13-09 Prostitution PQ

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13-09 Prostitution PQ
Prostitution: Auch Freier haben Anspruch auf Schutz
Am 9. September 2011 hat auch der Nationalrat einer Änderung des Strafgesetzes zugestimmt.
Freier, die Sex mit Prostituierten unter 18 Jahren haben, riskieren künftig eine Freiheitsstrafe
von bis zu drei Jahren. Zuhälter, Betreiber von Bordellen und Escort-Services müssen mit
Freiheitsstrafen bis zu zehn Jahren rechnen. Neu ist auch der Konsum und nicht nur der Besitz
von pornografischem Material strafbar, das sexuelle Handlungen mit Minderjährigen
zeigt. Straffrei bleiben die minderjährigen Prostituierten selbst.
männer.ch unterstützt ausdrücklich die Erhöhung des Schutzalters und die Straffreiheit der
minderjährigen Prostituierten. Gleichzeitig weist männer.ch auf die Tragweite der neuen
Bestimmung für Freier hin. Allein die Anklage eines Freiers wegen unerlaubter sexueller
Handlungen mit Minderjährigen kann Existenzen und Familien ruinieren. Gesetzgeber,
Strafverfolgung und Gerichte haben hier eine besondere Sorgfaltspflicht.
Auch Freier haben Anspruch auf Schutz – insbesondere den Schutz vor Fehlinformation. Es ist in
der Umsetzung der neuen Gesetzesbestimmung deshalb klar zu definieren, welche Pflichten der
Freier hat resp. wann er sich in ausreichendem Masse darüber vergewissert hat, dass eine
sexuelle Handlung innerhalb des legalen Bereichs ist. Muss er fragen? In jedem Fall oder nur bei
Verdacht? Reicht es, wenn er fragt? Muss er sich einen Ausweis zeigen lassen? Kann er auch
strafrechtlich belangt werden, wenn er einen Ausweis mit gefälschter Altersangabe gezeigt
bekam? Es braucht hier Augenmass und klare Vorgaben, um in der Praxis keine
ungerechtfertigte Verfolgung von verantwortungsvollen Freiern zu provozieren.
männer.ch schlägt konkret vor, dass Sexarbeiterinnen und Sexarbeiter eine schweizweit
einheitliche Lizenz/Ausweis erhalten und Freiern auf Anfrage vorweisen können müssen, welche
u.a. das Alter der Prostituierten zweifelsfrei ausweist. Das Ausstellen der Lizenz würde eine
einheitliche Praxis schaffen, wie Prostituierte durch die Behörden angesprochen und auf ihre
Rechte und Pflichten aufmerksam gemacht werden. In der Umsetzung gäbe es hier etliche
Möglichkeiten, weitere Schutzanliegen zu verwirklichen. Zu klären wäre natürlich auch die Frage,
wie die Identität der Prostituierten sinnvoll geschützt werden könnte. Das Anliegen müsste aus
Sicht von männer.ch eine gemeinsame Aufgabe von Bund (EJPD) und Kantonen (KKJPD) sein.
Für Rückfragen:
Markus Theunert, Präsident von männer.ch, Tel. 079 238 85 12
Ivo Knill, Vizepräsident von männer.ch und Chefredaktor der Männerzeitung, 079 642 58 14 (ab
Donnerstag, 11.30)
Hinweise:
- "Männer sind Freier"; "Online Sex und Sucht" - zwei Ausgaben der Männerzeitung zum Thema.
Abrufbar im Archiv unter www.maennerzeitung.ch
- Podiumsdiskussion zum Thema Prostitution heute Donnerstag, 12. September 2013,
Winterthur, Alte Kaserne. Es diskutieren: Jaqueline Fehr, Nationalrätin SP Markus Theunert,
Präsident männer.ch Regula Rother, Leiterin der Zürcher Stadtmission Gisela Audergon,
Psychotherapeutin Moderation: Corinne Turrini Flury, Journalistin/ Redaktorin BR (InputReferate von Regula Rother und Markus Theunert)
- Podiumsdiskussion zum Thema Prostitution heute Donnerstag, 12. September 2013,
Winterthur, Alte Kaserne. Es diskutieren: Jaqueline Fehr, Nationalrätin SP, Markus Theunert,
Präsident männer.ch, Regula Rother, Leiterin der Zürcher Stadtmission , Gisela Audergon,
Psychotherapeutin. Moderation: Corinne Turrini Flury, Journalistin/ Redaktorin BR
(Input-Referate von Regula Rother und Markus Theunert)