gugler* Magazin 02 (PDF 3,91 MB)

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gugler* Magazin 02 (PDF 3,91 MB)
g02
auf der schön
das gugler* cross media magazin | nr. 2 | juli 2008
2
1
It‘s Not That Easy Being Green
It‘s not that easy being green;
Having to spend each day the color of the leaves.
When I think it could be nicer being red,
or yellow or gold...
or something much more colorful like that.
It‘s not easy being green.
It seems you blend in with so many other ord‘nary things.
And people tend to pass you over ‚cause you‘re
not standing out like flashy sparkles in the water
or stars in the sky.
But green‘s the color of Spring.
And green can be cool and friendly-like.
And green can be big like an ocean,
or important like a mountain,
or tall like a tree.
When green is all there is to be
It could make you wonder why, but why wonder why?
Wonder, I am green and it‘ll do fine, it‘s beautiful!
And I think it‘s what I want to be.
© „The Sesame Street Book and Record“. ‚Green‘ is (c)1970 Jonico Music, Inc.
Video: www.youtube.com
„Sesame Street – Its not easy being green“
It‘s Not That Easy Being Green
It‘s not that easy being green;
Having to spend each day the color of the leaves.
When I think it could be nicer being red,
or yellow or gold...
or something much more colorful like that.
It‘s not easy being green.
It seems you blend in with so many other ord‘nary things.
And people tend to pass you over ‚cause you‘re
not standing out like flashy sparkles in the water
or stars in the sky.
But green‘s the color of Spring.
And green can be cool and friendly-like.
And green can be big like an ocean,
or important like a mountain,
or tall like a tree.
When green is all there is to be
It could make you wonder why, but why wonder why?
Wonder, I am green and it‘ll do fine, it‘s beautiful!
And I think it‘s what I want to be.
© „The Sesame Street Book and Record“. ‚Green‘ is (c)1970 Jonico Music, Inc.
Video: www.youtube.com
„Sesame Street – Its not easy being green“
g02
In dieser Ausgabe
Viel Vergnügen beim Schmökern und Schnuppern und noch viele schöne
entschleunigte Sommertage!
Wünscht Ihr
greenprint* – ein bisschen grüner geht’s immer
02
06
07
„Es zu tun heißt es zu tun …“ Eine Nachlese zur ersten green design night
08
Heuer schon nachhaltig berichtet?
neues auf der schön
Neue Gesichter, neue Kunden, neue Referenzen Ein Streifzug durch das Medienhaus
Dufte Druckprodukte?
gugler* hat die Nase vorn.
Hand drauf! Auf unsere neue Unternehmenskultur
Sieben Werbehähne auf einen Streich
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15
titelstory
Leben im grünen Bereich
Warum ein nachhaltiger Lebensstil wenig mit Verzichten
und viel mit Genießen zu tun hat
16
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branchennews
Skalenfarbe oder Coleur á la carte?
Pantone GOE – Österreich-Premiere bei gugler*
Green IT – eine Branche entdeckt den Klimaschutz
Ernst Gugler
Herausgeber
10
Crossmedia-Trends
Heroks Marketing-Blog
20
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23
lebensart
grün*
ist geil.
(Matthias Horx, Zukunftsinstitut)
Das Leben ist schön!
Ganz besonders, wenn man so viel positives Feedback bekommt wie wir
zu der ersten Ausgabe dieses Magazins. Daher gleich an erster Stelle:
Vielen, vielen Dank! Ihr Lob geht hinunter wie Waldviertler Bienenhonig.
Aber keine Sorge. Wir sind weit davon entfernt, uns auf irgendwelchen
Lorbeeren auszuruhen. Im Gegenteil: Jetzt wissen wir ja auch, was Ihnen
gefehlt hat, und darum wollten wir es beim zweiten Mal noch ein bisschen besser machen.
Wie Sie vermutlich schon erkannt haben, dreht sich in diesem Heft alles
um das Thema Grün. Klimawandel sei Dank wachsen Ökologie und Ökonomie langsam, aber sicher zusammen. Ein paar Beispiele dafür, die jedes
grüne Herz höher schlagen lassen sollten, finden Sie auf den folgenden
Seiten. Nicht zuletzt wollen wir Ihnen in g*02 auch ein paar Wege zeigen,
wie man im Alltag das schöne Leben wieder entdecken kann. Und die Beschäftigung mit einer interessanten Lektüre ist dabei ganz bestimmt nicht
zu unterschätzen –
meint Ihr Gerald Lauffer,
Chefredakteur
Komm. Garten. Schau!
Ein Spaziergang durch die grüne Oase von Elisabeth Gugler
24
Großes Glück in kleinen Tassen?
Ein Kurzbericht vom großen gugler*-Grüntee-Test
25
Im Auftrag der Artenvielfalt
Wie ein Betriebsstandort zum Refugium für bedrohte Tiere und Pflanzen wird
26
gaumenfreuden* Aufgetischt von Roswitha Kainbacher
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Grüne Quellen
Interessantes, Inspirierendes und Entspannendes für Körper, Geist und Seele
28
kunst schaffen
Der Künstler, der Filme macht
Edgar Honetschläger über die Neugier, das Zeichnen
und die Zukunft der Menschheit
30
mitarbeiterporträt
Gestatten Grünberger, Günther Grünberger
32
googler’s world
Was wir im Web suchen
------------------------------------------------------------------------------------Green Card
13.800.000
Grüner Veltliner
9.810.000
Grüntee
9.780.000
Suppengrün
1.140.000
Wohnen im Grünen 428.000
Grünes Investment
427.000
Dachbegrünung
250.000
Grüner Strom
218.000
Grüne Männchen
167.000
Grüne Tonne
editorial | inhalt
Wir haben uns von Anfang für einen anderen Weg entschieden. Für eine
auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Strategie, für eine Unternehmenskultur, in der das Gemeinwohl an vorderster Stelle steht. Gleichzeitig hat
sich diese Kultur als fruchtbarer Boden für Innovationen erwiesen. Mit
der hier zu Lande einzigartigen Direktbeduftung von Druckprodukten
und dem neuen Pantone Goe™-Farbsystem liefern wir Ihnen heute sogar gleich zwei Österreich-Premieren in einem Magazin. Das Warten hat
sich also gelohnt. Und jetzt schalten Sie Ihr Tempo bitte einen Gang zurück und Ihre Wahrnehmung auf Hochbetrieb – g*02 hat für Ihre Sinne
wieder einiges zu bieten!
Österreich – ein Nachhaltigkeitsentwicklungsland?
gugler* im Gespräch mit Prof. Alfred Strigl
98.700
munken lynx, h‘f offsetpapier weiß, seidig glatt, ungestrichen | grammatur: 150 g/m2 | raster: 70 | veredelung: schmuckfarbe gugler-beige | beduftung: vital-öl
Ein bisschen länger als ein halbes Jahr hat es gedauert, bis wir Ihnen unser zweites Magazin präsentieren können. Aber Sie wissen ja: Gut Ding
braucht Weile. Eine an sich banale Erkenntnis, die in vielen Branchen seit
Jahrzehnten hartnäckig ignoriert wird. Noch schneller, noch größer und
noch mehr, lauten die Zielvorgaben aus den Vorstandsetagen. Der Hausverstand bleibt dabei oft auf der Strecke. Das Ergebnis: Die Halbwertszeit
von Produkten sinkt genauso dramatisch wie die Leistungsfähigkeit und
Lebensqualität von MitarbeiterInnen, wie die Dauer von Geschäftsbeziehungen und nicht zuletzt wie die Kapazität unser aller Ressourcen.
thema nr. 1
papier:
Speed kills!
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thema nr. 1
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thema nr. 1
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Der Begriff der „Nachhaltigkeit“ ist seit einiger Zeit in aller Munde.
Kein Regierungsprogramm und kaum eine Unternehmenspräsentation,
in der dieser Bereich nicht zur Sprache kommt. Wir haben zu
diesem Thema einen Mann befragt, der seit Jahrzehnten seine
ganze Überzeugungskraft in die Waagschale wirft, um nachhaltigen
Entwicklungen zum Durchbruch zu verhelfen.
Welche Wege Prof. Alfred Strigl dabei als zielführend erachtet und warum
Österreich heuer mit einem Fünfer in die Sommerpause geht,
hat er uns bei einem Besuch Auf der Schön verraten.
Österreich – ein Nachhaltig keitsentwicklungsland?
Herr Strigl, Sie selbst sind ein ausgewiesener Experte, um nicht zu sagen,
Missionar in Sachen Nachhaltigkeit. Vielerorts hat man heute aber den Eindruck, als würde es sich dabei lediglich um ein Modewort handeln, dessen
Bedeutung noch nicht einmal ganz geklärt ist. Können Sie unseren Lesern
vorab eine einfache und eindeutige Definition liefern?
Ja, ganz sicher. Nachhaltigkeit meint Lebensqualität zu erhalten, ja sogar
mehr Lebensqualität zu schaffen – weltweit, aber auch für die zukünftigen Generationen. Da gibt es zwei große Ansätze. Einerseits die Zukunftsfähigkeit, die in der Nachhaltigkeit drinnen steckt, und andererseits den Gerechtigkeitsgedanken – gegenüber allen mit mir am Planeten Erde lebenden
Menschen. Heute und in der Zukunft.
Viele glauben, Nachhaltigkeit wäre ein rein ökologisches Thema, und meinen
damit die ökologische Nachhaltigkeit, die aus der Forstwirtschaft kommt.
Aber schon seit zwei Jahrzehnten ist dieser Begriff aus dem ökologischen
Zusammenhang herausgeschält worden und meint eine dauerhafte Tragfähigkeit in allen Systemen. Ökonomische genauso wie soziale oder kulturelle.
Die englische Bezeichnung Sustainability trifft den Kern besser: Zukunftsfähigkeit. Da steckt auch die Fähigkeit drin, dauerhaft gut leben zu können.
Es geht ja nur darum, die Welt zu retten.
Doch die Welt kann nur von jeder und jedem Einzelnen
gerettet werden. Die Welt ist sehr subjektiv.
Und zwar die Welt jedes Einzelnen.
Wie lange arbeiten Sie schon in diesem Bereich und wie sind Sie ursprünglich damit in Berührung gekommen?
Als Ötztaler Bauernbub bin ich ein Kind der Natur. Mit meinem Opa, einem Naturheilkundler, bin ich tagelang durch Wiesen und Wälder gezogen und habe Riechen, Schmecken, Hören und Fühlen gelernt. Dann beim
Biotechnologiestudium war mir das Bio wichtiger als die Technologie. Ich
bin damals mit Prof. Anton Moser in Kontakt gekommen, den ich als echten „Ökosophen“ bezeichnen möchte. Damals habe ich mir seine Ethik- und
Ökologievorlesungen angehört und mit diesem Eindruck bin ich 1991 als
Entwicklungshelfer nach Afrika gegangen. Dort habe ich mein „MutterTheresa-Syndrom“ ausgelebt, aber auch kuriert. Zurück in Graz habe ich
dann an der Technischen Universität in den Bereichen Naturfarbstoffe und
Innovationsmanagement gearbeitet und viel dabei gelernt. 1998 war der
Startpunkt für meine Karriere am Österreichischen Institut für Nachhaltige Entwicklung. Dazu kam bald eine Lehrtätigkeit an der Universität für Bodenkultur. Der bislang letzte Schritt war die Gründung von p l e n u m zu
Beginn dieses Jahres.
Wenn Sie auf die letzten Monate zurückblicken – wie hat sich Ihrer Beobachtung nach die Einstellung gegenüber nachhaltigen Konzepten und vor allem
die Bereitschaft, diese auch umzusetzen, entwickelt?
Das allgemeine Bewusstsein für nachhaltiges Denken und Handeln ist wesentlich größer geworden. Da ist wirklich viel in Bewegung gekommen. Zumindest in den Köpfen. Die Bereitschaft zu handeln, beschränkt sich auf
einige Pionierbereiche: Biolebensmittel, fair gehandelte Produkte oder
Ökostrom. Doch die Massen sind noch nicht in Bewegung gekommen. Die
Trägheit in der Bevölkerung ist noch zu groß. Im Reden und Denken haben
wir ein paar Lockerungsübungen gemacht. Aber zwischen dem Reden und
Handeln liegt bekanntlich das Meer. Wir sind da wie ein Tanker, der auf
einen Eisberg zusteuert und, obwohl wir wissen, dass man den Kurs nur
langsam ändern kann, reagiert niemand. Erst seit ein paar Jahren ist einigen die Dramatik bewusst geworden. Sodass jetzt schon viele den Kapitän
bestürmen, den Kurs zu ändern. Aber der hält noch daran fest.
Österreich ist ja auch meilenweit von dem vereinbarten Kyoto-Ziel entfernt.
Wo sehen Sie die wichtigsten Ursachen dafür, dass sich das erhöhte Bewusstsein um die Klimaproblematik noch immer nicht in konkreten Zahlen niederschlägt?
Erstens hat das mit der Fehleinschätzung zu tun. Im Glauben, dass Österreich
eh der Musterschüler ist, hielten wir es in der Vergangenheit für viel zu unwichtig wirklich etwas zu tun. Ähnlich wie in der Schule. Wo sich ein Schüler
für gut hält und beim Unterricht nicht aufpasst. Jetzt haben wir einige Fünfer
im Zeugnis. Erstens im Verkehr: Die Schweiz zeigt uns da vor, wie man es besser machen könnte. Zweiter Punkt: Energiegesetzgebung. Deutschland geht,
z. B. wenn es um die Einspeisung von Strom aus erneuerbarer Energie geht,
wesentlich innovativere Wege. Drittens: privater Wohnbau. Hier sind die Förderungen viel zu wenig selektiv. Fast alles wird mit der Gießkanne gefördert.
Baut jemand nicht ganz ökologisch, bekommt er halt ein wenig weniger. Die
Förderung bekommt aber faktisch jeder, der neu (!) baut. In Vorarlberg ist man
in diesem Bereich 15 Jahre voraus. Das hat sich in Restösterreich noch nicht
durchgesetzt. In der Schweiz und in Deutschland wird das gerne als Vorbild
genommen. Und viertens: Eine nachhaltige Steuerreform ist nicht in Sicht.
Man hört zwar immer wieder etwas von einer ökologischen Steuerreform inkl.
einer zukunftsweisenden Vermögensbesteuerung und einer Grundsicherung,
die mehr Gerechtigkeit schaffen soll. Sieht man sich an, was wirklich von der
Politik getan wird, kann ich dem Musterschüler Österreich bestenfalls einen
guten Fünfer geben: Durchgefallen und Nachprüfung im Herbst!
g02
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Es gibt eigentlich nur zwei Arten von Entwicklung:
nachhaltige und nicht nachhaltige.
Zeigen Sie mir einen, der heute noch für eine
nicht nachhaltige Entwicklung plädiert.
Doch tiefe Nachhaltigkeit und seichtes Greenwashing
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thema nr. 1
thema nr. 1
trennen Welten.
Ein nachhaltiger Lebensstil beginnt zwischen den Ohren…
08
…also im Kopf.
Ganz unabhängig von den aktuellen Rahmenbedingungen. In welchen Bereichen hätte man den größten Hebel, um kurz- bzw. mittelfristig eine spürbare Verbesserung unserer Nachhaltigkeits-Bilanz zu erreichen?
Es geht ja nur darum, die Welt zu retten. Doch die Welt kann nur von jeder
und jedem Einzelnen gerettet werden. Die Welt ist sehr subjektiv. Und zwar
die Welt jedes Einzelnen. Die KonsumentInnen entscheiden über die weitere
Entwicklung. Ich bin mir sicher, dass sich die Menschen mehrheitlich von den
kranken Systemen abwenden oder diese wundersam verwandeln und heilen.
Dazu braucht es meiner Meinung drei wesentliche Gruppen: weit blickende,
mutige und unabhängige PolitikerInnen, verantwortungsvolle UnternehmerInnen mit Herz, sozusagen „soziale Entrepreneurs“, und drittens eine couragierte Zivilgesellschaft, die nachhaltige Angebote einfordert.
Der überhitzte Turbokapitalismus muss dringend eingebremst werden. Die
Fehlentwicklung der internationalen Finanzwirtschaft ist dramatisch. Mein
leider viel zu früh verstorbener Freund Helmut Waldert meinte dazu: „Geld
frisst die Welt.“ Zukunftsforscher sehen aber schon einen Gegentrend heraufdämmen. Entschleunigung wird im nächsten Jahrzehnt sicherlich zu einem zentralen Thema.
Auf Seiten der Wirtschaft werden kollektive Standards zur Erhöhung der
Nachhaltigkeit oft als erheblicher Standortnachteil kritisiert. Unter derartigen Umständen würde es kaum möglich sein, sich künftig am Weltmarkt behaupten zu können. Übertriebene Schwarzmalerei?
Wettbewerbsfähigkeit darf kein Argument sein, um Öko- und Sozialdumping einzuführen. Wir müssen globale Standards hier etablieren und
exportieren. Dazu müssen sie aber bei uns erst eingeführt sein. Für Produkte,
die diese Anforderungen nicht erfüllen, müssten Strafzölle denkbar sein. Andererseits müsste man in Österreich Export-Subventionen abschaffen. Damit wird nämlich unter anderem die Entwicklung vieler afrikanischer Märkte schon im Keim erstickt. In Brasilien hungern Millionen von Menschen,
obwohl dieses Land einer der größten Agrarexporteure der Welt ist. Welch
Schande für uns Menschheit. Jeder hier zu Lande trägt mit seinem Lebensstil Mitschuld!
Mancherorts wird an der Nachhaltigkeit der aktuellen Nachhaltigkeitsdiskussion gezweifelt. Dass auch dieses Thema also nur ein vorübergehender
Trend sei, von dem viele Unternehmen wieder abspringen würden, wenn sich
das erste Rauschen im Blätterwald wieder gelegt hat.
Gemeinsam mit vier KollegInnen vom Österreichischen Nachhaltigkeitsinstitut (ÖIN) haben Sie vor wenigen Monaten ein neues Beratungsunternehmen
gegründet. Mit welchem Selbstverständnis gehen Sie an den Start? Welchen
Mehrwert will p l e n u m seinen Kunden bieten?
Wo beginnt ein nachhaltiger Lebensstil? Darf man sich als Individuum überhaupt der Illusion hingeben, mit seinem Verhalten etwas zu bewirken? Und
wenn ja: Was könnte jeder sofort tun, um sein Leben in eine nachhaltige
Richtung zu lenken?
Es gibt eigentlich nur zwei Arten von Entwicklung: nachhaltige und nicht
nachhaltige. Zeigen Sie mir einen, der heute noch für eine nicht nachhaltige
Entwicklung plädiert. Doch tiefe Nachhaltigkeit und seichtes Greenwashing
trennen Welten. Beim einen geht es um eine ganzheitliche, heilsame und
sinnstiftende Lösung. Der Begriff „Emergenz“, die Errettung, Erlösung, das
lang Ersehnte sind hier gemeint. Tiefe Nachhaltigkeit basiert auf mehreren
Wertedimensionen, Natur als Wert an sich, Schönheitswerte an sich, soziale
Geborgenheit und Nähe als Werte an sich, Kreativität und Freude als Werte
an sich, ökonomischer Gewinn als Wert an sich. Keiner ist substituierbar, jeder einzigartig, alle nur in der Vielfalt gut und edel. Ich warte auf den Tag, an
dem Nachhaltigkeit kein Trend mehr ist, sondern eine bewusst gefühlte und
gelebte „Lernebene“. In diese Sphäre werden wird letztlich kommen müssen.
Wir brauchen das Prinzip „Nachhaltigkeit“, damit eine erwachsene Menschheit unsere Erde gut pflegen kann.
Wir können nur mit der Natur leben oder gegen sie untergehen.
p l e n u m ist zum einen die professionelle Fortsetzung dessen, was wir seit
zehn Jahren machen: Beratung, Qualifizierung und Forschung für nachhaltiges Denken und Handeln. Was wir wollen, ist wirklich wirkliche Nachhaltigkeit erreichen – engagiert und couragiert. Dank dieser Haltung haben unsere Kunden in der Tat einen echten Partner mit an Bord. Wir sind Motivatoren
und Aktivatoren, die ständig Impulse von außen liefern. Es geht ums Begeistern, Beseelen, ums Coaching und Mentoring. p l e n u m bietet individuelle Unterstützung an bei der Gestaltung von zukunftsfähigen Managementund Führungskulturen durch Leitbildentwicklung, Teambuilding, Coaching
und Kommunikation.
Die Bildungs- und Qualifizierungsangebote der p l e n u m akademie basieren auf dem Gedankengut der Ganzheitlichkeit und Nachhaltigkeit, bei denen der kreative, gemeinsinnige, verwandel- und wunderbare Mensch im
Mittelpunkt steht. Unser CSR-Lehrgang im Rogner Bad Blumau zeichnet sich
dadurch aus, dass neben der Vermittlung von Fachwissen auch persönlichkeitsbildende und ästhetische Elemente integriert sind. Wir stärken Seelen
für große Aufgaben und verwirklichen, woran wir tief im Herzen glauben.
Das erfüllt das Handeln unserer Kunden und unser eigenes mit großem Sinn.
Dabei denken wir auch an Grenzen, an den achtsamen und genügsamen
Umgang mit den Kostbarkeiten der Erde und allem Lebendigen.
Ein nachhaltiger Lebensstil beginnt zwischen den Ohren, also im Kopf.
Ich kann nur meine Welt beeinflussen, denn das ist die einzige, die mir
bekannt ist. Und der Kopf darf gern mit Herz und Hand in Einklang gebracht werden. Das heißt dann rechtes Denken, Fühlen und Handeln. Klingt
ein wenig spirituell – ist es sicherlich auch. Sinnstiftendes Handeln und Konsumieren bedeuten mit mehr Lebenslust gesundes, heilsames Tun. Ich schließe mich im Projekt Nachhaltigkeit immer selbst mit ein, bin davon inspiriert,
berührt. Nur wer sich selbst und seine kleine Welt erkennen und verwandeln
lernt, wird auch die großen Dinge meistern.
Stichwort „Greenwashing“. Die Tatsache, dass immer mehr Menschen bereit
sind, mehr Geld für fair, ökologisch und sozial gerecht produzierte Waren
zu bezahlen, ruft natürlich auch Mitläufer auf den Plan, die ebenfalls davon
profitieren wollen. Welche Möglichkeit habe ich als Konsument oder als Aktionär zu durchschauen, ob ein Unternehmen ernsthaft an einer nachhaltigen Entwicklung interessiert ist?
Klar ist, dass man sich da das ganze Unternehmen anschauen muss. Wie
geht das Unternehmen mit seinen Mitarbeitenden, den Lieferanten, Kunden,
Anrainern etc. um. Ans Eingemachte geht’s aber, wenn wir uns die Produkte
und Dienstleistungen, also die „Herzstücke“ des Unternehmens, anschauen.
Wenn sich da in Richtung Nachhaltigkeit etwas verändert, meint es das Unternehmen wirklich ernst. In den Kerngeschäften und Kernstrategien muss
sich wirklich etwas ändern.
Kommunikation allein macht’s nicht. Wenn nur Greenwashing betrieben
wird, sich im Unternehmen aber tatsächlich nichts Substanzielles ändert,
dann führt das eher früher als später zu einem negativen Rückschlag. Kunden wie Mitarbeitende fühlen sich für blöd verkauft! Kommunikation muss
also einen wichtigen Part erledigen. Man kann und soll darüber reden, was
bereits gut gemacht wird und woran man eben noch „kiefelt“. Und das löst
dann wiederum ein Dämmern im Oberstüblein aus. Immer öfter auch bei den
Produktverantwortlichen.
Beruflich setzen Sie sich leidenschaftlich für die Entwicklung nachhaltiger
Konzepte ein. Wie sehr prägt die Nachhaltigkeit auch das Privatleben von
Alfred Strigl?
Sehr! Das ist meine Passion, mein Lebensthema. Verstehen Sie mich hier aber
bitte richtig. Ich bin ein lebensfroher, leidenschaftlicher Mensch, ein unverbesserlicher Optimist, der sich am Leben erfreut. Leben ist kreativ, verführerisch, vielfältig und ansteckend. Meine Nachhaltigkeit hat nichts mit Verzicht
und Einschränkung zu tun. Die Natur ist ja auch verschwenderisch. Wie viele wunderschöne Blüten blühen jedes Jahr auf einem Obstbaum, ohne dass
daraus eine Frucht wächst? Das ist pure Verschwendung und auch im Menschen ist dieses Prinzip angelegt: Verschwendung mit großer Freude und mit
einem guten Gewissen.
Danke für das Gespräch und – in unser aller Interesse – noch viel Glück und
Erfolg für Ihr künftiges Tun im Namen der Nachhaltigkeit.
Weiterlesen im Web:
www.plenum.at
Umwelt- &
Sozialbericht
g02
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IKEA Österreich
Heuer schon
nachhaltig berichtet?
2007
Im Bereich der Medienproduktion hat sich gugler*
seit Langem als Öko-Pionier etabliert.
25.09.2007 10:46:45
Perspektive Nachhaltigkeit | Magistrat St. Pölten
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3100 St. Pölten
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E-Mail: [email protected]
www.st-poelten.gv.at
nachhaltig berichten
Ein Statusbericht des Magistrats St. Pölten
CSR predigen ist eine Sache, nachhaltig
09
bericht direkt nach Melk.
berichten eine andere. Steigende Zahlen liefern
greenprint*
aber den Beweis, dass immer mehr Unternehmen bereit sind,
ihr unternehmerisches Verantwortungsbewusstsein
auch umfassend zu dokumentieren. Und immer öfter führt
der erste Schritt zu einem Nachhaltigkeits-
010
Nachhaltigkeitsbericht
Stift Schlägl 2007
Information on plastics
For further information about
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Mit dem im Haus vorhandenen Knowhow soll gugler*Kunden der Weg zu einem überzeugenden Ergebnis
jetzt noch erleichtert werden. Neben der grafischen
Gestaltung wird man sich künftig auch konzeptionell und inhaltlich noch stärker einbringen. Profundes
Fachwissen über die Anforderungen der Global Reporting Initiative GRI G3 wird von führenden Experten auf diesem Gebiet beigesteuert.
Ein sehnsüchtig erwartetes Ergebnis dieser Kooperation soll im September das Haus verlassen: der erste
Nachhaltigkeitsbericht von gugler* cross media. Wer
sich eine gedruckte Version davon sichern will, ist gut
beraten, das beigeheftete Bestellformular zu nutzen.
Mit der Limitierung der Auflage will das Projektteam
ein klares Signal zur bewussten Nutzung der Papierressourcen setzen. Alternativ dazu wird man den Bericht online durchblättern können.
service-telefon für kunden
0 800 800 100
service-telefon für anleger
0 800 800 200
informationen im internet
www.evn.at
www.investor.evn.at
www.verantwortung.evn.at
mitglieder des csr-Beratungsteams
csr-Beauftragter, Netz-Engineering gas: Dipl.-Ing. Peter Zaruba, Telefon +43 2236 200-12249, [email protected]
generalsekretariat und corporate affairs: Mag. Dr. Klaus Kohlhuber, Telefon +43 2236 200-12398, [email protected]
information und kommunikation: Mag. Renate Lackner-Gass, Telefon +43 2236 200-12799, [email protected]
investor relations: Mag. Ulrike Henzinger, Telefon +43 2236 200-12497, [email protected]
Personalwesen: Mag. Elvira Hammer, Telefon +43 2236 200-12727, [email protected]
Umweltcontrolling: Ing. Maria Werni, Telefon +43 2236 200-12752, [email protected]
NachhaltigkEit
ist immEr
VErNüNftig.
richtig
falsch
mitglieder des csr-lenkungsausschusses
information und kommunikation: Mag. Stefan Zach, Telefon +43 2236 200-12294, [email protected]
Umweltcontrolling: Dipl.-Ing. Dr. Hans-Georg Rych, Telefon +43 2236 200-12526, [email protected]
Nachhaltigkeitsbericht 2006/07 Telekom Austria Group
Nachhaltigkeitsbericht 2006 / 07
Energie
vernünftig
nutzen
Zehn
unangenehme
Fragen an
Boris Nemsic,
Rudolf Fischer
und
Hans Tschuden
Nachhaltigkeitsbericht 2006/07
Nachhaltigkeitsbericht
mit UmwelterklärUNg
2007
vbv_mvk_gb_06_070625_press:Layout 1
25.06.2007
18:27
Seite 1
GESCHÄFTSBERICHT
UFERZONE
Weiterlesen im Web:
www.nachhaltigkeit.info
NachhaltigkEit
ist Nicht glEich
NachhaltigkEit.
Umwelt- und Klimaschutz bewegt so viele Menschen wie nie zuvor. Damit steigt auch die
Erwartungshaltung an Unternehmen, ihre Corporate Social Responsibility wahrzunehmen. Wir von
gugler* nehmen diese Verantwortung nicht auf die leichte Schulter, sondern leiten daraus den Auftrag
ab, Produktionsprozesse so ökologisch wie möglich zu gestalten. Der Schlüssel dazu heißt:
ganzheitliches Denken und Tun. Das Ergebnis ist ein Qualitätslabel, das für die gesamte Branche
eine Benchmark in Sachen nachhaltige Druckproduktion setzt: greenprint*
falsch! Nicht alles, was als nachhaltig gepriesen wird, ist auch vernünftig.
Echte Nachhaltigkeit basiert auf einer strategie, die sich auf
das gesamte Wertschöpfungssystem bezieht – und unter intensiver
Einbeziehung der stakeholder erfolgt.
Für alle, die ihren Nachhaltigkeitsbericht auch wirklich
nachhaltig produzieren wollen, hält gugler* ein österreichweit einzigartiges Angebot bereit: greenprint*.
Hinter diesem Qualitätslabel verbirgt sich ein durchgängig ökologisches Produktionskonzept, gepaart mit
klimaneutralem Druck. Die Liste der Unternehmen, die
dieses zuletzt genutzt haben, kann sich sehen lassen:
Austria Glas Recycling, Borealis, EVN, IKEA, Magistrat
St. Pölten, Stift Schlägl, Telekom Austria und die VBV.
Über eine ganz besondere Anerkennung konnte man
sich zusätzlich bei der Austria Glas Recycling GmbH
freuen. Ihr Nachhaltigkeitsbericht wurde bei der Verleihung der Austrian Sustainability Reports (ASRA) mit
dem 3. Platz in der Kategorie KMU ausgezeichnet.
ein bisschen grüner geht’s immer
Sustainability Issues Monitor 2007
A survey of sustainability issues amongst European plastics converters
EVN Nachhaltigkeitsbericht 2006/07
Viele Unternehmen haben bereits erkannt, welche
Chancen Corporate Social Responsibility bietet. Je
mehr Verantwortungsbewusstsein an den Tag gelegt wird, umso attraktiver erscheint ein Unternehmen – für Konsumenten, Stakeholder und natürlich
auch für potenzielle Mitarbeiter. Das aktuellste Instrument, um dieses Engagement zu dokumentieren, ist
der Nachhaltigkeitsbericht. Damit können ökonomische Bilanzen gemeinsam mit den Daten und Fakten
ökologischer und sozialer Maßnahmen einer breiten
Öffentlichkeit präsentiert werden.
N A C H H A LT I G K E I T S B E R I C H T
ZWEITAUSENDUNDSECHS
Galten Maßnahmen zu Gunsten des Umweltschutzes
vor nicht allzu langer Zeit noch als Luxus und somit
für entbehrlich, so hat es heute den Anschein, dass in
vielen Branchen nur ein Thema gefragt ist: grüne und
nachhaltige Lösungen. Im Bereich der Medienproduktion hat sich gugler* seit Langem als Öko-Pionier etabliert. Im Gegensatz zu so manchen Unternehmen, die
nun auf den Zug aufspringen, um mit dem guten Gewissen der Konsumenten ein gutes Geschäft zu machen, sind in Melk bereits bei der Planung des ersten
Betriebsgebäudes viele grüne Ideen mit eingeflossen.
Ökonomie und Ökologie harmonisch miteinander zu
vereinen war schon damals das Ziel von Ernst Gugler
und die Voraussetzungen dafür werden jedes Jahr noch
besser.
Nachhaltiges Denken und Drucken
unter einem begrünten Dach.
Mit dem nach allen Regeln der Baubiologie erbauten Betriebsgebäude steht das nachhaltige Unternehmensmodell auf einem soliden Fundament. Inhaltlich
wird der neue Standard für ökologische Druckproduktion von vier Säulen getragen, die quer durch alle Bereiche als Handlungsmaxime dienen:
> Umweltverträgliches Material bevorzugen
> Energie sinnvoll nutzen
> Ressourcen schonen
> Schadstoffe einsparen
Die Berücksichtigung dieser Prinzipien bei allen Produktionsschritten reduziert automatisch die entstehenden CO2-Emissionen. Was sich für unsere Luft und
unsere Kunden gleichermaßen günstig auswirkt. Denn
damit reduzieren sich natürlich auch die Ausgleichsbeträge für alle, die ihre Druckprodukte klimaneutral
produzieren wollen.
Bereits 500 Tonnen CO2 neutralisiert.
Die Nachfrage nach diesem Angebot entwickelt sich
jedenfalls überaus positiv. Immer mehr Unternehmen
nützen diese Chance, ein sichtbares Zeichen für den
Klimaschutz zu setzen. Klein- und Mittelbetriebe genauso wie internationale Konzerne. Vom Melker Autohaus Senker bis zur Wirtschaftskammer Österreich,
von der Erzdiözese Wien bis zum Klima- und Energiefonds, von den Raiffeisenbanken Loosdorf, Kilb und
Mank bis hin zu T-Mobile, deren erstes klimaneutral
produziertes Mitarbeitermagazin erst vor wenigen Tagen ausgeliefert wurde. Eine vollständige Aufzählung
aller Unternehmen, die auf diese Weise einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz leisten, findet sich unter www.greenprint.at.
in Qualität. Sauberes Drucken verbessert also auch die
Produkte. Zweitens: Zufriedene, gesunde Mitarbeiter
machen sich bezahlt. Wer sich wohlfühlt, bringt einfach bessere Leistungen. Ergonomische Arbeitsplätze und eine Bioküche sorgen dafür, dass das auch so
bleibt. Drittens: Sie sparen Geld! Ein Kundenberater,
der nachhaltig denkt, hinterfragt vorab ganz genau,
wie viel bzw. ob überhaupt gedruckt werden muss. Mit
intelligentem Druckmanagement lassen sich nämlich sinnlose Überproduktionen vermeiden und auch
Kleinstauflagen günstig produzieren. Das Umweltzeichen gibt’s Auf der Schön übrigens auch für Digitaldruck-Erzeugnisse. Zudem bieten sich Onlinelösungen,
wie z. B. ein Newsletter, immer häufiger als ressourcenschonende Alternativen an. Viertens: Wer grün
druckt, unterstreicht sein ökologisches Engagement.
Taten zählen auch in der Unternehmenskommunikation mehr als schöne Worte. Und fünftens: Zeichen für
verantwortungsvolles Handeln erhöhen den Kurs beim
Konsumenten. Nahezu jeder Dritte wählt bereits selektiv. Genauso wie alle gugler*-Kunden, die Wert darauf legen, ihr Druckprodukt mit dem greenprint*-Label auszuzeichnen.
Ganzheitliches Denken macht sich bezahlt.
Grünes Drucken bringt dem Auftraggeber aber auch
handfeste wirtschaftliche Vorteile. Erstens: Investitionen in Nachhaltigkeit sind immer auch Investitionen
Weiterlesen im Web:
www.greenprint.at
green design night
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Ist grünes, nachhaltiges Design der Schlüssel für eine
lebenswerte Zukunft? Oder müssen sich ökologisch engagierte
UnternehmerInnen Naivität vorhalten lassen, weil Umweltweltschutz auf den boomenden Märkten der Welt noch
keine Bedeutung hat? Diese Diskussion rückte auch bei der
ersten green design night in den Vordergrund.
Eines steht jedenfalls fest: Die Zeit für Ausreden ist vorbei.
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„Es zu tun heißt es zu tun und zu tun heißt es zu tun!“
Ein Rückblick auf die erste green design night und die vielleicht wichtigste Erkenntnis des Abends.
Rund 100 Gäste aus den verschiedensten Branchen folgten
den Einladungen von gugler* und der New Design Universität
(NDU) zur ersten green design night ins Wiener MuseumsQuartier.
Die Frage des Abends lautete: Kann ökologisches Design die Welt
retten? Antworten darauf sollte eine bunt gemischte Expertenrunde
liefern.
Neben Gastgeber Ernst Gugler und Dr. Peter Stasny, Leiter des Masterstudiengangs für Innovations- und Gestaltungsprozesse an der NDU St. Pölten,
stellten sich Ursula Schneider (pos sustainable architecture), Grafikdesignerin Angie Rattay, Tammo Trantow (Cradle to Cradle Initiative Österreich) und
Nachhaltigkeitsberater DI Dr. Alfred Strigl der Diskussion. Moderiert wurde
die Veranstaltung von Dr. Wolfgang Wendy, Chefredakteur der Fachzeitung
medianet, der gleich zu Beginn wissen wollte:
„Müssen wir uns einschränken?“
Die Grenzen des Wachstums sind greifbar.
Wir müssten wieder begreifen, dass wir endlich sind und unsere Grenzen
wieder erkennen. Denn der Fortschritt hätte nicht nur zu unserer Entwicklung beigetragen. Er hat uns auch entwurzelt, äußerte sich Alfred Strigl philosophisch. Ursula Schneider argumentierte, dass es wohl genügend Ressourcen gäbe. Nur müssten diese auch gerecht verteilt und effizient genutzt
werden. Mit konkreten Zahlen ließ Ernst Gugler aufhorchen. Rund 40 % der
weltweiten Abholzung würden demnach in die Papierindustrie fließen. Den
heimischen Pro-Kopf-Verbrauch bezifferte er mit 255 kg. Dimensionen, die
einen bewussteren Umgang mit Papier jedenfalls nahelegen. Umdenken und
Gewohnheiten hinterfragen – auch für Angie Rattay sind das die wichtigsten Voraussetzungen, um zukunftsfähige Produkte zu entwickeln.
Ob das reichen werde, um den Ressourcenbedarf von 1,2 Milliarden Indern
und 1,3 Milliarden Chinesen zu befriedigen, zeigte sich Wolfgang Wendy
skeptisch. Oder wäre Green Design ohnehin nur das Thema einer reichen Gesellschaft? Eine oft gehörte Kritik, die aus der Sicht von Alfred Strigl aber etwas ganz Wesentliches übersieht. Schließlich finden erfolgreiche Innovationen stets Abnehmer und Nachahmer auf der ganzen Welt. Somit hat Green
Design ebenfalls das Potenzial, globalisiert zu werden. Und das erscheint angesichts des steigenden Ressourcenhungers nötiger als je zuvor. Aber natürlich müssten sich dafür einige Dinge radikal ändern. Auch die Arbeitsweise
von Gestaltern, die gefordert sind, immer stärker multidisziplinär zu arbeiten, wie Tammo Trantow betonte.
Green Design wirkt weit über das Produkt hinaus.
Einig war man sich darüber, dass Green Design immer das Ergebnis einer
ganzheitlichen Sichtweise ist. Im Unterschied zu konventionellen Ansätzen
steht nicht das Produkt im Vordergrund, sondern der gesamte Prozess, erläuterte Dr. Peter Stasny. Von der Gewinnung der Rohstoffe bis zur Wiederverwertung der eingesetzten Ressourcen nach Ablauf des Produktzyklus.
Das liebe Geld kam natürlich auch zur Sprache. Schließlich ist das Denken vieler Manager nach wie vor von Gewinnmaximierung bestimmt. Umweltverträgliche, faire und zukunftsfähige Lösungen haben da einen klaren Wettbewerbsnachteil. Aber Ausnahmen bestätigen die Regel. „Ökologisches Bauen
bedeutet nicht automatisch teurer zu bauen“, bestätigte Ursula Schneider.
Und auch bei gugler* schlagen sich die Mehrkosten für den ökologischen
Mehrwert kaum zu Buche: „Wir können uns gar nicht erlauben, deshalb
etwas teurer zu sein. Aber wir erzielen daher auch nur eine vergleichsweise bescheidene Umsatzrendite.“
Grüne Grüße aus Utopia?
Den Begriff Bescheidenheit sucht man in aktuellen Wirtschaftslexika allerdings vergeblich. Profit scheint nach wie vor der einzig relevante Maßstab
für Unternehmenserfolg zu sein. Bleiben nachhaltig orientierte Geschäftsmodelle damit auf der Strecke? Ist auch Green Design letztlich nur eine idealistische Utopie fernab jeglicher wirtschaftlicher Realität? Kritische Stimmen aus dem Publikum warnten jedenfalls davor, die Bedeutung des Themas
zu überschätzen. Gerade auf den boomenden Märkten der Welt sei die Nachfrage nach grünen Angeboten praktisch null.
Alfred Strigl zeigte sich dennoch überzeugt davon, dass sich mittelfristig
eine neue Wirtschaftsethik etablieren wird. Nicht etwa, weil die gesetzlichen
Rahmenbedingungen das vorgeben, sondern weil sich immer mehr Menschen finden, die aus eigenem Antrieb etwas tun. Diese Social Entrepreneurs
legen großen Wert darauf, mit ihrem Angebot Sinn zu stiften, und sind damit am Ende des Tages erfolgreicher als viele, die lediglich monetäre Ziele
verfolgen. Das Bewusstsein für die Notwendigkeit nachhaltigen Handelns sei
schon relativ weit verbreitet. Aber Nachhaltigkeit beginne eben erst durch
konkrete Taten. Oder wie Strigl eindringlich formulierte: „Es zu tun heißt es
zu tun und zu tun heißt es zu tun!“
Sinnhaftigkeit schlägt Profitmaximierung.
Und es tut sich einiges. Auch in großen Konzernen gäbe es bereits Kämpfe zwischen jenen, die stur an den alten Handlungsmaximen festhalten, und
einer Generation von Managern, die lieber heute als morgen neue Wege beschreiten möchten. Hier würden die Weichen für die Zukunft gestellt. Dem
Vorwurf, dass nachhaltiges Denken global gesehen eine vergleichsweise geringe Rolle spielt, hält Alfred Strigl entgegen, dass diese Entwicklung ja noch
ganz am Anfang steht: „Das ist so, als würde man einem 3-jährigen Kind
vorwerfen, dass es den IQ eines 3-Jährigen hätte.“ Doch dieses Kind
wächst. Und zwar rapide.
In der Wirtschaft wird diese Entwicklung zwar nur langsam nachvollzogen.
Ernst Gugler warb aber für Verständnis: „Man muss Unternehmen die Chance geben, sich zu verändern. Mit der Entscheidung, seine Druckerzeugnisse
umweltverträglich zu produzieren, ist ein erster Schritt gemacht.“ Sprachs
und eröffnete das vegetarische Buffet, das allerdings nicht CO2-sparend
mit dem Zug, sondern mit dem Pkw aus Melk angeliefert wurde. Manchmal
müssen eben auch Ökopioniere Kompromisse schließen.
Fazit der ersten green design night: Es gibt ein immer größeres Bewusstsein für ökologische und nachhaltige Lösungen. Der Verweis darauf, dass der
einzelne Beitrag global gesehen nichts bewirkt, ist eine Ausrede, die einfach
nicht mehr gilt. Denn es gibt unzählige Möglichkeiten und Wege, um ein positives Vorbild zu geben. Und vor allem: Es gibt noch viel zu tun!
Weiterlesen im Web:
www.designcanchange.com | http://sustainability.aiga.org/
Neues von der
New Design University
Ab Herbst 2008 gibt es zwei neue Studiengänge an
der New Design University (NDU) am WIFI St. Pölten:
Event-Engineering und Design- und Architektur-Technologie. Als erstes akademisches Angebot in diesem
Bereich werden diese beiden Vollzeitstudien mit dem
„Bachelor of Engineering“ abschließen.
munken lynx, h‘f offsetpapier weiß, seidig glatt, ungestrichen | grammatur: 150 g/m2 | raster: 70 | veredelung: schmuckfarbe grün | beduftung: vital-öl
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Detail-Infos: www.ndu.ac.at
papier:
green design night
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neues auf der schön
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neues auf der schön
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Frischer Wind in allen Units
Von wegen „Grün hinter den Ohren“
Seit Redaktionsschluss der letzten Ausgabe hat sich im
Anderswo mögen die Fähigkeiten von Lehrlingen
Besonders gewachsen ist unsere Unit Neue Medien. Ein deutliches Zeichen dafür,
dass sich Onlinemarketing auch hier zu Lande langsam, aber sicher neben den
klassischen Werbemitteln etabliert. Unsere Stamm-Mannschaft zählt mittlerweile
bereits 80 MitarbeiterInnen, die mit Herz und Hirn daran arbeiten, jeden einzelnen
Kunden zufrieden zu stellen. Sollte Ihnen der eine oder andere Name schon geläufig
sein, hier finden Sie das dazugehörige Gesicht.
gugler*-Team schon wieder einiges getan.
V. l. n. r.: DI (FH) Alexander Donhofer, Michaela Spandl,
Ing. Reinhard Mahringer, Maria Lahmer, Anja Supke, Christine Mosch,
Gerald Jansky, Thomas Herz, Klaus Koller
Willkommen im Hause gugler*
Diese Einstellung macht sich offensichtlich nicht nur im Betrieb bezahlt. Von neun
Lehrlingen absolvierten heuer acht die Berufsschule mit Auszeichnung. Dazu kommt
ein Zeugnis mit „Sehr gutem Erfolg“. Damit zählen die gugler*-Lehrlinge zu den Besten des Landes. Der beste Grund, die erfolgreichen Nachwuchskräfte einmal persönlich vorzustellen.
Die nächsten vier Lehrlinge starten im Juli in das Abenteuer Medienproduktion. Als
Starthilfe wartet auf jeden ein Bildungsscheck im Wert von EUR 2.000,–. Eine Investition, die den jungen Menschen ermöglichen soll, sich außerhalb des Betriebs zusätzliches Wissen anzueignen und sich so eine noch bessere Ausgangsposition für
ihre berufliche Laufbahn zu verschaffen. Schon jetzt: Toi, toi, toi!
unterschätzt werden. Auf der Schön wird
eigenverantwortliches Arbeiten von Beginn an gefördert.
V. l. n. r.: Thomas Seitner, Andreas Schwaiger, Christian Tober, Patrick
Hinterndorfer, Daniel Kitzwögerer, Daniela Krammer, Gunnar Still, Nora
Eigelsreiter, Dominik Korner, Dominique Schöberl, Philipp Dober
Kommunikationslösungen made in Melk
Biorama
EZA Fairer Handel
Wienerberger
Domäne Wachau
Nobel Biocare
Das Stift Melk
Nachhaltige Kommunikationslösungen sind die Spezialität von gugler*. Umso mehr freut uns, dass seit
Kurzem auch Österreichs erstes einschlägiges Magazin
in Melk gedruckt wird. Das vierteljährlich erscheinende Medium setzt sich kritisch mit den verschiedensten
Aspekten nachhaltiger Alltagskultur auseinander.Trotz
der globalen Reichweite des Themas wird Regionalität
dabei stets großgeschrieben. Reportagen und Hintergrundberichte wechseln sich locker mit Anregungen
und praktischen Tipps für ein gelungenes nachhaltiges
Leben ab. Fazit: Mann/Frau kann auch mit gutem Wissen und Gewissen dem Hedonismus frönen. Das GratisAbo gibt’s unter www.biorama.at.
„Natürlich fair“ – das ist der Slogan der EZA, Österreichs größter Importorganisation für fairen Handel.
Mit demselben Titel erscheint das Kundenmagazin der
EZA, das nun bereits zweimal Auf der Schön gestaltet
und klimaneutral produziert wurde. Ein Geschäftsbericht, verschiedene Inserate, Folder und POS-Materialien tragen ebenfalls die Handschrift des gugler*-Kreativteams. Durchgängiges grafisches Element ist die
schwarze Banderole, die alle Verpackungen ziert und
nun auch quer durch alle Medien eine rasche Wiedererkennbarkeit gewährleistet. Am neuen Screen-Design
für die EZA-Website wird gerade noch gefeilt. Wer
schon jetzt mehr über faire Produkte erfahren will –
www.eza.cc.
Das Thema Nachhaltigkeit rückt auch bei Wienerberger immer mehr in den Vordergrund. Mit gugler* wurde nun ein kongenialer Partner gefunden, um dieses
Commitment auch bei der Medienproduktion zu unterstreichen.
Die ersten beiden umweltfreundlichen Druckaufträge, zwei aufwändig gestaltete Corporate-Image-Broschüren für die Leadprodukte „Porotherm“ und „Terca“, wurden heuer bereits erfolgreich abgewickelt.
Gedruckt ausschließlich auf FSC-Papier. Weitere Projekte sind bereits in Vorbereitung. Wissenswertes über
die ökologischen Aspekte des Baustoffes Ziegel findet sich übrigens nicht nur in den beiden Broschüren,
sondern auch unter www.wienerberger.at.
Als Produktlinie ist Domäne Wachau schon länger ein
genussversprechender Begriff unter Weinkennern und
Gourmets. Zahlreiche internationale Auszeichnungen
machen die Domäne-Wachau-Weine zum Branchenaufsteiger des Jahres 2007. Die konsequente Weiterverfolgung der High-Quality-Schiene mündete in der Umfirmierung der Wachauer Winzergenossenschaft von Freie
Weingärtner Wachau auf Domäne Wachau. Den neuen
Markenauftritt lieferte gugler*. Und zwar prompt. Binnen weniger Wochen konnte Crossmedia-Berater Markus Digruber seinem Kunden sämtliche Drucksorten, ein
Bestellmagazin, einen Eventguide und eine neu gestaltete Website präsentieren – Onlineshop inklusive. Geöffnet von 0–24 Uhr unter www.domaene-wachau.at
Als weltweit führender Anbieter von ImplantologieLösungen im Dentalbereich verspricht Nobel Biocare
seinen Kunden ein perfektes Lächeln. Damit sich diese
Reaktion auch bei den umworbenen Zahnärzten einstellt, setzt man beim Dialogmarketing seit einigen
Monaten auf die Ideen der gugler*-Kreation. Eine Einladung, die zum Auftrittsapplaus auffordert, ein Onlinebanner, das das Geheimnis von Mona Lisas Lächeln
lüftet, ein Cartoon, der die Vorzüge eines Kommunikationsseminars humorvoll auf den Punkt bringt, oder
eine Workshop-Einladung in Form eines Kartenspiels.
Allesamt Lösungen, die den Slogan von Nobel Biocare
deutlich unterstreichen: Making you smile! Mehr davon unter www.nobelsmile.at
Ein Prachtband mit 424 Seiten ist das Ergebnis eines ganz besonderen Druckauftrags an das Medienhaus gugler*. Altabt Dr. Burkhard Ellegast, der dieses
Buch in jahrelanger Forschung vorbereitet und verfasst hat, gewährt dem Betrachter eine einzigartige
Zusammenschau von Geschichte, Baugeschichte und
der kunstgeschichtlichen Bedeutung des Klosters. Für
die Erstauflage dieses Bildbands wurde eine Auflage
von 2.000 Stück klimaneutral produziert – auf FSCPapier aus Österreich. Das Buch kann unter 02752/555
225 oder [email protected] bestellt werden und ist zudem direkt im Stift erhältlich. Ebendort
läuft noch bis August eine Sonderausstellung zu dem
im Buch präsentierten Themenkreis.
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Ein Tropfen Flüssigkeit entweicht einem Flakon, breitet sich
neues auf der schön
in der Luft aus und binnen Sekunden verwandelt sich eine mord-
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lüsterne Meute in ein wogendes Meer der Liebe, gegen das Woodstock
wie ein Kindergeburtstag erscheint.
Diese Szene aus dem Bestsellerroman „Das Parfum“ entspricht
freilich nicht ganz der Realität. Tatsache ist aber dennoch, dass
Düfte eine enorme Wirkung auf uns Menschen haben. Und von
dieser können nun auch die Kunden des Hauses gugler* profitieren. Durch ein europaweit einzigartiges Verfahren zur Beduftung von Printmedien.
Immer der Nase nach! Nach dieser Devise könne man getrost sein
ganzes Leben ausrichten. Das meint zumindest Hanswerner Mackwitz,
Leiter von alchemia-nova, der das Melker Medienhaus in chemischen
Fragen berät und dabei unter anderem Farben und Lösungsmittel auf
ihre Unbedenklichkeit hin prüft. Darüber hinaus steht der Chemiker
und Buchautor dem gugler*-Team nun auch bei der Einführung eines Leitprojekts in der europäischen Druckbranche beratend zur Seite. Durch ein neu entwickeltes Verfahren können Druckprodukte ab
sofort mit einer individuellen Duftnote versehen werden. Vorteil der
neuen Technologie gegenüber konventionellen Duftlacken: Das Aroma entfaltet sich ohne jegliches Zutun und hält je nach Duftnote sogar länger als ein Jahr. Bis dato musste der Duft vom Empfänger bzw.
vom Leser frei gerubbelt werden.
Aber was passiert dann? Warum können Düfte Stimmungen und
Befindlichkeiten beeinflussen? Die Antwort darauf lieferte Hanswerner Mackwitz bei einem Besuch Auf der Schön. Demnach
dreht sich beim Riechen alles um den Mandelkern. Ein uralter Teil des menschlichen Gehirns, in dem sich wichtige Zentren für Gefühle, Emotionen und Triebe befinden. Wahrnehmungen der Riechnerven werden
direkt dorthin weitergeleitet und wecken Empfindungen wie Freude, Angst, Abscheu, Entspannung oder Harmonie.
Gezielt Emotionen wecken.
Bei der Kreation einer neuen Duftmischung
gilt es, das richtige Maß zwischen Kopf-, Herz-
und Basisnoten zu finden. Während Kopfdüfte wie Zitrusfrüchte die
Inspiration und Konzentration fördern, wirken Herznoten eher harmonisierend und sinnlich anregend. Typische Vertreter dieser Kategorie sind Blütendüfte wie Jasmin, Rose oder Lavendel. Verflüchtigen
sich diese Düfte verhältnismäßig rasch, so hält die Basisnote noch
lange an. Sie wird als stabilisierend und erdend empfunden, wie z. B.
Sandelholz oder Vanille.
Die praktische Anwendung dieses Wissens geht weit über die Komposition wohl riechender Parfums hinaus. Von der Aromatherapie bis hin
zum gezielten Einsatz im Marketingbereich. Eine längere Verweildauer
in bedufteten Shops konnte bereits mehrmals belegt werden. Aber auch
für Werbemittel eröffnen Düfte natürlich eine Chance, sich wohltuend
von der Masse abzuheben.
Naturreines ätherisches Öl:
Selten und teuer, aber unverzichtbar.
Voraussetzung für eine erfolgreiche Beduftung ist die Qualität der Düfte. Synthetische Öle sind zwar günstiger, würden mitunter aber Allergien und unerwünschte Nebenwirkungen auslösen. Einige dieser AromaFakes sind aber leicht zu entlarven. Aus Erdbeeren, Äpfeln, Pfirsichen
und Flieder lassen sich nämlich gar keine natürlichen Öle herstellen.
Wesentlich schwieriger sei dieser Nachweis bei synthetischem Rosenöl.
Für einen Liter echtes ätherisches Öl müssten 6 Millionen Rosenblüten
gepflückt werden. Und zwar bereits um 5 Uhr morgens, wenn die Blütenköpfe noch geschlossen sind. Entsprechend hoch ist auch der dafür übliche Marktpreis.
Hilfe, mein Magazin riecht!
Natürlich kann nicht alles so wohltuende Aromen verbreiten wie ein
Liter Rosenöl. Aber was, wenn es dabei um Dinge geht, die man sich
freiwillig und möglichst ausführlich zu Gemüte führen soll, wie Direct Mailings, Werbebroschüren oder Magazine. Manche Veredelungen, z. B. UV-Lackierungen, verleihen den hochwertigen Drucksorten
oft eine ganz spezielle Note – nämlich eine, die zum Himmel stinkt.
Also Vorsicht: Was nützt der schönste Glanz, wenn das Ergebnis unsere Nase verstimmt!
Den umgekehrten Effekt können Kunden des Melker Medienhauses erreichen. Durch das neue Verfahren können etwaige unangenehme Gerüche neutralisiert und auf Wunsch durch eine individuelle Duftnote
ersetzt werden, die den Eindruck des Druckproduktes nachhaltig positiv verstärkt. Wer nicht nur das Auge und den Tastsinn, sondern zudem
Animieren statt manipulieren.
Wie die Meisten von uns aus eigener Erfahrung wissen, ist es bei diesem Thema aber immens wichtig, das richtige Maß zu finden. Während
bei der Raumbeduftung die Intensität knapp unterhalb der Wahrnehmungsschwelle liegen sollte, raten die Duftexperten im gugler*-Team
bei Printprodukten zu einer etwas stärkeren Beduftung. Schließlich will
man damit ja eine zusätzliche Botschaft übermitteln. Und das funktioniert nur, wenn der Empfänger eine Duftnote wahrnehmen kann,
sobald er einen entsprechenden Hinweis erhält. Insofern weist Reinhard Gugler, Projektleiter für den Bereich Duftmarketing, auch allfällige Manipulationsvorwürfe entschieden zurück. Bei allen Emotionen,
die Düfte wecken können, hätten sie doch nie die Macht, Entscheidungen oder gar Handlungen unmittelbar zu beeinflussen. Sie erhöhen höchstens die Chance, dass Informationen aufmerksamer wahrgenommen und besser abgespeichert werden. Genauso wie viele andere
Elemente auch, die bei der Gestaltung ganz bewusst eingesetzt werden
– von der Bildsprache über das Farbklima bis zum Wording. Evolutionsbedingt haben Düfte für unsere Spezies aber eine ganz besondere Bedeutung. Laut Hanswerner Mackwitz erfüllt professionelles Duftmarketing daher gleichzeitig die noble Aufgabe, Menschen bei der Suche
nach ihrem verloren gegangenen Geruchssinn und damit letztlich wieder zu einer ganzheitlicheren Lebensweise zu verhelfen.
Wenn Sie wissen wollen, wie sich eine Beduftung auf den Erfolg Ihrer Drucksachen auswirkt, lassen Sie doch einfach beim nächsten Mal
eine Teilauflage beduften und vergleichen Sie den Rücklauf. Als erster Schritt dazu empfiehlt sich ein Anruf Auf der Schön oder ein kurzes
Mail an Reinhard Gugler: [email protected].
Weiterschnuppern:
> Dieses Magazin wurde mit 100 % naturreinem ätherischen
Vital-Öl beduftet. Für ein umfassendes Dufterlebnis haben
wir bewusst eine etwas höhere Intensität gewählt.
>Musée internationale de la Parfumerie, Grasse (FRA)
Weiterlesen:
> Das Parfum, Patrick Süskind
> Vier Fünftel einer Orange, Joanne Harris
Oper, Museen oder Konzertereignisse
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von Hanswerner Mackwitz
Gerüche können vieles, sie stimulieren oder beruhigen, sie
machen wach oder schläfern ein, sie lösen Erinnerungen
aus oder verzaubern eine trübe Stimmung in einen Himmel
voller Geigen. Auch Marketing arbeitet mit Gefühlen. Marketing sei so grundlegend, dass man es nicht als separate
betriebliche Funktion sehen dürfe, sagt der Begründer der
modernen Managementlehre Peter Drucker. „Marketing
umfasst das gesamte Unternehmen – vom Standpunkt des
Kunden.” Marketing und Innovationen bilden den Kern der
Unternehmung. Denn ihr eigentlicher Zweck ist es, Kunden
zu schaffen. Sie erst ermöglichen dem Unternehmen, dass
es existiert.
Was sollte motivierendes Duftmarketing leisten? Ganz allgemein ist
dies eine besonders wirkungsvolle und daher mit hoher Verantwortung anzuwendende Methode, um Menschen in die Lage zu versetzen, eine gemeinsame Leistung zu vollbringen und auf Veränderungen zu reagieren. Düfte und Gerüche wirken direkt im limbischen
System (Riechhirn) und sind damit unmittelbar an das menschliche
Verhalten gekoppelt. Sie bestimmen unsere Vorlieben und Abneigungen, sie können uns Angst machen oder uns in Stimmung bringen.
Wie mit unsichtbaren Fäden verbinden sie Erinnerung, Inspiration,
Gefühl, Liebe und Hass. Ob bei einem Event, auf dem Messestand
oder in der Warenpräsentation – um sich von der Konkurrenz abzuheben oder dem Kunden oder Gast unvergleichliche Eindrücke zu
vermitteln, wird mit leistungsfähigem Duftmarketing auch der sensibelste, der „olfaktorische“ Sinn mit seinem direkten „Draht“ ins Unterbewusstsein eingebunden.
Duftmarketing ist in Japan und den USA längst nichts Neues mehr
und wird mit großem Erfolg eingesetzt. Zahlreiche wissenschaftliche
Untersuchungen zeigen: Richtig eingesetzt steigern sich die durchschnittliche Verweildauer und die Kaufbereitschaft der Kunden im
Verkaufsraum um ca. 15 %. Insgesamt konnte der Umsatz um etwa
6 % erhöht werden. Duft erweitert also die Marketing-Kommunikation um eine ganze Dimension. Duftmarketing steht und fällt mit der
Qualität der Duftprodukte. Der Markt erkennt den Trend und schneller, als man denkt, ist der Markt überflutet mit synthetischen Duftprodukten, die mit der fein abgestimmten Duftqualität natürlicher
ätherischer Essenzen nichts mehr gemein haben. Duft ist ein Informationsträger, eine Corporate Identity, aber übertragene Informationen können uns nur dann nicht manipulieren, wenn wir uns des Geruchs bewusst sind. „Wer die Gerüche beherrscht, der beherrscht die
Herzen der Menschen“ – das hat Antoine de Saint-Exupéry heraus­
gefunden, der uns durch den Kleinen Prinz die noch viel wichtigere
Botschaft ausgerichtet hat: „Man sieht nur mit dem Herzen gut!“
Hanswerner Mackwitz (im Bild rechts neben Reinhard Gugler)
ist Chemiker und leitet alchemia-nova, das Institut für innovative Pflanzenforschung in Wien. Als gesellschaftlich engagierter Autor hat Mackwitz sein breites Wissen bereits in Bestsellern wie „Zeitbombe Chemie“ oder dem „Weißbuch Ökologie“
weitergegeben. Sein nächstes Buch mit dem verheißungsvollen
Titel „Befreit vom Erdöl“ erscheint im Herbst.
Weiterlesen im Web: www.alchemia-nova.net
Düdfrét Heller)
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gugler* hat die Nase vorn
Der Duft und das Marketing
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munken lynx, h‘f offsetpapier weiß, seidig glatt, ungestrichen | grammatur: 150 g/m2 | raster: 70 | beduftung: vital-öl
Dufte
Druckprodukte!
die Nase anspricht, sichert sich von vornherein mehr Aufmerksamkeit.
Studien aus der Schweiz, in denen 50 % der Mailings beduftet wurden,
konnten sogar einen deutlich höheren Respons gegenüber den nicht
bedufteten Tranchen belegen.
Im Hause gugler* stehen derzeit 60 Standarddüfte zur Wahl, deren Inhaltsstoffe ein breites Wirkungsfeld abdecken: Ob aufmunternd oder
beruhigend, belebend oder harmonisierend, entspannend oder konzentrationsfördernd oder gar Vertrauen erweckend – alles nur eine
Frage des ausströmenden Aromas. Für Unternehmen bietet sich darüber hinaus die Chance, einen eigenen Firmenduft komponieren zu
lassen und damit die Corporate Identity um eine weitere Dimension
zu bereichern. Bei dieser komplexen Aufgabe kann gugler* auf das geballte Knowhow seiner Kooperationspartner zurückgreifen. Selbstredend, dass auch hierbei ausschließlich natürliche ätherische Öle verwendet werden.
papier:
NEU IN ÖSTERREICH! Wenn Geschäftsberichte nach Erfolg riechen und Mailings Harmonie verströmen.
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Hand drauf!
Es ist die Kultur,
die ein Unternehmen nährt
und es wachsen lässt.
Die Führungskräfte des Hauses haben sich daher mit der Frage
Sieben Hähne
auf einen Streich!
Der Nominierungsevent des niederösterreichischen Werbepreises
brachte einen Überraschungssieger: gugler* cross media! Von zehn
eingereichten Arbeiten wurden von der Jury gleich sieben als preisverdächtig eingestuft und mit einem Werbehahn belohnt. Eine imposante
Erfolgsquote, die eindrucksvoll beweist, dass gugler* auch in Sachen
kreative Marktkommunikation auf allen Linien überzeugen kann.
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neues auf der schön
neues auf der schön
auseinandergesetzt, welche Werte im Unternehmen gugler* besonders viel
wert sind. Das in vielen Workshop-Stunden erarbeitete Ergebnis
wurde von allen Mitarbeitern mit einem kräftigen Händedruck bestätigt.
Teamgeist mit Herz
Wir von gugler* streben nach qualitätsvoller Arbeit, die unseren Kunden und uns selbst Freude bereitet. Dabei können wir stets auf die verschiedenen Stärken, Talente und den Einsatz unserer Kollegen zählen.
Teamgeist bedeutet für uns nicht nur achtsam und respektvoll miteinander umzugehen, sondern auch mitzudenken so oft es geht und mitzuhelfen, wann immer es nötig ist. Probleme lösen wir, indem wir aufeinander zugehen. Gegenseitiges Verständnis schafft das Vertrauen, das
uns weiter wachsen lässt. Denn eines ist klar: Je engagierter wir an einem Strang ziehen, desto mehr können wir bewegen.
Insgesamt 439 Projekte in zwölf Kategorien stellten sich heuer dem Urteil der Fachjury. Neuer Einreichrekord. Aber nur die besten fünf jeder Kategorie durften am Ende
des Tages mit einem Werbehahn nachhause gehen. Am lautesten gackerte an diesem Abend aber keine der etablierten Agenturen, sondern eine Delegation aus Melk,
die sich über Auszeichnungen in sieben verschiedenen Kategorien freuen konnte. Ein
bemerkenswertes Ergebnis, das einen ganz wichtigen Vorteil für unsere Kunden eindrucksvoll unterstreicht: Die geballte Crossmedia-Kompetenz des Hauses. Wir freuen uns jedenfalls riesig mit unseren Kunden und hoffen, dass wir diesen Hühnerstall
künftig noch vergrößern können.
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Das sind die ausgezeichneten Projekte:
Nachhaltigkeit aus Überzeugung
Wir sind uns bewusst, dass viele Entscheidungen, die wir heute treffen,
auch darüber entscheiden, wie die Welt aussieht, in der wir morgen leben werden. Diese Einsicht spornt uns an, verantwortungsvoll mit allen Ressourcen umzugehen. Sie prägt aber auch den Umgang mit allen
Menschen, denen wir durch unser Schaffen verbunden sind. Wir pflegen Beziehungen, die auf gegenseitiger Wertschätzung beruhen. Unser
Leitsatz lautet: gugler* denkt weiter. Indem wir diesen Anspruch täglich
unter Beweis stellen, schaffen wir langfristige Perspektiven – für unser
Unternehmen, unsere Kunden, unsere Partner, unsere Familien und die
ganze Region.
Prospekt / Folder
Neue Medien
Hörfunk /Film
Direct Marketing
PR
Liebe zum Detail
Imagebroschüre
V12 Dachfonds
Online-Dachsimulator
Treuepromotion
„Cordoba ’78“
Mailing SolarDach
gugler*Kundenmagazin g*01
Ästhetik und Wohlgefühl sind eng miteinander verbunden. Deshalb ist
der Sinn für alles Schöne in unserem Unternehmen besonders ausgeprägt. Der hohe Anspruch an Ästhetik offenbart sich in all unserem Gestalten und Wirken für unsere Kunden. Auch in unserem Betriebsgebäude wird in mannigfaltiger Weise sichtbar und erlebbar, was wir unter
Liebe zum Detail verstehen. So einzigartig wie die Atmosphäre dieses
Orts sind die Lösungen, die hier erdacht, gestaltet und produziert werden. Wobei wir auch Kleinigkeiten stets mit großer Achtsamkeit behandeln. Und genau das macht oft den Unterschied.
Mut zu Neuem
Wir gehen mit offenen Augen durch die Welt, stets auf der Suche nach
neuen Lösungen für unsere Kunden und unser Unternehmen. Veränderungen begreifen wir als Chance. Wir sind bereit, ständig dazuzulernen
und manchmal auch etwas zu riskieren. Mit diesem Pioniergeist haben
wir uns einen Ruf erarbeitet, der weit über die Landesgrenzen hinaus
reicht. Der feste Wille, die Dinge zum Besseren zu verändern, wird uns
auch in Zukunft antreiben. Die Verwirklichung jeder Vision beginnt mit
dem ersten Schritt. Und solange wir neue Potenziale entdecken, werden
wir nie aufhören, diesen ersten Schritt zu machen.
Freude am Schaffen
Was wir tun, tun wir gern. Unsere Arbeit ist für uns mehr als ein Mittel zum Broterwerb. Sie gibt uns die Möglichkeit, tagtäglich unsere eigenen Fähigkeiten zu erproben und sich daran zu erfreuen. Das heißt,
wir sind bei unseren Aufgaben nicht nur mit dem Kopf, sondern auch
mit dem Herzen dabei. Wir schätzen das gute Gefühl, unsere Energie
und Zeit sinnbringend investieren zu können – mit unserer Arbeit echten Nutzen zu stiften. Für unsere Kunden und unsere eigene Entwicklung. Berufliche Herausforderungen begreifen wir als Chance, auch persönlich daran zu wachsen.
BRAMAC, Christina Prankl
Schilling Wirtschaftsberatung
Josef Schroll, Jörg Neuhold
AGIP Österreich,
Laura Nachtmann
BRAMAC
Mag. Dieter Usleber,
Mag. Evelyn Übl
Gugler GmbH
Promotion /
Verpackungsdesign
ExLibris, Exklusives
für Buchliebhaber
Gugler GmbH
Kampagne
Relaunch
Domäne Wachau
Domäne Wachau,
Roman Horvath
Frisch eingetroffen:
Kreative Veredelung:
Schneller, schöner versandfertig!
FSC-Papier aus Österreich!
Ab sofort wird in der gugler*Buchbinderei gesteppt!
Die Direktadressierungsmaschine
macht‘s persönlich.
Seit wenigen Tagen umfasst unser Maschinenpark
auch eine Nähmaschine. Nein, wir haben nicht vor,
Gucci & Co Konkurrenz zu machen. Vielmehr wollen
wir individuellen Kleinauflagen damit eine ganz besondere Note verleihen – mit einer Steppstichheftung in der Farbe Ihrer Wahl. Umschlag und Innenteil
werden dabei mit einer durchgängigen Naht zusammengeheftet. Dieser kleine handwerkliche Eingriff
gibt individuellen Druckerzeugnissen noch den letzten
Schliff. Vor allem Broschüren und Folder gewinnen
durch die farbliche abgestimmte Naht einen Hauch an
Exklusivität. Interessiert? Wir machen Ihnen gerne ein
unverbindliches Angebot.
Etiketten sind out! Zu viel wertvolle Zeit geht durch das
mühselige Aufkleben verloren und die Optik ist auch
nicht gerade modern. Heute werden Namen, Adressen,
Nummerierungen und sogar Barcodes oft gleich direkt
aus der Datenbank auf das fertige Druckprodukt gedruckt. Und manchmal kann man sich dadurch sogar
die Kuvertierung ersparen. Mit unserer neuen Direktadressierungsmaschine haben sich auch die Möglichkeiten unseres zertifizierten Lettershops deutlich erweitert.
Bis zu 14.000 Exemplare können mit dem im Eigenbau
noch um einige Funktionalitäten ergänzten Gerät personalisiert werden. Und zwar in einer deutlich größeren
Druckbreite als bisher (10 x 600 dpi).
Tel. 02752/500 50 DW 214 oder
[email protected]
Entsprechend dem Bedruckstoff kann aus verschiedenen Tintenqualitäten gewählt werden. Optimale Voraussetzungen also, um auch bei Personalisierungen ein
schönes Druckbild zu erzielen. Ein Beispiel dafür finden
Sie auf der Rückseite dieses Magazins.
Mehr als 100 Millionen Hektar Waldfläche
sind weltweit bereits gemäß FSC-Standards zertifiziert. Tendenz stark steigend.
Genau sagt, um 33 % jährlich. Ähnliche
Zuwachsraten verzeichnet die Nachfrage
nach FSC-Papieren. Jetzt hat auch die heimische Papierindustrie darauf reagiert. Das erste Ergebnis heißt Hello Silk. Das mattgestrichene Bilderdruckpapier erfüllt
höchste Ansprüche und wird in Gratkorn auf Sonderbestellung angefertigt. Mindestbestellmenge: 5 Tonnen.
Also haben wir in unserem Lager gleich einmal Platz geschaffen, um das erste heimische FSC-Papier so oft wie
möglich auch kurzfristig liefern zu können. Die strengen FSC-Kriterien gewährleisten Transparenz vom Baum
bis hin zum Endverbraucher. Als einziger Wermutstropfen dabei sei erwähnt, dass daraus keine Ökobilanz abgeleitet werden kann. Im Sinne eines effizienteren Klimaschutzes wäre es wünschenswert, wenn sich die
Papierindustrie dazu durchringen könnte, künftig auch
die Herkunft des Zellstoffes preiszugeben.
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Öko war bis vor Kurzem das Thema alternativer Randgruppen. Heute erkennen immer
mehr Menschen, dass die Grenzen unseres Planeten langsam, aber sicher
erreicht werden. Glaubt man Klimaforschern, dann ist es sogar schon 5 nach 12.
Keine ermutigenden Prognosen, aber auch kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken.
Die Möglichkeiten zu einem nachhaltigen Lebensstil sind vielfältig und „Grün“ steht so hoch
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> > > N eulich im P flanzenfachmarkt. . .
Ein paar Liter Rasenerde zur Ausbesserung des privaten „Fußballplatzes“ sind gefragt.
Das Angebot der Woche wird bereits von einem älteren Herrn studiert. „Ohne Torf“ steht da plakativ auf
der Verpackung. „Aha“, meint der Interessent. „Wusste gar nicht, dass Torf dem Rasen schadet.“
„Nein, nein“, belehrt uns die Verkäuferin. „Torf ist halt eine Substanz, die begrenzt verfügbar ist und sich
nur sehr langsam wieder nachbildet.“ „Aha, aber ist das jetzt gut oder schlecht für den Rasen“,
will der Pensionist wissen. „Es ist gut für die Umwelt, wenn Sie diese torffreie Erde kaufen“, wiederholt
die Verkäuferin. „Ich will aber einen schönen Rasen und kein Mittel für den Naturschutz.
Heutzutage ist ja eh fast alles gut für die Umwelt.“ Und die Moral von dieser G’schicht. Der gute Mann hat
irgendwie Recht und irgendwie auch wieder nicht. Denn die grüne Welle hat
mittlerweile tatsächlich fast alle Bereiche unseres Lebens erfasst. Doch längst nicht alles,
was grün glänzt, ist auch wirklich nachhaltig. Aber das ist eine andere Geschichte.
titelstory
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im Kurs wie schon lange nicht. Kein Wunder, ist ja auch die Farbe der Hoffnung.
grünen
Bereich
Leben im
Es soll ja immer noch Menschen geben, die mit einem
grünen Lebensstil bestenfalls ein Blatt Rucola auf dem
argentinischen Hüftsteak verbinden. Oder mit spontanen Adventure-Trips in die unberührte Natur. Ja, ja
– natürlich im serienmäßig schlammverzierten Geländewagen. Was dachten Sie denn? Bevor Sie Ihre Meinung über solche Zeitgenossen festlegen, rasch ein
kleines Geständnis: Ja, auch der Verfasser dieser Zeilen hat noch vor einigen Monaten ernsthaft mit dem
Kauf eines SUV spekuliert. Tatsache. Die Frage war nur
noch, ob „Sports Utility Vehicle“ oder „Sexy Utility Vehicle“. Was daran sexy sein soll, 15 Liter Sprit durch
den Auspuff zu blasen, war mir allerdings schon damals nicht ganz klar. Aber dann kam der Inhaber eines Medienhauses, dessen Name hier nichts zur Sache tut, und der Klimawandel. Zwei Einflussfaktoren,
die man unmöglich verdrängen kann, und so habe ich
getan, was Menschen seit Menschengedenken tun:
Ich habe mich den veränderten äußeren Bedingungen angepasst. Vor allem mein Mindset, also meine
Art der Wahrnehmung und die Reihung meiner Prioritäten. Und damit ist der Grundstein für einen nachhaltigen Lebensstil eigentlich auch schon gelegt. Denn
es heißt zwar: „Was ich nicht weiß, macht mich nicht
heiß.“ Aber das Ganze funktioniert natürlich auch umgekehrt. Je mehr spezifisches Wissen abgespeichert
wird und je mehr Zusammenhänge erkennbar werden, umso schwieriger wird es, sein gewohntes Leben
fortzusetzen. Schuld daran ist ein Phänomen, das Psychologen als Kognitive Dissonanz bezeichnen. Demnach sind wir glücklicher, wenn unser Tun mit unserem Wissensstand übereinstimmt. Aber Vorsicht! Allzu
viel Wissen macht das Leben nicht notwendigerweise einfacher.
Wenn Sie sich von derartigen Aussichten partout
nicht abschrecken lassen wollen, lesen Sie ruhig weiter. Könnte gut sein, dass Sie hier den einen oder anderen Hinweis finden, wie Sie die Welt retten können,
und dafür ein Stück Lebensqualität geschenkt bekommen. Entgegen der weit verbreiteten Meinung hat ein
nachhaltiger Lebensstil nämlich weit weniger mit Verzichten zu tun als mit Genießen. Also mit der bewussten Erfüllung echter Bedürfnisse. Und dabei zeigt sich
dann natürlich auch das, was durchaus verzichtbar ist.
Aber der Reihe nach.
Die Sache mit dem Ressourcenverbrauch.
Am Anfang meines persönlichen Klimawandels stand
eine einigermaßen irritierende Entdeckung: Mein Fußabdruck ist viel zu groß! Wie konnte das sein? Ein geborener Naturfreund und Jahresnetzkartenbesitzer,
der Pasta jedem Schnitzel vorzieht, Sojamilch-Packerln sammelt und weniger aufs Gas, dafür aber dynamisch durch jedes Stiegenhaus steigt. Wie kann so
ein Mensch einen Ressourcenbedarf haben, der die
ökologischen Grenzen unseres Planeten sprengt. In
Zahlen: Würden 6,7 Milliarden Mitmenschen die gleiche Menge verbrauchen wie ich, würden wir 2,3 Erden benötigen. Kein Grund, in Hysterie auszubrechen.
An Möglichkeiten seinen ökologischen Fußabdruck zu
verkleinern, mangelt es wahrlich nicht. Einige Empfehlungen werden auf www.mein-fussabdruck.at gleich
mitgeliefert.
Die erste lautet: „Fliegen Sie so gut wie nicht mehr.“
Das muss ich mal verdauen. Gerade jetzt, wo der
schwache Dollar förmlich danach schreit, endlich wieder mal meine Lieblingshauptstadt in Übersee zu besuchen. Aber auch Flugemissionen kann man natürlich
kompensieren. Also schnell mal den Emissionsrechner
auf der Atmosfair-Website gecheckt.
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grünen
Bereich
Leben im
Trendforscher haben dafür den Begriff
LOHAS geprägt. Die Abkürzung für einen Lifestyle Of Health And Sustainability.
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Sind wir nicht alle ein bisschen
LOHAS?
Das Ergebnis: Einmal VIE–JFK und retour schlägt sich
mit 4.480 kg CO2 in der persönlichen Ökobilanz nieder.
Nein, nicht pro Flugzeug, pro Person(!). Für € 104,–,
die in ein Klimaschutzprojekt investiert werden, könnte man das Ganze aber ausgleichen. Zugegeben, das
wäre nicht ganz konsequent, aber zumindest besteht
noch kein Anlass, New York ganz von meiner Landkarte zu streichen. Sicherheitshalber wird der Newsletter der „Most friendly Airline“ aber gleich einmal abbestellt, um erst gar nicht in Versuchung zu kommen.
Bleiben immer noch einige durchaus ansprechende Destinationen im ÖBB-Newsletter – im Nachtzug
nach Paris? Avec plaisir! Nicht zu vergessen der Wasserweg, auf dem man neuerdings per Schnellboot von
Wien direkt ins florierende Bratislava gelangt.
Angasen!
Die Lösung aller Mobilitätsprobleme?
Womit auch schon ein Teil der nächsten Empfehlung
eingelöst wäre: „Deutlich weniger, langsamer und
möglichst nie allein mit dem Auto fahren.“ Gut möglich, dass die Explosion des Spritpreises eine flächendeckende Umsetzung dieses Vorschlags noch deutlich
beschleunigen wird. So ist beispielsweise in den USA
die Zahl der Öffi-Nutzer innerhalb weniger Monate
um über 10% gestiegen. Hier zu Lande erlebt der alte
Verkehrssicherheits-Slogan „Gleiten statt Hetzen“ eine
Renaissance. Wer sich dran hält, wird nicht mehr als
Gaspedal-Streichler belächelt, sondern mit längeren
Tankintervallen und harten Euros belohnt. Bleibt noch
die Frage, womit der Tank am besten zu befüllen sei.
Biosprit führt ja ganz offensichtlich in eine Sackgasse.
Eine Klimastrategie, die bewirkt, dass Menschen hungern müssen und wertvolle Regenwälder zum Anbau
von Monokulturen gerodet werden, ist wohl kaum als
zukunftsfähig zu bezeichnen. Bleibt nur noch eines:
Angasen! Ja, warum eigentlich nicht auf CNG (Compressed Natural Gas) umsteigen. Günstiger und umweltfreundlicher wär’s allemal. Natürlich nur als Zwischenlösung. Glaubt man Audi-Chef Rupert Stadler,
dann werden wir innerhalb der nächsten zehn Jahre
endlich Elektroautos chauffieren können.
Von 60 g auf 1,2 kg in vier Wochen.
Eindeutig zu lange, sagt mir mein Hausverstand. Womit wir bei der nächsten Anweisung der Footprint-Redaktion wären: „Weniger Fleisch und tierische Produkte
essen sowie lokale und jahreszeitgerechte Bioprodukte bevorzugen.“ Zugegeben, der erste Halbsatz klingt
im ersten Moment ein wenig nach einem Fastenaufruf. Sollte aber wohl eher als Appell an den Gourmet
in uns verstanden werden. „Weniger oft, dafür bessere
Qualität“, lautet die Devise. Ein Beispiel: Das klassische
Supermarkt-Henderl wird in gerade mal vier Wochen
von 60 g auf 1,2 kg gemästet. Perfekte Voraussetzungen für ein unvergessliches Geschmackserlebnis? Mitnichten. Eine Alternative: prächtige Hühner, die ganze
240 Tage lang unbeschwert zwischen Streuobstwiesen, Weinhügeln, Kastanien und Mischwäldern herumstreifen, bevor sie aufgetischt werden. Gibt’s wirklich,
im steirischen Sulmtal. Hat natürlich seinen Preis. Aber
wer sagt denn, dass man sich jeden Sonntag über ein
Brathendl beugen muss. Zur Abwechslung empfiehlt
sich ein Ausflug zu den Mitgliedsbetrieben der „Niederösterreichischen Wirtshauskultur“. Hier lautet die
Devise: Regionalität ist Trumpf! Waldviertler Erdäpfel,
Kraut und Rüben aus dem Wienerwald und Wachauer
Marillen liefern die Basis für viele feine Gerichte.
Fair Trade, what else?
Der Hausverstand sagt mir aber auch, dass irgendjemand draufzahlt, wenn Kartoffeln aus Marokko und
Ägypten oder Tomaten und Paprika günstiger sind als
heimisches Gemüse. In einem österreichischen Supermarkt wurde sogar Schnittlauch aus Indien gesichtet.
Die Frage, wie sich das rechnerisch ausgehen kann,
stelle ich mir da gar nicht mehr. Ich nütze einfach meine Macht als Konsument – und greife daneben. Genau
wie viele andere Menschen auch, die den Wert einer
Ware nicht nur am Preis ablesen. Trendforscher haben
für diese Konsumententyp den Begriff LOHAS geprägt.
Die Abkürzung für einen Lifestyle Of Health And Sustainability. Diese rasch wachsende Gruppe erobert und
verändert die Märkte. Der Schlüssel dazu heißt strategischer Konsum. Die Idee dahinter ist bestechend:
Jeder Einkauf soll nicht nur unser privates Glück befriedigen, sondern gleichzeitig die Lebensstandards
für Mensch und Umwelt auf der ganzen Welt erhöhen. Ein neues Selbstverständnis als Konsument ist
gefragt. Schließlich steuert die Nachfrage das Ange-
Im Zweifelsfall lohnt es sich, einige einschlägige Medien zu nutzen. Als Vorreiter in diesem Bereich profiliert sich „Biorama“, das erste österreichische Magazin
für nachhaltigen Lifestyle. Der erste Eindruck ist modern und erfrischend unideologisch. Für missionarische Kommentare ist kein Platz. Stattdessen liefert das
Gratis-Magazin eine bunte Mischung von Anregungen
für ein lustvolles bewusstes Leben. Im Internet versammelt sich die neue Nachhaltigkeits-Elite auf www.
utopia.de. Hier wächst das Bewusstsein für die vielfältigen Möglichkeiten eines nachhaltigen Lebens nicht
nur durch die Beiträge des Redaktionsteams. Hier wird
Web 2.0 gelebt. Persönliche Beiträge und Kommentare
bereichern jedes einzelne Thema.
Mitunter erfährt man hier auch Dinge, die man nicht
so gern hört. Zum Beispiel, dass im Apple der Wurm
drin ist. Sie wissen schon, diese sympathische IT-Marke, die punkto Modernität und Lifestyle allen anderen
Herstellern um Jahre voraus ist. Laut einer Studie von
Climate Counts hat Apple noch keine sinnvollen Maßnahmen gegen den Klimawandel ergriffen und sollte
von umweltbewussten Konsumenten gemieden werden. Bleibt zu hoffen, dass Mister Jobs und seinen
Kollegen dazu bald was Vernünftiges einfällt. Schön
langsam kommt mein Powerbook nämlich in die Jahre.
Genauso wie mein alter Kühlschrank, der bereits ordnungsgemäß entsorgt und durch ein energieeffizienteres Modell ersetzt wurde.
Alle Energie der Energieeffizienz!
Damit sind wir beim vierten großen Einflussfaktor auf
den persönlichen ökologischen Fußabdruck: „kompakt
wohnen“. Dabei geht es im Wesentlichen um Maßnahmen zur Senkung des Energieverbrauchs innerhalb
und außerhalb der eigenen vier Wände. Also z. B. Wärmedämmung optimieren und erneuerbare Energiequellen nutzen. Und zwar sinnvoll, wenn’s geht. Ich
habe zum Beispiel entdeckt, dass man mit 45°C heißem Wasser genauso sauber wird, wie wenn der Boiler
den Inhalt auf bei 60°C erhitzt. Und Wäsche wird jetzt
angeblich sogar schon bei 25°C rein. Eine grundlegendere Entscheidung wie die Wahl des Waschmittels
ist die Wahl eines Baugrundstücks. Dazu meinen die
Footprint-Experten: Wenn irgendwie möglich nicht irgendwo auf der grünen Wiese bauen, sondern sicherstellen, dass der neue Wohnort auch mit öffentlichen
Verkehrsmitteln erreichbar ist.
Falls Sie planen, auf einer grünen Wiese oder sonst
wo in nächster Zeit einmal ein ausgelassenes Fest steigen zu lassen, noch ein abschließender Tipp: Mit dem
2-Frauen-Betrieb extra-fest gibt es nun auch eine
ethisch korrekte Eventagentur. Warum? Weil eine heiße Party nicht zur Erderwärmung beitragen soll und
die Rettung der Erde gemeinsam mehr Spaß macht.
Und das ist vielleicht sogar das überzeugendste Argument, um sein Leben Schritt für Schritt nachhaltiger
zu gestalten. Oder wie Karlsson vom Dach aus Astrid
Lindgrens gleichnamigem Kinderbuch sagen würde:
„Spaß muss es machen. Sonst mach ich nicht mit!“
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≥www.mein-fussabdruck.at
≥www.atmosfair.or.at
≥www.climatepartner.at
≥www.lohas.de
≥www.karmakonsum.de
≥www.dothegreenthing.com
≥www.cleaneuro.at
≥www.sulmtaler.at
≥www.wirtshauskultur.at
≥www.erdgasautos.at
≥www.biorama.at
≥www.utopia.de
≥www.extrafest.at
≥www.respact.at
Die Sujets der Schweizer Agentur
Polyconsult sollen deutlich machen,
dass Benzin und Diesel
wohl nicht mehr ganz zeitgemäß sind.
Ihre Empfehlung: Erdgas fahren.
Verantwortlich bei Energie Wasser Bern:
Thomas Hügli (Leiter Kommunikation),
Urs Fahrni (Product Manager);
verantwortlich bei Polyconsult: Caroline Bühler,
Astrid Toelle (Beratung), Jürg Tscharner (CD),
Bettina Bodmer (AD), Roger Ghezzi (Text);
Fotografie: Croci & du Fresne.
(Quelle: persönlich.com)
papier:
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bot. Mit unserem Geld geben wir eine Stimme ab: für
Kinderarbeit oder dagegen, für Lohndumping oder dagegen, für ökologische Produktionsstandards oder dagegen. Im Prinzip muss man nur zweimal hinschauen. Einmal auf das klein Gedruckte und dann erst auf
den Preis.
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ihren Kaufentscheidungen die grüne Brille auf.
munken lynx, h‘f offsetpapier weiß, seidig glatt, ungestrichen | grammatur: 150 g/m2 | raster: 70 | veredelung: schmuckfarbe grün | beduftung: vital-öl
Immer mehr Menschen setzen bei
[ 1. Gang ]
Erbsensuppengrün
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Geschmäcker sind verschieden,
heißt es. Natürlich auch, wenn es um eine
Skalafarbe
Schmuckfarbe
Skalenfarbe oder Couleur à la carte?
persönliche Lieblingsfarbe geht.
besonders sorgfältig vorzugehen.
Schließlich sind die ausgewählten Farben
[ 2. Gang ]
wichtiger Bestandteil der so genannten
Gartengurkengrün
Schmuckfarben schmücken garantiert gleichmäßig und deutlich länger.
[ 3. Gang ]
Skalafarbe
Schmuckfarbe
Olivenpestogrün
Mischen Impossible?
Nicht, wenn man eine Farbküche hat.
[ 4. Gang ]
Spinatgrün
Skalafarbe
Um Ihnen die Entscheidung beim nächsten Mal etwas einfacher zu machen, haben wir speziell für Sie einen Vergleich in 5 Gängen kreiert. Sollten Sie bei Ihrer Wahl trotzdem noch
unsicher sein, lassen Sie sich am besten von einem gugler*-Kundenberater Ihres Vertrauens eine individuelle Empfehlung auftischen!
Und damit Sie auch genau das bekommen, was Sie bestellt haben, werfen unsere GrafikerInnen beim Andruck noch einen prüfenden Blick auf das Ergebnis.
[ 5. Gang ]
Minzgrün
„Echtheit“ ist auch bei Druckfarben
ein Zeichen für Qualität.
Druckfarben unterscheiden sich wesentlich durch Eigenschaften, die in der Fachsprache als „Echtheiten“ bezeichnet werden. Welche Echtheiten eine Farbe mitbringen muss, hängt somit ganz von den Anforderungen
bzw. vom Verwendungszweck des Druckprodukts ab.
So müssen beispielsweise Plakatfarben hohe Lichtechtheitswerte haben, damit sie nicht vorzeitig ausbleichen.
Im Vergleich zu einer Farbmischung, die durch das Übereinanderdrucken gerasterter 4-CFlächen entsteht, haben physisch gemischte Farben den Vorteil, dass eventuelle Schwankungen damit von vornherein ausgeschlossen werden. Erbsengrün bleibt Erbsengrün – vom
ersten bis zum letzten Bogen. Wichtig auch
für Plakate und sonstige Verwendungen im
Außenbereich: Hier halten Sonderfarben bis
zu 6-mal länger!
Nach dem Andruck kommt der Moment der
Wahrheit. Der Spektralfotometer gibt Auskunft darüber, wie nahe das Testergebnis
an der Originalfarbe ist. Ein Testprotokoll
wird ausgeworfen. Wenn die Abweichung
zu groß ist, folgt ein Korrekturvorschlag des
Systems. Im Schnitt ist die Farbe nach 1–2
Korrekturen oder 30–40 Minuten druckreif.
Das Gleiche gilt natürlich dann, wenn ein Kunde bei der Druckabstimmung im Haus feststellt, dass der Farbton noch nicht ganz seinen Vorstellungen entspricht. Vielerorts sind
Schmuckfarben jedoch nur auf Bestellung erhältlich, wodurch in diesem Fall viel Zeit verloren gehen würde. Nicht verloren geht in der Farbküche auch die exakte Zusammensetzung
der optimalen Farbe. Diese wird automatisch im System gespeichert. Natürlich muss nicht
jede Farbe wieder aufs Neue analysiert werden. Oft reicht der Griff zum gugler’schen Rezeptbuch. Hier drin finden sich immerhin schon 257 schmucke Sonderfarben, die im Handumdrehen angemischt werden können.
Nur für den Fall, dass die Abbildungen zu diesem Beitrag bei Ihnen eine gewisse Erwartungshaltung wecken – die Antwort ist „Nein!“ Selbst bei gugler* wird nicht mit Lebensmittelfarbe gedruckt. Dafür aber mit sehr umweltschonenden Druckfarben auf rein pflanzlicher Bindemittelbasis. Und das macht wiederum jeden bedruckten Bogen ganz automatisch
ein bisschen grüner.
Darf’s ein bisserl grüner sein?
Thomas Lindorfer,
Team-Leiter und Meister der
Farben, hat der Redaktion
einen Blick in seine Töpfe gewährt.
Schmuckfarbe
Meist werden die Schmuckfarben nach Auftragserteilung beim Druckfarbenhersteller bestellt. Womit allerdings wieder wertvolle Zeit verloren geht. Auf der Schön
sieht man derartigen Anforderungen gelassen entgegen. Schließlich steht der Druckmannschaft eine eigene Farbküche zur Verfügung. Hier wird vor Ort genau
der Farbton zusammengemischt, der den Vorgaben entspricht. Die Methode „Daumen mal Pi“ hat dabei längst
ausgedient. Heute wird die richtige Mischrezeptur in einem ausgefeilten Verfahren ermittelt, das viele Apotheker wahrscheinlich vor Neid erblassen lässt.
Thomas Lindorfer, Team-Leiter und Meister der Farben,
hat der Redaktion einen Blick in seine Töpfe gewährt.
Zu Beginn jeder neuen Farbmischung wird die Referenzfarbe mit einem Spektralfotometer gemessen, wobei natürlich auch der Bedruckstoff berücksichtigt werden muss. Das Messergebnis wird in eine selbstlernende
Software eingespeichert. Im nächsten Schritt will das
Programm wissen, aus welchen Zutaten die gewünschte Farbe zu berechnen ist. Entsprechend den Anforderungen, die das Druckprodukt erfüllen muss, wählt der
„Farbkoch“ seine Zutaten.
Skalafarbe
Schmuckfarbe
Wer je einen Druckbogen oder ein Andruckproof in Händen gehalten hat, weiß vielleicht schon um die Bedeutung der vier eingefärbten Buchstaben am Seitenrand.
CMYK steht für Cyan, Magenta, Yellow und Kontrast.
Jene vier Grundfarben also, aus denen im Rasterdruck
fast jeder beliebige Farbton und jedes Farbbild gedruckt
werden kann. Damit sind aber längst nicht alle Möglichkeiten ausgereizt. Durch den Einsatz von Schmuckfarben eröffnet sich dem Gestalter ein noch wesentlich
größeres Farbspektrum. Meist werden solche Sonderfarben ausgewählt, um wichtige Inhalte optisch hervorzuheben oder dem Corporate Design ein weiteres unverwechselbares Merkmal hinzuzufügen. Der große Vorteil
dabei: Die ausgewählte Farbe ist jederzeit zu 100 % reproduzierbar.
Skalafarbe
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Ziel dieses gestalterischen Regelwerks ist ein möglichst
unverwechselbares Erscheinungsbild. Und dazu greifen
GestalterInnen und letztlich auch unsere Drucker gern
einmal in Farbtöpfe, die nicht ganz alltäglich sind.
Schmuckfarbe
branchennews
Corporate Identity.
Werden Broschüren oder Folder folienkaschiert, ist z.B.: Alkali-Echtheit gefragt. Druckfarben, bei denen diese Eigenschaft nicht gegeben ist, würden im Zuge der Kaschierung oder
oft erst viel später unverwünschte Farbveränderungen zeigen.
Auf Basis der gewählten Grundfarben liefert das System binnen Sekunden verschiedene
Vorschläge, inklusive der zu erwartenden Abweichung vom Referenzfarbton, die als Delta
E ausgewiesen wird. Mit anderen Worten: Der Farbkoch sieht bei jedem Rezeptvorschlag
auf einen Blick, ob die Farbtoleranz noch im grünen Bereich ist.
Sodann wird aus allen Vorschlägen des Systems ein Rezept ausgewählt, eine Probemischung angerührt und an einem speziellen Andruck-Gerät angedruckt. Dieser Test liefert
gleichzeitig exakte Informationen über den Farbauftrag. Je nach Papiertyp (gestrichen oder
ungestrichen) ist mehr oder weniger Farbauftrag erforderlich, um das gewünschte Ergebnis zu erreichen.
branchennews
Unternehmen sind gut beraten, dabei
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Neues im Netz. Made by gugler*
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Green IT – eine Branche entdeckt
den Klimaschutz
In der Informationstechnologie-Branche grünt es gewaltig. Kaum eine Messe, die nicht mit grünen Lösungen
lockt, kaum eine Fachpublikation, die nicht zumindest auf einer Seite „green IT“ zum Thema macht.
Wirklich erstaunlich, was da plötzlich alles „green“ wird oder „eh schon immer ist“. Was nicht heißen soll, dass viele dieser Anregungen
www.amag.at
branchennews
Wie sollte es anders sein: „Grün“ endet bei gugler* natürlich nicht beim Druck. Letztes Jahr haben wir begonnen, auch im IT-Bereich „Grün“ zum Thema zu machen.
Nach einigen Recherchen und dem Besuch von Vorträgen und Messen haben wir schließlich mit der Umsetzung begonnen.
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Michael Schützenhofer
ist Leiter der Unit Neue Medien & IT
bei gugler* cross media.
Der erste Schritt war die Umstellung im PC-Bereich auf
so genannte ThinClients. Dabei wird die Rechenleistung
von „herkömmlichen“ PCs auf Server verlagert und der
PC am Arbeitsplatz durch ein kleines Gerät ersetzt, das
weder eine Festplatte noch ein DVD-Laufwerk besitzt.
Daher wird für die Wärmeabfuhr auch kein Lüfter benötigt. Diese Geräte sind in der Anschaffung preisgünstig,
benötigen extrem wenig Strom und sind zudem auch
noch sehr leise, um nicht zu sagen: lautlos. Nach anfänglicher Skepsis erfreuen sich die kleinen Helfer inzwischen großer Akzeptanz. Seit letztem Jahr haben wir
gut 20 PCs durch ThinClients ersetzt. Die Stromersparnis
dadurch pro Jahr: ca. 5 MWh! Da ThinClients auch noch
vergleichsweise günstig sind, amortisiert sich die Anschaffung bereits nach einem Jahr! Dazu kommt, dass
diese auch länger eingesetzt werden können, als herkömmliche PCs, deren Rechenleistung oft schon nach 3
Jahren nicht mehr ausreicht.
Nachdem wir immer mehr Rechenleistung auf Server
verteilen, war der nächste Schritt die Virtualisierung der
Server. Damit können auf einen physischen Server mehrere virtuelle Server betrieben werden. Dafür wird ein
entsprechend leistungsfähiger Server eingesetzt, der
aber im Vergleich zu mehreren schwächeren Servern
wiederum wesentlich weniger Strom benötigt.
Auch ohne Neuanschaffungen lässt sich Energie sparen. So haben alle modernen Monitore inzwischen einen
Standbymodus mit einem Verbrauch von einem Watt
pro Stunde. Verzichtet man auf die Berieselung bunter
Bildschirmschoner, läuft auch der Stromzähler langsamer. Bei gugler* schalten daher bei den Arbeitsplätzen,
wo dies möglich ist, die Monitore nach 15 Minuten Inaktivität bereits in den Standbymodus. Schaltbare Steckerleisten tun ihr Übriges, um unnötige Stromfresser
wie Ladegeräte über Nacht stromlos zu schalten.
Damit haben wir unsere Möglichkeiten natürlich noch
lange nicht ausgeschöpft. Als Nächstes werden wir unsere Lieferanten in die Pflicht zu nehmen, einen nach
dem anderen überprüfen und wenn nötig auch wechseln. Letztes Monat wurde deshalb ein Lieferant im Bereich „recycelte Toner“ gewechselt. Hier haben wir mit
item.at einen Partner gefunden, der ökologisch vorbildlich agiert und dies auch belegen kann. Auch das Konzept eines neuen Serverraums, der weniger Kühlleistung
benötigt, ist schon in Planung. Freilich gibt es auch Produkte, an denen wir nicht vorbeikommen, da es keine
echte Alternative dafür gibt. Denn „grün“ hin oder her:
Die Qualität unserer Arbeitsleistung darf darunter natürlich auf keinem Fall leiden!
branchennews
durchaus Sinn machen. Auch bei gugler* wurde die IT-Infrastruktur in den letzten Monaten gezielt begrünt.
www.domaene-wachau.at und shop.domaene-wachau.at
www.duropack.at
Zu guter Letzt noch eine gute Nachricht für alle Apple-Fans. Laut Greenpeace hat das Unternehmen endlich zählbare Erfolge in puncto nachhaltige Produktgestaltung aufzuweisen und damit auch einen Sprung im
Ranking gemacht – vom unrühmlichen letzten Platz ins
vordere Mittelfeld. Tendenz: weiter steigend. Vielleicht
hilft die nebenstehende Grafik ja auch Ihnen bei der einen oder anderen Kaufentscheidung.
eMarking
macht Schluss mit unübersichtlichen
(Online)korrekturen
www.radland.at
Mehrere nachvollziehbare Korrekturzyklen, Korrigieren
durch mehrere Lektoren gleichzeitig, Korrekturen
über einen Standard-Webbrowser – das ist eMarking.
eMarking ist der Name eines neuen Tools, das den Weg zum druckfertigen Dokument in vielen Fällen erheblich
beschleunigen kann. Und so funktioniert’s: Alle an der Korrektur beteiligten Personen erhalten eine E-Mail mit einem
Weblink. Jede Korrektur, die einmal in dem Dokument vermerkt ist, kann sofort von den anderen Lektoren eingesehen
werden. Gerade wenn die Zeit drängt und mehrere Lektoren zuständig sind, leistet dieses Werkzeug wertvolle Dienste.
Am besten, Sie schauen sich das Ganze gleich einmal online an: http://emarking.gugler.at
www.zizala.at
Crossmedia-Trends
Heroks Marketing-Blog
Firmenwissen
online teilen
Gewinn
mit Sinn
Wer heute eine Begriffserklärung sucht, greift
nicht mehr zum Universallexikon. Er sucht in
Onlinenachschlagewerken wie Wikipedia. Aber
wie weit nutzen Unternehmen die Chance des
kollaborativen Wissens?
Mehr und mehr Produkte umgeben sich mit
einem umwelt- und klimafreundlichen Mäntelchen. So weit, so grün. Bloß, diese Strategie
hat schon in der Politik nicht gefruchtet und
wird auch in der Wirtschaft keine substanzielle
nachhaltige Entwicklung bewirken.
Wikis werden nicht von Verlagen herausgegeben, sie
werden von einer Vielzahl von Internet-Nutzern selbst
geschrieben. Das macht Wikis zum aktuell leistungsstärksten Instrument für Wissensmanagement. Gemeinsam haben die Wikipedianer in erstaunlicher
Geschwindigkeit ein Lexikon geschaffen, das mit der
Encyclopaedia Britannica mithalten kann.
Damit sollten die großen Vorteile auch für Unternehmen bewiesen sein. Aber nur wenige wagen den
Schritt zum Einsatz von Wikis im Unternehmen – sei
es im eigenen Intranet oder gar via Extranet für Kunden und Partner. Laut einer aktuellen Studie von Cisco Systems bezeichneten 51,9 Prozent der 335 befragten Manager die Bereitschaft zur Wissenskooperation
in Österreich als „kaum vorhanden“. Wer jedoch effizient mit anderen kooperiert, ist produktiver, schneller und verschafft sich einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil.
Warum funktionieren öffentliche Wikis? Weil das System einfach zu bedienen ist, und niemand gefragt
werden muss. Und weil die Beiträge sichtbar und damit anerkannt sind. Per Mausklick können alle, die an
einem Artikel mitgearbeitet haben, angezeigt werden.
Warum gelingt es nur zögernd, Wikis auch in unsere Firmenkulturen zu integrieren? Weil dafür bisherige Strukturen der Führung und Zusammenarbeit über
Bord geworfen werden müssen.
Doch die Mühe lohnt sich allemal. Probieren Sie’s aus!
Sie werden staunen, wie rasch Sie Kommentare und
Korrekturvorschläge auf einen Eintrag auf www.wikipedia.de erhalten. So rasch und umkompliziert könnte
das Wissen Ihrer Mitarbeiter auch in Ihrem unternehmenseigenen Wiki genutzt werden. Sollten Sie wissen
wollen, wie man ein Firmen-Wiki aufbaut ist, schauen
Sie lieber persönlich vorbei. Das hauseigene g*wiki ist
allemal einen längeren Blick wert.
Wird Ökologie nur vordergründig in der Werbung verwendet, ohne auch die Kernbereiche eines Unternehmens entsprechend umzugestalten, handelt es sich um
eine Art von Pseudo-Öko-Marketing oder – noch moderner – um Greenwashing. Kurzfristig kann es durchaus
sein, dass Unternehmen mit ökologischen Scheinlösungen oder ökologischen Teillösungen erfolgreich sind.
Günther Leucht | [email protected]
Reinhard Herok | [email protected]
Auf Dauer werden solche Konzepte aber nicht überleben. Und das ist auch gut so. Konsumenten und eine kritische Öffentlichkeit wirken auch hier schon längst ausgleichend. Echtes Green Marketing, das den gesamten
ökologischen Produktlebenszyklus berücksichtigt und
Umweltlösungen in relevanten Bereichen anstrebt, ist
langfristig erfolgreich. Green Marketing ist das Ergebnis von nachhaltigen Strategien und keine ausgeklügelte Strategie, um Produkte oder Unternehmen ins grüne
Licht zu rücken. Nachhaltigkeits-Marketing bewegt sich
im Spannungsfeld von sozial-ökologischen Problemen
und echten Kundenbedürfnissen.
Voraussetzung für die erfolgreiche Umsetzung ist eine
genaue Analyse beider Pole. Und je größer die Schnittmenge zwischen diesen Polen ist, desto größer sind auch
die Chancen für die erfolgreiche Vermarktung von sozial-ökologischen Produkten und Leistungen. Das nachhaltiges Marketing Sinn macht, zeigt der fortschreitende Bewusstseinswandel auf Konsumentenseite. Immer
mehr Kunden wollen Qualität statt Quantität, Nachhaltigkeit statt Kurzfristigkeit, Sein statt Schein. Und eines
ist auch klar: Auf Unternehmen, die diese Bedürfnisse
verstehen und ihre eigene Verantwortung wahrnehmen,
wartet Gewinn mit Sinn. Eigentlich ganz schöne Aussichten. Was sagen Sie?
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Komm. Garten. Schau!
Ein Spaziergang durch die grüne Oase von Elisabeth Gugler.
Begrüßt werden wir von einem Methusalem namens Susi. Ganze 18 Jahre hat die Hauskatze bereits auf ihrem Buckel. Auf wackeligen Pfoten umkreist sie die Beine ihres Frauerls, ehe sie sich auf dem kühlen Boden eines
überdachten Aufgangs niederlässt. Seit knapp zwei Jahren teilt sie sich das
Revier mit Minki, einer lebhafteren Artgenossin, die sich eines schönen Tages beim Nordic Walking angeschlossen hat und seitdem zur Stammbesetzung des Hauses zählt.
Ein Kurzbericht vom großen gugler*-Grüntee-Test
Großes Glück
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in kleinen Tassen?
Rechts von dem verandaähnlichen Aufgang und einen guten Meter tiefer
verspricht die grünlich schimmernde Oberfläche eines großzügig angelegten Schwimmteiches Abkühlung. Besser gesagt eines Swimming-Teiches. So
bezeichnet die Klosterneuburger Firma Biotop ihre Kombination aus Swimmingpool und Bioteich. Hier fühlen sich Seerosen, Kamm-Molche und winzige Ringelnattern genauso wohl wie schwimmfreudige Landratten. Wie
zum Beispiel ihr Mann Ernst, der die Badesaison heuer bereits Mitte Mai eröffnet hat. Umrandet wird das kühle Nass übrigens von einer Einfassung
aus recycelten Joghurtbechern, erklärt uns Frau Gugler und unterstreicht
damit den Eindruck, dass ökologische Fragen auch in ihrem Privatleben eine
zentrale Rolle spielen.
Es ist heiß heute, die Sonne steht hoch am Himmel. Aber hier auf der Terrasse lässt es sich gut aushalten. Verantwortlich dafür ist ein riesiger Nussbaum, dessen Stamm bestimmt schon mehr als einhundert Jahresringe
zählt. Dieser Schattenspender fungiert gleichzeitig als natürliche Gelsenabwehr. Elisabeth Gugler fühlt sich von dem Baum dagegen magisch angezogen. Genauer gesagt, von der Hängematte, die an einem der mächtigen Äste baumelt. Hier sei einer der wenigen Plätze, an dem sie wirklich zur
Ruhe kommen kann. Schaukelnd mit dem Blick auf das vom Wind gekräuselte Wasser des Teichs rückt die Arbeit wenigstens für einen Moment in die
Ferne. Auch wenn der Arbeitsplatz nur wenige Gehminuten entfernt liegt.
So nah, dass an manchen Abenden das Quaken der Frösche bis zum Betrieb
zu hören ist. Und dann weiß Sie, dass es langsam Zeit wird, sich auf den
Nachhauseweg zu machen.
Grüner Tee boomt. Kein Wunder, verspricht das traditionelle chinesische Getränk doch Genuss
und Gesundheitsvorsorge in ein und derselben Tasse. Grund genug für das gugler*-Team, sich einmal quer durch das
vielfältige Angebot zu kosten.
Laut fernöstlicher Heilkunde ist grüner Tee gesundheitsfördernd. Er befreit von Müdigkeit und Schläfrigkeit, belebt sanft bei allgemeiner Erschöpfung,
fördert die Wachheit, schärft die Wachsamkeit und
unterstützt klares Denken. Zu den anregenden Eigenschaften werden ihm auch zahlreiche entspannende
Wirkungen zugeschrieben. Demnach soll der Tee die
Verdauung verbessern, Nierenbeschwerden vorbeugen, die Haut reinigen, Gelenksbeschwerden lindern
und bei zu hohem Blutdruck und Herzbeschwerden
nützlich sein. Laut neuesten Erkenntnissen hilft grüner Tee, bei Raucherentwöhnung den Nikotin-Entzug
besser zu ertragen. Zudem wurde ein Zusammenhang
zwischen regelmäßigem Grüntee-Genuss und einem
niedrigeren Krebserkrankungsrisiko festgestellt.
Natürliche Vielfalt statt Perfektionismus.
Der durch Trockensteinmauern terrassierte Gartenhang vermittelt eine angenehme Naturbelassenheit. Hier wird offensichtlich nicht mit der Nagelschere an der Verwirklichung eines perfekten Englischen Rasens gefeilt. Hier
darf es ruhig ein bisschen ausschweifender und farbenfroher zugehen. Auch
der zugeflogene Mohn passt da prächtig ins Bild. Auch wenn er sich frech
zwischen die Pfingstrosen schwindelt. Und das sind immerhin die Lieblingsblumen der Gelegenheitsgärtnerin.
Wenige Schritte danach stehen wir vor einer Kräuterspirale. Hier gedeihen
verschiedene, noch zarte Heil- und Küchenkräuter. Gepflegt, begossen und
behütet von Ernst Gugler, der seine grünen Schätze mit einer Bierfalle und
einem zusätzlichen Schneckenzaun vor ihren natürlichen Fressfeinden bewahrt. Andere Tierarten sind dagegen hoch willkommen. Im ganzen Garten
und am Nussbaum sind Nistkästen für Vögel und Insekten auszumachen.
Nur das Igel-Hotel, das hat bis dato noch keine Gäste angelockt. Aber die
Sommersaison hat ja gerade erst angefangen.
Bevor wir unsere Kamera wieder verladen, entdeckt unsere Gastgeberin
noch etwas, das ihr offensichtlich besondere Freude bereitet. Zwei Weinstöcke aus dem Sortiment der Arche Noah ranken seit einigen Monaten an den
Holzwänden der Garage hinauf. Ein kleiner Beitrag, um eine selten gewordene Rebsorte wieder zu kultivieren, und ein weiterer Beweis, dass die Mitglieder dieser Unternehmerfamilie nicht nur einen grünen Daumen haben,
sondern ein großes grünes Herz.
lebensart
lebensart
Sommerfrische unterm Nussbaum.
Glück, Harmonie oder doch lieber Energie?
Sieben Tee-LiebhaberInnen und solche, die es noch
werden wollen, sind der Einladung zur Teatime gefolgt
und genauso viele Tee-Sorten wurden auch getestet.
Um den Geschmackssinn nicht zu überfordern, musste
sich jede Testperson vorab für einen Tee entscheiden,
den sie am liebsten verkosten und bewerten würde.
Ein sonniger Hang mit Blick auf den Melker Hiesberg.
Hinter einem unscheinbaren Holzzaun und einer Naturhecke
eröffnet sich der Blick in das Refugium der Familie Gugler.
Der erste Eindruck: Natur pur. Und würde es den
Begriff „Idylle“ nicht schon lange geben. Man hätte ihn genau
für solche Orte erfinden müssen.
Zur Wahl standen folgende handelsübliche TeebeutelTees: Cosmoveda „Grüner Blütenzauber“, EZA „Ceylon
Darjeeling Grüner Tee“, Meßmer „Grüner Tee“, Milford
„My Green Tea“, Sonnentor „Grüner Glückstee“, Teekanne Teefix „Grüner Tee“, Yogi-Tee „Grüne Energie“,
Yogi-Tee „Grüne Harmonie“.
Der Griff zur Packung war auch schon das erste Kriterium. Wie ansprechend ist das Package-Design? Wie
wichtig sind die Versprechen, die darauf gemacht werden? Gleich vorweg: Der Genuss von zwei Tassen Sonnentor Glückstee hat unseren IT-Rookie David Größbacher nicht spürbar glücklicher gemacht. Aber das
war ja auch nicht wirklich zu erwarten. Positiv aufgefallen ist, dass bei fast allen Verpackungen auf Kunststoff und mitunter sogar auf Metallklammern im Teebeutel verzichtet wurde.
Einen ersten Vorgeschmack vermittelte bei einigen
Sorten bereits das Aroma, das aus der geöffneten Packung drang. Hier konnten vor allem die beiden Yogi-Tees Vorfreude wecken, die zusätzliches Lob für die
abgebildeten Yoga-Übungen auf den Packungen ernteten. Andere dagegen, wie der Meßmer-Tee, ließen
duftende Vorboten vermissen und wollten partout
nicht preisgeben, welcher Geschmack da zu erwarten
sei. Dieser wurde im nächsten Schritt beurteilt.
Bitte beachten Sie den Beipacktext!
Für so manchen brachte der erste Schluck aber eine
herbe Überraschung. Der Tee offenbarte einen unerträglich bitteren Abgang! Zumindest drei Testern war
diese unerwartete Erkenntnis direkt aus ihren Gesichtern abzulesen. Was lernen wir daraus: Erstens, es
macht durchaus Sinn, die angegebenen Ziehzeiten penibel einzuhalten. Zweitens: Nicht jeder Tee will mit
sprudelnd heißem Wasser übergossen werden. Mangels Thermometer konnte die Temperatur aber nur geschätzt werden. Und drittens: Bei manchen Grüntees
wird der erste Aufguss einfach weggekippt. Beim zweiten Mal haben die Bitteraromen ihre Dominanz bereits
eingebüßt und die Sache schmeckt deutlich runder.
Mit einigem zeitlichen Abstand sollte der nächste
Punkt beurteilt werden: Wie wirkt sich dieser Tee auf
mich und mein Wohlbefinden aus? Auch hier fiel das
Ergebnis höchst unterschiedlich aus. Das Spektrum
der Reaktionen reichte von „gar nicht“, über „leicht
anregend“ bis hin zu „entspannend“. Allerdings nur,
wenn man sich auch die Zeit nimmt, den Tee ganz bewusst zu genießen.
Acht Tee-LiebhaberInnen und solche,
die es noch werden wollen,
sind der Einladung zur Teatime gefolgt.
Womit wir schließlich bei dem wahrscheinlich wichtigsten Aspekt des gesamten Grüntee-Trends angelangt wären: „Abwarten und Tee trinken“ kann
nämlich auch als Gegenmodell zu einem Zeitgeist verstanden werden, in dem Leistung und Geschwindigkeit über Nachhaltigkeit dominieren. Frei nach der Devise: „Ich weiß zwar nicht, wohin ich will, dafür bin ich
schneller dort.“ Und genau darüber sollten wir eigentlich alle viel öfter in Ruhe nachdenken. Inspirierende
Tees gibt’s dafür jedenfalls genug.
28
g02
g02
Grüne Kreationen
aus der gugler*-Bioküche
Wie ein Betriebsstandort
zum Refugium für bedrohte
Tiere und Pflanzen wird.
Unser Land ist bekannt für seine Vielzahl an
Naturschönheiten. Viele dieser Landschaften stehen
unter gesetzlichem Schutz, um sie auch für
zukünftige Generationen zu erhalten.
29
Im Auftrag
der Artenvielfalt
Jeden Tag sterben weltweit rund 150 Tierund Pflanzenarten aus. Über 16.000 Arten sind in Gefahr,
bald von dieser Erde verschwunden zu sein.
Auf der Weltnaturschutzkonferenz in Bonn diskutierten heuer 5.200 Experten aus aller Welt über
Möglichkeiten, dieser Entwicklung entgegenzuwirken. Auch Auf der Schön wird schon demnächst
ein Artenschutz-Projekt gestartet.
Zugleich sind diese Schutzgebiete auch Orte der Begegnung
zwischen Mensch und Natur. Gezielt gefördert wird die Wiederentdeckung vieler Kulturlandschaften durch ein Projekt
der Internationalen Naturfreunde. Die so genannten Nature Trails erschließen besonders geeignete Gebiete für eine
sanfte Freizeitnutzung, machen die biologische Vielfalt für
die Besucherinnen und Besucher erlebbar und regen gleichzeitig zu einem bewussten Aufenthalt in der Natur an.
Einer dieser Trails führt entlang der Pielach durch das niederösterreichische Alpenvorland, bis sie schließlich unterhalb von Melk in die Donau mündet. Informationen über
die vielfältige Fauna und Flora und eine Anleitung, die
Flusslandschaft per Rad oder per pedes zu erkunden, liefert
ein kompakter Folder, der im Übrigen klimaneutral produziert wurde. Bestellt werden kann der Westentaschen-Navigator direkt bei den Internationalen Naturfreunden:
Tel.: +43 (0)1 892 38 77 oder [email protected]
Basilikumschaumsuppe
Zutaten:
1 EL Butter
2 Stk. Schalotten fein gehackt
2 Knoblauchzehen
2 EL Dinkelmehl
600 ml klare Gemüsebrühe
gaumenfreuden*
artenschutz im pielachtal
Österreichs
Naturschätzen
auf der Spur
Zubereitet und serviert von Roswitha Kainbacher
250 g Waldviertler Ziegengervais
125 ml Obers
2 Bund Basilikum
Schalotten und Knoblauch in Butter anschwitzen und mit Mehl stauben. Anschließend mit klarer Suppe aufgießen und etwas
einkochen. Basilikumblätter dazugeben und
pürieren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken,
Ziegengervais und Obers zur Suppe geben,
mit dem Mixstab aufschlagen – voilà! Fertig
ist die feine Vorspeise.
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Auszeichnung als Dekadenprojekt
Am 19. Juni 2008 wurde das Projekt „Natura Trails in Österreich“ von der österreichischen UNESCO-Kommission
als offizielles Dekadenprojekt im Rahmen der Bildung für
nachhaltige Entwicklung ausgezeichnet. gugler* cross media gratuliert!
Dr. Erhard Kraus ist nicht nur ein langjähriger Freund der Familie Gugler, sondern auch Mitglied im
wissenschaftlichen Beirat von Lanius. Einer Forschungsgemeinschaft für regionale Faunistik und
angewandten Naturschutz. Mithilfe dieses Vereins soll in den nächsten Monaten ein Programm
erarbeitet werden, um die Biodiversität im Umfeld des g*-Betriebsgebäudes zu erhalten und zu
fördern.
Als Erstes gilt es, dabei rasch eine Lösung für das Vogelschlag-Problem zu finden. Die großzügigen
Glasflächen im Bereich der Bioküche eröffnen Gästen und MitarbeiterInnen zwar einen tollen
Panoramablick. In den Augen vieler Vögel präsentieren sich die durchsichtigen Fronten als
offener Luftraum. Auch die zur Abschreckung angebrachten Greifvogel-Silhouetten verfehlen
ihre Wirkung. Und so findet manches Vogelleben hier ein jähes Ende. Was umso tragischer ist,
wenn es sich dabei um eine besonders gefährdete Art wie zum Beispiel einen Eisvogel handelt,
der hier an der Pielach eines seiner wichtigsten niederösterreichischen Vorkommen außerhalb des
Nationalparks Donauauen hat.
Ein zweiter Aspekt ist die Optimierung des Gründaches, um verschiedenen Tierarten einen Lebensraum zu bieten. Schon jetzt wird das begrünte Flachdach mit seinem Blütenreichtum von vielen
Insektenarten, wie zum Beispiel zahlreichen verschiedenen Wildbienen, bevölkert. Zusätzlich könnte
man die Ansiedlung von Vögeln oder Fledermäusen noch durch die Anbringung von künstlichen
Nisthilfen unterstützen. Für reine Baumhöhlenbrüter wie Kohl- oder Blaumeisen bieten die
altersbedingt zunehmenden Baumhöhlen im Gugler’schen Birnbaum begehrte Nistplätze.
Ein Hoffnungsgebiet für das Artenschutzprojekt Auf der Schön ist natürlich auch die von
Kolbenschilf umsäumte Versickerungsfläche an der Rückseite des Hauses. Hier hat der gelernte
Biologe bei seinem Lokalaugenschein gleich vier verschiedene Libellenarten ausgemacht. Aber
auch Laubfrösche und andere Amphibien würden hier ideale Lebensbedingungen vorfinden.
Ebenfalls zur Diskussion steht die Schaffung eines Öko-Schaugartens. Offiziell gestartet wird das
Projekt mit einer faunistischen Erhebung in den nächsten Wochen.
Weiterlesen im Web:
www.lanius.at | www.naturallianz.de
Dinkeltagliatelle mit
Spinatpesto
Zutaten Pesto:
Weiterlesen im Web:
400 g Blattspinat
www.naturatrails.at
2 EL geröstete Pinienkerne
120 g Parmesan
8 EL Obers
1 Knoblauchzehe, Salz, Pfeffer
Blattspinat waschen und in einer Pfanne mit
heißem Öl zusammenfallen lassen. Nacheinander geröstete Pinienkerne, Parmesan,
Knoblauch, Salz, Pfeffer und Obers dazugeben und pürieren.
Zutaten Tagliatelle:
400 g Dinkelfeinmehl
2 EL Dinkelgrieß
3- 4 Eier
50 –100 ml kaltes Wasser
Salz, Galgantpulver
Mit einer Gabel die Eier und Gewürze gut verquirlen und von innen nach außen Mehl in
die Ei-Masse einarbeiten. Gut kneten, bis Sie
einen geschmeidigen Nudelteig in Händen
halten. Den fertigen Teig in eine Klarsichtfolie
wickeln und eine halbe Stunde rasten lassen.
Danach ab durch die Nudelmaschine! Die frischen Nudeln kurz in Salzwasser kochen, abgießen und mit dem Spinatpesto vermengen.
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Grüne Quellen
Fjarill „Pilgrim“ Öko.
Manchmal geht Musik genau deshalb ins Herz, weil man die Worte nicht versteht. Und den
Kopf braucht man auch gar nicht, um sich von den musikalischen Landschaften faszinieren zu lassen, die das außergewöhnliche Duo Fjarill in seinen Alben entstehen lässt. Die
Klavier spielende und singende Schwedin Aino Löwenmark und die südafrikanische Geigerin Hanmarie Spiegel erzählen von der Kraft der Natur, vom Draußensein, von der Liebe
und anderen starken Gefühlen. Die beiden wollen mit ihrer Mischung aus Pop, Folk, Blues
und Weltmusik weniger verstanden werden, sie wollen gefühlt werden. Im Fall des Rezensenten, der eines schönen Samstagmorgens damit geweckt wurde, ist ihnen das nachhaltig gelungen. Fjarill ist wie ein Spazierung durch das unwirkliche Licht der Mitternachtssonne, wie Ferien auf Saltkrokan. Oder wie es ein Radioredakteur formulierte: „Ihre Lieder
sind der musikalische Beweis für die Schönheit des Einfachen, die Perfektheit des Natürlichen und die Kraft des Wesentlichen.“ Eine deutsche Übersetzung der schwedischen Lyrics wird im CD-Booklet übrigens mitgeliefert.
www.myspace.com/fjarill
Nachhaltigkeit per Podcast
„Das Abenteuer Nachhaltigkeit“
Servus die Radln!
Die Initiative RADLand Niederösterreich verfolgt ehrgeizige Ziele: Der Anteil der Radfahrten soll innerhalb der
nächsten 5 Jahre von 7% auf 14% gesteigert werden.
Damit das Umsteigen noch leichter fällt, gibt’s sogar ein
gefördertes Landesradl.
Spezielle Radlertermine, Radlertipps und Radlrouten finden
Sie im Internet: www.radland.at
Wer nicht lesen will, muss reinhören. Und zwar auf dem Edutainment-Portal „Das Abenteuer Leben“. Die hier angebotenen Podcasts schaffen einen komfortablen und kostenlosen Einstieg in viele Bereiche beruflicher Weiterbildung und der Persönlichkeitsentwicklung, z. B. „Das Abenteuer Nachhaltigkeit“. Hier erfährt der Hörer, wie ein nachhaltiger
Lebensstil aussehen kann und was man selbst als Konsument, als Unternehmer oder auch
als Bürger dazu beitragen kann, dass auch zukünftige Generationen ihre Lebensentwürfe verwirklichen können. Buchtipps, Interviews und Reportagen runden das Bild ab. Verfasst werden die Beiträge von Dr. Michael Schaller, der in Graz eine Agentur für Nachhaltigkeit betreibt.
www.dasabenteuerleben.de
Al Gore, der neue Kühlschrank und Ich.
Peter Unfried, Dumont
Lebe wild und emissionsfrei! Peter Unfried war ein lebensfroher Hedonist, der Ökos verachtete, wie sich das
gehörte. Eines Tages stand er vor der Aufgabe, sein
schönes Leben zu ökologisieren. An einem Sommertag
des Jahres 2006 war es so weit: Peter Unfried kam aus
der Nachmittagsvorstellung. Seufzte. Und wusste: Mist,
es muss sich etwas ändern. Nicht, dass er vor Al Gores
Dokumentarfilm „Eine unbequeme Wahrheit“ noch nie
von der Klimakatastrophe gehört hätte. Selbstverständlich hatte er sich damit beschäftigt; aber unkoordiniert
und theoretisch, wie man es mit vielem macht. Nach
dem Motto: Sicher wichtig, aber man hat ja auch noch
anderes zu tun. „Öko“ schildert eine beispielhafte Entwicklung vom gedankenlosen Genießer zum bewussten Konsumenten, der beherzt an seiner persönlichen
Energiewende arbeitet. Seine amüsant-aufklärerische
Öko-Fibel liefert nebenbei ganz konkrete Handlungsmöglichkeiten: Welches Auto? Welcher Strom? Welcher
Kühlschrank? Wie kann das eigene Haus aussehen? Der
Satz „Ich allein kann ja sowieso nichts gegen den Klimawandel tun“ gilt nicht mehr. Fakt ist: Ich kann etwas tun.
Und Spaß dabei haben.
Neue Werte für die Wirtschaft.
Eine Alternative zu Kommunismus
und Kapitalismus
Christian Felber, Deuticke im Zsolnay Verlag
Der Pielachtalradweg
Der Weg ist das Ziel. Für die von den Naturfreunden erschlossenen Nature Trails gilt das ganz besonders. Wer
seine Radwanderung zudem mit einem Besuch Auf der
Schön verbinden will, der erkundet am besten demnächst
den Pielachtalradweg. Ausgehend von Dobersnigg (Gemeinde Loich) führt die erste Teilstrecke auf einer Länge
von 25 km durch Kirchberg, Rabenstein, Hofstetten-Grünau und Weinburg bis nach Ober-Grafendorf. Von dort
führt die zweite Teilstrecke auf einer Länge von 31 km
über Markersdorf und Loosdorf bis nach Melk an der Donau, wo Anschluss an den Donauradweg besteht.
(Auszug aus der Natura-Trail-Broschüre: „Die Pielach“. Mehr
über dieses Naturfreunde-Projekt lesen Sie auf Seite 26.)
Der Kapitalismus hält keines seiner zentralen Versprechen. Individuelle Freiheit und persönliches Glück rücken für den Großteil der Menschen in unerreichbare Ferne. Die kapitalistischen Kernwerte - Wachstum,
Wettbewerbsfähigkeit, Gewinn - stehen im Widerspruch
zu den fundamentalen Werten der Demokratie: Freiheit,
Menschenwürde und Gerechtigkeit. Welche Werte aber
wollen wir? Christian Felber plädiert in seinem neuen Buch für einen ganzheitlichen „dritten“ Weg. In der
Wirtschaft sollen dieselben humanen Werte gelten wie
in zwischenmenschlichen Beziehungen. Nicht Egoismus,
Konkurrenz und Materialismus sollten belohnt werden,
sondern Selbstbestimmung, Solidarität und ökologische
Nachhaltigkeit.
Greenomics.
Wie der grüne Lifestyle Märkte und
Konsumenten verändert
Eike Wenzel, Anja Kirig und Christian Rauch,
Redline Wirtschaftsverlag
lebensart
L esenswert
32
Aus Müslis von gestern werden hippe Lifestyle-Marktführer von morgen. Biofood und iPod, gutes Gewissen
und Lebensstil-Avantgarde: LOHAS (Lifestyle Of Health
And Sustainability), der grüne Lebensstil, gewinnt immer mehr Einfluss. Öko zu sein, ist sogar sexy. George
Clooney und Angelina Jolie machens vor und mehr als
30 % der Bevölkerung in den USA und Nordeuropa zählen dazu. Die Konsumkultur der nächsten Jahre wird geprägt sein von Menschen, die mit gutem Gewissen gesund und genussvoll leben wollen. Ökologie wird zum
Wachstumstreiber auf den globalen Märkten.
Welche Auswirkungen hat der Trend zu Greenomics auf
unsere Wirtschaft? In der Lebensmittelbranche sind Produkte, die Gesundheit, Genuss, Ökologie und Nachhaltigkeit versprechen, längst erfolgreich. Doch der grüne
Trend beginnt sich auf andere Branchen auszubreiten:
Kleidung, Wohnen, Hightech und Reisen werden Teil
der Greenomics. Und wie verändert der LOHAS-Trend
Schlüsselmärkte wie Tourismus, Handel und natürlich
Gesundheit? Welche Bereiche werden davon profitieren
und wo liegen die Wachstumsmärkte? Das Trendbuch
gibt Antworten auf viele spannende Fragen zur grünen
Wirtschaft von morgen.
munken lynx, h‘f offsetpapier weiß, seidig glatt, ungestrichen | grammatur: 150 g/m2 | raster: 70 | beduftung: vital-öl
31
H örenswert
papier:
lebensart
Interessantes, Inspirierendes und Entspannendes
für Körper, Geist und Seele.
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Der Künstler,
kunst schaffen
der auch Filme macht
Edgar Honetschläger
über die Neugier,
die Zeichnung und die
Zukunft der Menschheit.
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„Tokyo Plain“. So heißt das Buch, das er am Vorabend
Ein Fenster in eine schöne Zukunft
„Ich lebe von der Zeichnung“
Sein nächster Ausbruchsversuch aus der geliebten Megalopolis steht allerdings unmittelbar bevor.
Noch heuer soll in Brasilien sein zweiter Spielfilm
entstehen. Das Drehbuch ist fertig, die Finanzierung
steht, ein Lektorat an der Uni in Brasilia wartet.
Nicht ganz so lange muss man hier zu Lande auf die
nächste Aufstellung von Edgar Honetschläger warten. Bereits im nächsten Jahr präsentiert die Kunsthalle Krems einen umfassenden Einblick in seine Arbeit. „Hier wollen wir veranschaulichen, dass alle
meine Tätigkeiten durch die Zeichnung zusammengehalten werden. Die Zeichnung ist die Grundlage
meines Tuns. Ich habe in meinem Archiv fast 6.000
Zeichnungen. Und ich lebe auch von der Zeichnung.
Die Zeichnung bezahlt mein Essen. Durch Filmen
kann man kein Geld verdienen, höchstens Renommee gewinnen. Ausnahmen bestätigen wie immer
die Regel, wie heuer der österreichische Regisseur
Stefan Rusowitzky erfahren durfte.
Honetschläger kann die Freude über diesen Oscar
durchaus teilen. Gleichzeitig bemerkt er ob der allgemeinen Hype eine merkwürdige Diskrepanz: „Wir
Europäer sind doch so stolz auf unser Filmschaffen, das so anders ist als das amerikanische. Und pochen immer auf unseren künstlerischen Zugang zum
Film. Dann kriegt einer von uns da drüben eine Statue und plötzlich komm ich mir in Europa vor wie in
der tiefsten Filmprovinz. Ich will diese Auszeichnung
nicht schlechtmachen, aber man sollte einfach viel
gelassener umgehen damit.“
Bevor die Koffer gepackt werden, gilt es noch die
letzten Recherchen abzuschließen. Der Weg dazu
führt nach Mailand, zu einem den renommiertesten
Männer auf dem Gebiet der Genforschung. Schließlich soll dieser Film einen weiten Horizont aufmachen – in die Zukunft der Menschheit. Honetschläger will mit diesem Projekt einen Ausblick geben, wie
unsere Welt in 12 Millionen Jahren aussehen könnte.
Und damit gewissermaßen ein Gegenstück zur aktuellen Weltuntergangsstimmung liefern. Positive Science-Fiction im besten Sinn. „Schon im Mittelalter
hat man sich vor nichts mehr gefürchtet als vor der
Apokalypse. Egal, wie weit man zurückgeht in der
Geschichte. Der Mensch hat immer Angst davor gehabt, dass ihm der Himmel auf den Kopf fällt.“ Dennoch ist er weit davon entfernt, die globalen Probleme zu verleugnen: „Natürlich leben wir in einem
realen Bedrohungsszenario. Aber mich interessieren
viel mehr die Visionen, wie es weitergeht. Der Film
soll ja auch etwas tun. Ich versuche, ein Fenster aufzumachen in eine mögliche, sehr schöne Zukunft.“
unseres Gesprächs im Prunksaal der Österreichischen Nationalbibliothek präsentiert hat. Ein Bildband, der keine
Klischees bestätigen will, sondern Einblicke in das echte Tokio
gewähren will. In eine Stadt, die seiner Meinung nach
Weiterlesen im Web:
graugrün ist. Und er muss es ja wissen. Schließlich hat er hier
www.honetschlaeger.com
bereits acht Jahre seines Lebens verbracht.
Er, das ist übrigens Edgar Honetschläger. Ein gebürtiger Österreicher mit einem Pass, der ihn als echten
Kosmopoliten ausweist. Begonnen hat das alles bereits in jungen Jahren, in denen er regelmäßig nach
England „verschickt“ wurde. Der Sprung über den großen Teich ließ nicht lange auf sich warten. Ganze vier
Jahre lebte und arbeitete er in Los Angeles, San Francisco und New York. Hier entdeckte er auch seine Affinität für die japanische Kultur. Der Beginn des ersten
Golfkriegs beschleunigte seine Entscheidung, sein Erspartes in einen Flug nach Tokio zu stecken. Und über
seine Ankunft am Narita Airport sagt er: „Hier hab ich
zum ersten Mal in meinem Leben das Gefühl von zuhause verspürt. Das kannte ich bis dahin nicht.“ Drei
Wochen später wurde die gesamte Habe nach Tokio
übersiedelt. Das war 1991 und bis heute ist das Land
der aufgehenden Sonne eine der wenigen Konstanten
in seinem bewegten Leben.
Sich selbst definiert Honetschläger als Künstler,
der auch Filme fürs Kino macht. Und im besten Fall
wird auch er demnächst Gelegenheit haben, sich
in Gelassenheit zu üben. Besteht „Die Zukunft der
Menschheit“ auf internationalen Festivals, wird der
Film bereits im Herbst 2009 in heimischen Kinos zu
sehen sein.
Edgar Honetschläger,
Bernhard Winkler
(Artdirection) und Michael
Mauracher (Galerie Fotohof
Salzburg) bei der Druckabstimmung in Melk
„Dort gibt’s keinen Jesus und keinen Freud.“
Dass er dort eines Tages vielleicht sogar „picken bleiben“ könnte, hält er aber nicht für realistisch.
Zu groß ist seine Neugier. Zu wichtig die Chance, sich
von anderen Kulturen inspirieren zu lassen. „Meine
ganze Arbeit nährt sich aus dem Wechsel. Ich will einfach alles wissen. An allen Orten der Welt, die mich interessieren, will ich gelebt haben. Und je ferner uns
eine Kultur ist, desto spannender finde ich sie. Über
Japan sage ich immer: Dort gibt’s keinen Jesus und
keinen Freud. Das erzeugt eine andere Art Mensch.
Deswegen interessiert mich das.“
Produziert in Melk, präsentiert im Prunksaal
der Österreichischen Nationalbibliothek in
Wien. „Tokyo Plain“ vermittelt optisch und
auch haptisch einen authentischen Eindruck
von der Megalopolis.
kunst schaffen
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Gestatten, Grünberger.
Günther Grünberger!
Medieninhaber und Verleger: gugler* cross media,
Auf der Schön 2, 3390 Melk/Donau, Tel. +43 2752/500 50-0,
Fax +43 2752/500 50-8888, [email protected] *
Kalvarienberggasse 68, 1170 Wien, Tel. +43 1/367 07 05-0,
Fax +43 2752 /500 50- 8888, [email protected]
Herausgeber: Ernst Gugler * Chefredaktion: Mag. Gerald Lauffer
Autoren: Michael Schützenhofer, Reinhard Herok, Günther Leucht
Fotos: Michael Liebert * Art Direktion: Barbara Riegler * Grafik:
Stephanie Alfery * Papier: Munken Lynx, 150 g u. 240 g, von Arctic Paper
Druck: gugler* cross media * Produziert mit Strom aus erneuerbaren
Energiequellen * Klimaneutrale Produktion gemäß den Anforderungen
von greenprint*, www.greenprint.at
impressum
mitarbeiterporträt
Impressum
Abdruck, Vervielfältigung oder Zitierung des Inhalts oder Teilen davon
vorbehaltlich schriftlicher Genehmigung durch den Herausgeber.
Erscheinungsweise: 2 x im Jahr
* Auflage: 3.000 Stück
Auf den Schultern des Lagerverwalters lastet große Verantwortung.
Eine einzige falsche Entscheidung und die gesamte Druckauflage hat sich
Danke sagen wir diesmal der Firma Arctic Paper, die das umweltfreundliche
FSC-Papier Munken Lynx für diese Auflage zur Verfügung gestellt hat.
Produziert wird dieses im schwedischen Munkedals, an einem Ort, an
dem der Fluss Örekil auf den Gullmarsfjord trifft. Dort hat man schon in
den 60er Jahren erkannt, dass Papierproduktion mit einer großen
Verantwortung gegenüber der Umwelt verbunden ist. Heute ist Arctic Paper
Munkedals eine der umweltfreundlichsten Papierfabriken der Welt.
Mehr über Arctic Paper und Munken unter www.arcticpaper.com oder
bei [email protected].
Entwertet durch das scharfe Messer der Papierschneidemaschine, an der der gelernte Bürokaufmann seit gut zwei
Jahren seinen Dienst versieht. Also hält er sich an die Devise „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser“, und misst regelmäßig nach, um jedes Risiko auszuschalten. Die körperliche Beanspruchung ist im Vergleich zu seiner früheren
Tätigkeit ungleich größer. In Summe gehen jedes Jahr 200
Tonnen Papier durch die Hände dieses Mannes. Günther
Grünberger hat damit kein Problem: „Ich bin eh ein kerniger Typ und ich beweg mich auch gern.“
In seiner Freizeit bewegt er sich beispielsweise mit dem
Mountainbike durch den eigenen Wald (!) oder mit Freunden auf dem Fußballplatz. Allerdings nur noch hobbymäßig. Der Schichtbetrieb bringt ihm zwar viele Vorteile, verhindert aber ein regelmäßiges Training.
Als Fan schlägt sein Herz schon lange für Rapid Wien. Hin
und wieder zieht es den jungen Mann daher auch nach
Hütteldorf, wo er den Grün-Weißen vor Ort die Daumen
drückt. Sein Tipp für die EURO 08™ war: Rot-Gelb-Rot –
also Spanien!
munken lynx, h‘f offsetpapier weiß, seidig glatt, ungestrichen | grammatur: 240 g/m2 | raster: 70 | beduftung: vital-öl
The mark of
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binnen Sekundenbruchteilen in Altpapier verwandelt. gugler* denkt weiter

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