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Position
Wir für Bayern – Aktionsprogramm
Fachkräftesicherung
Stand: März 2016
www.vbw-bayern.de/fks
Position – Wir für Bayern –
Aktionsprogramm Fachkräftesicherung
bayme vbm vbw – März 2016
Vorwort
X
Vorwort
Fachkräftesicherung bleibt zentrale Zukunftsaufgabe
Die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. und die Arbeitgeberverbände
der bayerischen Metall- und Elektroindustrie bayme und vbm befassen sich seit Jahren
mit dem Thema Fachkräftebedarf. Wir setzen uns dafür ein, auf dem Gebiet der Fachkräftesicherung strategisch verzahnt zu handeln und ganzheitliche Problemlösungen
zu erarbeiten. Mit Wir für Bayern – Aktionsprogramm Fachkräftesicherung haben wir
ein integriertes Konzept vorgelegt, bei dem in fünf Handlungsfeldern zahlreiche Initiativen und Programme ineinander greifen.
Die von der vbw in Auftrag gegebene, fortgesetzte Studie Arbeitslandschaft 2040 zeigt,
dass allein in Bayern im Jahr 2020 rund 230.000 Arbeitskräfte zu fehlen drohen. Von
dieser Entwicklung sind alle Branchen und Qualifikationsniveaus betroffen. Besonders
ausgeprägt wird der Bedarf an Arbeitskräften mit Berufsabschluss sein. Fachkräftesicherung ist daher eine zentrale Herausforderung für die Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft.
Die bisherigen Erfolge unserer Pilotprojekte bestätigen uns in unserem Einsatz. In den
vergangenen zehn Jahren haben die bayerischen Metall- und Elektro-Arbeitgeberverbände rund 150 Millionen Euro in die Maßnahmen zur Fachkräftesicherung investiert.
Im Zeitablauf sehen wir, dass dieses Engagement Wirkung zeigt, denn ein weiteres
Anwachsen der Fachkräftelücke konnte gestoppt werden. Dennoch werden wir das
Thema weiter aktiv vorantreiben, um Wohlstand und Wertschöpfung in Bayern langfristig zu sichern.
Bertram Brossardt
29. März 2016
Position – Wir für Bayern –
Aktionsprogramm Fachkräftesicherung
bayme vbm vbw – März 2016
Inhalt
X
Inhalt
1
Informieren. Handeln. Wirken...................................................................... 1
2
Fünf Handlungsfelder .................................................................................. 3
2.1
2.1.1
2.1.2
2.1.3
Handlungsfeld 1 – Arbeitslose und von Arbeitslosigkeit Bedrohte schneller
vermitteln und besser qualifizieren ................................................................. 3
Handlungsrahmen .......................................................................................... 3
Der notwendige Beitrag der Politik ................................................................. 4
Der Beitrag der bayerischen Wirtschaft - Projekte im Profil ........................... 4
2.2
2.2.1
2.2.2
2.2.3
Handlungsfeld 2 – Erwerbsbeteiligung erhöhen ............................................. 7
Handlungsrahmen .......................................................................................... 7
Der notwendige Beitrag der Politik ................................................................. 7
Der Beitrag der bayerischen Wirtschaft – Projekte im Profil........................... 7
2.3
2.3.1
2.3.2
2.3.3
Handlungsfeld 3 – Durchschnittliche Wochen- und Lebensarbeitszeit
ausweiten ....................................................................................................... 9
Handlungsrahmen .......................................................................................... 9
Der notwendige Beitrag der Politik ................................................................. 9
Der Beitrag der bayerischen Wirtschaft - Projekte im Profil ......................... 10
2.4
2.4.1
2.4.2
2.4.3
Handlungsfeld 4 – Bildungsoffensive fortsetzen........................................... 12
Handlungsrahmen ........................................................................................ 12
Der notwendige Beitrag der Politik ............................................................... 12
Der Beitrag der bayerischen Wirtschaft - Projekte im Profil ......................... 13
2.5
2.5.1
2.5.2
2.5.3
Handlungsfeld 5 – Zuwanderung gezielt gestalten....................................... 20
Handlungsrahmen ........................................................................................ 20
Der notwendige Beitrag der Politik ............................................................... 21
Der Beitrag der bayerischen Wirtschaft - Projekte im Profil ......................... 21
3
Fazit und Zusammenfassung .................................................................... 23
Ansprechpartner ........................................................................................................... 25
Impressum .................................................................................................................... 25
Position – Wir für Bayern –
Aktionsprogramm Fachkräftesicherung
bayme vbm vbw – März 2016
Informieren. Handeln. Wirken.
1
1 Informieren. Handeln. Wirken.
Arbeitgeberverbände in Bayern – Vorreiter in der Fachkräftesicherung
Die von der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. in Auftrag gegebene
und regelmäßig aktualisierte Studie Arbeitslandschaft zeigt auf, wie sich Angebot und
Nachfrage am Arbeitsmarkt entwickeln. Auf Basis dieser Prognose lässt sich der zukünftige Fachkräftebedarf nach Fachrichtungen und Tätigkeiten ableiten. Wir erleben
einen Strukturwandel hin zu einer Wissensgesellschaft, die immer höheren Anforderungen an die Qualifikationen der Arbeitnehmer stellt.
Dadurch entsteht ein Bedarf nach mehr und besser qualifizierten Fachkräften. Die demografische Entwicklung, die einen eklatanten Nachwuchsmangel mit sich bringt, verschärft die Situation weiter.
Der aktuelle Zustrom von Asylbewerbern und Gleichgestellten wird kurz- bis mittelfristig
wenig an dieser Situation ändern, denn die Integration von Asylbewerbern mit hoher
Bleibeperspektive in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt wird ein langfristiger Prozess
sein. Ein Großteil wird voraussichtlich erst nach Jahren des Aufenthalts in Bayern einen ersten Beitrag zur Fachkräftesicherung leisten können.
Analysiert man die Entwicklung, die zwischen der ersten Studie Arbeitslandschaft 2030
und der aktuellen Studie Arbeitslandschaft 2040 bereits stattgefunden hat, gibt es positive Signale: So ist deutlich zu erkennen, dass die Projekte und Initiativen zur Fachkräftesicherung bereits Erfolge erzielen.
Die Berechnungen zeigen, dass die Zahlen der Studienanfänger und Absolventen
deutlich steigen und damit das Defizit an Akademikern, und insbesondere Ingenieuren,
geringer wird, aber weiter fortbesteht. Der größte Mangel besteht jetzt beim Qualifikationsniveau „mit Berufsschulabschluss“. Auch hier setzen wir mit unseren Maßnahmen
und Projekten an.
Wir müssen heute aktiv handeln, um den potenziell Beschäftigten von morgen die erforderlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten zu vermitteln, nicht zuletzt um die Gefahr
einer drohenden Arbeitslosigkeit zu verhindern. Letztlich geht es darum, dass jeder
seine Talente und Fähigkeiten optimal im Wertschöpfungsprozess einsetzen kann. Die
vbw bringt deshalb schon seit Jahren maßgeschneiderte Initiativen auf den Weg, um
die Sicherung des Fachkräftebedarfs voranzutreiben. Potenziale bestehen neben der
individuellen Höherqualifizierung vor allem noch bei Älteren, Frauen, Jugendlichen sowie bei der gezielten Zuwanderung.
Die Erfahrung zeigt, dass nur ein ganzheitliches Lösungskonzept den anstehenden
Problemen wirkungsvoll begegnen kann. Aufbauend auf den Erkenntnissen aus der
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Informieren. Handeln. Wirken.
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Aktionsprogramm Fachkräftesicherung
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Studie Arbeitslandschaft 2040 haben wir mit dem Aktionsprogramm Fachkräftesicherung fünf eng miteinander verzahnte Handlungsfelder definiert.
Handlungsfeld 1 – Beschäftigungschancen verbessern
Handlungsfeld 2 – Erwerbsbeteiligung (vor allem von Frauen) erhöhen
Handlungsfeld 3 – Arbeitszeiten verlängern
Handlungsfeld 4 – Breite Bildungsoffensive fortsetzen
Handlungsfeld 5 – Zuwanderung gezielt gestalten
Zu jedem einzelnen dieser Handlungsfelder wurden Projekte aufgesetzt, von denen
sich viele bereits über einen längeren Zeitraum bewährt haben. Um ganzheitlich für
jedes Handlungsfeld und für jede Zielgruppe geeignete Aktivitäten anzubieten, haben
wir aber auch ganz neue Initiativen auf den Weg gebracht. Einige Pilotprojekte sind
bereits abgeschlossen, die hier gewonnen Erkenntnisse werden auf ihre Übertragbarkeit überprüft und fließen in neue Maßnahmen ein. Einige Projekte tragen sich zwischenzeitlich auch ohne unsere Unterstützung.
Der politische Handlungsbedarf ist klar: Der Fachkräftesicherung muss auf absehbare
Zeit hohe Priorität zukommen, unabhängig von konjunkturellen Bewegungen am Arbeitsmarkt.
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Fünf Handlungsfelder
3
2 Fünf Handlungsfelder
Aktionsprogramm Fachkräftesicherung
Die bayerische Wirtschaft setzt in den fünf entscheidenden Handlungsfeldern Akzente,
um den Fachkräftemangel wirkungsvoll zu beheben. Diese Aktivitäten verbessern die
Beschäftigungschancen von Arbeitslosen bzw. von Arbeitslosigkeit Bedrohten und erhöhen die Erwerbsbeteiligung – insbesondere auch von Frauen. Sie umfassen zudem
auf breiter Basis eine Ausweitung der durchschnittlichen Arbeitszeit, Bildung und Höherqualifikation, aber auch die gezielte Zuwanderung von Fachkräften. Die Maßnahmen müssen von allen Beteiligten eng verzahnt umgesetzt werden, um dem steigenden Fachkräftebedarf wirkungsvoll zu begegnen.
2.1
2.1.1
Handlungsfeld 1 – Arbeitslose und von Arbeitslosigkeit Bedrohte schneller
vermitteln und besser qualifizieren
Handlungsrahmen
Der Arbeitsmarkt in Bayern ist derzeit in einer sehr guten Verfassung. Umso wichtiger
ist es, alle Möglichkeiten zu ergreifen, um den Bestand an Arbeitslosen weiter zu reduzieren und die Integration in den Arbeitsmarkt voranzutreiben. Hier lauten die Stichpunkte aktivieren – qualifizieren – vermitteln. Neben der Vermittlung in Beschäftigung
ist demnach die Befähigung und Qualifikation von Arbeitskräften ein wesentlicher Ansatzpunkt in diesem Handlungsfeld. Im Mittelpunkt stehen Projekte rund um die Teilqualifikation, das Job-Matching und die Integration älterer Arbeitnehmer sowie von
Geringqualifizierten.
Die Teilqualifizierung spricht an- und ungelernte arbeitslose Menschen an, die auf diesem Weg neue Arbeitsplätze unterhalb der Facharbeiterebene in einem Unternehmen
besetzen können oder nach dem Absolvieren der Teilqualifizierungsmodule mit der
Externenprüfung einen Abschluss als Facharbeiter machen. Sie richtet sich auch an
die an- und ungelernten Beschäftigten in Unternehmen. Teilqualifizierung sichert ihre
Beschäftigungsfähigkeit und ermöglicht ihnen, sich im Unternehmen für neue Aufgaben
zu qualifizieren. Damit ermöglichen Teilqualifizierungen zum einen einen qualifizierten
Einstieg in Arbeit und dienen zum anderen dem beruflichen Aufstieg (Einstieg in Aufstieg). Seit Beginn der Initiative haben rund 14.500 Teilnehmer eine Teilqualifizierung
absolviert.
Der flexible Mitarbeitereinsatz gewinnt in Anbetracht stark schwankender Märkte an
Bedeutung. Daher spielt das Job-Matching eine wichtige Rolle im aktuellen Maßnahmen-Mix von bayme vbm und vbw.
4
2.1.2
Fünf Handlungsfelder
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Aktionsprogramm Fachkräftesicherung
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Der notwendige Beitrag der Politik
Die erfolgreiche Integration von Arbeitslosen ins Erwerbsleben setzt eine moderne,
leistungsfähige Arbeitsverwaltung voraus. Essentiell ist ebenso ein flexibler Arbeitsmarkt ohne Eintrittsbarrieren. Mit der Agenda 2010 und den Reformen innerhalb der
Bundesagentur für Arbeit wurde bereits ein wertvoller Beitrag geleistet. Umso bedauerlicher ist es, dass nun mit dem gesetzlichen Mindestlohn, der Rente mit 63 und der
drohenden weiteren Regulierung der Zeitarbeit diese Bemühungen wieder zurückgedreht werden. Gerade für Langzeitarbeitslose und ältere Arbeitnehmer wird so die Integration in den Arbeitsmarkt erschwert.
Speziell mit Bezug auf Arbeitslose und von Arbeitslosigkeit Bedrohte gilt es, das bewährte Instrument der Teilqualifizierung in Verbindung mit einer gesicherten Finanzierung, wie zum Beispiel über WeGebAU, bundesweit stärker zum Einsatz zu bringen.
2.1.3
Der Beitrag der bayerischen Wirtschaft - Projekte im Profil
Kapitelübersicht
2.1.3.1
WeGebAU-Hotline................................................................................................................. 4
2.1.3.2
Chance Teilqualifizierung ...................................................................................................... 4
2.1.3.3
Tarifvertrag zur Förderung der Beschäftigungschancen der bayerischen Metall-
2.1.3.4
power(me) ............................................................................................................................. 5
und Elektroindustrie .............................................................................................................. 5
2.1.3.5
power25+(me) ....................................................................................................................... 6
2.1.3.6
audit(me) ............................................................................................................................... 6
2.1.3.1 WeGebAU-Hotline
Insbesondere für Geringqualifizierte und ältere Arbeitnehmer nimmt Weiterbildung einen hohen Stellenwert ein. Ziel der mit Hilfe von WeGebAU umgesetzten Weiterbildungsmaßnahmen ist es, dass Arbeitnehmer ihre Qualifikationen aktualisieren oder
fehlende Berufsabschlüsse nachholen können, ohne das Beschäftigungsverhältnis zu
unterbrechen. Über eine von den Verbänden initiierte Telefon-Hotline können sich bayerische Unternehmen informieren, wo sie qualifizierte Beratung zum Förderprogramm
WeGebAU der Bundesagentur für Arbeit erhalten.
2.1.3.2 Chance Teilqualifizierung
An- und ungelernte Beschäftigte in Unternehmen können sich in Form von Teilqualifizierungen weiterbilden und erhöhen damit ihre Chancen und ihre Attraktivität auf dem
Arbeitsmarkt. Mit dem Projekt Teilqualifizierung wurden seit 2007 rund 14.500 Arbeitskräfte weiterqualifiziert und können nun Fachkräfte gezielt entlasten. Gemeinsam mit
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Fünf Handlungsfelder
5
dem Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft (bbw) wurden bisher über 4.600 Betriebe zu Möglichkeiten und Finanzierungswegen der Teilqualifizierung beraten. Angebote
existieren beispielsweise im Bereich Metall und Elektro, Hotel- und Gaststättengewerbe, Handel, Landschafts- und Gartenbau, Bürokommunikation etc.
2.1.3.3 Tarifvertrag zur Förderung der Beschäftigungschancen der bayerischen Metall- und Elektroindustrie
Die bayerische M+E Industrie fördert die Beschäftigungschancen von Jugendlichen
ohne Schulabschluss über den Tarifvertrag zur Förderung der Beschäftigungschancen.
In einer Orientierungsphase von bis zu zwölf Monaten haben Jugendliche die Gelegenheit, das Berufsleben in der M+E Industrie im Rahmen eines frei gestaltbaren
Langzeitpraktikums kennenzulernen. Daran kann sich eine Qualifizierungsphase von
bis zu zwölf Monaten anschließen, in der die Jugendlichen einen befristeten Arbeitsvertrag zu reduzierten Tarifbedingungen erhalten. Während dieser Phase durchlaufen sie
Qualifizierungsbausteine und erhalten die Möglichkeit, sich neben der Arbeit für eine
Ausbildung zu empfehlen oder im Anschluss in ein Beschäftigungsverhältnis einzutreten.
Bei der Umsetzung des Tarifvertrags wurden die Betriebe im Rahmen des Betreuungsprojekts teach(me) unterstützt. Das Projekt ist Ende Juni 2014 ausgelaufen. Es
wurden 15 Verträge abgeschlossen. Davon konnten einige Jugendliche ohne Abschluss in eine Ausbildung oder ein Beschäftigungsverhältnis vermittelt werden. Partner für die Aktivitäten sind das Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft und die Bundesagentur für Arbeit.
2.1.3.4 power(me)
power(me) ebnet Jugendlichen, die aufgrund ihrer schulischen Leistung und / oder
Sozialkompetenz bisher eher nicht dafür geeignet waren, den Weg in eine Ausbildung
in der bayerischen M+E Industrie. Das Projekt ist im April 2011 gestartet, wird von
bayme vbm und der Bundesagentur für Arbeit finanziert und vom bbw durchgeführt.
Mitgliedsunternehmen, die an power(me) teilnehmen, profitieren doppelt: Sie gewinnen
qualifizierte Fachkräfte und zeigen gesellschaftliches Engagement. Beteiligte Betriebe
und Jugendliche können zahlreiche Unterstützungsmaßnahmen in Anspruch nehmen:
Von der Vorauswahl (z. B. Beratungsgespräche und Kompetenzfeststellungsverfahren)
über die passgenaue Vermittlung bis zur Begleitung über den gesamten Ausbildungsverlauf (z. B. Workshops für Ausbilder und individueller Förderunterricht für Jugendliche). Insgesamt wurden über 2.800 Jugendliche über das Projekt und die M+E Ausbildungsberufe informiert, 517 Jugendliche hinsichtlich ihrer Eignung für eine M+E Ausbildung getestet und 154 Jugendliche in eine M+E Ausbildung bei einem der 67 beteiligten bayme vbm Mitgliedsbetriebe vermittelt. Bis dato haben 87 power(me)-Jugendliche ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen.
6
Fünf Handlungsfelder
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2.1.3.5 power25+(me)
Das Modellprojekt power25+(me) wurde am 01. Januar 2015 ins Leben gerufen.
Finanziert wird es von der Bundesagentur für Arbeit und bayme vbm, Umsetzungspartner an den drei Modellstandorten (Augsburg, München, Nürnberg) ist das bbw. Bis
Herbst 2015 konnten insgesamt 54 junge Erwachsene im Alter von 25 bis 35 Jahren in
46 bayerische Unternehmen vermittelt werden: 42 der Teilnehmer in eine assistierte
Umschulung und 12 Teilnehmer in eine Ausbildung. Um einen erfolgreichen Berufsabschluss sicherzustellen, werden die Teilnehmer und ihre Betriebe während der gesamten Qualifizierungsmaßnahme durch zahlreiche Services unterstützt:
–
–
–
–
Information und Beratung über M+E Berufe
Vermittlung und Vorbereitung
kontinuierliche Begleitung der Ausbildung bzw. Umschulung, z. B. mit Förderunterricht für die Teilnehmer und Coachings für Ausbilder
Unterstützung bei der Stabilisierung in den ersten sechs Monaten nach Übergang
in ein anschließendes Beschäftigungsverhältnis
2.1.3.6 audit(me)
Gut ausgebildete Fachkräfte sollen ihren Kompetenzen entsprechend auf dem
Arbeitsmarkt eingesetzt werden. Dabei darf es keine Rolle spielen, wo die Qualifikationen erworben wurden. Deshalb haben die bayerischen Metall- und ElektroArbeitgeberverbände bayme vbm von April 2011 bis März 2012 das Modellprojekt
audit(me) durchgeführt. Das Projekt richtete sich an Ingenieure, die im Ausland ihren
Abschluss erworben haben und nicht qualifikationsadäquat beschäftigt waren.
Bei audit(me) wurden insgesamt 37 Ingenieure mit Hilfe von KompetenzChecks und
gezielten Maßnahmen innerhalb von drei bis sechs Monaten bei der Suche nach einem
qualifikationsadäquaten Arbeitsplatz unterstützt. 18 Teilnehmer konnten während der
Betreuungszeit vermittelt werden. Das Projekt zeigte nachweislich, dass passgenaue
Maßnahmen und gezielte Förderung zum Erfolg führen.
Aufbauend auf den Erfahrungen aus dem Modellprojekt audit(me) wurde vom bbw die
Maßnahme proing entwickelt. Das Konzept ist als Aktivierungs- und Vermittlungsgutschein angelegt, der deutschlandweit in Anspruch genommen werden kann.
Bei proing beträgt die Zuweisung der Teilnehmer ca. drei Monate. Es handelt sich um
Akademiker mit Migrationshintergrund und Studienabschluss in ihrer Heimat. Dabei
wurde die Beschränkung auf MINT Abschlüsse aufgeweicht.
Die Maßnahme proing läuft seit 15. Oktober 2012 am Standort Nürnberg.
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2.2
2.2.1
Fünf Handlungsfelder
7
Handlungsfeld 2 – Erwerbsbeteiligung erhöhen
Handlungsrahmen
Zur Fachkräftesicherung ist eine höhere Erwerbsbeteiligung vor allem von Frauen,
Älteren und Menschen mit Migrationshintergrund erforderlich. Um diese bislang nicht
ausreichend genutzten Potenziale zu heben sind gesellschaftliche Rahmenbedingungen erforderlich, die die erwünschten kontinuierlichen Erwerbsverläufe ermöglichen.
Wir sind dabei, diese Bevölkerungsgruppen mit unterdurchschnittlicher Erwerbsbeteiligung profilgerecht zu fördern. Als besonders erfolgreich erweisen sich hier Maßnahmen, die dazu beitragen, die Beschäftigung dieser Zielgruppen auszuweiten und
generell zu unterstützen.
Unsere besondere Aufmerksamkeit gilt der konkreten Förderung von Frauen über alle
Positionsebenen hinweg, vom Wiedereinstieg in den Beruf bis hin zur spezifischen
Begleitung in Führungspositionen. Zudem engagieren wir uns dafür, Mädchen und
Frauen früher und häufiger für technische Berufe zu begeistern.
2.2.2
Der notwendige Beitrag der Politik
Die Politik ist gefordert, die Rahmenbedingungen für die Vereinbarkeit von Familie und
Beruf nachhaltig zu verbessern. Dazu gehört unter anderem ein bedarfsgerechter
qualitativer wie quantitativer Ausbau von Kinderbetreuungs- und Pflegeeinrichtungen.
Der Familienpakt Bayern, in dem sich die Wirtschaft im Freistaat und die Bayerische
Staatsregierung zu einer familienfreundlichen Arbeitswelt bekennen, ist ein weiteres
vorbildliches Beispiel in diesem Themenfeld.
2.2.3
Der Beitrag der bayerischen Wirtschaft – Projekte im Profil
Kapitelübersicht
2.2.3.1
Frauen in Führungspositionen .............................................................................................. 7
2.2.3.2
Technik-Zukunft in Bayern 4.0 .............................................................................................. 8
2.2.3.3
Girls Day Akademie .............................................................................................................. 8
2.2.3.4
Sommerkinder ....................................................................................................................... 9
2.2.3.1 Frauen in Führungspositionen
Der Einsatz weiblicher Führungskräfte wird zum Erfolgsfaktor der Unternehmensperformance, denn die Karriereförderung von Frauen wirkt unmittelbar dem Fach- und
Führungskräftemangel entgegen. Gemeinsam mit dem Bildungswerk der Bayerischen
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Fünf Handlungsfelder
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Aktionsprogramm Fachkräftesicherung
bayme vbm vbw – März 2016
Wirtschaft haben die bayerischen Metall- und Elektro-Arbeitgeberverbände Wege und
Tools erprobt, Frauen effizienter für Führungspositionen zu qualifizieren. Mit dem
Modellprojekt Frauen in Führungspositionen unterstützen bayme vbm Mitgliedsunternehmen gezielt Frauen mit Führungsambitionen bei ihrer Karriereentwicklung.
An dem Pilotprojekt haben 56 Frauen aus 21 Mitgliedsunternehmen erfolgreich teilgenommen. Knapp 34 Prozent der Teilnehmerinnen konnten eine anspruchsvollere
Aufgabe wahrnehmen oder sogar eine Führungsposition übernehmen. Von Frühjahr
2012 bis März 2014 wurde aufgrund der sehr guten Resonanz eine zweite Staffel des
Projekts mit 56 Teilnehmerinnen durchgeführt. Ca. 41 Prozent der Teilnehmerinnen
nahmen zum Projektende eine andere, anspruchsvollere Position ein als zu Projektstart. In der 2014 angelaufenen dritten Staffel des Projekts nahmen die rund 50 Teilnehmerinnen an Sensibilisierungsworkshops und Fortbildungsmodulen wie beispielsweise „Kommunikationsfähigkeit“ oder „Führungsinstrumente“ teil. Im Frühjahr 2016
startet das Projekt in die vierte Staffel.
2.2.3.2 Technik-Zukunft in Bayern 4.0
Technikinteresse kann nicht früh genug geweckt werden. Insbesondere gilt es, junge
Mädchen und Frauen zu fördern. Um Kinder ab dem Vorschulalter und Jugendliche für
technische und naturwissenschaftliche Zusammenhänge zu begeistern, unterstützen
die bayerischen Metall- und Elektro-Arbeitgeberverbände maßgeblich die Initiative
Technik-Zukunft in Bayern 4.0, die sich mit Projekten wie den Forscherinnen-Camps
und Mädchen für Technik-Camps gezielt auch an den weiblichen Nachwuchs richtet.
Im Rahmen der Camps beschäftigen sich die Teilnehmerinnen eine Woche lang
altersgerecht mit technischen Fragestellungen und verwirklichen gemeinsam mit
Unternehmensvertretern ein technisches Projekt.
2.2.3.3 Girls Day Akademie
Mit der Girls Day Akademie haben die Verbände gemeinsam mit der Agentur für Arbeit
in Bayern im Herbst 2013 ein Projekt gestartet, das sich gezielt an Mädchen richtet.
Ziel ist es, über ein gesamtes Schuljahr hinweg an 14 Akademien in Bayern die Teilnehmerinnen für Technik zu begeistern. Einmal in der Woche treffen sich die Schülerinnen der Akademien am Nachmittag für drei Schulstunden, erproben ihre technischen
Fähigkeiten und erhalten einen Einblick in die Berufe der Metall- und Elektroindustrie.
Zum Beispiel besuchen sie kooperierende Unternehmen und erstellen dort ein Werkstück. Auszubildende erzählen von ihrem Berufsalltag und erläutern den Schülerinnen,
was hinter ihrem Ausbildungsberuf steckt. In den beiden bisherigen Projektjahren wurden ca. 200 Teilnehmerinnen erreicht. Die Pilotphase der Girls Day Akademie ist damit
erfolgreich abgeschlossen. Das Projekt hat sich bei den Schulen und Unternehmen in
Bayern als wirksame Maßnahme der Berufsorientierung etabliert und wird in den
Schuljahren 2015/2016 und 2016/2017 fortgeführt.
Position – Wir für Bayern –
Aktionsprogramm Fachkräftesicherung
bayme vbm vbw – März 2016
Fünf Handlungsfelder
9
2.2.3.4 Sommerkinder
Sommerferien bedeuten Spaß für Kinder, häufig aber auch Organisationsabenteuer für
Eltern. Denn wenn Kindergärten und Schulen schließen, stellt sich für berufstätige
Eltern häufig die Frage, wie sie die Betreuung ihrer Sprösslinge gewährleisten und
ihnen dabei noch unvergessliche Ferien bescheren können. Auch für Arbeitgeber sind
die Ferien eine Herausforderung: Der Betrieb muss reibungslos weiterlaufen, selbst
wenn viele Beschäftigte in dieser Zeit ihren Urlaub planen. Sommerkinder ist eine
Initiative der Gesellschaft für soziale Förderung und Integration (gfi) gGmbH, die das
Konzept der betriebsnahen Ferienbetreuung mit Unterstützung der vbw und den bayerischen Metall- und Elektro-Arbeitgebern entwickelt und erprobt hat.
2.3
2.3.1
Handlungsfeld 3 – Durchschnittliche Wochen- und Lebensarbeitszeit
ausweiten
Handlungsrahmen
Die Arbeitslandschaft 2040 fordert als eine zentrale Handlungsempfehlung, den Fachkräftebedarf durch ein größeres und flexibleres Arbeitszeitvolumen zu decken. Mittelfristig sind eine Rückkehr zur 40-Stunden-Woche und ein höheres Volumen der
Arbeitszeit der Arbeitnehmer erforderlich.
Dies geht zum einen Hand in Hand mit einer Verbesserung der gesellschaftlichen
Rahmenbedingungen. Sie spielen eine wichtige Rolle, wenn es möglich werden soll,
Familie, Pflege und Beruf besser miteinander vereinbaren zu können und damit vor
allem teilzeitbeschäftigten Frauen eine Ausweitung ihrer Arbeitszeit zu ermöglichen.
Zum anderen muss die Lebensarbeitszeit an die zunehmende Lebenserwartung und
Leistungsfähigkeit der Älteren angepasst und die richtige Entscheidung für die „Rente
mit 67“ konsequent umgesetzt werden. Diverse Überlegungen und Angebote sind vor
allem auf körperlich besonders anstrengende, oft gering qualifizierte Tätigkeiten ausgerichtet, um einen zeitigen Wechsel in qualifikationsadäquate, weniger belastende
Tätigkeiten oder Branchen zu fördern. Detaillierte Informationen zu diesem Thema
finden sich in unserem Positionspapier Arbeit im Alter.
Wir engagieren uns auch in Zusammenarbeit mit Betriebsräten und Beschäftigten
dafür, dass all diese Maßnahmen Hand in Hand mit der Qualifizierung und Gesunderhaltung der Arbeitnehmer über ein ganzes Erwerbsleben hinweg gelingen.
2.3.2
Der notwendige Beitrag der Politik
Für eine Ausweitung der Arbeitszeiten müssen die richtigen Anreize gesetzt werden.
Die Einführung der Rente mit 67 war ein wichtiger und richtiger Schritt. Generell gilt:
Das Arbeiten bis zum gesetzlichen Renteneintrittsalter – und gegebenenfalls auch
darüber hinaus – muss sich materiell wie ideell lohnen. Fehlanreize, die ein möglichst
10
Fünf Handlungsfelder
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Aktionsprogramm Fachkräftesicherung
bayme vbm vbw – März 2016
frühzeitiges Aussteigen aus dem Berufsleben fördern, wirken kontraproduktiv und
müssen zurückgefahren werden. Besonders kritisch ist in diesem Zusammenhang die
Rente mit 63 für besonders langjährig Versicherte zu bewerten. Sie setzt das falsche
Signal und muss wieder rückgängig gemacht werden.
Ein weiterer Ansatzpunkt für die Erhöhung der Beschäftigungsquote Älterer besteht
darin, die Hinzuverdienstmöglichkeiten bei vorgezogenem Renteneintritt für Ältere zu
verbessern. Insgesamt müssen mehr Möglichkeiten geschaffen werden, den Übergang
vom Erwerbsleben in den Ruhestand flexibel zu gestalten.
Handlungsbedarf besteht auch bei Regelungen, die Ältere auf Kosten des Arbeitgebers
bevorzugen, zum Beispiel beim Kündigungsschutz.
2.3.3
Der Beitrag der bayerischen Wirtschaft - Projekte im Profil
Kapitelübersicht
2.3.3.1
MEZ – Mit Erfahrung Zukunft meistern ............................................................................... 10
2.3.3.2
gesund(me) ......................................................................................................................... 10
2.3.3.3
demografie(me) ................................................................................................................... 11
2.3.3.4
Innovation trifft Demografie ................................................................................................. 11
2.3.3.5
Psychische Gesundheit am Arbeitsplatz ............................................................................. 11
2.3.3.1 MEZ – Mit Erfahrung Zukunft meistern
Die bayerischen Metall- und Elektroarbeitgeber haben mit diesem Projekt zehn Modellbetriebe in Bayern bei der Entwicklung einer demografiefesten Personalpolitik begleitet
und unterstützt. Dabei sind mehrere Publikationen entstanden, die den Unternehmen
als Leitfaden und Anregung zur Entwicklung eigener Strategien zur Verfügung stehen.
2.3.3.2 gesund(me)
Betriebliche Gesundheitsprävention ist von wachsender Bedeutung für die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen in einem globalen Markt. Mitgliedsunternehmen der
bayerischen M+E-Industrie werden durch dieses Projekt beim Aufbau, der Ausgestaltung und der Umsetzung eines erfolgreichen betrieblichen Gesundheitsmanagements
unterstützt. Ziel sind bis ins Alter fitte und leistungsfähige Mitarbeiter. Erfahrungsberichte und praktische Tipps werden im Rahmen von Veranstaltungen aufbereitet und
in themenspezifischen Informations- und Positionspapieren sowie Leitfäden zusammengefasst.
Position – Wir für Bayern –
Aktionsprogramm Fachkräftesicherung
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Fünf Handlungsfelder
11
2.3.3.3 demografie(me)
Mit demografie(me) stellen bayme vbm ein Beratungs- und Serviceangebot zur Verfügung, das Mitgliedsbetriebe unterstützt, die Demografie-Festigkeit im Unternehmen zu
erhöhen und die Chancen des demografischen Wandels zu nutzen. Das Angebot setzt
sich aus verschiedenen Bausteinen zusammen:
– Online-Tools / Selbsttests: Altersstrukturanalyse und DemografieCheck
– Modellprojekt DemografieManagement: In einem zweijährigen Modellprojekt wurden
in Mitgliedsbetrieben alterskritische Faktoren identifiziert und daraus Handlungsstrategien für eine nachhaltige Personalpolitik abgeleitet. Die Ergebnisse sind im
Leitfaden DemografieManagement zusammengefasst.
– DemografieBerater: Unterstützung der Mitgliedsfirmen vor Ort durch das ServiceCenter Arbeitswissenschaft
– Workshops DemografieManagement: regelmäßige Workshops zur Vernetzung von
Akteuren und Vorstellung von innovativen Lösungen
– Workshops Ergonomie: Besichtigung und ergonomische Optimierung von Arbeitsplätzen bei Firmen vor Ort mit Erfahrungsaustausch
– Leitfaden Alternsgerechte Beschäftigung: Entwicklung von Fähigkeiten der Mitarbeiter im Altersverlauf und Praxistipps zur Gestaltung von Arbeitsplätzen für ältere
Mitarbeiter
– KurzCheck Alternsgerechte Arbeitsplätze: Screening-Verfahren zur Überprüfung
von Arbeitsplätzen auf ergonomische und alterskritische Faktoren
2.3.3.4 Innovation trifft Demografie
Die Studie Innovation trifft Demografie thematisiert die Innovationsfähigkeit von Unternehmen vor dem Hintergrund alternder Belegschaften. Darauf aufbauend soll mit einem InnovationsCheck die Innovationskraft von Unternehmen gestärkt werden unter
Berücksichtigung der Stärken jeder Altersgruppe.
2.3.3.5 Psychische Gesundheit am Arbeitsplatz
Im Rahmen des Programms Psychische Gesundheit am Arbeitsplatz bieten die bayerischen Metall- und Elektro-Arbeitgeberverbände bayme vbm eine ganzheitliche Antwort
auf die Herausforderungen rund um psychische Belastungen an:
– Wissenschaft: Um die wissenschaftlichen Erkenntnisse in dem Bereich zu fördern,
hat das Max-Planck-Institut für Psychiatrie eine Langzeit-Studie erstellt, die den Zusammenhang zwischen Arbeit und psychischen Erkrankungen beleuchtet.
– Weiterbildung: Um die arbeitspsychologische Kompetenz in Unternehmen zu steigern, bietet bayme vbm Workshops für Geschäftsführer, Führungskräfte und Personalverantwortliche sowie Betriebsärzte an. Außerdem können Mitgliedsunternehmen
ihre Führungskräfte in Inhouse Trainings für das Thema sensibilisieren.
12
Fünf Handlungsfelder
Position – Wir für Bayern –
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– Beratung: Kernbestandteil des gesamten Projekts ist der Telefonische Beratungsservice für die Beschäftigten der Mitgliedsunternehmen. Das Angebot ist sowohl für
Mitarbeiter als auch für Führungskräfte gedacht.
2.4
2.4.1
Handlungsfeld 4 – Bildungsoffensive fortsetzen
Handlungsrahmen
Die bereits angelegte Bildungsoffensive muss unbedingt fortgesetzt und weiter ausgebaut werden. Sie sollte in der frühkindlichen Phase einsetzen, über Schule und Hochschule reichen und darüber hinaus die betriebliche Aus- und Weiterbildung stärken. Wir
können es uns nicht erlauben, auf dem Weg der Bildung Menschen zu verlieren. Deshalb engagieren sich die bayerischen Arbeitgeberverbände für die Weiterentwicklung
unseres Bildungssystems. Hier wurde bereits viel erreicht, das zeigen die Ergebnisse
in der Arbeitslandschaft 2040. So wird deutlich, dass in jüngerer Vergangenheit die
Zahl der Schulabgänger mit Hochschulzugangsberechtigung deutlich gestiegen ist, und
auch auf dem Qualifikationsniveau mittlerer Schulabschluss sind höhere Absolventenzahlen zu erkennen.
Doch diese Entwicklungen sind keine Lorbeeren, auf denen wir uns ausruhen können.
Auch in Bayern gibt es weiterhin Handlungsbedarf. Ein Beispiel hierfür sind die
Abbrecherquoten im Bildungswesen. Hier setzen wir uns dafür ein, die Quoten bei
Schulabgängern ohne Abschluss ebenso wie bei Abbrechern in der dualen Ausbildung
und an Hochschulen bis 2020 zu halbieren.
Nach wie vor gilt es, überholte Strukturen zu ersetzen, Chancen zu schaffen, Wege zu
ebnen und Schwellen zu senken. Nur so erzielen wir auf breiter Basis und auf lange
Sicht kontinuierliche und erfolgreiche Erwerbsbiografien. Das wiederum hat enorme
Bedeutung für das nachhaltige Gedeihen unserer Wirtschaft und den Erhalt unseres
gesellschaftlichen Wohlstands.
Wir setzen uns mit einer Vielzahl von Projekten dafür ein, die besten Fach- und Führungskräfte für Unternehmen in Bayern zu gewinnen und unterstützen gleichzeitig die
Implementierung neuer Wege auf allen Bildungsebenen. Wir bringen zahlreiche Projekte für die Qualifizierung und Teilqualifizierung der Arbeitnehmer auf den Weg. Wir fördern das Interesse für Technik und setzen uns aktiv dafür ein, die Zahl der Hochschulabsolventen zu steigern.
2.4.2
Der notwendige Beitrag der Politik
Der Staat muss dafür Sorge tragen, jeden entsprechend seiner Kenntnisse, Fähigkeiten und Kompetenzen zu qualifizieren. Dazu müssen Bund und Länder Maßnahmen
aufsetzen und unterstützen, die allgemein die Bildungsbeteiligung erhöhen.
Position – Wir für Bayern –
Aktionsprogramm Fachkräftesicherung
bayme vbm vbw – März 2016
Fünf Handlungsfelder
13
Die Bundesagentur für Arbeit finanziert seit einigen Jahren vertiefte Berufsorientierung
an Schulen und setzt dabei Gelder der Beitragszahler der Arbeitslosenversicherung
ein. Im Sinne einer Anschubfinanzierung hat dies zweifellos einen Beitrag zur wünschenswerten Ausweitung der Berufsorientierung geleistet. Wird jedoch die Kulturhoheit der Länder konsequent umgesetzt, so muss sich die Bundesagentur für Arbeit
mittelfristig komplett aus dieser Finanzierung zurückziehen.
Im Übergangssystem von der Schule zum Beruf müssen die bestehenden Maßnahmen
regelmäßig streng überprüft werden, ob sie eine hohe Vermittlungsquote in die duale
Ausbildung aufweisen. Ineffiziente Maßnahmen können und müssen entsprechend den
Ergebnissen konsequent gestrichen werden. Weniger ist an dieser Stelle häufig mehr.
2.4.3
Der Beitrag der bayerischen Wirtschaft - Projekte im Profil
Kapitelübersicht
2.4.3.1
AusbildungsOffensive-Bayern ............................................................................................. 14
2.4.3.2
Berufsorientierung an Mittelschulen .................................................................................... 14
2.4.3.3
Berufsorientierung: Here`s my story: Wo komme ich her, wo will ich hin? .......................... 14
2.4.3.4
Informationskampagne P-Seminar ...................................................................................... 14
2.4.3.5
Smart City ........................................................................................................................... 15
2.4.3.6
Digi Camps ......................................................................................................................... 15
2.4.3.7
sprungbrett Bayern.............................................................................................................. 15
2.4.3.8
sprungbrett Bayern Praktikum-Speed Datings .................................................................... 15
2.4.3.9
M+E InfoTrucks ................................................................................................................... 16
2.4.3.10
come with(me)..................................................................................................................... 16
2.4.3.11
MINT21 – Initiative an bayerischen Realschulen ................................................................ 16
2.4.3.12
Berufseignungstest ............................................................................................................. 16
2.4.3.13
Implementierung zweijähriger Ausbildungsberufe ............................................................... 17
2.4.3.14
Studien- und Berufsorientierung im P-Seminar ................................................................... 17
2.4.3.15
MINT Excellence an bayerischen Gymnasien ..................................................................... 17
2.4.3.16
Lehrer in der Wirtschaft ....................................................................................................... 17
2.4.3.17
Best MINT ........................................................................................................................... 18
2.4.3.18
Tarifvertrag Qualifizierung und Tarifvertrag zur Bildungsteilzeit der bayerischen
2.4.3.19
Ausbilden digital .................................................................................................................. 18
2.4.3.20
Studie Industrie 4.0 – Auswirkungen auf Aus- und Weiterbildung in der M+E In-
Metall- und Elektroindustrie ................................................................................................. 18
dustrie ................................................................................................................................. 19
2.4.3.21
wissenswerkstatt Passau e. V. und wissenswerkstatt Schweinfurt e. V. ............................. 19
2.4.3.22
Medienführerschein Bayern für Berufliche Schulen ............................................................ 19
14
Fünf Handlungsfelder
Position – Wir für Bayern –
Aktionsprogramm Fachkräftesicherung
bayme vbm vbw – März 2016
2.4.3.1 AusbildungsOffensive-Bayern
Die Informationskampagne AusbildungsOffensive-Bayern weckt durch breit gefächerte
Aktionen und Maßnahmen das Interesse der Jugendlichen an einem Beruf in der
Metall- und Elektroindustrie und zeigt die vielfältigen beruflichen Chancen der Branche
auf. Beispielsweise informieren die Info-Teams der AusbildungsOffensive-Bayern
Mittel- und Realschüler sowie Gymnasiasten in Schulstunden über die zahlreichen beruflichen Möglichkeiten in der M+E Branche. Mit rund 2.300 Vorträgen an bayerischen
Schulen oder Einsätzen auf Berufsinformationsmessen und -veranstaltungen erreicht
die AusbildungsOffensive-Bayern jährlich rund 56.500 Schüler. Kernstück der Kampagne ist die Internetseite www.AusbildungsOffensive-Bayern.de. Die Plattform bietet
relevante Informationen rund um die Metall- und Elektroindustrie und deren Ausbildungsberufe für Jugendliche, Eltern und Lehrer. Großflächenplakate, Broschüren,
Berufefilme und Social-Media-Kanäle machen zudem auf die Kampagne und deren
berufsorientierende Inhalte aufmerksam.
2.4.3.2 Berufsorientierung an Mittelschulen
Die Schüler werden dabei unterstützt, frühzeitig Eindrücke von den vielfältigen Angeboten in der Berufswelt zu gewinnen und gemäß ihren eigenen Fähigkeiten und Neigungen den richtigen Berufsweg einzuschlagen. Ein Best-Practice-Handbuch dokumentiert
die Vielfalt an Projekten, die heute schon in bayerischen Schulen umgesetzt werden.
Außerdem lassen sich Anregungen für die Durchführung gelungener Berufsorientierungsprojekte finden – sowohl auf Schul- wie auch auf Unternehmensseite.
2.4.3.3 Berufsorientierung: Here`s my story: Wo komme ich her, wo will ich hin?
Für Jugendliche in der Berufsorientierung ist es vor allem wichtig herauszufinden, was
sie von ihrer Zukunft erwarten. In Workshops reflektieren sie ihre kulturellen und
biografischen Wurzeln sowie ihre privaten und beruflichen Ziele. Dabei entstehen persönliche Geschichten, die filmisch in Form von Videoclips umgesetzt und im Internet
veröffentlicht werden. Sie sollen andere Jugendliche inspirieren, sich intensiver mit
dem Thema Berufsorientierung auseinanderzusetzen. bayme vbm vbw unterstützen
das Projekt des Bayerischen Rundfunks exklusiv.
2.4.3.4 Informationskampagne P-Seminar
Mit dem Projekt-Seminar zur Studien- und Berufsorientierung (P-Seminar) öffnet sich
das Gymnasium der Arbeitswelt und ermöglicht Schülerinnen und Schülern wichtige
Erfahrungen für eine gelungene Berufs- und Studienwahl. Im Rahmen einer ergebnisorientierten Projektarbeit mit Partnern aus der Arbeitswelt lernen Schülerinnen und
Schüler die reale Berufswelt und ihre Anforderungen kennen und erwerben praxisrelevante Kompetenzen. Mit einem von bayme vbm vbw gestifteten Preis werden erfolgreiche Projekte in den P-Seminaren publik gemacht.
Position – Wir für Bayern –
Aktionsprogramm Fachkräftesicherung
bayme vbm vbw – März 2016
Fünf Handlungsfelder
15
2.4.3.5 Smart City
Das Thema Stadtentwicklung gehört zu den zentralen Zukunftsherausforderungen. Im
Rahmen des Projekts Smart City, das vom Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft
umgesetzt wird, analysieren die jugendlichen Teilnehmer in einem eintägigen LivePlanspiel Herausforderungen im Bereich der Urbanisierung und entwickeln intelligente,
digitale Lösungsvorschläge. So soll bei Jungen und Mädchen aus Mittelschulen, Realschulen und Gymnasien Interesse für Berufe der Informations- und Kommunikationstechnologie geweckt werden. bayme vbm unterstützen das Projekt als
Hauptsponsoren.
2.4.3.6 Digi Camps
Die Digi Camps richten sich an Schülerinnen und Schüler an Realschulen und Gymnasien. Das vom Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft umgesetzte Projekt verfolgt
das Ziel, den Teilnehmerinnen und Teilnehmern durch direkten Kontakt mit Unternehmen die Anforderungen und Chancen der IT-Welt näher zu bringen. Hierzu erhalten die
Schüler einen Forschungs-Auftrag. Wichtige Aspekte dabei sind u. a. das Kennenlernen von IT-Berufen, praktisches Arbeiten in den Bereichen Chipentwicklung, Datenspeicherung und -verarbeitung, Programmiersprachen, Internet der Dinge, Industrie 4.0
sowie die Konzeption von IT-Lösungen. bayme vbm unterstützen das Projekt als
Hauptsponsoren.
2.4.3.7 sprungbrett Bayern
Die Berufswahl ist für die Jugendlichen eine wegweisende Entscheidung. Die Internetplattform www.sprungbrett-bayern.de – initiiert vom Bildungswerk der Bayerischen
Wirtschaft – unterstützt Schülerinnen und Schüler aller Schularten bei ihren Entscheidungsfindungen, u. a. mit einem Berufsideengenerator und einem umfangreichen
Angebot an Praktikumsplätzen. Die bayerischen Arbeitsgeberverbände fördern die
größte bayernweite Praktikumsbörse maßgeblich und leisten damit einen entscheidenden Beitrag zur Nachwuchssicherung der Unternehmen. Von der Plattform profitieren
alle: Die Jugendlichen werden bei der Suche nach dem eigenen Berufsweg unterstützt.
Unternehmen, die über die Plattform ein Praktikum anbieten, können potenzielle
Nachwuchskräfte kennenlernen und rekrutieren. Das Projekt wurde 2005 gestartet und
registriert auf der Online-Börse derzeit mehr als 32.000 Angebote.
2.4.3.8 sprungbrett Bayern Praktikum-Speed Datings
Mit dem bayme vbm Praktikum-Speed Dating bieten die Arbeitgeberverbände ihren
Mitgliedsunternehmen die Möglichkeit, mit Schülerinnen und Schüler aus ihrer Region
in persönlichen Kontakt zu kommen. In mehreren Sequenzen von ca. 20 Minuten
treffen Unternehmensvertreter jeweils eine Gruppe von drei bis vier Jugendlichen und
können im kurzen Gespräch herausfinden, ob der Schüler bzw. die Schülerin ein
16
Fünf Handlungsfelder
Position – Wir für Bayern –
Aktionsprogramm Fachkräftesicherung
bayme vbm vbw – März 2016
potenzieller Praktikant oder Auszubildender für das Unternehmen ist. Die Praktikum
Speed Datings finden mehrmals jährlich in unterschiedlichen Regionen Bayerns statt.
2.4.3.9 M+E InfoTrucks
In den InfoTrucks informieren die bayerischen Metall- und Elektro-Arbeitgeberverbände
bayme vbm jugendliche Besucher über die Faszination und Vielfalt der Metall- und
Elektro-Industrie. Schülerinnen und Schüler der 7. bis 10. Klassen erhalten Informationen über Ausbildungsmöglichkeiten und Berufsbilder in der Metall- und Elektroindustrie. Interesse an einem Beruf in der Metall- und Elektrobranche wird zudem
durch „learning by doing“ geweckt. Deshalb erhalten die Schüler beim Truck-Besuch
die Möglichkeit, selbst aktiv zu sein und können ihre technischen Fähigkeiten beispielsweise an der truck-eigenen Fräsmaschine testen.
2.4.3.10 come with(me)
Interessieren – Informieren – Ausprobieren lautet das Motto des Projekts der bayerischen Metall- und Elektro-Arbeitgeberverbände. Mit come with(me) unterstützen
bayme vbm ihre Mitgliedsunternehmen beim Aufbau langfristiger Schulpartnerschaften.
Im Rahmen der Kooperation besuchen Schüler beispielsweise Partner-Unternehmen
vor Ort, wo sie mit Hilfe von Auszubildenden und zur Verfügung gestellten Materialien
eigene Werkstücke fertigen. Während des Projekts begleiten Unternehmen aus der
Metall- und Elektrobranche die Schülerinnen und Schüler in allen Phasen der Berufsorientierung ab der 5. Klasse und zeigen ihnen so den Weg in die Technikwelt.
2.4.3.11 MINT21 – Initiative an bayerischen Realschulen
Die frühzeitige und kontinuierliche Begeisterung von bayerischen Realschülerinnen
und Realschülern für den MINT-Bereich ist Hintergrund der MINT21-Initiative. Sie wird
maßgeblich von bayme vbm vbw mitgestaltet und finanziert und fördert die qualitative
Verbesserung des MINT-Unterrichts an 68 bayerischen Realschulen. Ziel der Initiative
ist es, dass sich mehr Schülerinnen und Schüler für den mathematischnaturwissenschaftlich-technischen Bereich entscheiden und weitere Realschulen mit
erprobten Materialien und didaktischen Instrumenten versorgt werden.
2.4.3.12 Berufseignungstest
Die bayerischen Metall- und Elektro-Arbeitgeberverbände stellen den Unternehmen
kostenfrei einen Online-Eignungstest zur Verfügung, der die Bewerberauswahl für die
Berufsausbildung unterstützt. Der Test liefert grundlegende Informationen über die
fachliche und persönliche Eignung von Bewerbern für über 60 Berufe und zwei duale
Studiengänge, die in der M+E Branche ausgebildet werden, und leistet damit einen
wesentlichen Beitrag für die objektive Bewerberauswahl. Über 430 Firmen haben sich
für die Testnutzung registriert. Durchgeführt wird der Test jedes Jahr rund 5.400-mal.
Position – Wir für Bayern –
Aktionsprogramm Fachkräftesicherung
bayme vbm vbw – März 2016
Fünf Handlungsfelder
17
Seit November 2015 steht der Test im Rahmen des IdA Maßnahmenpaketes auch in
englischer Sprache zur Verfügung.
2.4.3.13 Implementierung zweijähriger Ausbildungsberufe
Im Ausbildungssystem müssen mehr Chancen für leistungsschwache Jugendliche
geschaffen werden. Zweijährige Ausbildungsberufe sind eine geeignete und zukunftsorientierte Qualifizierungsform und können beispielsweise die Lücke zwischen einfacheren Tätigkeiten und hoch qualifizierten Facharbeiten schließen. Daher setzen sich
bayme vbm und vbw für die Schaffung neuer zweijähriger Ausbildungsberufe ein.
Der große Erfolg des Berufs Maschinen- und Anlagenführer hat den Bedarf der Betriebe nach einer stärkeren Differenzierung der Ausbildungsberufe deutlich untermauert.
Die 2004 eingeführte zweijährige Ausbildung entwickelte sich mit über 3.500 Neuverträgen in 2014 in Deutschland (Bayern: 480) zu einem der erfolgreichsten neuen
Ausbildungsgänge der vergangenen Jahre.
Mit der Einführung des Ausbildungsberufs zum Industrieelektriker (seit 2009) wurde
erstmals eine zweijährige Ausbildung in der Industrieelektrik geschaffen. Genau wie
der Maschinen- und Anlagenführer wird auch hier eine sinnvolle Ergänzung des Fachkräftespektrums der Betriebe im Elektrobereich ermöglicht. Seit 2013 gibt es eine
weitere moderne zweijährige Ausbildung: die Fachkraft für Metalltechnik, bei der elf
Altberufe zusammengefasst wurden.
2.4.3.14 Studien- und Berufsorientierung im P-Seminar
Das Projekt von vbw, Kultusministerium und dem Studienkompass unterstützt Gymnasiallehrer dabei, ihre Schüler im Rahmen des P-Seminars bei der Studien- und Berufswahl zu beraten. Dazu hat eine Expertengruppe von Lehrerinnen und Lehrern eine
Handreichung mit Unterrichtsmaterialien erarbeitet, die allen bayerischen Gymnasien
zur Verfügung gestellt wurde.
2.4.3.15 MINT Excellence an bayerischen Gymnasien
Gemeinsam mit dem Verein MINT-EC e. V. haben die Verbände zum Schuljahresbeginn 2013/2014 die erste MINT-Excellence-Initiative an bayerischen Gymnasien
gestartet. Ziel des Programms ist es, bayerische Gymnasien mit einem starken MINTProfil in das Netzwerk des Vereins aufzunehmen und die Zahl der MINT ECGymnasien in Bayern auf 60 Schulen zu steigern.
2.4.3.16 Lehrer in der Wirtschaft
Mit dem deutschlandweit einmaligen Projekt bietet die vbw Gymnasiallehrern die
Möglichkeit, für maximal ein Jahr das Klassenzimmer gegen eine Tätigkeit in einem
18
Fünf Handlungsfelder
Position – Wir für Bayern –
Aktionsprogramm Fachkräftesicherung
bayme vbm vbw – März 2016
Unternehmen zu tauschen. Die Lehrkräfte übernehmen Aufgaben in den Bereichen
Personalwesen, Aus- und Weiterbildung und im Marketing. Die Unternehmen tragen
während des Einsatzes in vollem Umfang die Besoldungsleistungen der Lehrkräfte. Um
den Transfer der Erfahrungen aus der Wirtschaft zu fördern, setzen die Lehrkräfte im
Folgejahr ein Projekt an ihrer Schule um, das sich dem Thema Schul- und Organisationsentwicklung widmet. Seit dem Projektstart 2001 haben über 100 Lehrkräfte am
Projekt teilgenommen.
2.4.3.17 Best MINT
Das Bayerische Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst hat
das bayme vbm vbw Projekt Wege zu mehr MINT-Absolventen mit Unterstützung der
vbw fortgeführt und entsprechende Maßnahmen an bayerischen Hochschulen unterstützt, die den Studienabbruch unter MINT-Studierenden verringern. Insgesamt
13 fakultätsübergreifende Projekte an vier Universitäten und neun Hochschulen für
angewandte Wissenschaften wurden zwischen August 2012 und Oktober 2015 im
Nachfolgeprojekt Best MINT gefördert. Auch nach dessen Abschluss wird die MINTInitiative durch ein neues Projekt des Ministeriums fortgesetzt – abermals mit Unterstützung von bayme vbm vbw.
2.4.3.18 Tarifvertrag Qualifizierung und Tarifvertrag zur Bildungsteilzeit der bayerischen Metall- und Elektroindustrie
Qualifizierungsmaßnahmen sind für Arbeitgeber und Arbeitnehmer wichtig. Mit den
Tarifverträgen Qualifizierung und Bildungsteilzeit tragen die Tarifvertragsparteien der
bayerischen Metall- und Elektroindustrie ihren Teil dazu bei.
Im Tarifvertrag Qualifizierung werden betrieblich notwendige und betrieblich zweckmäßige Weiterbildungen definiert und deren Durchführung geregelt. Zur Absolvierung
einer persönlichen beruflichen Weiterbildung, die allein im Interesse des Arbeitnehmers
liegt, kann eine Ausscheidensvereinbarung mit Wiedereinstellungszusage abgeschlossen werden. Dies ermöglicht den Arbeitnehmern weitreichende Qualifizierungsmöglichkeiten.
Über den Tarifvertrag zur Bildungsteilzeit besteht die Möglichkeit, Weiterbildungen im
Rahmen eines Blockmodells oder in Form von Stufen- und Teilzeitmodellen zu absolvieren. Die Gesamtdauer der Bildungsteilzeit ist auf bis zu sieben Jahre ausgelegt. Im
Blockmodell ergeben sich eine Arbeits- und Freistellungsphase von jeweils bis zu
42 Monate. Die Dauer der Bildungsteilzeit wurde bewusst so gewählt, um die Teilnahme an Bachelor-Studiengängen zu ermöglichen.
2.4.3.19 Ausbilden digital
Vor dem Hintergrund des technologischen Fortschritts wird es zunehmend wichtiger,
digitale Trends in der dualen Ausbildung aufzugreifen und zu integrieren. Ein didaktisch
Position – Wir für Bayern –
Aktionsprogramm Fachkräftesicherung
bayme vbm vbw – März 2016
Fünf Handlungsfelder
19
sinnvoller Einsatz von neuen Medien in Ausbildungssituationen beinhaltet eine Reihe
von positiven Effekten, wie z. B. Lerneffizienz und Motivation von Auszubildenden
steigern zu können. Mit dem Projekt Ausbilden digital bieten bayme vbm für ausbildende Mitgliedsbetriebe eintägige Workshops an, die neue Ansätze für die effektive Integration neuer Medien in die eigene Ausbildungspraxis aufzeigen.
2.4.3.20 Studie Industrie 4.0 – Auswirkungen auf Aus- und Weiterbildung in der M+E
Industrie
Die Digitalisierung verändert Wertschöpfungsketten auf der Produkt- und Prozessebene. Im Rahmen von Industrie 4.0 wachsen die physische und die virtuelle Welt zusammen. Gesicherte Erkenntnisse dazu, wie sich diese Veränderungen auf Qualifikations-, Kompetenz- und Berufsprofile in der M+E Industrie auswirken, fehlen bislang
allerdings. Ziel der Studie ist es, genauere Kenntnisse zu erlangen, welche Auswirkungen Industrie 4.0 auf den Qualifizierungsbedarf im Bereich Aus- und Weiterbildung in
der M+E Industrie hat.
2.4.3.21 wissenswerkstatt Passau e. V. und wissenswerkstatt Schweinfurt e. V.
In den Wissenswerkstätten Schweinfurt und Passau erleben Kinder und Jugendliche
spannende Phänomene aus den Bereichen Naturwissenschaft und Technik. Das "Selbermachen" steht dabei im Vordergrund und soll bei den jungen Menschen das Verständnis für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) fördern.
Mit diesem Konzept tragen die Wissenswerkstätten langfristig dazu bei, den künftigen
Bedarf der regionalen Industrie an Facharbeitern, Technikern und Ingenieuren zu decken. Die Wissenswerkstatt ist die ideale Ergänzung des Lehrplans in der Schule um
praktische Inhalte. bayme vbm zählen zu den Hauptsponsoren der Werkstätten.
2.4.3.22 Medienführerschein Bayern für Berufliche Schulen
Der Medienführerschein Bayern ist eine Initiative der Bayerischen Staatsregierung in
Kooperation mit der Stiftung Medienpädagogik Bayern. Die Ausweitung des Medienführerscheins Bayern auf Berufliche Schulen erfolgt in Kooperation zwischen der
Stiftung Medienpädagogik Bayern und der vbw − Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V., die die neuen Module für die beruflichen Schulen auch finanziert.
Der Umgang mit Medien ist zunehmender Bestandteil des beruflichen Alltags. Der Medienführerschein Bayern knüpft an den digitalen Entwicklungen im Alltag und Beruf an
und unterstützt Lehrkräfte bei der Vermittlung berufsorientierter Medienkompetenz.
Auszubildende sollen lernen, Chancen und Risiken des Umgangs mit Medien im beruflichen Kontext abzuwägen und mit Medien verantwortungsbewusst umzugehen. Dies
stärkt Auszubildende in ihrer beruflichen Handlungskompetenz.
Mit Hilfe der Unterrichtseinheiten des Medienführerscheins Bayern für Berufliche Schulen sollen sich Jugendliche, angeregt durch aktivierende und interaktive Methoden, mit
20
Fünf Handlungsfelder
Position – Wir für Bayern –
Aktionsprogramm Fachkräftesicherung
bayme vbm vbw – März 2016
den Themen Kommunikationsmedien, Informationskompetenz und Soziale Netzwerke
auseinandersetzen. Die entsprechenden Materialien werden Lehrkräften und interessierten Ausbildern seit dem 26. Februar 2016 kostenlos zur Verfügung gestellt und
können ohne Schulung eingesetzt werden. Weitere Materialien zu den Themen Berufsbilder in den Medien, Urheberrecht für die Praxis und Datenschutz für die Praxis
werden bis Oktober 2017 erstellt.
2.5
2.5.1
Handlungsfeld 5 – Zuwanderung gezielt gestalten
Handlungsrahmen
Mit den ersten vier Handlungsfeldern wollen wir die bereits bestehenden Potenziale
innerhalb unseres Landes stärker ausschöpfen. Langfristig reicht dies aber nicht aus,
um der Wirtschaft die benötigten Fachkräfte in ausreichender Zahl zu sichern. Deshalb
ist ergänzend die gesteuerte Zuwanderung ausländischer Fachkräfte erforderlich. Nur
in der Verknüpfung einer gezielt gesteuerten Zuwanderung von Qualifizierten und einer
besseren Nutzung aller inländischen Potentiale liegt die Chance zur Stärkung von
Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Bayern.
Seit dem Jahr 2010 steigt der Zuwanderungssaldo nach Deutschland stetig an.
Gegenüber dem Vorjahr wuchs die ausländische Bevölkerung in 2015 um rund
1,1 Millionen Personen an, bedingt auch durch den Zustrom von Flüchtlingen in den
letzten Monaten. Jedoch ist auch eine beträchtliche Zuwanderung von EU-Bürgern zu
verzeichnen. Im Januar 2016 ist in Deutschland die ausländische Bevölkerung aus den
EU-28-Staaten gegenüber dem Vorjahresmonat um 340.000 Personen angestiegen.
Die zentrale arbeitsmarktpolitische Herausforderung wird in der Integration der Flüchtlinge mit guter Bleibeperspektive in Ausbildung und Arbeit liegen. Diese Form der
Zuwanderung muss aber klar getrennt werden von einer gezielt gesteuerten Zuwanderung von qualifizierten ausländischen Arbeitskräften zur Sicherung des Fachkräftebedarfs.
Auch in Zukunft werden wir in einem gewissen Umfang auf eine erfolgreiche Migrationspolitik angewiesen sein und müssen aktiv für unseren Standort werben, damit
vor allem junge hochqualifizierte Fachkräfte angeworben werden. Bereits heute kommen junge Menschen vor allem zu Ausbildungszwecken zu uns. Das langfristige Ziel
muss sein, möglichst viele von ihnen so zu begeistern, dass sie nach erfolgreichem
Abschluss hier bleiben und arbeiten wollen.
Die Änderungen im Zuwanderungsrecht im Zuge der Umsetzung der europäischen
Hochqualifizierten-Richtlinie gehen in die richtige Richtung. Weitere Verfahrensvereinfachungen und Vereinheitlichungen im Zuwanderungsrecht können dazu beitragen,
Unternehmen bei der Anwerbung ausländischer Fachkräfte zu unterstützen.
Position – Wir für Bayern –
Aktionsprogramm Fachkräftesicherung
bayme vbm vbw – März 2016
2.5.2
Fünf Handlungsfelder
21
Der notwendige Beitrag der Politik
Unabdingbar für mehr Zuwanderung ist die Erhöhung und verstärkte Kommunikation
der Attraktivität Deutschlands und Bayerns für ausländische Fachkräfte und eine echte,
breit verankerte Willkommenskultur. So kann es gelingen, qualifizierte Arbeitskräfte
anzuziehen und sie erfolgreich in den Arbeitsmarkt und die Gesellschaft zu integrieren
und damit einen Beitrag zur Fachkräftesicherung zu leisten.
Ein gesteuertes Zuwanderungssystem unterstützt die Einwanderung hochqualifizierter
Fachkräfte. Auch eine gezielte Integration von Menschen mit Migrationshintergrund
begegnet dem Fachkräftemangel wirkungsvoll. In diesem Bereich sind insbesondere
eine vereinfachte Anerkennung von ausländischen Abschlüssen sowie Nachjustierungen im Bildungssystem notwendig, um die Voraussetzungen für gelungene Integration
zu verbessern. Dazu sind unter anderem kostenlose Kindergärten und ein verpflichtendes Vorschuljahr zu berücksichtigen und allgemein der Wert der Bildung zu vermitteln
und die Förderung der Sprachkompetenz wichtig.
2.5.3
Der Beitrag der bayerischen Wirtschaft - Projekte im Profil
Kapitelübersicht
2.5.3.1
career(me) und career(BY) ................................................................................................. 21
2.5.3.2
hochschule dual international / Study & Work international – Aus Bayern in die
Welt ..................................................................................................................................... 22
2.5.3.3
Studienerfolg internationaler Studierender erhöhen ............................................................ 22
2.5.3.1 career(me) und career(BY)
Einen wichtigen Schwerpunkt bilden seit Januar 2013 modellhafte Aktivitäten mit dem
Ziel, Jugendliche aus Spanien, und seit 2015 auch aus Osteuropa, für eine Ausbildung
in Bayern zu gewinnen.
Zum Ausbildungsbeginn 2013 haben bayme vbm erstmalig das Projekt career(me)
initiiert. Das Ziel des Projekts ist es, junge Erwachsene aus Spanien in eine Ausbildung
in bayerische M+E Unternehmen zu vermitteln. Dazu wurde das Sonderprogramm
MobiPro-EU zur Förderung der beruflichen Mobilität von ausbildungsinteressierten
Jugendlichen aus Europa in ein konkretes Projekt umgesetzt und mit einem umfassenden Integrationskonzept verbunden. Die Besonderheit des Projekts ist der „Projektkümmerer“: Ein Ansprechpartner steht für die europäischen Jugendlichen und die
Unternehmen bei Alltagsproblemen oder Schwierigkeiten im Ausbildungsbetrieb zur
Verfügung. Nachdem das Modellprojekt im Jahr 2013 sehr erfolgreich angelaufen ist
und 27 spanische Jugendliche in einen Ausbildungsplatz in der M+E Branche vermittelt
wurden, wird das Projekt für das Ausbildungsjahr 2016 bereits zum vierten Mal aufgelegt (www.career-me.de/azubis).
22
Fünf Handlungsfelder
Position – Wir für Bayern –
Aktionsprogramm Fachkräftesicherung
bayme vbm vbw – März 2016
Die vbw und bayme vbm haben gemeinsam mit zwei Landkreisen das Modellprojekt
career(BY)- spanische Auszubildende für den Landkreis Cham und Wunsiedel im
Fichtelgebirge initiiert, um so Nachwuchs für die bayerische Wirtschaft zu gewinnen.
Das Projekt erfolgt unter Einbeziehung des BMAS Förderprogramms MobiPro-EU. Wie
auch bei career(me) wird bei career(BY) den jungen Erwachsenen aus Europa und den
Betrieben ein Projektkümmerer zur Seite gestellt. Das erfolgreiche Ausbildungsprojekt
wird im Ausbildungsjahr 2014 gemeinsam mit den Landkreisen Cham, Nürnberger
Land und Traunstein umgesetzt. In dem Ausbildungsjahr 2015 beteiligen sich die
Landkreise Cham, Deggendorf, Nürnberger Land und Traunstein. An der vierten Staffel
zum Ausbildungsstart 2016 werden sich die Landkreise Cham, Deggendorf und Traunstein beteiligen. Weitere Informationen sind unter www.career-by.de verfügbar.
2.5.3.2 hochschule dual international / Study & Work international – Aus Bayern in die
Welt
Gemeinsam mit dem Bayerischen Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst haben bayme vbm und vbw das Projekt hochschule dual international
initiiert. Ziel ist es, die bayerischen Hochschulen im internationalen Wettbewerb zu
stärken und das duale Studium für ausländische und inländische Studierende attraktiver zu machen. Dazu wurden zwischen 2011 und 2014 insgesamt sechs bayerische
Hochschulen für angewandte Wissenschaften dabei gefördert, innovative Konzepte zur
Internationalisierung dualer Studiengänge umzusetzen. Seit 2015 wird das Projekt mit
einer neuen Zielrichtung fortgesetzt. Unter dem Motto Study & Work international – Aus
Bayern in die Welt entsteht unter anderem eine Datenbank für internationale Praktikumsplätze. Mit Summer Schools sollen zudem internationale Studierende für den
bayerischen Arbeitsmarkt gewonnen werden.
2.5.3.3 Studienerfolg internationaler Studierender erhöhen
Die Zahl internationaler Studierender an deutschen Hochschulen nimmt seit Jahren
kontinuierlich zu. Allerdings ist auch die Zahl derjenigen, die ein Studium abbrechen,
sehr hoch: Fast jeder zweite Student aus dem Ausland bringt sein Studium nicht zu
einem erfolgreichen Abschluss und wird damit auch keine Tätigkeit auf dem deutschen
Arbeitsmarkt übernehmen. Das bayerische Wissenschaftsministerium und bayme vbm
vbw haben deshalb das Projekt Studienerfolg internationaler Studierender ins Leben
gerufen. Ziel ist es, den Studienerfolg ausländischer Vollstudierender zu verbessern
und die Abbruchzahlen zu verringern. Mit dem Projekt werden Hochschulen dabei
unterstützt, wirkungsvolle Konzepte zu erproben und umzusetzen. Durch die Förderung aller staatlichen bayerischen Hochschulen werden alle internationalen Studierenden in Bayern erreicht.
Position – Wir für Bayern –
Aktionsprogramm Fachkräftesicherung
bayme vbm vbw – März 2016
3
Fazit und Zusammenfassung
23
Fazit und Zusammenfassung
Kernbotschaften zur Fachkräftesicherung
Unsere Kernbotschaften zur Fachkräftesicherung lauten
1. Der Fachkräftebedarf bleibt mittel- bis langfristig hoch, die Fachkräftelücke ist heute
bereits in einigen Branchen Realität.
2. Fachkräftesicherung muss deshalb dauerhaft hohe Priorität für die Politik haben,
unabhängig von konjunkturellen Bewegungen am Arbeitsmarkt.
3. Die Reformen der Agenda 2010 müssen entschieden fortgesetzt und dürfen nicht
zurückgedreht werden.
4. Die Bundesagentur für Arbeit muss weiter modernisiert und auf die zukünftigen
arbeitsmarktpolitischen Herausforderungen vorbereitet werden.
5. Teilqualifizierungen als bewährtes Instrument für Gering- und Unqualifizierte
müssen noch weiter gestärkt werden und bundesweit, mit einer gesicherten
Finanzierung, vermehrt zum Einsatz kommen.
6. Für eine höhere Erwerbsbeteiligung von Frauen benötigen wir den qualitativen und
quantitativen Ausbau von Kinderziehungs- und Pflegeeinrichtungen.
7. Arbeiten bis zum Renteneintritt muss sich materiell wie ideell lohnen. Fehlanreize,
die ein möglichst frühzeitiges Aussteigen aus dem Berufsleben fördern, müssen
beseitigt werden.
8. Verstärkte Berufsorientierung ist eine wichtige Maßnahme im Zuge einer breiten
Bildungsoffensive. Jeder muss den Platz finden, an dem er bestmöglich seine
Fähigkeiten einbringen kann. Allerdings muss sich die Bundesagentur für Arbeit
mittelfristig aus der Finanzierung der vertieften Berufsorientierung und der Berufswahlvorbereitung zurückziehen.
9. Die Maßnahmen im Übergangssystem von der Schule zum Beruf müssen regelmäßig streng überprüft werden. Ineffiziente Maßnahmen können und müssen
konsequent gestrichen werden.
10. Deutschland und Bayern brauchen eine breit verankerte Willkommenskultur, die
qualifizierte Arbeitskräfte für unser Land begeistert. Ebenso sind Anstrengungen
zur konkreten Integration, insbesondere im Bereich der Bildung und Sprachförderung, notwendig.
Position – Wir für Bayern –
Aktionsprogramm Fachkräftesicherung
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Ansprechpartner / Impressum
Ansprechpartner
Dr. Bernhard Paa
Abteilung Sozial- und Gesellschaftspolitik
Telefon 089-551 78-215
Telefax 089-551 78-214
[email protected]
Impressum
Alle Angaben dieser Publikation beziehen sich grundsätzlich sowohl
auf die weibliche als auch auf die männliche Form. Zur besseren
Lesbarkeit wurde meist auf die zusätzliche Bezeichnung in weiblicher
Form verzichtet.
Herausgeber:
bayme
Bayerischer Unternehmensverband Metall und Elektro e. V.
vbm
Verband der Bayerischen Metall- und Elektro-Industrie e. V.
vbw
Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V.
Max-Joseph-Straße 5
80333 München
www.bayme.de
www.vbm.de
© bayme vbm vbw März 2016
www.vbw-bayern.de
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