem der Bausparer 20 Jahre alt wird, verzichtet. sz Es gelten die Konditionen am Tag des Geldeingangs. *angenommene durchschnittliche Wertentwicklung von sechs Prozent. Fragen zur KinderRente oder zum Jugendsparkonto Ideal und Clever beantworten Ihnen gerne die Kollegen und Kolleginnen der Kundenbetreuung des dbb vorsorgewerk montags bis freitags in der Zeit von 8:00 bis 18:00 Uhr unter der Rufnummer 01805.222 170 (0,14 Euro/Min. aus dem Festnetz, Mobilfunk max. 0,42 Euro/Min.) dbb vorteilswelt: Zwei neue Online-Shops… … bieten zehn Prozent Bonus – netzoptiker.de und gesundheitsland.de werden. Dieser beträgt zum Beispiel im Alter von 60 Jahren nur 22 Prozent. Bis dahin erfolgt kein Steuerabzug, die Rente wird aus dem unversteuerten Vermögen gezahlt! > Ideal & Clever – Das Jugendsparkonto mit fünf Prozent Zinsen Ideal & Clever heißt die Erfolgsformel des dbb vorsorgewerk für Kinder und Jugendliche. Die Kombination aus flexiblem Sparkonto mit einer höchst attraktiven Verzinsung und einem Bausparkonto ist eine gute Alternative für junge Anleger bis 21 Jahre und bietet sich auch ideal als Geschenk von Eltern, Großeltern und Verwandten an. Es bringt die Erfüllung individueller Wünsche und Ziele ein Stück näher. Herausragend sind die fünf Prozent Zinsen, die auf dem so- genannten Jugendsparkonto für ein Jahr für das angepeilte Sparziel (höchstens 1 500 Euro) garantiert werden – nur für dbb Mitglieder übrigens. Die Kontoführung ist gebührenfrei. Wenn die Kasse mal knapp wird, kann jederzeit auf das Guthaben zugegriffen werden. Nach Ablauf eines Jahres beträgt der Zins aktuell 1,25 Prozent – auch noch eine Top-Verzinsung! Auf dem Bausparkonto: Sobald das festgelegte Sparziel (zwischen 500 und 1 500 Euro) erreicht ist, wird der Überschuss auf ein Bausparkonto überwiesen und sammelt dort weiter fleißig Zinsen. Guthabenzinsen bis zu vier Prozent sind möglich, wenn der Bausparvertrag mindestens sieben Jahre bespart und nach Zuteilung auf das Bauspardarlehen verzichtet wird. Das Bausparkonto ist für dbb Mitglieder mitgliederservice 25 > Netzoptiker.de Kaufen Sie ab sofort Ihre neue Brille bei Deutschlands führendem Online-Optiker: eigene Meisterwerkstatt, kostenfreier Versand innerhalb Deutschlands sowie eine gute Beratung durch staatlich geprüfte Optiker machen den Brillenkauf im Internet sicher und einfach. Sparen Sie bis zu 60 Prozent im Vergleich zum normalen Optiker und profitieren Sie bei einer Bestellung über die dbb vorteilswelt von zehn Prozent Bonus! Extra-Aktion: Bis 30. September 2010 erhalten Sie einen zehn-EuroGutschein auf alle Designerbrillen und zusätzlich fünf Prozent Rabatt auf das gesamte Sortiment! > Gesundheitsland.de Der Ansprechpartner, wenn es darum geht, sich fit und gesund zu halten! Im Online-Shop finden Sie viele Produkte für Sport und Bewegung. Auch für den OutdoorSport wird einiges angeboten: Rucksäcke, Pulsuhren oder Laufsensoren sind unter anderem im Sortiment enthalten. Gesundheitsland unterstützt Sie aber auch, wenn es um Familie und Kind geht: Ob Spielzeuge, Wärmekissen oder Babyphon – Sie finden alles, was eine junge Familie braucht! Sichern Sie sich zehn Prozent Rabatt bei einer Bestellung über die dbb vorteilswelt! > dbb magazin | September 2010 dbb > spezial Fachkräftemangel-Debatte: Deutschland muss erst mal Hausaufgaben machen jugend 26 Mit der Aufforderung, in Deutschland zunächst brach liegende Potenziale auszuschöpfen, anstatt qualifizierte Einwanderer anzuwerben, hat sich die dbb jugend in die aktuelle Diskussion über den Fachkräftemangel eingeschaltet. „Dass der Fachkräftemangel insbesondere aufgrund der demografischen Entwicklung schon längst da ist, betonen wir seit Jahren“, sagte dbb jugend Chefin Sandra Hennig am 4. August 2010 in Berlin, „allerdings ist es ja nicht so, dass wir die Humanressourcen, die wir in Deutschland haben, bereits heute voll ausschöpfen.“ Hennig stellte klar, dass der Mangel dadurch verschärft würde, dass ein großer Teil der Bevölkerung gar nicht in der Lage sei, einer quali- fizierten Beschäftigung nachzugehen. „Experten zufolge stecken schon heute 15 bis 20 Prozent der Jugendlichen in einem Teufelskreis. Sie kommen oft aus sozial schwachen Familien, die meisten haben einen Migrationshintergrund, und wie ihren Eltern gelingt es ihnen selten, die Hürden Bildungsarmut und geringe berufliche Qualifikation zu überwinden“, so die dbb jugend Vorsitzende. Noch dramatischer sei die Lage, wenn man berücksichtige, dass laut einer t@cker „Alles, was Recht ist“, titelt die SeptemberAusgabe des dbb jugend magazin. Sie widmet sich den tausenden Beschäftigten des öffentlichen Dienstes, die tagtäglich dafür sorgen, dass die Gesetze, die hierzulande gelten, umgesetzt werden, dass Recht und Ordnung herrschen. „Dabei sind es nicht nur die ‚großen‘ Strafverfolger wie beispielsweise Oberstaatsanwalt Peter Vogt aus Halle, der sich als langjähriger Leiter der Zentralstelle zur Bekämpfung von Kinderpornografie in Sachsen-Anhalt einen internationalen Namen gemacht hat und als Experte in Sachen Internetkriminalität gilt (t@cker-spe> dbb magazin | September 2010 Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages mehr als die Hälfte der Unternehmen zumindest einen Teil der Lehrlinge, die einen Schulabschluss haben, zunächst in die Nachhilfe schicken müsse. „Deutschland hat seine Hausaufgaben in Sachen Qualifizierung also noch längst nicht gemacht“, stellte Sandra Hennig klar. „Solange in kaum einem anderen Industrieland der Bildungserfolg so stark von der Herkunft abhängt wie hierzulande, solange offensichtlich das, was in unseren Schulen gelehrt und gelernt wird, nicht zur Ausbildungsreife reicht, brauchen wir uns nicht um Fachkräfte aus dem Ausland bemühen, sondern sollten uns schleunigst darum kümmern, die vorhandenen Potenziale zu heben und voll zu nutzen, also: frühkindliche Bildung und Schule optimieren, Integration auf allen Ebenen forcieren, unsere besten Köpfe suchen und fördern!“ cial)“, schreibt dbb jugend Chefin Sandra Hennig im Editorial. „Es sind – wenn es um den praktizierten Rechtsstaat geht – vor allem die vielen Beschäftigten der Polizei und Justizverwaltung, die jeden Tag rund um die Uhr Unrecht bekämpfen, Strafen rechtmäßig vollziehen und gleichzeitig die Resozialisierung von Straffälligen anstreben.“ So etwa die Justizvollzugsbediensteten der JVA Berlin-Moabit (t@cker-special), aber auch die Berliner Amtsanwälte, die die Staatsanwaltschaft als Allrounder der Strafverfolgung unterstützen (t@ckerstory). Selbstverständlich bietet das dbb jugend magazin auch wieder Neues aus dbb Jugendverbänden und dbb, im t@cker-checker stehen tolle Preise, Musik- und Kino-Tipp bereit! Einfach reinsurfen: www.tacker-online.de! dbb > spezial Debatte über längere Arbeitszeiten im öffentlichen Dienst: Flächendeckendes Gesundheitsmanagement Mit Blick auf die aktuelle Debatte über längere Lebensarbeitszeiten hat die dbb jugend den flächendeckenden Aufbau eines Gesundheitsmanagements in den Verwaltungen von Bund, Ländern und Gemeinden gefordert. „Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels, Forderungen nach längeren Lebensarbeitszeiten und alternden Belegschaften muss im öffentlichen Dienst deutlich mehr getan werden, um die Verwaltungen fit für die Anforderungen der Zukunft zu machen“, sagte die dbb jugend Vorsitzende Sandra Hennig am 20. August 2010 in Berlin. „Neben der fachlichen Kompetenz sind es vor allem die Gesundheit und das Wohlbefinden der Beschäftigen, die die Motivation und Leistungsfähigkeit und damit die Funktionsfähigkeit des öffentlichen Dienstes insgesamt tragen.“ Noch erreichten auch im öffentlichen Dienst tatsächlich viel zu wenige Beschäftigte die heute geltende Altersgrenze von 65 Jahren, gab Hennig zu bedenken. Es liege daher im gemeinsamen Interesse von Arbeitgebern, Dienstherren, Gesellschaft und Beschäftigten, das Gesundheitsmanagement in den Verwaltungen zu optimieren. „Es wird immer deutlicher, dass ein ausschließlich expertenorientiertes und vorrangig auf technische Lösungen fixiertes Arbeits- und Gesundheitsschutzkonzept nicht als Lösung für die anstehenden Gestaltungsaufgaben taugt“, kritisierte Hennig und forderte: „Der Prävention muss ein Vorrang vor bloßer reaktiver Rehabilitation eingeräumt werden. Nur der Aufbau eines flächendeckenden Gesundheitsmanagements in den Verwaltungen von Bund, Ländern und Gemeinden mit Schwerpunkt auf der betrieblichen Gesundheitsförderung kann die not- wendigen nachhaltigen Erfolge sicherstellen“, so die dbb jugend Chefin. „Arbeitsverdichtung, Zeitdruck, psychische Belastungen, Bewegungsmangel, Bildschirmtätigkeit – betriebliches Gesundheitsmanagement muss gezielt Angebote schaffen, die gesunde Lösungen für diese Probleme bieten. Prävention muss die Beschäftigten dort abholen, wo sie sich in ihrem individuellen Arbeitsumfeld tatsächlich befinden“, sagte Hennig, „und sich insbesondere um die Voraussetzungen altersgerechten Arbei tens kümmern.“ dbb > spezial Nahverkehr Bayern: Nach zahlreichen Verhandlungsrunden hat die dbb tarifunion die Verhandlungen mit den kommunalen Nahverkehrsunternehmen in Bayern am 20. August 2010 für gescheitert erklärt. Gescheitert sind die Verhandlungen letztlich an der ablehnenden Haltung der Arbeitgeber gegenüber der Forderung nach Abbau der hohen Belastungen, denen die Beschäftigten im Fahrdienst ausgesetzt sind. kompakt 28 So werden zum Beispiel Wegezeiten zwischen den Arbeitsorten und Vorbereitungs- und Abschlussarbeiten nicht in die Arbeitszeit eingerechnet, sondern wie Freizeit behandelt. Dadurch wird die Präsenzzeit immer länger, ohne dass die Stunden angerechnet werden. Leicht dauert ein Arbeitstag für die Mitarbeiter im Fahrdienst so zehn Stunden oder länger, von denen ihnen aber nur acht Stunden als echte Arbeitszeit anerkannt werden. „Diese Nachteile bei den Fahrern müssen endlich abgebaut werden. Wenn die Arbeitgeber nicht willens sind, dies zu ändern, folgen nun Arbeitskampfmaßnahmen“, so Thomas Gelling, Verhandlungsführer und stellvertretender Vorsitzender der dbb tarifunion. Foto: Andreas Gebert Tarifverhandlungen gescheitert > > Der 2. Vorsitzende der dbb tarifunion, Willi Russ, erläuterte die Gewerkschaftsforderungen im Rahmen einer Pressekonferenz zu den gescheiterten Tarifverhandlungen am 26. August 2010 in München gegenüber den Medien. Urabstimmung Die Arbeitgeberseite ignoriert weiterhin die Leistung und die Verantwortung, die die Beschäftigten im Fahrdienst unter gesundheitlichen und familiären Belastungen erbringen. Eine Lohnerhöhung allein kann den Verlust an Lebensqualität nicht kompensieren, der mit den bestehenden Arbeitszeitregelungen einhergeht. Der nächste Schritt ist nun die Urabstim- mung vom 1. – 6. September 2010. Bewegen sich die Arbeitgeber dann immer noch nicht, kommt es zu Streiks. „Niemand will hier die Bevölkerung als Geisel nehmen“, so Willi Russ, 2. Vorsitzender der dbb tarifunion, auf der Pressekonferenz am 26. August 2010 vor allen wichtigen bayrischen Medien- und Pressevertretern, „aber mit ihrer Verweigerungshaltung haben uns die Arbeitgeber zu diesem Schritt ge zwungen.“ Beschäftigtendatenschutz: Unsicherheit bleibt hoch Nachbesserungen am vom Bundeskabinett beschlossenen Gesetzentwurf zum Arbeitnehmerdatenschutz hat der stellvertretende dbb Bundesvorsitzende Dieter Ondracek am 25. August 2010 in Berlin gefordert. „Die Regelungen sind noch immer zu unbestimmt, für die Beschäftigten bleibt ein hoher Unsicherheitsfaktor“, kritisierte Ondracek. Wesentliche Punkte seien un- Angesichts der rasanten Ent- genau und mit unbestimmten wicklung der technischen Rechtsbegriffen beschrieben, Möglichkeiten und zahlreicher die im Zweifel zulasten der Be- Datenpannen und -skandale in schäftigten ausgelegt werden den vergangenen Jahren sei könnten. das Bedürfnis nach einem um- > dbb magazin | September 2010 fassenden eigenständigen Beschäftigtendatenschutz groß. „Bewerber und Beschäftigte müssen Rechtssicherheit darüber haben, dass die Erhebung und Verarbeitung ihrer Daten nur für eng umgrenzte und zwingend notwendige Zwecke sowie weitestgehend nur mit ihrer Einwilligung vonstatten gehen. Der vorliegende Kabinettsentwurf wird diesem Anspruch noch nicht gerecht. Damit das Gesetz kein Feigenblatt, sondern ein wirksames Schutzinstrument für die Arbeitnehmer wird, muss im parlamentarischen Verfahren nachgebessert werden“, unterstrich Ondracek. Als Beispiel nannte er die Datenerhebung und -verwendung zur Verhinderung von Pflichtverletzungen oder zur Aufdeckung von Ordnungswidrigkeiten und Straftaten durch den Arbeitgeber. „So etwas muss natürlich prinzipiell möglich sein. Allerdings ist gesetzlich exakt zu definieren, unter welchen konkreten Voraussetzungen dies geschehen soll.“ Anderenfalls wären derlei Eingriffe in das Grundrecht der informationellen Selbstbestimmung nicht zu rechtfertigen und unzulässig, so Ondracek. h?OPK;O Beamten- und Angestellten-Darlehen Partner der Nürnberger Versicherung TOP-Zinssätze • Für Beamte u. Tarifbeschäftigten ab 5-jähriger Dienstzugehörigkeit • auch für Pensionäre bis 58 Jahre • Darlehenshöhe ab 10.000.00 € bis 80.000,00 € • Festzinsgarantie, Laufzeiten 12, 15, u, 20 Jahre • Sondertilgung u. Laufzeitverkürzung möglich • Persönliche Beratung Mo. – Fr. von 8.00 – 20.00 Uhr Seit 1997 !64&")898>)12,8- /;2 $19:.1' %8-10.1<<.1 ,83 %271).12 ): =//18.<)5+18 #)180. 06*)1 %(931:)(12 Unser Versprechen: „Bestpreis-Garantie für Sie aus einer Auswahl von ausgesuchten Darlehensprogrammen” Info-Büro 0800/77 88 000 gebührenfrei Fax-Nummer: 0 51 30 / 79 03 95 Vermittelt: K. Jäckel, Am Husalsberg 3, 30900 Wedemark E-Mail: [email protected] > Persönliche Beratung o. Angebot. Jetzt gebührenfrei anrufen. @BCA56+C<,E,+A6B *B6 ,00B+ 7,>?5B6AB+# 4,AB+3EBD6AB *6C %& :,9EB !B,-AB+D,E0B9B+ %& G$& :,9EB( 1F+DBEA60<' >' 7,>?5B6A;BE3/E5>+< -2<06)9' "00B 8B6ABEB+ =+?FC ,>? >+CBEBE .B*CB6AB( <BE+B *BE,AB+ 86E 16B ,>)9 AB0B?F+6C)9' 8G33H&.5L*S%?%%*MM #% MM! w EEE'+0/*;51&1D'"N =1".N&- (N1"603H A )1&$6C1J5JN 9&/5H&3FN.25HH3G1J A 7.C3&H*:B51J*,H.&--N #> A K@M!I <0.4N1 www.beamtendarlehen-center.de Darlehen supergünstig *1) Sollzins 1,95% ab 2,34% effektiver Jahreszins bis 50% reduzieren Hypotheken- & Beamtendarlehensdiscounter Kreditraten Info: www.ak-finanz.de supergünstige Beamten-/Angestelltendarlehen, z. B. B. a. L./Angestellte ö. D. unkündbar, 30 J. alt, Lfz. 12 Jahre, Sollzins fest (gebunden) 5,6%, 20 000,– ¤ Darlehensnennbetrag, mtl. Rate 227,66 ¤ inkl. LV, Kosten d. Bank 400,– ¤ = 2%, Darlehensnettobetrag 19 600,– ¤, effekt. Jahreszins 6,70%, bei 40 000,– ¤, Rate 453,64 ¤, bei 60 000,– ¤, Rate 679,49 ¤. *1) z. B. Nettodarlehen 20 000,– ¤. Best-Preis-Garantie Bausparsumme 40 000,– ¤, Sollzinssatz 1,95% gebunden, effekt. Jahreszins 2,34% ab Zuteilung Bausparvertrag. Abschlussgebühr 400,– ¤ = 1%. Baufinanzierungen ohne Eigenkapital bis 120%. Kapitalvermittlungs-GmbH, E 3, 11 Planken, 68159 Mannheim www.ak-finanz.de Telefax (0621) 178180-25, E-Mail: [email protected] Gebührenfrei Tel. 0800/1000500 40-jährige Beratungskompetenz INFO Unsere Anzeigenabteilung erreichen Sie unter ERGO Lebensversicherung AG Beamtendarlehen & Angestelltendarlehen NEU ab 5,55% Sollzins 0 21 31/404 141 BARGELD ! (02 01) 22 13 48 1. Einfach, schnell, seriös 2. Kreditablösung kein Hindernis 3. auch bei negativer Auskunft 4. zinsgünstige Beamtendarlehen 5. Auszahl. noch am selben Tag mögl. 6. Laufzeit bis 240 Monate 7. günstige Baufinanzierung PECUNIA vermittelt GmbH 45127 Essen · Gänsemarkt 21 (gebührenfrei) www.beamtenkredit-ergo.de Sie sollten es 2 x lesen ab 1,8% Zins über EU-Banken auch Umschuldung + Finanzierungen E-Mail: [email protected] Tel. (0 72 31) 7 80 10 30 · Fax 7 80 10 31 Bis 70.000 ohne Versicherung! Die Ersparnis ist enorm! Kleine Raten kurze Laufzeit! KREDIT selber beantragen: Geybi.de (Beisp. 20 Jahre 5,99% Sollzins, Effekt. Zins*) 10 000,– ¤ monatl. Rate ab 91,00 ¤ 30 000,– ¤ monatl. Rate ab 268,00 ¤ 50 000,– ¤ monatl. Rate ab 443,00 ¤ *Im effektiven Jahreszins sind neben den Zinsen auch die Kosten der Lebensversicherung enthalten. Die Berechnung dafür erfolgt in unserem ausführlichen Angebot und ist auf jeden Vertrag bezogen unterschiedlich. Kredite ab 10 000,– ¤ bis 500 000,– ¤ für jeden Verwendungszweck auch ohne Sicherheiten! Tel. 01 74/4 44 54 67 [email protected] dbb > spezial Nachgefragt bei Helene Wildfeuer, Vorsitzende der dbb bundesfrauenvertretung: „Beschäftigte sollten selbst entscheiden, wie sie Beruf und Familie organisieren möchten.“ ? Info Helene Wildfeuer ... Foto: Marco Urban > ... ist seit über 30 Jahren in der gewerkschaftlichen Frauenarbeit aktiv. Im Juni 2010 wurde sie zum zweiten Mal im Amt der Vorsitzenden der dbb bundesfrauenvertretung bestätigt. Die gelernte Steuerinspektorin ist stellvertretende Vorsitzende der Bayerischen Finanzgewerkschaft (bfg), dem bayerischen Landesverband der DSTG, und engagiert sich zudem in den Hauptvorständen ihrer Fachgewerkschaft und des Bayerischen Beamtenbundes (BBB). Sie ist außerdem Mitglied im Hauptpersonalrat beim Bayerischen Staatsministerium für Finanzen in München und seit 1995 als Vorsitzende des Bezirkspersonalrates bei der OFD Nürnberg zuständig für rund 8 000 Beschäftigte in der nordbayerischen Finanzverwaltung. Im Dezember 2003 wurde ihr das Bundesverdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. frauen 30 ? Gewerkschaftliche Frauenpolitik, das klingt für viele junge Frauen wie ein Relikt aus den Siebzigern. Brauchen wir überhaupt noch gewerkschaftliche Frauenarbeit? Wildfeuer: Die Frage sollte lauten: Warum brauchen wir noch immer gewerkschaftliche Frauenarbeit? Auch wenn sich seit den Siebzigern dank des gewerkschaftlichen und politischen Engagements vieler Frauen und auch Männer für junge Frauen viel verändert hat, die berufliche Praxis ist weiterhin von einer lang gehegten männlich dominierten Unternehmens- und Arbeitskultur geprägt. Gewerkschaftliche Frauenorganisationen können genau hier zum einen konkrete Hilfestellung geben und zum > dbb magazin | September 2010 anderen dafür sorgen, dass für alle Frauen die noch immer vorhandene gläserne Decke durchstoßen wird. Sie bieten ihren weiblichen Mitgliedern rechtliche Unterstützung und ein starkes Netzwerk, das jeder Einzelnen bei der beruflichen Weiterentwicklung den Rücken stärkt. Gleichzeitig reicht ihre Kraft hinein in die Politik, wo sie auf strukturelle Probleme wie fehlende Kinderbetreuungsmöglichkeiten, mangelnde Chancengerechtigkeit beim beruflichen Fortkommen und noch immer bestehende Entgeltunterschiede zwischen den Geschlechtern Einfluss nehmen können. Außerdem setzen wir uns auch für die nicht mehr ganz jungen Frauen ein, um Benachteiligungen, die sie noch über sich ergehen lassen müssen, zu beseitigen. In der Diskussion um eine geschlechtergerechte Bezahlung machen Sie immer wieder darauf aufmerksam, dass auch im öffentlichen Dienst deutliche Verdienstunterschiede von über sieben Prozent zwischen Männern und Frauen herrschen. Was tut der öffentliche Dienst für eine gerechte Bezahlung von Männern und Frauen? Wildfeuer: Die noch immer bestehenden Verdienstunterschiede sind Gegenstand von zahlreichen politischen Gesprächen mit den Vertretern des Familienministeriums. Wir haben gemeinsame Analysen durchgeführt, um dem Problem auf den Grund zu gehen. Dabei hat sich gezeigt, dass zum einen verzögerte Beförderungen oder Höhergruppierungen die Entgelte von Männern und Frauen auseinandertreiben. Die Gründe dafür sind lange Familienauszeiten, etwa nach der Geburt eines Kindes oder zur Pflege von Angehörigen. Andererseits wirkte und wirkt sich langjährige Teilzeitarbeit bei Beamtinnen häufig negativ auf die dienstliche Beurteilung aus, von der aber die Beförderung in die höheren Besoldungsgruppen abhängt. Hinzu kommt, dass Frauen häufig in Berufen arbeiten, die tariflich niedrig eingruppiert sind, wie etwa im Erziehungsoder Pflegedienst. Auch im Tarifbereich scheitert die Übertragung höherwertiger Tätigkeiten oft an der Arbeitszeitgestaltung. Hier muss der öffentliche Dienst nachsteuern, wenn er im Wettstreit um gut ausge- bildete Mitarbeiterinnen nicht ins Hintertreffen geraten will. ? Noch immer sind im öffentlichen Dienst weniger als ein Drittel der Spitzenposten mit Frauen besetzt. Wo setzt die dbb bundesfrauenvertretung an, um Frauen zu Führungspositionen zu verhelfen? Wildfeuer: Zum einen bieten wir spezielle Führungsseminare an. Dort haben Frauen die Möglichkeit, ihr Führungstalent zu entdecken und mit erfahrenen Trainerinnen auf einer ganz persönlichen Ebene weiterzuentwickeln. Sowohl Frauen, die bereits in Führung sind, als auch solche, die sich zu einer echten Führungspersönlichkeit entwickeln möchten, werden hier gefördert. Gleichzeitig unterstützen wir verschiedene Initiativen wie den Girls‘ Day oder das E-Mail basierte Mentoring-Programm CyberMentor im Bereich der MINT-Berufe. Gerade haben wir dazu einen Aufruf gestartet, der sich an erfolgreiche Frauen in mathematischen und naturwissenschaftlichen Berufen im öffentlichen Dienst richtet, die ihr Know-how an Schülerinnen weitergeben wollen. In diesem Zuge ist es uns wichtig, auch das Bewusstsein der Dienstherren für die Aufstiegsproblematiken von Frauen zu schärfen und ihnen zu vermitteln, dass sich Teilzeitbeschäftigung und Führungsaufgaben nicht per se ausschließen. ? Ihre Wiederwahl fällt in eine Zeit, in der die Politik einen strikten Sparkurs einschlagen muss. Harte Einschnitte sind im Bereich der Sozialausgaben geplant. Wie schätzen Sie die geplanten Kürzungen der Regierung ein? Wildfeuer: Die Regierung hat Kürzungen in einem sehr sensiblen Bereich angekündigt. Gerade die Sozialleistungen, die dem Erhalt einer stabilen dbb > spezial ANZEIGE Gesellschaft dienen sollen, stehen zur Disposition. Mit den Kürzungen am Elterngeld beispielsweise zeigt die Regierung, dass sie ihren eigenen Worten nicht traut und bricht den Koalitionsvertrag. Leittragende sind die jungen Familien und im Speziellen die jungen berufstätigen Frauen. Sie konnten sich Dank der Elterngeldleistungen ihren Kinderwunsch erfüllen, ohne die Karrierepläne dafür aufs Spiel setzen zu müssen. Gleichzeitig hemmt die anvisierte Schmä> lerung der Ersatzrate insbesondere Väter, für mehrere Monate in Elternzeit zu gehen. Das Argument, das Elterngeld habe nicht wesentlich zur Steigerung der Geburtenrate beigetragen, lasse ich als Rechtfertigung nicht gelten. Seit der Einführung des Elterngeldes vor vier Jahren sind die Geburtenzahlen endlich nach vielen Jahren wieder stabil. Jetzt muss es politischer Auftrag sein, junge Familien zu stärken, anstatt ihnen eine grundlegende Unterstützung zu entziehen. Haftpflichtschutz Missgeschicke sind schnell passiert Eine zerbrochene Vase oder ein Rotweinfleck auf dem Sofa der Freunde sind ärgerlich – die finanziellen Folgen sind in der Regel jedoch zu verkraften. Wie sieht es aber aus, wenn durch eine Unachtsamkeit beim Fahrradausflug oder beim Skifahren eine Person verletzt wird? Info Werden Sie Mädchen-MINT-Mentorin: „Starke Frauen“ gesucht! Noch immer entscheiden sich sehr wenige junge Frauen für ein Studium oder eine Ausbildung in Berufen, die sich eng an den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik – den sogenannten „MINT“-Fächern – orientieren. „Das ist eine Fehlentwicklung, der gerade der öffentliche Dienst in Zeiten eines immer knapper werdenden Angebotes an Nachwuchskräften nicht länger tatenlos zusehen darf“, erklärte Helene Wildfeuer, Vorsitzende der dbb bundesfrauenvertretung. Um mehr junge Menschen, und gezielt auch Mädchen für ein MINT-Studium und einen späteren MINT-Beruf in der öffentlichen Verwaltung zu begeistern, suchen der dbb und die dbb bundesfrauenvertretung daher in den eigenen Reihen nach Vorbildern: Gesucht werden „starke Frauen“, die in einem MINT-Beruf ihren Weg gehen. Sie sollen für das im Rahmen des „Nationalen Pakts für Frauen in MINT-Berufen“ geschaffene und von den Universitäten Regensburg und Ulm koordinierte „CyberMentor-Projekt“ Schülerinnen über ihre beruflichen Hintergründe informieren. CyberMentor ist ein E-Mail-basiertes Programm für Mädchen der Klassenstufen sechs bis zwölf. Jede Mentorin betreut für die Dauer eines Jahres eine Schülerin, beantwortet und stellt Fragen, gibt Tipps und Anregungen: Für die wöchentliche Mail-Kommunikation sind jeweils zehn Minuten vorgesehen. Die Mentorinnen werden von einem Projektteam auf ihre Aufgaben vorbereitet. Die nächste Runde startet im Frühjahr 2011. Interessentinnen melden sich bitte bei der dbb Bundesgeschäftsstelle per Mail bei [email protected], bei der dbb bundesfrauenvertretung ([email protected]) oder telefonisch: 030.40814400. Die zukünftigen „dbb Mentorinnen“ erhalten dort weitere Informationen. > dbb magazin | September 2010 Eine Haftpflichtversicherung gehört zum elementaren Schutz Gerade bei Personenschäden hat sich die Rechtsprechung in den letzten Jahren verschärft und die Höhe der Schadenersatzansprüche ist gestiegen. Wird eine Person bei einem Fahrradunfall zum Beispiel erwerbsunfähig, kann dies finanziell einen dramatischen Einschnitt im Leben des Unfallverursachers bedeuten. Denn er haftet nicht nur mit seinem gesamten aktuellen, sondern auch mit seinem künftigen Vermögen – bis hin zur Pfändungsfreigrenze. Aus diesem Grund gehört die Haftpflichtversicherung zum elementaren Versicherungsschutz, den jeder Bürger abschließen sollte. bei Personen-, Sach- und Vermögensschäden. Mitversichert sind auch Internet-Schäden, d. h. Schäden, die zum Beispiel durch Viren verursacht wurden. Haftpflichtversicherung prüft Ansprüche Lassen Sie sich zum privaten und dienstlichen Haftpflichtschutz beraten unter (0 18 03) 33 53 46* oder in Ihrer Agentur vor Ort! Seit dem Zusammenschluss der DBV mit der AXA Gruppe steht bundesweit ein noch größeres Netz an spezialisierten Betreuern zur Verfügung. Im Schadenfall übernimmt die Versicherung die Prüfung der Ansprüche. Sind sie gerechtfertigt, leistet die Versicherung und begleicht den Schaden im Rahmen der vereinbarten Versicherungssumme. Die Privathaftpflicht alternativ der DBV Deutsche Beamtenversicherung sichert unter anderem bei Mietsachschäden, Abwasserschäden und sogar bei Auslandsschäden während des Urlaubs, Studiums oder bei Dienstreisen vor den Schadenersatzansprüchen Dritter ab. Insbesondere für Berufseinsteiger und junge Familien ist sie eine günstige und zugleich solide Absicherung. Sie bietet eine Versicherungssumme von bis zu 3 Mio. Euro pauschal Auch im Dienstalltag ist Schutz erforderlich Beschäftigte im Öffentlichen Dienst sind auch im Berufsleben nicht vor den Folgen eines unachtsamen Moments gefeit. Dienstherrn können im Fall eines Personen- oder Sachschadens, der im Dienst verursacht wurde, von ihren Beschäftigten Regress fordern. Daher empfiehlt es sich, auch hierfür eine spezielle Haftpflichtversicherung abzuschließen. Übrigens: Aufgrund der Kooperation zwischen dbb vorsorgewerk und DBV erhalten Einzelmitglieder der Landesbünde und Mitgliedsgewerkschaften des dbb sowie deren Angehörige bis zu 10 Prozent Preisnachlass beim Haftpflichtschutz (tarifabhängig). *9 Cent aus dem deutschen Festnetz, Mobilfunk maximal 42 Cent, jeweils je angefangene Minute dbb > spezial Digitale Agenda der EU: Die Zeit des Staunens ist vorbei europa 32 Unter dem Titel „Eine Digitale Agenda für Europa“ präsentierte die Europäische Kommission im Mai ihre Vision von einem europäischen digitalen Binnenmarkt. Auf allen politischen Ebenen scheint ein Umdenken über das Internet als ein Ort der Kommunikation und des Austauschs eingesetzt zu haben. Auch die öffentliche Verwaltung steht vor großen Herausforderungen. Die Herausforderungen der digitalen Welt für den öffentlichen Dienst beschrieb Willi Russ, der Präsident der dbb akademie, im Mai 2010 bei der Eröffnung des Fachkongresses „Neue Verwaltung“: „Eine mit dem Internet aufgewachsene Generation folgt nach und erwartet von der staatlichen Seite neue Wege der Kommunikation. Webbasierte Netzwerke sind längst Bestandteil junger Lebenswelten. Können sie auch die Kommunikation zwischen Bürger und Verwaltung stärken und innerhalb der Verwaltung für die Vermittlung und Steuerung von Wissen genutzt werden?“, fragte Russ die Gäste aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung. > dbb magazin | September 2010 Als Bundesinnenminister Thomas de Maizière im Juni seine grundlegende Internetagenda vorstellte, erklärte er die „Zeit des Staunens über das Internet“ für beendet, jetzt müsse entschlossen gehandelt werden. Gleichzeitig zögerte er auch nicht, die europäische Dimension des weltweiten Netzes zu betonen. Damit trifft er in Brüssel auf offene Ohren. Erst im Mai verabschiedete die Kommission ihre „Digitale Agenda für Europa“, die einen digitalen Binnenmarkt schaffen soll, der alle Vorteile des Internets in sich vereint. Die Europäische Kommission hat neben dem praktischen Nutzen für den Verbraucher vor allem das hohe wirtschaftliche Potenzial von digi- taler Vernetzung im Auge, denn die „Digitale Agenda“ ist eine der sieben Leitinitiativen der Wirtschaftsstrategie Europa 2020. Im Gegensatz zu ihrer Vorgängerin, der LissabonStrategie, hat sie deutlich klarer formulierte Ziele, die eine Überprüfung erleichtern und nationale Initiativen nicht ausbremsen sollen. Ausgangspunkt der Überlegungen der Kommission ist die Herausforderung der europäischen Gesellschaften durch die demografische Alterung. Europa stehe deshalb vor ungeahnten Aufgaben und zur Wahrung des Lebensstandards blieben nur drei Optionen: „schwerer arbeiten, länger arbeiten oder intelligenter arbeiten“. Zwar fehlt nicht der für die Kom- mission typische Hinweis darauf, dass vermutlich alle drei Ansätze notwendig seien, aber die Agenda konzentriert sich auf den Aspekt des intelligenteren Arbeitens. Die Kommission zählt sieben schwerwiegende Missstände in der EU im Bereich des Internets auf, die in den nächsten Jahren behoben werden sollen. Dies sind die Fragmentierung der digitalen Märkte, die mangelnde Interoperabilität, die Zunahme der Cyberkriminalität und die Gefahr mangelnden Vertrauens in Netze, die unzureichende Forschung und Innovation, mangelnde digitale Kompetenzen und verpasste Chancen zur Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen. dbb > spezial In einem von der Europäischen Kommission zusammen mit der Digitalen Agenda veröffentlichen Report über die „digitale Wettbewerbsfähigkeit“, der auf statistischen Erhebungen von 2009 basiert, werden Daten bezüglich der Internetnutzung in den verschiedenen europäischen Ländern verglichen. Deutschland belegt in den meisten Feldern einen Rang im oberen Mittelfeld und liegt im guten europäischen Durchschnitt. So belegt die Bundesrepublik zusammen mit Belgien, Dänemark, Frankreich und Luxemburg Platz eins in der flächendeckenden Bereitstellung von DSL-Verbindungen, auch in ländlichen Gebieten. Die EU nimmt eine theoretische Abdeckung von 100 Prozent der Bevölkerung an. In der Kategorie derjenigen, die das Internet regelmäßig oder sogar täglich nutzen, liegt Deutschland auf Platz sieben beziehungsweise acht der 27 Mitgliedsstaaten. Auch bei dem Bevölkerungsanteil, der noch nie das Internet benutzt hat, liegt Deutschland mit 19 Prozent auf einem guten siebten Platz. Die besten Plätze tei- len sich in dieser Kategorie Schweden und die Niederlande. Doch in anderen Bereichen sieht es deutlich weniger gut aus für Deutschland. Besorgniserregend fällt der europäische Vergleich im Bereich des eGovernment, also elektronischer Behördendienste, aus. Deutschland liegt zwar immerhin auf dem achten Platz bei der Frage, wie viele grundlegende Behördengänge für Unternehmen vollständig online durchgeführt werden können (88 Prozent zu 86 Prozent im europäischen Durchschnitt). Doch bei demselben Service für Bürger erreicht Deutschland nur den 14. Platz (64 Prozent zu 66 Prozent). Die Studie legt offen, dass ein weiteres Ziel der LissabonStrategie überambitioniert und unrealistisch war. 2005 wurde festgelegt, dass bis 2010 100 Prozent der öffentlichen Ausschreibungen online zur Verfügung stehen müssten. 2009 lag diese Quote im europäischen Durchschnitt bei 56 Prozent (in Deutschland bei 71 Prozent). Allerdings ist dieser Anteil in den letzten Jahren stark angestiegen, sodass eine deutliche Verbesserung für die Zukunft zu erwarten ist. Aufschlussreich ist auch das Ergebnis der Untersuchung zur Benutzererfahrung mit den angebotenen Behördendiensten. In den fünf Kategorien Zugang, Benutzerfreundlichkeit, Benutzerzufriedenheit, zentrale Anlaufstelle und bedienfreundliches Design landet Deutschland nur ein einziges Mal unter den ersten fünf Ländern. Besonders gut schneiden hier hingegen insgesamt Malta, Finnland und das Vereinigte Königreich ab. Als größtes Problem sieht die Studie weniger die mangeln- den Möglichkeiten oder Erfolgsaussichten digitaler Behördendienste als die Problematik, dass womöglich die Politik nicht rechtzeitig auf die neuen Chancen reagiert. Zusammengefasst wird das in der Studie mit dem kurzen Satz: „Wird das Web 2.0 von der Politik 1.0 geschluckt?“ Die Europäische Kommission fordert folgerichtig weitere Fortschritte in Deutschland, das zwar im oberen europäischen Mittelfeld liege, aber deutlich hinter seinen Möglichkeiten zurückbleibe. Gut sei aber, dass der öffentliche Dienst seine Serviceangebote in den vergangenen Jahren bewusst auf den online-Sektor konzentriert habe und hier weiterhin große, auch strukturelle Fortschritte mache. Zusätzlich stelle sich das föderale System nicht nur als hinderlich dar, sondern ermögliche auch einzelne Pilotprojekte auf regionaler Ebene, die hier getestet und später als Vorbild genutzt werden könnten. Um die geforderten Fortschritte besser messen zu können, legt die Kommission im Rahmen ihrer Strategie Zielmarken für die öffentlichen Dienste fest. Das erste Ziel hat Deutschland bereits weitgehend 2010 erreicht: die Nutzung elektronischer Behördendienste durch 50 Prozent der Bevölkerung, von denen die Hälfte Formulare ausfüllt und versendet. Das zweite Ziel ist deutlich anspruchsvoller, da es auch in Deutschland weitere Veränderungen in den Behördenabläufen fordern dürfte. Die Kommission fordert, dass bis 2015 100 Prozent der wichtigsten grenzübergreifenden öffentlichen Dienste online verfügbar sein müssen. Grundlage soll eine von den Mitgliedstaaten bis 2011 zu erarbeitende Liste sein. Mehrere Aktionen der EU sind geplant, um diese Ziele möglichst in der vorgegebenen Zeit zu erreichen. Die wichtigste ist die Erarbeitung eines Vorschlags für einen Beschluss des Parlaments und des Rates, um EU-weit die gegenseitige Anerkennung der elektronischen Identität und Authentifizierung sicherzustellen, und zwar durch in allen Mitgliedstaaten verfügbare Online-Authentifizierungsdienste. Außerdem sollen durch das Rahmenprogramm für Wettbewerbsfähigkeit und Innovation (CIP) sowie das Programm für Interoperabilitätslösungen für europäische öffentliche Verwaltungen (ISA) nahtlose grenzübergreifende elektronische Behördendienste innerhalb des Binnenmarkts gefördert werden. Zusätzlich kündigte die Europäische Kommission an, selbst mit gutem Beispiel voranzugehen und die eigenen Internetseiten noch transparenter und bürgerfreundlicher zu gestalten. Der Präsident der Europäischen Kommission, José Manuel Barroso, sieht seine Institution hierfür bestens gewappnet. „Die Kommission ist der entscheidende Motor für die Bemühungen der Europäischen Union, sich den Herausforderungen der Zukunft zu stellen und die Vorteile des LissabonVertrags optimal zu nutzen“, erklärte er Anfang 2010. Willi Russ stellte in seiner Rede aber klar, dass es bei weitem aber nicht nur um wirtschaftlichen und technologischen Fortschritt geht: „Die Herausforderung bezieht sich dabei längst nicht nur auf technische Fragen. Mensch und Technik müssen in eine sinnvolle Verbindung gebracht werden.“ be > dbb magazin | September 2010 33 europa Die Hauptsorge der Kommission scheint nach wie vor, dass die Bürger in Europa das Internet bei weitem noch nicht so effizient nutzen, wie es nötig wäre, um global den Anschluss an die wirtschaftliche Entwicklung der Zukunft nicht zu verlieren. Deshalb fordert sie einen „pulsierenden digitalen Binnenmarkt“, der „die Vorteile des digitalen Zeitalters zur Geltung bringt“. Gemeint ist, dass es innerhalb der EU noch zu viele Hindernisse auf den Online-Märkten gebe. Einerseits sei der freie Warenverkehr bei realen Gütern realisiert, andererseits spiegele sich diese Freiheit nicht in allen Bereichen des Netzes wider. dbb > spezial Musical-Erlebnis zum Sonderpreis: „Grease“ kommt nach Düsseldorf Welcome back! Danny und Sandy sind endlich wieder in der Stadt: Das knallbunte Rock’n’RollMusical GREASE kommt zwölf Jahre nach seinem überwältigenden Erfolg in einer spektakulären Neuinszenierung zurück ins Düsseldorfer Capitol Theater! Vom 16. November 2010 bis zum 23. Januar 2011 geht es dann wieder um Rock´n´Roll, Petticoats und Parties, um Pferdeschwänze und Pferdestärken, um Cadillacs und Brillantine …und natürlich um die Liebe! Im Mittelpunkt stehen der coole Danny und die schüchterne Sandy. Sie haben sich im Urlaub kennengelernt und treffen sich nun überraschend zu Schuljahresbeginn an der Rydell High School wieder. Danny, der vor seinen Freunden mit einem Sommerflirt mit einer „scharfen Braut“ angegeben hatte, lässt die brave Sandy, die so gar > Rabatt und Freikarten! dbb Mitglieder erhalten bei Buchung über die Kartenhotline 0180.5152530 und der Angabe der Kunden-PIN 7752 zehn Prozent Rabatt auf alle Vollpreiskarten! Oder gewinnen Sie einfach je fünf mal zwei Freikarten, indem Sie unsere Frage beantworten: An welcher Schule startet die große Rock’n’Roll-Party? Ihre Antwort können Sie per E-Mail an [email protected] oder per Post an dbb beamtenbund und tarifunion, Redaktion dbb magazin, Stichwort „Grease“, Friedrichstraße 169/170, 10117 Berlin, senden. Einsendeschluss ist der 1. Oktober 2010. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Mehr Info zum Musical: www.kartenkaufen.de Leserbrief zum Bologna-Artikel im dbb magazin Nr. 6, Seite 16: Mehr Naturwissenschaften … > dbb magazin | September 2010 > Info Prof. Dr. Ch. Schrödter, ehem. Prorektor der Hochschule Heilbronn per E-Mail Ihre Meinung zählt! dbb magazin 6 Juni 2010 – 61. Jahrgang Richten Sie deshalb Ihre Leserbriefe mit Anregungen und Kritik an: : nach Bologna Hochschulpolitik Im Labyrinth? Seite 4 > Interview bezahlt“ könnte nun – sicherlich völlig unbeabsichtigt – in die entgegengesetzte Richtung wirken: Studium = Internationales + Soziales + BWL. Kein Wort zu Natur- und Ingenieurwissenschaften. Vielleicht könnte hier generell in Zukunft der Fokus in diesem Sinne etwas justiert werden. Herzlichen Dank und freundliche Grüße. Bundesbildungs ministerin Annette Schavan AG „Entgelt Habe Ihren Artikel mit Interesse gelesen und möchte eine generelle Anregung einbringen. Hochschulen und Wirtschaft bemühen sich seit Jahren intensiv und auf den verschiedensten Feldern um eine gesteigerte Interessenweckung für ein naturwissenschaftlich-technisches Studium. Unsere Bemühungen sind nicht erfolglos, im Zeichen des drohenden Arbeitskräftemangels in diesem Bereich brauchen wir dennoch jede erdenkliche Unterstützung. Ihr Artikel • Deutsche Post Postvertriebsstück leserbrief/service 34 nicht zu seiner Angeberei passt, beim ersten Wiedersehen verblüfft abblitzen. Enttäuscht und wütend zieht Sandy sich zurück. Bis die beiden Liebenden schließlich doch zueinander finden, müssen sie erst viele Missverständnisse und Irrungen durchleben – und ihre ganz eigenen Erfahrungen machen! Seite 6 > Besoldung für Tarifabschluss Beamte des Bundes übernommen Redaktion dbb magazin Friedrichstraße 169/170 10117 Berlin oder per Mail an: [email protected] hHKDKIOD :DP ^TDT;C?KOD Über 15 Jahre schonende Prostata-Therapie bei gutartiger ProstataVergrößerung Greenlight-Power-Laser bei Prostata-Krebs fokussierter Ultraschall HIFU minimal-invasive Diagnostik Echtzeit-Elastographie Bergheimer Str. 5 6a D- 69115 Heidelberg Tel. (0 62 21) 650 85-0 Fax (0 62 21) 650 85-11 www.prostata-therapie.de Konzessionierte Privatklinik nach §30 GewO y&g& rdLS>tPSD vW_V ZVRQ`WYVR ,F ,,>* -@ 2; F2 Va`S NNN&UdWZSdK>XdLS>ZPS&a` "! #$%&( ' hV& U& o&H{e INFO Unsere Anzeigenabteilung erreichen Sie unter 0 21 31/404 141 Fachklinik für Psychosomatik und Orthopädie Chefarzt Dr. med. Günther Hitpass Chefarzt Dr. med. Volker Rullkötter Ihr Kompetenz-Team bei Depressionen Angst- & Belastungszuständen Erschöpfung Burn out Fibromyalgie Degenerative Erkrankungen der Wirbelsäule & Gelenke Rheumatische Beschwerden Osteoporose Kompetenzzentrum Wirbelsäule alternative Behandlungskonzepte Akupunktur & TCM Orthomolekulare Medizin Vitalstofftherapie Ringtherapie nach Dr. Hitpass Fachklinik St. Lukas 94086 Bad Griesbach Niebelungenstr. 49 · Tel. 08532 7960 www.fachklinik-sankt-lukas.de dbb > spezial Strichcode statt Plastik Der Betrachter staunt und sieht plötzlich seine Umwelt mit an- deren Augen. In den sommerlichen Fußgängerzonen, in den Freibädern, in Bussen und Bahnen, überall in der zivilisierten Welt finden sich zuhauf Bekenner zu Symbolhaft-Archaischem: Mädchen und Frauen, Jünglinge und Männer, ja selbst Greisinnen und Greise zeigen uns – ob wir wollen oder nicht – ihre Liebe zum Körperschmuck. Sonnen und Monde, Schlangen und Sterne, verschlungene Linien zieren die Haut auf Oberarmen oder Steißbeinen. Silber- und Goldschmuck klimpert an Nabeln und Nasen. Auf dem Berliner Alexanderplatz flanierte kürzlich ein junger Mann, der seinen linken Oberarm mit sinnvollen Informationen geschmückt hatte: „Ich bin Ben, bei Blackouts bitte abgeben bei…“ Seine Adresse mag aus datenschutzrechtlichen Gründen verschwiegen bleiben. Aber seine Idee könnte die Diskussion um den Personalausweis der Zukunft neu beleben. Ob Strichcodes auf der Haut statt Plastikkarten in der Brieftasche allerdings fälschungssicher sind, mag dahingestellt bleiben, verlieren könnte man seine Identität so jedenfalls nicht mehr. sm 37 glosse Der Gang durch ein Völkerkundemuseum ist nicht nur erbaulich und kurzweilig, sondern auch überaus lehrreich. Der staunende Besucher lernt, dass die Menschen seit alters her ihre Körper mit magischen Zeichen geschmückt haben, um zu demonstrieren, wohin sie gehören, um Böses abzuwenden oder gute Geister noch gnädiger zu stimmen als sie ohnehin schon sind. Die Tätowierungen der Skythen oder Maoris zählen ebenso dazu wie die Nasenringe der indischen Bishnoi-Frauen oder die Lippenpflöcke der letzten südamerikanischen Zoé-Indianer. Jeder Schmuck, jede Ritzung besitzt eine tiefere Bedeutung. www.dbbverlag.de Informationen für Beamte, Angestellte und Arbeiter > dbb magazin | September 2010 dbb > spezial Produktpiraterie im Internet: Unter falscher Flagge Ein Smartphone für 100 Dollar aus China, ein Versace-Top zum Schleuderpreis aus Istanbul oder die Rolex vom spanischen Touristenmarkt. Man muss nicht unbedingt reisen, um wissentlich oder unwissentlich Produktfälschungen zu erwerben. In diversen Online-Shops werden Plagiate aller Art offen angeboten. Die auf den ersten Blick verlockenden Angebote schaden aber nicht nur der Weltwirtschaft. Meist ist deren Qualität miserabel und manche Artikel sind gesundheitsschädlich oder lebensgefährlich. online 38 In ihrer großen Studie „die wirtschaftlichen Folgen von Produkt- und Markenpiraterie“ hat die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) im November 2008 eine Marktanalyse zur weltweiten Produktpiraterie veröffentlicht, deren Ergebnis wenig überrascht: Produktpiraterie ist in Schwellenländern ein Wirtschaftsfaktor, über den so manche Regierung sogar ihre schützenden Hände hält. Über 28 Prozent der vom deutschen Zoll sichergestellten Plagiate stammen aus China, aber auch Thailand, Hong Kong, Indien, die Türkei und sogar die USA sind dick im Geschäft. Der internationale Handel mit gefälschten Waren hatte im Jahr 2005 ein Volumen von bis zu 200 Milliarden US-Dollar erreicht. „In dieser Summe sind weder die im Inland hergestellten und konsumierten Produktfälschungen noch das erhebliche Volumen an raubkopierten digitalen Produkten enthalten, die über das Internet vertrieben werden. Bei Hinzurechnung dieser Produkte könnte das Gesamtvolumen der Produkt- und > dbb magazin | September 2010 Markenpiraterie weltweit durchaus um mehrere hundert Milliarden US-Dollar größer sein“, so die OECD. Noch weiter geht die Internationale Handelskammer (ICC), nach deren Schätzungen pro Jahr rund 650 Milliarden USDollar weltweit mit Produktfälschungen umgesetzt werden. In einer aktuellen Studie werden die Schäden für die G20-Staaten auf über 100 Milliarden Euro pro Jahr beziffert. Die Volkswirtschaften der G20 verlieren dabei zusätzlich rund 62 Milliarden Euro an Steuereinnahmen und müssen rund 20 Milliarden Euro aufgrund höherer Kosten für die Verbrechensbekämpfung aufwenden. > Tödliche Folgen Dabei sind Artikel wie Textilien, CDs, DVDs oder Unterhaltungsgeräte meist eher „harmlose“ Fälschungen, zumindest, was deren Gefahrenpotenzial für Leib und Leben betrifft. Die internationalen Fälscher machen aber auch vor Medikamenten, Ersatzteilen für Flug- zeuge oder ganzen Industrieanlagen nicht halt. Bremsbeläge aus Torf dürften sich ebenso wenig bezahlt machen wie gefälschte Radlager für den Rennsport. Das musste ExRennfahrer Mika Häkkinen erfahren, der 1998 Bekanntschaft mit einem solchen Radlager machen musste und seinen Rennwagen von der Piste hämmerte, weil ein gefälschtes Kugellager den harten Rennbelastungen nicht standhielt. Der Rennprofi blieb unverletzt. Tödliche Folgen dagegen hatte der Einsatz von Piraterieprodukten beim Absturz eines Flugzeuges der norwegischen Fluggesellschaft Partnair am 8. September 1989, wie einer Informationsbroschüre des Zoll zu entnehmen ist: Gefälschte Ersatzteile führten auf dem Flug von Hamburg nach Oslo zu technischen Problemen am Flugzeug, es stürzte mit 55 Passagieren ins Meer. Die deutsche Industrie wehrt sich mittlerweile mit Rückendeckung der Politik gegen die Fälscher. Im Rahmen der Hightech-Strategie für Deutschland fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) seit Januar 2008 die Forschungsoffensive „Innovationen gegen Produktpiraterie“, um den Schaden für produzierende Unternehmen zu begrenzen. Ziel sind Gegenmaßnahmen, welche die Nachahmung von Maschinen, Dienstleistungen und Ersatzteilen mit technischen und organisatorischen Lösungen nahezu unmöglich machen sollen. Das BMBF fördert die Forschungsprojekte mit 15 Millionen Euro, die Industriepartner beteiligen sich mit der gleichen Summe. > Der Verlockung erlegen Für Privatleute hält das Internet trotz moralischer Beden- dbb > spezial Auch was die Bezahlung angeht, ist Vorsicht geboten, denn wer hinterlässt schon guten Gewissens seine Kreditkartennummer auf einer Internetsei- te, von der noch nicht einmal nachvollziehbar ist, in welchem Land sie vorgehalten wird. Ob die bestellte Ware auch geliefert wird und wann, kann bei solch dunklen Kanälen ebenfalls niemand mit Sicherheit sagen. Auf der anderen Seite ist nicht jede vermeintliche Fälschung auch eine. Bei Verbrauchsartikeln, zum Beispiel Akkus oder Druckertinten, gibt es durchaus legale Alternativen zum teuren Original. Hier achten Hersteller bei ihren Nachbauten allerdings peinlich genau darauf, keine Patente zu verletzen. Die Artikel werden dann auch nicht unter dem Markennamen vertrieben, sondern mit dem Hinweis „kompatibel“. Zwar ist der Erwerb gefälschter Markenprodukte in Deutschland bisher nicht strafbar. > Spezial-Akku für eine Digitalkamera: Ob Original, legaler Nachbau oder dreiste Fälschung entscheidet über Qualität und Betriebssicherheit. Trotzdem sollten potenzielle Kunden bedenken, dass die gefälschten Produkte ihr Geld in fast allen Fällen nicht wert sind. Ganz zu schweigen von Mehrkosten oder dem Geldverlust, wenn die im Ausland bestellte Ware entweder nachverzollt werden muss oder vom Zoll beschlagnahmt wird. br Bestellen Sie jetzt. Ganz einfach. Ganz wie Sie wollen. Beamtendisziplinarrecht – aus der Praxis für die Praxis Der Inhalt im Überblick: • Allgemeine Grundlagen • Materielles Beamtendisziplinarrecht (u.a. Beamtenpflichten, Dienstvergehen, Disziplinarmaßnahmen) • Formelles Beamtendisziplinarrecht (u.a. behördliches und gerichtliches Disziplinarverfahren sowie sachgleiches Strafverfahren) NEUERSCHEINUNG INFORMATIONEN FÜR BEAMTE UND ARBEITNEHMER Was Sie davon haben: Ein kompaktes Erläuterungs- und Nachschlagewerk aus der Praxis des Bundesverwaltungsgerichts für Behörden, Kanzleien und Gerichte, u.a. mit Beispielsfällen, Praxistipps, weiterführenden Rechtsprechungsund Literaturhinweisen sowie Muster- und Gesetzestexten. So bestellen Sie ganz einfach: Sie können mit nebenstehendem Bestellcoupon per Post oder Fax bestellen. Oder Sie teilen uns Ihren Wunsch per E-Mail oder über Internet mit. dbb verlag gmbh Friedrichstraße 165 10117 Berlin Telefon: 0 30/ 7 26 19 17-0 Telefax: 0 30/ 7 26 19 17-40 E-mail: [email protected] Internet: http://www.dbbverlag.de BESTELLCOUPON Zuschicken oder faxen –– Exemplar/e „Grundzüge des Beamtendisziplinarrechts“ Verlagsprogramm Name 324 Seiten 54,90* Anschrift ISBN 978-3-87863-166-8 * zuzügl. Porto und Verpackung 39 online ken jede Menge Verlockungen bereit. Profi-Software wird dort für ein Zehntel des üblichen Preises als angebliche „OEM Reselling Version“ zum Download angeboten, Kopien von aktuellen Smartphones gibt es an jeder bunt leuchtenden Ecke, Trendmedikamente kommen in der praktischen Großpackung aus Amerika und Kopien angesagter Computer und Kameras sind natürlich auch zu haben. Zweifelhaft bei den Angeboten ist nicht nur die Ware selbst. Während einige Verkäufer die Produkte als Plagiat kenntlich machen, lassen schwarze Schafe ihre Kunden im Glauben, sie kauften ein Original zum unschlagbaren Preis. Datum/Unterschrift > dbb magazin | September 2010 dbb > finale Plastinarium Guben: Ein-Blicke … freizeittipp 40 Die Berliner Charité beherbergt im Medizinhistorischen Museum eine (fast) einmalige Sammlung, deren Kern Rudolf Virchow legte. Der Pathologe fand 1858 heraus, dass der menschliche Körper aus Zellen besteht und eine gesunde Zelle sich von einer kranken unterscheidet. Dies wies Virchow in Tausenden von Präparaten nach, mit deren Hilfe er alle damals bekannten Krankheitsbil- > der dokumentierte und die Exponate öffentlich zugänglich machte. Insgesamt verfügt die Charité über etwa 10 000 Objekte und kontinuierlich kommen neue Präparate hinzu, denn immer noch wird in der Pathologie seziert und präpariert, wenn auch unter strengeren Auflagen als zu Virchows Zeiten. Damals wurden fast 100 Prozent der in der Charité verstorbenen Patienten seziert Makaber oder lebensnah? Ganzkörperplastinat mit Gubener Sonnenhut. > dbb magazin | September 2010 Fotos: sm Eines vorweg: Wer Nervenkitzel sucht oder Gruseleffekte erwartet, ist falsch in Guben, ganz falsch. Gunther von Hagens‘ Plastinarium erlaubt stattdessen dem interessierten Laien ebenso wie dem Fachmann faszinierende Ein-Blicke in den (menschlichen) Körper – dreidimensional, bis in die letzte Verästelung. Der Mediziner und Anatom von Hagens ist der Erfinder einer Präparationstechnik, die dies möglich macht, und er vermarktet sie nach allen Regeln der modernen Kommunikation. Das dbb magazin hat sich im Gubener Plastinarium umgesehen. Unsere Empfehlung: ansehen! und Organe und Körperteile präpariert. Heute sind es etwa 20 Prozent. Präsentiert werden dem Ausstellungsbesucher im CharitéMuseum die normale Anatomie der Organe, dann folgen Präparate von Organen in verschiedenen Stadien krankhafter Veränderung: Magengeschwüre, Herzinfarkte, Gehirntumore und embryonale Fehlbildungen, zum Beispiel der Austritt des Gehirns aus der Schädelhöhle. Die Präparate sind datiert und mit einer exakten Diagnose versehen. Rückschlüsse auf Patienten sind nicht möglich – bis auf eine Ausnahme: Eine der Vitrinen enthält den Blinddarm des Reichspräsidenten Friedrich Ebert, der 1925 an einem Blinddarmdurchbruch gestorben ist. Die Medien haben bislang weder über die Zurschaustellung von „Leichenteilen“ in der Charité berichtet, noch den Vorwurf der Pietätlosigkeit erhoben. Für das Gubener Plastinarium und die zurzeit weltweit durchgeführten „Körperwelten“-Ausstellungen mit präparierten Leichen und Leichenteilen gelten offenbar andere Maßstäbe. Zum einen mag die unterschiedliche Sichtweise der Din- > Großzügiges Ambiente: Blick in einen Ausstellungssaal. ge daher rühren, dass von Hagens’ Konservierungsverfahren es erstmals erlaubt, komplette Körper „lebensecht“ zu präparieren, wobei er die bislang aufgetretenen Probleme (Schrumpfung, Verfärbung, Verwesung) nahezu überwunden hat. Zum anderen reiben sich Kritiker am offensiven Vermarktungskonzept des „Plastinators“, der sich selbst als „Robin Hood der Anatomie“ bezeichnet. Die ausgestellten Leichen, weniger die Organe und Körperteile, verstören in ihrer Authentizität den Laien als Betrachter ebenso wie sie den Fachmann faszinieren. Die Präsentation der Exponate gar als „Fußballer“ oder mit aufgesetzten Hüten als Reminiszenz an die ehemals florierende Gu- dbb > finale tiv und effektvoll, krankhafte Veränderungen im Vergleich mit gesunden Körpern und Organen zeigen. So demonstriere zum Beispiel eine gesunde Lunge im Vergleich zu einer Raucherlunge, wie wichtig eine gesunde Lebensführung zur Erhaltung der Körperfunktionen sei. Info Plastination? Bei der Plastination wird das in den Zellen vorhandene Wasser in einem mehrstufigen Verfahren durch Kunststoffe ersetzt. Dadurch entstehen Präparate, deren Oberflächen und Strukturen erhalten bleiben und im Vergleich mit mumifizierten Leichen, Wachsmodellen oder herkömmlich in Formaldehyd konservierten Leichenteilen resistent sind gegen Licht- und Temperatureinwirkungen sowie gegen mechanische Belastung. Sie sind geruchsneutral und extrem lange haltbar. Plastinate leisten einen wichtiger Beitrag zur anatomischen Ausbildung von Ärzten und Laien. Generell werden Scheiben- und Vollplastinate unterschieden. Scheibenplastinate sind Längs- oder Querschnitte durch ein Organ oder eine Körperpartie, die hintereinander betrachtet wieder eine räumliche Vorstellung der Lage und Lageveränderung eines Organs in Bezug zum Gesamtkörper zeigen oder gezielt den Verlauf anatomischer Strukturen in einem einzelnen Schnitt verdeutlichen. Vollplastinate konservieren Organe oder Leichen als Ganzes. Eventuell sind zusätzliche Einschnitte angebracht, die Einblicke in das Organinnere ermöglichen. bener Hutproduktion, in deren alten Fabrikationshallen sich das Plastinarium befindet, tun ein Übriges, den Vorurteilen – Pietätlosigkeit und Profitgier – Nahrung zu geben. Nicht zuletzt wurde es in zahlreichen Medienberichten als besonders verwerflich bewertet, dass in Guben unter anderem Plastinate von verstorbenen Menschen verkauft werden. Doch die Vorstellung, dass sich Jedermann mit einem solchen Plastinat sein Wohnzimmer dekorieren kann, ist falsch. Echte Exponate werden nur an Vertreter der Fachwelt, an Ärzte, Tierärzte oder Lehr- und Forschungseinrichtungen, abgegeben, ledig- lich Kunststoffkopien, insbesondere von Scheibenplastinaten, kann jedermann erwerben, doch das ist nichts Neues, sondern seit Jahrzehnen allgemeiner Gebrauch. Skelette und Körperrepliken gehören an den Schulen zum festen Bestandteil jeder Lernmittelsammlung. Gunther von Hagens entwickelte sein Konservierungsverfahren, die Plastination, als Anatom an der Universität Heidelberg zwischen 1975 und 1995. Seine ersten Versuche an Pilzen, Kuchenstücken oder einem Sandstück des Wattenmeers sind in Guben ebenso zu besichtigen wie komplette Kör- > Gefäßsystem des Herzens. Kaufpreis des Plastinats für Forschung und Lehre: 3500 Euro. per, Organe oder Scheibenpräparate von Menschen und Tieren. Der Besucher wird in einem zweistündigen Rundgang durch die Ausstellung geführt und gewinnt einen anschaulichen Einblick in die Komplexität der Anatomie des Körpers. Desweiteren werden Konservierungstechniken transparent gemacht. Im Lern- und Lehrbereich lernt der Besucher in fünf didaktisch aufbereiteten Stationen Bewegungsapparat, Herz-Kreislauf-System, Verdauungstrakt, Nervensystem und Urogenitalsystem kennen. Den Plastinatoren kann in einer „gläsernen Werkstatt“ zudem bei der Herstellung von Plastinaten über die Schulter geschaut werden. „Das Museum ist ein didaktischer Ort“, erläuterte uns bei einem früheren Besuch in der Charité Museumsleiter Prof Dr. Thomas Schnalke. Das gilt auch für das Gubener Plastinarium oder für die Ausstellungen der „Körperwelten“, die einem breiten Publikum, durchaus plaka> Die Exponate, ob Scheibenoder Ganzkörperpräparat, stammen alle von freiwilligen Spendern, die ihre Körper nach dem Tod für Wissenschafts-, Aufklärungs- und Demonstrationszwecke zur Verfügung stellen. Das Spenderprogramm existiert seit 1982, derzeit sind 11 327 Menschen registriert, die nach ihrem Tod für eine Plastination zur Verfügung stehen. Rückschlüsse auf die Spender oder ein Wiedererkennen durch Verwandte oder Bekannte sind nicht möglich. Im Frühjahr 2010 erhielt Gunther von Hagens für das Konzept der „Körperwelten“ den 1. Preis des Health Media Award in der Kategorie „Wissenschaftskommunikation“: Er habe die erfolgreichste Anatomie-Ausstellung der Welt begründet, sei ein gefragter Ratgeber für die neue Ärztegeneration und betreibe Wissenschaftskommunikation in der Tradition der Anatomen der Renaissance, heißt es in der Begründung der Jury. Im Eingangsbereich des Plastinariums in Guben wird Goethe zitiert: „Die anatomische Zergliederung eröffnet uns die Tiefen der Natur mehr als jede andere Bemühung und Betrachtung.“ sm Info Das Plastinarium Guben ist täglich von 8:00 bis 20:00 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet, einschließlich Führung, für Erwachsene 12 Euro. Ermäßigte Karten gibt es für 8 Euro. > Scheibenplastinat eines Pferdeschädels. Weitere Infos: Gubener Plastinate GmbH Alte Poststraße 26, 03172 Guben Tel.: 03561.5474197, Email: [email protected] Internet: www.plastinarium.de > dbb magazin | September 2010 41 freizeittipp > dbb > finale > mitgliedsgewerkschaften 42 BDF > BDZ Ohne Wald kein Klimaschutz Zu wenig Zollbeamte an Flughäfen Im Zuge der Vorbereitungen für ein neues globales Klimaschutzabkommen, das Ende diesen Jahres das auslaufende Kyoto-Klimaschutzprotokoll ersetzen soll, hat der Vorsitzende des Bund Deutscher Forstleute (BDF), Hans Jacobs, an die Bedeutung des Waldes für den Klimaschutz erinnert. Die aus aller Welt angereisten Experten, die sich derzeit in Bonn mit der Vorbereitung des neuen Klimaschutzabkommens beschäftigen, dürften sich nicht in Endlosdiskussionen über ein bis zum letzten Paragrafen konsensuales Abkommen verlieren: „Es kommt darauf an, anzufangen, wichtige Schritte zu machen. Hierzu zählt auch der Waldschutz“, mahnte Jacobs am 4. August 2010. Der Bundesvorsitzende der Deutschen Zoll-und Finanzgewerkschaft BDZ, Klaus Hilger Leprich, hat die inzwischen an vielen großen deutschen Flughäfen gängige Praxis kritisiert, auf eine „dauerhafte Besetzung der Kontroll-und Abfertigungsstationen des Zolls bei Reiseverkehr“ zu verzichten und statt dessen Telefone einzusetzen, mit denen Reisende im Deklarationsbedarf Zollbeschäftigte herbeirufen können. „Zur Kriminalitätsbekämpfung gehört aber Prävention und dazu zählen Zollbeamte an Kontrollstationen“, sagte Die nachhaltige Forstwirtschaft sei in ihrer naturnahen Ausprägung „ein deutscher Exportschlager und ist praktizierter Wald- und Klimaschutz par excellence“, so der BDF-Vorsit- > Klaus Hilger Leprich, Bundesvorsitzender des BDZ > sbb Ende der Zwangsteilzeit für Lehrer Der sbb beamtenbund und tarifunion sachsen zeigte sich erfreut über die Wiedereinführung der Vollzeit für Lehrerinnen und Lehrer an den Mittelschulen und Gymnasien des Landes zum 1. August 2010. „Viele unserer Forderungen können jetzt nach dem Auslaufen der Zwangsteilzeit umgesetzt werden“, sagte sbb Vize Gerhard Pöschmann am 2. August 2010 in Dresden. „Sinnvoll ist alles, was der Förderung unserer Schüler dient. Dabei muss es sowohl um Hilfestellungen für besonders Begabte gehen, als auch für diejenigen, denen das Lernen nicht so leicht fällt“. Ein entscheidendes Thema bleibe zudem die Neueinstellung junger Lehrerinnen und Lehrer, so Pöschmann weiter: „Deshalb begrüßen wir den neu geschaffenen Einstellungskorridor für bis zu 600 Referendare ab 2011.“ Die unter dem Dach des sbb vereinigten Lehrerverbände verwiesen aber auch mit Recht auf die doppelt so hohe Zahl der Lehrkräfte, die jährlich aus Altersgründen den Dienst quittierten, was zwangsläufig zu größeren Klassen und höheren Unterrichtsverpflichtungen führen werde, gab Pöschmann zu bedenken. „Individuelle Förderung wird aber bei 32 Kindern je Klasse und überarbeiteten Lehrern nicht mehr möglich sein. Und was immer noch nicht stimmt, sind die Unterschiede in der Bezahlung der Lehrer in den Bundesländern.“ Das trotz der Ost-West-Angleichung immer noch niedrige Lohnniveau in Sachsen dürfte kaum Bewerber aus den alten Bundesländern beflügeln, sich für eine Tätigkeit im Freistaat zu entscheiden. „Trotz Sommerpause haben wir einen Rücklauf von gut der Hälfte der versandten Karten verzeichnen können, also rund 12 500 Einsendungen. Zudem hat die große Zahl der verbeamteten Lehrkräfte wegen der Leprich der „Frankfurter Rundschau“ (Ausgabe vom 29. Juli 2010). > dbb hamburg Rote Karten > Hans Jacobs, Bundesvorsitzender des BDF zende weiter. Der nachwachsende, CO2-neutrale Rohstoff Holz werde ökologisch wertvoll produziert, ergänzt durch Flächen, die dem Naturschutz vorbehalten sind: „Die Wälder dienen als Kohlenstoffsenken, Holzprodukte binden das Klimagas langfristig und ersetzen energieintensivere Materia lien.“ > dbb magazin | September 2010 Rund 25 000 Rote Karten hat der dbb hamburg bereits zu Beginn der Sommerpause an die Hamburger Beamtinnen und Beamten mit der Bitte versandt, gegen das „unrühmliche Verhalten des Bürgermeisters und des Senats“ zu protestieren. Neun Punkte gegen die Sparpolitik wurden zum Ankreuzen vorgegeben, aber auch eigene Vorschläge von Seiten der Beamtenschaft waren höchst willkommen. > Rudolf Klüver, Vorsitzender des dbb hamburg Sommerferien nicht an der Aktion teilnehmen können“, sagte dbb Landeschef Rudolf Klüver am 16. August 2010. Die Auswertung der Rückläufe zeige eindeutig, „dass die Beamtinnen und Beamten kein Vertrauen mehr zu politische Aussagen haben und keinesfalls gewillt sind, diese überdimensionale Sparorgie zu Lasten der Be- schäftigten im öffentlichen Dienst so einfach hinzunehmen.“ > BRH Gegen Mehrbelastung der Pensionäre „Wir wehren uns dagegen, dass eine kurzsichtige Finanzpolitik auf unserem Rücken ausgetragen wird“, mit diesen Worten hat der Bundesvorsitzende der Seniorengewerkschaft BRH, Dieter Berberich, allen Aktivitäten der Politik eine klare Absage erteilt, die – angesichts leerer öffentlicher Kassen – auf eine stärkere Be- > Dieter Berberich, Bundesvorsitzender des BRH Anzeige Lesenswertes vom dbb verlag empfohlen Der Turm Seichtgebiete Uwe Tellkamp Michael Jürgs Uwe Tellkamp lässt seine Leser in den DDRAlltag in den Jahren kurz vor der Wende eintauchen. Seine authentischen und sehr detaillierten Schilderungen geben u. a. Einblicke in den Familienalltag, in das Bildungs- und Gesundheitssystem und insbesondere in die Arbeitsbedingungen, die etwa in Chemiefabriken oder auch beim Wehrdienst in der Nationalen Volksarmee geherrscht haben. Vor allem gelingt es dem Autor, die Atmosphäre der Unsicherheit, die durch ständige Beobachtung entsteht, mitzuteilen. Michael Jürgs zeigt die immer ausufernderen „Seichtgebiete“ in Funk und Fernsehen, im Internet und in den Printmedien auf. Die verheerenden Folgen einer Massenverblödung durch inhaltsleere, reißerische und völlig enttabuisierte Produktionen für die demokratische Ordnung und den Umgang der Menschen untereinander liegen nach Meinung des Verfassers auf der Hand. Die „Gärtner der Seichtgebiete“, die sich schamlos an der allgemeinen Verdummung bereichern, gelte es deshalb – nach Möglichkeit mit ihren eigenen Waffen – zurückzuschlagen. 973 Seiten, brosch., 12,90 € 256 Seiten, brosch., 14,95 € Anzahl: Anzahl: Anzahl: Cosimas Kinder Der Katalane Oliver Hilmes Noah Gordon Die Familiengeschichte des Komponisten Richard Wagner fasziniert nicht nur eingefleischte „Wagnerianer“, sondern berührt, ähnlich wie das Schicksal der Schriftstellerfamilie Mann, ein Millionenpublikum. In „Cosimas Kinder“ begleitet Oliver Hilmes, der mit einer Arbeit über politische Musikgeschichte des 20. Jahrhunderts promoviert hat, die Nachkommen von Richard und Cosima Wagner sowie die Kinder aus Cosimas erster Ehe mit dem Musiker Hans von Bülow auf ihrem Lebensweg, der von vornherein der Pflege und Förderung des Werkes von Richard Wagner dienen sollte. Dass diese Bestimmung Konflikte, Irritationen, Persönlichkeitsstörungen und insbesondere krasse politische Fehleinschätzungen hervorrufen konnte, verwundert nicht. Erstaunlich ist eher, wie rigoros die Familie bereit war, Angehörige zu verstoßen, die sich den Interessen auf dem Grünen Hügel in Bayreuth nicht entsprechend unterordneten. Noah Gordon entführt seine Leser in das Spanien des 19. Jahrhunderts, in dem der dramatische Kulturkampf zwischen den Carlisten und den progressiven Kräften entbrannt ist. In die blutigen Auseinandersetzungen werden über Umwege auch junge Männer aus dem armen und entlegenen katalanischen Bauerndorf Santa Eulalia verwickelt, die nur der junge Josep Alvarez überlebt. Als einziger Zeuge eines politischen Mordes flieht er in die französische Languedoc und erlernt die hohe Kunst des Weinbaus, bis ihn nach vier Jahren der Tod seines Vaters in sein Heimatdorf zurückruft. Unter schwierigsten wirtschaftlichen Bedingungen versucht er dort, sich seinen Lebenstraum vom eigenen Weingut zu erfüllen. Doch die Schatten der Vergangenheit holen Josep wieder ein. Anzahl: 510 Seiten, brosch., 9,95 € 320 Seiten, geb., 22,95 € Anzahl: Opera Keiner verliert ungern Für alle Operninteressierte, ob Einsteiger oder Fachleute, ist der fast tausend Seiten starke, reich bebilderte Großband eine wahre Fundgrube: Nicht nur annähernd 350 Bühnenwerke von 140 verschiedenen Komponisten werden in der komplett aktualisierten Ausgabe von 2009 vorgestellt, sondern auf mehr als 300 Fotos von Aufführungen der letzten zehn Jahre erhalten Opernfans einen Eindruck vom aktuellen Geschehen in den führenden Opernhäusern der Welt. Als Anhang sind ein Glossar musikalischer Grundbegriffe und Literaturempfehlungen sowie verschiedene Register, u. a. über die besprochenen Werke, ihre Uraufführungen und die agierenden Personen angeführt. Arnd Zeigler 918 Seiten, Großband, geb., 49,95 € Anzahl: Sehr schade, wenn eine Mannschaft „nach der Pause den Rhythmus verliert, den sie vorher nicht gefunden hat“ oder nur „in der B-Note klar gewinnt“ und in Schönheit stirbt. Leicht lässt sich dann sagen: „Eins haben wir schon mal erreicht, wir werden unterschätzt.“ Dumm gelaufen ist das Spiel offenbar, nach dem ein englischer Profi resümiert: „Wir haben drei Minuten vor Schluss das Siegtor geschossen, aber dann konnten sie noch ausgleichen.“ Diese und andere Aussprüche von Spielern, Trainern, Funktionären und Journalisten rund um das Thema Fußball hat Arnd Zeigler gesammelt und mehr als tausend davon in dem vorliegenden Buch veröffentlicht. Ergebnis: Eine Strapaze für die Lachmuskeln jedes Fußballfans. 252 Seiten, brosch., 9,95 € Für unsere Leser versandkostenfrei! Einfach diesen Bestellcoupon ausfüllen, die gewünschte Anzahl eintragen und per Post oder Fax unter 030.7261917-40 abschicken. Name/Vorname Straße PLZ/Ort Datum/Unterschrift Friedrichstraße 165 • 10117 Berlin Telefon 030.7261917-0 • Telefax 030.7261917-40 E-Mail: [email protected] • www.dbbverlag.de dbb > finale lastung der Pensionäre in Bund und Ländern zielen. „Kein Familienvater kann so wirtschaften, wie es der Staat jahrelang gemacht hat. Und jetzt werden wir Pensionäre nur noch als Kostenfaktor gesehen“, kritisierte der BRHBundesvorsitzende im Interview mit dem „Südwestecho“ (Ausgabe vom 9. August 2010). „Übersehen wird dabei auch, dass es in den letzten Jahren schon elf Gesetzesänderungen gab, die zu Pensionskürzungen führten“, sagte Berberich der Zeitung. > BSBD Gegen weitere Privatisierungen im Justizbereich mitgliedsgewerkschaften 44 Der Bundesvorsitzende des Bund der Strafvollzugsbediensteten Deutschlands (BSBD), Anton Bachl, sieht die strikt ablehnende Haltung seines Verbandes gegenüber der fortschreitenden Privatisierung von Justizaufgaben durch den aktuellen Bericht des badenwürttembergischen Rechnungshofes bestätigt. > Anton Bachl, Bundesvorsitzender des BSBD „Die unter Landesjustizminister Ulrich Goll massiv vorangetriebene Privatisierung von Justizaufgaben ist endgültig gescheitert“, sagte Bachl am 30. Juli 2010. „Ihr fehlt nicht nur der Rückhalt der Öffentlichkeit, die Unterstützung der Bediensteten – jetzt wird auch durch unabhängige Experten nachgewiesen, dass die angeblichen Einsparungen Luftbuchungen > dbb magazin | September 2010 waren und dem Land massive Mehrkosten entstehen. Goll hat den Vertrauensvorschuss der Bürger Baden-Württembergs gründlich verspielt.“ Die obersten Rechnungsprüfer Baden-Württembergs hatten in ihrem aktuellen Prüfbericht bemängelt, dass die für den Zeitraum 2007 bis 2016 vereinbarte Übertragung der Bewährungs- und Gerichtshilfe auf eine gemeinnützige Gesellschaft nicht nur ineffizient, sondern auch deutlich teurer als geplant sei und die Landesregierung ausdrücklich zu einem Kurswechsel aufgefordert. Obwohl durch das Justizministerium in Stuttgart Effizienzrenditen von bis zu 15 Prozent und eine Steigerung der Qualität angekündigt worden waren, falle die Aufgabenerledigung durch Private tatsächlich um 47 Millionen Euro teurer aus als mit eigenem Personal des Landes, so die Kritik der Prüfer. > tbb Nachhaken bei der Altersteilzeit Ab 1. Januar 2011 wird es auch für die Thüringer Beamtinnen und Beamten wieder eine 40Stunden-Woche geben Die Landesregierung hatte mit dieser Entscheidung der massiven Kritik stattgegeben, mit der der tbb beamtenbund und tarifunion thüringen ihre ursprünglichen Pläne abgelehnt hatte, die Arbeitszeit nach Ende des Gültigkeitszeitraums der Thüringer Arbeitszeitverordnung um weitere zwei Jahre bis zum 31. Juli 2012 verlängern zu wollen. Der tbb werde nach diesem Erfolg aber seine Hände nicht in den Schoß legen, heißt es in einer aktuellen Erklärung vom 22. Juli 2010, sondern vielmehr auf die Erfüllung seiner Gesamtforderung zur Arbeitszeit der Beamtinnen und Beamten drängen. Bei der Neuregelung der Arbeitszeit wurde das Thema Altersteilzeit von der Landesre- > Helmut Liebermann, Vorsitzender des tbb gierung ausgeklammert. Hier werde der tbb nachhaken: „Die Beamtinnen und Beamten anderer Bundesländer kommen in den Genuss einer modifizierten Verlängerung der dort bisher bestehenden Alterszeit. Es gibt keinen Grund, das den Thüringer Beamtinnen und Beamten zu verwehren“, gibt sich Helmut Liebermann entschlossen, „Wir sind keine Dünnbrettbohrer, wir haben einen langen Atem, es gibt bei uns eine Permanent-Wiedervorlage,“ so die Warnung des tbb Chefs. > > dbb berlin Änderungsvorschläge zum Partizipationsgesetz Der dbb berlin hat Vorschläge zur Ergänzung und Änderung des vom Senat beschlossenen Gesetzentwurfs zur Regelung VBOB Kritik an Stellenabbau in der Bundesverwaltung Der Verband der obersten und oberen Bundesbehörden (VBOB) hat den fortgesetzten Stellenabbau in der Bundesverwaltung scharf kritisiert. > Aufgaben nicht mehr in gewohnter Weise erfüllen können“, sagte der VBOB-Bundesvorsitzende Hans-Ulrich Benra mit Blick auf die vom statistischen Bundesamt vorgelegte, aktuelle Beschäftigtenstatistik für den öffentlichen Dienst, die einen deutlichen Rückgang bei den Bundesbediensteten ausweist. „ Der Bund kann sich nicht einfach mit dem Argument des Sparzwangs aus seiner staatlichen Aufgabenverantwortung stehlen“, stellte Benra klar. Hans-Ulrich Benra, Bundesvorsitzender des VBOB „Wenn das so weitergeht, wird die Bundesverwaltung zukünftig einen Teil der bisherigen > Joachim Jetschmann, Vorsitzender des dbb berlin von Partizipation und Integration erarbeitet. Die Stellungnahme des dbb Landesbundes, die am 12. August 2010 an Carola Bluhm, die Senatorin für Integration, Arbeit und Soziales, übergeben wurde, unterstützt in weiten Teilen das Gesetzesvorhaben der Ressortchefin. Der Berliner dbb Vorsitzende Joachim Jetschmann bemängelte jedoch, dass der dbb berlin nicht nach den einschlägigen Vorschriften des Landesbeamtengesetzes beteiligt worden sei. Der dbb berlin schlägt zu den Zielen und Grundsätzen des Partizipations- und Integra- dbb > finale sierungen der Gesetzesaufträge vor. Auch sei eine Beschreibung der weiteren Reformprozesse zur Partizipation und Integration für die Berliner Verwaltung unabdingbar. Die vom Senat vorgeschlagenen Regelungen zur Fortbildung und Qualifizierung der Beamtinnen und Beamten sowie Tarifbeschäftigten hält der dbb berlin indes für unzureichend. In diesem Bereich sollten gesetzliche und tarifrechtliche Grundlagen über die Fortbildungsverpflichtungen ge schaffen werden. _OK=O :DP o?LCH:DM DEUTSCHLAND Urlaub an der Nordsee! Schöne Ferienwohnungen und Appartements zu günstigen Preisen. Sie können bei Flut in der Nordsee und bei Ebbe im Freibad baden, Sonnenbaden, Sandburgen bauen, Wattwandern, Windsurfen oder die wunderschöne Umgebung mit dem Fahrrad erschließen. Ganzjährig geöffnet. „Das Fischerhaus“ · Roswietha Alts Robbenstr. 2 · 26506 Norddeich Tel. (0 49 31) 8 12 34 · Fax (0 49 31) 87 54 Bauernhof/Nähe St. Peter-Ording, Kühe, Schafe, Ponys, hofeigener Reitweg, Strand 800 m, kinderfrdl., 4-Sterne FeWos, für 2–6 Pers., Frühstück, Sauna, Hausprospekt! Tel. (04862) 8541 www.rickerts.de Nordsee/Friedrichskoog-Spitze > NBB Musterverfahren zur Versorgungsrücklage Der Niedersächsische Beamtenbund und Tarifunion (NBB) führt ein Musterverfahren gegen den vorzeitigen Zugriff auf die Versorgungsrücklage des Landes. In Niedersachsen werden ab dem Haushaltsjahr 2010 die Zahlungen in die Versorgungsrücklage des Landes – gespeist durch drei Kürzungen der Bezügeerhöhungen von jeweils 0,2 Prozent – eingestellt. Gleichzeitig will die Landesregierung auf die in der Versorgungsrücklage befindlichen Lüneburger Heide ...da, wo sie am schönsten ist! Komf. Fewos Prospekt Tel. (05827) 970690 E-Mail: [email protected] www.landhaus-am-tannhof.de > Friedhelm Schäfer, Vorsitzender des NBB Mittel zugreifen, die eigentlich bis zum Ende des Jahre 2017 gebunden waren. Der vorzeitige volle Zugriff auf die bereits angesparte Versorgungsrücklage in NiedersachAllgäu Oberstaufen „Plus“ ***FeWos Bauernhaus ab 40,– ¤, Bergbahnen, Erlebnisbad, Skipass usw. gratis. Tel. (0 83 86) 14 30, www.Ferienwohnungen-Hemer.de Urlaub in der Rhön Berlin Tiergarten Regierungsviertel App. für 2 Personen, NR, Sat-TV, Parkplatz, Tel. (0 30) 8 82 14 44 120 Betten-Hotel in landschaftlich schöner Gegend, direkt am Waldrand gelegen. Lift, Hallenbad, Sauna, Solar., Kegelbahn. Neu eingerichtete Zimmer m. DU/WC/Balk./TV. Top-Hit 7 Tg. HP m. Menüwahl ab 42 ¤/p. P./Tg. Insel Rügen – Ferienwohnungen Hotel-Gasthof „Zum Taufstein“ 36148 Kalbach-Sparhof · Tel. (09742) 250 Fax (09742) 1553 · www.zum-taufstein.de direkt am Wasser! Ruhig, sonnig, komfortabel, für 2–4 Personen, ab 45,– ¤, Fam. Jens, Putbus/Neuendorf, Tel. (03 83 01) 6 02 89, www.alte-bootswerft.de Thüringen – Hohenwartestausee FeWo ab 35,– ¤, Wohnzi., 2 Schlafzi., Küche, DU/WC. D. Pahlisch, 07338 Hohenwarte, Tel. (03 67 33) 302 41 Ferienwohnungen und Häuser direkt am Meer, teilw. Fahrräder, Werbewochen ab 17,– ¤ pro Tag, Frühbucherrabatt, Prospekte anfr. Tel. (04854) 1441 www.ingrid-lauritsen.de Zi. m. DU/WC, TV, 20,– bis 25,– ¤, inkl. Frühst., FeApp. 2 Pers. 33,– ¤, Parkplatz am Haus. Reschke, Brückenstraße 21, 54538 Kinheim, Tel./Fax (06532) 4976 www.reschke-kindel.de Westerland/Sylt, 2 gemütl. Ferienwohnungen, 2 u. 4 Personen, 300 m Strandnähe. Tel. (0 40) 6 47 62 76 oder (0 46 51) 2 33 38 Mosel, 8 FeWo in Bernkastel, 1–3 Schlafz., 1–3 DU/WC, 2–8 P. Tel. (0 65 31) 14 21, www.mosel-ferien.de Nieblum/Föhr, gemütl. FeWo, bis 3 Pers., NR, keine Tiere. Mobil (0174) 4240347, Tel. (040) 8703574, ggf. (04681) 1665 Moselweingut, Nähe Bernkastel, FeWo 2–4 Pers. ab 37,– ¤; DZ, DU/WC ab 39,– ¤, Tel. (06535) 1241, www.weingut-falkenburg.de Moselurlaub INFO Ihre sen stellt aus Sicht des dbb einen schweren Vertrauensbruch gegenüber allen Beamten und Versorgungsempfängern dar und missachtet alle Grundsätze einer nachhaltigen und zukunftsweisenden Sicherung der Beamtenversorgung. Daher lehnt der dbb diese fatale Abkehr vom Konzept der teilweisen Kapitaldeckung zukünftiger Versorgungsausgaben in jeder Hinsicht ab. Aus dem Musterverfahren folgen aktuell keinerlei Handlungsempfehlungen an die NBB-Mitglieder; über die weitere Entwicklung wird der NBB laufend informieren. Bay. Wald – Urlaub beim Kräuterwirt Tradition – Genuss – Gastfreundschaft Neue Komf. Naturzimmer, ÜF, HP, VP. Schwimmbad mit gr. Liegewiese. Massage-, Wohlfühl- u. Spezialwochenangebote. 09947/902495 www.gasthof-linde-neukirchen.de ! Zellertal – Arberregion – Bayer. Wald: ÜF ab 18,– ¤! Auch HP, Komfortzimmer u. FeWos! Tel. (0 99 45) 3 49, Fax 23 53, www.zur-poschinger-huette.de ,D;/A+-?0 39>8F< +9B9FG 8AG6@)<4E)% /7@A*C4@% >9A & ;@B4'*. ,@..)@?? =DA 5D'1@) & "@.@)1@% ?E34@ (@4 #A?'7FC=9):?09?<G)B@)$ -A0<.4'7 :@.@4<@< 9)B 6E.. (@474.=@=G74:$ !) 8*)EA*+*.*:@ D(@A B@+ 2@@$ Ansprechpartner für Reiseanzeigen erreichen Sie jetzt unter 0 21 31/404 143 :=@#7 1/>>9F(.EC69F D'*'&4++328 )9+' % :" #@ & 7$ %" ( ! %% 555'9339F>B9A39A'<9 555'A90D(0EC69F'<9 ÖSTERREICH Nordseeinsel Borkum, gemütl. FeWo und App. 1–4 Pers. ab 25 ¤, Hund erlaubt. Tel. www.brueck-borkum.de (04922) 3143 www.usedom-landhaus.de FeWo, 2 Zi. im Reetdachhaus, in Stolpe/ Usedom. Tel. (040) 7373103 Nordsee, Nähe Carolinensiel, Pension Velber**, EZ, DZ, App. u. Familienzimmer, mit DU/WC, TV, ab 34,– ¤, Haustiere erlaubt, Hausprospekt, Freizeitprogramm u. Familienfeiern, ganzjährig geöffnet. Tel. www.pensionvelber.de (04463) 809970 Nordsee, Nähe Carolinensiel, FeWos, 2–6 Pers., ruhige Lage, familienfreundlich. Tel. (04461) 80095, www.fewo-renate-montag.de Weltnaturerbe Wattenmeer/Nordsee Bad Büsum: exkl. 2-Zi.-Nichtr.-FeWo***, Tel. (04834) 6185, Fax 93037 Cuxhaven, ruhige FeWo am Deich, 2–4 Pers., Blick a. Schifffahrtsweg, Balkon, Schwimmb., 28.– bis 51,– ¤. Tel. (0441) 6001896 (ab 15 Uhr) Mittelmosel 5 Tage HP, Zimmer mit Du/WC 205,- € p.P./DZ Hotel Chur Köln · 54492 Zeltingen-Rachtig Tel. (0 65 32) 9 51 89 40 · www.chur-koeln.de Zwischen Freiburg und Europa-Park Rust Familienfreundliche Komf.-FeWo, 110 m2, 5½ Zimmer, 2–8 Personen, sep. Eingang, Balkon, Sat-TV, ab 39,– ¤/Tag f. 3 Pers. Wein- und Ferienort Malterdingen Tel. (0 76 44) 68 95 E-Mail: [email protected], Hausprospekt Internet: www.haus-falkennest.de Bodensee bei Überlingen, 2 komf. FeWos*** (je 2 E + 2 K), in ruh. Lage am Wald, herrl. Alpensicht, Tel., TV, Sauna, Spiel- und Liegewiese, Hausprospekt. Tel. (0 75 54) 87 33, www.ferienwohnung-hofele-bodensee.de 83471 WIEN – PREISWERT 10 Minuten vom Westbahnhof, FeWos mit DU/WC, Küche, Sat-TV, Tel., WLan, ab 27,– ¤ pro Pers., DZ ab 22,– ¤ pro Pers. Gally Apartments, A-1150 Wien Arnsteingasse 25, Tel. 00 43/1/8 92 90 73, Fax 00 43/1/8 93 10 28, www.gally.biz Tirol, FeWo, 2–6 Personen oder DZ, Tel. (0043) 5246/6613 Wien, sehr zentrale Lage, Nähe Westbahnhof, Maria-Hilfer-Straße, 10 Min. Fußweg, DZ mit DU/WC, Föhn, TV, 33,50 ¤ Ü/F p. P., Appartm., 1–3 Pers., Küche, TV 90,– ¤/Nacht. Gästezimmer B. Koller, Schmalzhofgasse 11, A-1060 Wien, Tel./Fax (00431) 5972935, www.gaestezimmer-koller.com Urlaub im Zentrum Wiens bietet preisgünstig Pension Reimer, A-1070 Wien, Kirchengasse 18, Telefon (00431) 5236162, Fax (00431) 5243782. Kinder bis 12 Jahre sind gratis im Zimmer der E-Mail: [email protected] Eltern. DÄNEMARK SEYCHELLEN Urlaub in Dänemark mit Dansommer! Katalog und buchen unter Tel. (0231) 9417850 Von Privat: kl. fam. Anlagen am Strand, ab ¤ 60 p. P. (02158) 4018291, www.inseln-im-indischen-ozean.de FRANKREICH VERSCHIEDENES BERCHTESGADEN familiär, Nähe Mozart-Stadt Salzburg, sonn., zentr. Lage, Komfortzi., Tel., TV, Vital-Schlemmerfrst.-Buffet, HALLENBAD, Sauna, Aroma-Massage, Whirlpool, Dampfb., Wellness, bequ. Wanderwege. Herbstangebot 4 Ü/F ab 126,– ¤ p. P.; FeWo 2 P.: ab 184,– ¤. ALPENHOTEL WEIHERBACH, Tel. (08652) 97888-0, Fax 97888-88, www.weiherbach.de Atlantikküste-Vendée, wunderschöne Ferienhäuser, strandnah, pers. ausgesucht. www.vendee.de Tel. (02684) 958223 www.stumpf-abzeichen.de > dbb magazin | September 2010 45 mitgliedsgewerkschaften tionsgesetzes deutliche Präzi- dbb > finale > DPhV Dramatischer Lehrermangel An deutschen Schulen fehlen vor Beginn des Schuljahres nach Berechnungen des Deutschen Philologenverbandes (DPhV) bis zu 45 000 Lehrer. Der DPhV fordert deshalb einen verstärkten Einsatz von bereits pensionierten Lehrkräften: mitgliedsgewerkschaften 46 DPhV-Chef Heinz Peter Meidinger sagte der „Bild“-Zeitung (Ausgabe vom 6. August 2010): „So groß war der Lehrermangel in Deutschland noch nie." Es fehlten vor allem Lehrer in den Bereichen Naturwissenschaften und Mathematik. Meidinger weiter: „Es wird immer schwieriger, Quereinsteiger zu gewinnen. Deshalb ist es vor allem in Mathematik und Naturwissenschaften jetzt zwingend notwendig, dass mehr Pensionäre unterrichten.“ > Heinz-Peter Meidinger, Bundesvorsitzender des DPhV Schon jetzt seien an Deutschlands Schulen mehr als 10 000 Lehrer im Einsatz, die eigentlich schon in den Ruhestand versetzt wurden. Es müsse verhindert werden, dass Stunden ausfallen. > DSTG Kauf der Steuer-CD Legalisieren Der Ankauf von SteuersünderDaten sollte legalisiert werden. Das fordert die Deutsche Steuer-Gewerkschaft (DSTG) nach positiven Erfahrungen in der Vergangenheit. Der Gesetzgeber müsse ein Signal > dbb magazin | September 2010 setzen und klarstellen, dass für die Datensätze bezahlt werden kann, sagte DSTG-Vorsitzender Dieter Ondracek der „Braunschweiger Zeitung“ (Ausgabe vom 6. August 2010). Die Grundsatzdebatte würde dann einmal im Bundestag geführt und müsste nicht jedes Mal aufs Neue begonnen werden. > sbb Brief-Protest In Sachsen haben mehr als 6 000 Beamte in einem Brief gegen die geplante Streichung des Weihnachtsgeldes protestiert. Wie der Sächsische Beamtenbund sbb am 13. August 2010 mitteilte, wurden bereits 4 000 Schreiben an den Präsidenten des Landtags übergeben. Die übrigen sind per Post eingetroffen. Die Streichung der Weihnachtssonderzahlung ist Teil der Sparmaßnahmen, mit denen die sächsische Landesregierung die Ausgaben im Doppelhaushalt 2010/2011 verringern will. > DPolG Sicherheitsverwahrung > Dieter Ondracek, Bundesvorsitzender der DSTG Ondracek rechnet durch den Ankauf von Steuersünderdaten mit Einnahmen von insgesamt zwei Milliarden Euro. „Die angekauften Daten und die drastisch gestiegene Zahl der Selbstanzeigen stehen in einem Zusammenhang“, sagte Ondracek den Dortmunder „Ruhr Nachrichten“ (Ausgabe vom 5. August 2010). „Es gab in diesem Jahr bisher 25 000 Selbstanzeigen, die etwa 1,5 Milliarden Euro Steuernachzahlungen mit sich bringen werden.“ Die Ergebnisse aus den einzelnen Ermittlungen seien mit weiteren 500 Millionen Euro zu taxieren. „Knapp zwei Milliarden Euro wird der Datenankauf also letztlich einbringen“, rechnete Ondracek vor. In der Diskussion um die Sicherheitsverwahrung gefährlicher, entlassener Sexual- oder Gewaltverbrecher hat Rainer Wendt, Bundesvorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), vor einer Überlastung der Polizei gewarnt. Die ständige Überwachung sei mit dem vorhandenen Personal nicht machbar und stelle die Polizei vor unlösbare Probleme“, sagte Wendt am 16. August 2010 dem Online-Dienst der „Bild“. Der DPolG-Chef wies zudem darauf hin, dass mit der 24-Stunden-Überwachung eines einzelnen gefährlichen Straftäters bis zu 25 Polizisten beschäftigt seien. Keine Übertragung von Rechtspfleger-Aufgaben Übertragung von Rechtspfleger-Aufgaben auf Notare wendet, in seiner Contra-Position bestätigt. „Es ist festzustellen, dass auch von weiteren Funktionsträgern der Justiz die geplante Auslagerung von Aufgaben der freiwilligen Gerichtsbarkeit kritisiert wird“, kommentierte Kappl den in der JuliAugust-Ausgabe von „VRB Aktuell“ publizierten Fachartikel. Der Vorsitzende des Verbandes der Rechtspfleger im Bundesdienst (VRB), Thomas Kappl, sieht sich durch einen Artikel des Fachanwalts für Erbrecht, Alexander Knauss, der sich gegen die von der Politik geplante Mit „derselben Argumentation“ hätten sich VRB und der Bund Deutscher Rechtspflleger „von Anfang an gegen eine Übertragung von Aufgaben der Nachlassgerichte auf Nota- > VRB > Thomas Kappl, Bundesvorsitzender des VRB re“ gestellt. „Bei allen Beteiligten in der Justiz muss das Wohl des rechtsuchenden Bürgers an erster Stelle stehen, dies gilt auch für die Justizpolitik in den Ländern“, mahnte der VRB Vorsitzende. dbb > finale Nobody is perfect Günstiger – an einen Parkplatz kommen Autofahrer nur mit Sondergenehmigung: Dazu gehört unter anderem der > Sonderparkausweis für Schwerbehinderte. Einen solchen Ausweis hatte ein 85-jähriger Autofahrer gut sichtbar auf dem Armaturenbrett seines PKWs platziert und in der Recklinghausener Innenstadt auf einem Behindertenstellplatz geparkt. Einem Mitarbeiter des Ordnungsamtes fiel auf, das statt der auf dem Ausweis abgebildeten Frau ein Mann ohne Begleitung in den PKW einstieg und davonfahren wollte. Bei einer Kontrolle stellte sich zwar heraus, dass die Ausweisinhaberin die Ehefrau des Fahrers war, aber bereits seit 21 Jahren nicht mehr lebte. Dennoch hatte der sparsame Witwer den Ausweis zum preiswerten Parken weiter benutzt. Die Kosten des Strafverfahrens wegen Ausweismissbrauchs werden wahrscheinlich die eingesparten Parkgebühren übertreffen. > Dümmer – als ein wegen Korruption angeklagter Jurist aus Kiew kann sich ein Verdächtiger kaum verhalten: Einem ranghohen ukrainischen Verwaltungsrichter war vorgeworfen worden, an die 122 000 Euro Bestechungsgeld angenommen zu haben. Der Richter, der mit einem Hungerstreik bereits erfolglos gegen seine Untersuchungshaft protestiert hatte, verspeiste daraufhin kurzerhand die 600 Seiten umfassende Anklageschrift. Doch die außergewöhnliche Mahlzeit war vergebens: Die Staatsanwaltschaft verfügt über eine Kopie der Seiten. > Furchterregender – als eine ausgewachsene Würgeschlange dürfte kaum ein Tier sein. Darauf baute auch ein italienischer Drogenring, der deshalb eine drei Meter lange Albino-Python als „Wachhund“ und als Druckmittel gegen zahlungsunwillige Kunden einsetzte. Die römische Polizei fand die ausgehungerte Schlange bei einer Ermittlung neben fünf Kilogramm Kokain, doch ein Hühnchen wirkte besänftigend, das Rauschgift konnte sichergestellt, die Schlange dem Zoo übergeben werden. Taktvoller – geht es am Handy nicht, wenn man den entsprechenden 101 Benimmregeln der Deutschen Telekom folgt: Der E-Mail-Knigge ist sowohl als handliches Büchlein als auch im Internet unter www.eEtiquette.de zu haben. Die Telekom-Experten haben den Usern in einem eigens eingerichteten Street Lab mehrere Monate lang aufs Maul und auf die Displays geschaut und sich in Workshops schlau gemacht, bevor Regeln wie diese „Lege dein Handy in Restaurants immer mit dem Display nach unten auf den Tisch. So> bald eine Tischdecke aufliegt, sollte das Telefon in der Tasche bleiben“ formuliert werden konnten. Bleibt zu hoffen, dass sich deren tiefere Weisheit den simsenden oder twitternden Menschen auch tatsächlich erschließt. > Sparsamer – als die Schotten sind offenbar die Briten. Dem Finanzministerium eingereichte Sparvorschläge unter dem Motto „Mehr Leistung für weniger Kosten“ erwiesen sich als so schräg, dass die entsprechende Internetseite abgeschaltet wurde. So empfahlen die Bürger, Zufallssteuern zu erheben und beispielsweise jedem aufzubrummen mit dem Vornamen Steve, Haustiere zur Stromgewinnung auf Laufbänder zu setzen oder den Beamten Teetassen nur mit einem maximalen Volumen von 150 Millilitern zu gestatten, damit sie seltener zur Toilette müssten und mehr arbeiten könnten. Das Abschalten der Seite bremste den Eifer der Briten nicht, weiterhin Sparvorschläge zu unterbreiten. Die Ideen werden inzwischen in zahlreichen Online-Foren veröffentlicht. sm > dbb magazin | September 2010 47 kulisse > Schneller – zum Sonderangebot als die Straßenverkehrsordnung es erlaubt wollte ein rüstiger Senior aus Oberhausen: Mit überhöhter Geschwindigkeit bog er auf einen Supermarktparkplatz ein und überfuhr dabei eine durchgezogene Linie. Eine Streifenwagenbesatzung hatte die Eil-Aktion beobachtet und folgte dem PKW bis zur Parkbucht. Bei der anschließenden Kontrolle stellte sich heraus, dass der 79-jährige Fahrer es lediglich eilig gehabt, aber nichts getrunken hatte. Betrunken erwischt und die Fahrerlaubnis losgeworden war er bereits 1959. 51 Jahre Fahren ohne Führerschein dürfte rekordverdächtig sein. Festnetz T-Com. M - POSTFACH 97 02 04 - 12702 BERLIN - Kundenservice 01 805/14 00 88 (€ 0.14/Min. ORR MEN FO L S FOR A LA 2000 - ATLAS F100 200 F1 D-F10 D Evreux B 693 650 de Mobilfunknetzen). Editions Atlas SAS - Grundkapital von 15.000.000 €- Handelsregister den uuss de Minn aaus Min. 42/M 42 42/ 00.42/Min. 0.42/ aaxx € 0.4 Max. Max M Bilder. u de Cocherel - 27000 Evreux - Frankreich - Fotos: P.O. Doury, Corbis, Getty Images. Unverbindliche 1866 rrue 11186 3377 - 11 1137 13 Für Druckfehler keine Haftung. ENTDECKERANGEBOT Kollektion Canada Für alle, die das Abenteuer suchen! Dieses langärmelige r lige rmel Flanellhemd aus a 100% Baumwolle m le mwolle bietet Ihnen höchsh ten Tragekomfort om mfort f fo und ist sehr war w warm. arm. m. Rückenpasse mit mitt 2 Bewegungsn gs g sfalten. Abgerununundeter Saum. m m. Casualkragen,, Knöpfe in Hornoptik, Flanell aus 100% Baumwolle Brusttasche mit Knopfklappe. pe. Maschinenwaschbar schba chbarr be beii 30°. 300°. Farbe: Bordeaux Art.-Nr.: E6047 03 statt € 39,50 Jacke “Ontario” Fleecefutter €Sie sparen (!€ 49 statt € 64statt € 64 € (! Farbe: Grau meliert, innen Bordeaux Art.-Nr.: E6046 04 M L XL XXL M Parka “Canadian Style” Sttyle” Die perfekte Strategie gegen Kälte: Das Obermaterial besteht aus wasserdichter Microtech-Faser aus 100% Polyester, das wattierte Futter aus 100% Polyester für optimalen Kälteschutz. Die im Kragen integrierte Kapuze ist mit Kordel und Stoppern weitenregulierbar. Viele praktische Taschen: 2 Seitentaschen mit RV, 2 aufgesetzte Taschen mit Klettklappe, 1 RV-Tasche auf dem Ärmel. 2 Innentaschen, davon eine fürs Handy. Stehkragen. RV unter Druckknopfklappe. statt € 69statt Farbe: Dunkelgrau Art.-Nr.: E6044 17 € 69 M L XL €Sie€sparen (!€ 54 (! XXL Obermaterial: Breitkord aus 100% Baumwolle. Futter: Lammfelloptik aus 100% Polyester für warme Füße. Dicke, rutschfeste Kunststoffsohle. Stickerei auf der Seite. Farbe: Hellbraun Art.-Nr.: E6050 01 39 40 41 42 43 44 45 FLE E 19 CE 0 Anti-Pilli Maschin ng-Behandlung Schnelltroenwaschbaarr cknend !@ € "statt!@ € 26 Sie sparen € 18,50 statt st ttaatttt € 26 €" An diesen beiden Poloshirts kommen Sie nicht vorbei! Microfleece aus 100% Polyester (ca. 190 g/m²) aus Fasern, die noch atmungsaktiver, weicher und sanfter sind als das klassische Fleece. Sie können mehrere Schichten übereinander tragen, ohne sich eingeengt zu fühlen. Sehr schöne Verarbeitung: RV-Stehkragen mit gepolstertem Abschluss, lange Raglanärmel mit Paspel, Ton in Ton. Einseitiger Anti-Pilling-Effekt. Maschinenwaschbar bei 30°. statt € 46statt Farben: 1 x helles Camel, 1 x Marine € 46 Art.-Nr.: C2039 50 M L XL XXL 3XL €(! € (! Sie sparen € 31 L XL XXL Sie sparen € 32 2er-Pack T-Shirts “North Acadia” Hausschuhe 2er-Pack r-Pack Poloshirts aus Mic M Microfl icrofl roflee ofl flee eece cee "" !@ € !@ 3XL € stattt € 39,50 39 50 M XL M L Jersey mit ca. 160 g/m². L XXL 46 54 48 56 52 60 62 bis Größe statt € 28,50 ,0 €" statt € 28,50 2er-Pack Shortys Sehr bequeme Shortys tys tys aus 100% Baumwolle l le (ca. 145 g/m²). Sie passsen sich dank dess elastischen Taillenbunds ideal Ihrer Figur an. Vorgeformter Einsatz s z satz vorne für mehr Komfort. m rt. mf mfo rt Originelle Streifen an dden en en Seiten. “Atlas For Men” Men” Label auf dem Bund. Maschinenwaschbar bei 30°. Farben: 1 x Marine, 1 x Grau Art.-Nr.: C8002 50 M L !@ € "statt!@ € 18 Sie sparen € 10,50 €(! statt sta sst taattt € 188 XL XXL €" statt € 41statt € (! Verkau Verkauf auff der d r Jeans Jean e s ohne Gürtel. € 41 Sie sparen € 26 3 3er-Pack SSocken Sweatshirt “Pionier” Schuhe “Quebec” Bequemer Halt dankk B dder besonders weichen en JJersey-Mischung aus a us 668% Baumwolle, 26% PolyPolyyeester, 4% Polyamidd uund nd 22% Elasthan. Sorgfältigee VVerarVer errarbbeitung: Fersen und Spitzen itzen t en vor vorgeformt, breite Komfortbündfortb rtbündündd chen. Elch-Motiv. Maschinenwaschbar be 30°. beii 330 °. Dieses bequeme und nd is weiche Sweatshirtt ist geaus herrlichem angerautem Jersey aus us 100% Baumwolle le (ca. 240 g/m²). Ein-wandfreie Verarbeitung: Retrokragen mit 3 Knöpfen en in Hornimitat, beiger er Nackeneinsatz, Bündchen und Saum gerade. Exklusiver Brustaufdruck. Schnitt. ruck. ru ck Weiter Schni ck. h itt. tt. Maschinenwaschbar 30°. b bei b i 330 ° Farbe: Blau Art.-Nr.: 99042 15 Die idealen Wanderschuhe: der hohe weiche Schaft stabilisiert den Fuß optimal. Das Spaltleder und die rutschfeste Profilsohle verleihen diesen Schuhen einen echten Abenteurer-Look. Hochwertige Verarbeitung: Beige Kontrastnähte, für noch mehr Haltbarkeit ist der Schaft mit der Sohle vernäht. Schnürung mit Metallösen. Textiles Innenfutter aus 100% Polyester. Farben: 1 x Schwarz, 1 x Grau, 1 x Anthrazit z zit Art.-Nr.: E6049 50 " €" € 19,50 !@ € statt!@ statttttt € 19,50 stat sta st 39/42 43/46 Ja, ich möchte den Rabatt von bis zu 70% auf die Bekleidung und Accessoires der Kollektion “CANADA” nutzen. IHRE GARANTIEN • Ein Angebot ohne jedes Risiko • 100% Zufriedenheitsgarantie • 14 Tage Rückgabeberecht Mein Zahlungswunsch: Gegen Rechnung (Ich bezahle innerhalb von 14 Tagen nach Erhalt der Rechnung). Visacard Eurocard/Mastercard Sie sparen € 12 M L XL XXL €"" !@ € statt!@ € 33 statt t tt € 33 Sie sparen € 25,50 Herr Frau Spaltleder Farbe: Braun Art.-Nr.: C9005 01 €(! statt € 66statt 39 40 41 43 44 45 € (! 42 € 66 Sie sparen € 51 Die Taschenlampe DYNAMO Name Vorname Str. PLZ Ort Tel. E-Mail-Adresse @ Ja, ich bin damit einverstanden, aktuelle Sonderangebote von Atlas For Men und befreundeten Firmen per E-Mail und Telefon zu erhalten. Unterschrift : 50 58 !@ ! @ €Sie sparen " !@ € 21 ATLAS FOR MEN - POSTFACH 97 02 04 - 12702 BERLIN Per Internet: www.atlasformen.de/kanada9 Datum : Sie sparen € 42 XXL 62 BESTELLEN SIE ZUM ENTDECKER-PREIS! Gültig bis (Monat/Jahr) (! € 57 Diese stilechte, robuste Denim-Jeans aus 98% Baumwolle D uund 2% Elasthan (ca. 13,5 oz) verbindet Tragekomfort m mit Strapazierfähigkeit. 2 Einstecktaschen, 1 Münztasche, 2 aufgesetzte Gesäßtaschen. Beinlänge: ca. 86 cm, Fußw weite: ca. 22 cm. Maschinenwaschbar bei 30°. FFarbe: Dunkelblau - Art.-Nr.: E6045 13 Kreuzen Sie den/die gewünschten Artikel an und senden Sie die Anzeige in einem ausreichend frankierten Umschlag an: Ich bestelle mindestens 2 Artikel und erhalte meine Taschenlampe “Dynamo” als Geschenk (solange der Vorrat reicht). Wir liefern auf Rechnung - Bonität vorausgesetzt. Versandkostenanteil € 5,90. XL € €(! statt € 577statt JJeans mit Stretch-Effekt Diese beiden T-Shirts aus weichem und anschmiegsamem Jersey aus 100% Baumwolle (ca. 160 g/m²) garantieren großartigen Tragekomfort. Weiter und bequemer Schnitt. Schöne Details: Rundhals mit elasthanverstärkten Rippbündchen für Formstabilität, Doppelnähte. Gerader Saum, kurze Ärmel. Maschinenwaschbar bei 30°. Farben: 1 x Beige, 1 x Blau Art.-Nr.: E6048 50 Dank des Obermaayterials aus 100% Polyacryl und des Futterss in Lammfelloptik auss 100% Polyester istt diese Hemdjacke warm und robust. Sie ist weit geschnitten, die Verarbeitungg ist hochwertig: Knopfpff k899L= HB manschetten, seitliche che dQDDKLEEy Schlitze. 2 aufgesetzte etzte et zte A?9HF Brusttaschen mit Knopfnopfno pfklappe. 2 schräge,, ppasaspelierte Einschubtaschen. chen h . RV. RV Gummiertes Brustetikett. ikett. Maschinenwaschbar bei 30°. Farbe: Marine und Beige kariert Art.-Nr.: E6040 20 . • Wasse ppfutter s Ste • Wattierte "@ - Hemdjacke acke er” “Holzfäller” Flanellhemd emd d isoliert Wärmt un rdicht www.atlasformen.de/kanada9 Für alle Aktivitäten unterr freiem Himmel ist diesee Jacke genau der richtigee Schutz gegen Kälte. Derr Oberstoff aus 90% Po-lyacryl und 10% Wollee und der mit Fleecee gefütterte Stehkragenn werden Sie warm m halten! Hochwertigee Details: Krageninnen-seite gestreift, Ripp-bündchen an Kragen, Ärmeln und Saum. 1 RV-Brusttasche und 2 schräge Seitentaschen. Fleece-Futter aus 100% Polyester. Maschinenwaschbar bei 30°. bis zu D-F10 200 • 2 LEDs • Sparsam • Umweltfreundlich VORTEILSNUMMER: 26166 Ihre Daten werden vertraulich behandelt. Damit wir Ihre Aufträge bearbeiten und Ihnen Informationen zusenden können, werden sie in der EDV gespeichert. Von Zeit zu Zeit stellen wir Adressen unserer Kunden befreundeten Unternehmen zur einmaligen werblichen Nutzung zur Verfügung. Wenn Sie dies nicht wünschen, genügt eine kurze Mitteilung an uns. Es gelten unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen, die Sie auf dem Bestellschein unserer regulären Kataloge und im Internet unter www.atlasformen.de einsehen können. Ab 2 b Tel. 01805 / 14 00 88 € 0.14 / Min./ Festnetz T-Com Max. € 0.42/Min. aus den Mobilfunknetzen gI= iL Art.-Nr.: AA366 00 ;NIL ten Ar BFv tikeln estell