was versteht man unter carrier grade ethernet?

Transcription

was versteht man unter carrier grade ethernet?
WHITE PAPER
WAS VERSTEHT MAN UNTER
CARRIER GRADE ETHERNET?
Einführung
Seit ihrer Erfindung in den 1970er Jahren hat sich die Ethernet-Technik ständig an geänderte Marktbedingungen angepasst. Ursprünglich als LAN (Local Area Network)-Standard mit einer Übertragungsrate von 10 MBit/s konzipiert, wurde sie immer weiter aufgerüstet - über 100 MBit/s und 1 GBit/s bis
hin zu den heute verfügbaren 10 GBit/s. Als Übertragungsmedien werden dabei Kupferkabel und
Lichtwellenleiter eingesetzt. Dank seiner hohen Anpassungsfähigkeit erwies sich Ethernet als entscheidende Innovation für eine einheitliche Kommunikation. Nachdem sich diese Netzwerktechnik
zunächst auf den LAN-Bereich konzentrierte und dort quasi zum allgemeinen Standard wurde, hat sie
inzwischen auch das MAN (Metropolitan Area Network)-Segment erobert. Darüber hinaus ist es möglich, den Ethernet-Datenverkehr auf die verschiedensten Technologien aufzusatteln, wodurch sich
völlig neue Perspektiven erschließen. So lassen sich zukünftige Ethernet-Dienste nicht nur in Campusoder Metro-Netzwerken einsetzen, sondern weltweit zur Verfügung stellen.
Da die meisten Anwender von Ethernet-Diensten mit dieser Technik inzwischen vertraut sind, können
sie deren Vorteile leicht für ihre Konnektivitätsanforderungen im WAN (Wide Area Network) anwenden. Zudem arbeiten mehrere Standardisierungsgremien, wie etwa IEEE, IETF, ITU und MEF, daran,
die Standards für Ethernet-Dienste weiterzuentwickeln.
In Anbetracht der genannten Hintergründe erläutert dieses White Paper die Grundlagen des so genannten ‚Carrier Ethernet’ und untersucht, wie sich Dienstprofile und ‚Service Level Agreements’ (SLAs)
in Carrier Ethernet definieren lassen.
Carrier Ethernet vs. traditionelles Ethernet im LAN-Bereich
Carrier Grade Ethernet (kurz: Carrier Ethernet) ist ein überall verfügbarer, standardisierter Netzwerkdienst. Das entscheidende Stichwort lautet hier ‚standardisiert’, denn Carrier Ethernet lässt sich nicht
nur über traditionelle (native) Ethernet-basierte Netzwerke bereitstellen, sondern auch auf der Basis
anderer Datentransporttechnologien. Hierfür kommen beispielsweise MPLS-basierte Layer 2 VPNs,
IEEE 802.1ad Provider Bridges oder Ethernet over SONET in Betracht. Dieses einheitliche Konzept
für Carrier Ethernet vergrößert den Einzugsbereich der Ethernet-Technik auf kosteneffektive Weise
und verhilft sowohl Service Providern als auch den Endanwendern von Carrier Ethernet-Diensten zu
beträchtlichen Einsparungen – insbesondere dann, wenn Unternehmen, Privatkunden und drahtlose
Netzwerke dieselbe Infrastruktur nutzen.
1
©2007 Foundry Networks, Inc.
All Rights Reserved.
WHITE PAPER
WAS VERSTEHT MAN UNTER
CARRIER GRADE ETHERNET?
Die fünf Attribute von Carrier Ethernet
Carrier Ethernet ist durch die in Bild 1 skizzierten und nachfolgend genauer beschriebenen fünf
Merkmale gekennzeichnet.
Bild 1. Die fünf Attribute von Carrier Ethernet
Attribut 1: Standardisierte Dienste
Für die Bereitstellung von Carrier Ethernet hat das Metro Ethernet Forum (MEF) zwei standardisierte
Diensttypen definiert: E-LINE und E-LAN. Diese sind aus der Perspektive des User Network Interface
(UNI) festgelegt, d. h. am Demarkationspunkt zwischen dem Ethernet-Netzwerk des Providers und
dem privaten Netzwerk des Kunden.
a) Diensttyp 1: E-LINE ist eine virtuelle Verbindung mit Punkt-zu-Punkt-Struktur (Ethernet Virtual
Connection - EVC) zwischen zwei UNIs in einem Ethernet-Netzwerk. E-LINE kann vom Provider
in zwei Varianten angeboten werden:
 Als ‚Ethernet Private Line’ (EPL)-Service, der einen Punkt-zu-Punkt-Dienst zwischen zwei
UNIs einrichtet und den kundenseitigen Frames einen hohen Grad an Transparenz bietet.
Hierfür wird eine spezielle physische Schnittstelle benötigt. Der EPL Service erfordert folglich sehr wenig Koordination zwischen Provider und Kunde und ist der ideale Ersatz für eine
vom Kunden bisher möglicherweise genutzte Mietleitung.
2
©2007 Foundry Networks, Inc.
All Rights Reserved.
WHITE PAPER
WAS VERSTEHT MAN UNTER
CARRIER GRADE ETHERNET?
 Der Ethernet Virtual Private Line (EVPL)-Service bietet zusätzlich die Möglichkeit eines
Service-Multiplexings am UNI. Das heißt, EVPL ermöglicht die Bereitstellung von mehr als
einer EVC am UNI, sodass einige Kunden-Frames an die eine EVC und die übrigen Frames
an eine andere EVC gerichtet werden können. Eine EVPL kann außerdem für verschiedenen
Kunden-Frames an einem UNI mehrere CoS-Levels (Class of Service) implementieren. Ein
EVPL-Dienst ist damit der ideale Ersatz für eine vom Kunden sonst genutzte Punkt -zu-Punkt
Frame-Relay-Verbindung oder eine ATM/PVC (Asynchronous Transfer Mode/Permanent
Virtual Circuit).
Bild 2. Schema eines E-LINE-Diensts
b) Diensttyp 2: E-LAN ist eine Ethernet Virtual Connection mit Multipoint-to-Multipoint-Struk-tur,
die eine Mehrpunkt-Konnektivität zwischen mehreren UNIs in einem Metro-Ethernet-Netz-werk
einrichtet.
Bild 3. Schema eines E-LAN-Service
3
©2007 Foundry Networks, Inc.
All Rights Reserved.
WHITE PAPER
WAS VERSTEHT MAN UNTER
CARRIER GRADE ETHERNET?
Im Rahmen dieser standardisierten Service-Definitionen werden für jeden Dienst bestimmte Attribute
festgelegt. Auf dieser Basis sind Provider dazu in der Lage, einen Dienst an die individuellen
Erwartungen des Endanwenders anzupassen und entsprechende Service Level Agreements (SLAs)
auszuarbeiten. Unter anderem können folgende Attribute für die einzelnen Dienste angeboten werden:
 Physische Übertragungsrate am UNI
 Bandbreitenprofil an jedem UNI mit Parametern wie etwa:
o
Committed Information Rate (CIR)
o
Committed Burst Size (CBS)
o
Excess Information Rate (EIR)
o
Excess Burst Size (EBS)
 Bandbreitenprofile der einzelnen Class Of Service (CoS) Identifier
 Verhalten des Layer 2 Control Processings: Soll die Netzwerk-Gegenstelle Layer 2 ProtokollFrames wie etwa BPDUs, GARP-Frames usw. am UNI löschen oder weiterleiten?
Dieses Konzept, standardisierte Dienste anzubieten, erfordert keine Änderungen am LAN-Equipment
oder den Netzwerken des Kunden. Durch Festlegung von Bandbreitenabstufungen und QoS-Optionen
haben Provider die Möglichkeit, einen Dienst anzubieten, der sich auf die Anforderungen des Endanwenders zuschneiden lässt. Die Verwendung ausgefeilter QoS-Dienstattribute macht Carrier EthernetTechnik überdies zur idealen Basis für die Bereitstellung von Multiplay-Diensten (Sprache, Video und
Daten) über eine konvergierte Infrastruktur. In dieser Hinsicht ergänzt die vom MEF in Sachen Carrier
Ethernet geleistete Arbeit die Ergebnisse anderer anerkannter Standards (zum Beispiel der TR-101Standard des DSL-Forums, der die Migration auf Ethernet-basierte DSL-Aggregation-Netzwerke
definiert) auf ideale Weise.
Attribut 2: Skalierbarkeit
In einer von In-Stat im Jahr 2006 durchgeführten Marktstudie wurde ‚Skalierbarkeit’ als einer der
wichtigsten Gründe für den Umstieg auf Ethernet genannt. Schließlich erwarten viele Unternehmen
jährliche Kapazitätszuwächse von 20 bis 30 Prozent. Hierbei gilt die Ethernet-typische Skalierbarkeit
als Grundvoraussetzung, um mit dem wachsenden Kapazitätsbedarf Schritt zu halten.
Bereits jetzt unterstützt Ethernet ein weites Spektrum von Übertragungsraten von 10 MBit/s bis
10 GBit/s, wobei Übertragungsraten, die zwischen diesen standardisierten physischen EthernetGeschwindigkeiten liegen, per Link Aggregation (Bündelung mehrerer Verbindungen) möglich sind.
4
©2007 Foundry Networks, Inc.
All Rights Reserved.
WHITE PAPER
WAS VERSTEHT MAN UNTER
CARRIER GRADE ETHERNET?
Auch die Dienste selbst können äußerst fein abgestufte Bandbreiten offerieren. So ergibt sich beispielsweise für Frame-Relay-Dienste eine maximale Bandbreite von 45 MBit/s (T3).
Grundsätzlich ist bei einer Transferrate von 10 GBit/s also noch kein Ende erreicht, denn bereits heute
arbeitet die ‚Higher Speed Study Group’ (HSSG) des IEEE an der Definition von Standards für ein
100 Gigabit Ethernet-Interface. Aber auch am unteren Ende des Spektrums ermöglicht das so genannte
Mid-Band Ethernet Datenraten von 2 MBit/s (bei Bündelung ein entsprechend Vielfaches). Hierfür
werden Kupferleitungen verwendet, die ursprünglich für die Sprachkommunikation konzipiert
wurden. Insgesamt ergibt sich so also eine riesige Bandbreitenpalette, die von keiner anderen Technik
realisiert werden kann.
Ein weiterer wichtiger Vorteil von Carrier Ethernet besteht darin, dass Anwender die Bandbreite eines
existierenden Ethernet-Diensts in der Regel ohne großen Aufwand erweitern können, ohne dass der
Service Provider die installierte Hardware modifizieren muss. Da sich ein und dieselbe physische
Schnittstelle für Übertragungsraten von 10, 100 und 1.000 Megabit pro Sekunde eignet, lassen sich
Bandbreitenänderungen am Dienstprofil eines Anwenders einfach per Software im Network Operations Center (NOC) vornehmen. Letztlich ebnet dies den Weg zu interessanten Anwendungsmöglichkeiten, wie z. B. der bedarfsweisen Anforderung von Bandbreite für eine kurze Zeitspanne, die Einrichtung von Selbstbedienungsportalen und vieles mehr.
Die Skalierbarkeit beschränkt sich jedoch keineswegs auf die bloße Verfügbarkeit schnellerer Interfaces. Vielmehr können dank der Vielseitigkeit von Carrier Ethernet mehrere Millionen Anwender
einen Netzwerkdienst nutzen, der ideale Voraussetzungen für eine breite Palette von Geschäfts-,
Informations-, Kommunikations- und Unterhaltungsapplikationen bietet. Unabhängig von der Art der
eingesetzten Applikation bietet Carrier Ethernet somit die jeweils erforderlichen QoS-Garantien, was
eine reibungslose Bereitstellung dieser vielfältigen Dienstpalette auf der Basis einer gemeinsamen
Infrastruktur gestattet.
Die dritte Skalierbarkeitsdimension betrifft die geografische Reichweite, denn Carrier Ethernet deckt
Metro-Netze ebenso ab wie landesweite und globale Infrastrukturen. So arbeitet man beim MEF
zurzeit daran, die Verbindung von Ethernet-Netzwerken verschiedener Service Provider zu standardisieren, um die Reichweite dieser Dienste weiter zu vergrößern und den Kunden einen einheitlichen,
lückenlosen Service zu bieten.
5
©2007 Foundry Networks, Inc.
All Rights Reserved.
WHITE PAPER
WAS VERSTEHT MAN UNTER
CARRIER GRADE ETHERNET?
Attribut 3: Zuverlässigkeit
Die traditionelle LAN-basierte Ethernet-Technik wurde stets als ein Verbindungsmechanismus angesehen, der nach dem Best-Effort-Prinzip (‚so gut wie möglich’) funktioniert. Carrier Ethernet arbeitet
da jedoch anders, denn es erkennt und behebt Knoten-, Verbindungs- oder Dienstausfälle umgehend.
Endanwender erhalten so eine besonders hohe Verfügbarkeit. Kommt es dennoch zu Ausfällen, werden diese in weniger als 50 ms automatisch behoben. Diese Zeit ist so kurz, dass selbst die höchsten
Anforderungen hinsichtlich Qualität und Zuverlässigkeit bei der Bereitstellung von missionskritischen
professionellen Applikationen und hochwertigen Sprach- sowie Videodiensten erfüllt werden. Im
Allgemeinen bezieht sich dies auf alle Anwendungen, welche einen hohen Service-Level erfordern.
Attribut 4: Quality of Service (QoS)
Wie bereits erwähnt, hält Carrier Ethernet eine breite Palette von Bandbreiten- und QoS-Optionen
bereit. Durch die Definition von Attributen zu den jeweiligen Diensten besteht aber auch die Möglichkeit, ausgefeilte Service Level Agreements (SLAs) anzubieten. Hierdurch lässt sich die von der jeweiligen Applikation geforderte Performance realisieren.
Durch die Verknüpfung von Diensttypen mit den jeweiligen Attributen ermöglicht Carrier Ethernet die
nachfolgenden anspruchsvollen SLAs mit QoS-Garantien:
 Committed Information Rate (CIR). Diese Übertragungsrate wird vom Service Provider am
UNI garantiert.
 Frame-Verlustquote (Frame Loss). Hiermit garantiert der Service Provider, dass nur ein
bestimmter maximaler Prozentsatz aller im Netzwerk übertragenen Kunden-Frames verloren geht.
 Laufzeit. Der Service Provider verpflichtet sich, eine bestimmte End-to-End-Latenzzeit zwischen
den UNIs zweier Kunden nicht zu überschreiten.
 Laufzeitschwankung. Diese Verpflichtung bezieht sich auf die Einhaltung einer gewissen
maximalen Schwankung (Jitter) der Netzwerk-Latenzzeit.
Gerade die Garantie kurzer Laufzeiten und geringer Laufzeitschwankungen sind zwingende Voraussetzungen für die zuverlässige Sprachkommunikation. Auf der anderen Seite verlangen viele Finanzapplikationen, die zeitsensible Informationen übertragen, dass bestimmte Frame-Verlustquoten nicht
überschritten werden.
6
©2007 Foundry Networks, Inc.
All Rights Reserved.
WHITE PAPER
WAS VERSTEHT MAN UNTER
CARRIER GRADE ETHERNET?
Attribut 5: Service-Management
Das fünfte kritische Dienstattribut, das Carrier Ethernet auszeichnet, ist die Fähigkeit zur Überwachung, Diagnose und zentralen Verwaltung des Netzwerks mit standardisierten Tools, die nicht an
bestimmte Anbieter gebunden sind. Um ein ausgefeiltes Service-Management zu realisieren, müssen
die Tools folgende Aufgaben übernehmen:
 Zügige Bereitstellung von Diensten
 Diagnose von Konnektivitätsproblemen, die von Kunden gemeldet werden
 Diagnose von Netzwerkfehlern nicht nur an den Endpunkten, sondern auch an Zwischenstationen
im Netzwerk
 Messung der Performance-Charakteristika eines bereitgestellten Netzwerkdiensts
Zur Bewältigung der eben umrissenen Aufgaben gibt es eine ganze Reihe von Tools, die bereits
standardisiert sind oder deren Standardisierung derzeit vorbereitet wird:
 IEEE 802.3ah OAM* stellt Tools für die Verbindungsüberwachung, die Meldung von Fehlern in
der Gegenstelle sowie Remote-Loopback-Tests einer Verbindung bereit.
 IEEE 802.1ag Connectivity Fault Management sorgt für Service-Level OAM (Operative Application Management) sowie die Erkennung, Isolation und Meldung von Konnektivitätsfehlern in
einem Provider-Netzwerk. Die Standardisierung des Entwurfs für IEEE 802.1ag hat bei der IEEE
802.1 Working Group inzwischen ein fortgeschrittenes Stadium erreicht.
 ITU Y.1731 bezieht sich auf das Konnektivitätsmanagement und wartet überdies mit Tools zur
Messung der Performance-Parameter von Diensten auf (z. B. Frame-Verlustquote, Frame-Laufzeit
und Frame-Laufzeitschwankungen).
 MEF15 legt die Anforderungen an das Management von Netzwerkelementen durch ein externes
Management-System fest.
Provider können diese hoch entwickelten Tools für das Management von Diensten in einem Carrier
Ethernet-Netzwerk nutzen.
*
OAM: Operation, Administration, Maintenance
7
©2007 Foundry Networks, Inc.
All Rights Reserved.
WHITE PAPER
WAS VERSTEHT MAN UNTER
CARRIER GRADE ETHERNET?
Carrier Ethernet aus der Sicht von Analysten
Die raschen Fortschritte der Standardisierungsgremien und erste positive Berichte von Anwendern
untermauern die positive Einschätzung der Analysten, die den Carrier Ethernet-Markt aufmerksam
verfolgen.
Dies bestätigt z. B. auch Bryan Van Dussen, Direktor bei In-Stat Research: „Abgesehen von IP
haben nur wenige Netzwerkdienste das Potenzial, das geschäftliche Netzwerkwesen so tiefgreifend
umzugestalten wie Ethernet. Es ist die ideale Lösung für Unternehmen und Privatanwender, die auf
netzwerkzentrierte Applikationen angewiesen sind. (siehe „Assessment of Ethernet Enterprise
Demand Drivers“ von Bryan Van Dussen, In-Stat Research im Metro Ethernet Forum am 31. Oktober
2006).
Nach Schätzungen von Infonetics Research wuchs der Umsatz mit Ethernet-Diensten von 2004 bis
2005 um 132 % auf einen Gesamtwert von 5,9 Mrd. US-Dollar (siehe „Ethernet Services Market Size
and Forecast“, Infonetics Research, April 2006). Für den Zeitraum 2005 bis 2009 erwarten die
Analysten sogar einen Umsatzanstieg um weitere 280 % auf 22,5 Mrd. US-Dollar. Schätzungen
zufolge wird die asiatisch-pazifische Region hieran einen maßgeblichen Anteil von mehr als 40 %
haben, während auf die EMEA-Region über 30 % und auf Nordamerika mehr als 20 % entfallen.
Aber auch die Gartner-Analysten Charles Carr und Steve Koppmann bestätigen die Vorteile von
Carrier Ethernet und erklären, dass EPL „in Neuinstallationen einfacher zu implementieren und
hinsichtlich des Total Cost of Ownership (TCO) für den Kunden generell günstiger ist als traditionelle
Standleitungen und Frame-Relay-Lösungen (siehe „Ethernet Private Line Offers Cost-Effective
Alternative to Frame Relay, Standard Private Line“, Gartner Research, 23. August 2005).
Wie kann der Endanwender von Carrier Ethernet profitieren?
Endanwender, die zurzeit auf konventionelle Dienste wie Mietleitungen, ISDN, Frame Relay oder
ATM setzen, kommen durch den Umstieg auf Ethernet in den Genuss zahlreicher Vorteile. Diese
resultieren einerseits aus dem niedrigeren Preis pro Bit und andererseits aus dem einfacheren Betrieb,
wenn die Ethernet-Nutzung auf das WAN ausgedehnt werden kann.
8
©2007 Foundry Networks, Inc.
All Rights Reserved.
WHITE PAPER
WAS VERSTEHT MAN UNTER
CARRIER GRADE ETHERNET?
Die nachfolgende Tabelle zeigt einige Nutzungsmöglichkeiten für die vom Provider gebotenen Carrier
Ethernet Dienste:
Gegenwärtiges Servicemodell
Mögliche Alternative mit Carrier Ethernet
Mietleitung
Ethernet Private Line (EPL)
Frame-Relay-Verbindung oder ATM PVC
Ethernet Virtual Private Line (EVPL)
Mehrere Punkt-zu-Punkt-Mietleitungen oder
ATM/FR PVCs von Gegenstellen zu einem
zentralen Netzknoten
E-LAN Service für echte Multipoint-Fähigkeit
Dienstprofile und SLAs für Carrier Ethernet
Anhand eines fiktiven Beispiels soll nun ein spezielles Dienstprofil beschrieben werden – inklusive
einer Definition der Dienstattribute, die mit einem solchen Service verbunden sind. Hierbei sollte der
Service-Level für jedes UNI sowie für den vom Provider-Netzwerk gebotenen Ethernet Virtual
Connection Service spezifiziert werden.
Zunächst wird angenommen, dass die Jay Corporation als fiktiver Endkunde bei ihrem Service Provider einen Ethernet Private Line (EPL)-Service der ‚Gold’-Kategorie mit einer garantierten Datenrate
von 5 MBit/s erwerben möchte. Die beiden UNIs als Schnittstellen zum Provider-Netzwerk, die als
epl_jay_uni_sanjose bzw. epl_jay_uni_newyork bezeichnet werden, befinden sich dabei in den
Städten San Jose und New York. Die EVC zwischen diesen beiden UNIs trägt den Namen
epl_jay_evc. Zudem werden die Frames von Anwendern der ‚Gold’-Kategorie im Provider-Netzwerk
der Dienstklasse 6 zugeordnet.
9
©2007 Foundry Networks, Inc.
All Rights Reserved.
WHITE PAPER
WAS VERSTEHT MAN UNTER
CARRIER GRADE ETHERNET?
Die nachfolgenden beiden Tabellen zeigen die Dienstattribute des entsprechenden Dienstprofils:
UNI-Dienstattribut
Wert
UNI-Identifier
Übertragungsmedium
Übertragungsrate
Betriebsart
MAC Layer
Service Multiplexing
Bundling
All to One Bundling
UNI Ethernet Virtual Connection ID
Customer VLAN ID / EVC Map
epl_jay_uni_sanjose
IEEE 802.3-2002
10 MBit/s
Vollduplex
IEEE 802.3-2002
Nein
Nein
Ja
epl_jay_evc
Zuordnung sämtlicher Frames des Kunden zu
epl_jay_evc
1
Tunneln von STP/RSTP/MSTP BPDUs, 802.1x
Frames, LACP Frames, GARP Frames
Löschen von PAUSE (802.3x) Frames
Committed Information Rate (CIR) = 5 MBit/s
Committed Burst Size (CBS) = 5000 Bytes
Excess Information Rate (EIR) = 0
Excess Burst Size (EBS) = 0
Maximale EVC-Zahl
Verarbeitung der Layer 2 Control-Protokolle
Bandbreitenprofil pro eingangsseitiges UNI
EVC-Dienstattribut
Wert
EVC-Identifier
EVC-Typ
Zugeordnete UNIs
epl_jay_evc
Point-to-Point
epl_jay_uni_sanjose
epl_jay_uni_newyork
Ja
Ja
ohne Einschränkung
ohne Einschränkung
ohne Einschränkung
Tunneln von STP/RSTP/MSTP BPDUs, 802.1x
Frames, LACP Frames, GARP Frames
Löschen von PAUSE (802.3x) Frames
CoS ID = 6
Frame-Laufzeit <= 10 ms
Framelaufzeit-Schwankung <= 2 ms
Frame-Verlustquote <= 0,005 %
Beibehaltung der kundenseitigen VLAN ID
Beibehaltung der kundenseitigen VLAN CoS
Ablieferung von Unicast Service Frames
Ablieferung von Multicast Service Frames
Ablieferung von Broadcast Service Frames
Verarbeitung der Layer 2 Control-Protokolle
Vom Provider-Netzwerk zugesicherte ServicePerformance
10
©2007 Foundry Networks, Inc.
All Rights Reserved.
WHITE PAPER
WAS VERSTEHT MAN UNTER
CARRIER GRADE ETHERNET?
Benötigt die Jay Corporation plötzlich eine höhere garantierte Übertragungsrate (CIR) von beispielsweise 8 MBit/s an einem oder beiden UNIs, so muss der Service Provider kein Personal zum Kunden
schicken – es genügt lediglich eine Veränderung des CIR-Werts im Serviceprofil.
Foundry Networks bietet Lösungen für die Bereitstellung von Carrier
Ethernet-Diensten
Als aktives Mitglied des Metro Ethernet Forums hat Foundry Networks die Anforderungen der MEFSpezifikationen in seine neue Produktgeneration aufgenommen. Dies hat entscheidende Vorteile für
die Provider, denn für den Carrier Ethernet-Service auf der Basis einer Infrastruktur von Foundry
Networks haben sie die Auswahl unter einer ganzen Reihe verschiedener Transport-Techniken,
wie z. B.:
 High-Performance Layer 2 Switching
 Fähigkeit zur Anpassung an neue Ethernet Switching-Standards wie etwa IEEE 802.1ad sowie an
kommende Ethernet-Standards wie zum Beispiel IEEE 802.1ah
 MPLS-basierte Lösungen für einfachere konvergierte Netzwerke
 Ethernet-Transport über SONET-Netzwerke
Die Switches der Familien NetIron MLX und NetIron XMR von Foundry Networks sind für MEF9
und MEF14 zertifiziert. Hierdurch können Provider sicher stellen, dass ihre Dienste den einschlägigen MEF-Spezifikationen in vollem Umfang entsprechen. Zudem basieren die für 100 Gigabit
Ethernet gerüsteten Geräte auf einer dezentralen, leistungsfähigen Architektur, die auf Grundlage eines
Netzwerk-Prozessors mit äußerst kurzer Latenzzeit basiert. Die Folgen sind beispiellose Skalierbarkeit
und Flexibilität sowie Spielraum für künftige Erweiterungsmaßnahmen in einem Provider-Netzwerk.
Der Investitionsschutz ist somit über mehrere Jahre hinweg gewährleistet. Die Plattformen NetIron
MLX und NetIron XMR warten mit einem denkbar breiten Spektrum an Service-Flexibilität auf, das
von 8 KBit/s bis zu Trunks mit 80 GBit/s reicht. Das Policing von kommendem und gehendem Traffic
wird über diesen gesamten Bereich hinweg in 8-KBit/s-Schritten unterstützt.
Für den Provider zahlen sich diese Vorteile direkt aus, denn sie können den Endanwendern ausgefeilte
SLAs mit hohen Gewinnspannen anbieten. So können Provider die Architektur von Foundry Networks
beispielsweise nutzen, um kurze End-to-End-Laufzeiten und einen geringen Jitter zu garantieren. Die
feine Abstufung der Traffic Policer im Verbund mit der hochkarätigen QoS-Architektur von NetIron
MLX und NetIron XMR hilft Providern zudem, ihren Endanwendern genau zugeschnittene CIR-Werte
11
©2007 Foundry Networks, Inc.
All Rights Reserved.
WHITE PAPER
WAS VERSTEHT MAN UNTER
CARRIER GRADE ETHERNET?
zu bieten. Die Installation von Equipment, das eigens für Wire-Speed-Performance konzipiert ist, garantiert zudem eine sehr niedrige Frame-Verlustquote im SLA. Da jedes Produkt in mehreren verschiedenen Formaten angeboten wird, kann jeder Betreiber das für den jeweiligen Standort optimal
geeignete Modell auswählen.
Zusammenfassung
Die Verbreitung von Diensten auf der Basis von Carrier Ethernet und Ethernet wächst auf der ganzen
Welt rasant. Dies ist nicht zuletzt den überzeugenden Merkmalen von Carrier Ethernet wie zum Beispiel den standardisierten Service-Definitionen sowie Skalierbarkeit, Zuverlässigkeit, QoS und
Service-Management zu verdanken. Derartige Dienste verhelfen den Providern zu einer beträchtlichen
Senkung ihrer jährlichen Betriebskosten sowie zu Erzielung eines soliden Wettbewerbsvorteils. Aber
auch die Endanwender von Carrier Ethernet-Diensten auf Basis der skalierbaren Lösungen von
Foundry Networks profitieren von erheblichen Ersparnissen und zusätzlicher Performance.
Über Foundry Networks:
Foundry Networks (NASDAQ: FDRY) ist ein weltweit aktiver Hersteller von hochleistungsfähigen Switching-,
Routing-, Security- und Web Traffic Management-Lösungen für Unternehmen und Service Provider. Zum Angebot des Unternehmens zählen Layer 2/3 LAN-Switches, Layer 3 Backbone Switches, Layer 4-7 Application
Switches, Wireless Access Points sowie Access und Metro Router. Zu den Kunden von Foundry Networks zählen führende Internet und Metro Service Provider, Universitäten und staatliche Einrichtungen sowie eCommerceSites und Unternehmen aus den Branchen Industrie, Finanzen, Medien und Gesundheitswesen. Das 1996 gegründete Unternehmen mit Sitz in Santa Clara, Kalifornien, unterhält ein weltweites Netz von 48 Vertriebsbüros.
Europäische Niederlassungen befinden sich u. a. in Großbritannien, Deutschland, Frankreich, Italien und den
Benelux-Staaten. Mehr Infos unter http://www.foundrynet.com.
Weitere Informationen erhalten Sie bei:
Foundry Networks GmbH
Dietmar Holderle
Vice President Continental Europe
Einsteinstr. 14
85716 Unterschleißheim
Tel.: 089 / 37 42 92 0
Fax: 089 / 37 42 92 60
E-Mail: [email protected]
HBI GmbH (PR Agentur)
Christian Weber/ Linda Karlsson
Stefan-George-Ring 2
81929 München
Tel.: 089 / 99 38 87 – 0
Fax: 089 / 930 24 45
E-Mail: [email protected],
[email protected]
12
©2007 Foundry Networks, Inc.
All Rights Reserved.

Documents pareils