de - Trinity Electronic Design Gmbh

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de - Trinity Electronic Design Gmbh
DAS MAGAZIN FÜR HIGH FIDELITY
www.hoererlebnis.de
Trinity: Preamp
muster
Trinity
Vorstufe „Preamp“ von Trinity
sich auf Anhieb in ein solches Premium-Gerät
Die Trinity Electronic Design GmbH: ein
neuer Star am deutschen Konstrukteurshim-
zu verlieben. Allein die Haptik ist betörend.
Die Hand über die gerundeten Gehäuse gleiten zu lassen, verschafft garantiert Glücksge-
mel? Der Diplom Ingenieur Dietmar Bräuer
hat sich seine Meriten bereits international in
einer angesehenen Profiliga erworben. Doch
fühle. Das war seinerzeit bei der Phonostufe
nicht anders.
An den Preamp können rückseitig parallel
seit er hauptberuflich in audiophilen Gewässern unterwegs ist, stößt man immer wieder
vier symmetrische Quellen angeschlossen
werden und zwei Stereo-Endstufen oder vier
auf seine Produkte, die weltweit einen exklusiven Ruf genießen. Dieser Entwickler liebt
die Perfektion und ist laut eigener Aussage
Monoblöcke. Ganz rechts findet sich nur noch
die Netzbuchse. Die Front zieren acht mit einem sanft schimmernden Leuchtring hinter-
beseelt von dem Gedanken, Musik ohne Qua-
legte flache Schalter für die Quellenwahl, die
litätsverluste vom Konzertsaal ins heimische
Wohnzimmer zu bringen.
Sein extrem hoher Anspruch beschränkt
sich jedoch nicht nur auf die Wiedergabequa-
Lautstärkeregelung sowie der Ein- und Ausschalter. Hinter einer unauffälligen PVC-Linse
sitzt etwas rechts von der Mitte das Empfangsauge für den Betrieb per Fernbedie-
lität. Die Komponenten sind die stimmige Einheit aus Design und Funktion. Sein Vorverstärker, schlicht „Preamp“ genannt, steht für
diese Kompromisslosigkeit. Wer, wie ich auf
reduzierte elegante Optik steht, läuft Gefahr,
nung. In die Füße können Kugeln unterschiedlichen Materials eingelassen werden,
auf denen die Vorstufe dann ruht. Damit lässt
sich das Resonanzverhalten beeinflussen
und auf den Unterbau abstimmen.
Nach dem Entfernen des Gehäusede-
von Marco Kolks
ckels offenbart sich audiophiles High Tech.
Einladung zur Ewigkeit
Hörerlebnis
Trinity
Trinity hat das Design seiner Produkte geändert. Der alte
dreieckige DAC beispielsweise wird nicht mehr hergestellt.
Edel im Design, hochwertig in der Verarbeitung lautet das
Firmencredo.
süddeutschen Aschheimer. Dietmar Bräuer
Dietmar Bräuer verbaut, was edel und teuer
ist. Ich kenne kaum einen anderen Vorver-
gänzung zu seiner Elektronik, wenngleich die
Vorstufe auch gern eine andere Liason ein-
stärker, der ein so raffiniertes Schaltungslayout hat. Der Aufbau ist selbstredend streng
geht, beispielsweise mit den hervorragenden
3T-Verbindungen von van den Hul.
Die Erfahrung mit der Trinity-Vorstufe hat
mir die Erfahrung ermöglicht, dass ich Musik-
symmetrisch. Das trifft auch auf die Lautstärkeregelung zu, die sich in 64 Ein-dB-Schritten
feinjustieren lässt. Die Schaltkreise sind
rauscharm und verzerrungsfrei ausgelegt. In
jedem Kanal arbeiten 24 symmetrische Verstärkerstufen. Allein das Material kostet schon
ein Vermögen. Je länger der Blick über das
Innenleben schweift, desto intensiver drängt
sich mir das Prädikat „elitär“ auf, weil hier jemand versucht, an die physikalischen Grenzen des Machbaren zu gehen. Außen und Innen glänzt der Preamp also mit der gleichen
Perfektion.
Hörerlebnis
hat noch ein XLR-Kabel beigelegt. Das ist
kein bloßes Beiwerk, sondern eine ideale Er-
hören mit High-End-Geräten auch ohne Bastelei, Unzufriedenheit und Ängstlichkeiten
vollziehen kann. Im Rückblick auf meine Hörerfahrungen mit dieser Komponente zeigt
sich, dass für mich nie die Notwendigkeit entstand, optimierende Experimente vornehmen
zu müssen. Hinsichtlich des Klangs reiht sich
der Preamp in die Reihe der besten Vorstufen
ein, die ich kenne. Zu jeder Zeit klingt er überragend, unabhängig von der Tageszeit, egal
ob unter Anspannung oder Entspannung, ob
unter konzentriertem Hören oder während ge-
Bei der Wahl seiner Spielpartner ist der
Preamp unkritisch. Er nimmt, was ihm geboten wird: von Quad-Monos bis hin zu den Burmesters 911 Klassikern. Gespannt darf man
selligen Mithörens.
Irgendwie hat der Bandname Kompost 3
etwas. Man weiß absolut nicht, welche Musik
(„Epigenisis Laub Records/CD“) man damit
verbinden soll und damit macht man gleich
auf die geplante Endstufe von Trinity sein. Sie
schließt eine wichtige Lücke im Sortiment der
einmal neugierig. Das österreichische Quartett Martin Eberle (trumpet, slide-trumpet und
Hörerlebnis
Trinity
flugelhorn) Benny Omerzell (piano, organ,
rhodes, clavinet, synthesizers, toy piano, melodica) Manu Mayr (electric & double bass,
gleich sich diese Einspielung doch weitaus
mehr durch ihre Musik als durch ihre Aufnahmequalität profiliert. Diese Art des Jazz ist be-
bass-synth) und Lukas König (drums, percussion) ist dabei im Jazz unterwegs, der mit
elektonischen Spielereien, rockigen Passagen, vielen Improvisationen und einem steten
Groove ausgestattet ist. Diese Musik spielt
stimmt nichts für jedermann. Doch schafft der
Trinity Preamp etwas, dass ich ihm hoch anrechne, weil es mir den Zugang zu diesen
Kompositionen sehr erleichtert. Er gibt der
Musik Fluss, Rhythmus und Ruhe, eben das,
sich im Herzstück des Audiospektrums ab.
was man in solchen Interpretationen spüren
Die ersten Takte vom Opener „Piggy Strut“
lassen den Hörer zusammenzucken. Das
Schlagzeug kommt so eindringlich und
schnell, dass die Musik fast live wirkt, wenn-
muss. Und er kann etwas, was viele andere
nicht beherrschen. Diese Vorstufe projiziert
Klangfarbentreue und steuert das richtige
Maß an Dynamik bei. Eine solche Mischung
Texten ablenken. Sie bieten die Möglichkeit
der Identifikation. Besonders der Titelsong
klingt ergreifend, denn er berichtet vom
Schicksal „Leben“, von der Geburt bis zum
Tod. Klanglich ist „All is one“ überragend und
für Freunde der Singer/Songwriterkunst ein
Muss.
Klangtipp
Allan Taylor
All is one
Musiktipp für Aufgeschlossene
Kompost 3
Stockfisch/SA-CD
Diese SA-CD ist für mich persönlich eine
Epigenisis
Laub Records/CD
Konzept-CD, weil von Anfang bis Ende etwas
entstanden ist, das ich ungern unterbrechen
möchte. Keine Titel, die es hervorzuheben
gibt. Dieses Album ist eine Einheit, auch wenn
sich bei einzelnen Titeln Unterschiede
ergeben, die sich aber nur in Nuancen zeigen
Dieser musikalische 'Kompost' kommt
aus Österreich. Die Band existiert seit 2009.
„Epigenisis" ist die dritte Veröffentlichung der
Formation. Der Sound ist vielseitig, aber auch
sperrig und nicht gleich beim ersten Hören
zündend. Hier benötigt man schon deutlich
wie zum Beispiel die zerbrechlich wirkend
eingesetzte Perkussion auf "I Followed Her
mehr als einen Hördurchgang, um den
Kompositionen zu verfallen. Hat es einen
Into The West". Allan Taylor schafft mit Hilfe
von Stockfisch eine intime Atmosphäre, die
den Hörer nicht unberührt lässt. Seine Musik
macht nachdenklich und vielleicht mag auch
erwischt, lässt die Musik dann nicht mehr
locker. Nun, man muss schon ein gewisses
Faible für Musik abseits von gängigen
Strukturen besitzen. Kein Album für die große
ihre Schönheit von den realistisch gefärbten
Masse aber für alle Aufgeschlossenen.
Hörerlebnis
Trinity
Die Rückseite des Preamp: Hier können vier symmetrische
Quellen angeschlossen werden sowie bei Bedarf zwei
Stereo-Endstufen.
macht die Wiedergabe außergewöhnlich.
Wenn man die Klangfarbe mit der Knospe einer Blume vergleicht, dann blüht sie durch die
Dynamik auf, um ihre ganze Pracht zu zeigen.
Beim Wechselspiel zwischen Flügelhorn, Klavier und Bass („There’s Blood on the Joint“)
trägt der Trinity Preamp sogar die Stille während des Innehaltens der Musiker weiter.
Ebenso das Ausschwingen der Noten im
Raum. Ich kenne diesen Effekt bei wenigen
exzellenten Verstärkern, die ohne Gegenkopplung arbeiten. Wie Dietmar Bräuer das
technisch hinbekommen hat, bleibt mir ein
Rätsel. Mit dieser Vorstufe vermittelt die Musik eine ungewöhnliche Spannung, die im
Zusammenhang mit der richtigen Klangbalance und nuancenreichem Timbre das ausmacht, was alle wollen: Emotionen!
The Gerry Mulligan Quartet
Spring ist Sprung
Essential Jazz Classics/CD
Gerry Mulligan lebte vom 6. April 1927 bis
zum 20. Januar 1996 und gilt als einer der
führenden Baritonsaxofonisten. Bekannt
wurde er in der Ära des Cool Jazz, einer
Stilrichtung, die sich etwa ab Ende der
vierziger Jahre entwickelte. Der sechste Titel
dieser CD ist übrigens eine Liveeinspielung.
In dem eigentlich pianolosen Quartett wird
dieses dennoch zweimal von Brookmeyer und
einmal von Mulligan selbst gespielt. Mulligan
war eine der treibenden Kräfte des West
Coast Jazz und ließ sich auch in Los Angeles
nieder. Sein leichter, luftig anmutender Ton
wurde sein Markenzeichen und kommt am
besten bei Balladen zur Geltung.
Im Konzert, auch über diese Vorstufe, bezaubert mich Musik durch ihre Samtigkeit.
Das ist nicht falsch zu verstehen. Der Trinity
hüllt die Musik nicht in ein Gewand voller Puderzucker, sondern füllt sie dafür mit einer
reichhaltigen harmonischen Farbpallette.
Nach dem Ausflug ins zum Teil Experimentelle suche ich den Kontrast und finde ihn beim
Gerry Mulligan-Quartet („Spring ist Sprung“).
Zwei Platten aus dem Jahr 1962 sind auf dieser CD zusammengefasst worden. Beiden ist
die Zusammenarbeit mit dem Posaunisten
Bob Brookmeyer gemein. Seinerzeit erschienen die Platten bei Verve und Philips, dabei
stammen die Titel eins bis sechs von der Platte "The Gerry Mulligan Quartet" und die Titel
sieben bis zwölf von "Spring Is Sprung". Zwei
Bonustracks - live in Paris am 6. Oktober
1962 eingespielt - wurden noch beigefügt. Erstaunlich ist die Präzision und Farbigkeit im
Hörerlebnis
Trinity
Tieftonbereich. Die unteren Mitten werden dadurch ungemein lebendig und bei „Spring is
an. Dieses Album hat Stockfisch in bestem
SACD-Klang aufgezeichnet. Es klingt noch
Sprung“, Gerry Mulligan greift hier höchstpersönlich in die Tasten, kann man die Spielweise seiner linken Hand entdecken. Ich habe
selten so viele Nuancen in den unteren Lagen
ausgemacht. So sitze ich weiter vor der Anla-
weiträumiger und feiner aufgelöst als über die
bereits sehr gute CD-Spur und kann den Hörer in seinen Bann ziehen. Die Vorstufe ist
schon immer das Nadelöhr einer Kette und
wird von nicht Wenigen in ihrer Bedeutung
ge und höre diesen wunderbaren und einfühlsamen Jazz erster Güte (Beide Platten
sind hervorragende Beispiele einwandfreien
Jazz' von der Westküste, nicht mehr im Stil
der Fünfziger, sondern bereits mit sich öffnen-
höher eingeschätzt als so manches Frontend.
Der Trinity Preamp deckt bei der Stimme des
britischen Barden subtile Nuancieren auf im
Sinne von Biegsamkeit, Geschmeidigkeit, des
Flusses des menschlichen Atems und des
den Ausprägungen). Die Räumlichkeit ist
mustergültig und keineswegs übertrieben. Die
Instrumente werden sehr präzise abgebildet.
Der Klang ist völlig losgelöst von den Lautsprechern. Geht’s noch besser? Ich stelle mir
sinnlichen Touchs. Allan Taylor wird nicht nur
glaubhaft abgebildet. Die Sprachverständlichkeit ist topp. Die melodiöse und rhythmische
Durchleuchtung seiner Songs sind naht- und
bruchlos ineinandergefügt. Das Ganze ist von
diese Frage nicht.
einer Eindringlichkeit, die den Hörer in die
Wie natürlich eine Wiedergabe klingen
kann, lässt sich gut anhand von Stimmen
nachvollziehen: Allan Taylor hat sich nie der
Show verschrieben. In diesem Sinn ist „All Is
Musik abtauchen lässt.
Fazit: Was mich schmunzeln lässt, ist die
gesetzlich angegebene Garantiedauer von
zwei Jahren. Wer eine solche Vorstufe in sei-
One“ auch eine Versammlung seiner Kunst
nen Händen halten und sie auch noch auf-
und seiner Lieblinge. Allan Taylor spielt die
Favoriten unter seinen Martin-Gitarren. Mit
genau der gleichen Sensibilität für Korpus,
Ausdruck und Souveränität, die auch seine
schrauben durfte, weiß, sie ist für ihre erlesenen Besitzer für die Ewigkeit gebaut worden.
MK
Stimme trägt. So preist der hiesige Vertrieb
den inzwischen 70jährigen Singer/Songwriter
Das Produkt:
Vorstufe: Preamp
Preis: 24.900 Euro
Hersteller: TRINITY Electronic Design GmbH
Johann Wieser Ring 11
D-85609 Aschheim
Tel.: +49 (0)89-20186577
Mobil: +49(0)152 36111296
E-Mail: [email protected], Internet: www.trinity-ed.de

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