Festschrift - HTW Dresden

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Festschrift - HTW Dresden
20 Jahre HTW Dresden
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GruSSwort
Rektor
20 Jahre
Hochschule für
Technik und Wirtschaft
Dresden
M
it der Übergabe der Gründungsurkunde der HTW Dresden
am 16. Juli 1992 durch den damaligen Staatsminister Prof.
Dr. Meyer an den Gründungsrektor Prof. Dr. Braun und der Berufung der ersten 23 Professoren begann die überaus erfolgreiche
Geschichte unserer Hochschule. In den folgenden Jahren wurde
die HTW Dresden unter den Rektoren Prof. Dr. Otto und Prof. Dr.
Neumann kontinuierlich ausgebaut und zu einer anerkannten Lehrund Forschungseinrichtung entwickelt.
ben mehr als 13.000 Absolventen unsere Hochschule verlassen
und arbeiten sehr erfolgreich in verschiedensten Unternehmen und
Einrichtungen weltweit. Die positiven Rückmeldungen, die wir regelmäßig von unseren Alumni erhalten, bestätigen unseren gewählten Weg sehr deutlich. Mit der Verabschiedung des Entwicklungsplans der HTW Dresden bis zum Jahr 2020 hat sich die Hochschule
ein tragfähiges Konzept und einen Rahmenplan für die zukünftige
Entwicklung gegeben.
Meine Tätigkeit als Hochschullehrer an der HTW begann mit der
Aufnahme des Lehrbetriebes im Wintersemester 1992/93. Ich hatte
die Möglichkeit, am Aufbau der neuen Hochschule von Anfang an
mitzuwirken. Zunächst wurden Studiengänge konzipiert, das eigene
Lehrgebiet profiliert sowie Forschungsprojekte gestartet und Ausrüstungen beschafft. Die übersichtlichen Verwaltungsstrukturen,
aber auch die großzügigen Fördermaßnahmen waren dabei sehr
hilfreich. Später konnte ich im Rahmen der akademischen Selbstverwaltung als Dekan sowie als Prorektor für Forschung und Entwicklung aktiv die Geschicke der Hochschule mitbestimmen. Als
Rektor obliegt mir nun die Gesamtleitung der HTW.
Die Erfolge unserer Hochschule in den 20 Jahren ihres Bestehens
waren nur durch ein hohes, über ein normales Maß hinausgehendes Engagement jedes Einzelnen möglich. Ob Studierende, Mitarbeiter oder Professoren, alle sind an ihrem Platz für das Funktionieren einer solchen komplexen Einrichtung unentbehrlich. Dafür
möchte ich allen herzlich danken. Beispielhaft dafür stehen die 20
Personen, die in der Festschrift vorgestellt werden. Sie haben in
den vergangenen 20 Jahren am Aufbau und an der Entwicklung der
HTW Dresden mitgewirkt oder sind als Absolvent der Hochschule
verbunden. Mein Dank gilt auch denjenigen, die unsere Hochschule
auf ihrem bisherigen Weg begleiteten und ihr Sympathie, Hilfe und
Unterstützung zuteilwerden ließen, verbunden mit der Hoffnung,
dass dies auch in der Zukunft so sein wird.
Die HTW Dresden hat in den vergangenen Jahren ihr ausgeprägtes ingenieur- und wirtschaftswissenschaftliches Profil in Lehre und
Forschung, ergänzt durch künstlerische Bereiche, weiter ausgebaut. Sie ist eine regional verankerte und international orientierte
Hochschule mit einem breiten Angebot an praxisorientierten Studiengängen in Kombination mit einer Vielfalt an Erfahrungen in der
anwendungsorientierten Forschung. Unser Slogan „Praktisch mehr
erreichen" unterstreicht treffend diese Ausrichtung. Inzwischen ha-
Prof. Dr.-Ing. habil. Roland Stenzel
Rektor der HTW Dresden
20 Jahre HTW Dresden
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GruSSwort
Staatsministerin // Oberbürgermeisterin
abzustimmen. Erneut ist verstärkt eine Zusammenarbeit der Hochschulen, insbesondere in den Wissenschaftsregionen, angezeigt.
Die Gründe scheinen, von außen gesehen, ähnlich gelagert. Die demografische Entwicklung wurde seinerzeit ebenso als Sachzwang
benannt wie die enge Haushaltslage des Freistaates.
20
Jahre sind so rasch verstrichen, man könnte annehmen, die
Gründung der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden liege erst wenige Tage zurück.
Der Blick in den Fundus zeigt, dass sich auch die Themen von damals und heute ähneln.
Drei Monate bevor am 16. Juli 1992 dem Gründungsrektor Prof. Dr.
Wolfgang Braun die Urkunde des Ministerpräsidenten des Freistaates Sachsen Prof. Dr. Kurt Biedenkopf über die Gründung der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden (FH) übergeben wurde,
war das Sächsische Hochschulstrukturgesetz in Kraft getreten.
Während nach der Neukonstituierung des Freistaates Sachsen
noch die personelle Erneuerung fast alle Kräfte forderte, wurden
mit diesem Gesetz gleichzeitig nicht nur die Verantwortlichkeiten für
die Vorgängereinrichtungen festgelegt:
Die Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden hatte unter
anderem gemeinsam mit der Technischen Universität Dresden die
Aufgaben der Hochschule für Verkehrswesen „Friedrich List“ zu
übernehmen. Den Hochschulen wurden auch spezifische Fachgebiete zugeschrieben: An der HTW reichten sie von Architektur bis
Wirtschaftsingenieurwesen.
Welch großer Einsatz seinerzeit von allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gefordert wurde, aber auch mit welchem Enthusiasmus
die Aufgabe des vom damaligen Staatsminister Prof. Dr. Hans Joachim Meyer beschriebenen „Erneuern und Bewahren“ angegangen
wurde, wird beim Studium der Quellen hautnah spürbar.
Auch heute geht es um Strukturveränderungen. Wie seinerzeit bei
der Zuordnung der Fächer und beispielsweise der Zusammenarbeit mit der TU Dresden bei der Übernahme der Aufgaben der Verkehrshochschule stehen wir desgleichen gegenwärtig davor, landesweit das Fächerangebot zu sichten und zeitgemäß aufeinander
Das ist aber nur eine Seite, die heute wie damals „Geld nur gegen
Reformen“ verrechnen will.
Allein „finanzpolitische Überlegungen“ können aber, wie es Staatsminister Prof. Dr. Meyer anfangs der 90‘er Jahre formulierte, „keine
fachübergreifende Zuständigkeit beanspruchen“.
Solchen fehlleitenden Vorstellungen ist nach Prof. Meyer, der in
Humboldt’scher Tradition die Weichen für die Wissenschaftsentwicklung Sachsens gestellt hat, die „zukunftssichernde, also hoch
wichtige und mithin unverzichtbare Aufgabe“ entgegenzuhalten, die
unsere Hochschulen zu erfüllen haben. Von ihren Arbeitsergebnissen hängen unsere Gesundheit, unser Wohlstand, unsere gesellschaftliche Entwicklung ab. Sie sind notwendige „Zentren geistigen
Lebens und öffentlicher Debatte“. Hier liegen damals wie heute die
Schwerpunkte und fordern viel:
Die Zukunftsfähigkeit unter Besinnung auf die begrenzten Ressourcen zu sichern, dazu Prioritäten zu bestimmen und damit für eine
weitere Profilierung im gesamtgesellschaftlichen Interesse zu sorgen.
Es zählt zur Tradition der HTW Dresden als Hochschule der Angewandten Wissenschaften, diesen Weg ausgesprochen solide
und kontinuierlich, abseits hektischer Moden und kurzlebiger Branchenzyklen, gleichwohl bedarfsgerecht zu beschreiten.
Ihre in jeder Hinsicht bestens aufgestellten Studienangebote, eine
Spitzenreiterrolle in der Angewandten Forschung oder in der „Gründerförderung“ lassen die 20-Jährige jugendfrisch erstehen.
Ich freue mich, in der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden und Ihrem Rektor Magnifizenz Professor Dr. Roland Stenzel
einen zugkräftigen Partner zum weiteren Ausbau unseres gemeinsamen Freistaates an der Seite zu wissen.
Sabine von Schorlemer
Sächsische Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst
„Die Zukunft soll man nicht voraussehen
wollen, sondern möglich machen.“
M
it diesem Zitat des französischen Schriftstellers Antoine de
Saint-Exupéry gratuliere ich herzlich zum 20. Jahrestag der
Gründung der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden.
Trotz des vergleichsweise jungen Jubiläums kann die Hochschule auf eine beeindruckende Erfolgsgeschichte zurückblicken. Seit
1992 wurde das Fächerangebot kontinuierlich ausgebaut, ist die
Anzahl an Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie Studierenden
stetig gestiegen und hat sich die Zusammenarbeit zwischen Theorie und Praxis weiter vertieft.
Die HTW bietet einerseits hohe Synergieeffekte zwischen den einzelnen Fachrichtungen, ermöglicht andererseits auch eine persönliche Atmosphäre des Lehrens und Lernens. Abgerundet wird dieses
anwendungsorientierte, interdisziplinäre Forschungsprofil durch die
moderne Ausstattung und die zahlreichen nationalen wie internationalen Kooperationen. Wirtschaft und Wissenschaft arbeiten hier
eng zusammen, Forschung und Lehre gehen Hand in Hand.
Der erfolgreiche Brückenschlag zwischen Tradition und Innovation
ist dabei zu einem wichtigen Eckpfeiler des Wirtschafts- und Technologiestandorts der sächsischen Landeshauptstadt geworden.
So verwundert es auch nicht, dass die HTW mittlerweile zu den
besten Fachhochschulen in den neuen Bundesländern zählt. In ihren über 40 Studiengängen bildet sie wichtige Fachkräfte aus, die
mehr denn je dringend benötigt werden. Gerade hier in Dresden,
wo Industrie und Handwerk mit ihrem Erfindergeist und ihrem unternehmerischen Können beeindrucken, ist dies ein unschätzbarer
Standortvorteil. Und Dresden baut diesen Standortvorteil weiter
aus. Bildung hat oberste Priorität in unserer Stadt. Zusätzlich gibt
es ein passendes Umfeld für attraktives Forschen, Arbeiten und Leben. So soll die Landeshauptstadt auch zukünftig ein Ort des Wissens und Könnens sein, an dem sich Wissenschaft und Forschung
wohlfühlen, weil sie ein wichtiger Teil der Identität der Stadt sind.
Ich danke allen, die dazu beigetragen haben, den Ruf und das
Ansehen dieser Hochschule weit über unsere Grenzen hinaus zu
mehren und sie zu einem wichtigen Impulsgeber für die sächsische
Landeshauptstadt und die gesamte Region gemacht haben. Lassen Sie uns gemeinsam eine erfolgreiche Zukunft der HTW nicht
nur voraussehen, sondern ermöglichen.
Helma Orosz
Oberbürgermeisterin der
Landeshauptstadt Dresden
20 Jahre HTW Dresden
I
m Namen der Mitglieder des Hochschulrates darf ich unsere herzlichen Grüße und den besten Dank an all jene übermitteln, die
sich in den vergangenen Jahren um unsere Hochschule verdient
gemacht haben. Wir könnten heute nicht so selbstbewusst und
stolz auftreten, wenn es nicht ihr Engagement, ihre Leidenschaft
und ihr im Ziel vereinten Zusammenhalt gegeben hätte. In diesen
Dank schließe ich ausdrücklich alle ein. So gut aufgestellt werden
wir auch die Zukunft meistern, die ich kurz umreißen möchte.
Wir werden vor dem Hintergrund der zunehmenden informationstechnischen Verknüpfung der Welt einen epochalen Wandel erleben.
Wir werden uns relativ rasch wegbewegen von mechanischen Hierarchien hin zu prozessorientierten, systemisch offenen Vernetzungen von Kompetenzzellen, die sich durch hohe Kreativität und
Schwarmintelligenz auszeichnen werden. Es wird eine – der zunehmenden Geschwindigkeit der Veränderungen geschuldet – unglaublich marktgetriebene Wettbewerbsintensität geben, die nicht
ohne Auswirkung auf unsere Gesellschaft und damit auf unsere
Ausbildung bleiben wird.
Mit der unserer Hochschule gegebenen kreativen, ingenieurtechnischen und wirtschaftswissenschaftlichen Kompetenz werden wir
uns der Herausforderung stellen können, die sich auch mit der Ausprägung sozialer Kompetenz zu verbinden hat.
Wir werden in unserer Ausbildung darauf achten, dass wir die Balancen zu beiden vorgenannten Polen austarieren, weil dies die
Gesellschaft zusammenhält, weil dies die Arbeitswelt von morgen
bestimmen wird, wo es eben nicht mehr nur um die Profilierung der
eigenen Person gehen wird.
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GruSSwort Inhalt
Vorsitzender des Hochschulrates der HTW Dresden
Wir haben die uns anvertrauten jungen Menschen auf eine Arbeitswelt vorzubereiten, bei der die Wechselbeziehung von Arbeit und
Leben zunehmend instabiler wird. Der Zugang zum Arbeitsmarkt
der eingangs beschriebenen Zukunftstechnologien wird deutlich
höher liegen als heute wahrgenommen.
Darauf werden wir uns einstellen, darauf werden wir unsere HTW
weiter ausrichten, dies wird unser Tun und Handeln bestimmen. Für
unsere Studenten heißt das zugleich, es geht nicht nur um das Bestehen, sondern um das Verstehen.
Unsere HTW ist gut aufgestellt, wir werden die Herausforderungen
annehmen und gemeinsam in Wahrnehmung unserer Verantwortung für die Gesellschaft mit Erfolg meistern. Davon bin ich überzeugt und dazu wünsche ich uns allen Kreativität, Kompetenz und
Leidenschaft.
03
Grussworte
09
Geschichte HTW Dresden
19
Fakultäten
20
24
28
32
36
40
44
50
Fakultät Bauingenieurwesen/Architektur
Fakultät Elektrotechnik
Fakultät Geoinformation
Fakultät Gestaltung
Fakultät Informatik/Mathematik
Fakultät Landbau/Landespflege
Fakultät Maschinenbau/Verfahrenstechnik
Fakultät Wirtschaftswissenschaften
57 Dezernate und zentrale
Einrichtungen
Prof. Dr. sc. techn. Reinhard Erfurth
Vorsitzender des Hochschulrates der HTW Dresden
Chronik // 20 JAhre
08
18
56
70
80
84
90
1992
1993
1994 – 1998
2000 – 2002
2003 – 2006
2007 – 2009
2010 – 2012
71 Forschung und
Technologietransfer
81
Internationale Beziehungen
85
Hochschulleben
91
Festprogramm
98
Impressum
20 Jahre HTW Dresden
GEschichte HTW Dresden
Gründung und Entwicklung
08 / 09
1992
11.03.1992
Konstituierung der Gründungskommission der Hochschule
01.07.1992
Berufung des Gründungsrektors Prof. Dr. Wolfgang Braun durch
den Sächsischen Staatsminister für Wissenschaft und Kunst
Prof. Dr. Joachim Meyer
16.07.1992
Gründung der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden (FH)
und des Forschungsinstituts für Fahrzeugtechnik (FiF). Berufung der ersten 23 Professoren
17.07.1992
Wahl von Prof. Dr.-Ing. habil. Oltwig Pigors zum Prorektor für Struk-
turfragen, Hochschulentwicklung und Forschung und von Prof. Dr. oec. habil. Werner Schubert zum Prorektor für Lehre und Studium
durch die Gründungskommission. Dr.-Ing. Hannes Neumann amtiert als Kanzler
30.09.1992
Auflösung der Hochschule für Verkehrswesen „Friedrich List“
01.10.1992
Beginn des Studienbetriebs an der HTW Dresden, Gründung der Hochschulbibliothek
09.12.1992
Einweihung der neuen Labore für den Fachbereich Vermessungswesen/Kartographie
Geschichte
Htw dresden
20 Jahre HTW Dresden
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GEschichte HTW Dresden
Gründung und Entwicklung
Konstituierende Sitzung der Gründungskommission am 11. März 1992
Feierliche Immatrikulation des ersten
Studienjahrgangs Anfang Oktober 1992
Gründungsurkunde der
HTW Dresden vom 16. Juli 1992
Entwicklung des
Studienangebots
20 Jahre HTW Dresden
Lehre auf höchstem Niveau und anwendungsorientierte Forschung,
ein intensiver Praxisbezug und Internationalität sind Merkmale der
erstklassigen Ausbildung und Forschung an der HTW Dresden.
Die HTW Dresden ist zwar keine altehrwürdige Universität, kann
aber auf eine bewegte zwanzigjährige Geschichte zurückblicken.
Als zweitgrößte Hochschule in der sächsischen Landeshauptstadt
bietet sie mit über 40 Diplom-, Bachelor-, Master- und zwei Fernstudiengängen an acht Fakultäten ein weit gefächertes Angebot. Die
HTW Dresden ist eine Hochschule mit einem ausgeprägten ingenieur- und wirtschaftswissenschaftlichen Profil, ergänzt um künstlerische Kompetenzen.
Gründung und Aufbau
Mit ihrer Gründung übernahm die HTW Dresden ein Teil der Gebäude und Anlagen der Hochschule für Verkehrswesen „Friedrich
List” (HfV). Die HfV wurde im Zuge der Neustrukturierung der sächsischen Hochschullandschaft aufgelöst und ein Teil in die neu zu
schaffende Fakultät für Verkehrswesen und Verkehrssystemtechnik
der Technischen Universität Dresden überführt. Der verbleibende
Teil sollte für den Aufbau einer Fachhochschule, der HTW Dresden,
genutzt werden. Zudem gliederte die HTW Dresden nach Auflösung der Ingenieurschule für Geodäsie und Kartographie Dresden
(IGK) die Ressourcen der IGK in ihren Fachbereich Vermessungswesen/Kartographie ein.
Im März 1992 konstituierte sich die Gründungskommission der
Hochschule, die innerhalb kurzer Zeit die Fachbereiche und Verwaltungsstrukturen aufbaute, Studienpläne sowie Studien- und
Prüfungsordnungen erarbeitete. Zum Gründungsdirektor der HTW
Dresden wurde Prof. Dr. Wolfgang Braun, Rektor der Fachhochschule Albstadt-Sigmaringen, durch das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst berufen. Am 16. Juli 1992 erfolgte
die feierliche Gründung der Hochschule für Technik und Wirtschaft
Dresden.
Nach der kurzen, aber umfangreichen Vorbereitungsphase nahm
die HTW Dresden Anfang Oktober 1992 den Studienbetrieb auf.
Die rund 1.000 immatrikulierten Studenten setzten sich aus 400 Direktstudenten, 100 Fernstudenten sowie 300 Aufbaustudenten und
185 ehemaligen IGK-Studenten zusammen.
Die Studierenden konnten zunächst zwischen 15 Direktstudiengängen wählen: Verkehrs- und Tiefbau, Konstruktiver Ingenieurbau, Architektur, Elektrotechnik, Informatik, Wirtschaftsinformatik,
Allgemeiner Maschinenbau/Konstruktionstechnik, Fahrzeugtechnik (Kraftfahrzeug-/Baumaschinen- und Mobiltechnik), Produktionstechnik (Maschinen-, Fahrzeug- und Elektromaschinenbau/
Management), Chemieingenieurwesen/Umwelttechnik, Vermessungswesen, Kartographie, Wirtschaftsingenieurwesen und Betriebswirtschaft.
Für Studierende der ehemaligen Dresdner Ingenieurschule bestand
die Möglichkeit, ein viersemestriges Aufbaustudium in acht Studiengängen zu absolvieren. IGK-Absolventen der Geodäsie und Kartographie konnten in einem zweisemestrigen Fernstudium ihr Fachhochschuldiplom erlangen.
Bereits drei Jahre nach ihrer Gründung erreichte die HTW Dresden
ihre Zielgröße von 4.000 Studierenden. Die Fachbereiche waren 1993
um die Fachbereiche Landbau/Landespflege und Gestaltung und
damit das Studienangebot um neue Studiengänge erweitert worden.
Seit ihrer Gründung stellt die HTW Dresden Studieninteressenten
zweimal im Jahr am „Tag der offenen Tür“ ihr Studienangebot vor.
Die Hochschule hält an diesen Tagen für Schüler, Eltern und Lehrer
umfangreiche Informationen über und um das Studium an der HTW
Dresden bereit, während Interessierte das Hochschulgeschehen
„live“ bei einem „Schnupperstudium“ erleben können. Bei einem
Rundgang durch die Labore können sich die Gäste von der praxisnahen Ausbildung und den Kapazitäten für die anwendungsorientierte Forschung überzeugen.
Die Nachfrage nach Studienplätzen ist ungebrochen hoch, viele
Studiengänge sind mittlerweile zulassungsbeschränkt. Zum Wintersemester 2011/12 verzeichnete die HTW Dresden mit 5.400 Interessenten für die angebotenen 1.400 Studienplätze die höchsten
Bewerberzahlen seit ihrer Gründung.
Der Großteil der über 5.400 Studierenden an der HTW Dresden
ist an den Fakultäten Wirtschaftswissenschaften, Maschinenbau/
Verfahrenstechnik und Informatik/Mathematik, Elektrotechnik sowie Bauingenieurwesen/Architektur eingeschrieben. Sie bieten
die Studiengänge Architektur, Bauingenieurwesen, Elektrotechnik,
Computertechnik/Automatisierungstechnik, Kommunikationstechnik, Mechatronik, Informatik, Medieninformatik, Wirtschaftsinformatik,
Angewandte Informationstechnologien, Allgemeiner Maschinenbau,
Produktionstechnik, Fahrzeugtechnik, Chemieingenieurwesen, Betriebswirtschaftslehre, International Business, Management mittelständischer Unternehmen und Wirtschaftsingenieurwesen an. Doch
auch die kleineren Fakultäten Landbau/Landespflege, Geoinformation und Gestaltung genießen einen exzellenten Ruf und bieten mit
den Studiengängen Agrarwirtschaft, Gartenbau, Umweltmonitoring/
Umweltanalyse, Landschafts- und Freiraumentwicklung, Geoinfor-
Die Friedrich-List-Tafel im
Treppenhaus der HTW Dresden
mation und Vermessungswesen bzw. Kartografie, Geoinformation
und Management und Produktgestaltung unter den sächsischen
Fachhochschulen zum Teil einmalige Studienmöglichkeiten.
Insgesamt stehen Studienbewerbern über 40 Diplom-, Bachelorund Masterstudiengänge sowie zwei Fernstudiengänge zur Auswahl. Mit acht Fakultäten, 174 Professoren und den über 5.000
Studierenden ist die Hochschule einerseits groß genug, um die
Vernetzung der verschiedenen Disziplinen mit hohen Synergieeffekten erfolgreich zu praktizieren. Andererseits ist sie aber noch so
überschaubar, dass viel Raum für den persönlichen Dialog bleibt.
Hervorragend ausgestattete Labore und ein hoher Praxisanteil
sprechen für ein Studium an der HTW Dresden. Ein gutes Betreuungsverhältnis ermöglicht, dass in kleinen Gruppen gearbeitet
werden kann und die Studierenden ihr Studium in der Regelzeit
abschließen können. Engagierte und hochmotivierte Hochschullehrer und Mitarbeiter vermitteln ihnen nicht nur reine Fach- und
Methodenkompetenzen, auch Schlüsselqualifikationen nehmen in
der Ausbildung eine wichtige Rolle ein. Zusammengenommen garantiert dies den Studierenden eine Ausbildung, die den steigenden
Anforderungen des Arbeitsmarkts gerecht wird. Absolventen der
HTW Dresden sind bei den Personalchefs deutscher Unternehmen
aufgrund ihrer praxisnahen Ausbildung sehr beliebt.
Um auch den Übergang vom Studium ins Berufsleben zu fördern
und Kontakte zwischen Unternehmen, Studierenden und Absolventen zu knüpfen, veranstaltet die HTW Dresden einmal im Jahr
eine hochschuleigene Firmenkontaktmesse meet@htw-dresden.
Daneben organisiert der Career Service der Hochschule Workshops zu Schlüsselqualifikationen und vermittelt Stellen- und Praktika-Angebote.
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GEschichte HTW Dresden
Gründung und Entwicklung
Verleihung der Ehrensenatorwürde an Prof. Dr.-Ing. Prof. h. c.
Hannes Neumann für seine Verdienste beim Aufbau und bei der
Entwicklung der Hochschule
als Kanzler (1992-2003) und
Rektor (2003-2010)
Feierliche Immatrikulation der Studentinnen
und Studenten zum Wintersemester 2011/12
Die Hochschulleitung (v. l. n. r.):
Prof. Dr. rer. nat. Toralf Trautmann (Prorektor für Forschung und Entwicklung),
Dipl.-Ing. Monika Niehues (Kanzlerin), Prof. Dr.-Ing. habil. Roland Stenzel (Rektor),
Prof. Dr. oec. Horst Beidatsch (Prorektor für Lehre und Studium)
Ausbau anwendungsorientierter Forschung
Erweiterung von
Kooperationen
Festigung
internationaler Kontakte
Die HTW Dresden betreibt eine anwendungsorientierte, interdisziplinäre Forschung, die sich am Profil der Hochschule orientiert.
Forschung und Lehre werden in den vier Profillinien Nachhaltige
Lebensgrundlagen, Mobilsysteme und Mechatronik, Informationssysteme sowie Unternehmensführung und Gründung gebündelt.
Der wissenschaftliche Nachwuchs wird durch kooperative Promotionsverfahren gefördert.
Die Hochschule ist in ein Netzwerk von Unternehmen, Interessensvertretungen, Verbänden und wissenschaftlichen Einrichtungen
eingebunden. Dabei unterstützt das Zentrum für angewandte Forschung und Technologie e. V. (ZAFT) die enge Zusammenarbeit mit
Unternehmen in der Region sowie die Verbindung mit Technologiezentren, Kammern und Verbänden. Das ZAFT ist eine juristisch
selbstständige Einrichtung, die durch eine Kooperationsvereinbarung mit der Hochschule verbunden ist. Es fasst vorhandene Forschungskapazitäten zusammen, um das Auffinden von fachübergreifenden innovativen Lösungen zu erleichtern. Gemeinsam mit
der Hochschule gewährleistet das ZAFT die professionelle Abwicklung von Forschungsprojekten.
Die HTW Dresden ist bundesweit eine der gründungsstärksten
Hochschulen. Die Gründungsschmiede hilft Studierenden, Absolventen und Hochschulmitarbeitern bei der Umsetzung ihrer Geschäftsideen und bereitet sie auf eine selbständige Tätigkeit vor.
Durch Kooperationsvereinbarungen mit dem Bund junger Unternehmer (BJU) und dem Bundesverband für Mittelständische Wirtschaft
(BVMW) fließen Praxiserfahrungen von Unternehmern auch in die
Lehre ein. Eine Schnittstelle zwischen den Studierenden und dem
sächsischen Mittelstand bildet das Mentoringnetzwerk Mittelstand,
welches Kontakte zwischen beiden Seiten knüpft. Beratungsleistungen für mittelständische Unternehmen bietet das Zentrum für
Mittelstand an der Fakultät Wirtschaftswissenschaften insbesondere in den Bereichen Unternehmensführung und Strategie, Finanzen,
Vertrieb, Organisation und Prozesse sowie Personal. Zusammen
mit der Westsächsischen Hochschule Zwickau und dem Institut für
nachhaltige Unternehmensführung und Ressourcenplanung führt
das Zentrum für Mittelstand Nachhaltigkeitschecks für Unternehmen durch.
Die HTW Dresden pflegt umfangreiche Kontakte zu Hochschulen
in Osteuropa wie Brno, Budapest, Gdansk, Moskau, Prag, Liberec,
Sofia, Warschau und Zilina, die z. T. auf die langjährige internationale Zusammenarbeit der HfV mit diesen Institutionen zurückgehen.
Es bestehen aber auch zahlreiche Kooperationsvereinbarungen in
Lehre und Forschung zu Hochschulen in Großbritannien, Finnland,
Norwegen, Schweden, Frankreich, Österreich, Schweiz, Griechenland, Australien, Indien, Südkorea und Indonesien. Eine enge Zusammenarbeit in Forschung und Lehre hat sich vor allem mit der
Volksrepublik China entwickelt. Seit 1996 existiert eine Kooperationsvereinbarung mit dem Hangzhou Institut für Angewandte Technologie (HIAT). Die HTW Dresden unterstützt den Ausbau des HIAT
zur Fachhochschule nach deutschem Vorbild.
Die HTW Dresden pflegt jedoch nicht nur eine enge Zusammenarbeit mit ausländischen Hochschulen. Auch die Kooperation mit
Hochschulen gleicher Ausrichtung in Deutschland bzw. Sachsen
spielt eine große Rolle. So gründete die HTW Dresden 2009 zusammen mit der FH Aachen, der HTW Berlin, den Hochschulen
Darmstadt, Esslingen und Karlsruhe die bundesweite HochschulAllianz für Angewandte Wissenschaften (HAWtech). Ziel der sechs
Hochschulen ist es, ihre Zusammenarbeit in Lehre und Forschung
zu intensivieren, Synergien zu nutzen und den Austausch und die
Mobilität der Studierenden zu fördern. Auf auch dem Gebiet der
Weiterbildung ist die HAWtech aktiv und bietet einen berufsbegleitenden Masterstudiengang „Regenerative Energien“ an, der an allen sechs Hochschulen studiert werden kann.
Als Gastgeber für hochschulübergreifende Tagungen und Konferenzen unterstützt die HTW Dresden den wissenschaftlichen Gedankenaustausch und die Zusammenarbeit der Hochschulen auf
der Verwaltungsebene.
Ausblick
Der Ende 2011 verabschiedete Hochschulentwicklungsplan 2020
zeigt die Richtung für die nächsten Jahre. Die HTW Dresden wird
ihr ausgeprägtes eigenständiges ingenieur- und wirtschaftswissenschaftliches Profil bewahren und zukunftsorientiert weiterentwickeln. Damit wird dem in den kommenden Jahren zu erwartenden
Fachkräftebedarf vor allem im MINT-Bereich entsprochen. Der Slogan der HTW Dresden „Praktisch mehr erreichen" unterstreicht die
Zielrichtung.
20 Jahre HTW Dresden
GEschichte HTW Dresden
20 Jahre – 20 Köpfe
Rückblickend schaue ich auf …
Für die Zukunft der HTW Dresden wünsche ich mir …
einen erfolgreichen Neuaufbau unserer Hochschule.
Mit der Hochschulgründung haben wir in den ersten Jahren die
Voraussetzungen für eine angewandte Lehre und Forschung
in allen Fakultäten geschaffen. Durch umfangreiche Baumaßnahmen und Investitionen – Neubau und Rekonstruktion im
Volumen von über 100 Millionen Euro – konnten wir unsere Entwicklungsziele in Lehre, Forschung und beim Aufbau einer modernen leistungsfähigen Hochschulverwaltung umsetzen. Die
HTW Dresden entwickelte sich durch das engagierte Wirken
vieler Mitarbeiter zu einer der führenden technisch orientierten
Hochschulen der angewandten Wissenschaften in Deutschland. Bester Beweis für die Leistungsfähigkeit unserer Hochschule ist der anerkannt erfolgreiche Einsatz unserer Absolventen in der Praxis.
die Weiterführung der profilbestimmenden Linien in der Lehre und
Forschung, damit unsere Hochschule auch weiterhin anerkannter
Partner der Wirtschaft bleibt. Bezüglich der baulichen Entwicklungen und der Investitionen an den beiden Standorten sind die
geplanten Ergänzungen abzuschließen. Mein wichtigster Wunsch
ist aber, dass der Hochschule die für diese Aufgaben notwendigen Ressourcen – personell, finanziell und baulich – mit hoher Planungssicherheit durch den Freistaat Sachsen zur Verfügung gestellt
werden.
Was man über mich privat wissen muss …
Nach dem Studium, der wissenschaftlichen Ausbildung und
meiner Tätigkeit in der Industrie gab man mir die Möglichkeit,
die HTW Dresden seit der Gründung im Jahre 1992 mit aufzubauen und zu gestalten. Diese zwanzigjährige Tätigkeit als
Kanzler, Rektor und immer auch als Hochschullehrer waren die
erfolgreichsten und schönsten Jahre meiner beruflichen Tätigkeit seit meinem Eintritt in das Berufsleben als Diplomingenieur
im Jahr 1970.
Prof. Dr. Prof. h. c. Hannes Neumann hat wesentlichen Anteil am Aufbau und an der Entwicklung
der HTW Dresden. Mit Gründung der Hochschule übernahm er das Amt des Kanzlers, das er bis 2003
ausübte. Von 2003 bis 2010 bestimmte er die Hochschulentwicklung als Rektor mit. Neben seiner
Tätigkeit in der akademischen Selbstverwaltung war er immer auch in der Lehre im Fach Maschinenelemente/Konstruktionstechnik aktiv. Heute wirkt und engagiert sich Prof. Neumann als Vorsitzender des Fördervereins der HTW Dresden für die Hochschule.
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GEschichte HTW Dresden
Gebäude
Campus Pillnitz mit Blick
auf das Seminargebäude
am Pillnitzer Platz 1
Labor für das Grundpraktikum Allgemeine
und Analytische Chemie im Laborgebäude
Natur- und Ingenieurwissenschaften
Campus Friedrich-List-Platz mit Blick
auf Seminargebäude und Bibliothek
Eine Hochschule –
zwei einzigartige Campus
Aufgrund umfangreicher Sanierungsmaßnahmen in den letzten Jahren verfügt die HTW Dresden über modern ausgestattete Hörsäle,
Seminarräume und Laboreinrichtungen. Die zwei Hochschulcampus zeichnen sich zudem durch ihre attraktive Lage aus. Während
der Campus Friedrich-List-Platz direkt im Stadtzentrum liegt, ist die
Fakultät Landbau/Landespflege am „grünen“ Campus Pillnitz in unmittelbarer Nähe zum Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie und zum Julius-Kühn-Institut angesiedelt.
Mit ihrer Gründung übernahm die HTW Dresden 1992 von der
Hochschule für Verkehrswesen das Zentrale Institutsgebäude,
Seminargebäude, Technik-Gebäude, die Mensa in der Reichenbachstraße, die Studentenwohnheime sowie die Flächen zwischen
Hochschulstraße, Strehlener Straße, Andreas-Schubert-Straße und
Schnorrstraße. Damit erhielt sie einen geschlossenen Campus, den
sie in den folgenden Jahren parallel zur wachsenden Studentenzahl ausbaute. So feierte die HTW Dresden im Juni 1993 das symbolische Richtfest für das ebenfalls übernommene Laborgebäude
Schnorrstraße (LGS), in das die Fachbereiche Bauingenieurwesen/
Architektur, Elektrotechnik und Maschinenbau einzogen.
Mitte der neunziger Jahre war ein Teil des Aufbaus der Hochschule
abgeschlossen und es begannen umfassende Sanierungsarbeiten.
Eine der ersten Maßnahmen waren die Sanierung und der Umbau
der Mensa an der Reichenbachstraße unter der Trägerschaft des
Studentenwerks Dresden, die im Juni 1997 feierlich übergeben
werden konnte.
Am zweiten Standort der HTW Dresden, dem Campus Pillnitz, begann man mit dem Umbau des architektonisch anspruchsvollen
Lehrgebäudes am Pillnitzer Platz. Der ehemalige Küchentrakt im
„Mitschurinbau“ wurde zum Laboratorium umgebaut. Außerdem
entstand ein neues Hörsaalgebäude für die Studierenden. Im März
2000 feierte die Hochschule schließlich das Richtfest für ein neues
Gewächshaus in Pillnitz. Die Fakultät Landbau/Landespflege und
das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie nutzen das ca. 200 m2 große Funktionsgebäude und die damit
verbundenen 1.000 m2 Hochglasfläche gemeinsam für Forschungen.
Gebäudeerweiterungen
und Neubauten
Bauliche
Entwicklungsplanung
Am Campus Friedrich-List-Platz wurden 2001 die Erweiterungsarbeiten fortgesetzt. Im Dezember dieses Jahres wurde der Grundstein für das Laborgebäude Natur- und Ingenieurwissenschaften
an der Andreas-Schubert-Straße gelegt. Bis 2003 entstand hier im
Zentrum des Hochschulcampus ein repräsentatives Gebäude für
die Ausbildung und Forschung. 2002 kam eine Modellwerkstatt in
einem umgebauten Trafogebäude für die Fakultät Gestaltung hinzu.
Nachdem bereits 1997 erste Gespräche für den Neubau der Bibliothek mit dem Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und
Kunst geführt worden waren, begann 2004 das Bauvorhaben. Mit
der Übergabe des Bibliotheksgebäudes im Dezember 2006 ist seither die „geistige Mitte“ des City Campus zwischen dem Laborgebäude Natur- und Ingenieurwissenschaften und dem Seminargebäude hergestellt. Zeitgleich wurden das Seminargebäude und das
Zentralgebäude rekonstruiert und auf den neuesten technischen
Stand gebracht, so dass auch hier gute Lern- und Arbeitsbedingungen für Studierende und Hochschulmitarbeiter vorherrschen.
Im Zentralgebäude steht ein neu eingerichteter Präsentations- und
Ausstellungsbereich für Veranstaltungen zur Verfügung.
Im April 2011 wurde mit der Fahrzeughalle ein weiterer Neubau an
die Hochschule übergeben. Sie wird von den Fakultäten Bauingenieurwesen/Architektur, Elektrotechnik, Maschinenbau/Verfahrenstechnik und Geoinformation genutzt, um Versuchsfahrzeuge
unterzubringen bzw. dient sie den Fakultäten auch als Lagerhalle.
Gegenwärtig ist ein Technikum im Bau, das als zukünftiges Laborund Lehrgebäude für Fahrzeugtechnik eine Fahrzeughalle, verschiedene Prüfstände, eine Brennstoffzelle, Werkstätten, Räume
für die Lehre sowie Büros beherbergen soll.
Um den Campus der HTW Dresden am Friedrich-List-Platz abzurunden, wird an einer baulichen Entwicklungsplanung für die Hochschule gearbeitet. Ziel ist dabei, den Kernbereich der Hochschule
zu stärken. Wichtige Impulse hierzu liefert das Forschungsprojekt
„Sustainable Campus HTW Dresden“, das ein Gesamtkonzept zur
nachhaltigen Entwicklung von Gebäuden, Freiflächen und technischer Infrastruktur im Bereich des HTW-Campus entwirft.
20 Jahre HTW Dresden
Fakultäten
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1993
30.06.1993Richtfest zur Übernahme des Laborgebäudes Schnorrstraße
Sept. 1993
Aufbau des Sprachenzentrums sowie des Bereichs Hochschulsport
01.10.1993
Einzug der Hochschulbibliothek in das sanierte Erdgeschoss des
Zentralgebäudes
Herbst 1993
Aufnahme des Studienbetriebs an den neu gegründeten Fachbereichen Pillnitz (Landespflege, Landwirtschaft, Gartenbau)
und Gestaltung
13.12.1993
Bestellung von Prof. Dr.-Ing. Hannes Neumann zum Kanzler
Bestätigung der Bezeichnungen für die acht Fachbereiche durch die Gründungskommission:
Bauingenieurwesen/Architektur, Elektrotechnik/Automatisierungs
technik, Gestaltung, Informatik/Angewandte Mathematik, Maschinenbau/
Verfahrenstechnik, Pillnitz, Vermessungswesen/Kartographie,
Wirtschaftswissenschaften
Fakultäten
20 Jahre HTW Dresden
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Fakultäten
Bauingenieurwesen/Architektur
Vorlesung
Architektur
Utensilien bei
der Planung
Präsentation eines studentischen Entwurfs
Geschichtliche Entwicklung
Lehrprofil
Forschung
Mit der Gründung des Fachbereichs Bauingenieurwesen/Architektur 1992 wurde die Tradition des Bauwesens an der HTW Dresden
fortgesetzt. Neu war dabei der Studiengang Architektur. Beide Studiengänge schlossen mit dem Titel Dipl.-Ing. (FH) ab.
Um die Qualität der Ausbildung weiter zu erhöhen, wurde 2002 im
Diplomstudiengang Bauingenieurwesen eine neue Studienordnung
eingeführt. Zahlreiche Kontakte zu ausländischen Hochschulen ermöglichen den Studierenden, Studienabschnitte im Ausland zu absolvieren. Als Besonderheit ist im Studiengang Bauingenieurwesen
die Möglichkeit zur Doppelqualifikation Dipl.-Ing. (FH) und B. Eng. innerhalb der Regelstudienzeit mit Teilstudium in England zu nennen.
Die Einführung des postgradualen Masterstudiengangs Bauingenieurwesen im Jahr 2004 war mit großen Anstrengungen verbunden.
Lehrveranstaltungen werden ausschließlich nachmittags durchgeführt und können auch im Teilzeitstudium belegt werden. Damit besteht die Möglichkeit, einer Teilzeitbeschäftigung nachzugehen. Es
hat sich gezeigt, dass die Anforderungen zwar sehr hoch sind, das
Masterstudium aber einen deutlichen Wissenszuwachs bringt.
Mit dem Wintersemester 2005/2006 wurde die Studiengänge im
Lehrbereich Architektur auf die Bachelor- und Masterstudiengänge
mit den Abschlüssen Bachelor of Arts (B. A.) und Master of Arts
(M. A.) umgestellt. Gleichzeitig erfolgte die Modularisierung der Studienordnungen. Beide Studiengänge wurden im Jahr 2007 akkreditiert. Studierende, die eine Masterausbildung absolvieren, erfüllen
die Voraussetzung für die Aufnahme in die Architektenkammer.
Im Lehrbereich Bauingenieurwesen bleibt unter Berücksichtigung
der Forderung der Bauindustrie der Diplomstudiengang weiter bestehen. Mit Einführung der neuen modularisierten Studienordnung
2010 sind jedoch auch hier die Forderungen der Bologna-Beschlüsse umgesetzt worden.
Die Lehrprofile in beiden Ausbildungsrichtungen sind breit gefächert
und umfassen ein umfangreiches Spektrum der späteren Einsatzgebiete. Eine wissenschaftlich begründete und gleichzeitig praxisorientierte Lehre schafft beste Voraussetzungen für einen erfolgreichen Berufseinstieg. Studienberatungen, die individuelle Betreuung
durch die Hochschullehrer, Tutorien in mehreren Fächern sowie die
Einbeziehung des E-Learnings in die Ausbildung bilden gute Voraussetzungen für ein kompaktes Studium, das von den meisten
Studierenden innerhalb der Regelstudienzeit absolviert wird. Unter Einbeziehung externer Fachleute, Mitwirkung von Vertretern der
Städte und Gemeinden und in Zusammenarbeit mit Investoren und
Nutzern unterstützt die Fakultät die Studierenden auf ihrem Weg
zum akademischen Abschluss.
Für die Ausbildung stehen 26 Hochschullehrer zur Verfügung, welche jährlich im Durchschnitt 30 Publikationen in Fachzeitschriften
veröffentlichen.
Die Ausbildungsbedingungen sind hervorragend. Das betrifft nicht
nur die Seminar- und Vorlesungsräume, sondern auch die Ausrüstungen in den Laboratorien. So stehen neben einer Modellbauwerkstatt und einem Kabinett für künstlerische Gestaltung gut ausgerüstete Labore für Baustoffe, Geotechnik, Wasserwesen, Verkehrsbau
sowie Bauwerks- und Modellmessungen zur Verfügung. Die Computerpools sind mit aktueller Software ausgerüstet und können von
den Studierenden ganztägig genutzt werden.
Im Rahmen des Forschungsprofils Nachhaltige Lebensgrundlagen
werden vor allem in den Bereichen Geotechnik, Wasserwesen,
Verkehrsbau und Baustoffe zahlreiche Projekte bearbeitet. In dem
Projekt „Sustainable Campus HTW Dresden“ – initiiert vom Lehrbereich Architektur – sind verschiedene Bereiche der Hochschule
eingebunden, welche an einem ehrgeizigen Programm zur Entwicklung einer nachhaltigen Hochschule arbeiten.
Die Tagung „Radonsicheres Bauen“ wird seit sieben Jahren und das
„Betonseminar“ seit 21 Jahren angeboten. Beide Veranstaltungen
fügen sich in die Liste der anerkannten, zahlreichen Workshops,
Kolloquien, Symposien und Tagungen der Fakultät ein. Diese finden
auch zu den Kompetenzfeldern im Lehrbereich Architektur statt,
z. B. zu Gender-Forschung (Frauen in der Architektur), Architekturgeschichte (kooperatives Promotionsvorhaben) sowie zu Städtebau und Stadtentwicklung mit regionalen Themenstellungen. Im
Lehrbereich Bauingenieurwesen konzentrieren sich Forschungsaktivitäten z. B. auf folgende Bereiche:
EU-Projekt im Bereich Geotechnik, BMBF-Projekte Wasserwesen,
DFG-Projekte Wasserwesen, Baumechanik und Bauinformatik,
Drittmittelforschung mit der regionalen Industrie in den Bereichen
Baustoffe (Beton, Bitumen), Straßenbau, Geotechnik, Eisenbahnbau, Wasserwesen und Brückenbau.
Zusätzlich bringen sich zahlreiche Hochschullehrer im Zentrum für
angewandte Forschung und Technologie e. V. (ZAFT) der Hochschule ein.
Kooperationen und
Netzwerke
Gegenwärtig bestehen zu etwa 20 Hochschulen wissenschaftliche
Kontakte mit unterschiedlicher Intensität. In den vergangenen fünf
Jahren sind neben traditionsreichen Kontakten zu Hochschulen in
Großbritannien, den USA, Finnland, Bulgarien, Schweiz und Österreich neue Beziehungen zu Hochschulen in China und Angola hinzugekommen. Als sehr fruchtbringend werden gemeinsame Workshops mit Studierenden verschiedener Hochschulen eingeschätzt.
Diese Form der Wissensvermittlung wird vor allem im Studiengang
Architektur gepflegt.
20 Jahre HTW Dresden
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Fakultäten
Bauingenieurwesen/Architektur // 20 Jahre – 20 Köpfe
Was man über mich privat wissen muss …
Rückblickend schaue ich auf …
Ich stamme aus einer Handwerkerfamilie und habe daher meinen beruflichen Weg mit einer Ausbildung im Baugewerbe begonnen. Da ich jedoch die Zusammenhänge verstehen und
wissen wollte, „was den Bau im Innersten zusammenhält …“,
reifte der Entschluss zu studieren, um Bauingenieur zu werden.
19 Jahre HTW Dresden zurück. Ein Glücksumstand für mich war
meine Einstellung nach längerer Arbeitslosigkeit. Schnell fasste ich
Fuß und arbeitete mich ein. Nachdem die Aufgaben im direkten Verantwortungsbereich überschaubar geworden waren, interessierten
mich besonders fakultäts- und hochschulweite Aufgabenstellungen, um die alltäglichen Arbeitsabläufe durch Computertechnik zu
vereinfachen oder neu zu definieren.
Ein großer Erfolg war für mich, für die HTW ein Notenverwaltungsprogramm zu entwickeln, welches über mehrere Jahre erfolgreich
verwendet wurde. Gekoppelt damit, gab es im Internet Notenanzeigen für Studenten und Prüfer, was zum damaligen Zeitpunkt noch
keine Selbstverständlichkeit war.
Für die Zukunft der HTW Dresden sehe ich …
Ich wünsche der HTW Dresden, dass sie sich weiter in der
sächsischen Hochschullandschaft etabliert und durch ihr wissenschaftlich fundiertes und praxisorientiertes Ausbildungsprofil den Hochschulstandort Dresden stärkt.
Entwurfsprojekt im Masterstudiengang
Architektur zum Thema „Innovations- und
Wissenschaftsspange Dresden 2030+“ –
Visionen für die Campusentwicklung
Was man über mich privat wissen muss …
ist schnell gesagt: Typischer Single mit zum Teil etwas ausgefallenen Ansichten und Interessen.
Für die Zukunft der HTW Dresden sehe ich …
keinen Anlass zur Sorge. Die praxisverbundene Ausbildung wird in
Verbindung mit dem Studienort Dresden auch weiterhin für viele
Studenten attraktiv sein und auf der anderen Seite werden mehr
denn je gute Fachkräfte gesucht.
Preise und Auszeichnungen
Jährlich absolvieren mehrere Studierende der Fakultät Bauingenieurwesen/Architektur ihr Studium mit dem Abschluss „Mit Auszeichnung“ und „Sehr gut“.
Die Fakultät steht mit ihren Alumni in regelmäßigen Kontakt. Im
Lehrbereich Bauingenieurwesen sind gegenwärtig über 600 Absolventen erfasst, die zu bestimmten Anlässen Informationen über
das Leben an der Hochschule oder Einladungen zu besonderen
Anlässen erhalten. Der Lehrbereich Architektur steht mit über 300
Alumni in Verbindung.
Ausblick
Im Lehrbereich Architektur steht das Reakkreditierungsverfahren
für die Bachelor- und Masterstudiengänge an. Der postgraduale
Masterstudiengang Bauingenieurwesen soll neu auf die aktuellen
Belange der Klima- und Energiesituation ausgerichtet werden.
Die Fakultät ist sehr aktiv in der Studierendenwerbung. Mit verschiedenen Gymnasien bestehen Vereinbarungen zur Unterstützung bei
der Berufsberatung, bei der Bereitstellung von Praktikumsplätzen
sowie zur Durchführung zusätzlicher „Tage der offenen Tür” an unserer Fakultät.
Um die Forschungsarbeit weiter voranzubringen, wurden in den
letzten Jahren bedeutende Investitionen getätigt. Das drückt sich
auch in den deutlich gestiegenen Forschungs- und Drittmitteleinnahmen der Fakultät aus, die 2011 erstmalig die Millionengrenze
überstiegen.
Enrico Lorenz studierte an der HTW Dresden von 1998
bis 2002 Bauingenieurwesen. Nach seiner Tätigkeit als
Projektingenieur und Projektleiter bei einem Ingenieurbüro begann er das Masterstudium Bauingenieurwesen an der HTW Dresden, das er 2008 „mit Auszeichnung“ abschloss. Seitdem ist Enrico Lorenz als
wissenschaftlicher Mitarbeiter an der TU Dresden
tätig, wo er an seiner Dissertation zum Thema „Bewehrungsdetails in Textilbetonkonstruktionen" arbeitet.
Rückblickend schaue ich auf …
Auf meine Studienzeit blicke ich als eine schöne, herausfordernde und erlebnisreiche Zeit mit vielen neuen Erfahrungen
zurück. Die Lehrinhalte und der enge Praxisbezug der Ausbildung erleichterten mir den Berufseinstieg nach dem Studium.
Während der Ausbildung schätzte ich neben den modernen
Studienmöglichkeiten besonders den direkten Kontakt zu den
Professoren, welche immer ein offenes Ohr für Fragen und
Diskussionen hatten. Dies war für das tiefere Verständnis der
Studieninhalte sehr hilfreich.
Besonders erinnere ich mich an die Immatrikulationsfeier und
an das festliche Ambiente, bei dem mir bewusst wurde, dass
ein neuer Lebensabschnitt beginnt. Die Erfahrungen meiner
Studienzeit haben wesentlich zu meiner persönlichen und beruflichen Entwicklung beigetragen.
Raimund Wazlawek ist an der Fakultät Bauingenieurwesen/Architektur, speziell
im Lehrgebiet Baumechanik tätig. Darüber hinaus entwickelt er IT-Lösungen, um
Verwaltungsabläufe in der Fakultät und an der Hochschule zu vereinfachen.
20 Jahre HTW Dresden
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Fakultäten
Elektrotechnik
Elektrotechnische Messungen an
der Hochvoltbatterie des Porsche
Cayenne S Hybrid im Labor Elektrische
Mobilität
Geschichtliche Entwicklung
Lehrprofil
Die Elektrotechnik ist eine faszinierende, innovative und facettenreiche Ingenieurwissenschaft mit langer Tradition, steigender Nachfrage und sehr guten Zukunftsperspektiven.
Die Fakultät Elektrotechnik ging aus dem bereits 1992 an der HTW
Dresden gegründeten Fachbereich Elektrotechnik hervor. Sie vereint unter ihrem Dach gegenwärtig 77 Mitarbeiter, die Lehre und
Forschung mit engem Praxisbezug gestalten, und ist ein offenes
Haus für unsere Kooperationspartner aus Industrie und Forschung
im In- und Ausland.
Die wissenschaftliche und pädagogische Tradition der Fakultät
Elektrotechnik hat in unserem Haus eine mehr als 50 Jahre andauernde Geschichte und wurde bereits vom Wirken zahlreicher
verdienstreicher Forscher und Hochschullehrer der Hochschule für
Verkehrswesen geprägt.
Die Traditionen der Hochschule, die internationale Anerkennung sowie die langjährige Erfahrung der Hochschullehrer in Industrie und
Forschung sind die Quellen einer engen Verbindung von aktueller,
zukunftsorientierter Lehre und Forschung mit der industriellen Praxis.
Das Lehrprofil der Fakultät Elektrotechnik konzentriert sich
auf vier Wirkungsfelder mit je spezifischen Schwerpunkten:
Computertechnik/Automatisierungstechnik
mit den Schwerpunkten
// Prozessautomatisierung
// Computersystemtechnik
// Prozessmesstechnik/Sensorik
// Geräte- und Anlagentechnik, Gebäudeautomation
Elektrotechnik/Elektronik mit den Schwerpunkten
// Elektrische Antriebe und Steuerungen
// Elektrische Energietechnik/Elektroenergieversorgung
// Elektrische Verkehrssysteme/Bahn- und
Fahrzeugelektrik/Elektrische Mobilität
// Regenerative Energietechnik und Leistungselektronik
Informationstechnik/Kommunikationstechnik
mit den Schwerpunkten
// Nachrichtentechnik/Funksysteme/Optische Nachrichtentechnik
// Signalübertragung und -aufbereitung
// Ton-, Bild-, Datenkommunikation/Bildverarbeitung
// Informationstechnische Systeme
Mechatronik mit den Schwerpunkten
// Fahrzeugelektronik/Fahrzeugmechatronik
// Elektronische Gerätetechnik
// Mikroelektronik/Mikrosystemtechnik
// autarke und intelligente Mechatroniksysteme
Moderne elektrische Antriebstechnik im studentischen
Praktikum (Laborgebäude SchnorrstraSSe)
Hochspannungslabor:
Gleitentladung an einer Glasplatte
Forschung
Diese fachliche Bandbreite bildet das Potenzial für eine flexible Vielfalt von Studiengängen und Abschlüssen. Sie ermöglicht ein Studium nach Maß für einen Berufseinstieg mit zahlreichen Einsatzgebieten. Abschlüsse sind im Direktstudium in der bewährten Form als
Dipl.-Ing. (FH), ferner als Bachelor und mit einem darauf aufbauenden Masterstudium möglich. Für Berufstätige, die sich weiter qualifizieren wollen, wird ein Fernstudium mit einer breiten Orientierung
und einem vergleichsweise hohen Anteil von Präsenzstudienzeit als
Diplomstudiengang angeboten. Alle Studiengänge sind modularisiert. In jedem Studiengang ist ein Praxissemester in einem Unternehmen vorgesehen, das auch im Ausland absolviert werden kann.
Viele Studierende sind im Praxissemester und während der Bearbeitung ihrer Diplom- oder Masteraufgabe in die Forschungs- und
Entwicklungsteams unserer Industriepartner eingebunden. Über
120 Diplom- und Masterarbeiten werden jährlich erfolgreich bearbeitet, davon mehr als 90% unmittelbar bei unseren Partnern
in Forschungseinrichtungen, in der klein- und mittelständischen
sächsischen Industrie und anderen Unternehmen aus dem In- und
Ausland. Dieser enge Praxisbezug mit zugleich wissenschaftlichem
Anspruch hat zu einer großen Nachfrage nach Absolventen, insbesondere Diplomingenieuren (FH) geführt.
Im Dezember 2010 konnte die einhundertste Verteidigung einer
Masterarbeit gefeiert werden, die zudem das Prädikat 1,0 erhielt.
Die Absolventen der Masterstudiengänge sind bei unseren Partnern
in der Industrie und in Forschungseinrichtungen anerkannt, nicht
wenige haben sich in kooperativen Promotionsverfahren in Zusammenarbeit mit in- und ausländischen Universitäten qualifiziert.
Gegenwärtig sind 15 Hochschullehrer, 23 Forschungsmitarbeiter
der Fakultät Elektrotechnik und sieben am ZAFT tätige Kollegen an
über 40 Drittmittelprojekten sowie 16 weiteren Forschungsprojekten beteiligt.
Aktuelle Projekte industrienaher Forschung mit interdisziplinärem
Charakter sind Forschungsbeiträge zur Elektromobilität, zu energieeffizienten Systemen und Arbeiten zu regenerativen Energiesystemen. Ausgewählte Forschungsschwerpunkte, die jeweils in mehreren Projekten bearbeitet werden, konzentrieren sich auf drahtlose
Sensornetze und neuartige Funk- und Ortungstechnologien, auf
elektrostatische Beschichtungsverfahren und Elektronenstrahl-Technologien, auf Prozess- und Bauelementesimulation von FeldeffektTransistoren sowie auf die Optimierung elektrischer Maschinen und
Antriebe und das Energiemanagement von Elektrofahrzeugen.
Kooperationen und
Netzwerke
Besonders hervorzuheben sind die EU-Projekte mit starker internationaler Vernetzung und Beiträgen zum Standardisierungsgeschehen sowie die Unterstützung der EXIST-Firmengründung ZigPos.
Im Rahmen des Spitzenclusters „Cool Silicon“ arbeiten Mitarbeiter
der Fakultät Elektrotechnik mit eigenen Projektaufgaben im Teilprojekt „Cool POF“ zum Low-Power-Management für hochbitratige optische Datenübertragungstechnologien mit sächsischen Unternehmen zusammen und unterstützen so auch die Exzellenzbewerbung
der TU Dresden.
20 Jahre HTW Dresden
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Fakultäten
Elektrotechnik // 20 Jahre – 20 Köpfe
Cornelia Förtsch managt und organisiert das
Dekanatssekretariat der Fakultät Elektrotechnik.
Rückblickend schaue ich auf …
Höhepunkte waren und sind für mich die jährliche Teilnahme an
der „Langen Nacht der Wissenschaften“. Es ist immer wieder
schön zu erleben, wie groß das Interesse am Hochspannungslabor und damit auch an der Elektrotechnik ist, mit welcher
Begeisterung „große” Besucher die Vorträge und Experimente
verfolgen und „kleine” Besucher strahlende Augen bekommen
und elektrotechnische Vorgänge hinterfragen.
Wenn ich täglich über die Gänge der HTW laufe, freue ich mich
immer wieder über die vielen Studierenden, die unser Haus mit
Leben erfüllen.
Studentisches Praktikum
am Industrieroboter
Für die Zukunft der HTW Dresden
wünsche ich …
Für die Zukunft unserer Hochschule wünsche ich mir viele neugierige Studierende, insbesondere für die Studiengänge der
Fakultät Elektrotechnik, die ihr Studium mit großem Elan angehen sowie eine familienfreundliche Hochschule mit eigenem
Kindergarten.
Im Kollegenkreis wünsche ich mir einen fairen und freundlichen
Umgang und ein humorvolles und tolerantes Miteinander.
Auszeichnungen und Preise
Die Ausrichtung der Lehr- und Forschungsschwerpunkte auf zukunftsorientierte Arbeitsgebiete wie innovative Antriebstechnik,
Elektromobilität, regenerative Energiesysteme, angewandte Robotik, mobile und energieeffiziente Netze wird mit der Entwicklung
unserer inzwischen 26 Laboreinrichtungen besonders anschaulich.
Neben den erst kürzlich großzügig modernisierten Labors für die
studentische Grundlagenausbildung wurden neuartige Versuchsstände errichtet, die sowohl für studentische Projekt- und Diplomarbeiten als auch für neue Forschungsprojekte und durch unsere
Praxispartner intensiv genutzt werden. Dazu zählen die Eröffnung
des Labors Elektrische Mobilität, das neue Labor Kommunikationstechnik inklusive einer modernen Amateurfunkstation, die Erweiterung des Hochspannungs- und des Leiterplattenlabors und die
Einrichtung eines Labors für EMV-Messungen sowie eines Hochstrom-Labors.
Gemeinsam mit den Industriepartnern werden neue Wege beschritten, um einer praxisnahen Ausbildung gerecht zu werden.
Im sechsten Semester können Studierende Praktikumsversuche
im Rahmen einer realitätsnahen Anlageninbetriebnahme bei einem
Kooperationspartner der HTW Dresden durchführen und im siebten
Semester werden sie im Rahmen der Lehrveranstaltung „Aufbau
und Projektierung von Automatisierungsanlagen“ zusätzlich von einem Industriebetreuer unter Praxis-Bedingungen, d. h. beginnend
bei der Entwicklung des Lastenheftes bis zur Angebotserarbeitung
unterwiesen. Nicht zuletzt tragen zur praxisnahen Ausbildung auch
Projektarbeiten bei, die von Studierenden im siebten Semester
gemeinsam mit der Fakultät Maschinenbau/Verfahrenstechnik an
der dort befindlichen Technikumsanlage „Extraktion/Rektifikation“
durchgeführt werden.
Besondere Aufmerksamkeit verdient die Entwicklung der kooperativen Promotionsverfahren der Absolventen der Fakultät Elektrotechnik. Allein im Jahr 2010 gab es sieben laufende Verfahren, die
gemeinsam mit verschiedenen Partneruniversitäten durchgeführt
werden. Zu diesen zählte auch die mit dem Prädikat „summa cum
laude“ bewertete und mit dem Heinrich-von-Barkhausen- und dem
Dr.-Walter-Seipp-Preis ausgezeichnete Dissertation von Stefan Flachowsky zum Thema „Verspannungstechniken zur Leistungssteigerung von SOI-CMOSD-Bauelementen“. Die Arbeit entstand im
Rahmen eines Forschungsprojekts am ZAFT im Auftrag von GLOBALFOUNDRIES Dresden und unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. habil.
Roland Stenzel.
Ausblick
Die zukünftigen Anforderungen an unsere Absolventen bestimmen
unsere aktuellen Schwerpunktaufgaben in Lehre und Forschung.
Dabei werden wir die neuen Wege der Ingenieurausbildung gemeinsam mit unseren Partnerunternehmen ausbauen und die Zusammenarbeit, insbesondere mit den Fakultäten Maschinenbau/
Verfahrenstechnik und Informatik/Mathematik verstärken. Die Neugestaltung des Diplomstudiengangs Mechatronik/Fahrzeugmechatronik ist ein Beispiel für eine stärkere hochschulinterne fachliche
Vernetzung. Ergebnisse dieser Entwicklung sind auch die ertragreichen Forschungsprojekte zur Elektromobilität mit einem Volumen
von mehr als einer Million Euro und die neuen Lehrinhalte zu Systemen für erneuerbare Energien.
Rückblickend schaue ich auf …
Es war eine prickelnde Zeit, als sich für mich mit der Probevorlesung Anfang 2003 der Weg zur Berufung an die HTW Dresden
öffnete und damit eine neue Herausforderung begann. Bereits am
Ende des ersten Semesters durfte ich zur Abschlussvorlesung des
Absolventenjahrgangs eine Experimentalvorlesung gestalten. Zwei
Erfahrungen waren dabei für mich prägend: Ohne die fachkundige
Unterstützung durch Laboringenieure wäre das Unternehmen undenkbar gewesen und eine begeisterte Zuhörerschaft spornt den
Vortragenden ungemein an. Die Nähe zu den Studierenden und die
gute Atmosphäre unter den Mitarbeitern und der Professorenschaft
an der Fakultät Elektrotechnik zählen für mich zur wesentlichen Motivation für meine Arbeit an der HTW.
Was man über mich privat wissen muss …
Aus meiner christlichen Überzeugung fühle ich mich als fröhlicher
und dankbarer Mensch. Man darf an den Ernst einer Sache auch
mit einer lockeren Fröhlichkeit herangehen, schrieb ich vor vielen
Jahren in meine Aphorismensammlung. Es ist mir wichtig, dies für
die Studierenden und die mich umgebenden Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter ein wenig deutlich werden zu lassen. Meine Familie ermöglicht mir für den meist langen Arbeitstag den nötigen Ausgleich.
Für die Zukunft der HTW Dresden sehe ich …
Für die Zukunft der HTW bin ich mir sicher, dass wir mit einer stabilen Belegschaft und einer weiter guten Studienbewerberzahl den
durch Rankings belegten Platz in der deutschen Hochschullandschaft festigen können. Unsere Stärken wie Praxisbezug, konzentriertes Studium und kurze Studienzeiten, variable Studienmöglich-
keiten und die Nähe zwischen Hochschullehrern und Studierenden
sind dabei weiter zu forcieren und zu publizieren. Für unsere Fakultät sehe ich zwei wesentliche Aspekte: Erfolgreiche Ausbildung von
Absolventen, besonders auch für die Unternehmen des Territoriums, und die Begeisterung junger Menschen für die vielfältigen und
die Zukunft sichernden Studiengänge der Elektrotechnik.
Prof. Dr.-Ing. Norbert Michalke lehrt an der Fakultät
Elektrotechnik Grundlagen der Elektrotechnik/Elektrische Antriebe. Seit 2009 ist er Dekan der Fakultät.
20 Jahre HTW Dresden
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Fakultäten
Geoinformation
Vermessungsübung
mit Tachymetern
Historisches 3D-Stadtmodell
von Baalbek (Libanon)
Geschichtliche Entwicklung
Lehrprofil
Mit Gründung der HTW Dresden wurde der Fachbereich Vermessungswesen/Kartographie federführend durch die Professoren
Schneider, Reppchen und Helbig aufgebaut, indem Technik und
Studierende der ehemaligen Ingenieurschule für Geodäsie und
Kartographie Dresden (IGK) in die neue Hochschule integriert wurden. Damit kann die Fakultät zum zwanzigjährigen Jubiläum der
HTW Dresden gleichzeitig auf 60 Jahre Ausbildung von Vermessungs- und Kartographieingenieuren in Dresden zurückblicken.
Die HTW Dresden ist in Sachsen die einzige Hochschule, die die
Studienrichtungen Vermessungswesen und Kartographie anbietet.
Sie deckt damit zusätzlich den Bedarf von Thüringen und Südbrandenburg ab.
Seit 1992 wurden 1.220 Absolventen im Direktstudium und 355 Absolventen im Fernstudium Vermessungswesen verabschiedet. Hinzu kommen weitere 200 Absolventen, die in den neunziger Jahren
in Aufbaukursen vom Ingenieur zum Diplomingenieur (FH) nachdiplomiert wurden.
Seit dem Wintersemester 2007/08 hat die Fakultät die Ingenieurausbildung auf die neuen gestuften Studiengänge mit den Abschlüssen Bachelor of Engineering bzw. Master of Engineering umgestellt. Nach dem Bachelorabschluss haben die Absolventen die
Möglichkeit, sofort ein dreisemestriges Masterstudium Geoinformation und Management anzuschließen, das auch von Absolventen
anderer Hochschulen gut nachgefragt wird. Alle drei Studiengänge
wurden 2008 für einen Zeitraum bis 2014 akkreditiert.
Die heutige Ausbildung besteht aus den siebensemestrigen Bachelorstudiengängen Geoinformation und Vermessungswesen bzw.
Geoinformation und Kartographie, dem drei- bzw. viersemestrigen
Master Geoinformation und Management sowie dem zehnsemestrigen modularisierten Fernstudiengang zum Diplomingenieur Vermessungswesen (FH). Studierende der beiden Bachelorstudiengänge erhalten in ihrem Studium eine praxisnahe Ausbildung durch
ein integriertes Praxissemester im sechsten Studiensemester, welches auch als Auslandssemester genutzt werden kann. Dabei wird
in allen Bachelorstudiengängen nach einer breiten mathematischnaturwissenschaftlichen, vermessungstechnischen und kartographischen Grundlagenausbildung in den ersten Semestern verstärkt
angewandte Informatik gelehrt. In den höheren Studiensemestern
erfahren die Studierenden des Vermessungswesens eine berufsspezifische Ausbildung in Geoinformationssystemen und auf verschiedenen Gebieten des Vermessungswesens, die durch mehrere
Wahlpflichtfächer vertieft werden kann. In der Studienrichtung Kartographie erfolgt eine eng verknüpfte Ausbildung kartographischer
Module mit denen des Geoinformationswesens, unter anderem
auch im Projektstudium.
In der Masterausbildung werden vor allem fachübergreifende Kompetenzen in den Bereichen Geoinformationswesen, Wirtschaftswissenschaften und Informatik vermittelt. Sie werden entsprechend
der jeweiligen Interessenlage der Studierenden durch mehrere
Wahlpflichtmodule auf vermessungstechnischem oder kartographischem Gebiet sowie durch ein zweisemestriges Projektstudienmodul ergänzt werden.
Das zehnsemestrige Fernstudium Vermessungswesen ist im
deutschsprachigen Raum die einzige derartige Studienmöglichkeit
und wird daher stark nachgefragt.
Das Kernstück der praktischen Ausbildung sind die modernen
Messausrüstungen und Computerarbeitsplätze in den sieben Laboren Vermessungstechnik, Photogrammetrie/Fernerkundung,
Geoinformatik, Graphische Datenverarbeitung, Landmanagement,
Kartographie sowie Medientechnik.
Die Aufgaben in der Lehre nehmen 16 Professoren, 13 Laboringenieure und eine Lehrkraft für besondere Aufgaben wahr.
Forschung
Neben der Lehrtätigkeit waren bzw. sind viele Mitarbeiter der Fakultät in der Forschung aktiv tätig, was zu einem steigenden Drittmittelanteil in den letzten Jahren geführt hat. Der überwiegende Teil
der Forschungsprojekte der Fakultät hat einen regionalen Bezug.
Hier geht es um eine zügige Bearbeitung von Projekten für sächsische Unternehmen. Die Fakultät unterhält 18 Kooperationsverträge
über eine projektbezogene Zusammenarbeit mit Firmen, Institutionen und Ämtern. Auftraggeber sind unter anderem das Sächsische
Landesamt für Archäologie, das Landesvermessungsamt Sachsen,
das Städtische Vermessungsamt Dresden, private Vermessungsbüros, kartographische Anstalten, die Sächsische Staatskanzlei,
die Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig, der Verein Via Regia Kultur für Europa e. V. sowie GIS-Firmen. Die Themen decken die Bereiche Geoinformation, Satellitengeodäsie, 3DStadtmodelle, thematische Kartographie, Multimedia-Kartographie,
Atlas-Kartographie, Terrestrisches Laserscanning und Ingenieurvermessung ab. Die Ergebnisse wurden bislang in mehr als 300
Veröffentlichungen in Fachzeitschriften und in Vorträgen auf Messen und Ausstellungen präsentiert.
Die wissenschaftlichen Projekte der Fakultät Geoinformation sind
für die Außenwirkung in Dresden, in Sachsen sowie deutschlandweit von großer Bedeutung. Stellvertretend sollen hier genannt
werden: geodätische sowie geophysikalische Arbeiten in der Steinwüste von Nazca/Peru zum Schutz der zum Weltkulturerbe gehörenden Erdzeichnungen und Aufbau eines Geographischen Informationssystems, interdisziplinäre Messkampagnen zu komplexen
Gebäudeaufnahmen von Kirchenburgen in Siebenbürgen/Rumänien sowie Beiträge zur Herstellung kartographischer Entwürfe für
touristische Landkarten Namibias.
Kooperationen und
Netzwerke
Die Fakultät Geoinformation unterhält Kooperationsbeziehungen
zu zwölf ausländischen Hochschulen in Angola, Finnland, Namibia,
Peru, Polen, Portugal, in der Schweiz, der Tschechischen Republik
sowie in Ungarn und Kroatien. Schwerpunkte sind der Austausch
von Studierenden und Dozenten nach ERASMUS/SOKRATESProgrammen.
20 Jahre HTW Dresden
Stereo-Auswertung von Luftbildern im
Labor Photogrammetrie/Fernerkundung
Preise und Auszeichnungen
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Fakultäten
Geoinformation // 20 Jahre – 20 Köpfe
Rückblickend schaue ich auf …
Was man über mich privat wissen muss …
die kreativste Zeit in meinem über 40-jährigen Berufsleben. In den
18 Jahren, in denen ich aktiv im damaligen Fachbereich Vermessungswesen/Kartographie (heute Fakultät Geoinformation) gearbeitet habe, bleiben die Anfangsjahre der HTW Dresden verstärkt
in meinem Gedächtnis. Diese Zeit des Aufbaus war geprägt durch
Enthusiasmus und hohe Einsatzbereitschaft vieler Kolleginnen und
Kollegen in Lehre, Forschung und Verwaltung. Ich will nicht sagen,
dass früher alles besser war, aber die Aufbruchstimmung war schon
phänomenal.
Rückblickend schaue ich auch mit großem Stolz auf unsere Absolventen. Der schönste Moment im Studium, nicht nur für Studierende, ist aus meiner Sicht das Überreichen der Abschlusszeugnisse.
Zur feierlichen Exmatrikulation stehen sie dann vor uns. Selbstbewusste, gut ausgebildete Ingenieure, glückliche und frohe Menschen, die ins Berufsleben eintreten wollen. Ist das nicht schön?
Das ist die HTW.
Was man über mich wissen muss, ist nicht erwähnenswert. Ich gehöre zu den Optimisten, pflege Freundschaften, die aus gemeinsamen geodätischen Arbeiten auf mehreren Kontinenten stammen,
sammle Polarliteratur, übe Ehrenämter aus und trage lieber gedeckte Farben anstatt bunte Pullover.
Für die Zukunft der HTW Dresden sehe ich …
Mit Prognosen und Statistiken sollte man vorsichtig agieren, aber
um die Zukunft der HTW ist mir nicht bange. Es gibt viele Alleinstellungsmerkmale, die die HTW vorweisen kann. Mehrere Rankings
haben ihr vordere Plätze bescheinigt. Eine geschickte Studienwerbung und eine effektive Öffentlichkeitsarbeit werden weiter das Bild
der Hochschule nach außen tragen, denn die künftigen Studierenden sind die Zukunft der HTW Dresden.
Prof. Dr.-Ing. Gunter Reppchen lehrte von 1992 bis 2010
Vermessungstechnik an der HTW Dresden. Als Direk-
Von den 1.775 Absolventen sind bisher rund 40 Absolventen für
ihre sehr guten Abschlussarbeiten bzw. Studienleistungen vom
Deutschen Verein für Vermessungswesen e. V., vom Verband Deutscher Vermessungsingenieure sowie anderen deutschen Vereinen
im Bereich Vermessungswesen, Geoinformation oder Kartographie
ausgezeichnet worden.
tor der Ingenieurschule für Geodäsie und Kartographie von 1990 bis 1992 und als Dekan des Fachbereichs
Vermessungswesen/Kartographie während drei Wahlperioden hat er groSSen Anteil am Aufbau und an der
Entwicklung der vermessungstechnischen und kartographischen Ausbildung an der HTW Dresden.
Ausblick
Die Umstellung der Studiengänge der Fakultät auf die neuen gestuften Studiengänge gemäß den Bologna-Vereinbarungen ist erfolgreich umgesetzt worden. Bis zur Reakkreditierung der Bachelor- und
Masterstudiengänge 2014 bilden – neben der selbstverständlichen
Qualitätssicherung der Lehre – die Anpassung der Studieninhalte
auf Änderungen in den Berufsfeldern sowie die weitere Verbesserung der Studierbarkeit Schwerpunkte der Lehrtätigkeit.
Rückblickend schaue ich auf …
Nach meiner Ausbildung zum Vermessungstechniker studierte ich
von 1997 bis 2001 an der HTW in Dresden. Positiv in Erinnerung
habe ich die angenehme Atmosphäre und den freundschaftlichen
Zusammenhalt unter den Kommilitonen. Auch standen Professoren
und Mitarbeiter der Hochschule jederzeit bereitwillig für Fragen und
Anregungen zur Verfügung. Fruchtbringende Diskussionen und das
faire Umgehen miteinander habe ich sehr geschätzt.
Auch nach meinem Studium wurde mir die Unterstützung von verschiedenen Professoren angeboten. Bis heute besteht ein enger
Kontakt zur Hochschule.
Für die Zukunft der
HTW Dresden sehe ich …
Perspektivisch hoffe ich, dass der Fachkräftemangel auf dem Arbeitsmarkt der
Hochschule in den nächsten Jahren zu
Gute kommt. Die Voraussetzung dafür ist
jedoch, dass genügend Lehrpersonal an
der Hochschule vorhanden ist. Ein Potenzial sehe ich auch in der sehr guten technischen Ausstattung der Labore. Ich wünsche der HTW für die nächsten 20 Jahre
engagierte und zielstrebige Studenten
und dementsprechend auch viele Absolventen der Hochschule, die die Qualität
der Ausbildungsstätte nach außen tragen.
Was man über mich privat wissen muss …
Mit Dresden verbinde ich auch mein privates Glück. 2007 lernte ich
meine Frau kennen, die ebenfalls in Dresden studierte. Heute leben
wir in Brandis bei Leipzig mit unseren zwei gemeinsamen Kindern.
In meiner Freizeit versuche ich technische Neuentwicklungen mit
meinen sportlichen Aktivitäten zu kombinieren.
Tobias Reich studierte 1997 bis 2001 Vermessungswesen an der HTW Dresden. Noch vor Abschluss
seines Studiums gründete er die „epeg Energieplanung“, die sich zu einem der führenden Unternehmen im Bereich der Planung und Bauwerksüberwachung von Energieträgern entwickelt hat. Seine
Studien- und Berufserfahrungen gibt Tobias Reich heute als Betreuer von Praktikanten, als Gutachter bei Abschlussarbeiten und als Referent an die Studierenden der HTW Dresden weiter.
20 Jahre HTW Dresden
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Fakultäten
Gestaltung
Blick in die Ausstellung der Fakultät
Gestaltung zu Kooperationsprojekten
im Foyer der HTW Dresden
Schnelle und exakte Umsetzung der
Entwürfe in den Modellbauwerkstätten
Entstehungshintergründe
und Bilanz nach 20 Jahren
Die Fakultät Gestaltung besteht seit Gründung der HTW Dresden
mit dem Ziel, das hin zu den Ingenieurdisziplinen orientierte Profil
der Hochschule mit einem gestalterischen Schwerpunkt zu komplettieren. Damit wurde der bis heute einzige grundständige Studiengang für Índustrial Design im gesamten Freistaat Sachsen etabliert und in Dresden beheimatet.
Profil
Die Bachelor- und Masterausbildung im Studiengang Industrial Design ist auf die Gestaltung von Konsum- und Investitionsgütern, auf
Green Design, Transportation Design, Interaction Design, Design
for Life Science and Medical Care ausgerichtet. Intensive Kooperationsverbindungen zu Unternehmen und Forschungseinrichtungen
gewährleisten die Praxisanbindung und geben der fakultätseigenen
Forschung anregende Impulse.
In der Lehre werden Kompetenzen für alle Phasen des Entwerfens,
von der Problemidentifikation über die methodische Produktentwicklung, CAD, Modellbau und Prototyping bis hin zur Präsentation vermittelt. Experimentelle Studien erschließen und erweitern
die Gestaltungsrepertoires. Vorlesungen und Seminare erschließen
Wissenszugänge und das Problembewusstsein für kulturwissenschaftliche und ästhetische Zusammenhänge, vermitteln Kenntnisse zu Materialien, Konstruktionen, Fertigungsweisen und sorgen für
das Verständnis betriebswirtschaftlicher Fragestellungen.
Bilanz nach 20 Jahren Fakultät Gestaltung: Die Fakultät Gestaltung
hatte Gründungsväter, die als Absolventen und Lehrkräfte aus der
HFG Ulm hervorgegangen waren. Die HFG Ulm war nach dem Bauhaus die bekannteste und wirksamste Ausbildungsstätte für Gestaltung in Deutschland und wahrscheinlich auch weltweit. Ohne die
HFG Ulm wäre die überaus hohe Anerkennung, die Deutsches Design heute genießt und die sich zu einem enormen Marktfaktor entwickelt hat, nicht denkbar gewesen. Begründet war dieser Erfolg in
einer ausgesprochen wissenschaftlich orientierten Entwurfsmethodik, in der sowohl Grundlagenforschungen, als auch pragmatische
Anwendungen ihren Platz fanden.
Vor dem Hintergrund dieser wissenschaftlichen Orientierung für
das Design wurde das Lehrkonzept für die Fakultät Gestaltung ausgearbeitet. Auf die Professuren wurden Personen berufen, die für
eine Integration von wissenschaftlicher Exzellenz und ästhetischkünstlerischer Qualität stehen. Kunst meint hier ein Können, mit
technischen Prozessen und ökonomischen Rahmenbedingungen
auf ökologisch verantwortliche und kulturell nachhaltige Weise umzugehen. Es geht darum, mit Design nicht nur Akzeptanz für Produkte am Markt zu erzeugen, sondern die Welt zu schonen, von
unnötigem Müll zu befreien und das Leben mit intelligenten Dingen
zu erleichtern und interessanter zu machen. Wissenschaft heißt
in diesem Kontext, Gestaltungsprozesse methodisch kontrolliert,
für andere nachvollziehbar und unter Einbeziehung neuester Forschungsergebnisse aus den Natur- und Ingenieurwissenschaften
ebenso wie aus den Geistes- und Sozialwissenschaften durchzu-
Die zum traditionellen „Eierflug“
gezeigten Phantasievollen
Konstruktionen der Studierenden
begeistern regelmäSSig ein
gröSSeres Publikum
Ausblick
führen. Das Konzept ist im Prinzip auch aufgegangen. Die Fakultät
Gestaltung interagiert erfolgreich auf der Projektebene mit anderen
Fakultäten der HTW Dresden und hat hier ihren festen Platz gefunden. Die Ausbildungsplätze sind ausgesprochen begehrt, wer einen
Platz gefunden hat, engagiert sich in aller Regel in dem Maße, dass
die Ausbildung erfolgreich abgeschlossen werden kann. Mehrfach
wurden von Studierenden und Absolventen die begehrtesten internationalen Designwettbewerbe gewonnen. Unsere Absolventen
finden gute Positionen in einem sehr hart umkämpften Berufsfeld.
Das Ausbildungskonzept hat ein eigenständiges Profil. Das in seiner
Art einzigartige als fester Bestandteil des Studienplans vorgesehene „Kooperationsprojekt“ ist erfolgreich eingeführt und hat zu stetig
wachsenden Kontakten mit anderen Forschungsinstitutionen und
mit der Industrie geführt. Eine vor kurzem in der HTW Dresden gezeigte Ausstellung hatte zum Inhalt, die Kooperationsaktivitäten und
deren Inhalte nach innen und außen zu kommunizieren.
Für die zukünftige Entwicklung der Fakultät Gestaltung heißt es,
sich weiterhin um die Entwicklung vorbildlicher und konkurrenzfähiger Bedingungen für die Ausbildung und Forschung zu bemühen.
International wird permanent an neuen Standards gearbeitet, die
neue Anforderungen schaffen. Die praktische Arbeit in den Werkstätten wird stärker an die Arbeit am Schreib- und Zeichentisch
heranrücken, um eine bessere Integration von analogen und digitalen Entwurfsmethoden zu ermöglichen. Der forschende Charakter
des Entwurfsprozesses wird sich verstärken indem kollaboratives
Arbeiten und Prototypenbau verstärkt und früher eingesetzt werden. Bereits im Ansatz existierende und einen Exzellenzcharakter
aufweisende Studienschwerpunkte wie z. B. Mensch-MaschineInteraktion sollen ausgebaut und professionalisiert werden.
Die wirtschaftliche Realität zeigt, dass Design ein anerkannter Faktor ist und dass vor allem die fruchtbare Kooperation von Design
und Technik zu einer Position führen kann, die Deutschland in vielen
Bereichen einen entscheidenden Vorteil gegenüber anderen Ländern verschafft. Als Fakultät Gestaltung haben wir in der Vergangenheit nachweisen können, dass wir als Designer hier auf gleicher
Augenhöhe und auch mit führender Initiative wirksam sein können.
20 Jahre HTW Dresden
Fakultäten
20 Jahre – 20 Köpfe
Sie sind gefragt Prof. Gerd Flohr
Wissenschaftler sind Menschen, die gern zu Gestaltern kommen, weil die aus ihren Theorien erst etwas Brauchbares
machen. Wenn ich einen Rat brauche, dann kläre ich das im
Team. Meine besten Einfälle habe ich fernab der Hochschule.
Freude an meinem Beruf ist, wenn bei den Studierenden gute
Ergebnisse entstehen.
Welchen Satz möchten Sie öfter hören?
Ohne euch hätten wir das nicht geschafft.
Welchen Satz möchten Sie nie wieder hören?
Design ist ja nur Styling.
Was treibt Sie an?
Unbequeme Stühle und hässliche Objekte.
Welche Erfindung hätten Sie gern gemacht?
Die Streichholzschachtel.
Prof. Gerd Flohr gründete 1993 die Fakultät Gestaltung mit, die er von 2003 bis 2005 als Dekan
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20 Jahre HTW Dresden – für mich persönlich sind es knapp 19 Jahre, denn erst im Herbst 1993, ich war gerade noch mitten im Zivildienst, hörte ich von dem neuen Studiengang „Produktgestaltung“.
Als gelegentlicher „Zaungast“ konnte ich das erste Jahr miterleben.
Die Studieninhalte, besonders aber die projektorientierte Art des
Studiums und die positive Dynamik dieser Gründungszeit motivierten mich, zur Bewerbung um einen Studienplatz. 1994 begann ich
das Studium und schloss 1998 mit einem Diplom ab.
An der University of Salford, Partneruniversität der HTW, erwarb ich
1999 den Master of Science in Industrial Design.
Im Frühjahr 2000 kam ich als Betreuer des Mac-Labors an den
Fachbereich Gestaltung zurück. Erst für zwei Monate auf Honorarbasis, dann befristet als Mutterschaftsvertretung für zwei Jahre.
Aus den zwei Jahren wurden knapp fünf Jahre. Während dieser Zeit
heiratete ich und meine erste Tochter wurde geboren.
2005 bot sich mir die Chance, auf eine halbe Stelle als künstlerischwissenschaftlicher Mitarbeiter zu wechseln. Das Aufgabengebiet
wurde anspruchsvoller, die Einbeziehung in die Lehre wurde intensiver und Lehre im Studiengang Medieninformatik kam dazu. Ich
wurde Vater eines Sohnes und zweier weiterer Töchter.
Während dieser 19 Jahre konnte ich die Entwicklung der HTW
insbesondere der Fakultät Gestaltung miterleben. Spannend und
zukunftsweisend sind interdisziplinäre, projektorientierten Kooperationen innerhalb der Hochschule. Die ursprünglich geplante Einführung des Studiengangs „Kommunikationsgestaltung“ wäre für
Fakultät und Hochschule von großem Nutzen und sollte nicht aus
den Augen verloren werden.
Die Fakultät Gestaltung bietet mir ein abwechslungsreiches Arbeitsfeld, das ich selbst mitgestalten und ständig weiter entwickeln kann.
leitete. Er lehrt Produktentwurf mit dem Schwerpunkt nachhaltige Produktentwicklung.
Hier ist Prof. Flohr mit dem Entwurf einer innovativen Digitalkamera von David Köhler zu sehen,
entstanden bei ihm im Unterricht „Entwerfen mit digitalen Tools" im 3. Semester.
André Kabella begann 1994 sein Studium an der Fakultät
Gestaltung. Seit 2000 unterstützt er als Mitarbeiter die
Ausbildung im Studiengang Produktgestaltung in den Bereichen Computeranimation, Digitalvideo, Interaktion.
Rückblickend schaue ich auf …
Sie sollten über mich privat wissen …
meinen persönlichen Start an der HTW Dresden.
Die Neugründung meines Fachbereichs Gestaltung und dessen
Ausarbeitung im Team waren sehr motivierende und reizvolle Aufgaben für mich. Gerne schaue ich auf die Zeit als Dekan zurück, in der
unser fakultätseigenes Werkstattgebäude entstanden ist, welches
unsere Lehrtätigkeit und dadurch auch die Qualität der Ergebnisse
deutlich beeinflusst hat. Als einen besonderen Moment erlebte ich
unser zehnjähriges Jubiläum, verbunden mit einem Alumni-Treffen
und die erfreuliche Erkenntnis, wie etabliert unsere ehemaligen Studenten im Berufsleben agieren.
Wichtig war und ist für mich das gemeinsame Engagement im stetigen Entwicklungsprozess der Studienbedingungen und zur Verbesserung der Qualitätsmaßstäbe im Fachbereich.
dass ich 1993 das erste Mal in die neuen Bundesländer und damit auch nach Dresden kam, um mein Bewerbungshearing an der
HTW zu absolvieren. Dresden beeindruckte mich sofort als wunderschöne und kulturbegeisterte Stadt, die ab sofort für mich und
meine damals junge Familie eine neue Heimat werden konnte.
Für die Zukunft der HTW Dresden wünsche ich mir …
ein starkes Selbstbewusstsein aller Beteiligten unseres Hauses, geprägt von Innovation und immanenter Kreativität zur Stärkung der
Durchsetzungskraft in der Hochschullandschaft. Wobei ich weiterhin meine Arbeit für mich erfüllend als auch für die Fakultät und die
Hochschule zielgerichtet und erfolgreich einsetzen möchte.
20 Jahre HTW Dresden
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Fakultäten
Informatik/MAthematik
Präsentation studentischer Filmprojekte
zum jährlichen MITschniTT-Festival
Bewegungsanalyse und MultimediaAnwendung mit Motion Capture Daten
Bewegungsaufnahme und Abbildung auf
virtuelle Charaktere mit der markerlosen
Motion Capture-Anlage der HTW Dresden
Geschichtliche Entwicklung
Die heutige Fakultät Informatik/Mathematik wurde mit Gründung
der HTW Dresden 1992 als Fachbereich etabliert und personell zunächst mit so genannten „Eckprofessuren“ ausgestattet, die das
künftige wissenschaftliche Profil bestimmten. Ein Großteil der Beschäftigten wurde von der Vorgängereinrichtung, der Hochschule
für Verkehrswesen (HfV) übernommen. Dass der Aufbau der Personalstruktur gelang, ist ein wesentliches Verdienst von Herrn Prof.
Dr. Wöhner, dem Gründungsdekan und von Herrn Prof. Dr. Scholz,
dem Leiter der Personalkommission.
Die Ausbildung begann im Wintersemester 1992/93 zunächst in
den zwei Diplomstudiengängen Informatik und Wirtschaftsinformatik. Im Wintersemester 1994/95 erweiterte der Fachbereich das
Studienangebot um den Diplomstudiengang Medieninformatik.
Von Beginn an wurde an der HTW Dresden das Prinzip der Dienstleistung in der Lehre praktiziert. So wurden im damaligen Fachbereich Informatik/Mathematik auch Mathematik-Professuren
angesiedelt, die für die Mathematikausbildung nahezu aller Studiengänge an der Hochschule verantwortlich sind. Entsprechend
übernehmen die Lehrkräfte des Lehrbereichs Informatik weitgehend auch die Informatik-Grundausbildung anderer Studiengänge.
Mit der Gründung des Fachbereichs gingen acht Labore mit insgesamt 81 Rechnern in Betrieb. 1994 kamen zwei und 2002 ein
weiteres Labor hinzu.
In Umsetzung des Bologna-Prozesses wurden im Studienjahr
2006/07 die Diplomstudiengänge der Fakultät modularisiert und
neue Diplomprüfungs- und Studienordnungen erarbeitet. Im Studienjahr 2008/09 wurden die Bachelorstudiengänge Informatik,
Wirtschaftsinformatik, Medieninformatik sowie ein Masterstudiengang
Angewandte Informationstechnologien eingerichtet. Der Masterstudiengang startete im Wintersemester 2011/12 mit den drei Spezialisierungsrichtungen Intelligente Informations- und Kommunikationstechnologien, Prozessorientierte Wirtschaftsinformatik und
Computergrafik und Medientechnologien.
Im Rahmen eines Förderprojekts des Sächsischen Staatsministeriums für Wirtschaft und Arbeit richtete die Fakultät 2010 zusätzlich
einen kooperativen Bachelor-Studiengang Wirtschaftsinformatik ein,
den sie gemeinsam mit der AFBB – Akademie für berufliche Bildung
gGmbH anbietet. Studierende können hier den Bachelor of Science
in Wirtschaftsinformatik erwerben und gleichzeitig eine Berufsausbildung zum Fachinformatiker mit IHK-Abschluss absolvieren.
Lehrprofil
Die Fakultät gliedert sich in den Lehrbereich Informatik mit 22 Professuren und den Lehrbereich Mathematik mit elf Professuren. Darüber hinaus gibt es wechselnde Lehrbeauftragte und derzeit drei
Honorarprofessoren. Lehre und Forschung werden durch 32 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterstützt.
Als Basis für die praktische Ausbildung der Studierenden wurde ein
Laborbereich eingerichtet, in dem die rechentechnische Infrastruktur der Fakultät betreut und weiterentwickelt wird. Das schließt auch
ein spezifisches Angebot an IT-Diensten ein. Die Mitarbeiter dieses
Laborbereichs betreuen gegenwärtig elf Labore, von denen einige
auch als Serviceleistung von anderen Fakultäten genutzt werden.
Die Zahl der Studierenden bewegt sich seit vielen Jahren stabil auf
einem Niveau, das mit der verfügbaren Betreuungskapazität und
den technischen Ressourcen harmoniert und eine hohe Qualität
der Lehre sicherstellt. Dadurch ist es möglich, dass der Großteil
der Studierenden das Studium in der Regelstudienzeit absolviert.
In den grundständigen Studiengängen werden regelmäßig alle
verfügbaren 140 Studienplätze vergeben, wobei die Bewerberzahl
deutlich höher liegt.
Forschung
Forschungsschwerpunkte der Fakultät Informatik/Mathematik bilden die Gebiete Modellierung und Simulation, Kognitive Robotik und
Ambient Intelligence, Virtual-Reality-Systeme, Bewegungsaufnahme und -analyse, Datenbank- und Medientechnologien, E-Learning
sowie Wahrscheinlichkeitstheorie und mathematische Statistik.
Mit den Fakultätsseminaren und dem Datenbank-Stammtisch haben sich wissenschaftliche Veranstaltungsreihen etabliert. Der Datenbank-Stammtisch vereint interessierte Fachleute aus Wirtschaft
und Hochschule, die auf unkonventionelle Weise theoretische und
praktische Probleme vorstellen und diskutieren können, um daraus
gemeinsam Lösungen abzuleiten.
Die forschenden Hochschullehrer der Fakultät haben in den letzten
Jahren zahlreiche Förderprojekte und damit umfangreiche Drittmittel eingeworben. Herausragende Projekte betreffen die Robotik
und die kamerabasierte Bewegungsanalyse (Motion Capturing).
Aber auch an der eScience-Initiative des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst ist die Fakultät mit einem
Forschungsprojekt beteiligt. Gegenwärtig arbeiten ca. 25 wissenschaftliche Mitarbeiter in drittmittelfinanzierten Forschungsprojekten der Fakultät.
Kooperationen und
Netzwerke
Die Fakultät pflegt Partnerschaften zu wissenschaftlichen Einrichtungen in den USA, China, Großbritannien, der Tschechischen
Republik, der Slowakischen Republik, der Schweiz, Norwegen,
Schweden, Finnland, Polen, Spanien und Portugal. Insbesondere
besteht eine langjährige Zusammenarbeit mit der Northern Arizona
University (NAU) in Flagstaff, USA. Die Professoren Eck Doerry und
Bridget Bero von der NAU führten 2010 an der HTW Dresden das
Projekt „iCubed” (Interdisziplinäre Integrierte Ingenieurausbildung)
durch. Der Arbeitskreis E-Learning, in dem die Hochschule durch
Prof. Fritzsche vertreten ist, koordiniert entsprechende Projekte an
den Sächsischen Hochschulen.
Die Fakultät Informatik/Mathematik ist zudem mit der regionalen
Wirtschaft gut vernetzt. Eine enge Zusammenarbeit pflegt die Fakultät unter anderem mit Saxonia Systems AG, T-Systems Multimedia Solutions GmbH, ZMD AG, Robotron Datenbank-Software
AG, AIS Automation Dresden, Cognitec Systems GmbH. Seit 2009
wirkt Herr Dr.-Ing. Uwe Crenze von der interface:business-Firmengruppe im Hochschulrat der HTW Dresden mit.
20 Jahre HTW Dresden
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Fakultäten
Informatik/MAthematik // 20 Jahre – 20 Köpfe
Prof. Dr.-Ing. Wilfried Nestler wurde 1992 als Professor für Simulation an
die HTW Dresden berufen, wo er beim Aufbau des Fachbereichs Informatik/
Mathematik und bei der Einrichtung der Informatik-Studiengänge mitwirkte.
Aufgrund seiner hohen fachlichen Kompetenz und seines Engagements sind
Rückblickend schaue ich auf …
Ich habe meine Studienzeit an der HTW Dresden sehr positiv
in Erinnerung. Die Studieninhalte und deren Vermittlung waren
stets auf hohem Niveau. Die Professoren waren sehr kompetent
und glaubwürdig in Bezug auf ihre praktischen Erfahrungen.
Mein Abschluss als Wirtschaftsinformatiker eröffnete mir vielfältige Perspektiven für einen erfolgreichen Berufseinstieg.
seine wahlobligatorischen Veranstaltungen und Projektseminare bei den
Studierenden sehr gefragt. Prof. Nestler hat bislang die meisten Diplomarbeiten an der Fakultät betreut.
Über gemeinsame Projekte mit der HTW Dresden …
Forschungsprojekt ADVOCAT:
Lernfähige Mensch-Roboter-Interaktion
Preise und Auszeichnungen
Es ist eine schöne Tradition der HTW Dresden, dass anlässlich der
feierlichen Immatrikulation eines neuen Jahrgangs im Oktober die
besten Absolventen des letzten Jahres ausgezeichnet werden. Darüber hinaus haben Absolventen der Fakultät Informatik/Mathematik deutschlandweit Auszeichnungen erhalten. So wurde Matthias
Böhm vom Fachbereichstag Informatik (FBTI) 2008 mit dem Preis
für die beste Diplomarbeit auf dem Gebiet Wirtschaftsinformatik
ausgezeichnet. Im Jahr 2011 konnte Michael Wegner in Mannheim
den Preis des FBTI für die deutschlandweit beste Abschlussarbeit
in Empfang nehmen.
Seit 2009 führt die Fakultät regelmäßig feierliche Abschlussveranstaltungen mit ihren Absolventen durch, die sie auch nach Studienabschluss regelmäßig über interessante Fakultätsveranstaltungen
wie das MITschniTT-Filmfestival oder die fakultätseigene Karrieremesse MIT.COM informiert.
Ausblick
Die Fakultät Informatik/Mathematik hat in den nächsten Jahren große Herausforderungen zu bewältigen, um die bestehenden und in
der Praxis anerkannten hohen Standards in Lehre und Forschung
zu erhalten und zunehmend auch befähigte Studierende zu einem
Masterabschluss und zur Promotion zu führen. Es wird insbesondere darum gehen, im Wettbewerb der Hochschulen des Freistaates
Sachsen unter schwierigen Rahmenbedingungen überzeugende
Argumente für ein Studium der Informatik/Wirtschaftsinformatik/
Medieninformatik an der HTW Dresden zu entwickeln und die Qualität der fachspezifischen Ausbildung zu sichern. In dieses Vorhaben
bezieht die Fakultät ihre Praxispartner und wissenschaftlichen Partnereinrichtungen mit ein.
Das ITARICON-Team ist stolz auf die Partnerschaft mit der
Hochschule. Gemeinsame Veranstaltungen wie der Students
Workshop und das ProIT-Forum ermöglichen den Austausch
zwischen Wissenschaft, Industrie und Beratungsunternehmen
und geben Studierenden Einblicke in die spannende Welt der
IT-Beratung. Es ist schön, der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden mit der Förderung des Deutschlandstipendiums
und gemeinsamer Forschungsprojekte etwas zurückzugeben.
Für die Zukunft der HTW Dresden sehe ich …
Ich befürworte das Konzept eines praxisorientierten Studiums
mit einer definierten Regelstudienzeit von acht Semestern und
das Festhalten am Diplom als anerkannten Abschluss. Wenn
es gelingt, qualifizierte Lehrkräfte zu gewinnen, sehe ich für
das Konzept Fachhochschule im Allgemeinen und für die HTW
Dresden im Besonderen eine glänzende Zukunft. Ich freue mich
darauf, mit der HTW Dresden weiter so erfolgreich zusammenzuarbeiten.
Rückblickend schaue ich auf …
Was man über mich privat wissen muss …
20 fachlich und persönlich erfüllte Jahre an der HTW Dresden. Ich
erinnere mich noch gut an die ersten Jahrgänge von Studierenden
der Informatik und der Wirtschaftsinformatik. Alle dieser Ehemaligen haben auf Grundlage ihres Studiums ihre beruflichen und auch
privaten Lebenswege gefunden. Viele begleiten heute verantwortungsvolle Positionen in Unternehmen und der Verwaltung.
Ich erinnere mich sehr gern an die vielen Absolventen der letzten
20 Jahre, die ich in ihrem Studium fachlich und persönlich begleiten durfte und die ihre Diplomarbeiten mit sehr guten oder guten
Ergebnissen verteidigen konnten. Häufig suchen diese früheren
Absolventen der HTW bis heute zu mir Kontakt, um für ihre Arbeitsbereiche ebenfalls Studenten der Fakultät Informatik/Mathematik
im Rahmen von Praktika oder Abschlussarbeiten anzuwerben, zu
betreuen oder Absolventen der Fakultät fest einzustellen. Nicht selten kommt es vor, dass ich unterwegs unverhofft von ehemaligen
Studenten angesprochen werde, die sich dann im Gespräch positiv
über ihre Studienzeit an der HTW mitteilen.
Mich faszinieren immer noch die Mathematik, das Algorithmieren
und Programmieren. Interessante Bücher zu lesen, ist mir schon
immer ein inneres Bedürfnis. Ich trenne mich nur ungern von Büchern. In meiner Freizeit fahre ich sehr gern mit dem Fahrrad.
Für die Zukunft der HTW Dresden sehe ich …
eine wachsende Anziehungskraft auf junge Leute voraus, die für
ihren späteren Beruf eine hohe Qualifikation anstreben. Die ausgewogene Verbindung zwischen Wissenschaftlichkeit, modernen
Technologien und Praxisorientierung an der HTW ermöglicht den
Studenten eine individuelle Profilierung ihres Wissens, ihrer Fähigkeiten und Fertigkeiten, um den Anforderungen im späteren Berufsleben gerecht werden zu können. Die bleibende Nachfrage der
letzten 20 Jahre nach Praktikanten und Absolventen der HTW bestätigt diesen Trend.
Daniel Kunze studierte 1998 bis 2002 an der HTW Dresden Wirtschaftsinformatik. Im Jahr 2006 gründete er die ITARICON Gesellschaft für IT-Architektur und Integrationsberatung mbH, ein inzwischen
deutschlandweit führendes Beratungsunternehmen, das für internationale Konzerne der Telekommunikations-, Automobil-, Finanz- und High Tech-Branche arbeitet.
20 Jahre HTW Dresden
Im melktechnischen Kabinett erklärt Frau Prof. Dr. Geidel
den Aufbau von Melkmaschinen. Fachpraktische Übungen
zum Einsatz der Melktechnik finden im Kooperationsbetrieb
in Niederschöna statt
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Fakultäten
Landbau/Landespflege
Mit Hilfe von Richtmikrofon und digitalem
Aufnahmegerät werden Vögel, Amphibien,
Heuschrecken und Fledermäuse anhand ihrer
Rufe identifiziert. Dipl.-Ing. (FH) Sprössig gibt im
Rahmen der Tierökologie die Einweisung in die
Nutzung dieser Geräte
Botanische Grundlagenkurse und die Bestimmung von
Pflanzen finden im Mikroskopierraum unter der Anleitung
von Frau Prof. Dr. Drewes-Alvarez statt
Die HTW-Gewächshäuser in Pillnitz
dienen der Lehre und Forschung
im Gartenbau
Geschichtliche Entwicklung
Lehrprofil
Forschung
Ausblick
Der damalige Fachbereich Landbau/Landespflege wurde 1993 an
der HTW Dresden mit den drei Studiengängen Agrarwirtschaft,
Gartenbau und Landespflege sowie durch die Integration des 1992
an der HTWK Leipzig gegründeten Fachbereichs Landwirtschaft
eingerichtet. Der Lehrbetrieb begann im Wintersemester 1993/94
mit 60 Studierenden und vier Professoren, zunächst noch am
HTW-Campus Friedrich-List-Platz in Dresden.
Nachdem 1998 die Sanierungsarbeiten am ehemaligen königlichen Pferdestall (heute Seminargebäude) und am ehemaligen
Waschhaus des Pillnitzer Schlosses (heute Labor- und Verwaltungsgebäude) sowie der Neubau eines Hörsaalgebäudes in Pillnitz abgeschlossen waren, konnte im Wintersemester 1998/99 der
Lehrbetrieb des Fachbereichs Landbau/Landespflege in Pillnitz
aufgenommen werden.
Die gartenbauliche Ausbildung hat eine lange Tradition in Pillnitz, da
hier bereits 1892 eine Gartenbauschule gegründet und 1922 zu einer
Höheren Staatslehranstalt für Gartenbau ausgebaut wurde. Heute
arbeiten hier vier moderne Einrichtungen der Gartenbau- und Landwirtschaftswissenschaften, der Umweltwissenschaften sowie der
Gartendenkmalpflege im „Grünen Forum Pillnitz“ eng zusammen:
Das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie, das Bundesinstitut für Züchtungsforschung an gartenbaulichen
Kulturen und Obst – Julius Kühn-Institut, Schloss und Park Pillnitz
sowie die Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden mit der
Fakultät Landbau/Landespflege. Von dieser langen Tradition und
engen Kooperation der in Pillnitz ansässigen Einrichtungen profitieren die Studierenden heute im besonderen Maß.
Seit 1993/94 konnten sich Studierende in die achtsemestrigen
Diplomstudiengänge Agrarwirtschaft, Gartenbau und Landespflege einschreiben. Sie sind zum Wintersemester 2007/2008 in vier
sechssemestrige Bachelorstudiengänge Agrarwirtschaft, Gartenbau, Landschafts- und Freiraumentwicklung sowie Umweltmonitoring/Umweltanalyse und einem Masterstudiengang Produktionsmanagement in Agrarwirtschaft und Gartenbau überführt worden.
Die Aufnahmekapazität wurde kontinuierlich mit dem Anwachsen
des Personalbestands an der Fakultät auf insgesamt 120 Studienplätze je Jahr in den Bachelorstudiengängen und 30 im Masterstudiengang erhöht. Derzeit sind an der Fakultät Landbau/Landespflege 18 Professoren und 14 Mitarbeiter sowie etwa 20 Mitarbeiter in
Drittmittelprojekten beschäftigt.
Während im ersten Studienabschnitt gemeinsame Grundlagen wie
die Mathematik, Chemie, Physik, Bodenkunde und fächerspezifischen Grundlagen im Vordergrund stehen, erfolgt im zweiten Studienabschnitt die Vertiefung mit praktischen Studienanteil und der
Abschlussarbeit. Die Studierenden werden in den sanierten historischen Lehrgebäuden, verschiedenen Speziallaboren einschließlich
modernen Computerkabinetten, einem Gewächshauskomplex,
einer ortsnah gelegenen Feldversuchsanlage, mehreren Demonstrationsgärten und Kooperationsbetrieben praxisorientiert auf ihr
zukünftiges Berufsfeld vorbereitet.
Starken Zuwachs hat in den zurückliegenden fünf Jahren die Forschung an der Fakultät Landbau/Landespflege erfahren. In den
Jahren 2010 und 2011 wurden durchschnittlich rund eine Million
Euro pro Jahr an Drittmitteln eingeworben und bis zu 20 Mitarbeiter
für Forschung und Entwicklung beschäftigt. Parallel dazu konnte
die Grundausstattung für Lehre und Forschung durch den Ausbau
des Technikzentrums, den Erwerb einer Direktsaat-Parzellendrillmaschine, eines Parzellenmähdreschers sowie mehrerer Analysegeräte (NIRS-Analyse, Bach-Detektoren, GPS-Geräte, Thermogravimetrie) erweitert werden.
Die Zukunftsperspektiven für die Fakultät Landbau/Landespflege
in Lehre und Forschung sind sehr gut. In den zurückliegenden fünf
Jahren wurde die angebotene Studienplatzkapazität in allen Studiengängen stets ausgeschöpft. Durch die Anschaffung moderner
Lehr- und Forschungsgeräte, die Sanierung und den Neubau von
Labor- und Seminargebäuden finden Studierende und Mitarbeiter
sehr gute Arbeitsbedingungen vor.
Die Absolventen der Fakultät Landbau/Landespflege sind am Arbeitsmarkt gefragt, teilweise kann sogar der Fachkräftebedarf nicht
durch die Anzahl an Absolventen gedeckt werden. Gleichzeitig
steigt die Nachfrage verschiedener Drittmittelgeber nach kompetenten, praxisorientierten Forschungspartnern im Land- und Gartenbau sowie in den Umweltwissenschaften. Vor diesem Hintergrund ist die Fakultät Landbau/Landespflege mit den entwickelten
Kompetenzfeldern sehr zuversichtlich, auch in den kommenden
Jahren für Studieninteressierte, für Unternehmen und für die Forschung ein attraktiver Partner zu sein.
Kooperationen und
Netzwerke
Die Fakultät Landbau/Landespflege unterhält unter anderem mit
Universitäten in England, Frankreich, Belgien, Japan, Tschechien,
Mexiko, Syrien, Österreich, Polen, Schweden, Ungarn und den USA
Kooperationen in Forschung und Lehre.
20 Jahre HTW Dresden
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Fakultäten
Landbau/Landespflege // 20 Jahre – 20 Köpfe
Prof. Dr. rer. nat. habil. Ankea Siegl wurde 2001 auf die Professur Pflanzenverwendung/Vegetations-
Brigitte Reck ist seit 1992 in der Bi-
technik an der Fakultät Landbau/Landespflege in Dresden-Pillnitz berufen. Im Rahmen ihrer Beschäf-
bliothek der HTW Dresden beschäf-
tigung mit der Regenwasserbewirtschaftung baute sie die Regenwasseranlagen der Fakultät in Dres-
tigt und von Beginn an die verant-
den-Pillnitz auf. Die Entwicklung der Fakultät begleitete sie zunächst als Forschungsbeauftragte
wortliche Bibliothekarin für die
und als Mitglied der Studienkommissionen Landschafts- und Freiraumentwicklung und Umweltmoni-
Zweigbibliothek „Landbau/Landes-
toring sowie seit 2010 als Prodekanin.
pflege“, wo sie den Mitarbeitern
und Studenten bei ihren Wünschen
und Problemen weiterhilft.
2001 wurde ich auf meine (halbe) Traumstelle,
Vegetationstechnik und Pflanzenverwendung
an die HTW Dresden, Campus Pillnitz, berufen. Seit Kindertagen ist mir Pillnitz aus Erzählungen meiner Tante, die hier als Biologiestudentin ein Praktikum absolvierte, Inbegriff für
landschaftliche und kulturelle Schönheit sowie
herausragende gärtnerische Leistungen.
Über diesen persönlichen Bezug hinaus bewegte mich vor allem die stärkere Praxisorientierung zum Wechsel von der Universität
Trier an die Hochschule für Technik und Wirtschaft in Dresden. Fast zeitgleich mit meinem
Arbeitsbeginn wurde die gesplittete Abwassergebühr eingeführt. Daher wählte ich als
ersten vegetationstechnischen Schwerpunkt
die Regenwasserbewirtschaftung. Als uns
das Hochwasser 2002 und das trockene Jahr
2003 die Folgen der Klimaveränderungen am
Campus Pillnitz hautnah spüren ließen, waren
die ersten Anlagen bereits fertiggestellt und wir
konnten 2003 zumindest Teile der Grünanlagen mit Regenwasser bewässern. Aus diesen
Anfängen gingen Forschungsprojekte, der Klimagarten, Pflanzenklimaanlagen und die gute
Zusammenarbeit mit den Dresdner Verkehrsbetrieben über Rasengleise hervor. Generationen von Studenten und viele Mitarbeiter waren
an diesen Entwicklungen beteiligt, die zudem
jährliche Einsparungen von mittlerweile über
5.000 Euro (für den Staatsbetrieb Sächsisches
Immobilien- und Baumanagement) einbringen.
Mein Wunsch für die Zukunft sind Erhalt bzw.
Steigerung der Attraktivität der HTW Dresden
für Studenten und Beschäftigte sowie eine
nachhaltige Campusentwicklung.
Rückblickend schaue ich auf …
20 sehr abwechslungsreiche Jahre. Jahre, die geprägt waren durch die Gründung des Fachbereichs Landbau/Landespflege und die dadurch entstandene
Zweigbibliothek im wunderbar sanierten
Kuhstall des ehemaligen Kammergutes.
Als Ansprechpartnerin für alle großen
und kleinen Probleme vor Ort und als
Kontaktperson zu den Mitarbeitern der
Fakultät und der Bibliothek des Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und
Geologie gibt es täglich neue Herausforderungen.
Ein Spaziergang durch den Campus
zum Schlosspark ist dafür ein herrlicher
Ausgleich. Gibt es eine schönere Mittagspause? Froh bin ich, wenn ich dann
abends mit dem Gefühl nach Hause fahre, anderen geholfen zu haben.
Was man über mich privat wissen muss …
Für die Zukunft der HTW Dresden sehe ich …
Privat war vor 20 Jahren auch für mich ein Neubeginn. Dank der
Wende lernte ich meinen Mann kennen und wir kauften uns bald
einen völlig verfallenen, aber denkmalgeschützten Dreiseithof. Mit
Hilfe vieler HTW-Bücher und Fachzeitschriften holten wir uns wertvolle Anregungen für die Sanierung der Gebäude und die Gestaltung des großen Gartens. So ist inzwischen ein beliebter Mittelpunkt für die Großfamilie entstanden. Ich bewege mich gern an der
frischen Luft, singe mit Freude im Briesnitzer Kirchenchor und bin
glücklich in Dresden aufgewachsen zu sein und zu leben.
Um die Zukunft der HTW Dresden ist mir nicht bange. Die Vielfalt der Studiengänge, die praxisnahe Ausbildung mit modernster Technik und die individuelle Betreuung werden auch weiterhin ein Aushängeschild sein. Ich wünsche mir, dass unsere
Studenten ihren Bekannten und später vielleicht einmal ihren
Kindern und deren Freunden raten, an der HTW in Dresden zu
studieren.
20 Jahre HTW Dresden
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Fakultäten
Maschinenbau/Verfahrenstechnik
Praktikum Festkörperchemie
und -analyse. Versuchsvorbereitungen am Zweizonenofen
Modernes CNC-Bearbeitungszentrum
TC 600-65-SMCY
Übergabe eines Versuchsfahrzeugs für
Lehre und Forschung durch die BMW AG
Kooperationen und
Netzwerke
Geschichtliche Entwicklung
Lehrprofil
Forschung
Bereits mit Gründung der HTW Dresden begann auch am damaligen Fachbereich Maschinenbau/Verfahrenstechnik die Ausbildung
von Studenten. In den ersten Jahren führte der Fachbereich noch
Aufbaustudiengänge für Absolventen von Ingenieurschulen im
Direkt- und Fernstudium durch. Die insgesamt 440 AufbaukursStudenten trugen anfangs wesentlich zur effektiven Auslastung der
Studienplätze bei.
Im Laufe der letzten 20 Jahre wurden die Studiengänge Allgemeiner
Maschinenbau, Fahrzeugtechnik, Produktionstechnik und Chemieingenieurwesen ständig weiterentwickelt und aktuellen Lehr- und
Forschungsaufgaben angepasst. Die angebotenen Studienplätze
sind begehrt. Die Nachfrage ist von anfangs einem Bewerber je
Studienplatz auf gegenwärtig bis zu sechs Bewerber je Studienplatz gestiegen.
Ein wichtiger Bestandteil der Fakultät ist das Forschungsinstitut
Fahrzeugtechnik (FiF). Diese Verbindung von Forschung und Lehre
stärkt die Fakultät, sie macht die studentische Ausbildung attraktiver und ermöglicht den Studenten, den direkten Einstieg in die Welt
der Forschung.
Neue Gebäude wie das Laborgebäude Natur- und Ingenieurwissenschaften mit über 2.000 m² Laborfläche bzw. die Modernisierung
und Erweiterung bestehender Labore haben die praxisbezogene
Ausbildung der Studierenden in den letzten Jahren entscheidend
verbessert. Die Fakultät ist mit ca. 15 neuen Laboren ausgestattet,
die über eine sehr gute fachbezogene Ausrüstung verfügen. Zusätzlich können die Studierenden in neuen Rechnerlaboren arbeiten, wo sie Software für unterschiedliche fachliche Anwendungen
wie z. B. für die Strömungssimulation vorfinden.
Auf dem Gebiet des Maschinenbaus bildet das seit Beginn vorhandene Profil mit den Grundlagen des Maschinenbaus, die vom Allgemeinen Maschinenbau getragen werden, der Fertigung von Maschinenbauerzeugnissen, die von der Produktionstechnik geprägt
werden, und dem Produkt Fahrzeug, das sich in der Fahrzeugtechnik wiederfindet, inhaltlich eine geschlossene Kette.
Derzeit kann man zwischen folgenden Maschinenbau-Studiengängen wählen: Allgemeiner Maschinenbau, Fahrzeugtechnik und Produktionstechnik. Alle Maschinenbau-Studiengänge bieten, obwohl
inzwischen modularisiert, den Abschluss als Diplomingenieur (FH) an.
Geplant ist, einen Masterstudiengang Maschinenbau einzuführen.
Im Studiengang Chemieingenieurwesen können Studierende ein
siebensemestriges Bachelorstudium abschließen und um einen
dreisemestrigen Masterstudiengang ergänzen. Beide Studiengänge sind akkreditiert.
Der Lehrbereich Physik immatrikuliert keine eigenen Studenten.
Neben der physikalischen Grundlagenausbildung für die Studenten
in allen acht Fakultäten ist die Physik mit Lehrveranstaltungen fest
in das Masterprogramm des Studiengangs Chemieingenieurwesen
integriert.
Insgesamt 32 Professoren, elf Honorarprofessoren, drei Lehrkräfte
für besondere Aufgaben und 23 Laboringenieure sichern die Lehraufgaben ab.
Neben ihrer Lehrtätigkeit werben die Mitarbeiter der Fakultät durch
ihre Forschungstätigkeit jährlich einen großen Anteil an Drittmitteln
ein. Forschungsschwerpunkte bilden Kraftfahrzeugtechnik und
Mechatronik, Hydraulik, Klimatisierung von Fahrzeugen, Neue Verfahren der Elektronenstrahltechnologie, Fertigungsmesstechnik,
Qualitätssicherung und Technische Gebäudeausrüstung sowie
Chemie, Physik und Analytik von anorganischen, organischen und
Biomaterialien, einschließlich von Polymeren, sowie die Bioverfahrenstechnik.
Wissenschaftliche Aktivitäten zeigen sich unter anderem bei großen Fachtagungen. Beispielsweise ist die Fakultät Maschinenbau/
Verfahrenstechnik unter Federführung des FiF Gastgeber des
Dresdner Motorenkolloquiums mit rund 200 Teilnehmern, die alle
wichtigen Fahrzeug- bzw. Motorenhersteller repräsentieren. Die Internationale Schienenfahrzeugtagung findet im anderthalbjährigen
Turnus statt und vereint mehr als 400 Teilnehmer aus dem Bereich
Schienenfahrzeugherstellung und Bahnbetrieb. Sie ist mittlerweile
international hoch angesehen. Jährlich treffen sich zudem ca. 210
Teilnehmer aus 16 Ländern, darunter wichtige Fahrzeughersteller,
Behördenvertreter und Teilnehmer aus der höheren Managementebene zur FAD-Konferenz des Förderkreises Abgasnachbehandlungstechnologien für Dieselmotoren.
Die Fakultät unterhält zu zahlreichen Universitäten Kooperationsbeziehungen, unter anderem nach England, Litauen, Kanada, USA,
Brasilien, Südafrika, Polen, Ungarn und in die Tschechische Republik. Eine besonders aktive Partnerschaft verbindet die Fakultät seit
den frühen neunziger Jahren mit der Hochschule Hangzhou in der
Volksrepublik China.
Preise und Auszeichnungen
Die Fakultät Maschinenbau/Verfahrenstechnik zeigt auch Spitzenleistungen bei der Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses. So wird eine große Anzahl der Promotionsverfahren an der
HTW Dresden in der Fakultät abgeschlossen. Die erfolgreiche Teilnahme bei Wettbewerben und Preisauszeichnungen belegen die
hohe Qualität der praxisorientierten Ausbildung. So erhielten bereits
einige Absolventen den anerkannten Sächsischen Preis für Umformtechnik, der von der Dr.-Rolf-Umbach-Stiftung und dem Verein für Umformtechnik Sachsen e. V. verliehen wird und mit einem
Preisgeld dotiert ist. Zwei Studenten erhielten den Preis der MaxBuchner-Forschungsstiftung für Technische Chemie an Fachhochschulen, den die Dechema – Gesellschaft für Chemische Technik
und Biotechnologie e. V auslobt.
20 Jahre HTW Dresden
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Fakultäten
Maschinenbau/Verfahrenstechnik // 20 Jahre – 20 Köpfe
Mein Rückblick auf die HTW Dresden …
Als Student am damaligen Fachbereich Maschinenbau/Verfahrenstechnik der HTW Dresden lernte ich von 1993 bis 1997 was
Studieren bedeutet – Wissen erwerben, anwenden und vertiefen.
Ein „Handwerk“, welches ich auch in der Zeit von 1997 bis 2003
als wissenschaftlicher Mitarbeiter und als Promotionsstudent
ausgeübt habe.
Dem Gegenstand meiner Dissertation zum Thema „Energiewandlersystem für den Betrieb von autarken Sensoren“ bin ich
heute noch mit großem fachlichen Interesse verbunden.
Die Jahre 2003 bis 2009 waren durch meine Tätigkeit am Fraunhofer Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik (IWU)
Dresden geprägt. Sehr viel habe ich dort auf den Gebieten der
Adaptronik, der Messtechnik und der Medizintechnik gelernt.
Die Verbindung zur HTW Dresden bestand in diesen Jahren
über gemeinsame Veröffentlichungen und Lehraufträge weiter.
Seit Start des Sommersemesters 2009 habe ich als Professor für
Messtechnik und Maschinenlabor die Möglichkeit, Fachwissen an
Studenten weiterzugeben. Für mich begann damit ein wunderbarer
Abschnitt im Leben, genau an dem Ort – der Hochschule und der
Fakultät – wo meine berufliche und wissenschaftliche Laufbahn ihren Anfang nahm.
Was man über mich privat sagen kann …
Mir liegt es am Herzen, jungen Menschen zu vermitteln, dass berufliche Karriere und familiäre Verantwortung nicht in verschiedene
Richtungen führen müssen.
Für die Zukunft der HTW Dresden sehe ich …
Lehrausbildung und administrativen Prozessen zu finden. Dies stellt
eine große Herausforderung dar und ich wünsche unserer Einrichtung, dass sie diese Prozesse schöpferisch und mit eigenen Konzepten gestaltet, getreu ihrem Motto „Praktisch mehr erreichen”.
Wichtigste Aufgabe unserer Einrichtung ist die Ausbildung von ingenieurtechnischem Nachwuchs. Durch die Mitarbeit an Projekten
der angewandten Forschung verbinden Studenten unserer Hochschule theoretische Kenntnisse mit praktischen Erfahrungen. Im
Lehrgebiet Messtechnik und Maschinenlabor besteht zum Beispiel
die Möglichkeit an Themen der Schwingungsmesstechnik, der
Computermesstechnik oder der Anwendung energieautarker Sensoren mitzuarbeiten.
Die Hochschulen werden mit voranschreitendem Stellenabbau,
steigenden Studentenzahlen und der Umsetzung des BolognaProzesses konfrontiert. Dabei ist eine Balance zwischen moderner
Messtechnische Untersuchungen am neu
errichteten Wasserturbinen-Versuchsstand
Ausblick
Der Bologna-Prozess wird durch die geplante Reakkreditierung der
Bachelor- und Masterstudiengänge Chemieingenieurwesen sowie
die geplante Einrichtung eines Masterstudiengangs Maschinenbau
konsequent fortgesetzt. Die drei maschinenbauorientierten Studiengänge wurden modularisiert und werden aufgrund der sehr guten
Resonanz bis auf weiteres mit dem Diplomabschluss angeboten.
Die Forschungsaktivitäten sollen weiter intensiviert werden, wobei
sowohl die einzelnen Hochschullehrer als auch das FiF als ausgewiesene Forschungseinrichtung angesprochen sind. Um auch weiterhin hervorragende Forschungsbedingungen zu gewährleisten,
sind sowohl bauliche Maßnahmen als auch gezielte Beschaffungsmaßnahmen für technische Ausrüstungen geplant. Bis 2013 soll ein
neues Lehr- und Forschungsgebäude Fahrzeugtechnik entstehen.
Prof. Dr.-Ing. GuntHer Naumann ist seit seiner Studienzeit mit der
HTW Dresden verbunden. Seit 2009 lehrt er an „seiner” Alma Mater
als Professor für Messtechnik und Maschinenlabor.
20 Jahre HTW Dresden
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Fakultäten
20 Jahre – 20 Köpfe
Matthias Heisig, Vorlesungsassistent im Fachbereich Physik.
„Wer kennt ihn nicht? – unseren Helden der Physikvorlesung, der es immer wieder schafft, komplizierte Sachverhalte in einfachen Experimenten darzustellen“
> Student im Internet <
Unser Vorlesungsfundus umfasst inzwischen 500 Demonstrationsexperimente, die sowohl in klassischer POHL`scher Schattenprojektion als auch mittels Kamera über den Beamer live gezeigt werden.
Daneben werden gegenständliche Modelle eingesetzt, bei denen
die Physik im wahrsten Sinne des Wortes „begriffen“ werden kann.
Sie müssen konstruiert und im Eigenbau gefertigt werden.
Großen Spaß macht mir die Durchführung von Schauvorlesungen,
wie sie zur „Dresdner Langen Nacht der Wissenschaften“ und bei
Weihnachtsvorlesungen sehr beliebt sind.
Mit besonderem Stolz werde ich im Jubiläumsjahr den 8. Workshop
für Vorlesungsassistenten der Experimentalphysik aller deutschen
Universitäten und Hochschulen im September organisieren, bei
dem wir uns mit der Weiterentwicklung der experimentellen Möglichkeiten beschäftigen dürfen.
Mir kommen die besten Einfälle für anschauliche Experimente bei
verschiedenen sportlichen Aktivitäten in meiner Freizeit, wenn ich
Ski fahren, klettere, Tennis spiele oder für die Mitarbeiter der Fakultät (zum besseren Kennenlernen) jährliche Fahrradausfahrten
organisiere.
Als Vertreter der Mitarbeiter arbeite ich seit vielen Jahren im Senat
unserer Hochschule mit.
Über circa 20 Jahren hinweg konnte ich als Mechaniker, Elektriker
und Ingenieur für Feinwerktechnik an der ehemaligen Hochschule
für Verkehrswesen Dresden umfangreiche Erfahrungen mit physikalischen Demonstrationsexperimenten sammeln und diese dann
in meine spätere Arbeit als Vorlesungsassistent an der HTW Dresden einbringen.
Bei der Gründung der HTW durfte ich dann bereits Vorschläge bei
der Planung des Physikhörsaals und der Sammlung der Demonstrationsexperimente einbringen. Es war eine dynamische Zeit, in der
schnelle unbürokratische Entscheidungen getroffen werden mussten. So haben wir z. B. beim Auszug aus dem Audimax auf der Hettnerstraße besonders sensible Experimente einfach in der Aktentasche oder dem eigenen Auto auf den HTW-Campus transportiert.
Als der Lehrbereich Physik aus der Baracke Schorrstraße, wo 50
Jahre lang gelehrt und geforscht worden war, in das neu erbaute
N-Gebäude umzog, gab es weitere umfangreiche Arbeiten zu erledigen. Es wurde gesichtet, aussortiert und auch verschrottet. Welche
physikalischen Geräte benötigen wir noch? Welche nicht? Gibt es
Neues, Besseres? Ich bin stolz, mit unseren Kollegen diesen Kraftakt gemeistert zu haben.
Prof. Dr.-Ing. Achim Trogisch baute ab 1996 das Lehrgebiet Technische Gebäudeausrüstung (TGA)
im Studiengang Allgemeiner Maschinenbau auf. Seit seinem Ausscheiden aus dem Hochschuldienst 2010 engagiert er sich im Förderverein der HTW Dresden. Für sein Engagement für Menschen mit geistiger Behinderung – Prof. Trogisch gründete die Lebenshilfe Dresden und den
Landesverband Sachsen 1990 mit – hat er 2005 den Bundesverdienstorden am Bande erhalten.
Rückblickend schaue ich auf …
Was man über mich privat wissen muss …
Für die Zukunft der HTW Dresden sehe ich …
1996 hatte ich die Möglichkeit, aus der Praxis kommend, das
Lehrgebiet Technische Gebäudeausrüstung an der HTW aufzubauen. Dies wurde mir besonders durch das fachliche und sehr
kollegiale Miteinander sowohl im Studiengang und im Fachbereich als auch zu anderen Fachbereichen und dem Kanzler,
Prof. Neumann, in vielfältiger Weise leicht gemacht.
Ein Beispiel dafür sehe ich in dem vierwöchigen Sprachkurs in
Salford, an dem ich mit neun KollegenInnen teilnehmen konnte und aus dem persönliche Kontakte entstanden sind, die bis
heute bestehen. Positiv bewerte ich, dass in den letzten Jahren
ein TGA-Labor entstehen konnte und die Kontinuität der TGAAusbildung gewährleistet wurde. Dankbar bin ich auch für das
Verständnis und die technische Unterstützung bezüglich meiner
ehrenamtlichen Tätigkeit für Menschen mit Behinderung.
Ich bin seit 43 Jahren verheiratet, habe drei Kinder, davon der älteste Sohn schwerstbehindert, und vier Enkel. Obwohl ich vor zwei
Jahren aus dem Hochschuldienst ausgeschieden bin, bin ich noch
Angehöriger der HTW. Mein Interesse für meine Heimatstadt Dresden ist zugleich mein Hobby. Seit 1964 bin ich als Stadtführer tätig.
Daneben publiziere ich Erkenntnisse aus Lehre und Praxis auf dem
Gebiet der TGA, insbesondere der Lüftungs- und Klimatechnik und
halte Vorträge im Rahmen der Weiterbildung von Ingenieuren und
Architekten. Ehrenamtlich bin ich in mehreren Fördervereinen (u. a.
HTW, TGA, ILK) bzw. in Selbsthilfeorganisationen tätig.
Für die Zukunft wünsche ich mir, dass das kollegiale Miteinander, die Ausbildung zum Diplom-Ingenieur, die Ausrichtung
des Studiums auf ein solides Grundlagenwissen und der notwendige Praxisbezug in der Ausbildung in der bisherigen Form
fortgesetzt werden. Weiterhin sollte es zukünftig keinen Personalabbau, insbesondere des akademischen Mittelbaus (Laboringenieure) geben, sollte die finanzielle Ausstattung für Lehre
und Forschung konstant gehalten, der verwaltungstechnische
Aufwand minimiert werden sowie ein aktives Engagement in
der akademischen Selbstverwaltung und im Förderverein der
HTW selbstverständlich sein. Bei baulichen Projekten sollten
Aspekte von Menschen mit Behinderung etwas mehr berücksichtigt werden.
20 Jahre HTW Dresden
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Fakultäten
Wirtschaftswissenschaften
Multimedial Fremdsprachen lerneN –
Das Sprachlabor
Das Existenzgründungskonzept
der HTW Dresden
Deutsch-Sprachkurs für ausländische Studierende m Sprachlabor
Geschichtliche Entwicklung
Die Fakultät Wirtschaftswissenschaften gehört heute zu den größten Fakultäten der HTW Dresden. Die wirtschaftswissenschaftliche
Ausbildung ist in allen Studiengängen fest integriert. Von Beginn
an bot die Fakultät mit der Ausbildung zum Diplomkaufmann bzw.
zum Wirtschaftsingenieur zwei klassische Diplomstudiengänge an.
Jedoch zeigte sich bereits im Gründungsjahr die wachsende Internationalisierung und Globalisierung der Wirtschaftsbereiche. Die
Gründungsprofessoren entschieden deswegen, zusätzlich einen
international ausgerichteten Studiengang International Business
Studies (IB) anzubieten.
Die Bewerberzahlen sind in den zurückliegenden Jahren kontinuierlich gestiegen und haben in der Betriebswirtschaft dazu geführt,
dass seit Ende der neunziger Jahre auf einen Studienplatz nahezu
zehn Bewerber kommen.
Lehrprofil
Angeboten werden die Studiengänge Betriebswirtschaft, Wirtschaftsingenieurwesen, International Business mit dem Bachelorabschluss. Einen Masterabschluss können Studierende im
Studiengang International Business und Management mittelständischer Unternehmen ablegen. Außerdem können im Rahmen der
Deutsch-Französischen Hochschule (DFH) Studierende sogar mit
doppeltem und dreifachen Abschluss die Hochschule verlassen.
Besonderer Wert wird in dieser Fakultät auf eine rational-ökonomische und weltoffene Denkweise gelegt und eine liberal-marktwirtschaftliche Einstellung gefördert, in der der Mensch mit all seinen
Facetten und Bedürfnissen jedoch immer im Vordergrund steht.
Der Studiengang International Business wurde als einer der Ersten
überhaupt in Deutschland auf die international üblichen Abschlüsse Bachelor und Master umgestellt und akkreditiert. Die Fakultät
unterhält ein „Internationales Büro“, in dem nicht nur die eigenen
Studenten Informationen über die Partnerhochschulen bekommen
können, sondern von dem aus auch die Gaststudenten der ausländischen Hochschulen intensiv betreut werden. Die Studenteninitiative „faranto“, die im Jahr 2000 ins Leben gerufen wurde, ist besonders aktiv darin, die ausländischen Studierenden zu integrieren und
ihnen den Aufenthalt in Dresden so erfolgreich und angenehm wie
möglich zu gestalten.
Im Laufe der Zeit erhielten die EDV-Labore eine immer bessere und
großzügigere Ausstattung. Das gilt sowohl für die Hardware, die auf
dem aktuellen Stand ist, als auch für Softwareprogramme. Heute
verfügt die Fakultät über zahlreiche interessante Lehrprogramme
und Planspiele, so dass ein nicht unerheblicher Teil der Vorlesungen
heute in den EDV-Laboren stattfinden.
Sprachenzentrum
Das 1993 neu gegründete Sprachenzentrum der Hochschule wurde
organisatorisch der Fakultät Wirtschaftswissenschaften angegliedert, da die Fremdsprachenausbildung in den wirtschaftlichen Studiengängen seit Hochschulgründung eine bedeutende Rolle spielt.
Als Serviceeinrichtung ist das Sprachenzentrum darüber hinaus
für die Realisierung aller Fremdsprachenkurse an der Hochschule
verantwortlich. Die Integration der Fremdsprachenausbildung in die
Studienprogramme aller Fakultäten bietet nahezu jedem Studieren-
den der Hochschule die Möglichkeit, seine Sprachkompetenzen
auszubauen und sich auf die beruflichen Anforderungen des globalen Arbeitsmarkts vorzubereiten. Neben studiengangsspezifischen Fremdsprachenangeboten bietet das Sprachenzentrum studiengangsübergreifende Kurse in Englisch, Französisch, Spanisch,
Russisch und Tschechisch im Rahmen des Studium Integrale an.
Studierende unserer internationalen Partnerhochschulen, die einen
Teil ihres Studiums an der HTW Dresden absolvieren, nutzen die
Ausbildungsangebote in Deutsch als Fremdsprache. Das Sprachenzentrum verfügt über ein modern ausgestattetes MultimediaSprachlabor, was ideale Voraussetzungen für interessante Lehrveranstaltungen und effektives Selbststudium bietet.
Forschung
Ein besonderes Schwergewicht der Arbeit in der Fakultät liegt auf
dem Bereich der Unternehmensgründung. Hier wurde von Anfang
an ein eigener Schwerpunkt gesetzt, der von den Studierenden
gut angenommen worden ist. Die HTW Dresden initiierte 1996 zusammen mit jungen Unternehmern aus der Region – organisiert im
Bund Junger Unternehmer (BJU) – Bildungs-, Beratungs- und Vermittlungsangebote an Studierende, die eine Geschäftsidee hatten.
Heute ist die HTW Dresden Partner des Gründungsnetzwerks dresden | exists und unterstützt die an einer Unternehmensgründung
Interessierten in fachlicher wie auch in praktischer Hinsicht. Studierende der HTW Dresden aller Fakultäten mit Existenzgründungsambitionen finden in der HTW Gründungsschmiede, der Inkubator
für Start-ups an der HTW Dresden, einen fakultätsübergreifenden
Anlaufpunkt und Arbeitsplatz. Dort werden Geschäftsideen von
Studierenden und wissenschaftlichen Mitarbeitern aufgegriffen, auf
ihre Machbarkeit hin geprüft, der Existenzgründungsprozess kritisch begleitet, Verbindungen zum Markt und zur Forschung hergestellt und Hilfestellungen geleistet.
Neben der volkswirtschaftlichen und regionalpolitischen Zielsetzung
des HTW-Gründungskonzepts richtete sich die Arbeit der HTW
Dresden auf individueller Ebene nach dem Motto „Immunisierung
gegen Hilflosigkeit“ aus. Die Gründer sollten bei betrieblichen Krisen nicht Bittsteller um öffentliche Unterstützung werden, sondern
sich zu helfen wissen – nur so entwickelt sich unternehmerische
Kompetenz. Dazu schuf die HTW Dresden ein Konzept, das sich an
Studierende mit Ambitionen zur beruflichen Selbständigkeit richtete
und auf diesem Fundament drei Säulen an Maßnahmen bietet.
Zudem wird nach der Gründung die Stabilisierung des Unternehmens mit Netzwerken, Beratung und Schulungen gefördert. Die
besten Existenzgründerideen und ausgearbeiteten Business-Pläne
werden alljährlich auf der Dresdner Messe „Karriere Start“ prämiert.
Die unermüdliche Ermutigung zu und Förderung von Existenzgründungen an der Hochschule führte bereits zu mehr als 200 nachweislichen Unternehmensgründungen. Weitere Forschungsfelder
betreffen Fragen der Usability in Bereichen wie Marketing und Produktionsplanung sowie das Gebiet des strategischen Planens und
Entscheidens, dessen Unterstützung durch Wissensmanagement
und entsprechender Softwaretools.
20 Jahre HTW Dresden
Vorlesung Marketing
Das Mentoringnetzwerk
Mentoring Mittelstand
Führungskräfte aus mittelständischen Unternehmen unterstützen
als Mentoren ihre Mentee-Gruppen, die sich an der Schnittstelle
zum Berufsleben gezielt auf eine Tätigkeit im Mittelstand vorbereiten. In Gruppentreffen können die Mentees zusammen mit Ihrem
Mentor ihre Vorhaben, Aktivitäten und Fragen der fachlichen Entwicklung diskutieren und von der Erfahrung & ggf. von den Kontakten des Mentors im Mittelstand profitieren. Die Größe der MenteeGruppe bestimmt dabei jeder Mentor selbst.
netzwerk mittelstand
Lehrveranstaltungen in kleinen Gruppen und eine individuelle
Betreuung ermöglichen ein Studium in der Regelstudienzeit
Zentrum für Mittelstand
Erfahrung und fachlicher
Weitblick
Das Team des Zentrums für Mittelstand (ZfM)
Mittelständische Unternehmen aus Sachsen suchen verstärkt
Nachwuchsingenieure und Kaufleute. Das neue Mentoringnetzwerk der Hochschule, ein ESF-gefördertes Projekt der Fakultät
Wirtschaftswissenschaften, bietet allen Studierenden bereits während des Studiums die Chance, enge Kontakte mit Unternehmern
aufzubauen. Folgende Initiativen sind die Eckpfeiler des Projekts:
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Fakultäten
Wirtschaftswissenschaften
Summer School Mittelstand
Die Summer School des Mentoringnetzwerks Mittelstand fand
2011 erstmalig statt und wurde von allen Beteiligten überaus positiv aufgenommen. In Form von Vorträgen und Workshops machten HTW-Professoren, Industriepraktiker und Gastdozenten die
teilnehmenden Studierenden mit mittelstandsbezogenen Themen
vertraut. Themen wie die Forschungskooperationen, moderne Marketingkonzepte oder ausländische Märkte und Lieferanten standen
hierbei im Mittelpunkt. Die Summer School 2012 wird dieses Konzept fortführen und zudem von den vielen Erfahrungen der ersten
Summer School profitieren.
Netzwerk Mittelstand
Über diese Plattform können Studierende der HTW Dresden, Unternehmer aus mittelständischer Industrie und Wirtschaft, Vertreter von Verbänden sowie Lehrende der HTW Dresden miteinander
kommunizieren, Kontakte pflegen, praxisrelevante Informationen
bereitstellen und abrufen. Es unterstützt weiterhin die mediale Begleitung von Kooperationsprojekten der HTW Dresden.
Das Zentrum für Mittelstand (ZFM) ist ein Zusammenschluss von
Professoren und Wissenschaftlern der Fakultät Wirtschaftswissenschaften und externen Spezialisten, um die Leistungsfähigkeit mittelständischer Unternehmen in Sachsen zu unterstützen. Es arbeitet lösungsorientiert in sämtlichen wirtschaftlichen Fragestellungen
ausschließlich für mittelständische Unternehmen. Dabei sind die
Mitarbeiter durch eigene langjährige Erfahrungen mit den Spezifika
und Vorteilen von KMUs vertraut. In Verbindung mit der HTW Dresden bietet das ZFM für KMU folgende Leistungen an:
// Identifikation und Bewertung der entscheidenden
Aufgabenstellungen im Unternehmen
// Konkret zugeschnittene und umsetzbare Lösungen
// Aktive Umsetzung der Lösungen
// Wissenstransfer in das Unternehmen
Kooperationen
In den Studiengängen der Fakultät studieren heute Studierende aus
allen Ländern. Durch das Deutsch-Französische Hochschulabkommen kommt ein erheblicher Teil auch aus unserem Nachbarland
Frankreich. Darüber hinaus bestehen hervorragende Kontakte auch
zu osteuropäischen Ländern. So international die Ausrichtung der
Fakultät einerseits ist, so ist auch andererseits eine starke regionale
Verbundenheit bestimmend für die Arbeit bei den Wirtschaftswissenschaftlern. So haben sich im Laufe der Jahre die Kontakte zu
den in der Region Dresden ansässigen Industrieunternehmen, vor
allen Dingen zum Mittelstand, stetig erweitert und verbessert.
Ausblick
Die Fakultät hat die tiefgreifende Umstellung der Diplomstudiengänge auf Bachelor- und Masterstudiengänge erfolgreich bewältigt.
Nun gilt es, die Studienordnungen auf neue Entwicklungen am Arbeitsmarkt und Studienanforderungen anzupassen. Hierzu werden
Anregungen der bevorstehenden Akkreditierungen wertvolle Hilfe
leisten. Auch der Aufbau und Pflege der Alumniorganisation wird
von der Fakultät sehr unterstützt.
20 Jahre HTW Dresden
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Fakultäten
20 Jahre – 20 Köpfe
Rückblickend schaue ich auf …
Als Leiterin des Sprachenzentrums ist Renate Rudat für die Fremdsprachenausbildung
der Studierenden verantwortlich. Seit Gründung der HTW Dresden unterrichtet sie
hier Englisch und Deutsch als Fremdsprache.
Rückblickend schaue ich auf …
Für die Zukunft der HTW Dresden sehe ich …
Seit 1992 arbeite ich als Lehrkraft für besondere Aufgaben am
Sprachenzentrum der HTW Dresden, welches ich auch seit mehr
als zehn Jahren leite. Besonders schätze ich die fruchtbare und
kreative fachliche Zusammenarbeit im interkulturellen Team des
Sprachenzentrums sowie die Möglichkeit, bei der Entwicklung und
Umsetzung neuer Ausbildungskonzepte mitzuwirken. Die Arbeit mit
den Studierenden in den Lehrgebieten Englisch und Deutsch als
Fremdsprache inspiriert und erfüllt mich. Besonders wertvoll für
mich ist die Erfahrung, dass wir als Fremdsprachenlehrkräfte Studierende motivieren und unterstützen können, den Schritt ins Ausland zu wagen und so wertvolle fachliche, kulturelle und persönliche
Erfahrungen zu sammeln.
Für die Zukunft der HTW Dresden wünsche ich mir vor allem viele
motivierte, engagierte und weltoffene Studienbewerber und Studierende, die unsere Hochschule als Sprungbrett für ihre erfolgreiche
berufliche Karriere im In- und Ausland nutzen. Solide Fachkenntnisse, beruflich relevante Fertigkeiten und Kompetenzen sowie
praktische und interkulturelle Erfahrungen gehören in das „Bildungspaket“ jedes zukünftigen HTW-Absolventen. Entwicklungsmöglichkeiten sehe ich sowohl extern als auch intern: Netzwerke
nutzen und ausbauen um voneinander und miteinander zu lernen,
aber auch das spezifische Potenzial des Einzelnen noch stärker zu
fordern und zu fördern.
…die Probevorlesung mit StudentInnen, die nicht nur zuhör-
ten, sondern mitmachten. So viel Interesse an einem Mittel-
standsthema?
…die Dresdner KollegInnen geben sich viel Mühe bei der
Integration.
…die schwierigen Jahre nach 1995. Viele unserer Absolven tInnen fanden nur Arbeitsplätze in den alten Bundesländern und behielten doch die Bindung zu ihrer Alma Mater.
…Existenzgründungen aus dem Studium heraus oder nach
dem Examen versprachen eine Alternative zur abhängigen
Beschäftigung zu werden.
…der Bund Junger Unternehmer begleitete die Existenzgrün-
dungsseminare.
…KollegInnen, Hochschul- und Fachbereichsleitung unter-
stützten die Existenzgründungsbemühungen.
…die ersten nach der Wende gegründeten mittelständischen Industrieunternehmen setzten sich auf den Märkten mit innovativen Produkten durch und waren an einer Partner-
schaft mit der HTW interessiert – Projekte starteten und schafften Impulse für Forschung und Lehre.
…die HTW-Gründungsschmiede lebt und macht Mut.
… vom Jahrhunderthochwasser über-
schwemmte kleine Unternehmen wurden von ca. 30 WirtschaftsingenieurstudentInnen der HTW unterstützt.
… die Zusammenarbeit mit der TU Dresden über dresden | exists zeigt Erfolge.
… Frauenseminare zum Thema Existenzgrün-
dung setzen sich durch, der Unternehmerin-
nenpool begleitet und ermutigt junge Gründerinnen.
… der Dresdner Industrierat im BVMW bringt immer wieder neue Anregungen für die Hochschularbeit.
… die HTW wird immer mehr zu einer Existenz-
gründungs- und Mittelstandshochschule.
Was man über mich privat wissen muss …
Ich bin glücklich verheiratet, meine zwei Töchter sind inzwischen
erwachsen und gehen ihre eigenen Wege. Am wohlsten fühle ich
mich, wenn ich meine Freizeit im Familienkreis und mit Freunden
aktiv in der Natur verbringen kann. Ich habe viele Hobbys und nie
genug Zeit dafür … Seit zwei Jahren bin ich Mitglied in zwei Dresdner Sportvereinen und engagiere mich für ein aktives Vereinsleben.
Prof. Dr. Artur Friedrich beschäftigte
und beschäftigt sich mit dem Mittelstand.
Als Professor für das Management mittelständischer
Unternehmen
berufen,
baute er die Gründungsschmiede der HTW
Dresden auf, die er bis 2009 leitete.
…Osteuropa und China haben zunehmend Bedeutung im Vor lesungs- und Forschungsalltag.
… Erfahrungen mittelständischer Dresdner Unternehmer prägen die Forschungsarbeit zum Vitalitätskompass, der ersten Simu-
lationssoftware zur Steuerung taktisch geführter Unternehmen.
Für die Zukunft der HTW Dresden sehe ich …
Die HTW wird mit ihrer Innovations-, Technologie- und Mittelstandsorientierung unverwechselbar im Wettbewerb um gute Studierende und Projekt-/Kooperationspartner sein. Interdisziplinarität,
Internationalität, Frauenförderung, Weiterbildung und webbasiertes
Lernen verändern den Hochschulalltag.
20 Jahre HTW Dresden
Dezernate und Zentrale Einrichtungen
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1994 – 1998
21.01.1994
Wahl von Prof. Dr. oec. habil. Werner Schubert zum Prorektor
für Lehre und Studium und Prof. Dr.-Ing. habil. Oltwig Pigors
zum Prorektor für Strukturfragen, Hochschulentwicklung und
Forschung durch das erste Hochschulkonzil
28.01.1994
Erste Senatssitzung
02.04.1996
Feierliche Amtseinführung des ersten gewählten Rektors
Prof. Dr.-Ing. Dr. h. c. Günther Otto
28.01.1997
Wahl von Prof. Dr. oec. habil. Werner Schubert zum
Prorektor für Lehre und Studium
26.06.1997
Wahl von Prof. Dr.-Ing. habil. Peter Ottlinger zum Prorektor
für Forschung und Entwicklung
05.02.1998
Gründung des Zentrums für angewandte Forschung und
Technologie e. V. (ZAFT)
12.11.1998
Einweihung des neuen Lehrgebäudes auf dem Campus Pillnitz
Dezernate
und zentrale
Einrichtungen
20 Jahre HTW Dresden
Rückblickend schaue ich auf …
Selbstbedienungsterminals zur Rückmeldung sowie für den Aufdruck des
Gültigkeitsvermerks
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Dezernate und Zentrale Einrichtungen
Studienangelegenheiten // 20 Jahre - 20 Köpfe
Starke Nachfrage der Beratungsangebote zum Tag der offenen Tür an
der HTW Dresden
Dezernat
Studienangelegenheiten
Rückblickend kann ich feststellen, dass mein gesamtes Berufsleben mit „Steuern und Regeln“ verbunden ist, obwohl ich in den fast
35 Berufsjahren unterschiedlichste Tätigkeiten ausgeübt habe.
Der Schwerpunkt Automatisierungstechnik meines Studiums der
Informationstechnik an der Hochschule für Verkehrswesen faszinierte mich sehr und so begann ich als Absolventin meine berufliche Tätigkeit am Technikum/ Automatisierungstechnik der HfV
und übernahm die Programmierung eines Fahrkartenautomaten.
Die Zeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin war spannend und hatte stets den konkreten Praxisbezug zum Verkehrswesen. Genauso
reizte mich der Gedanke, bei der Neugründung der HTW Dresden
1992 mitzuwirken.
Gern denke ich an den Aufbau des Grundlagenlabors Automatisierungstechnik mit anschaulichen Versuchsständen wie dem Invertierten Pendel, an dem die Studierenden noch heute ihre errechneten Regelparameter prüfen, zurück.
In den neun Jahren als Dezernentin für Studienangelegenheiten hatte ich Gelegenheit, Verwaltungsprozesse zu gestalten und mit der
Umsetzung moderner IT Technologien den Service für Studierende
und Fakultäten zu verbessern. Die Einführung des hochschuleigenen Chipkartensystems, auf das die Studierenden und die an der
Entwicklung Beteiligten noch heute stolz sind, ist ein Beispiel dafür.
Als Kanzlerin stand ich 2009 vor der Aufgabe, die neue Hochschulsteuerung einzuführen. Es ist nicht leicht, die vielen neuen
Aufgaben und Anforderungen qualitätsgerecht und überzeugend
umzusetzen. Deshalb bin ich dankbar und glücklich, kompetente
und engagierte Mitstreiter zu haben, mit denen sich auch große
Herausforderungen meistern lassen.
Was man über mich privat wissen muss …
Privat bin ich ein Familienmensch. Im engsten Familien- und Freundeskreis fühle ich mich wohl und verwöhne auch mal gern die beiden Söhne, wenn sie mit ihren Freundinnen aus München kommen,
wo sie seit dem Studium leben.
Zur Freizeit gehören außerdem Konzertbesuche, körperlicher Ausgleich mit Wandern, Joggen und Skifahren, Gartenarbeit oder ab
und zu auf meiner Querflöte spielen.
Für die Zukunft der HTW Dresden sehe ich …
Gemäß unseres Slogans „Praktisch mehr erreichen“ wünsche ich
mir für die Zukunft der Hochschule , dass der erworbene gute Ruf
weiter gestärkt wird, die im Hochschulentwicklungsplan gesetzten
Ziele Schritt für Schritt umgesetzt werden und alle Beschäftigten
dieselbe Freude an ihrer Arbeit empfinden, wie ich es für mich immer wieder feststelle.
Monika Niehues leitet als Kanzlerin der HTW Dresden die Hochschulverwaltung. Nach ihrem Studium
der Informationstechnik an der Hochschule für Verkehrswesen Dresden (HfV) arbeitete sie an der
Die Mitarbeiter des Dezernats Studienangelegenheiten kümmern
sich um alle Verwaltungsvorgänge rund um die Bewerbung, Immatrikulation und das Studium.
Die Zentrale Studienberatung berät Studieninteressierte und Studierende zur Wahl des richtigen Studiengangs aus dem Angebot
der HTW Dresden und informiert sie über die Zugangsvoraussetzungen und Chancen auf einen Studienplatz, über Studienbedingungen, Anforderungen, Inhalt und Aufbau der einzelnen Studiengänge. Außerdem bietet sie den Studierenden Hilfe in schwierigen
Phasen im Studium oder in besonderen Lebenslagen und vermittelt
ihnen, wenn dies gewünscht wird, alternative Beratungsangebote.
Das Studentensekretariat ist Anlaufstelle für alle Bewerber um einen
Studienplatz. Es betreut die Studierenden von ihrer Immatrikulation
bis zu ihrer Exmatrikulation. Geht es speziell um Fragen zum Auslandsstudium, zu Austausch- und Stipendienprogrammen, hilft das
Akademische Auslandsamt weiter.
Die Mitarbeiterinnen im Prüfungsamt verwalten die Prüfungsergebnisse der Studierenden. Sie erarbeiten die Prüfungspläne, überprüfen die Zulassungsvoraussetzungen, führen Statistiken und stellen
nach erfolgreich bestandenem Abschluss Zeugnisse, Urkunden,
Diploma Supplements und andere Bescheinigungen aus. Über das
Internetportal HISQIS können Prüfer und Studierende die Prüfungsnoten mittlerweile online eingeben bzw. sich anzeigen lassen.
Besonders stolz ist das Dezernat Studienangelegenheiten auf den
Studentenausweis. Diese multifunktionale Chipkarte dient als Semesterticket, als Bibliotheksausweis, Parkplatz- und Mensakarte
sowie als „Türöffner“. Außerdem erfolgt mit ihrer Hilfe die Rückmeldung am Selbstbedienungsterminal mit dem Ausdruck der Immatrikulationsbescheinigung.
Dass die Lehrveranstaltungen jedes Semester ohne Überschneidungen in den richtigen Räumen stattfinden und die Stundenpläne
stets aktuell im Internet abrufbar sind, dafür sorgt die Stunden- und
Raumplanung. Sie koordiniert darüber hinaus die Raumbelegung
für Sonderveranstaltungen wie Konferenzen und Tagungen, Beratungen oder Alumni-Treffen, die an der HTW Dresden stattfinden.
Zum Dezernat Studienangelegenheiten gehört weiterhin der Bereich Druck/Foto, der allen Hochschulangehörigen mit seinen modernen Druck-, Scan- und Kopierleistungen zur Verfügung steht.
Neben den Druckaufträgen fertigt der Bereich Reportage-, Presse- und Werbeaufnahmen aus den Dezernaten und Fakultäten für
die Publikationen der Hochschule an und hält das aktuelle Hochschulgeschehen im Bild fest. Ein Großteil der Aufnahmen in dieser
Festschrift wurde durch die Mitarbeiter dieses Bereichs erstellt. Die
Fotoarbeiten sind im digitalen Bildarchiv der HTW Dresden online
recherchierbar.
HfV zunächst als wissenschaftliche Mitarbeiterin und nach Gründung der HTW Dresden als Laboringenieurin an der Fakultät Elektrotechnik. Seit 2000 engagiert sie sich in der Hochschulverwaltung, zunächst als Dezernentin für Studienangelegenheiten, seit 2009 als Kanzlerin.
20 Jahre HTW Dresden
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Dezernate und Zentrale Einrichtungen
Haushalt und Finanzen // Personalangelegenheiten // Technik
Die Mitarbeiter des Dezernats
Haushalt und Finanzen
Das Dezernat Personalangelegenheiten ist Ansprechpartner
für Fragen zum Thema Personal
Dezernat Haushalt
und Finanzen
Dezernat für
Personalangelegenheiten
Das Dezernat Haushalt und Finanzen verwaltet alle Haushalts- und
Drittmittel der Hochschule. Die Aufgabenschwerpunkte der Mitarbeiterinnen des Dezernats liegen in der Bearbeitung aller Zahlungsvorgänge sowie der Überwachung und Durchsetzung haushaltsrechtlicher Bestimmungen an der Hochschule. Sie nehmen des
Weiteren steuerliche Meldungen vor und führen statistische Auswertungen durch.
Die Neue Hochschulsteuerung hat weit reichende Veränderungen
in der Haushaltsplanung und Wirtschaftsführung der sächsischen
Hochschulen mit sich gebracht. Seit 2011 arbeitet die HTW Dresden
an der Einführung der kaufmännischen Buchführung, die mit neuen
Anforderungen an eine aussagefähige Kosten- und Leistungsrechnung verbunden ist.
Diesen neuen qualitativen und quantitativen Herausforderungen
stellen sich die Mitarbeiterinnen trotz geringer personeller Ressourcen mit großem Engagement und hoher Einsatzbereitschaft.
Das Dezernat Haushalt und Finanzen kontrolliert den Einsatz der
öffentlichen Mittel und die Einhaltung des Wirtschaftsplans. Der
Haushaltsplanvoranschlag des jeweiligen Doppelhaushalts, den
das Dezernat nach klaren Zielvorgaben der Hochschulleitung erarbeitet, bildet die Grundlage für den jährlichen Haushaltsplan, der
wiederum die Basis für die Mittelzuweisungen an Verwaltungsbereiche und Fakultäten bildet. Darüber hinaus leitet das Dezernat die
mittelbewirtschaftenden Stellen an und verwaltet das zentrale Vermögen der Hochschule.
Das Dezernat für Personalangelegenheiten ist seit Gründung der
HTW Dresden der zentrale Bereich, der für die Begründung, Begleitung und Beendigung aller Arten von Beschäftigungsverhältnissen verantwortlich ist. Sowohl Professoren im Angestellten- und
Beamtenverhältnis, Haushaltsangestellte, Drittmittelbeschäftigte,
Auszubildende, Wissenschaftliche und Studentische Hilfskräfte,
Praktikanten oder sonstige Angehörige der Hochschule werden im
Dezernat nicht nur „verwaltet“, sondern auch umfassend zu sonstigen personellen Angelegenheiten und oft auch zu persönlichen
Fragen zum Arbeitsverhältnis beraten.
Wie viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das Dezernat für Personalangelegenheiten seit Gründung der HTW Dresden betreut hat,
lässt sich heute leider nicht mehr genau ermitteln. Das Alter der
HTW Dresden ist inzwischen höher als die Aufbewahrungsfristen
für Personaldaten. Immerhin sind heute noch 130 Beschäftigte an
der Hochschule tätig, die bereits zu Beginn des Studienbetriebs am
1. Oktober 1992 eingestellt waren.
Viele Gesetze und Rahmenbedingungen haben sich in diesen
letzten 20 Jahren geändert. Die MitarbeiterInnen des Dezernats
passten ihre Arbeit und ihr Wissen stets durch kontinuierliche Weiterbildung an die Erfordernisse an. Aber nicht nur Gesetze, auch
Prioritäten in der Personalarbeit ändern sich in so langen Zeiträumen. Zurzeit vollzieht sich ein Wandel von einer Verwaltungs- in eine
Technischer Betriebsraum im N-Gebäude
Dezernat Technik
Serviceeinheit. Es stehen mehr denn je Fragen wie die Förderung
und Gleichstellung von Frauen, die Nachhaltigkeit der Arbeit an einer Hochschule oder der zunehmende Fachkräftemangel im Vordergrund. Aber durch Veränderungen entwickelt sich nicht nur das
Dezernat für Personalangelegenheiten weiter, sondern ebenso alle
Wissens- und Verwaltungsbereiche der Hochschule. Für derartige
Prozesse das fachlich bestmöglich qualifizierte Personal zu gewinnen und zu motivieren, ist seit Gründung der HTW Dresden die zentrale Aufgabe des Dezernats Personalangelegenheiten. Damit sind
die vielen Erfolge der Hochschule in den letzten zwanzig Jahren
indirekt auch Erfolge für das Dezernat. Dieses Wissen macht stolz
und spornt an – für die nächsten Jahrzehnte.
Das Dezernat Technik betreut die technische Betriebsführung der
HTW Dresden und ist für den Erhalt und Ausbau ihrer Gebäudesubstanz, einschließlich der gebäudetechnischen Anlagen verantwortlich. Zu letzteren zählen die klassischen Haustechnikgewerke
(Heizungs-, Lüftungs-, Kälteanlagen), die Elektroversorgungs- und
Telefonanlage, der Bereich der Gebäudeleittechnik sowie alle Sicherheitsanlagen (Brand-, Einbruch-, Alarmanlagen) in den Hochschulgebäuden.
Im Bereich der Bauplanung, -durchführung und der Liegenschaftsverwaltung arbeitet das Dezernat eng mit dem Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB) zusammen. Es erarbeitet Konzeptionen zur baulichen Entwicklung der Hochschule,
plant und begleitet Baumaßnahmen und erstellt Raumnutzungsprogramme.
Der Aufgabenbereich des Dezernats umfasst außerdem eine große
Anzahl von Dienstleistungs- und Verwaltungsaufgaben. Dazu gehören die Aufrechterhaltung von Ordnung, Sauberkeit und Sicherheit, der zentrale Fahrdienst sowie die Raumbestandsdatenverwaltung. Zudem koordiniert das Dezernat Technik den Gesundheits-,
Arbeits- und Brandschutz. In diesem Zusammenhang erfolgt eine
Zusammenarbeit mit der externen Arbeitssicherheitsfachkraft, der
Unfallkasse Sachsen und anderen zentralen und staatlichen Einrichtungen.
20 Jahre HTW Dresden
Dezernate und Zentrale Einrichtungen
Organisation und Dokumentation // Rechenzentrum // Bibliothek
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In der Poststelle der HTW Dresden
Switche in einem Etagenverteilerraum
des HTWNET
Dezernat Organisation
und Dokumentation
Klare Verwaltungsstrukturen und Geschäftsabläufe sind notwendige Voraussetzungen für ein erfolgreiches und zugleich unkompliziertes Dokumentenmanagement. Sie bilden auch die Grundlage
für eine effiziente Arbeit in der zentralen Beschaffungsstelle der
Hochschule, für eine moderne Büromateriallagerhaltung sowie für
eine nachhaltige Kostenreduzierung bei der Postbeförderung.
Zum 2010 neu geschaffenen Dezernat gehören die Zentrale Poststelle sowie der Bereich Einkauf und Beschaffung mit Büromaterialausgabe. Mit dem Dokumentenmanagement und dem Hochschularchiv werden zukünftig zwei weitere Bereiche angegliedert.
Die innovative Idee bei der Schaffung des Dezernates bestand zum
einen darin, eine spürbare Entlastung des Dezernates Technik zu
erreichen. Zum anderen will die HTW Dresden ihr Hochschularchiv,
anders als in Hochschulen vergleichbarer Art, in die Verwaltung integrieren.
Dabei sind vielfältige Fragen der organisatorischen und technischen
Vorbereitung zu klären und die aktuell notwendigen und zukünftigen Änderungen der Arbeits- und Geschäftsabläufe zu definieren,
die auch die Qualifizierung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter berücksichtigen.
Bibliotheksneubau
Rechenzentrum
Das Rechenzentrum der HTW Dresden ist verantwortlich für die
gesamte Datenkommunikationsinfrastruktur der Hochschule und
betreibt die zentralen Server und Dienste. Grundlage dafür ist ein
hochschulweites Datenkommunikationsnetz (HTWNET), das entsprechend den aktuellen Anforderungen ständig ausbaut wird.
Die HTW Dresden gehörte Anfang der neunziger Jahre bundesweit
zu den ersten Hochschulen, die ihren Studierenden mit der Immatrikulation ihr persönliches Login zur Verfügung stellte. Sehr zeitig hat
das Rechenzentrum den Studierenden und Beschäftigten Einwahlmöglichkeiten über das Telefonnetz von zu Hause aus bereitgestellt.
Der sichere Zugang von außerhalb in das HTWNET ist seit Oktober
2006 über eine VPN-Verbindung möglich. Neben dem drahtgebundenen Anschluss kann in vielen Bereichen der Hochschule über
WLAN kommuniziert werden. Für den hochschulübergreifenden,
auch weltweiten wissenschaftlichen Informationsaustausch steht
seit Mitte 2006 im Rahmen einer Clusteranbindung über die TU
Dresden ein 1Gbps-Anschluss ins Wissenschaftsnetz X-WiN bereit.
Somit verfügt die HTW Dresden flächendeckend über eine moderne Kommunikationsinfrastruktur.
Für die Hochschulangehörigen stellt das Rechenzentrum leistungsfähige Rechner als Compute-, File-, LDAP-, WWW- und Mailserver
und für andere Dienste zur Verfügung. Zu den Diensten zählt z. B.
auch ein Backup-System, das zurzeit etwa 70 Server unterschiedlicher Plattformen sichert. Der LDAP-Server verwaltet gegenwärtig
etwa 7.000 Accounts.
Darüber hinaus unterstützt das Rechenzentrum die Hochschulbereiche beim Auf- und Ausbau sowie beim Betrieb eigener Daten-
verarbeitungssysteme. Hierzu gehören auch die Information und
Beratung über effektive Einsatzmöglichkeiten und -bedingungen
derartiger Systeme. Für die in der Verwaltung und in der Bibliothek
eingesetzten Server gewährleistet das Rechenzentrum die Basisbetreuung hinsichtlich der Betriebssysteme und von Datenbanken.
Eine weitere Serviceleistung des Rechenzentrums ist die Koordination der Softwarebeschaffung, insbesondere wenn sie von bereichsübergreifendem Interesse ist.
Bibliothek
Mit Beginn des Studienjahres wurde am 1. Oktober 1992 die Bibliothek der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden gegründet. Für die einzige völlig neu zu entwickelnde Bibliothek in der
Hochschullandschaft Sachsens war der Start besonders schwierig. Schnellst möglich sollte eine öffentliche wissenschaftliche Bibliothek als zentrale Einrichtung der Hochschule aufgebaut werden,
die vorrangig dem Studium, der Lehre und Forschung sowie der
beruflichen und allgemeinen Fortbildung dienen soll. Der Aufgabenschwerpunkt lag von Beginn an in der Beschaffung und Erschließung von Medien und Informationen zu den relevanten Studiengebieten der Hochschule sowie ihre Vermittlung an die Nutzer.
Mit vielfältiger Unterstützung gelang es in kurzer Zeit, ein funktionsfähiges Konzept für die künftige Bibliotheksarbeit zu erstellen und
schrittweise zu verwirklichen. Bedingt durch das geringe Personalvolumen galt von Anfang an das Bestreben, effektivste Formen des
Bestandsaufbaues und der Buchbearbeitung zu finden, zumal die
Ausstattung mit Haushaltmitteln sehr gut war. Eine weitere Voraussetzung für eine stabile Literaturversorgung wurde durch das Finden leistungsfähiger Partner im Buchhandel garantiert. Durch die
Übernahme geringer Teilbestände der ehemaligen Bibliotheken der
Hochschule für Verkehrswesen, der Ingenieurschule für Geodäsie
und Kartographie und der robotron-Bürocenter GmbH konnte eine
Basis für den weiteren Bestandsaufbau gelegt werden.
Unverzüglich wurde mit der Beschaffung, Inventarisierung, Katalogisierung und schließlich Entleihung der ersten Fachbücher in kleinen Räumen im Seminargebäude begonnen. Schriftentausch und
Fernleihe nahmen die Arbeit auf.
1993 wurde die Bibliothekskommission der Hochschule gegründet,
die auch heute noch als beratendes und kontrollierendes Gremium
fungiert. Im gleichen Jahr konnte die Bibliothek im Erdgeschoss des
Zentralgebäudes der HTW Dresden eingeweiht werden. Mit der Entscheidung, den Großteil der Literatur frei verfügbar nach systematischer Aufstellung zur Verfügung zu stellen, wurde den aktuellen Leserbedürfnissen nach schnellem und gezieltem Zugriff entsprochen.
Seit 1998 ist die Bibliothek Ausbildungsstätte. Aller zwei Jahre wird
ein Auszubildender aufgenommen, um innerhalb von drei Jahren
den Abschluss als Fachangestellter für Medien- und Informationsdienste, Fachrichtung Bibliothek zu erlangen.
Mit der Übergabe des neuen Lesesaales der Zentralbibliothek und
der Magazinräume im Jahr 1999 wurde versucht, dem immer größer
werdenden Raumbedarf Rechnung zu tragen. Da auch diese Kapazitäten bald erschöpft waren, begann 2001 die Umsetzung der älte-
20 Jahre HTW Dresden
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Dezernate und Zentrale Einrichtungen
Bibliothek
Altmagnifizenz Prof. Hannes Neumann
mit dem Premierminister von Luxemburg
Jean Claude Juncker anlässlich des
Besuchs der Ausstellung „Impressionen
- Expressionen: Frauen im KZ Ravensbrück” am 11.11.2009 in der Bibliothek
Selbstbedienungsterminal in
der Zentralbibliothek
Blick in den Lesesaal
der Bibliothek
Beratungsgespräch an
der Informationstheke
Öffentlichkeitsarbeit
ren Literatur in Außenmagazine auf der Andreas-Schubert-Straße.
Ein düsteres Kapitel in der Bibliothekschronik spielte sich im August
2002 ab. Die Jahrhundertflut vernichtete große Literaturbestände
im Magazinbereich der Zentralbibliothek. Dank zahlreicher Spenden und großzügiger Unterstützung des Landes konnten jedoch
Bestandslücken weitestgehend wieder gefüllt werden.
Der Aufbau des Büchergrundbestandes, der im Rahmen eines
HBFG-Verfahrens durch den Bund und den Freistaat Sachsen
gefördert wurde, war Ende 2002 abgeschlossen. Zu diesem Zeitpunkt umfasste der Bestand fast 100.000 Bände, wovon etwa ein
Drittel aus Platzgründen ausgelagert werden musste. Da die räumliche Situation im Laufe der Jahre immer prekärer wurde, fielen
die Bemühungen seitens Bibliotheks- und Hochschulleitung Ende
der neunziger Jahre auf fruchtbaren Boden. Bund und Land erteilten die Zusage, dass ein Neubau für die Zentralbibliothek gebaut werden darf. Nach dem im Dezember 2002 stattgefundenen
Architekturwettbewerb wurde das Architekturbüro ReimarHerbst.
Architekten in Berlin mit dem Bau beauftragt. Ende 2004 konnte
mit dem Bauvorhaben begonnen werden und im Dezember 2006
erfolgte die feierliche Einweihung des Gebäudes. Damit wurde eine
neue Ära der Bibliotheksarbeit eingeläutet. Auf vier Etagen können
die Medienbestände und die erweiterten Servicefunktionen unter
wesentlich verbesserten Bedingungen in angenehmer Atmosphäre
genutzt werden.
Heute wird dem Nutzer ein breites Spektrum von ca. 160.000 gedruckten Büchern und audiovisuellen Medien, 330 laufenden Zeitschriften sowie zahlreichen Recherchedatenbanken und elektronischen Medien auf technisch hohem Niveau präsentiert. Dabei sind
die elektronischen Zeitschriften und Bücher zunehmend gefragte
Alternativen zu den gedruckten Medien. Die Entwicklung der Bib-
liothek zu der vom Wissenschaftsrat geforderten „Hybridbibliothek“
ist damit zweifelsfrei bereits weit fortgeschritten. Auf Grund der zentralen Lage sowohl auf dem eigenen Campus als auch innerhalb der
Stadt erfreut sich die Bibliothek stetig steigender Benutzungszahlen. Durch den Einsatz von Wachpersonal konnten die Öffnungszeiten der Zentralbibliothek ab Wintersemester 2008/2009 stark erweitert werden, was insbesondere bei den Studierenden, aber auch bei
berufstätigen externen Nutzern ein positives Echo auslöste.
Informationsvermittlung und Technik
Von Beginn an wurde auf die Verfügbarkeit relevanter Informationsmaterialien großer Wert gelegt. So standen dem Nutzer bereits
1993 neben konventionellen Nachschlagewerken und Bibliographien zwei bibliothekarische und sieben fachliche CD-ROM für Literaturrecherchen zur Verfügung. Heute kann komfortabel in über 120
Fachdatenbanken, oftmals in Volltexten, nach diversen Aspekten
recherchiert werden.
1992 wurden die Grundlagen für den Aufbau eines eigenen Bibliotheksnetzes (BIS-LOK) geschaffen, um sukzessive wesentliche
bibliothekarische Arbeitsgänge zu automatisieren. In den darauf
folgenden drei Jahren konnten sämtliche Zettelkataloge im Benutzungsbereich entfernt und durch Auskunftsterminals (OPACs)
ersetzt werden sowie Ausleihe und Rückgabe der Literatur rechnergestützt erfolgen. Kurze Zeit später wurde der Literaturbestand
über das Hochschulnetz recherchierbar.
2002 ging das landeseinheitliche Bibliothekssystem „LIBERO“ in
Betrieb. Neben den verbesserten Funktionalitäten im Geschäftsgang und im Benutzungsbetrieb ermöglichte es auch eine fruchtba-
re Kooperation unter den Hochschulbibliotheken in Sachsen. Den
Nutzern steht seitdem im Internet der Bestandskatalog der Bibliothek, der mit zahlreichen Selbstbedienungsfunktionen versehen ist,
zu Recherchezwecken zur Verfügung.
Durch die Einführung von RFID (RFID = Radio Frequency Identification) in den Jahren 2005 bis 2006 konnte eine weitere Qualitätsverbesserung im Bibliotheksservice erreicht werden. Mit den für die
Pilotstudie im Rahmen einer HWP-Förderung vom Freistaat Sachsen
zur Verfügung gestellten Mitteln wurden unter anderem Selbstbedienungsstationen für die Bibliotheksbenutzer installiert. Die selbständige Entleihung von Bibliotheksmedien und deren Rückgabe, unabhängig von den Öffnungszeiten, sind Dienstleistungen, die die Nutzer
gern annehmen. Der daraus resultierende Wegfall von Routineaufgaben im Benutzungsbereich, ermöglicht den vermehrten Einsatz des
Personals für qualifizierte Kundenbetreuung und Auskunftstätigkeit.
Durch Einführungsvorlesungen werden die Studierenden seit dem
Studienjahr 1994/95 auf die Benutzung der Hochschulbibliothek
vorbereitet. Diverse Schulungen, insbesondere zur Handhabung
der Datenbankangebote, finden studienbegleitend statt.
Anfang 1997 stellte die Hochschulbibliothek erstmals ihre eigenen
Webseiten ins Netz, die seit dem ständig aktualisiert und sowohl
quantitativ als auch qualitativ verbessert werden.
Kleine Ausstellungen, Lesungen, Vortragsveranstaltungen und Verlagspräsentationen komplettieren das Bibliotheksangebot und bereichern das kulturelle Leben der Hochschule.
Im Rahmen des Aktionsprogrammes „Lebenslanges Lernen“, Teilprogramm „ERASMUS“ der Europäischen Union konnten Mitarbeiter der Bibliothek in den vergangenen Jahren zu einigen ausländischen Universitätsbibliotheken Kontakte knüpfen, Erfahrungen
austauschen und andere Arbeitsweisen kennenlernen.
Zweigbibliothek
Ausblick
1998 konnte in Pillnitz, in den Räumlichkeiten der Bibliothek der
damaligen Landesanstalt für Landwirtschaft, jetzt Sächsisches
Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie, die Zweigbibliothek der Fakultät Landbau/Landespflege eröffnet werden. Dies
war ein wichtiger Schritt zur Verbesserung der Lehr- und Studienbedingungen am Campus Pillnitz. Mittlerweile stehen dort in den
relevanten Fachgebieten über 12.000 Bände und ca. 30 Fachzeitschriften zur Verfügung.
Die Hauptaufgaben der Hochschulbibliothek werden in den nächsten Jahren insbesondere in der weiteren Verbesserung der Dienstleistungen sowie der Ergänzung und laufenden Aktualisierung
des Bibliotheksbestandes liegen. Parallel dazu werden große Anstrengungen unternommen, durch permanente Qualifizierung des
Bibliothekspersonals und den Einsatz moderner Rechercheinstrumente die Funktion der Bibliothek als Vermittler von Informationskompetenz und als Navigator durch den Informationsdschungel zu
stärken. Ziel ist und bleibt, die Bibliothek als zentralen Ort der Begegnung, der Kommunikation und des intensiven Studiums für die
Nutzer so attraktiv wie möglich zu gestalten.
20 Jahre HTW Dresden
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Dezernate und Zentrale Einrichtungen
20 Jahre – 20 Köpfe // Gründungsschmiede
Rückblickend schaue ich auf ...
Was man über mich privat wissen muss ...
Rückblickend würde ich als die spannendste Zeit meines Berufslebens die Phase des Aufbaus der Hochschulbibliothek bezeichnen.
Als junge Bibliothekarin in der neu gegründeten Hochschule die Verantwortung für die Entwicklung einer völlig neuen Bibliotheksstruktur zu erhalten, bedeutete für mich eine riesige Herausforderung.
Neueste Erkenntnisse sollten berücksichtigt und schnellst möglich
ein gut funktionierender Ausleihbetrieb realisiert werden. Schließlich warteten Studierende und die Lehrende dringend auf aktuelle
Literatur. Diese Aufgabe gemeinsam mit meinen hoch motivierten
Kolleginnen und Kollegen, der Unterstützung der Hochschulleitung,
der Bibliothekskommission, des zuständigen Ministeriums sowie
auswärtiger Partner zu lösen, war ein echtes Abenteuer.
Das absolute Sahnehäubchen war jedoch die Zeit der Planung und
des Bauens des neuen Bibliotheksgebäudes. Dass wir, als Bibliothekare, die Gelegenheit erhielten, aktiv mitzugestalten, Ideen einzubringen und in durchaus auch manchmal kontroversen Diskussionen das komplexe Projekt voranzutreiben, war eine großartige
Erfahrung. Einige Male spielte ich in dieser turbulenten Zeit mit dem
Gedanken, doch gleich in der Bibliothek zu übernachten. Doch so
weit kam es natürlich nicht.
Als ein ausgesprochener Familienmensch genieße ich mein
harmonisches Zuhause sehr. Energietankstelle ist für mich und
meinen Mann vor allem das Zusammensein mit unserer Tochter
und ihrer Familie. Als begeisterte Oma möchte ich die glücklichen Momente mit den beiden Enkelinnen nicht mehr missen.
Das Werkeln im Garten, das Lösen komplizierter Sudokus und
das Lesen interessanter Romane bieten Entspannung nach getaner Arbeit.
Für die Zukunft der HTW Dresden sehe ich ...
Das Bibliothekswesen befindet sich derzeitig in einem großen
Veränderungsprozess. Die neuen Medien sowie die Globalisierung und Vernetzung der Welt erfordern völlig neue Fähigkeiten
und Fertigkeiten von uns Bibliothekaren, anders geartete Räume
und den Einsatz innovativer Technologien. Die Bibliothek als bevorzugten Ort des Lernens, Studierens und der Kommunikation
in dieser spannenden Epoche zu etablieren, sind Ansporn und
Ziel für die nächsten Jahre. Ich freue mich darauf, mich gemeinsam mit meinem wunderbaren Team, neuen Herausforderungen
zu stellen und, zum Wohle unserer Hochschule und insbesondere unserer Studierenden, kreative Lösungswege zu finden.
PAULSBERG Möbel entwirft,
entwickelt und fertigt Objektmöbel aus einem innovativen
Verbundwerkstoff aus Carbon
und Beton
Gründungsschmiede
der HTW Dresden
dresden | exists
Petra-Sibylle Stenzel, seit 1992 Leiterin der HTW-Bibliothek.
Die HTW Gründungsschmiede ist ein Inkubator für junge Unternehmensgründungen aus der Hochschule. Studenten aller Fakultäten der HTW Dresden mit Existenzgründungsambitionen finden
hier einen fakultätsübergreifenden Anlaufpunkt für Fragen rund um
das Thema Existenzgründung. Die Gründungsschmiede steht allen
Gründern vor und während der Unternehmensgründung beratend
zur Seite und hilft bei der Ausarbeitung ihrer Geschäftsideen. Dazu
greift sie die Geschäftsideen von Studenten und wissenschaftlichen Mitarbeitern auf, diskutiert, konkretisiert und entwickelt diese gemeinsam mit den Ideeninhabern weiter und prüft sie auf ihre
wirtschaftliche Realisierbarkeit. Die Gründungsschmiede vermittelt
Kontakte zum Markt und zur Forschung und stellt den Gründern ein
umfangreiches Netzwerk aus Experten und Partnern zur Verfügung.
Seit mehr als zehn Jahren
für Gründer aktiv
Seit dem Jahr 2000 bietet die Gründungsschmiede potenziellen
Gründern die Möglichkeit, zwei Jahre lang kostenlos Arbeitsplätze,
einschließlich notwendiger Ressourcen wie Telefon, PC, Internet
und Bürobedarf zu nutzen. Durchschnittlich acht bis zehn Teams
haben ihr Büro in der Gründungsschmiede und entwickeln dort ihre
Geschäftsidee weiter. Als Teil der Gründungsschmiede haben die
Gründer zudem auch Zugang zu allen Einrichtungen der Hochschule. Voraussetzung für die Aufnahme in die Gründungsschmiede ist
die Abgabe einer tragfähigen Ideenskizze bzw. eines Businessplans.
Die HTW Gründungsschmiede ist an das Gründungsnetzwerk
dresden | exists angegliedert, auf das die jungen Start-up Unternehmen jederzeit zurückgreifen können.
dresden | exists ist der Partner für unternehmerische Aktivitäten an
den Dresdner Hochschulen und Forschungseinrichtungen und unterstützt mit seinem interdisziplinärem Team seit 1999 Studierende,
Absolventen und wissenschaftliche Mitarbeiter auf dem Weg in die
unternehmerische Selbstständigkeit. Begleitet wird der gesamte
Gründungsprozess – von der ersten Ideenskizze über die Erstellung
eines tragfähigen Businessplans bis hin zur Gründung des Unternehmens. Angehende Gründer können nicht nur auf ein umfassendes Angebot aus Informations- und Qualifikationsveranstaltungen
zurückgreifen, sondern haben auch Zugang zum breiten Netzwerk
aus Experten und Partnern.
20 Jahre HTW Dresden
Dezernate und Zentrale Einrichtungen
Gründungsschmiede // Career Service
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Mit 20 Beratungs-, Qualifizierungs- und Vermittlungsangeboten
unterstützt der Career Service den erfolgreichen Karriereeinstieg.
„Gründer des Jahres 2010“ Matthias
Pinkert, Absolvent der HTW Dresden und
Geschäftsführer der dreipuls GmbH,
im Gespräch mit dem damaligen Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle
bei der Preisverleihung, März 2011
Das Team des Career Service
begleitet die Studierenden auf
ihrem individuellen Karriereweg
Veranstaltungen
In Zusammenarbeit mit der HTW Dresden und dresden | exists
bietet die HTW Gründungsschmiede Veranstaltungen an, die zum
einen unternehmerisches Handeln und berufliche Selbstständigkeit
als attraktive Perspektive aufzeigen und, zum anderen gründungsrelevantes Basiswissen bzw. betriebswirtschaftliches Grundwissen
vermitteln.
Die Vorlesungsreihe „Gründungsorientierte Einführung in die BWL“
wird in jedem Semester angeboten und gibt den Studenten einen
breiten Überblick über betriebswirtschaftliches Basiswissen, wobei
die Themen alle wesentlichen Bereiche abdecken, mit denen Gründer und Unternehmer zu tun haben. In dem Businessplanseminar
„Praxis der Existenzgründung“ entwickeln Studierende auf Grundlage einer eigenen oder einer externen Geschäftsidee einen Businessplan. Dazu vermitteln ihnen Referenten aus der Praxis die wichtigsten Inhalte eines Businessplans. Im Anschluss an die Vorlesungen
präsentieren die Studierenden vor einer Experten-Jury ihre erworbenen und umgesetzten Kenntnisse. Der gesamte Erstellungsprozess
wird dabei von Professoren der Fakultät Wirtschaftswissenschaften
und erfahrenen Gründungsbetreuern von dresden | exists begleitet.
20 Angebote des Career
Service für den erfolgreichen
Karriereeinstieg
Der Career Service der HTW Dresden bietet ein umfassendes Serviceangebot in den Bereichen Berufsorientierung, -beratung, -qualifizierung und -vermittlung. Er versteht sich als Schnittstelle zwischen
den Studierenden der Hochschule und sächsischen Unternehmen.
Jeder Karriereweg ist personenabhängig und individuell. Der
„cube“-Würfel und seine einzelnen Elemente stehen für diese individuellen Karrierebausteine und die Angebote des Career Service.
Diese umfassen Workshops zu Schlüsselqualifikationen und Beratungsgespräche, z. B. eine Kompetenzanalyse nach Kode. Studierende erhalten außerdem Feedback zu ihren Bewerbungsunterlagen, Tipps zum Verhalten in Bewerbungs- und Gehaltsgesprächen
bis hin zum Arbeitsvertragscheck. Zusätzlich baut der Career Service den Kontakt zu Unternehmen auf bzw. weiter aus und nutzt
diesen für die Studierenden.
Bei der Beratung und Qualifizierung der Studierenden berücksichtigt der Career Service, dass es keinen „Königsweg“ beim Karriereeinstieg gibt. Der Einstieg bei einem namhaften Großunternehmen
muss nicht zwingend die richtige Wahl für jeden Absolventen sein.
Vielmehr ist es für den Bewerbungsprozess und für das spätere
Berufsleben wichtig, die eigenen Talente, Kompetenzen und Persönlichkeitseigenschaften zu kennen. Dabei sollten Praktika, Ne-
bentätigkeiten im Studium bereits auf den geplanten Berufseinstieg
gewählt bzw. gezielt gesucht werden. Der Career Service unterstützt mit seinem Angebot die Studierenden, damit diese in diesem Prozess als Akteur auftreten können. Die Mitarbeiterinnen des
Career Service greifen dabei auf Know-how zurück, das sie durch
ihre einschlägige Berufspraxis erworben haben und durch den gezielten Kontakt zu Personalentscheidern in Unternehmen ständig
erweitern.
Persönliche Kontakte sind der erfolgreichste Einstieg in das Berufsleben. Mit den Veranstaltungsformaten „Karrieregeflüster“ und
„Dialogplattform“ eröffnet der Career Service den Studierenden die
Möglichkeit, mit Unternehmensvertretern in Kontakt zu treten. In der
Veranstaltungsreihe „Karrieregeflüster“ stellen sich Unternehmen abseits der üblichen Präsentationsformate vor. Dabei steht der Dialog
mit dem Unternehmen im Vordergrund. Die jeweils 15 teilnehmenden
Studierenden können im Karrieregeflüster nähere und exklusivere
Informationen zum Unternehmen einholen und den Kontakt gezielt
für ihre Karriereplanung aufbauen. Karrierewochen mit drei Karrieregeflüster-Abenden finden jeweils einmal im Semester statt. Die „Dialogplattform“ ist eine themenbezogene Messe mit Unternehmen
unterschiedlicher Branchen, die im Sommersemester stattfindet.
Beratung:
1. Durchführung/Unterstützung bei der Aufstellung der eigenen Fähigkeiten/Talente
2. Beratung zur Berufsorientierung
3.KODE-Kompetenzanalyse
4.Aktuelle Informationen zum Berufsleben und zum Jobeinstieg
5.Schreibcoaching und Beratung zu einer passgenauen Bewer-
bungsmappe
6. Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch
7. Zeugnis- und Arbeitsvertragscheck
Qualifizierung:
8. Workshops zur Erweiterung der sozial-kommunikativen
Kompetenzen
9. Workshops und Vorträge zum Thema Bewerbungsprozess
10.Workshops zur Aktivitäts- und Handlungskompetenz
11. Workshops zur Personalkompetenz
12.Workshops zu Fach- und Methodenkompetenzen
13.Intensiv-Trainings
14.eLearning-basierte Kurse
Vermittlung:
15.exklusiver Unternehmenskontakt
und -dialog auf unserem „Karrieregeflüster“
16.Austausch und Kontaktaufnahme zur Wirtschaft auf der
Fachmesse „Dialogplattform“
17. Veröffentlichung von Jobangeboten
18.Kontaktaufnahme und Kontaktpflege zu sächsischen
Unternehmen
19.Informationsveranstaltungen/Vorträge/Podiumsdiskussionen mit Unternehmen
20.Unterstützung und Vermittlung beim Jobeinstieg
20 Jahre HTW Dresden
Forschung und Technologietransfer
70 / 71
2000 – 2002
06.03.2000Richtfest für das neue Gewächshaus in Pillnitz
17.04.2000
Feierliche zweite Amtseinführung von Rektor
Prof. Dr.-Ing. Dr. h. c. Günther Otto
02.05.2000
Wahl von Prof. Dr.-Ing. habil. Peter Ottlinger zum Prorektor für Forschung und Entwicklung und von Prof. Dr. rer. oec. habil. Uwe Wloka zum
Prorektor für Lehre und Studium
01.08.2000
Eröffnung der Gründungsschmiede als Anlaufpunkt für Unternehmens-
gründungen
01.09.2001
Einrichtung erster Bachelor- und Master-Studiengänge an der
HTW Dresden
Oktober 2001 Gründung des faranto e. V., der Studenteninitiative für interkulturelle
Verständigung an der HTW Dresden
16.07.2002
Festveranstaltung 10 Jahre HTW Dresden
22.10.2002
HTW Dresden begeht gemeinsam mit der Hochschule für Musik den
15. Jahrestag des EU-Programms ERASMUS
14.11.2002
Erste Firmenkontaktmesse „meet@htw-dresden“
Forschung und
Technologietransfer
20 Jahre HTW Dresden
Forschung und Technologietransfer
Forschung und Entwicklung
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Entwicklung der Drittmitteleinnahmen
an der HTW Dresden 1992 - 2011
Im Elektronenstrahltechnikum der HTW Dresden forschen
Nachwuchswissenschaftler zu thermischen und nichtthermischen Prozessen der Elektronenstrahltechnologie
Forschung und Entwicklung
Anwendungsorientiert und industrienah forschen, dies ist das Leitbild der HTW Dresden. Die Hochschule ist ein wichtiger Kooperationspartner für Forschungs- und Entwicklungsprojekte mit Partnern
in Sachsen und darüber hinaus. Im Jahr 2011 warben die Hochschulprofessoren rund 9,3 Millionen Euro an Drittmitteln ein. Ihre
wachsende Einbindung in die internationale Forschungslandschaft
wird an der ständig steigenden Zahl von Projekten mit ausländischen Partnern deutlich.
Die Forschungsaktivitäten begannen bereits mit der Gründung der
HTW Dresden im Juli 1992 und der Aufnahme des Lehrbetriebes.
Grundlage dafür bildete das Sächsische Hochschulerneuerungsgesetz vom 25. Juli 1991. Darin wurde als Aufgabe für die Hochschulen
auf dem Gebiet der Forschung die Gewinnung wissenschaftlicher
Erkenntnisse, die Weiterentwicklung von Lehre und Studium sowie
die Qualifizierung des wissenschaftlichen Nachwuchses formuliert.
Forschung ist somit als Dienstaufgabe auch an Fachhochschulen
festgeschrieben und als Berufungsvoraussetzung festgelegt worden.
Die angewandte Forschung und Entwicklung orientiert sich an den
Profillinien der Hochschule:
// Mobilsysteme und Mechatronik
// Nachhaltige Lebensgrundlagen
// Informationssysteme
// Unternehmensführung und Gründung
Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Antriebstechnik,
Fahrzeug- und Landtechnik, Konstruktion, angewandte Robotik,
Funktechnologien, Modellierung und Simulation, Medientechnologie, Geoinformationssysteme, Web-basierte Systeme, modellbasierte Softwareentwicklung, Audio- und Videosysteme, Produktgestaltung, chemische und biochemische Technik, Bau- und
Werkstofftechnologien, Geotechnik, Wasserwirtschaft, Verkehr,
regenerative Energien, Gebäude-, Stadt-, Landschaftsplanung,
Gartenbau und Agrarwirtschaft, Existenzgründungen aus Hochschulen, Führung mittelständischer Unternehmen.
Eine herausragende Bedeutung hat das Forschungsinstitut Fahrzeugtechnik (FiF) an der Fakultät Maschinenbau/Verfahrenstechnik,
dessen Mitarbeiter zu Verbrennungsmotoren einschließlich Abgasnachbehandlung sowie zu alternativen Antriebskonzepten forschen.
Das Zentrum für angewandte Forschung und Technologie e. V.
(ZAFT) unterstützt die Hochschule bei ihren Forschungsaktivitäten,
vor allem bei interdisziplinären und fakultätsübergreifenden Forschungs- und Entwicklungsprojekten.
Zentraler Anlaufpunkt für die Mitarbeiter ist die am Prorektorat für
Forschung und Entwicklung angesiedelte Forschungskoordinierungs-/Wissens- und Technologietransferstelle. Die Mitarbeiter
beraten und unterstützen in allen Phasen der Projektbeantragung
und Projektdurchführung. Daneben obliegt ihnen die Koordinierung
interdisziplinärer Forschungsschwerpunkte sowie die formale Prü-
fung und Bearbeitung von Erfindungsmeldungen. Diese Aktivitäten
werden ergänzt um Weiterbildungs- und Informationsveranstaltungen wie dem Tag der Forschung, der 2012 bereits zum dritten Mal
stattfindet und ein Schaufenster der Forschungsaktivitäten unserer
Hochschule ist.
Die Hochschule verfügt über eine große Zahl von hervorragend
ausgestatteten Speziallaboratorien. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter informieren und beraten kleine und mittelständische Unternehmen sowie kommunale Verwaltungen in der Region, führen für
sie Laboruntersuchungen durch und erstellen Gutachten.
Die Studierenden werden früh in die praxisbezogene, wissenschaftliche Arbeit einbezogen. Sie haben die Möglichkeit als Praktikanten, durch Diplom-, Bachelor-, Master- bzw. Belegarbeiten
an Forschungsprojekten mitzuwirken. Den wissenschaftlichen
Nachwuchs fördert die Hochschule durch kooperative Promotionsverfahren. Deren Anzahl ist mittlerweile auf über 70 angestiegen. Hiervon wird mehr als die Hälfe direkt an unserer Hochschule
durchgeführt, diese belegt die sehr gute laborative Ausstattung und
das qualitativ hohe wissenschaftliche Niveau. Unsere Professoren
sind dabei im Rahmen der kooperativen Verfahren als Gutachter
und Mitglied der Promotionskommission tätig.
Die weiter ansteigende Bedeutung der Forschung an Hochschulen
für Angewandte Wissenschaften zeigt sich deutlich in der Erhöhung
der direkten Zuwendungen des Freistaates Sachsen. Mit Hilfe die-
ser Mittel konnte die Hochschule neue Forschungsschwerpunkte
erschließen oder bestehende Aktivitäten zielgerichtet ausbauen.
Erstmalig wurden 2011 herausragende Forschungsergebnisse aller
fünf sächsischen Fachhochschulen in einer gemeinsamen Publikation veröffentlicht.
Der weiteren Verbreitung und verstärkter öffentlicher Wahrnehmung der Forschungsergebnisse diente auch die Umstellung der
wissenschaftlichen Zeitschrift auf ein Magazin. Ausgewählte wissenschaftliche Beiträge erscheinen in „WissenD" zusammen mit
Kurzberichten und Informationen aus dem Hochschulleben.
Internationale und nationale Konferenzen und Workshops sind ein
weiterer fester Bestandteil der Forschungsaktivitäten. Stellvertretend für alle Veranstaltungen sollen hier die bereits langjährig laufenden Tagungen genannt werden:
// Internationale Schienenfahrzeugtagung „RAD/SCHIENE”
(bisher elf Tagungen, ausgezeichnet mit dem Dresden
Congress Award 2005 und 2011),
// Dresdner Motorenkolloquium (bisher neun Tagungen),
// Konferenz Herausforderung Abgasnachbehandlung für
Dieselmotoren (bisher neun Tagungen, ausgezeichnet mit
dem Dresden Congress Award 2004),
// Sächsischer Radontag / Radonsicheres Bauen
(bisher sieben Tagungen)
20 Jahre HTW Dresden
Forschung und Technologietransfer
Forschungsinstitut Fahrzeugtechnik (FiF)
Prof. Dr.-Ing. Gennadi Zikoridse
eröffnet das 7. Dresdner Motorenkolloquium 2007
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Herausforderung – Abgasnachbehandlung
für Dieselmotoren
Dieselmotor mit Partikelfilter
Forschungsinstitut
Fahrzeugtechnik (FiF)
Das Forschungsinstitut Fahrzeugtechnik (FiF) wurde 1992 im Zuge
der sächsischen Hochschulreform als überwiegend drittmittelfinanziertes Institut der HTW Dresden gegründet. Hervorgegangen aus
dem Institut für Kraftfahrzeugtechnik und Verbrennungsmotoren
mit dem Technikum für Diagnostik und Zuverlässigkeit der ehemaligen Hochschule für Verkehrswesen hat es sich seitdem zu einem
kompetenten Partner der Fahrzeug- und Zulieferindustrie entwickelt. Kontinuierlich steigende Drittmitteleinnahmen sind ein Indiz
für die Zufriedenheit unserer Auftraggeber.
Das FiF bietet seinen Auftraggebern umfassende Unterstützung
bei Problemlösungen in den Bereichen Verbrennungsmotoren,
Abgasnachbehandlung, computergestützte Berechnung und Simulation sowie bei der Untersuchung von alternativen Konzepten.
Eine wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche Entwicklungsarbeit ist die Ausrüstung mit modernster Mess- und Prüftechnik. Das
Forschungsinstitut Fahrzeugtechnik ist daher stets bestrebt, seine
technische Basis zu erweitern und kann heute auf eine Vielzahl universell einsetzbarer und sich ergänzender Prüf- und Messtechnik
verweisen. Im Verbund mit einer modernen Rechentechnik ermöglicht dies, schnell und flexibel auf spezifische Kundenanforderungen
zu reagieren.
Die Mitarbeiter des FiF publizieren gemeinsam und in Abstimmung
mit den Auftraggebern neue Forschungs- und Entwicklungsergebnisse in Form von Vorträgen und Veröffentlichungen. Der erfolgreiche
Abschluss von sechs Dissertationen, die Anmeldung von 23 Patenten, die Beteiligung mit mehr als 350 Fachvorträgen an wissenschaftlichen Veranstaltungen und über 120 Veröffentlichungen in Fachzeitschriften charakterisieren die Leistungsfähigkeit des Instituts.
Unter Leitung von Institutsdirektor Prof. Dr.-Ing. Gennadi Zikoridse
werden regelmäßig internationale und nationale Konferenzen und
Tagungen wie das „Dresdner Motorenkolloquium“, die FAD-Konferenz „Herausforderung – Abgasnachbehandlung für Dieselmotoren“ sowie zahlreiche Seminare und Workshops zu aktuellen Fragestellungen in der Fahrzeug- und Motorenforschung veranstaltet.
Die Forschungs- und Entwicklungsschwerpunkte des Instituts werden auf die neuen Herausforderungen in der Automobilentwicklung
angepasst, die Innovationen in allen Bereichen der Fahrzeug- und
Antriebstechnik erfordern. Über seine Kernkompetenzen „Verbrennungsmotoren und Abgasnachbehandlung" hinaus wird sich das
Forschungsinstitut mit alternativen Kraftstoffen, Hybridantrieben,
neuen Mobilitätskonzepten und Strategien zur nachhaltigen Entwicklung der Elektromobilität befassen.
Der Leiter des Forschungsinstituts Prof. Dr.-Ing. Zikoridse hat zugleich die Professur für Kraftfahrzeugtechnik/Antriebstechnik an
der Fakultät Maschinenbau/Verfahrenstechnik inne. Diese umfasst
die Lehrgebiete Kolbenmaschinen, Verbrennungsmotoren und
Antriebstechnik. Für die Studenten des Studiengangs Fahrzeugtechnik werden im Hauptstudium sowohl Vorlesungen als auch
Übungen, Praktika und Seminare angeboten, in denen neben den
Grundlagen auch weiterführende Kenntnisse vermittelt werden.
Vertiefungen sind in den Richtungen Abgasnachbehandlung und
Thermodynamik für Otto- und Dieselmotoren möglich. Von diesem
Lehrangebot profitieren auch andere Studiengänge, z. B. der Allgemeine Maschinenbau sowie angehende Wirtschafts- und Umweltingenieure und Produktionstechniker.
Studierende haben die Möglichkeit, praxisnahe Diplom- und Belegthemen in den genannten Arbeitsgebieten zu bearbeiten.
Durch die enge Verbindung von Forschung und Lehre leistet das
FiF einen wichtigen Beitrag zur hohen Ausbildungsqualität an der
HTW Dresden. Die Nutzung moderner Forschungstechnik für Praktika und die aktive Mitarbeit von Studenten, Praktikanten und Diplomanden gewährleistet eine optimale Vorbereitung der Absolventen
auf ihren späteren Einsatz in der Industrie. Jährlich betreut das FiF
etwa 25 Diplomanden. Darüber hinaus werden jeweils zehn bis 15
Studenten im Praxissemester betreut und es werden pro Semester
zwei bis drei Praktikumsversuche für die rund 70 Studenten der
Fahrzeugtechnik durchgeführt.
20 Jahre HTW Dresden
Das Behältersystem IMOLETwurde 2005-2008
im Rahmen eines EU-Projekts unter Leitung
des ZAFT entwickelt
Neuartiges Ionenmobilitätsspektrometer
Zentrum für
angewandte Forschung
und Technologie e. V.
Das im Jahr 1998 gegründete Zentrum für angewandte Forschung
und Technologie e. V. (ZAFT) ist eine rechtlich selbstständige Einrichtung an der HTW Dresden. Gremien des ZAFT sind die Mitgliederversammlung, der Vorstand und das Kuratorium, das sich
aus Vertretern der Hochschule, der Wirtschaft und anderer Forschungseinrichtungen zusammensetzt.
Die Begriffe „angewandte Forschung und Technologie“ charakterisieren zwei wesentliche strategische Aufgabenstellungen, die
zeitlich der Gründungsphase des ZAFT zugeordnet werden können
und bis zur Gegenwart nichts an Aktualität verloren haben:
//
//
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Forschung und Technologietransfer
Zentrum für angewandte Forschung und Technologie e. V.
Erhalt und Ausbau der Forschungspotenziale an einer traditio-
nell forschungsstarken anwendungsorientierten Hochschule als Voraussetzung für eine praxisorientierte Ausbildung
Angewandte Forschung und Wissenstransfer für die Wirtschaft zur Stärkung der Innovationskraft insbesondere kleiner und mittelständischer Unternehmen in der Region
Satzungsgemäß verfolgt das Forschungszentrum folgende Ziele:
// Förderung und Durchführung von Forschungs- und Entwick-
lungsaufgaben sowie Technologietransfer unter der wissen-
schaftlichen Verantwortung der HTW Dresden
Präsentation der Direktsaat-Parzellendrillmaschine mit Cross-Slot-Technik
Erfolgreiche Bilanz
//
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Zusammenarbeit mit in- und ausländischen Forschungsund Industriepartnern
Durchführung von Kursen und Seminaren im Rahmen der
wissenschaftlichen und beruflichen Weiterbildung
Veröffentlichung von wissenschaftlichen Ergebnissen durch Publikationen und Tagungen
Die Forschungsaktivitäten orientieren sich an den Profillinien der HTW
Dresden Mobilsysteme und Mechatronik, Nachhaltige Lebensgrundlagen, Informationssysteme, Unternehmensführung und Gründung.
Forschungsschwerpunkte
und Dienstleistungen
Besonders wichtige Arbeitsgebiete am ZAFT sind:
// Verkehrs- und Tiefbau, Geo- und Umwelttechnik, Wasserwesen
// Mess-, Sensor- und Regelungstechnik, Digitale Signalverarbeitung
// Technische Elektrostatik und Beschichtungstechnik,
Elektrische Maschinen und Antriebe
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Fahrzeugtechnik und -mechatronik, Förder-, Transportund Umschlagtechnik
Werkstoff- und Fertigungstechnik
Landtechnik, ökologischer Landbau, Tierzucht
Modellierung von Prozessen zur Unternehmensführung,
Informatik und Datenbanken
Ein Markenzeichen des Forschungszentrums ist die anwendungsorientierte und interdisziplinäre Forschung, die überwiegend in Kooperation mit der Wirtschaft erfolgt.
Darüber hinaus bietet das ZAFT wissenschaftlich-technische Leistungen wie Berechnung und Konstruktion, Modellierung und Simulation sowie Test und Prüfung an.
Gemeinsam mit der Hochschule gewährleistet das ZAFT die professionelle Bearbeitung und das Management von Forschungsprojekten. Die interdisziplinäre Vernetzung, die Zusammenarbeit des ZAFT
mit regionalen, nationalen und internationalen Unternehmen und
Forschungseinrichtungen sowie mit Technologiezentren, Kammern
und Verbänden ermöglicht es, innovative Lösungen zu entwickeln.
Das ZAFT kann auf 14 erfolgreiche Geschäftsjahre zurückblicken.
Die Anzahl der Mitglieder stieg von 13 im Jahr 1998 auf gegenwärtig
45, die Anzahl der bearbeiteten Projekte von elf Projekten im Jahr
1998 auf mehr als 50 im Jahr 2011. Heute arbeiten ca. 40 Drittmittelbeschäftigte am ZAFT in verschiedenen Forschungsprojekten.
Studierende haben die Möglichkeit, praxisnahe Graduierungs- und
Belegarbeiten zu bearbeiten. Leistungsstarke Absolventen können,
eingebunden in Forschungsprojekte, promovieren.
Insbesondere in den vergangenen vier Geschäftsjahren konnte das
ZAFT seine Forschungseinnahmen erheblich steigern. Etwa zwei
Drittel seiner Leistungen erbringt das Forschungszentrum für den
sächsischen Mittelstand. Das ZAFT erwirtschaftet gegenwärtig
rund 30% der Forschungseinnahmen an der HTW Dresden.
20 Jahre HTW Dresden
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Forschung und Technologietransfer
Tagungen und wissenschaftliche Veranstaltungen
4. Sächsischer Radontag und 6. Tagung Radonsicheres
Bauen 2010 an der HTW Dresden
Dresden Congress Award 2011 für
die Ausrichtung der Internationalen
Schienenfahrzeugtagung Dresden
Tagungen und wissenschaftliche Veranstaltungen an der
HTW Dresden
Wissenschaft benötigt Austausch. Welcher Ort wäre dafür besser
geeignet als wissenschaftliche Tagungen. Im Laufe ihres zwanzigjährigen Bestehens hat die Hochschule zahlreiche Kongresse,
Tagungen, Kolloquien und Workshops mit regionalem Bezug, aber
auch mit internationaler Ausrichtung veranstaltet. Unter ihnen haben sich einige traditionelle Veranstaltungen herausgebildet, die
inzwischen eine feste Größe im Tagungs- und Kongresskalender
Dresdens sind.
Zu ihnen gehört die Internationale Schienenfahrzeugtagung Dresden, die sich seit ihrer ersten Veranstaltung 1996 zu einer international anerkannten Fachtagung für Schienenfahrzeugtechnik entwickelt hat. Ihre Organisatoren sind dafür bereits zweimal mit Dresden
Congress Award ausgezeichnet worden. Im Abstand von anderthalb
Jahren treffen sich Referenten und Teilnehmer aus Deutschland und
Europa, um über neue Entwicklungen in der Schienenfahrzeugtechnik zu diskutieren. Veranstaltet wird die Schienenfahrzeugtagung
von der Fakultät Maschinenbau/Verfahrenstechnik der HTW Dresden zusammen mit der Fakultät Verkehrswissenschaften der TU
Dresden und der DVV Media Group GmbH | Eurailpress.
11. Internationale Schienenfahrzeugtagung
Dresden im ICC Dresden 2011
Im Bereich Fahrzeugtechnik haben sich das Dresdner Motorenkolloquium und die FAD-Konferenz Renommee erworben. Seit 1995 zieht
das Dresdner Motorenkolloquium Referenten und Teilnehmer aus
dem In- und Ausland an, die sich mit aktuellen Fragestellungen der
Dieselmotorenentwicklung befassen. Die FAD-Konferenz „Herausforderung Abgasnachbehandlung von Dieselmotoren“ wurde 2003 ins
Leben gerufen. An der jährlich stattfindenden internationalen Tagung
mit begleitender Fachausstellung sind namhafte Automobilhersteller
ebenso wie Vertreter aus Wissenschaft, Verwaltung und Verbänden
beteiligt. Veranstalter der Tagung ist der Förderkreis Abgasnachbehandlungstechnologien von Dieselmotoren e. V. (FAD), dessen Geschäftsführer Prof. Dr.-Ing. Gennadi Zikoridse zugleich Direktor des
Forschungsinstituts Fahrzeugtechnik an der HTW Dresden ist.
Eine der ersten wissenschaftlichen Veranstaltungen, die an der HTW
Dresden durchgeführt wurden, ist das Betonseminar. Die Fachtagung befasst sich jedes Jahr mit neuen Aspekten, wie die Qualität
der Betonbauweise verbessert werden kann, um die Langlebigkeit
von Bauwerken zu gewährleisten. Die Fakultät Bauingenieurwesen/
Architektur unterstützt außerdem zusammen mit dem ZAFT den
Sächsischen Radontag und die damit verbundene Tagung Radonsicheres Bauen, die an der HTW Dresden veranstaltet werden.
Kleinere Formate wie der Datenbankstammtisch der Fakultät Informatik/Mathematik ergänzen das Tagungs- und Workshop-Angebot.
Eine feste Zusammenarbeit hat sich auch mit dem Sächsischen
Fundraisingtag herausgebildet, der seit 2004 an der Hochschule
durchführt wird. Fundraising gewinnt auch für die Hochschulen zunehmend an Bedeutung, denn nicht erst seit der Einführung des
Deutschlandstipendiums sind sie dazu aufgefordert, neue Wege
zur Finanzierung ihrer Aufgaben zu finden. Der Fundraisingtag setzt
sich mit Möglichkeiten und Trends im Fundraising auseinander.
Die Hochschule versteht es auch als ihren Auftrag, Wissenschaft
einer breiten Öffentlichkeit zu vermitteln und schon bei den Kleinsten die Lust und Neugier an ihr zu wecken. Daher beteiligt sie sich
seit 2002 an der Langen Nacht der Wissenschaften, die in diesem
Jahr ihr zehnjähriges Jubiläum feiert. Jedes Jahr öffnet die HTW
Dresden ihre Türen, um Jung und Alt zu Experimenten, Mit-MachAktionen, Ausstellungen, Vorträgen und zu Rundgängen durch ihre
Labore einzuladen.
20 Jahre HTW Dresden
Internationale Beziehungen
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2003 – 2006
17.04.2003
Feierliche Amtseinführung des neuen Rektors Prof. Dr.-Ing. Hannes Neumann
17.06.2003
Wahl von Prof. Dr.-Ing. habil. Roland Stenzel zum Prorektor für Forschung und Entwicklung und von Prof. Dr. rer. oec. habil. Uwe Wloka zum Prorektor für Lehre
und Studium
27.06.2003
Erste Lange Nacht der Wissenschaften an der HTW Dresden
15.08.2003
Bestellung von Prof. Dr.-Ing. Bernd Ihme zum Kanzler
13.11.2003
Einweihung des neuen Laborgebäudes für Natur- und Ingenieurwissenschaften
13.10.2004
HTW Dresden wird Partnerhochschule des Spitzensports
09.10.2004
Verleihung des ersten „Dresden Congress Award“ für die erste FAD-Konferenz
an der HTW Dresden
03.12.2004
Grundsteinlegung für neues Bibliotheksgebäude
06.12.2005 Einführung des neuen Chipkartensystems mit elektronischem Studentenaus-
weis „hiTCard“
2006
Beteiligung der HTW Dresden an den Veranstaltungen zu „Dresden – Stadt der Wissenschaften 2006“
11.04.2006
Wahl von Prof. Dr.-Ing. habil. Roland Stenzel zum Prorektor für Forschung und
Entwicklung und von Prof. Dr. rer. nat. habil. Jürgen Resch zum Prorektor für
Lehre und Studium
16.5.2006
Feierliche zweite Amtseinführung von Rektor Prof. Dr.-Ing. Hannes Neumann
12.12.2006 Einweihung des neuen Bibliotheksgebäudes
Internationale
Beziehungen
20 Jahre HTW Dresden
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Internationale Beziehungen
Akademisches Auslandsamt
HTW Dresden - weltweit vernetzt
Studierende aus aller Welt
Einführungswoche mit faranto e. V.
Akademisches Auslandsamt
Über das Akademische Auslandsamt mit seinem breiten Angebot
an internationalen Vereinbarungen ist die HTW Dresden weltweit
vernetzt.
Dabei koordiniert das Akademische Auslandsamt als zentrale Leitstelle die internationalen Hochschulbeziehungen an der HTW Dresden. In Zusammenarbeit mit der Hochschulleitung und den Fakultäten werden internationale Beziehungen gepflegt, Strategien zur
Internationalisierung entwickelt und Kooperationsbeziehungen zu
Einrichtungen weltweit ausgebaut. Diese erfolgreiche Arbeit spiegelt sich auch in der Vielfalt der Partnerschaften mit ca. 160 Hochschulen in 44 Ländern wider.
Allein im EU-Programm LLP/ERASMUS existieren 154 Vereinbarungen mit 107 Hochschulen aus 25 Ländern. Neben neuen Kontakten
nach Westeuropa und Übersee nehmen die Partnerschaften mit
den Staaten in Mittel- und Osteuropa in der Partnerschaftspolitik
der HTW Dresden einen besonders hohen Stellenwert ein. Seit ihrer
Gründung im Jahr 1992 ist die Hochschule am DAAD-Programm
Ostpartnerschaften beteiligt. Die hier geförderten Kooperationen
beruhen auf langjährigen, vertrauensvollen Partnerschaften.
In Rahmen dieser Partnerschaften werden Austauschprogramme
für Studierende und Hochschullehrer entwickelt und umgesetzt.
Forschungs- und Lehrprojekte führen die Studierenden und Hochschullehrer in die ganze Welt. Das Akademische Auslandsamt berät und betreut die Studierenden individuell zum Auslandsstudium,
Auslandspraktikum und deren Förderungsmöglichkeiten. Zugleich
werden Studierende, Wissenschaftler und Gäste aus dem Ausland
herzlich willkommen geheißen und bei Ihrem Aufenthalt an der HTW
Dresden unterstützt.
Bei der Betreuung der internationalen Studenten arbeitet das Akademische Auslandsamt mit Faranto e. V., der Studenteninitiative für
interkulturelle Verständigung an der HTW Dresden, zusammen. Faranto begleitet die Gaststudenten bei Behördengängen, beantwortet ihre Fragen zum Studium und organisiert Einführungswochen
und Ausflüge, um ihnen das Einleben zu erleichtern. Der Verein ist
Mitglied der Erasmus Student Netzwerke ESN Deutschland und
ESN International.
20 Jahre HTW Dresden
Hochschulleben
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2007 – 2009
16.07.2007 Festveranstaltung 15 Jahre HTW Dresden
22.10.2008 Gründung des Grünen Forums Pillnitz
17.12.2008
Einweihung der multifunktionalen Elektronenstrahl-Anlage EBOCAM für thermische und nicht-thermische Prozesse
Januar 2009 HTW Dresden – bundesweit beste Fachhochschule für Existenzgründungen im
Forschungsbericht des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie
12.03.2009 Bestellung von Frau Dipl.-Ing. Monika Niehues zur Kanzlerin
27.04.2009 Deutsche Personalchefs favorisieren Absolventen der HTW Dresden – viertbeste
Fachhochschule Deutschlands im Ranking der „Wirtschaftswoche"
27.10.2009 Abschluss der seit 2006 laufenden Generalsanierung des Seminar- und Zentralgebäudes durch Übergabe des neuen Präsentations- und Ausstellungsbereichs
30.10.2009 Übergabe der Berufungsurkunden an den neuen Hochschulrat
07.12.2009
Einweihung der deutschlandweit ersten markerlosen Motion-Capture-Anlage
11.12.2009 Gründung der bundesweiten „HochschulAllianz für Angewandte Wissenschaften" (HAWtech) durch die HTW Dresden und fünf weitere Fachhochschulen
Hochschulleben
20 Jahre HTW Dresden
Studentische Vertreter
im StuRa-Büro mit dem
StuRa-Maskottchen
StuRa HTW Dresden –
Mehr als studentische
Selbstverwaltung
Die kleine Hilfe für Zwischendurch bietet an der HTW Dresden der
Studentinnen- und Studentenrat. Unter dem Motto: „Fragen? Der
StuRa hilft Dir!“ engagieren sich hier Studierende auf freiwilliger Basis für ihre Kommilitonen, um ihnen einen guten Start in das studentische Leben zu ermöglichen und sie während des Studiums
beratend und aktiv zu unterstützen.
Seit 20 Jahren steht der StuRa der HTW Dresden den Studentinnen
und Studenten mit Rat und Tat zur Seite. Eines seiner Hauptanliegen war und ist es schon immer der Stimme der Studierenden an
der Hochschule Gehör zu verschaffen.
Was ist der StuRa und was sind seine Aufgaben? Der StuRa ist das
zentrale Beschlussorgan der Studierendenschaft der HTW Dresden
und als solches Bestandteil der studentischen Selbstverwaltung.
Der StuRa besteht aus 24 stimmberechtigen Mitgliedern, Mitgliedern in Referaten, Ausschüssen, Beauftragten etc. und weiteren
beratenden Mitgliedern. Im Rahmen der studentischen Interessenvertretung nimmt der StuRa eine Vielzahl von Aufgaben wahr, was
sich in seinen Referaten widerspiegelt: Hochschulpolitik, Finanzen,
Sport, Kultur, Öffentlichkeitsarbeit, Internationales, Verwaltung,
Studium, Soziales und Qualitätsmanagement.
Eine der wichtigsten Aufgaben des StuRa besteht in der Information
der Studierenden, sei es durch die Beantwortung konkreter Fragen
oder durch die Veröffentlichung des „Hochschul-ABC“, welches in
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Hochschulleben
Stura // Hochschulsport
Volleyballturnier beim Sportfest
der HTW Dresden 2011
Partnerhochschule
des Spitzensports
Zusammenarbeit mit der Hochschule an jeden Erstsemester verschickt wird. Für die Erstsemester veranstaltet der StuRa traditionell
ein erstes „Come Together“. Zu jedem Semesterbeginn gibt es auch
eine Semestereröffnungsparty, die das Referat Kultur organisiert.
Sehr beliebt sind auch das vom StuRa initiierte und organisierte
Kino in der HTW Dresden, das Kabarett und das Rockkonzert
„Rock am Pavillon”. Das Referat Sport sichert in Zusammenarbeit
mit der Hochschule das Angebot an Sportkursen an der HTW
Dresden und organisiert das alljährliche Skilager sowie Turniere und
offizielle Wettkämpfe, und andere sportliche Veranstaltungen.
Der StuRa kümmert sich aber nicht nur um die kulturellen und
sportlichen, sondern auch um die sozialen und hochschulpolitischen Belange der Studierenden. Er berät in Sachen BAföG, Zweitwohnsitzsteuer und vielen anderen Fällen. Außerdem organisiert
er oder hilft bei sozialen und politischen Aktionen mit und vertritt
die Studierendenschaft auf überregionaler Ebene. Darüber hinaus
übernehmen die Mitglieder des StuRa Service-Aufgaben wie die
Rückerstattung des Semestertickets und die Ausstellung internationaler Studentenausweise. Des Weiteren führt der StuRa ein Fundbüro, in dem Studierende Sachen abgeben bzw. abholen können.
Selbst bei Fragen zum Auslandssemester helfen die Mitglieder aus
dem Referat Internationales gern mit ihrer Erfahrung weiter.
Mit der Gründung der HTW Dresden gelang 1992 auch der Neuaufbau des Hochschulsports. Anfang der neunziger Jahre umfasste das Sportprogramm Fussball, Volleyball, Handball, Leichtathletik
und Schwimmen. Mit der steigenden Anzahl der Studierenden an
der HTW Dresden wurde auch das sportliche Angebot ständig erweitert. So kamen Kampfsportarten wie Aikido, Taekwondo, Judo
sowie Aerobic, Popgymnastik und Jazzdance hinzu. Doch auch
Kraftsport, Badminton, Tennis, Tischtennis, Ski-Alpin, Snowboarden, Segeln und Tauchen werden heute mit großer Begeisterung
und Teilnahme angenommen.
Beim Aufstellen des Hochschulsportprogrammes wird Wert darauf
gelegt, den Interessen eines möglichst großen Teilnehmerkreises
Rechnung zu tragen. Die Akzente des Programms sind deshalb
breit gefächert, um das unterschiedliche Ausgangsniveau und die
Vorlieben der Teilnehmer zu berücksichtigen. Insgesamt werden 28
Sportarten angeboten.
Mit dem Umbau der Judohalle, der Erneuerung des Kraftraums und
Tischtennisraums sowie der teilweisen Neugestaltung des Sportplatzes zum Biker-Areal sind bessere Bedingungen für unsere Sport
treibenden Studierenden entstanden. Rege Unterstützung erhält
der Hochschulsport durch den StuRa und dessen Sportreferenten.
Es besteht auch eine enge Zusammenarbeit mit der Hochschulsportgemeinschaft Lok HTW Dresden e. V. (HSG). Dieses Engage-
Die HTW Dresden unterstützt studierende
Spitzensportler, damit sie Studium und
Sportkarriere besser vereinbaren können
ment ermöglicht es den Sportlern der HTW Dresden, an regionalen
und nationalen, aber auch an internationalen Meisterschaften und
Turnieren teilzunehmen. In den letzten 20 Jahren errangen sie 18
internationale Meistertitel und 197 Podestplätze bei Sächsischen
Hochschulmeisterschaften.
Der große Stellenwert des Sports an der HTW Dresden zeigt sich
auch darin, dass die Hochschule als eine der ersten Bildungseinrichtungen Sachsens die Vereinbarung „Partnerhochschule des
Spitzensports“ unterzeichnete. Damit erhalten immatrikulierte Studentinnen und Studenten, die sich als „Olympiakader“ auf die Spiele vorbereiten, während ihrer Studienzeit die umfassende Unterstützung der Hochschule.
Auch Mitarbeiter und Professoren nutzen die Sportangebote. So
sind sie regelmäßig z. B. bei Volleyballturnieren, Tennis, Ski-Alpin,
Kraftsport, Rückenschule und Aerobic im sportlichen Wettstreit mit
den Studierenden anzutreffen. Ein Höhepunkt in jedem Jahr ist das
Kräftemessen zwischen den Professoren und den Studierenden
beim Hochschulsportfest.
20 Jahre HTW Dresden
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Hochschulleben
Kultur // Alumni
Konzert des Bläserkollegiums
Dresden e. V. im Kulturrathaus
Dresden
Auftritt des Kammerorchesters ohne Dirigenten
bei der Feierlichen Immatrikulation des Studienjahrgangs 2010
Das Alumninetzwerk der HTW Dresden –
persönliche Bindung über das Studium hinaus
Alumniarbeit an der
HTW Dresden
Kultur an der HTW Dresden
Mit dem Bläserkollegium Dresden e. V. und dem Kammerorchester ohne Dirigenten e. V. bereichern zwei Orchester das kulturelle
Leben unserer Hochschule. Gegründet wurde das Bläserkollegium
Dresden 1967 von dem Studenten Peter Ringel an der damaligen
Hochschule für Verkehrswesen (HfV) Dresden mit zunächst 4 Blechbläsern. Unter der künstlerischen Leitung von Hellmuth Hiekel, Ludwig Güttler und Heinz Biskup entwickelte sich aus dem Quartett eine
bemerkenswerte Bläser-Kammermusikvereinigung, die Mitte der
1970er Jahre sogar auf über 80 Mitglieder angewachsen war. Im Dezember 1988 übernahm Günter Schwarze die künstlerische Leitung.
Die Hochschule unterstützte das Ensemble, indem sie Proben- und
Konzerträume bereitstellte und die künstlerischen Anleitungen finanzierte. Nach der Auflösung der HfV übernahm die neu gegründete HTW Dresden das Hochschulorchester und stellt auch weiterhin die benötigten Probenräume zur Verfügung. Seit Januar 1991
ist das Bläserkollegium Dresden ein gemeinnütziger eingetragener
Verein mit ca. 15 bis 20 unterschiedlichen Kammermusikbesetzungen. Sein musikalisches Repertoire umfasst die Aufführung wenig
bekannter Bläsermusik vom 15. Jahrhundert bis zur Gegenwart.
Darüber hinaus hat es sich mit CD-Einspielungen und mehreren
Konzertreisen auch international bekannt gemacht.
Zur Hochschule gehört auch das Kammerorchester ohne Dirigenten
Dresden, ein in barocker Musizierform auftretendes Streichensemble, dessen Repertoire vom Barock über die Klassik und Romantik
bis hin zur zeitgenössischen Musik reicht. Es wurde ebenfalls 1967
an der HfV als Studentenorchester gegründet und probt seither in
den Hochschulräumen. Die Leitung der Aufführungen erfolgt, daher
der Name „ohne Dirigenten", durch den Konzertmeister der ersten
Violinen. Seit 2002 ist Olaf Spies von der Sächsischen Staatskapelle Dresden künstlerischer Leiter des Orchesters. Aktuell spielen im
Kammerorchester ca. 25 Musiker.
Regelmäßig umrahmt das Kammerorchester feierliche Veranstaltungen der Hochschule, z. B. die Immatrikulationsfeier der Erstsemester. Eine feste kulturelle Tradition im Hochschulleben bildet
außerdem das jährliche Adventskonzert in der Lukaskirche. Ein besonderer Höhepunkt für das Orchester war im Frühjahr 2010 eine
Konzertreise nach Japan zur Aufführung von Händels „Messias“
gemeinsam mit dem dortigen Seto-Messias-Chor.
Mehr als 13.000 Absolventen haben seit 1992 an der HTW Dresden ihr Studium abgeschlossen. Mit der Alumni-Bewegung soll ein
Netzwerk wachsen, um die Beziehungen zwischen der Hochschule und ihren Ehemaligen, Freunden und Förderern zu erhalten und
auszubauen. „Alumni“ stammt aus dem Lateinischen und heißt soviel wie „Zöglinge“.
Anlässlich ihres zwanzigjährigen Jubiläums veranstaltet die Hochschule 2012 das erste hochschulweite Alumni-Treffen, zu dem sie
ihre Absolventen einlädt. Wer seine Alma Mater besuchen oder alte
Studienfreunde wieder treffen möchte, wird von den Alumni-Beauftragten der Fakultäten bei der Organisation von Absolvententreffen unterstützt. Diese helfen auch bei fachspezifischen Fragen und
Wünschen weiter.
Um in Kontakt zu bleiben, steht den Studierenden, Absolventen,
Freunden und Förderern der HTW Dresden das Alumni-Portal der
Hochschule offen: www.ialumni.informatik.htw-dresden.de. In dem
Portal können Absolventen nach früheren Studienfreunden suchen
und neue berufliche und soziale Kontakte knüpfen. Ein vierteljährlich erscheinender Newsletter informiert über die aktuellen Entwicklungen an der Hochschule, über Weiterbildungsangebote und
Veranstaltungen.
Zusammen mit dem Career Service bietet die HTW Dresden ihren
Absolventen die Möglichkeit, Stellenangebote und Praktika sowie
Themen für Studien- und Abschlussarbeiten ihrer Unternehmen
an der Hochschule zu veröffentlichen oder das Lehrangebot durch
Fachvorträge und Workshops zu ergänzen.
Unterstützt wird die Alumni-Bewegung durch den Förderverein der
Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden e. V. Unter Vorsitz
von Prof. Dr.-Ing. Hannes Neumann setzt sich der Förderverein für
wissenschaftliche Interessen, für Forschung und Bildung, Kunst
und Kultur an der Hochschule ein. Er regt Forschungsvorhaben an
und unterstützt diese, er fördert begabte Studenten und den wissenschaftlichen Nachwuchs.
Mitglied im Förderverein können ehemalige Studierende, Freunde und Förderer ebenso wie Hochschulangehörige werden, die
die HTW Dresden ideell oder materiell wie z. B. als Förderer des
Deutschlandstipendiums unterstützen möchten. Der Förderverein
bietet ihnen ein Forum, um Wissen und Know-how auszutauschen
und Kontakte zu pflegen.
20 Jahre HTW Dresden
FestProgramm
90 / 91
2010 – 2012
08.02.2010
Wissenschaftliches Kolloquium 10 Jahre ZAFT
08.03.2010 Feierliche Amtseinführung des neuen Rektors Prof. Dr.-Ing. habil. Roland Stenzel
23.03.2010 Wahl von Prof. Dr. rer. nat. Toralf Trautmann zum Prorektor für Forschung und
Entwicklung und von Prof. Dr. sc. oec. Horst Beidatsch zum Prorektor für Lehre
und Studium
Juli 2010
Auswahl eines Slogan für die HTW Dresden: „Praktisch mehr erreichen“
06.10.2010 Erster Tag der Forschung an der HTW Dresden
24.02.2011 Gründung des Career Service Center an der HTW Dresden
April 2011
Das Alumni-Portal und die Facebook-Fanpage der HTW Dresden gehen online
29.06.2011
Gründung des Fördervereins der HTW Dresden
Oktober 2011Rekordbewerberzahlen zum Wintersemester 2011/12 und Auftakt zum Studium
Integrale an der HTW Dresden
24.11.2011
Vergabe der ersten Deutschlandstipendien an der HTW Dresden
16.-20.07.2012 Festwoche zum zwanzigjährigen Hochschuljubiläum mit erstem hochschulweiten Alumni-Treffen und Hochschulfest
Festprogramm
20 Jahre HTW Dresden
92 / 93
Festprogramm // Impressum
Festkonzert des Kammerorchesters ohne Dirigenten
und des Bläserkollegiums Dresden am 17. Juni 2012
Herausgeber
Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden
Erscheinungsdatum
Juli 2012
Redaktion
Prof. Dr. Toralf Trautmann
Dipl.-Ing. Bärbel Heider
Dipl.-Bibl. (FH) Petra-Sibylle Stenzel
Prof. Dr. Ralph Sonntag
Dr. Nicole Völtz
Besucher zur
Dresdner Langen Nacht
der Wissenschaften
an der HTW Dresden
BILDnachweis
HTW Dresden, Peter Sebb
Vorführung des Multikopters
zum 3. Tag der Forschung an der
HTW Dresden am 6. Juni 2012
06.06.2012
dies academicus mit Tag der Forschung
und Hochschulsportfest
Druck
Druckerei Mißbach
www.missbach.de
17.06.2012
Festkonzert des Bläserkollegiums Dresden e. V.
und des Kammerorchesters ohne Dirigenten e. V.
Auflage
1.500
Gedruckt auf Inapa Infinity Silk, FSC zertifiziert
06.07.2012
10. Dresdner Lange Nacht der Wissenschaften
an der HTW Dresden
16.07.2012
Festakt
20.07.2012
Erstes hochschulweites Alumni-Treffen
und Hochschulfest
Layout
WERKSTATT X . Michael Voigt
www.werkstatt-x.de
Das Sieger-Team des FuSSballturnieres
beim Sportfest der HTW Dresden 2012
Kontakt/Bestellung
Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Dipl.-Ing. Bärbel Heider
PF 120701, D-01008 Dresden
Tel.: 0351 462-2312
[email protected]
www.htw-dresden.de
20 Jahre HTW Dresden
20 Jahre HTW Dresden
20 Jahre HTW Dresden
Studenten, Professoren und Mitarbeiter der HTW Dresden vor
dem Zentralgebäude der HTW Dresden und am Campus Pillnitz
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