Die Biographie von Claude Nobs herunterladen
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MONTREUX JAZZ FESTIVAL FOUNDATION SENTIER DE COLLONGE 3 P.O. BOX 126 CH 1820 TERRITET-MONTREUX T +41 21 966 44 44 F +41 21 966 44 33 WWW.MONTREUXJAZZ.COM MEMBER INTERNATIONAL JAZZ FESTIVALS ORGANISATION MEMBER TOP EVENTS OF SWITZERLAND MEMBER SWISS MUSIC PROMOTERS ASSOCIATION Claude Nobs Wer auch nur einen Abend in der Gesellschaft von Claude Nobs verbringen darf, verfällt un weigerlich seinem Charme. Wie könnte man auch den neckisch erzählten Geschichten eines Mannes, der seit mehr als vierzig Jahren gleichzeitig Zeuge und Akteur der Musik welt ist, widerstehen? Doktor Honoris Causa der EPFL, durch den Midem zum Mann des Jahres 2006 erkoren, Commandeur de l’Ordre des Arts et des Lettres seit 2006, Ehrenbürger der Städte Atlanta und New Orleans, dies sind nur einige der Titel, die ihm verliehen wurden. Des Weiteren widmete ihm CNN in demselben Jahr ein einstündiges Portrait. Ehrungen im In- und Ausland folgen, jedoch nicht um einen Mann im Ruhestand zu würdigen, sondern um die unglaubliche Dynamik eines Mannes mit einer ausserge wöhnlichen Laufbahn zu zeigen. Claude Nobs überrascht alle, die ihm das erste Mal begegnen mit seiner Lebhaftigkeit, seinem Humor und seiner Grosszügigkeit. Sein Blick versprüht einen beinahe kindlichen Enthusiasmus, den er seit Jahrzehnten auf der ganzen Welt verbreitet. Dabei handelt es sich keines wegs um Naivität, sondern um ein beständiges Entzücken, in das er seine Umgebung versetzt. Dennoch, seine Karriere hätte ihn auch in einen abgestumpften Mann ver wandeln können, der sich zurückgezogen auf den Lorbeeren seiner Erfolge ausruht. Zweifellos liegt der Ursprung dieser ganz für die Musik gewidmeten Existenz in seiner unent wegten Spritzigkeit. Claude Nobs’ Werdegang war in keiner Weise vorbestimmt. 1936 als Sohn einer Krankensch wester und eines Bäckers in Territet geboren, verlebt er eine unbesch werte Kindheit z wischen dem Genfersee und den Bergen, in einer wunderbaren Naturkulisse. In dieser Zeit entdeckt er auch die Musik, dank der Schallplatten seines Vaters. Es ist jedoch noch nicht abzusehen, welche Rolle sie in seinem spätern Leben spielen wird. Mit beiden Beinen fest am Boden, stellt sein Vater bei ihm bald mangelnden Eifer in der Schule fest und fordert seinen Sohn auf, ins Berufsleben einzutreten. Dieser entscheidet sich für eine Lehre als Koch, und seine Vorliebe für ein gutes Stück Fleisch hat sich bis heute nicht verändert. Nach einem Blitzaufenthalt in Spiez absolviert er eine Ausbildung am Sch weizerhof in Basel. Dieses renommierte Etablissement ermöglicht ihm, sich derart zu perfektionieren, dass ihm der Titel des besten Sch weizer Lehrlings verliehen wird. Doch sein Schicksal führt ihn auf eine andere Laufbahn, denn mit viel Freude tritt er eine Stelle als Buchhalter im Tourismusbüro von Montreux an. In dieser Funktion bereist er Europa, um den Tourismus in seiner Region zu fördern. Parallel dazu organisiert er erste bescheidene Konzerte im Rahmen des Jugendvereins von Montreux. Die Musik wird zu seiner Leidenschaft, doch noch nicht zu seinem Metier. Dies lässt jedoch nicht lange auf sich warten, denn als sein Arbeitgeber ihn nach New York schickt, nutzt er die Gelegenheit, um seinen Mut das erste Mal unter Bew eis zu stellen. Ohne zu zögern, stellt er sich im Büro der Atlantic Records vor, und es gelingt ihm einen der Direktoren, Nesuhi Ertegun, zu treffen. Seine Dreistigkeit und seine Herkunft überzeugen den Geschäftsführer eines der damals bedeutendsten Labels, ihn zu empfangen. Der Vater von Neshui und Ahmet Erteguns war Botschafter in der Sch weiz ge wesen, wes wegen dessen Söhne eine Zeit lang in der Sch weiz studiert hatten. Danach folgt alles Schlag auf Schlag. Beim Verlassen des Büros trifft er auf Roberta Flack und bietet ihr an im Rahmen eines Fernseh wettbe werbs „La Rose d’Or“ in Montreux aufzutreten. Weitere Künstler folgen. Als das Montreux Jazz Festival 1967 entsteht, verstärkt Claude Nobs sein Net working, um seine Lieblingskünstler nach Montreux zu holen. Z weifelsohne weiss er den Künstler seine Liebe zu zeigen. Die z wischenmenschlichen Beziehungen zählen in diesem Metier meist mehr als Geld. Andere Festivals haben z war mehr Geld zu bieten, bringen aber dennoch nicht eine solche Gästeliste auf wie das Montreux Jazz 44th Montreux Jazz Festival July 2 – 17, 2010 Festival. Des Weiteren wird Claude Nobs 1973 zum Repräsentanten der WEA Europa und später Direktor von Warner Music Sch weiz. Diese Plattenfirma vereint die Labels Warner, Elektra und Atlantic. Selbst wenn sich seine Biographie oft mit der „seines“ Festivals überschneidet, fasst sie nicht sein ganzes Leben zusammen. Selbstverständlich dreht sich das Essentielle immer um die Musik. Aber z wischenmenschliche Erfahrungen faszinieren ihn gleichermassen. Dieser Mann, der ein grosser Koch hätte werden können und am Herd noch immer sehr talentiert ist, hat ein musikalisches Rezept kreiert und lässt eine grossen Menge daran teilhaben, von den ganz grossen Stars bis hin zu bislang Unbekannten. Sobald er ein Projekt ins Auge fasst, ist nichts mehr unmöglich. Er überschreitet Grenzen, ohne sich selbst dabei als einen Gott zu sehen. Ohne ein Körnchen Wahnsinn wäre das Montreux Jazz Festival heute nicht, was es jetzt ist. 44th Montreux Jazz Festival July 2 – 17, 2010