Die Biographie von Claude Nobs herunterladen

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Claude Nobs
Wer auch nur einen Abend in der Gesellschaft von Claude Nobs verbringen darf, verfällt
un weigerlich seinem Charme. Wie könnte man auch den neckisch erzählten Geschichten eines
Mannes, der seit mehr als vierzig Jahren gleichzeitig Zeuge und Akteur der Musik welt ist,
widerstehen?
Doktor Honoris Causa der EPFL, durch den Midem zum Mann des Jahres 2006 erkoren,
Commandeur de l’Ordre des Arts et des Lettres seit 2006, Ehrenbürger der Städte Atlanta und
New Orleans, dies sind nur einige der Titel, die ihm verliehen wurden. Des Weiteren widmete ihm
CNN in demselben Jahr ein einstündiges Portrait. Ehrungen im In- und Ausland folgen, jedoch
nicht um einen Mann im Ruhestand zu würdigen, sondern um die unglaubliche Dynamik eines
Mannes mit einer ausserge wöhnlichen Laufbahn zu zeigen. Claude Nobs überrascht alle, die ihm
das erste Mal begegnen mit seiner Lebhaftigkeit, seinem Humor und seiner Grosszügigkeit. Sein
Blick versprüht einen beinahe kindlichen Enthusiasmus, den er seit Jahrzehnten auf der ganzen
Welt verbreitet. Dabei handelt es sich keines wegs um Naivität, sondern um ein beständiges
Entzücken, in das er seine Umgebung versetzt. Dennoch, seine Karriere hätte ihn auch in einen
abgestumpften Mann ver wandeln können, der sich zurückgezogen auf den Lorbeeren seiner
Erfolge ausruht. Zweifellos liegt der Ursprung dieser ganz für die Musik gewidmeten Existenz in
seiner unent wegten Spritzigkeit.
Claude Nobs’ Werdegang war in keiner Weise vorbestimmt. 1936 als Sohn einer
Krankensch wester und eines Bäckers in Territet geboren, verlebt er eine unbesch werte Kindheit
z wischen dem Genfersee und den Bergen, in einer wunderbaren Naturkulisse. In dieser Zeit
entdeckt er auch die Musik, dank der Schallplatten seines Vaters. Es ist jedoch noch nicht
abzusehen, welche Rolle sie in seinem spätern Leben spielen wird. Mit beiden Beinen fest am
Boden, stellt sein Vater bei ihm bald mangelnden Eifer in der Schule fest und fordert seinen Sohn
auf, ins Berufsleben einzutreten. Dieser entscheidet sich für eine Lehre als Koch, und seine
Vorliebe für ein gutes Stück Fleisch hat sich bis heute nicht verändert. Nach einem
Blitzaufenthalt in Spiez absolviert er eine Ausbildung am Sch weizerhof in Basel. Dieses
renommierte Etablissement ermöglicht ihm, sich derart zu perfektionieren, dass ihm der Titel des
besten Sch weizer Lehrlings verliehen wird. Doch sein Schicksal führt ihn auf eine andere
Laufbahn, denn mit viel Freude tritt er eine Stelle als Buchhalter im Tourismusbüro von Montreux
an. In dieser Funktion bereist er Europa, um den Tourismus in seiner Region zu fördern. Parallel
dazu organisiert er erste bescheidene Konzerte im Rahmen des Jugendvereins von Montreux.
Die Musik wird zu seiner Leidenschaft, doch noch nicht zu seinem Metier. Dies lässt jedoch nicht
lange auf sich warten, denn als sein Arbeitgeber ihn nach New York schickt, nutzt er die
Gelegenheit, um seinen Mut das erste Mal unter Bew eis zu stellen. Ohne zu zögern, stellt er sich
im Büro der Atlantic Records vor, und es gelingt ihm einen der Direktoren, Nesuhi Ertegun, zu
treffen. Seine Dreistigkeit und seine Herkunft überzeugen den Geschäftsführer eines der damals
bedeutendsten Labels, ihn zu empfangen. Der Vater von Neshui und Ahmet Erteguns war
Botschafter in der Sch weiz ge wesen, wes wegen dessen Söhne eine Zeit lang in der Sch weiz
studiert hatten. Danach folgt alles Schlag auf Schlag. Beim Verlassen des Büros trifft er auf
Roberta Flack und bietet ihr an im Rahmen eines Fernseh wettbe werbs „La Rose d’Or“ in
Montreux aufzutreten. Weitere Künstler folgen. Als das Montreux Jazz Festival 1967 entsteht,
verstärkt Claude Nobs sein Net working, um seine Lieblingskünstler nach Montreux zu holen.
Z weifelsohne weiss er den Künstler seine Liebe zu zeigen. Die z wischenmenschlichen
Beziehungen zählen in diesem Metier meist mehr als Geld. Andere Festivals haben z war mehr
Geld zu bieten, bringen aber dennoch nicht eine solche Gästeliste auf wie das Montreux Jazz
44th
Montreux Jazz Festival
July 2 – 17, 2010
Festival. Des Weiteren wird Claude Nobs 1973 zum Repräsentanten der WEA Europa und später
Direktor von Warner Music Sch weiz. Diese Plattenfirma vereint die Labels Warner, Elektra und
Atlantic.
Selbst wenn sich seine Biographie oft mit der „seines“ Festivals überschneidet, fasst sie nicht
sein ganzes Leben zusammen. Selbstverständlich dreht sich das Essentielle immer um die Musik.
Aber z wischenmenschliche Erfahrungen faszinieren ihn gleichermassen. Dieser Mann, der ein
grosser Koch hätte werden können und am Herd noch immer sehr talentiert ist, hat ein
musikalisches Rezept kreiert und lässt eine grossen Menge daran teilhaben, von den ganz
grossen Stars bis hin zu bislang Unbekannten. Sobald er ein Projekt ins Auge fasst, ist nichts
mehr unmöglich. Er überschreitet Grenzen, ohne sich selbst dabei als einen Gott zu sehen. Ohne
ein Körnchen Wahnsinn wäre das Montreux Jazz Festival heute nicht, was es jetzt ist.
44th
Montreux Jazz Festival
July 2 – 17, 2010

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