Pressemeldung Krisenstab vom 19.12.2005 anläßlich der

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Pressemeldung Krisenstab vom 19.12.2005 anläßlich der
Wiesbaden, den 19. Dezember 2005
Nr. 232
Ministerpräsident Roland Koch und Innenminister Volker Bouffier:
Hessen verfügt über ein bundesweit einmaliges
Krisenzentrum zur Bewältigung großer Schadenslagen
Integriertes Einsatzmanagement von Polizei, Katastrophenschutz und
Fachministerien / Erfolgreiche Erprobung bei Großübung „LÜKEX 05“
Wiesbaden. – Hessen verfügt über ein bundesweit einmaliges Krisenzentrum zur Bewältigung
großer Schadens- und Sicherheitslagen. Ministerpräsident Roland Koch und Innenminister
Volker Bouffier übergaben das Krisenzentrum, das sich im Innenministerium befindet, heute
offiziell seiner Bestimmung. „Im Krisenzentrum arbeitet der Krisenstab der Landesregierung.
Dort sitzen alle politischen Entscheidungsträger und Experten aus Polizei,
Katastrophenschutz und Fachministerien an einem Tisch. Damit kann schnell und umfassend
auf große Schadensereignisse und Sicherheitslagen reagiert werden. Dieses integrierte
Einsatzmanagement ist bundesweit einmalig. Hessen ist damit noch besser auf mögliche
Herausforderungen vorbereitet“, sagten Ministerpräsident Roland Koch und Innenminister
Volker Bouffier. Rund 2,3 Millionen Euro wurden in das Krisenzentrum investiert.
Mit dem Krisenstab und dem Krisenzentrum baue Hessen seine führende Stellung im
Katastrophenschutz weiter aus, betonten Ministerpräsident Koch und Innenminister Bouffier.
„Das sind weitere wichtige Bausteine für die Sicherheit in Hessen“, sagte Innenminister
Bouffier und erinnerte in diesem Zusammenhang an die Gefährdungsanalyse Hessen im Jahr
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2000, das Katastrophenschutzkonzept im Jahr 2002 und das Konzept „Medizinischer
Katastrophenschutz“ im Jahr 2003.
Der Krisenstab der Landesregierung besteht aus der Leitung und dem integrierten
Einsatzmanagement. Die Leitung hat Innenminister Volker Bouffier. Dem Krisenstab
gehören der Chef der Staatskanzlei, Staatsminister Stefan Grüttner, Innenstaatssekretärin Oda
Scheibelhuber, die Staatssekretäre aller Ministerien, der Abteilungsleiter Brand- und
Katastrophenschutz, Verteidigungswesen und Krisenmanagement im Innenministerium,
Gunnar Milberg, sowie Landespolizeipräsident Norbert Nedela an. Die Ressorts haben ihre
Vertreter für die Leitung des Krisenstabes im Juli 2005 benannt, eine ständige Erreichbarkeit
ist sichergestellt. „Innerhalb kürzester Zeit kann der Krisenstab zusammentreten“, sagten
Ministerpräsident Koch und Innenminister Bouffier.
Für die Aufgaben der Lagebewertung, Information, Kommunikation, Beratung und
Veranlassung von Maßnahmen steht der Leitung ein integriertes Einsatzmanagement aus
Vertretern der Feuerwehr, des Katastrophenschutzes, der Polizei, der Ressorts und
Pressesprechern zur Verfügung. Ein Personalpool ermöglicht einen durchgängigen DreiSchichten-Betrieb. „Hier arbeiten Fachleute des Brand- und Katastrophenschutzes, der
Polizei, der Ministerien und die Pressesprecher unmittelbar zusammen. Das Nebeneinander
unterschiedlicher Gremien und Stäbe gehört in Hessen damit endgültig der Vergangenheit
an“, hoben Ministerpräsident Koch und Innenminister Bouffier hervor.
Innenminister Bouffier berichtete, dass der Krisenstab der Landesregierung bereits erstmals
erfolgreich gearbeitet habe. Durch die Teilnahme an der länderübergreifenden Übung
LÜKEX 2005 wurden verschiedene Szenarien von landesweiter Bedeutung komplett
durchgespielt und alle Abläufe im Stab unter realen Bedingungen erprobt. „Die Premiere war
ein voller Erfolg. Alle Lageanforderungen konnten schnell und umgehend bearbeitet, beraten
und entschieden werden. Die Übung hat gezeigt, dass unser Konzept aufgeht“, sagte Bouffier.
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Ministerpräsident Koch erinnerte daran, dass die Landesregierung am 18. April 2005 die
Einrichtung eines „Krisenstabes der Landesregierung“ sowie eines Krisenzentrums
beschlossen habe, um zukünftigen Krisen von landesweiter Bedeutung zentral und noch
besser begegnen zu können. „Nach fast genau acht Monaten ist beides in Hessen Realität.
Angesichts der Tatsache, dass dazu erhebliche Baumaßnahmen und umfangreiche
Organisations- und Strukturmaßnahmen vorgenommen sowie Personal geschult werden
musste, ist das eine Leistung, die keinen Vergleich zu scheuen braucht“, betonte
Ministerpräsident Roland Koch abschließend.
Technische Angaben „Krisenzentrum der Hessischen Landesregierung“
Das Krisenzentrum beinhaltet auf rund 400 Quadratmetern Nutzfläche
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einen Leitungsraum,
einen Raum für das Einsatzmanagement,
ein Lageraum der Abteilung Brand- und Katastrophenschutz, der auch als weiterer
Besprechungsraum für den Krisenstab dient,
16 gesonderte Ressortarbeitsplätze,
die Informations-und-Kommunikations-Zentrale zur Aufnahme und
Weiterverarbeitung von Informationen
einen Technikraum.
Das Krisenzentrum verfügt zudem über umfangreiche technische Einrichtungen
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Empfangsantennen auf dem Dach des Ministeriums
Informations- und Kommunikationszentrale,
BOS-Funk,
30 Vorrang-Telefonleitungen,
Internet-Zugänge
Videokonferenzanlage
Der Funkverkehr der Einsatzkräfte vor Ort sowie der übergeordneten Einheiten kann
mitgehört und an der Kommunikation gegenbenenfalls aktiv teilgenommen werden.
Es können auch Live-Bilder des Polizeihubschraubers empfangen werden.
Alle eingehenden Daten (Funk, Telefon, Telefax, elektronische Nachrichten, Bilder
etc.) werden durch moderne Visualisierungstechnik und Informations- und
Dokumentationssoftware aufbereitet.
Im Bedarfsfall kann zudem ein Bürgertelefon eingerichtet werden. Eine entsprechende
Telefonnummer ist für den Notfall reserviert.

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