Financial Literacy – die schwierige Messung eines „Life Skill“
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Financial Literacy – die schwierige Messung eines „Life Skill“
WISSENSCHAFT x Forschungsbeiträge Financial Literacy – die schwierige Messung eines „Life Skill“ Methodische und inhaltliche Überlegungen zur Messung des kompetenten Umgangs mit Geld und Finanzen AO. UNIV.-PROF. DR. BETTINA GREIMEL-FUHRMANN Universitätsprofessorin am Institut für Wirtschaftspädagogik WU Wien [email protected] Abstract Der Beitrag analysiert Items, mit denen in der jüngeren Vergangenheit in groß angelegten internationalen Studien das Finanzwissen und dessen Anwendung zur Lösung von finanziellen Problemstellungen gemessen worden ist. Die Analyse zeigt deutlich, dass es sowohl inhaltliche als auch methodische Schwachpunkte gibt, die die Qualität der Messung beeinträchtigen. Darüber hinaus stellt sich die übergeordnete Frage, was Finanzkompetenz ist und mit welchen Aufgabenstellungen die Kompetenzmessung gelingen kann. 1. Problemhintergrund und Zielsetzungen Am 9. Juli 2014 hat die OECD in Paris die Ergebnisse der Untersuchung der financial literacy von 15-Jährigen in 18 Ländern im Rahmen des Programme for International Students Assessment PISA 2012 veröffentlicht (vgl. OECD 2014). Als im Jahr 2003 in der OECD die Entscheidung gefallen war, financial literacy zu einem wesentlichen Thema zu machen, hätte vermutlich kaum jemand vermutet, dass diese Fähigkeit, vernünftige finanzielle Entscheidungen zu treffen, einmal gemeinsam mit Leseverständnis, mathematischen und naturwissenschaftlichen Fähigkeiten sowie Problemlösungsfähigkeiten in die PISA-Erhebungen aufgenommen wird. Denn selbst innerhalb der OECD wurde die Entscheidung zum damaligen Zeitpunkt von manchen belächelt (vgl. LABOUL 2014). Nur rund zehn Jahre später zeigt sich ein ganz anderes Bild: Financial literacy wird als Themenbereich sehr ernst genommen und hat trotz deutlicher Kritik am zugrunde liegenden Konstrukt (vgl. SÄLZER & PRENZEL 2014) als eigenes Modul Eingang in die PISA-Erhebungen der OECD gefunden. 29 000 Schülerinnen und Schüler haben im Rahmen von PISA 2012 bereits an diesen Erhebungen teilgenommen, 28 Länder arbeiten gerade an der Entwicklung einer Nationalen Strategie zur Förderung von financial literacy, 18 Länder bereiten sich darauf vor, eine nationale Strategie zu implementieren, und weitere acht Länder haben bereits eine nationale Strategie implementiert und evaluieren diese bereits, um sie weiterzuentwickeln. Financial literacy wird mittlerweile als „life skill“ gesehen und ist in der Tat innerhalb kürzester Zeit auf der Agenda vieler Länder und internationaler Organisationen ein Thema von höchster Priorität geworden (vgl. OECD 2014). Auf den ersten Blick erscheint es eindeutig und klar, dass sich financial literacy auf den verantwortungsvollen und ref lektierten Umgang mit Geld und finanziellen Mitteln und das Treffen von sinnvollen finanziellen Entscheidungen bezieht. Die wissenschaftliche Diskussion zum Begriff sowie zum Konstrukt financial literacy und zu seiner Abgrenzung von anderen Begriffen wie finanical capability, financial knowledge, financial education oder auch financial resilience ist jedoch noch lange nicht abgeschlossen (vgl. APREA et al. 48 wissenplus 5–13/14 2012, HUNG 2009). Analoge Definitions- und Abgrenzungsschwierigkeiten sind auch in der deutschen Sprache festzustellen. Die Definitionen von financial literacy der OECD entsprechen weitgehend dem Verständnis von Finanzkompetenz, wie sie KAMINSKI und FRIEBEL (2012) definiert haben, als „die Summe von Einstellungen, Motivationen, Wertvorstellungen, Kenntnissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten […], die es einem Individuum ermöglichen, sich kompetent und mündig auf dem Finanzdienstleistungsmarkt zu orientieren, es befähigen, seine privaten Finanzen zu organisieren, entsprechend zu handeln und sich an der Analyse und Gestaltung der institutionellen Rahmenbedingungen des Finanzdienstleistungsbereichs zu beteiligen“ (S. 6). Dennoch ist die Abgrenzung zu Begriffen wie Finanzbildung, finanzieller Bildung und finanzieller Allgemeinbildung (vgl. z. B. RETZMANN & FRÜHAUF 2014), Finanzwissen und Finanzerziehung nicht weniger schwierig. Auch das Verhältnis von Finanzkompetenz zu ökonomischer Kompetenz ist noch nicht vollständig geklärt und bedarf noch eingehender Forschung (vgl. RETZMANN & FRÜHAUF 2014). Dementsprechend umstritten und problematisch ist auch die Messung von financial literacy (vgl. SCHMEISER & SELIGMAN 2013). Denn ungeachtet der begriff lichen Unschärfe wurden und werden bereits zahlreiche empirische Erhebungen zu verschiedenen Bereichen, die der financial literacy zugerechnet werden, durchgeführt. Die Zielsetzung des vorliegenden Beitrages besteht darin, am Beispiel ausgewählter groß angelegter, internationaler Erhebungen aus der jüngeren Vergangenheit zu zeigen, mit welchen Items das Finanzwissen und die Fähigkeit, dieses Wissen zur Lösung finanzieller Probleme anzuwenden, gemessen worden sind. Darüber hinaus sollen diese Items aus wirtschaftspädagogischer Sicht im Hinblick auf ihren Inhalt, auf methodische Aspekte sowie auf die Anforderungen an die Testpersonen analysiert und diskutiert werden. Im Mittelpunkt des vorliegenden Beitrags steht daher die Messung von Finanzwissen und seiner Anwendung und nicht die mit diesen Items erzielten Untersuchungsergebnisse und deren Implikationen (vgl. dazu z. B. GREIMEL-FUHRMANN 2013). Im Hinblick auf die o. a. Kriterien werden Items der Untersuchungen Measuring Financial Literacy (vgl. ATKINSON & MESSY 2012), Financial Literacy around the World („FLat World“, vgl. LUSARDI & MITCHELL 2011) sowie der jüngst veröffentlichten PISA-2012-Studie (vgl. OECD 2014) zu dieser Analyse herangezogen. Im folgenden zweiten Abschnitt dieses Beitrags wird das Begriffsverständnis von financial literacy der ausgewählten Studien dargestellt, im dritten Abschnitt werden ausgewählte Items dieser Studien einer inhaltlichen und methodischen Analyse aus wirtschaftspädagogischer Sicht unterzogen und die wesentlichen Erkenntnisse daraus im abschließenden vierten Abschnitt zusammengefasst. 2. Begriffsdefinitionen von financial literacy in den ausgewählten Studien Da es in der einschlägigen Literatur keine einheitliche Definition für financial literacy gibt, ist es – nicht zuletzt im Hinblick auf die Einschätzung der verwendeten Items – wesentlich, zu beachten, wie financial literacy für die jeweiligen Untersuchungen definiert wird. Im Gegensatz zur Financial Literacy around the World-Untersuchung, die keine explizite Begriffsklärung vornimmt (vgl. z. B. LUSARDI & MITCHELL 2011), definiert die OECD für ihre Untersuchungen den Begriff, verwendet allerdings nicht für alle Untersuchungen dieselbe Definition. Für Measuring Financial Literacy definiert sie financial literacy als “a combination of financial awareness, knowledge, skills, attitude and behaviours necessary to make sound financial decisions and ultimately achieve financial wellbeing” (ATKINSON & MESSY 2012). Financial Literacy umfasst demnach Kenntnisse und Fähigkeiten, Einstellungen und Verhaltensweisen, die es den Menschen ermöglichen, in konkreten finanziellen Situationen eine (ökonomisch) sinnvolle Entscheidung zu treffen und finanzielle Probleme zu lösen. Sie trägt daher dazu bei, geordnete finanzielle Verhältnisse zu haben, dem Risiko der Überschuldung vorzubeugen und damit einen gewissen Lebensstandard erreichen und erhalten zu können. Diese Definition hat die OECD bereits in früheren Publikationen (OECD 2005) verwendet. Für ihre PISA-Untersuchung hat die OECD financial literacy neben den klassischen Testbereichen wie Lesen und Mathematik als eigenständiges Konstrukt definiert und der Erhebung die folgende working definition of financial literacy for PISA 2012 (OECD 2013) zugrunde gelegt: Financial literacy “is knowledge and understanding of financial concepts and risks, and the skills, motivation and confidence to apply such knowledge and understanding in order to make effective decisions across a range of financial contexts, to improve the financial well-being of individuals and society, and to enable participation in economic life”. Auch diese Definition beinhaltet das Wissen, das Verständnis und die Fähigkeiten, um Entscheidungen treffen zu können (diese sind nun effective anstelle von sound, also stärker zielorientiert), und weist daher zur zuerst genannten Definition durchaus wesentliche Parallelen auf. Es werden nun aber auch die Motivation und das (Selbst-)Vertrauen für das Treffen dieser Entscheidungen explizit in die Definition aufgenommen. Darüber hinaus wird präzisiert, dass financial literacy nicht nur zum finanziellen Wohlergehen des Individuums beiträgt und es ihm ermöglicht, am Wirtschaftsgeschehen teilnehmen zu können, sondern es auch das finanzielle Wohlergehen der Gesellschaft fördert. Damit erfährt diese Definition deutliche inhaltliche Erweiterungen gegenüber jener der vorangegangenen OECD-Untersuchungen. Beiden Definitionen ist gemeinsam, dass sie den Aspekt der personal finance in den Mittelpunkt rücken und andere darüber hinausgehende Aspekte (vgl. APREA et al. 2012) wie vernetztes Denken und Verständnis für Zusammenhänge in einem größeren (gesellschaftlichen) System in den Hintergrund treten. 3.Items zur Messung von Finanzwissen in den ausgewählten Studien 3.1 Financial Literacy around the World Zur internationalen Studie Financial Literacy around the World (FLat World) liegen bislang Daten aus 22 Ländern vor, die als repräsentativ für die jeweilige erwachsene Bevölkerung dieser Länder angesehen werden können (vgl. LUSARDI & MITCHELL 2011). In über zehn weiteren Ländern werden bereits Daten erhoben, um noch mehr Länder miteinander vergleichen zu können. Bei dieser Studie dominieren Fragen zum Finanzwissen und dessen Anwendung, insbesondere die folgenden drei Wissensfragen: Bereich Fragen im Originalwortlaut Zinseszinseffekt Suppose you had $100 in a savings account and the interest rate was 2% per year. After 5 years, how much do you think you would have in the account if you left the money to grow? 1) More than $ 102 2) Exactly $102 3) Less than $102 4) Don’t know 5) Refuse to answer Auswirkung der Inflation auf die Kaufkraft Imagine that the interest rate on your savings account was 1 % per year and inflation was 2 % per year. After 1 year, with the money in this account, would you be able to buy ... 1) More than today 2) Exactly the same as today 3) Less than today 4) Don’t know 5) Refuse to answer Risikodiversifikation Do you think the following statement is true or false? Buying a single company stock usually provides a safer return than a stock mutual fund. 1) True 2) False 3) Don’t know 4) Refuse to answer Tab. 1: Drei Fragen zum Finanzwissen im FLat World Projekt (vgl. LUSARDI & MITCHELL 2011) Inhaltlich fokussieren diese drei Items auf zentrale finanzielle Themenbereiche: auf Zinsen und den Zinseszinseffekt, auf die Inf lation und ihre Auswirkung auf die Kauf kraft von Geld sowie auf die Risikostreuung bei der Kapitalanlage (vgl. LUSARDI & MITCHELL 2011, BUCHER-KOENEN & LUSARDI 2012). Die inhaltliche Relevanz der Fragestellungen für die Befragten ist daher gegeben. Das Fragenformat sieht bei diesen Aufgabenstellungen gebundene Fragestellungen mit mehreren Antwortmöglichkeiten vor, von denen nur eine richtig ist. Dabei gibt es bei den Fragen 1 und 2 nur drei Antwortoptionen (abgesehen von „don’t know“ und „refuse to answer“), bei Frage 3 nur zwei. Das bedeutet, dass die Wahrscheinlichkeit, die richtige Antwort zu erraten, bei 33,3 % oder sogar bei 50 % liegt. Da auch keine Begründung der Antwort vorgesehen ist, kann auch bei der richtigen Beantwortung der Frage keine Aussage darüber getroffen werden, ob die Probandinnen/Probanden das dahinterliegende Konzept tatsächlich verstanden haben und richtig anwenden konnten oder ob sie vielleicht einfach im Hinblick auf die (vermutete) Plausibilität der Antwort angekreuzt oder gänzlich geraten haben. Frage 1 zielt darauf ab, zu erheben, ob die Befragten den Zinseszinseffekt verstanden haben (vgl. LUSARDI & MITCHELL 2011). Allerdings erfordert die Auswahl der richtigen Antwort nicht die Kenntnis des Zinseszinseffekts. Die Antwortmöglichkeiten sehen zwar eine eindeutig richtige Lösung vor, es reicht aber, die einfache Verzinsung verstanden zu haben, um sie im Vergleich zu den anderen Antwortoptionen als richtig zu identifizieren. Frage 2 bezieht sich auf die Auswirkungen der Inf lation auf Kauf kraft eines bestimmten Betrages, dessen Verzinsung auf dem Sparkonto unter der Inflationsrate liegt. Die intendierte Antwort ist hier zwar eindeutig, es könnte aber auch eine andere Antwortoption als richtig argumentiert werden, etwa wenn man darauf hinweist, dass es darauf ankommt, was man sich kaufen möchte, weil es auch Waren gibt, deren Preis sich trotz Inf lation nicht erhöht hat. Individuelle Warenkörbe können sich von dem Warenkorb, auf dessen Basis die Inf lation berechnet wird, erheblich in der Zusammensetzung unterscheiden, weshalb auch wissenplus 5–13/14 49 WISSENSCHAFT x WISSENSCHAFT x Forschungsbeiträge eine andere Antwort als die in der Testkonstruktion als richtig intendierte argumentiert werden könnte. Frage 3 will erheben, ob den Befragten klar ist, dass eine Investition in einen Aktienfonds in der Regel weniger risikobehaftet ist als in einen Aktieneinzeltitel. Auch hier könnte freilich argumentiert werden, dass es darauf ankommt, wie der Fonds zusammengesetzt ist und um welches Unternehmen es sich handelt, von dem man Aktien kauft. Die Formulierung der Aufgabenstellung macht allerdings klar, dass es hier darum geht, wie das Risiko im Vergleich im Allgemeinen zu beurteilen ist und nicht in konkreten Fällen. Das gravierendere Problem liegt darin, dass sich die Befragten zwischen nur zwei Antwortoptionen entscheiden müssen und daher eine 50 %-Chance besteht, dass sie die richtige Antwort erraten. Alle drei Fragen erfordern allerdings keine Entscheidung von den Befragten, was sie in der konkreten Situation tun würden, wenn sie z. B. ihr Geld auf dem mit 1 % verzinsten Sparkonto angelegt haben und die Inf lation 2 % pro Jahr beträgt, oder welche Entscheidung sie treffen würden, wenn sie Geld anlegen wollten: ob sie es eher in eine einzelne Aktie oder in einen Fonds investieren würden. Das erfordert freilich umfangreichere Angaben und sinnvollerweise bei der Beantwortung auch eine Begründung, um feststellen zu können, inwieweit die Befragten die zugrunde liegenden Konzepte verstanden haben. 3.2 Measuring Financial Literacy Die Untersuchung Measuring Financial Literacy (ATKINSON & MESSY 2012) erhob Daten aus 14 Ländern, indem in Interviews acht Wissensfragen sowie drei Fragen zu Einstellungen und neun Fragen zu Verhalten in finanziellen Entscheidungen eingesetzt wurden. Das Finanzwissen wurde anhand der Fragen in Tabelle 2 erhoben. Bereich Fragen im Originalwortlaut Division Imagine that five brothers are given a gift of $1000. If the brothers have to share the money equally how much does each one get? [Open response: $200] Time-value of money Now imagine that the brothers have to wait for one year to get their share of the X. In one year’s time will they be able to buy: Multiple choice: a) More, b) the same amount, or c) less than they could buy today. Interest paid on a loan You lend X to a friend one evening and he gives you X back the next day. How much interest has he paid on this loan? [Open response: 0] Calculation of interest plus principle Suppose you put $100 into a savings account with a guaranteed interest rate of 2 % per year. You don’t make any further payments into this account and you don’t withdraw any money. How much would be in the account at the end of the first year, once the interest payment is made? [Open response: 102 $] Compound interest and how much would be in the account at the end of five years? Would it be: a) More than $110 b) Exactly $110 c) Less than $110 d) Or is it impossible to tell from the information given Risk and return An investment with a high return is likely to be high risk [True/False] Diversification It is usually possible to reduce the risk of investing in the stock market by buying a wide range of stocks and shares [True/False] Tab. 2: Wissensfragen der Studie Measuring Financial Literacy (ATKINSON & MESSY 2012) Auch diese Aufgabenstellungen sind nicht entscheidungsorientiert, sondern konzentrieren sich im Wesentlichen auf die Anwendung von Rechenoperationen (bei den Aufgaben division, interest und calculation) sowie auf die Wiedergabe (risk and return, diversification) 50 wissenplus 5–13/14 und Anwendung von Finanzwissen (time value, compound interest). Die für die Beantwortung dieser Fragen erforderlichen Kenntnisse und Fähigkeiten mögen eine Voraussetzung für das Treffen ökonomisch sinnvoller Entscheidungen sein und besitzen daher auch inhaltliche Relevanz für die Befragten. Wie diese aber tatsächlich mit Geld umgehen und welche Entscheidungen sie in verschiedenen finanziellen Situationen treffen, wird durch diese Items (genauso wie bei FLat World) nicht erhoben. Die erste Aufgabe division ist eine reine Rechenaufgabe, die bereits Schüler/innen der Primarstufe problemlos lösen können sollten. Die zweite Aufgabe zum Bereich time value of money birgt die bereits o. a. hohe Rategefahr in sich. Darüber hinaus besteht wie beim entsprechenden Item der FLat World Studien das Problem, dass bei dieser Art der Fragestellung keine vollkommen eindeutig richtige Lösung vorliegt, da die richtige Antwort streng betrachtet davon abhängt, was sie kaufen wollen. Die Aufgabe zum Bereich interest kann nicht eindeutig richtig beantwortet werden. Die Aufgabenstellung entspricht auch durchaus einer gängigen Praxis, unter Freunden kurzfristig Geld auszuborgen bzw. herzuborgen. Im Hinblick auf den Umgang mit Geld wäre es aber noch wesentlich spannender, zu fragen, warum man in diesem Fall nicht mehr zurückverlangt als man hergeborgt hat. Oder wie sich die Situation darstellen würde, wenn der Betrag nicht am nächsten Tag, sondern erst in drei Jahren zurückzuzahlen wäre. Bei der Aufgabenstellung calculation of interest geht es um die Frage, ob die Probanden 2 % von 100 ausrechnen können. Natürlich müssten auch etwaige Steuern auf den Zinsertrag berücksichtigt werden oder es müsste bei der Frage darauf hingewiesen werden, dass diese nicht zu berücksichtigen sind. Die Frage zum compound interest entspricht weitgehend der Frage zu derselben Thematik der FLat World Untersuchung, allerdings sehen die Antwortmöglichkeiten dieser Untersuchung vor, dass tatsächlich die Zinsbeträge, die in den fünf Jahren anfallen, berücksichtigt werden müssen und nicht nur die Zinsen des ersten Jahres. Daher muss der Zinseszinseffekt bekannt sein, um die richtige Antwort auswählen zu können. Trotzdem ist das Item nicht unproblematisch: Bedenkt man nämlich, dass hier auch Steuern auf die Zinserträge anfallen können, wie etwas 25 % KESt in Österreich, wäre die als richtig intendierte Antwortmöglichkeit doch wieder falsch. Die Fragen zu risk and return und zu diversification sind zwar unmissverständlich gestellt und lassen sich auch eindeutig beantworten, allerdings besteht bei diesen Items wieder eine besonders hohe Rategefahr mit einer Wahrscheinlichkeit von 50 %, die richtige Antwort zu erraten. Nach einer Begründung der als richtig ausgewählten Antwort wird ebenfalls nicht gefragt. 3.3 Financial-literacy-Messungen im Rahmen von PISA 2012 Die für die PISA-Erhebungen entwickelten Fragestellungen werden grundsätzlich nicht veröffentlicht, weil bestimmte Items zu Vergleichszwecken immer wieder eingesetzt werden und einem „learning to the test“ vorgebeugt werden soll. Es werden allerdings einige Beispielitems veröffentlicht, um zu illustrieren, mit welcher Art von Aufgabenstellungen bei den Untersuchungen gearbeitet wird. Die nachstehenden Beispielitems hat die OECD (2014) zum Teilbereich financial literacy veröffentlicht. Dazu gibt es auch Hinweise, für welche Antworten die volle Punkteanzahl vergeben wird. Teilweise sind auch diese Hinweise für die Analyse und Diskussion der Items interessant, in diesen Fällen werden sie im Anschluss an die Aufgabenstellung dargestellt. Eine Gesamtbetrachtung der Items zeigt, dass es sich um Aufgabenstellungen handelt, die sich an der gegenwärtigen oder zukünftigen Lebenswelt von 15jährigen orientieren. Der Großteil der Aufgaben ist anwendungsorientiert, eine Reproduktion von Faktenwissen wäre unzureichend, um die Aufgaben zu lösen. Allerdings werden in den dargestellten Aufgaben keine Entscheidungen von den Befragten erwartet, obwohl das Treffen von finanziell vernünftigen Entscheidungen den Kern der Definitionen von financial literacy ausmacht. You can buy tomatoes by the kilogram or by the box: 2.75 zeds per kg or 22 zeds for a 10 kg box. Give a reason to support this statement: The box of tomatoes is better value for money than the loose tomatoes. Buying a box of tomatoes may be a bad financial decision for some people. Explain why. Abb. 2: Angabe zum Preisvergleich beim Einkauf auf dem Markt (vgl. OECD 2014, 45 ff.) 3.3.1 Eine Rechnung lesen und verstehen Im Original sieht diese Aufgabe eine Rechnung als Originalbeleg vor. Aus Platzgründen wird hier nur ein Rechnungsausschnitt mit den relevanten Informationen dargestellt. „Zed“ stellt eine fiktive Währung (anstelle von US-Dollar oder Euro) dar. INVOICE Total Excluding Tax: 130 zeds Tax 10 %: 13 zeds Postage: 10 zeds Total Including Tax: 153 zeds Already Paid: 0 zeds Total due: 153 zeds Date due: 31 March QUESTION 1 Why was this invoice sent to Sarah? A. Because Sarah needs to pay the money to Breezy Clothing. B. Because Breezy Clothing needs to pay the money to Sarah. C. Because Sarah has paid the money to Breezy Clothing. D. Because Breezy Clothing has paid the money to Sarah. QUESTION 2 How much has Breezy Clothing charged for delivering the clothes? Delivery charge in zeds: QUESTION 3 Sarah notices that Breezy Clothing made a mistake on the invoice. Sarah ordered and received two T-shirts, not three. The postage fee is a fixed charge. What will be the total on the new invoice? Abb. 1: Ausschnitt aus der Angabe zum Lesen und Verstehen einer Rechnung (vgl. OECD 2014, 43 ff.) Frage 1 bezieht sich darauf, zu erkennen, weshalb die Rechnung überhaupt ausgestellt worden ist, ob sie noch offen ist und wer zu bezahlen hat. Für Frage 2 muss man aus der Rechnung herauslesen können, wie hoch die Transportkosten sind, die in Rechnung gestellt worden sind. Für Frage 3 ist die Rechnungssumme neu zu berechnen. Alle drei Fragen könnten sich in dieser Form auch in der realen Lebenswelt der Befragten stellen. Ob ihre Beantwortung allerdings Finanzkompetenz im Sinne der Definition (siehe dazu die Ausführungen in Abschnitt 2) erfordert, ist weniger eindeutig. Für die ersten beiden Fragen ist es wesentlich, den Rechnungstext verständig lesen zu können. Auch ohne tiefergehende betriebswirtschaftliche Kenntnisse kann man die gewünschten Informationen aus der Rechnung herauslesen. Frage 3 ist ganz eindeutig eine reine Rechenaufgabe. Inwieweit diese drei Fragen für den vernünftigen und planvollen Umgang mit Geld relevant sind, ist fraglich. Die für die Beantwortung dieser drei Fragen erforderlichen Kenntnisse mögen wichtige Voraussetzungen dafür sein, aber im Hinblick auf financial literacy stellen sich vielmehr die Fragen: Waren diese Anschaffungen notwendig, sind sie sinnvoll? Kann sich Sarah diese Anschaffungen leisten? Was bedeuten sie für ihren Bestand an finanziellen Mitteln? Welche alternativen Anschaffungen hätte sie tätigen können? Natürlich müssten viel mehr Informationen gegeben sein, um solche Fragen stellen zu können. 3.3.2 Preisvergleich beim Einkauf auf dem Markt Bei dieser Frage wird überprüft, ob die Probanden/Probandinnen erkennen (und gegebenenfalls berechnen) können, dass in der Praxis eine größere Menge oft zu einem günstigeren Preis gekauft werden kann als eine kleinere Menge. Welche Menge bei diesem Beispiel am sinnvollsten wäre zu kaufen, ist natürlich davon abhängig, wie viel Tomaten man eigentlich benötigt und wie viel Geld man zur Verfügung hat. Diese Information wird aber nicht gegeben, die Fragen sind vielmehr allgemein gestellt und zielen darauf ab, diese Einf lussfaktoren zu nennen. Allerdings wird eine Begründung für die Antworten verlangt, sodass bei dieser Aufgabenstellung schon deutlich wird, ob die Probanden das zugrunde liegende Konzept verstanden haben. 3.3.3 Kreditangebote vergleichen Bei dem dritten Beispielitem geht es darum, die Konditionen von zwei verschiedenen Kreditangeboten zu vergleichen. Die einzige angegebene Größe ist der jährliche Sollzinssatz. Mrs Jones has a loan of 8 000 zeds with FirstZed Finance. The annual interest rate on the loan is 15 %. Her repayments each month are 150 zeds. After one year Mrs Jones still owes 7 400 zeds. Another finance company called Zedbest will give Mrs Jones a loan of 10 000 zeds with an annual interest rate of 13 %. Her repayments each month would also be 150 zeds. QUESTION 1 If she takes the Zedbest loan, Mrs Jones will immediately pay off her existing loan. What are two other financial benefits for Mrs Jones if she takes the Zedbest loan? Die volle Punkteanzahl für diese Aufgabe „refers to BOTH having extra money to use AND getting a lower interest rate. • She will be paying 13 % interest instead of 15 %. • She has an extra 2 600 zeds. • She has extra money to spend. • The interest rate is lower.” Abb. 3: Angabe zum Vergleich von Kreditangeboten – Teil 1 (vgl. OECD 2014, 48 f.) Mit dieser Aufgabenstellung wird erhoben, ob die Probanden/ Probandinnen den günstigeren Zinssatz dem höheren vorziehen. Allerdings hängen Kreditkosten in der Praxis für gewöhnlich nicht ausschließlich von der Höhe der Sollzinsen ab, sondern auch von der Art und dem Zeitpunkt der Zinsberechnung, von den Nebenkosten und anderen Faktoren. Es ist gerade für Kreditnehmer/innen von großer Bedeutung, zu wissen, dass nicht nur der Sollzinssatz die Kosten des Kredits beeinflusst, sondern dass es zusätzliche Kostenpositionen geben kann, die bei den Gesamtkosten der Kreditfinanzierung zu berücksichtigen sind. Es wäre daher aus wirtschaftspädagogischer Sicht sinnvoll gewesen, zumindest darauf hinzuweisen, dass alle anderen Konditionen gleich sind. Kredite aufzunehmen, gehört zwar noch nicht zur aktuellen realen Lebenswelt der Befragten, wird aber für sehr viele der Befragten in der (vielleicht schon nahen) Zukunft ein relevantes Thema sein, weshalb es besonders wichtig wäre, in diesem Bereich keine unrealistischen Angaben zu machen. Ob es Sinn macht, dass Mrs Jones einen höheren Betrag als Kredit aufnimmt, als sie überhaupt benötigt, und dass die Lösungsvorschläge das auch noch als Vorteil darstellen, ist besonders diskussionswürdig. Warum ist die Tatsache, dass sie mehr Geld zur Verfügung hat, als sie benötigt, wenn sie diesen Geldbetrag mit 13 % p. a. finanzieren muss, ein „financial benefit“ für Mrs. Jones? wissenplus 5–13/14 51 WISSENSCHAFT x WISSENSCHAFT x Forschungsbeiträge QUESTION 2 What is one possible negative financial consequence for Mrs Jones if she agrees to the Zedbest loan? Die volle Punkteanzahl für diese Aufgabe “refers to Mrs Jones having more debt. • She will owe more money. • She will be unable to control her spending. • She is going deeper into debt. Refers to paying more interest in total. • 13 % of 10 000 is greater than 15 % of 8 000. Refers to taking longer to pay the loan off. • It might take longer to repay because the loan is bigger and the payments are the same. Refers to the possibility of paying a cancellation fee with FirstZed. • She may have a penalty fee for paying the FirstZed loan early.” Abb. 4: Angabe zum Vergleich von Kreditangeboten – Teil 2 (vgl. OECD 2014, 48 f.) Diese Frage und die Antworten darauf relativieren den „finanziellen Vorteil”, der laut den Lösungsangaben darin besteht, dass sie mehr Geld zur Verfügung hat, als sie benötigt, denn sie hat dadurch auch höhere Schulden und eine höhere Zinsbelastung. Bei beiden Fragen bleiben zentrale Fragen zur Kreditfinanzierung ausgeklammert: Macht es Sinn, die Investition (oder gar den Konsum!) mit Kredit zu finanzieren? Wofür Mrs. Jones einen Kredit aufgenommen hat und ob das überhaupt sinnvoll war, wird in dieser Aufgabenstellung nicht thematisiert. In der Praxis würden sich noch weitere wichtige Fragen stellen: Welche Alternativen der Finanzierung gibt es im Vergleich zu diesen im Hinblick auf das derzeitige Zinsniveau teuren Krediten? Wieviel kostet der Kredit tatsächlich, wenn alle (Neben-)Kosten berücksichtigt werden? 3.3.4. Lesen eines Gehaltszettels Bei dieser Frage wird erhoben, ob den Probanden/Probandinnen bekannt ist, dass nur der Nettobetrag des Gehalts auf das Konto der angestellten Person überwiesen wird. Das ist durchaus eine zentrale Frage, weil Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern klar sein muss, dass es Abzüge vom Bruttogehalt gibt und sie nur über das Nettogehalt tatsächlich verfügen können. Es ist daher im Hinblick auf die zukünftige Lebenswelt der Probanden relevant, dies zu wissen. Each month, Jane’s salary is paid into her bank account. This is Jane’s pay slip for July. EMPLOYEE PAY SLIP: Jane Citizen Position: Manager 1 July to 31 July Gross salary 2 800 zeds Deductions 300 zeds Net salary 2 500 zeds Gross salary to date this year 19 600 zeds How much money did Jane’s employer pay into her bank account on 31 July? A. 300 zeds B. 2 500 zeds C. 2 800 zeds D. 19 600 zeds Abb. 5: Angabe zum Lesen eines Gehaltszettels (vgl. OECD 2014, 50) Inwieweit die Befragten in der Lage sind, sich ihre Nettoeinkünfte sinnvoll einzuteilen und die wesentlichen Zahlungen daraus zu bestreiten, kann mit dieser Frage nicht erhoben werden, obwohl das einen wesentlichen Aspekt von financial literacy ausmacht. Um dies erheben zu können, müssten mehr Informationen zu den Lebensumständen von Jane gegeben sein, aus denen hervorgeht, welche Zahlungen sie zu leisten hat. Auf dieser Grundlage könnten die Befragten untersuchen, ob Jane ausreichend verdient, um diesen 52 wissenplus 5–13/14 Zahlungen nachkommen zu können, welche Zahlungen vielleicht vermieden werden könnten und wieviel Geld von ihrem Gehalt übrig bleibt, um es beispielsweise zu sparen. 4.Zusammenfassende Betrachtung der Messung von Finanzwissen Finanzwissen und dessen Anwendung zur Lösung von finanziellen Frage- und Problemstellungen ist entsprechend den dargestellten Definitionen von financial literacy nur ein Aspekt der sehr komplexen Fähigkeit, mit finanziellen Mitteln planvoll und ref lektiert umzugehen und ökonomisch sinnvolle Entscheidungen zu treffen. Die Analyse von Items von drei ausgewählten internationalen Studien zu financial literacy, die sich im Wesentlichen auf Finanzwissen und dessen Anwendung konzentriert haben, hat gezeigt, dass schon allein bei diesem einen Aspekt eine Reihe von inhaltlichen und methodischen Schwachstellen identifiziert werden kann. Aus methodischer Sicht besteht ein Schwachpunkt vor allem darin, dass die Mehrzahl der Aufgaben als gebundene Aufgabenstellung konzipiert ist, bei der nur eine richtige Antwortmöglichkeit auszuwählen ist. Da es in vielen Fällen nur drei oder sogar nur zwei Antwortoptionen gibt (abgesehen von „weiß nicht“ oder der Verweigerung der Antwort), ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Befragten die richtige Antwort erraten können, sehr hoch. Das kann auch eine Erklärung dafür sein, dass bei wiederholten Befragungen derselben Probanden/Probandinnen mit denselben Items die Befragten nicht jedes Mal die richtigen Antworten ankreuzen und es daher zu inkonsistenten Ergebnissen kommt (vgl. SCHMEISER & SELIGMAN 2013). Da keine Begründungen für die Antworten gefragt sind, bleibt auch bei richtigen Antworten unklar, ob die Befragten die Konzepte, auf die sich die Fragen beziehen, tatsächlich verstanden haben und bei alltäglichen Aufgaben anwenden könnten oder nicht. Die gebundenen Aufgabenstellungen könnten zum Beispiel durch eine Aufforderung zur Begründung der ausgewählten Antwort ergänzt werden, wie dies bei einigen PISA-Aufgabenstellungen der Fall war, oder auch als offene Aufgabenstellung konzipiert werden. Aus inhaltlicher Perspektive ist zu diskutieren, ob die Fragestellungen überhaupt financial literacy messen, ob ihre richtige Beantwortung überhaupt auf Finanzkompetenz oder vielmehr auf andere Kompetenzen schließen lässt. Einige Aufgabenstellungen sind reine Rechenaufgaben und/oder Aufgaben zum Leseverständnis. Mathematische und Lesekompetenz sind zwar wesentliche Voraussetzungen, um finanzielle Aufgabenstellungen verstehen und bearbeiten zu können, aber sie sind nicht hinreichend, um richtige Entscheidungen in einer Vielzahl von finanziellen Angelegenheiten treffen und sorgfältig planen zu können. Will man diese Fähigkeit messen, müssen die Aufgabenstellungen auch so konzipiert sein, dass Entscheidungen zu treffen und zu begründen sind, wofür Lesen und Rechnen alleine nicht ausreichen würden. Die Aufgabenstellungen sollten ausreichend problemhaltig und realistisch sein, um zu einer Kompetenzmessung beitragen zu können (vgl. SCHÜRKMANN & SCHUHEN 2013). Bei manchen Aufgaben fehlen noch weitere Angaben, um eindeutig beantwortet werden zu können oder eine reale Situation herstellen zu können, in der man eine Entscheidung zu treffen und zu begründen hat. Die wissenschaftliche Arbeit der Entwicklung eines Konstrukts des „life skill“ financial literacy und von validen Instrumenten zu dessen Messung liegt also zu einem sehr großen Teil noch immer vor uns. Die bislang durchgeführten Studien helfen jedoch, Erfahrungen mit der WISSENSCHAFT x Messung von Teilbereichen von Finanzkompetenz zu sammeln und wesentliche Defizite zu identifizieren. Insbesondere die Ergebnisse von PISA tragen dazu bei, die mangelnden Kenntnisse und Fähigkeiten der Jugendlichen im Umgang mit finanziellen Angelegenheiten zu thematisieren und das Ergreifen von Maßnahmen zur Förderung dieser wichtigen Kompetenz zu bewirken. Y LITERATUR »» APREA, C., BREUER, K., DAVIES, P. & WUTTKE, E. (2012): Exploring multiple conceptions of financial literacy. Roundtable presentation at the European Conference on Educational Research (ECER), September 2012, Cadiz, Spanien. »» ATKINSON, A. & MESSY, F. (2012): Measuring Financial Literacy: Results of the OECD / International Network on Financial Education (INFE) Pilot Study, OECD Working Papers on Finance, Insurance and Private Pensions, No. 15, OECD Publishing. »» GREIMEL-FUHRMANN, B. (2013): Don’t know much about economics and business: Economic und financial literacy als wesentliche, jedoch vernachlässigte Bildungsziele. Wissenplus, 04–12/13, I-VIII. »» GRIFONI, A. & MESSY, F. 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