Keimzelle des gehobenen Outlets

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Keimzelle des gehobenen Outlets
METZINGER VOLKSBLATT
Donnerstag, 28. Juli 2011
Vereinsausflug
nach München
AU S DE M INH ALT
Abschied in die Ferien – oder auch für eine längere Zeit
Uhlandschule
feiert seine
Neuntklässler
25
Metzingen. Am 22. Oktober macht
der LSV Rossfeld seinen Vereinsausflug nach München und OberSchleißheim. Der Bus hält zuerst
bei der Flugwerft in Ober-Schleißheim.
Alle Luftfahrtinteressenten können dann einen Tag in der Flugwerft
Schleißheim, die zum Deutschen
Museum gehört, verbringen. Für
alle, die eher die Stadt München bevorzugen und einen Tag in der Stadt
verbringen möchten, wird die Weiterfahrt nach München mit Stadtrundfahrt organisiert.
Es sind noch Plätze frei, Interessenten, gerne auch aus anderen Vereinen, mögen sich bis 5. August
beim LSV Rossfeld anmelden.
E-Mail: [email protected],
Eberhard
Scheu,
콯
(01 71)
7 95 22 25.
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Musiksommer:
Auftakt mit
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Blasmusik
Erste Hilfe
kurzgefasst
Hülbener Baugebiet
und eine mögliche
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Klage
Gemeinderat gibt
grünes Licht für
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Seilerweg
Die Schüler in Baden-Württemberg genießen ab heute die Sommerferien. Im neuen Schuljahr wird dann manch vertrautes Gesicht
nicht mehr im Schuldienst sein. So wie Silvia Wölki, Rektorin der Sieben-Keltern-Schule. Sie wurde von ihren Schülern gestern mit vieFoto: Thomas Kiehl
len hundert Luftballons verabschiedet – bunt, symbolträchtig und tränenreich.
Metzingen. Das DRK Metzingen bietet für alle Interessierten einen kleinen Erste-Hilfe-Kurs am Dienstag,
9. August, von 19 bis 22 Uhr in den
DRK-Räumen unter der Alten Schillerturnhalle an. In nur drei Stunden
werden kurz und knapp die nötigsten Handgriffe und Maßnahmen erklärt, um Leben retten zu können.
Die nötige Praxis dazu kommt auch
nicht zu kurz. Dieser Kurs ist nicht
für den Führerschein geeignet. Anmeldungen unter 콯 (0 71 23)
9 56 02 62.
Wenn der Qualitätsbeauftragte kommt
Weinberater Holger Schaible von der WZG begutachtet mit rund 70 Wengertern den Neuhäuser Weinberg
Vom schlechten Wetter hatten
sich die interessierten Weingärtner nicht abhalten lassen – warum auch. Holger Schaible verriet ja jede Menge Informationen zur Verbesserung der Weinernte.
NORBERT LEISTER
Neuhausen. Der Berater in Sachen
Weingüte der Württembergischen
Weingärtner-Zentralgenossenschaft (WZG) in Sachen Weingüte
war insgesamt zum zweiten Mal im
Neuhäuser Weinberg. Offensichtlich hatte sich sein Fachwissen herumgesprochen, denn rund 70 Interessierte waren gekommen, um
sich ganz praktische Tipps vor Ort
an den Rebstöcken abzuholen.
Zuständig für die Verteilung dieser Informationen war Holger Schaible, studierter Önologe. Was das ist?
„Schreiben Sie Weinbau- und Getränketechnologie“, sagt der Fachmann der WZG. „Er ist der Qualitätsbeauftragte und guckt in allen Genossenschaften in Württemberg
rum“, erläuterte Gerhard Fritz, der
im Übrigen mit seinem Fachwissen
der Metzinger-Neuhäuser Weingärtnergenossenschaft eigentlich in allen Punkten mit den Ratschlägen
von Schaible übereinstimmte.
Das Wichtigste, was der Önologe
beim Rundgang durch den Regen
betonte: „Die Wachstumsvoraussetzungen sind hier optimal.“ Während nämlich vor allem im Heilbronner Raum die Reben deutliche Schäden durch Frost erhalten hatten,
spielte dieses Thema am Hofbühl
keine Rolle. Das einzige Problem
hier: „Die Natur ist immer noch
rund drei Wochen zu früh dran.“
Schuld daran ist das äußerst trockene Frühjahr, während „der Sommer bisher mit viel Sonne, aber
auch Regen optimal war“, so Fritz.
Einzig der Hagelschlag vom 7.
Juli sorgt die hiesigen Wengerter:
Geschädigt wurden aber nur Trauben auf der östlichen Seite der Rebstöcke, die nach Westen wachsenden blieben verschont. „Einzelne
betroffene Beeren machen nichts
aus“, sagte Schaible. Sollten aber in
einer Rebe viele Trauben betroffen
sein, sei die Wahrscheinlichkeit
groß, dass die „verkorken“ und
dann ziemlich viel Bitterstoffe in
den Rebensaft bringen. Deshalb der
Tipp des Fachmanns: Solche Reben
sollten jetzt herausgeschnitten werden.
Zumal ja die Ausdünnung an den
Rebstöcken ohnehin notwendig sei,
um die Qualität des Weins zu vergrößern. Aber: Jetzt schon auf die geringe Menge zurückzuschneiden,
die für einen Premiumwein Voraussetzung ist, sei nicht ratsam. „Wir
wissen ja nicht, was noch kommt“,
so Fritz. Er hoffe allerdings, dass die
Weinberge von einem weiteren Ha-
gelschlag verschont bleiben. Zum
Boden unter den Rebstöcken sagte
Schaible: „Dort sollte man jetzt alles unterlassen, was weiter Stickstoff produziert.“ Noch mehr Düngung sei also kontraproduktiv, zumal damit das Rebenwachstum gesteigert werde – aber nicht die angestrebte hohe Qualität des Weins. Ob
beim Spätburgunder, Silvaner, Grauburgunder oder der Sorte Dorsa, einer Kreuzung aus Dornfelder und
Cabernet Sauvignon – im Neuhäuser Weinberg stehen alle Reben
prächtig da. Gut gepflegt, hie und
da müssten nach den Vorschlägen
des Qualitätsbeauftragten jede
Menge Blätter beseitigt werden, so
dass die Sonne auch die Reben findet. Und: „Jede Traube sollte locker
hängen, so dass sie ringsherum Luft
haben“, sagte Gerhard Fritz. Dann
sei die Chance am größten, dass die
Trauben nicht faulen.
Generell war so manchem Wengerter während des Rundgangs allerdings anzumerken, dass sie sich alles andere als wohl fühlten in ihrer
Haut. Das hatte jedoch nichts mit
Holger Schaible und seinen fachkundigen Ratschlägen zu tun, sondern vielmehr damit: „Wir sind ja
sonst nie mit Regenschirm im Wengert“, drückte Gerhard Fritz sein Unbehagen aus. Schließlich geht man
ja – egal bei welchem Wetter – zum
Schaffen in den Weinberg. Und wie
soll das funktionieren, wenn man
ständig einen Schirm halten muss?
Holger Schaible (vorne) und Gerhard Fritz gaben Tipps, wie die Wengerter eine gute Ernte einfahren können. Foto: Leister
Keimzelle des gehobenen Outlets
SPÄ TLESE · Diskussionsstoff
Wirtschaftsrat der Sektion Reutlingen-Tübingen informiert sich über Tourismusförderung
80 Mitglieder des Wirtschaftsrats der Sektion Reutlingen-Tübingen kamen am Montag
nach Metzingen, um sich von
Wolfgang Bauer, Vorsitzender
der Holy AG, über das Konzept
der Outletcity zu informieren.
MARA SANDER
Metzingen. Theorie und Praxis: Erst
stand für die Wirtschaftsvertreter
eine Führung durch die Outletcity
auf dem Programm, dann das Gespräch mit der Holy AG, Begründerin des Konzepts. „Ohne Textiltradition und ohne die Heimat von Hugo
Boss wäre die Outletcity Metzingen
nicht entstanden“, so Bauer zur Entstehungsgeschichte. Metzingen sei
die „Keimzelle der gehobenen Outlets“, wie Bauer sagte.
Das Konzept beinhalte hochwertige Marken, „Konzentration auf die
Besten“, wie er die Auswahl unter
mehr als 60 Top-Marken beschrieb.
Fabrikverkauf sei mehr als nur günstige Preise, dazu gehöre auch gute
Auswahl. Dabei sei vertraglich festgelegt, dass jeder Preis mindestens
30 Prozent unter dem empfohlenen
Richtpreis im Einzelhandel liegen
müsse. Das werde kontrolliert, wobei die beste Kontrolle durch die
Kunden erfolge. „Die melden sofort, wenn das irgendwo nicht zutreffen würde“, sagte er.
Mehr als drei Millionen Kunden
aus 185 Nationen kommen jährlich
nach Metzingen. Darum sei auch
die touristische Attraktivität besonders wichtig, betonte Bauer. Marketing und Werbung reiche nicht aus,
Erlebnis sei wichtig in einer reizüberfluteten Welt. Ausflugsziele
und Service haben dabei eine große
Bedeutung. Darum gebe es einen
Pendelbus von Metzingen zum Flughafen beispielsweise, XXL-Shopping, eine Touristinfo und das „KidsCamp“. Erweiterungen im Service
zur Erhöhung der Verweildauer
seien geplant. Die Kunden wollen
mehr als nur Shoppen, wenn ein
entsprechendes Angebot da ist,
übernachten sie auch, lernen die
Umgebung kennen und kommen
wieder. Die Drehorte von „Laible
und Frisch“, die in einer Filmtour
besichtigt werden können, wären
auch ein Beispiel dafür, würde der
SWR die schwäbische Mundartserie
fortsetzen. Dazu kann er sich aber
bislang trotz großen Erfolgs nicht
entschließen. Werner Theis, Vorsitzender der Sektion RT-TÜ des Wirtschaftsrats, kann das wie viele andere nicht nachvollziehen. Er hatte
„Schafferdingen“ genau bei so einer
Filmtour näher kennengelernt und
überreichte Bauer als Dank für den
informativen Vortrag das Begleitbuch zur Serie. Es gibt nämlich
auch eine Outletcity im Nachbarort
vom Filmort „Schafferdingen“, die
Dreharbeiten dazu fanden in Metzingen statt. Stoff für weitere Geschichten ist in den Köpfen von Autoren und Produzent jede Menge
vorhanden. „Wir drücken die Daumen, dass dieses Thema eine Fortführung hat“, äußerte sich Bauer
dazu. Beim anschließenden Imbiss
in der Vinothek bot die SWR-Entscheidung viel Gesprächsstoff,
denn Impulse wie eine Fernsehserie, noch dazu in der Mundart, die
vor Ort gesprochen wird, machen
nicht nur Shopping zum Erlebnis.
Und da wirtschaftlich denkende
Menschen zusammen waren, kam
die Frage auf, wieso öffentliche Mittel investiert wurden, um bei Erfolg
dann nicht weiterzumachen.
Auf Namenssuche
S
o ein Jammer! Bud Spencer
ist durchgefallen, bis hinein
ins Wasser. Anstelle eines
schönen neuen Tunnels hat der
Gemeinderat
in
Schwäbisch
Gmünd gestern entschieden, lieber ein Freibad nach dem italienischen Kultschauspieler zu benennen. Und das bei dem Wetter. Immerhin teilt Bud Spencer, der unter seinem bürgerlichen Namen
Carlo Pedersoli tatsächlich einmal Leistungsschwimmer war,
das gleiche Schicksal wie sein
Filmpartner Terence Hill. Im sächsischen Lommatzsch nämlich
gibt es bereits ein „Terence-HillFreibad“. Ob es an ihrem schauspielerischen Talent liegt, dass die
beiden Klamauk-Schauspieler in
Deutschland zu Namenspaten
avancieren, darf bezweifelt werden. Terence Hill hat strahlend
blaue Augen und Bud Spencer hat
einst in der Tat im Schwimmbad
von Schwäbisch Gmünd seine
Bahnen gezogen. Und so kommt,
was kommen muss. Unüberhörbar ist bereits die Diskussion, was
man in Metzingen alles benamen
könnte. Die Klitschkos waren zum
Beispiel schon hier: „Vitali-undWladimir-Klitschko-Freibad“. Sofort schießen einem Assoziationen der Boxer-Fäuste mit den
Hämmern der benachbarten Henning-Schmiede in den Kopf. Fehlt
noch ein Patron für die Stadthalle.
Die ist etwas in die Jahre gekommen, aber noch gut in Schuss, der
Mensch mit diesen Attributen
sollte schon mal da gewesen sein
– Fredl Fesl mit seinem Anlass-Jodler. „Fredl-Fesl-Stadthalle Metzingen“, das ergäbe eine heitere DisMICHAEL KOCH
kussion.