Sanieren statt laborieren - TGA Rohrinnensanierung AG

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Sanieren statt laborieren - TGA Rohrinnensanierung AG
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Heizung - - - Flächentemperierung
Für den Aufbau der A
­ pparaturen
des Oxyproof-Verfahrens zur
­Innensanierung der alten Fußbodenheizung bietet ein Stellplatz
beim Kunden ausreichend Platz.
Sanieren statt laborieren
Diffusionsoffene Rohre ▪ Rohrinnensanierungen haben nicht überall den besten Ruf – hauptsächlich
wegen einiger schwarzer Schafe. Doch was ist nun bei verschlammten Rohren in der Praxis am besten zu tun? Dieser Beitrag vergleicht verschiedene Möglichkeiten. → Marco Fröhlich
W
er kennt das nicht? Pünktlich zum Bekeinerlei Einfluss auf das sekundärseitige Proginn der Heizsaison meldet sich der
blem der Fußbodenheizungsrohre. SekunKunde und möchte seine alte Fußbodenheidärseitig sind die Materialien entscheidend.
zung nochmal spülen lassen, bevor es so richUnlegierter Stahl führt zu Verschlammungen,
tig kalt wird. Das macht man schon seit Jahandere Metalle i.d.R. „lediglich“ zu Korrosioren und schließlich wurde das ja auch in der
nen, nicht aber zu Verschlammungen. Nur
Ausbildung gelehrt. Die Rückmeldungen des
das eigentliche Problem der Kunststoffrohre
Kunden zu den getroffenen Maßnahmen
bleibt unberücksichtigt, denn die Sauerstoffsind zunächst kurzfristig positiv, mittel- und
diffusion in die Rohrleitungen findet weiterlangfristig wird es jedoch immer schlechter und auch der
Die Rohrinnensanierung löst das ­Problem
Kunde merkt, dass dies so
von verschlammten Fußbodenheizungen
nicht weitergehen kann.
Längerfristige Abhilfe verdurch Ursachenbeseitigung.
spricht beispielsweise die
Nachrüstung einer Systemtrennung. Auch das Problem Sauerstoff lässt
hin statt. Grundsätzlich kann der Einbau einer
sich nach Angaben der Hersteller mit entSystemtrennung zum Schutz des Kessels besprechenden Bindemitteln und Inhibitoren
fürwortet werden, sie ändert aber nichts an
lösen. Ob dies der richtige Lösungsansatz
dem ursächlichen Problem.
sein kann, ist aber bei kritischer Betrachtung
Bei Inhibitoren, also chemischen Hemmder technischen Sachverhalte fraglich.
stoffen, ist es anders. Die VDI 2035 Blatt 2
Bei der Systemtrennung handelt es sich
sieht unter Punkt 8.2 eine Wasserbehandlung
historisch gesehen um eine Forderung der
durch Zugabe von Chemikalien in AusnahKesselhersteller zum Schutz des Wärmeerzeumefällen vor. Die Fachwelt ist sich überwiegers gegen Sauerstoffkorrosion. Die Systemgend einig, dass in Heizungssystemen eine
trennung betrachtet deshalb immer nur die
salzarme Fahrweise bevorzugt werden sollte.
Primärseite des Kesselkreislaufes und nimmt
Inhibitoren und salzarme Fahrweise hebeln
sich jedoch unter Umständen gegenseitig
aus, sodass zumindest keine generelle Empfehlung zum Einsatz von Inhibitoren ausgesprochen werden kann. Andere Verfahren,
die auf dem Prinzip der Sauerstoffbindung
über eine Opferanode beruhen, sind ähnlich
zu sehen – wie das berühmte Aspirin bei
Kopfschmerzen, also reine Symptombekämpfung und keine Ursachenbeseitigung.
Rohrinnensanierung
als nachhaltige Lösung
Bei der Rohrinnensanierung von alten Kunststoffrohren ist dies prinzipiell anders. Diese
Technik setzt sich im Kern nicht direkt mit den
Symptomen bzw. Folgewirkungen der Verschlammung und Korrosion auseinander, sondern löst das Problem durch Ursachenbeseitigung. Die aus der Sicht des Heizungsbauers
gegebenen Probleme der verschlammten Fußbodenheizungen werden sozusagen automatisch durch Ursachenbeseitigung mit erledigt.
Wichtig sind hierbei im Kern zwei Kriterien:
Das Beschichtungsmaterial und die Umsetzung der Technik als solche. Die Probleme im
System können nur dann dauerhaft verhindert
werden, wenn das Beschichtungsmaterial
nachweislich eine Sauerstoffdichtigkeit der beSBZ 01/02-15
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Info
Vertrieb über das Handwerk
Die Innensanierung selbst erfolgt durch erfahrenes und
geschultes Personal der TGA Rohrinnensanierung AG.
Bei der Zusammenarbeit mit dem Fachhandwerk sind
verschiedene Varianten möglich. Zunächst kann der
Handwerker die Sanierung direkt mit seinen Leistungen anbieten und arbeitet einen Aufschlag in sein Angebot ein. Der Gewährleistungsanspruch von zehn Jahren entsteht dann zwischen dem Handwerker und TGA
Rohrinnensanierung. Nach Absprache kann TGA
Rohrinnensanierung das Angebot auch direkt an den
Endkunden richten und der Heizungsbauer erhält eine
Provision. Der Gewährleistungsanspruch besteht dann
zwischen dem Endkunden und TGA Rohrinnensanierung. Grundsätzlich sind auch andere, individuelle Vereinbarungen möglich.
→ www.oxyproof.de
Die Teams von TGA Innenrohrsanierung kleben vor der Arbeit
­L aufbereiche in der Wohnung und im Arbeitsbereich auch die
Wände sorgfältig mit Folien ab.
stehenden diffusionsoffenen Kunststoffrohre
nach DIN 4726 herstellen kann. Bei der Umsetzung der Technik muss gewissenhaft gearbeitet werden. Schnell mal nebenbei eine Fußbodenheizung sanieren, das dürfte kaum funk­
tionieren. Vielmehr ist eine jahrelange Erfahrung der ausführenden Mitarbeiter erforderlich,
damit das Ergebnis auch den Anforderungen
entspricht. Denn wie einleitend beschrieben,
können gerade im Bereich der Rohrinnensa­
nierung wenige schwarze Schafe den Ruf einer
ganzen Technik schnell ruinieren.
Die Vorteile dieser Technik lassen sich klar
definieren: Auf eine Systemtrennung zwischen Kessel und Fußbodenheizung kann verzichtet werden. Der Vorteil für den Endkunden
ist, dass keine Übertragerverluste entstehen
und auf eine sekundärseitige Pumpe verzichtet werden kann. Nicht ganz zu vernachlässi-
Ein mit dem Oxyproof-Verfahren beschichtetes Rohr.
Das Beschichtungsmaterial
sorgt nachweislich für
eine Sauerstoffdichtigkeit nach
DIN 4726.
www.sbz-online.de
gen ist auch der Umstand, dass Brennwertkessel bei Systemtrennungen die notwendig
niedrigen Rücklauftemperaturen eher nicht
bekommen, um effizient arbeiten zu können.
Insgesamt gesehen arbeitet das System ohne
Systemtrennung wesentlich energieeffizienter. Ein Einsatz von Inhibitoren ist ebenfalls
nicht erforderlich, da der Sauerstoffeintrag
durch eine nachträglich erstellte Beschichtung
nach DIN 4726 unterbunden wird.
Wenn nur noch der
Abbruchhammer hilft
Es gibt aber auch Kontraindikationen für das
Verfahren. Eine Rohrinnensanierung ist immer abhängig von dem Ist-Zustand der
Kunststoffrohre. Sind Undichtigkeiten durch
Versprödung am Kunststoffrohr vorhanden,
oder ist ein Rohr durch Druckimpulsspülungen komplett verdichtet, stößt die Technik an
ihre Grenzen. Analysen im Vorfeld zur Rohrinnensanierung berücksichtigen aber diese
K.-o.-Kriterien und geben dem Heizungs­
fachmann und seinen Kunden Sicherheit,
dass es bei der eigentlichen Umsetzung zu
keinen Problemen kommt.
Grundsätzlich sollte auch immer die
Druckhaltung bei Heizungsanlagen mit betrachtet werden. Zu klein bemessene oder
falsch angeschlossene Membranausdehnungsgefäße (MAG) können eine Störquelle
sein und zusätzliche Sauerstoffeinträge verursachen. Die jährliche Überprüfung des Stickstoff-Vordrucks am MAG unter Berücksichtigung einer wartungsfreundlichen gesicherten Absperrung mit Entleerung (Kappenventil) sollte selbstverständlich sein. Nicht selten
wird auch der große Wasserinhalt von Fußbodenheizungen unterschätzt. Beispielsweise dürfte ein kesselinternes MAG bei einem
Umlaufwasserheizer i.d.R. nicht für eine ordnungsgemäße Druckhaltung ausreichend
bemessen sein, sodass der Einbau eines zusätzlichen externen MAG zu empfehlen ist.
Am Markt ist eine Vielzahl von Produkten
und Anwendungstechniken erhältlich, die sich
mit den Problemen durch alte, diffusionsoffene
Kunststoffrohrfußbodenheizungen auseinandersetzen. Bei genauerem Hinschauen handelt
es sich jedoch oft um reine Symptombekämpfung. Das eigentliche Problem wird nicht gelöst. Die Rohrinnensanierung einer Fußbodenheizung, beispielsweise mit dem Oxyproof-System, stellt eine sinnvolle Alternative dar, da diese Anwendungstechnik die eigentliche Ursache
beseitigt. Einmal in die Umsetzung gebracht,
gehören die Probleme durch Verschlammung
und Korrosionen dann der Vergangenheit an.
Das Verfahren, wie es TGA Rohrinnensanierung
ausführt, wurde im Detail bereits in der SBZ
16/2014 dargestellt. Der Beitrag ist im Archiv
unter www.sbz-online.de zu finden.
autor
Marco Fröhlich ist
SHK-Meister und
Prokurist der TGA
Rohrinnensanierung,
90768 Fürth, Tel.
(09 11) 32 25 55-0, [email protected], www.oxyproof.de