Klausur: Bali – Tourismus

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Klausur: Bali – Tourismus
Autorin: Ina Bartels
Diercke 360° 2/2010 Name: COPY
Datum: Klausur: Bali – Tourismus
Der Grundstein für den Tourismus auf Bali wurde durch die Eröffnung des internationalen Flughafens von Denpassar 1969 gelegt. Die Erschließung durch den Luftverkehr veränderte den Tourismus auf Bali grundlegend:
Gab es früher einen privilegierten Individualtourismus, dominiert heute der Massentourismus. Verstärkt wurde
dieser Trend zunehmend durch Pauschal- und All-inclusive-Reiseangebote der Touristikunternehmen.
Aufgabe 1
Beschreiben Sie die naturräumlichen, siedlungs- und verkehrsgeographischen Bedingungen der Urlaubsinsel Bali. (M1, M2)
Aufgabe 2
a)Stellen Sie die negativen Auswirkungen des Tourismus auf
die Umwelt Balis zusammen und überlegen Sie sich realisierbare Lösungsansätze. (M1, M2)
b)Erklären Sie beispielhaft mithilfe Ihrer Ergebnisse aus
Aufgabe 2a) das Legendensymbol „Umweltdegradation
durch hohen Nutzungsdruck“ in der Atlaskarte „Bali – Tourismus“ (Diercke ◆ S. 177.3, Diercke 2 ◆ S. 141.3).
Aufgabe 3
Erörtern Sie, welche Veränderungen der Massentourismus für
die einheimische Bevölkerung mit sich gebracht hat. (M3–M6,
zusätzlich: M1, M2)
M 1 Atlaskarte „Bali – Tourismus“
(Diercke
◆ S. 177.3, Diercke 2 ◆ S. 141.3)
M 2 Tourismus auf Bali
[…] Auch wenn der Tourismus im nördlichen Küstensaum um
das „Seebad“ Lovina seit einigen Jahren von wachsender
Bedeutung ist, konzentrieren sich die Beherbergungskapazitäten und Gästeübernachtungen bis heute zu über 90 Prozent
auf die Südküste der Insel. Eine jüngere touristische Wachstumszone gibt es an der Ostküste um das Zentrum Amed. Hier
sind die überwiegend noch intakten Korallenriffe die wichtigste Attraktion. An der Südküste wurden die vormals ausgedehnten Mangrovenwälder zu großen Teilen vernichtet. Da
auch die Korallenriffe im Süden stark degradiert sind, zum Teil
sogar völlig vernichtet wurden, ging auch ihre Schutzfunktion
für die Küste verloren. Künstliche Wellenbrecher wie vor Sanur
sollen die Abrasion (= Abtragung der Küsten durch die
Brandung) mindern und die noch verbliebenen Sandstrände
für den Tourismus sichern. Viele Sandstrände wurden hier
bereits stark zerstört oder vernichtet – auch infolge des
vormaligen Sandabbaus durch die für die Hotellerie arbeitende
Bauwirtschaft. […]
Seit etwa 1970 wurde die Küstenzone vom Massentourismus
bearbeitet von:
radikal überformt. Hier entstanden unter anderem die weitgehend ungeplanten Tourismuszentren Kuta und Sanur, die
Retortensiedlung Nusa Dua und der internationale Großflughafen. Heute ist diese Zone zusammen mit der stürmisch gewachsenen Hauptstadt Denpasar mit ihren derzeit rund 500 000
Einwohnern der am dichtesten besiedelte und am stärksten
verstädterte Raum Balis. […]
Der Massentourismus an der Südküste sichert zwar vielen
Tausend Menschen Arbeit und Einkommen, zeitigt aber auch
enorme Umweltprobleme, etwa im Hinblick auf die Abfall- und
Abwasserbeseitigung, die Trinkwasserversorgung, die Verkehrsbelastung und die Zersiedlung. Die meisten Touristen
besuchen die Kernräume der balinesischen Kultur im Küstenhinterland nur auf Tagesreisen. […]
Vor allem an der Südküste, aber auch um Ubud, wurden viele
touristische Einrichtungen auf früheren Reisfeldern errichtet,
die dadurch um Kuta fast vollständig beseitigt wurden. Auch
deshalb ist die abgeerntete Nassreisanbaufläche besonders
seit 1980 deutlich zurückgegangen. Die raumplanerische
Definition der südlichen Küstenzone als Destination für den
Agro- und Ökotourismus widerspricht der Realität; allenfalls
um Ubud mag bei sorgfältiger, am Leitbild der Nachhaltigkeit
ausgerichteter Landnutzung die Sicherung einer Koexistenz
zwischen der einzigartigen Reisbaulandschaft Balis und dem
Tourismus noch erreichbar sein. […]
Quelle: K. Vorlaufer (www.diercke.de; Erläuterungen zur Atlaskarte S. 177.3; gekürzt)
M 3 Unterhalb der Armutsgrenze lebende Bevölkerung in den Regionen Indonesiens
Autorin: Ina Bartels
Diercke 360° 2/2010 COPY
M 4 Wandel einer ländlichen Siedlung durch Tourismus
M 5 Muslimische Souvenirverkäuferin
Im Zuge der stürmischen touristischen Entwicklung auf Bali sind viele
muslimische Javaner in das hinduistische Bali zugewandert. Oft sind
damit Spannungen mit den Einheimischen verbunden.
bearbeitet von:
M 6 Strandrestaurant in Jimbaran
Oft unter Verdrängung der traditionellen Fischerei werden viele Strände touristisch genutzt.