Jeremiah Bugge Wesseltoft

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Jeremiah Bugge Wesseltoft
Kirche der Kulturen
Programm
N ov e m b e r – D e z e m b e r 2 0 1 0
christuskirche-bochum.de
B U S S - U N D BE T TAG, M I T T W O C H , 1 7 . N OVEMBER , 2 0 uh r
D av id O r l o wsky und S ing e r P u r
„Du hast dich mit einer Wolke verdeckt, dass kein Gebet hindurch konnte.“ Die einsame
Stimme, verlassen vor Gott, ist eine Stimme der Bibel. Eine, die keinen göttlichen Rückhalt
hat: Rückhaltlos subjektiv ist diese Klage und ihre Schönheit abgründig.
Etwas, das DAVID ORLOWSKY und SINGER PUR ergründen. Eine Schönheit im dunklen
Glanz, eine Trauer, die tief ist und tröstlich, ein Gebet am Buß- und Bettag.
Jeremiah
Von weit her eine Stimme, die von Orlowskys Klarinette, die sich wie eine menschliche zu
dem Vokalensemble fügt. Eine eigene Gesangslinie, die Matan Porat geschrieben hat.
Orlowsky, keine 30 und mit dem wichtigsten Musikpreis, dem ECHO-Klassik ausgezeichnet,
kommt selber vom Klezmer, der jüdischen Musik, in der das Instrument immer wie eine
Stimme behandelt worden ist: „klezmer“ bedeutet „Instrument des Gesangs“.
Während „a capella“ bedeutet, dass menschliche Stimmen Instrumente ersetzen. In dieser
Kunst gilt das Vokalensemble SINGER PUR, bereits zwei Mal mit dem ECHO-Klassik geehrt,
als eines der besten überhaupt: Zu ihren Stimmen kommt, als siebte, die von Orlowskys
Klarinette hinzu. Sieben ist die Zahl der Vollendung.
Im Zentrum ihres Gesangs stehen, neben Madrigalen von GESUALDO, die „Klagelieder
Jeremiahs“, die PALESTRINA vor 450 Jahren für eine 2600 Jahre alte Klage geschrieben
hat: Musik der Renaissance, die nun, so eine der staunenden Kritiken, „in neuer Deutung
aufblüht“. Die Schönheit der Klage, die abgründig blüht.
»18 EUR zzgl. VVG | ½ Preis bis 25 Jahre | nrw-ticket.de
IT‘S SNOWING ON MY PIANO
Bugge Wesseltoft
D I E N S TAG, 3 0 . N OVEMBER , 2 0 U H R
Wie das beschreiben, was dieser Mann mit alten Weihnachtsliedern macht? Es gibt nur ihn
und sein Klavier, es klingt sakral und ist verspielt, es ist bedacht und impulsiv. Es ist Choral
und es ist Jazz und es ist nichts als große Kunst.
Und das kam so: Als er die Weihnachtslieder einspielte, saß Wesseltoft am Flügel mit seiner
kleinen Tochter auf dem Schoss. Da gibt es schöne Bilder von, wie Maren hört und staunt,
wie wir jetzt staunend hören. Licht klingt das und leicht, was er ihr spielt, und atmosphärisch dicht wie Schnee, der aus dem Nachthimmel in Norwegen fällt. Wie macht er das,
diese intime Intensität?
Vielleicht sind es die Pausen, die er macht, es sind die schönsten, die es gibt. Jede von ihnen
füllt mehr, als andere in einen Auftritt schütten. Unerklärlich schön, sein Spiel mit dem
Klavier, und weihnachtswundersamerweise wird es nie kitschig, wirklich nie. „Bugge
Wesseltoft hat die schönste Weihnachtsplatte aufgenommen, die ich je gehört habe.“
Schrieb, 13 Jahre ist das her, die größte Zeitung Norwegens, als die CD erschien. Seitdem ist
sie zu einer der erfolgreichsten Jazz-CDs aller Zeiten geworden, Platin usw., nur:
LIVE hat Bugge das bisher nur 1 x gespielt (und zwar auf Bitte seines Freundes Nils für
CHRISTMAS WITH MY FRIENDS). Jetzt aber im Jahr des Herrn 2010: 5 Konzerte in 3
Ländern, 1 davon bei uns!
Die WAZ neigt nicht zur Übertreibung:„In ihrer fast überirdischen Schönheit ist dies die
größte Weihnachts-Musik, die der zeitgenössische Jazz je hervorgebracht hat.“
»15 EUR | ½ Preis bis 25 Jahre | nrw-ticket.de
ER STER WE IHNACHTSTAG, 25. D EZEMBER, 17 UH R
David Orlowsky & Singer Pur
Engelbert Wrobel‘s Swing Society feat. Shaunette Hildabrand
Jeremiah
Chris Hopkins‘ Swinging Christmas
SA M S TAG, 2 7 . NOVEMBER, 2 0 U HR
Z WE ITER WEIHNACHTSTAG, 26. D EZEMBER , 20 UH R
Konzert zum Ersten Advent
Dynamische Songs, berührende Balladen und Klassiker wie „Amen“ und
„Amazing Grace“: Craig Wiggins ist in den Staaten eine mit Grammy geehrte
Größe, seine Solisten haben mit Stars wie Stevie Wonder und Diana Ross,
Lauryn Hill oder Justin Timberlake auf einer Bühne gestanden. Zusammen sind
sie Gospel Stars und eine AFRICAN AMERICAN Art, Weihnachten wie in New
York zu feiern. | » 24,90 EUR | NewYorkGospelStars.de
Gospel Family
DI EN S TAG, 3 0 . NOVEMBER, 2 0 U HR
Bugge Wesseltoft
It‘s Snowing On My Piano
ZW E I TER A DVEN T, 5 . DEZEMBER, 17 UH R
Hector Berlioz: L‘Enfance du Christ
Stadtkantorei Bochum, Bochumer Symphoniker, Arno Hartmann, Dirigent
DR I T TER A DVE N T, 12 . DEZEMBER, 18 UH R
Jump In
Der Jugendgottesdienst
DO N N ER S TAG, 16 . DEZEMBER, 2 0 UHR , ÖFF ENTLICH E GENER ALPROBE
J. S. Bach: Weihnachtsoratorium I – III, VI
Chorwerk Ruhr, Ensemble Resonanz, Reinhard Goebel, Dirigent
SA M S TAG, 18 . DEZEMBER, 2 0 U HR
Nils Landgren
New York Gospel Stars
SILVESTER , 31. D EZEMBER , 22 UH R
Orgelkonzert zur Silvesternacht
Werke von Bach u.a. | Arno Hartmann, Orgel
DONNERSTAG, 27. JANUAR 2011, 20 UHR
Kroke: Zum Tag der Befreiung von Auschwitz
Mit Kroke – jiddisch für Krakau – erinnern wir daran, dass mehr als sechs
Millionen Polen von ihren deutschen Nachbarn ermordet wurden. Kroke
wurde durch Spielbergs „Schindlers Liste“ bekannt, hat mit Nigel Kennedy
und Peter Gabriel gearbeitet und eine sehr polnische Weise entwickelt, die
Gegenwart in den Klezmer zu holen. | In Kooperation mit KOSMOPOLEN für
das Polen-Nordrhein-Westfalen-Jahr 2011.
Christuskirche Bochum
Thomas Wessel, Pfarrer
An der Christuskirche 1
44787 Bochum-Zentrum
links vom Rathaus
ANFAHRT
U35 Bochum-Rathaus
Parkhaus P5 Brückstr.
Navi „Westring/Alleestr.“
barrierefrei
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Christmas With My Friends
kirche-der-kulturen.de
edenundteam.de
B US S - U N D BET TAG, M I T T WO C H , 17. NOVEMBER , 20 U hR
Z W E I T ER A D VE N T, 5 . D EZEMBER , 17 U H R
D as w e ihnachts o r ato r iu m vo n B e r li o z
Wie hat es sich angefühlt, als wir noch glauben konnten wie ein Kind? Das Gefühl, dem zu
vertrauen, was wir sehen, und eins zu sein mit dem, was wir hören? Berlioz hat sich den
Glauben bewahrt, dass dieses Gefühl, das uns verließ, gehört werden kann: L‘ENFANCE DU
CHRIST scheint in die KINDHEIT CHRISTI hinein und in die eigene.
Ein Hineinhören und Einfühlen, das einen „sanften Musikstil“ bewirkt, wie Berlioz sagte,
und eine lebhafte Erzählung, die sich in Bilder übersetzt. In Szenen, die sich so plastisch
hören lassen wie Kinder Bilderbücher sehen:
L‘Enfance du Christ
vo n H e cto r B e r li o z
Hier eine Szene mit Herodes, der – „regieren müssen und nicht leben können“ – so
resigniert ist wie Realpolitiker es sind, dort Josef und Maria und das Kind, das innige Familienglück. Die sanften Hirten, die zum Abschied winken, und dann die Flucht durch eine
gnadenlose Wüste. Eine Oase scheint auf, ein Wiegenlied hebt an, später dann die verzweifelten Bitten um Asyl, die Abweisung des „Judenpacks!“ und menschlichen Menschen, die
Zuflucht gewähren – so wird der Erretter gerettet.
Ein Oratorium, das sich – mit Demut und Phantasie – wie eine Oper sehen lässt, das aber
lange nicht gehört werden konnte. 1854 uraufgeführt und gefeiert, hat man L‘ENFANCE DU
CHRIST später, warum auch immer, als „untypisch“ empfunden. Dass dieses große Werk
jetzt wieder gehört werden kann, ist selber ein großes Werk.
Stadtkantorei Bochum, Bochumer Symphoniker, Arno Hartmann, Dirigent | Besetzungsliste
auf christuskirche-bochum.de
» 20 EUR/16 EUR | ½ Preis bis 25 Jahre | nur bei Bochum-Marketing
» Kombi-Ticket für BERLIOZ & BACH für 24 EUR unter [email protected]
Foto: Florian Prischl/Wikimedia Commons
R e inha r d G o e b e l | B Ach an d e r Ruh r
D O N N ER S TAG, 16 . D EZEMBER , 2 0 U H R , K antat e n I – I I I , V I
Anders als L‘ENFANCE DU CHRIST ist Bachs WO bekannt. Allzu bekannt vielleicht, zu oft
gehört, zu sehr erwartet. Und ebenso bekannt ist der Appell, dem Rummel zu misstrauen,
zu routiniert ist die Kritik daran, zu aufdringlich die „Dekonstruktion“.
Weihnachtsoratorium
vo n J. S. Bach | K antat e n I – I I I , V I
REINHARD GOEBEL misstraut dem Misstrauen. Der weltweit gefragte Dirigent will Alte
Musik und Moderne einander vermitteln, will weder konservieren noch dekonstruieren,
sondern, was Bach geschrieben hat, von innen heraus hören, es anders hören:
Ein Kammerorchester, solistisch leicht und virtuos, ein kleiner Chor in 26er Besetzung, ein
farbiger Klang, dynamisch und transparent. Und dann, sehr bedacht, weicht Goebel ab von
dem, was man zu kennen meint. Behutsam stellt er neben das, was Bach uns an die Krippe
stellt, Teile der h-Moll-Messe von Bach. Als sei das Holz, aus dem man Krippen baut, das
Holz, das sich für Kreuze eignet.
Goebel deutet, er stiftet an. Keine Physik kann ermessen, was man hört, wenn man dasselbe anders hört, wenn man ihm neue Bezüge stiftet und anderen Sinn. Und keiner war
größer in dieser Kunst als eben Bach, von dem man doch dachte, dass man ihn kennt.
Bach an der Ruhr. Bei uns gibt es die Generalprobe für das, was immer wieder zu probieren
ist, nämlich Bach zu hören. Mit CHORWERK RUHR, von Frieder Bernius und Rupert Huber
zu großer Stimmkraft geformt, und dem ENSEMBLE RESONANZ, einem der besten weltweit.
Besetzungsliste auf christuskirche-bochum.de | Öffentliche Generalprobe
» 16 EUR | ½ Preis bis 25 Jahre | nrw-ticket.de
» Kombi-Ticket für BERLIOZ & BACH für 24 EUR unter [email protected]
Foto: Claus Langer
S a m stag, 18 . D e z e m b e r , 2 0 U h r
C h r ist m as with m y F r i e nds
Welchen Sinn soll es haben, Luft durch Blech zu pressen, an Holzgeräten zu zupfen oder
Texte herzusingen, die sich reimen?
Die Antwort weiß die Hirnforschung. Sie fand heraus, dass, wenn man Musik hört, verschiedene Abteilungen im Hirn zugeschaltet sind. Die Amygdala zum Beispiel, die immer zur
Stelle ist, wenn es ums Lustempfinden geht. Der Hippocampus, der Erinnerungen sortiert,
oder der Nucleus accumbens, der sich einmischt für den Fall, dass ein Suchtgefühl entsteht.
Nils Landgren
Ist also einiges los im Hirn, wenn man Nils hört und das Blech, in das er bläst. Die WAZ hat
die Hirnströme gemessen: „Eine Seelenreise, die gen Himmel ging. Eine atemberaubende,
fast überirdisch schöne Mischung aus Chorälen, alten Weihnachtsliedern und moderatem
Jazz.“ Den allerneuesten Stand der Forschung hat der STERN protokolliert: „Die allerallerallerschönste Weihnachtsmusik.“
Ohne Jingle Bells, ohne Pathos und ohne gezuckerte Geigen, was ist da los im Hirn? Alles
ist spröde instrumentiert, unprätentiös und ungekünstelt, aber das Hirn behauptet unbeirrt,
es empfände größte Lust, bade in schönsten Erinnerungen und wolle sich wehrlos dem
Suchtgefühl ergeben.
Glück, sagt das Hirn, ist nichts, was man hat, sondern hört.
Eine Seelenreise mit den Jazz-Sängerinnen IDA SAND, SHARON DYALL und JESSICA PILNÄS,
der klassischen Sängerin JEANETTE KÖHN, JOHAN NORBERG an der Akustikgitarre, JONAS
KNUTSSON am Sax, EVA KRUSE am Kontrabass und MR. RED HORN LANDGREN.
» 32 EUR | eventim.de | aktuelle Infos unter christuskirche-bochum.de
E N G E L BERT W ROBE L ‘ S S W I N G S O C I E T Y
Chris Hopkins‘
Swinging Christmas
F e at. S haun e tt e H ilda b r and
ER S T ER W E I H N AC H T S TAG, 2 5 . D EZEMBER , 17 U H R
Bochums Weltstar im Telegramm: Auf alle großen Festivals geladen und mit Preisen überhäuft. Tourt kreuz und quer durch die halbe Welt und auf dem Rückweg durch die andere.
Kommt, wo er doch Chris heißt, zum Christfest nach Hause zurück. Und hat, zählt man
nach, weltweit so viele Konzerte gegeben wie das Christkind Geburtstage hat, über 2000.
Nicht wenige davon als Mitglied der SWING SOCIETY, einer Gesellschaft, die – mit ROLF
MARX (guit), INGMAR HELLER (b) und OLIVER MEWES (dr) neben HOPKINS (pi) und
WROBEL (clar, sax) – zweifellos zu den führenden in Europa zählt. Zu ihnen gesellt sich ein
sehr besonderer Weihnachtsgast, SHAUNETTE HILDABRAND, die amerikanische Sängerin,
deren Namen Hopkins nie ohne Titel ausspricht: „die Zauberhafte“.
Während die Jungs ihren ENGELBERT WROBEL mit „Engel“ betiteln, ihn also jenen Geschöpfen nachempfinden, die uns die Weihnachtsmusik erfunden haben, 2000 Jahre ist das
her. Das erste SWINGING CHRISTMAS ist erst ein Jahr her, aber das Konzert am Ersten
Weihnachtstag im letzten Jahr war so schön, so familiär und weihnachtlich leicht, als
hätten sich alle, die gespielt haben und zugehört, seit Jahren schon getroffen, um
Weihnachten zu feiern.
Ein Fest mit guten Freunden, die alle guten Gaben bringen, die man dafür braucht, und das
sind Stilempfinden, Lebensart und Swing.
» 24 EUR | ½ Preis bis 25 Jahre | nrw-ticket.de | FamilyChristmasCard !