Festschrift - HTW Dresden
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Festschrift - HTW Dresden
20 Jahre HTW Dresden 02 / 03 GruSSwort Rektor 20 Jahre Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden M it der Übergabe der Gründungsurkunde der HTW Dresden am 16. Juli 1992 durch den damaligen Staatsminister Prof. Dr. Meyer an den Gründungsrektor Prof. Dr. Braun und der Berufung der ersten 23 Professoren begann die überaus erfolgreiche Geschichte unserer Hochschule. In den folgenden Jahren wurde die HTW Dresden unter den Rektoren Prof. Dr. Otto und Prof. Dr. Neumann kontinuierlich ausgebaut und zu einer anerkannten Lehrund Forschungseinrichtung entwickelt. ben mehr als 13.000 Absolventen unsere Hochschule verlassen und arbeiten sehr erfolgreich in verschiedensten Unternehmen und Einrichtungen weltweit. Die positiven Rückmeldungen, die wir regelmäßig von unseren Alumni erhalten, bestätigen unseren gewählten Weg sehr deutlich. Mit der Verabschiedung des Entwicklungsplans der HTW Dresden bis zum Jahr 2020 hat sich die Hochschule ein tragfähiges Konzept und einen Rahmenplan für die zukünftige Entwicklung gegeben. Meine Tätigkeit als Hochschullehrer an der HTW begann mit der Aufnahme des Lehrbetriebes im Wintersemester 1992/93. Ich hatte die Möglichkeit, am Aufbau der neuen Hochschule von Anfang an mitzuwirken. Zunächst wurden Studiengänge konzipiert, das eigene Lehrgebiet profiliert sowie Forschungsprojekte gestartet und Ausrüstungen beschafft. Die übersichtlichen Verwaltungsstrukturen, aber auch die großzügigen Fördermaßnahmen waren dabei sehr hilfreich. Später konnte ich im Rahmen der akademischen Selbstverwaltung als Dekan sowie als Prorektor für Forschung und Entwicklung aktiv die Geschicke der Hochschule mitbestimmen. Als Rektor obliegt mir nun die Gesamtleitung der HTW. Die Erfolge unserer Hochschule in den 20 Jahren ihres Bestehens waren nur durch ein hohes, über ein normales Maß hinausgehendes Engagement jedes Einzelnen möglich. Ob Studierende, Mitarbeiter oder Professoren, alle sind an ihrem Platz für das Funktionieren einer solchen komplexen Einrichtung unentbehrlich. Dafür möchte ich allen herzlich danken. Beispielhaft dafür stehen die 20 Personen, die in der Festschrift vorgestellt werden. Sie haben in den vergangenen 20 Jahren am Aufbau und an der Entwicklung der HTW Dresden mitgewirkt oder sind als Absolvent der Hochschule verbunden. Mein Dank gilt auch denjenigen, die unsere Hochschule auf ihrem bisherigen Weg begleiteten und ihr Sympathie, Hilfe und Unterstützung zuteilwerden ließen, verbunden mit der Hoffnung, dass dies auch in der Zukunft so sein wird. Die HTW Dresden hat in den vergangenen Jahren ihr ausgeprägtes ingenieur- und wirtschaftswissenschaftliches Profil in Lehre und Forschung, ergänzt durch künstlerische Bereiche, weiter ausgebaut. Sie ist eine regional verankerte und international orientierte Hochschule mit einem breiten Angebot an praxisorientierten Studiengängen in Kombination mit einer Vielfalt an Erfahrungen in der anwendungsorientierten Forschung. Unser Slogan „Praktisch mehr erreichen" unterstreicht treffend diese Ausrichtung. Inzwischen ha- Prof. Dr.-Ing. habil. Roland Stenzel Rektor der HTW Dresden 20 Jahre HTW Dresden 04 / 05 GruSSwort Staatsministerin // Oberbürgermeisterin abzustimmen. Erneut ist verstärkt eine Zusammenarbeit der Hochschulen, insbesondere in den Wissenschaftsregionen, angezeigt. Die Gründe scheinen, von außen gesehen, ähnlich gelagert. Die demografische Entwicklung wurde seinerzeit ebenso als Sachzwang benannt wie die enge Haushaltslage des Freistaates. 20 Jahre sind so rasch verstrichen, man könnte annehmen, die Gründung der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden liege erst wenige Tage zurück. Der Blick in den Fundus zeigt, dass sich auch die Themen von damals und heute ähneln. Drei Monate bevor am 16. Juli 1992 dem Gründungsrektor Prof. Dr. Wolfgang Braun die Urkunde des Ministerpräsidenten des Freistaates Sachsen Prof. Dr. Kurt Biedenkopf über die Gründung der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden (FH) übergeben wurde, war das Sächsische Hochschulstrukturgesetz in Kraft getreten. Während nach der Neukonstituierung des Freistaates Sachsen noch die personelle Erneuerung fast alle Kräfte forderte, wurden mit diesem Gesetz gleichzeitig nicht nur die Verantwortlichkeiten für die Vorgängereinrichtungen festgelegt: Die Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden hatte unter anderem gemeinsam mit der Technischen Universität Dresden die Aufgaben der Hochschule für Verkehrswesen „Friedrich List“ zu übernehmen. Den Hochschulen wurden auch spezifische Fachgebiete zugeschrieben: An der HTW reichten sie von Architektur bis Wirtschaftsingenieurwesen. Welch großer Einsatz seinerzeit von allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gefordert wurde, aber auch mit welchem Enthusiasmus die Aufgabe des vom damaligen Staatsminister Prof. Dr. Hans Joachim Meyer beschriebenen „Erneuern und Bewahren“ angegangen wurde, wird beim Studium der Quellen hautnah spürbar. Auch heute geht es um Strukturveränderungen. Wie seinerzeit bei der Zuordnung der Fächer und beispielsweise der Zusammenarbeit mit der TU Dresden bei der Übernahme der Aufgaben der Verkehrshochschule stehen wir desgleichen gegenwärtig davor, landesweit das Fächerangebot zu sichten und zeitgemäß aufeinander Das ist aber nur eine Seite, die heute wie damals „Geld nur gegen Reformen“ verrechnen will. Allein „finanzpolitische Überlegungen“ können aber, wie es Staatsminister Prof. Dr. Meyer anfangs der 90‘er Jahre formulierte, „keine fachübergreifende Zuständigkeit beanspruchen“. Solchen fehlleitenden Vorstellungen ist nach Prof. Meyer, der in Humboldt’scher Tradition die Weichen für die Wissenschaftsentwicklung Sachsens gestellt hat, die „zukunftssichernde, also hoch wichtige und mithin unverzichtbare Aufgabe“ entgegenzuhalten, die unsere Hochschulen zu erfüllen haben. Von ihren Arbeitsergebnissen hängen unsere Gesundheit, unser Wohlstand, unsere gesellschaftliche Entwicklung ab. Sie sind notwendige „Zentren geistigen Lebens und öffentlicher Debatte“. Hier liegen damals wie heute die Schwerpunkte und fordern viel: Die Zukunftsfähigkeit unter Besinnung auf die begrenzten Ressourcen zu sichern, dazu Prioritäten zu bestimmen und damit für eine weitere Profilierung im gesamtgesellschaftlichen Interesse zu sorgen. Es zählt zur Tradition der HTW Dresden als Hochschule der Angewandten Wissenschaften, diesen Weg ausgesprochen solide und kontinuierlich, abseits hektischer Moden und kurzlebiger Branchenzyklen, gleichwohl bedarfsgerecht zu beschreiten. Ihre in jeder Hinsicht bestens aufgestellten Studienangebote, eine Spitzenreiterrolle in der Angewandten Forschung oder in der „Gründerförderung“ lassen die 20-Jährige jugendfrisch erstehen. Ich freue mich, in der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden und Ihrem Rektor Magnifizenz Professor Dr. Roland Stenzel einen zugkräftigen Partner zum weiteren Ausbau unseres gemeinsamen Freistaates an der Seite zu wissen. Sabine von Schorlemer Sächsische Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst „Die Zukunft soll man nicht voraussehen wollen, sondern möglich machen.“ M it diesem Zitat des französischen Schriftstellers Antoine de Saint-Exupéry gratuliere ich herzlich zum 20. Jahrestag der Gründung der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden. Trotz des vergleichsweise jungen Jubiläums kann die Hochschule auf eine beeindruckende Erfolgsgeschichte zurückblicken. Seit 1992 wurde das Fächerangebot kontinuierlich ausgebaut, ist die Anzahl an Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie Studierenden stetig gestiegen und hat sich die Zusammenarbeit zwischen Theorie und Praxis weiter vertieft. Die HTW bietet einerseits hohe Synergieeffekte zwischen den einzelnen Fachrichtungen, ermöglicht andererseits auch eine persönliche Atmosphäre des Lehrens und Lernens. Abgerundet wird dieses anwendungsorientierte, interdisziplinäre Forschungsprofil durch die moderne Ausstattung und die zahlreichen nationalen wie internationalen Kooperationen. Wirtschaft und Wissenschaft arbeiten hier eng zusammen, Forschung und Lehre gehen Hand in Hand. Der erfolgreiche Brückenschlag zwischen Tradition und Innovation ist dabei zu einem wichtigen Eckpfeiler des Wirtschafts- und Technologiestandorts der sächsischen Landeshauptstadt geworden. So verwundert es auch nicht, dass die HTW mittlerweile zu den besten Fachhochschulen in den neuen Bundesländern zählt. In ihren über 40 Studiengängen bildet sie wichtige Fachkräfte aus, die mehr denn je dringend benötigt werden. Gerade hier in Dresden, wo Industrie und Handwerk mit ihrem Erfindergeist und ihrem unternehmerischen Können beeindrucken, ist dies ein unschätzbarer Standortvorteil. Und Dresden baut diesen Standortvorteil weiter aus. Bildung hat oberste Priorität in unserer Stadt. Zusätzlich gibt es ein passendes Umfeld für attraktives Forschen, Arbeiten und Leben. So soll die Landeshauptstadt auch zukünftig ein Ort des Wissens und Könnens sein, an dem sich Wissenschaft und Forschung wohlfühlen, weil sie ein wichtiger Teil der Identität der Stadt sind. Ich danke allen, die dazu beigetragen haben, den Ruf und das Ansehen dieser Hochschule weit über unsere Grenzen hinaus zu mehren und sie zu einem wichtigen Impulsgeber für die sächsische Landeshauptstadt und die gesamte Region gemacht haben. Lassen Sie uns gemeinsam eine erfolgreiche Zukunft der HTW nicht nur voraussehen, sondern ermöglichen. Helma Orosz Oberbürgermeisterin der Landeshauptstadt Dresden 20 Jahre HTW Dresden I m Namen der Mitglieder des Hochschulrates darf ich unsere herzlichen Grüße und den besten Dank an all jene übermitteln, die sich in den vergangenen Jahren um unsere Hochschule verdient gemacht haben. Wir könnten heute nicht so selbstbewusst und stolz auftreten, wenn es nicht ihr Engagement, ihre Leidenschaft und ihr im Ziel vereinten Zusammenhalt gegeben hätte. In diesen Dank schließe ich ausdrücklich alle ein. So gut aufgestellt werden wir auch die Zukunft meistern, die ich kurz umreißen möchte. Wir werden vor dem Hintergrund der zunehmenden informationstechnischen Verknüpfung der Welt einen epochalen Wandel erleben. Wir werden uns relativ rasch wegbewegen von mechanischen Hierarchien hin zu prozessorientierten, systemisch offenen Vernetzungen von Kompetenzzellen, die sich durch hohe Kreativität und Schwarmintelligenz auszeichnen werden. Es wird eine – der zunehmenden Geschwindigkeit der Veränderungen geschuldet – unglaublich marktgetriebene Wettbewerbsintensität geben, die nicht ohne Auswirkung auf unsere Gesellschaft und damit auf unsere Ausbildung bleiben wird. Mit der unserer Hochschule gegebenen kreativen, ingenieurtechnischen und wirtschaftswissenschaftlichen Kompetenz werden wir uns der Herausforderung stellen können, die sich auch mit der Ausprägung sozialer Kompetenz zu verbinden hat. Wir werden in unserer Ausbildung darauf achten, dass wir die Balancen zu beiden vorgenannten Polen austarieren, weil dies die Gesellschaft zusammenhält, weil dies die Arbeitswelt von morgen bestimmen wird, wo es eben nicht mehr nur um die Profilierung der eigenen Person gehen wird. 06 / 07 GruSSwort Inhalt Vorsitzender des Hochschulrates der HTW Dresden Wir haben die uns anvertrauten jungen Menschen auf eine Arbeitswelt vorzubereiten, bei der die Wechselbeziehung von Arbeit und Leben zunehmend instabiler wird. Der Zugang zum Arbeitsmarkt der eingangs beschriebenen Zukunftstechnologien wird deutlich höher liegen als heute wahrgenommen. Darauf werden wir uns einstellen, darauf werden wir unsere HTW weiter ausrichten, dies wird unser Tun und Handeln bestimmen. Für unsere Studenten heißt das zugleich, es geht nicht nur um das Bestehen, sondern um das Verstehen. Unsere HTW ist gut aufgestellt, wir werden die Herausforderungen annehmen und gemeinsam in Wahrnehmung unserer Verantwortung für die Gesellschaft mit Erfolg meistern. Davon bin ich überzeugt und dazu wünsche ich uns allen Kreativität, Kompetenz und Leidenschaft. 03 Grussworte 09 Geschichte HTW Dresden 19 Fakultäten 20 24 28 32 36 40 44 50 Fakultät Bauingenieurwesen/Architektur Fakultät Elektrotechnik Fakultät Geoinformation Fakultät Gestaltung Fakultät Informatik/Mathematik Fakultät Landbau/Landespflege Fakultät Maschinenbau/Verfahrenstechnik Fakultät Wirtschaftswissenschaften 57 Dezernate und zentrale Einrichtungen Prof. Dr. sc. techn. Reinhard Erfurth Vorsitzender des Hochschulrates der HTW Dresden Chronik // 20 JAhre 08 18 56 70 80 84 90 1992 1993 1994 – 1998 2000 – 2002 2003 – 2006 2007 – 2009 2010 – 2012 71 Forschung und Technologietransfer 81 Internationale Beziehungen 85 Hochschulleben 91 Festprogramm 98 Impressum 20 Jahre HTW Dresden GEschichte HTW Dresden Gründung und Entwicklung 08 / 09 1992 11.03.1992 Konstituierung der Gründungskommission der Hochschule 01.07.1992 Berufung des Gründungsrektors Prof. Dr. Wolfgang Braun durch den Sächsischen Staatsminister für Wissenschaft und Kunst Prof. Dr. Joachim Meyer 16.07.1992 Gründung der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden (FH) und des Forschungsinstituts für Fahrzeugtechnik (FiF). Berufung der ersten 23 Professoren 17.07.1992 Wahl von Prof. Dr.-Ing. habil. Oltwig Pigors zum Prorektor für Struk- turfragen, Hochschulentwicklung und Forschung und von Prof. Dr. oec. habil. Werner Schubert zum Prorektor für Lehre und Studium durch die Gründungskommission. Dr.-Ing. Hannes Neumann amtiert als Kanzler 30.09.1992 Auflösung der Hochschule für Verkehrswesen „Friedrich List“ 01.10.1992 Beginn des Studienbetriebs an der HTW Dresden, Gründung der Hochschulbibliothek 09.12.1992 Einweihung der neuen Labore für den Fachbereich Vermessungswesen/Kartographie Geschichte Htw dresden 20 Jahre HTW Dresden 10 / 11 GEschichte HTW Dresden Gründung und Entwicklung Konstituierende Sitzung der Gründungskommission am 11. März 1992 Feierliche Immatrikulation des ersten Studienjahrgangs Anfang Oktober 1992 Gründungsurkunde der HTW Dresden vom 16. Juli 1992 Entwicklung des Studienangebots 20 Jahre HTW Dresden Lehre auf höchstem Niveau und anwendungsorientierte Forschung, ein intensiver Praxisbezug und Internationalität sind Merkmale der erstklassigen Ausbildung und Forschung an der HTW Dresden. Die HTW Dresden ist zwar keine altehrwürdige Universität, kann aber auf eine bewegte zwanzigjährige Geschichte zurückblicken. Als zweitgrößte Hochschule in der sächsischen Landeshauptstadt bietet sie mit über 40 Diplom-, Bachelor-, Master- und zwei Fernstudiengängen an acht Fakultäten ein weit gefächertes Angebot. Die HTW Dresden ist eine Hochschule mit einem ausgeprägten ingenieur- und wirtschaftswissenschaftlichen Profil, ergänzt um künstlerische Kompetenzen. Gründung und Aufbau Mit ihrer Gründung übernahm die HTW Dresden ein Teil der Gebäude und Anlagen der Hochschule für Verkehrswesen „Friedrich List” (HfV). Die HfV wurde im Zuge der Neustrukturierung der sächsischen Hochschullandschaft aufgelöst und ein Teil in die neu zu schaffende Fakultät für Verkehrswesen und Verkehrssystemtechnik der Technischen Universität Dresden überführt. Der verbleibende Teil sollte für den Aufbau einer Fachhochschule, der HTW Dresden, genutzt werden. Zudem gliederte die HTW Dresden nach Auflösung der Ingenieurschule für Geodäsie und Kartographie Dresden (IGK) die Ressourcen der IGK in ihren Fachbereich Vermessungswesen/Kartographie ein. Im März 1992 konstituierte sich die Gründungskommission der Hochschule, die innerhalb kurzer Zeit die Fachbereiche und Verwaltungsstrukturen aufbaute, Studienpläne sowie Studien- und Prüfungsordnungen erarbeitete. Zum Gründungsdirektor der HTW Dresden wurde Prof. Dr. Wolfgang Braun, Rektor der Fachhochschule Albstadt-Sigmaringen, durch das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst berufen. Am 16. Juli 1992 erfolgte die feierliche Gründung der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden. Nach der kurzen, aber umfangreichen Vorbereitungsphase nahm die HTW Dresden Anfang Oktober 1992 den Studienbetrieb auf. Die rund 1.000 immatrikulierten Studenten setzten sich aus 400 Direktstudenten, 100 Fernstudenten sowie 300 Aufbaustudenten und 185 ehemaligen IGK-Studenten zusammen. Die Studierenden konnten zunächst zwischen 15 Direktstudiengängen wählen: Verkehrs- und Tiefbau, Konstruktiver Ingenieurbau, Architektur, Elektrotechnik, Informatik, Wirtschaftsinformatik, Allgemeiner Maschinenbau/Konstruktionstechnik, Fahrzeugtechnik (Kraftfahrzeug-/Baumaschinen- und Mobiltechnik), Produktionstechnik (Maschinen-, Fahrzeug- und Elektromaschinenbau/ Management), Chemieingenieurwesen/Umwelttechnik, Vermessungswesen, Kartographie, Wirtschaftsingenieurwesen und Betriebswirtschaft. Für Studierende der ehemaligen Dresdner Ingenieurschule bestand die Möglichkeit, ein viersemestriges Aufbaustudium in acht Studiengängen zu absolvieren. IGK-Absolventen der Geodäsie und Kartographie konnten in einem zweisemestrigen Fernstudium ihr Fachhochschuldiplom erlangen. Bereits drei Jahre nach ihrer Gründung erreichte die HTW Dresden ihre Zielgröße von 4.000 Studierenden. Die Fachbereiche waren 1993 um die Fachbereiche Landbau/Landespflege und Gestaltung und damit das Studienangebot um neue Studiengänge erweitert worden. Seit ihrer Gründung stellt die HTW Dresden Studieninteressenten zweimal im Jahr am „Tag der offenen Tür“ ihr Studienangebot vor. Die Hochschule hält an diesen Tagen für Schüler, Eltern und Lehrer umfangreiche Informationen über und um das Studium an der HTW Dresden bereit, während Interessierte das Hochschulgeschehen „live“ bei einem „Schnupperstudium“ erleben können. Bei einem Rundgang durch die Labore können sich die Gäste von der praxisnahen Ausbildung und den Kapazitäten für die anwendungsorientierte Forschung überzeugen. Die Nachfrage nach Studienplätzen ist ungebrochen hoch, viele Studiengänge sind mittlerweile zulassungsbeschränkt. Zum Wintersemester 2011/12 verzeichnete die HTW Dresden mit 5.400 Interessenten für die angebotenen 1.400 Studienplätze die höchsten Bewerberzahlen seit ihrer Gründung. Der Großteil der über 5.400 Studierenden an der HTW Dresden ist an den Fakultäten Wirtschaftswissenschaften, Maschinenbau/ Verfahrenstechnik und Informatik/Mathematik, Elektrotechnik sowie Bauingenieurwesen/Architektur eingeschrieben. Sie bieten die Studiengänge Architektur, Bauingenieurwesen, Elektrotechnik, Computertechnik/Automatisierungstechnik, Kommunikationstechnik, Mechatronik, Informatik, Medieninformatik, Wirtschaftsinformatik, Angewandte Informationstechnologien, Allgemeiner Maschinenbau, Produktionstechnik, Fahrzeugtechnik, Chemieingenieurwesen, Betriebswirtschaftslehre, International Business, Management mittelständischer Unternehmen und Wirtschaftsingenieurwesen an. Doch auch die kleineren Fakultäten Landbau/Landespflege, Geoinformation und Gestaltung genießen einen exzellenten Ruf und bieten mit den Studiengängen Agrarwirtschaft, Gartenbau, Umweltmonitoring/ Umweltanalyse, Landschafts- und Freiraumentwicklung, Geoinfor- Die Friedrich-List-Tafel im Treppenhaus der HTW Dresden mation und Vermessungswesen bzw. Kartografie, Geoinformation und Management und Produktgestaltung unter den sächsischen Fachhochschulen zum Teil einmalige Studienmöglichkeiten. Insgesamt stehen Studienbewerbern über 40 Diplom-, Bachelorund Masterstudiengänge sowie zwei Fernstudiengänge zur Auswahl. Mit acht Fakultäten, 174 Professoren und den über 5.000 Studierenden ist die Hochschule einerseits groß genug, um die Vernetzung der verschiedenen Disziplinen mit hohen Synergieeffekten erfolgreich zu praktizieren. Andererseits ist sie aber noch so überschaubar, dass viel Raum für den persönlichen Dialog bleibt. Hervorragend ausgestattete Labore und ein hoher Praxisanteil sprechen für ein Studium an der HTW Dresden. Ein gutes Betreuungsverhältnis ermöglicht, dass in kleinen Gruppen gearbeitet werden kann und die Studierenden ihr Studium in der Regelzeit abschließen können. Engagierte und hochmotivierte Hochschullehrer und Mitarbeiter vermitteln ihnen nicht nur reine Fach- und Methodenkompetenzen, auch Schlüsselqualifikationen nehmen in der Ausbildung eine wichtige Rolle ein. Zusammengenommen garantiert dies den Studierenden eine Ausbildung, die den steigenden Anforderungen des Arbeitsmarkts gerecht wird. Absolventen der HTW Dresden sind bei den Personalchefs deutscher Unternehmen aufgrund ihrer praxisnahen Ausbildung sehr beliebt. Um auch den Übergang vom Studium ins Berufsleben zu fördern und Kontakte zwischen Unternehmen, Studierenden und Absolventen zu knüpfen, veranstaltet die HTW Dresden einmal im Jahr eine hochschuleigene Firmenkontaktmesse meet@htw-dresden. Daneben organisiert der Career Service der Hochschule Workshops zu Schlüsselqualifikationen und vermittelt Stellen- und Praktika-Angebote. 20 Jahre HTW Dresden 12 / 13 GEschichte HTW Dresden Gründung und Entwicklung Verleihung der Ehrensenatorwürde an Prof. Dr.-Ing. Prof. h. c. Hannes Neumann für seine Verdienste beim Aufbau und bei der Entwicklung der Hochschule als Kanzler (1992-2003) und Rektor (2003-2010) Feierliche Immatrikulation der Studentinnen und Studenten zum Wintersemester 2011/12 Die Hochschulleitung (v. l. n. r.): Prof. Dr. rer. nat. Toralf Trautmann (Prorektor für Forschung und Entwicklung), Dipl.-Ing. Monika Niehues (Kanzlerin), Prof. Dr.-Ing. habil. Roland Stenzel (Rektor), Prof. Dr. oec. Horst Beidatsch (Prorektor für Lehre und Studium) Ausbau anwendungsorientierter Forschung Erweiterung von Kooperationen Festigung internationaler Kontakte Die HTW Dresden betreibt eine anwendungsorientierte, interdisziplinäre Forschung, die sich am Profil der Hochschule orientiert. Forschung und Lehre werden in den vier Profillinien Nachhaltige Lebensgrundlagen, Mobilsysteme und Mechatronik, Informationssysteme sowie Unternehmensführung und Gründung gebündelt. Der wissenschaftliche Nachwuchs wird durch kooperative Promotionsverfahren gefördert. Die Hochschule ist in ein Netzwerk von Unternehmen, Interessensvertretungen, Verbänden und wissenschaftlichen Einrichtungen eingebunden. Dabei unterstützt das Zentrum für angewandte Forschung und Technologie e. V. (ZAFT) die enge Zusammenarbeit mit Unternehmen in der Region sowie die Verbindung mit Technologiezentren, Kammern und Verbänden. Das ZAFT ist eine juristisch selbstständige Einrichtung, die durch eine Kooperationsvereinbarung mit der Hochschule verbunden ist. Es fasst vorhandene Forschungskapazitäten zusammen, um das Auffinden von fachübergreifenden innovativen Lösungen zu erleichtern. Gemeinsam mit der Hochschule gewährleistet das ZAFT die professionelle Abwicklung von Forschungsprojekten. Die HTW Dresden ist bundesweit eine der gründungsstärksten Hochschulen. Die Gründungsschmiede hilft Studierenden, Absolventen und Hochschulmitarbeitern bei der Umsetzung ihrer Geschäftsideen und bereitet sie auf eine selbständige Tätigkeit vor. Durch Kooperationsvereinbarungen mit dem Bund junger Unternehmer (BJU) und dem Bundesverband für Mittelständische Wirtschaft (BVMW) fließen Praxiserfahrungen von Unternehmern auch in die Lehre ein. Eine Schnittstelle zwischen den Studierenden und dem sächsischen Mittelstand bildet das Mentoringnetzwerk Mittelstand, welches Kontakte zwischen beiden Seiten knüpft. Beratungsleistungen für mittelständische Unternehmen bietet das Zentrum für Mittelstand an der Fakultät Wirtschaftswissenschaften insbesondere in den Bereichen Unternehmensführung und Strategie, Finanzen, Vertrieb, Organisation und Prozesse sowie Personal. Zusammen mit der Westsächsischen Hochschule Zwickau und dem Institut für nachhaltige Unternehmensführung und Ressourcenplanung führt das Zentrum für Mittelstand Nachhaltigkeitschecks für Unternehmen durch. Die HTW Dresden pflegt umfangreiche Kontakte zu Hochschulen in Osteuropa wie Brno, Budapest, Gdansk, Moskau, Prag, Liberec, Sofia, Warschau und Zilina, die z. T. auf die langjährige internationale Zusammenarbeit der HfV mit diesen Institutionen zurückgehen. Es bestehen aber auch zahlreiche Kooperationsvereinbarungen in Lehre und Forschung zu Hochschulen in Großbritannien, Finnland, Norwegen, Schweden, Frankreich, Österreich, Schweiz, Griechenland, Australien, Indien, Südkorea und Indonesien. Eine enge Zusammenarbeit in Forschung und Lehre hat sich vor allem mit der Volksrepublik China entwickelt. Seit 1996 existiert eine Kooperationsvereinbarung mit dem Hangzhou Institut für Angewandte Technologie (HIAT). Die HTW Dresden unterstützt den Ausbau des HIAT zur Fachhochschule nach deutschem Vorbild. Die HTW Dresden pflegt jedoch nicht nur eine enge Zusammenarbeit mit ausländischen Hochschulen. Auch die Kooperation mit Hochschulen gleicher Ausrichtung in Deutschland bzw. Sachsen spielt eine große Rolle. So gründete die HTW Dresden 2009 zusammen mit der FH Aachen, der HTW Berlin, den Hochschulen Darmstadt, Esslingen und Karlsruhe die bundesweite HochschulAllianz für Angewandte Wissenschaften (HAWtech). Ziel der sechs Hochschulen ist es, ihre Zusammenarbeit in Lehre und Forschung zu intensivieren, Synergien zu nutzen und den Austausch und die Mobilität der Studierenden zu fördern. Auf auch dem Gebiet der Weiterbildung ist die HAWtech aktiv und bietet einen berufsbegleitenden Masterstudiengang „Regenerative Energien“ an, der an allen sechs Hochschulen studiert werden kann. Als Gastgeber für hochschulübergreifende Tagungen und Konferenzen unterstützt die HTW Dresden den wissenschaftlichen Gedankenaustausch und die Zusammenarbeit der Hochschulen auf der Verwaltungsebene. Ausblick Der Ende 2011 verabschiedete Hochschulentwicklungsplan 2020 zeigt die Richtung für die nächsten Jahre. Die HTW Dresden wird ihr ausgeprägtes eigenständiges ingenieur- und wirtschaftswissenschaftliches Profil bewahren und zukunftsorientiert weiterentwickeln. Damit wird dem in den kommenden Jahren zu erwartenden Fachkräftebedarf vor allem im MINT-Bereich entsprochen. Der Slogan der HTW Dresden „Praktisch mehr erreichen" unterstreicht die Zielrichtung. 20 Jahre HTW Dresden GEschichte HTW Dresden 20 Jahre – 20 Köpfe Rückblickend schaue ich auf … Für die Zukunft der HTW Dresden wünsche ich mir … einen erfolgreichen Neuaufbau unserer Hochschule. Mit der Hochschulgründung haben wir in den ersten Jahren die Voraussetzungen für eine angewandte Lehre und Forschung in allen Fakultäten geschaffen. Durch umfangreiche Baumaßnahmen und Investitionen – Neubau und Rekonstruktion im Volumen von über 100 Millionen Euro – konnten wir unsere Entwicklungsziele in Lehre, Forschung und beim Aufbau einer modernen leistungsfähigen Hochschulverwaltung umsetzen. Die HTW Dresden entwickelte sich durch das engagierte Wirken vieler Mitarbeiter zu einer der führenden technisch orientierten Hochschulen der angewandten Wissenschaften in Deutschland. Bester Beweis für die Leistungsfähigkeit unserer Hochschule ist der anerkannt erfolgreiche Einsatz unserer Absolventen in der Praxis. die Weiterführung der profilbestimmenden Linien in der Lehre und Forschung, damit unsere Hochschule auch weiterhin anerkannter Partner der Wirtschaft bleibt. Bezüglich der baulichen Entwicklungen und der Investitionen an den beiden Standorten sind die geplanten Ergänzungen abzuschließen. Mein wichtigster Wunsch ist aber, dass der Hochschule die für diese Aufgaben notwendigen Ressourcen – personell, finanziell und baulich – mit hoher Planungssicherheit durch den Freistaat Sachsen zur Verfügung gestellt werden. Was man über mich privat wissen muss … Nach dem Studium, der wissenschaftlichen Ausbildung und meiner Tätigkeit in der Industrie gab man mir die Möglichkeit, die HTW Dresden seit der Gründung im Jahre 1992 mit aufzubauen und zu gestalten. Diese zwanzigjährige Tätigkeit als Kanzler, Rektor und immer auch als Hochschullehrer waren die erfolgreichsten und schönsten Jahre meiner beruflichen Tätigkeit seit meinem Eintritt in das Berufsleben als Diplomingenieur im Jahr 1970. Prof. Dr. Prof. h. c. Hannes Neumann hat wesentlichen Anteil am Aufbau und an der Entwicklung der HTW Dresden. Mit Gründung der Hochschule übernahm er das Amt des Kanzlers, das er bis 2003 ausübte. Von 2003 bis 2010 bestimmte er die Hochschulentwicklung als Rektor mit. Neben seiner Tätigkeit in der akademischen Selbstverwaltung war er immer auch in der Lehre im Fach Maschinenelemente/Konstruktionstechnik aktiv. Heute wirkt und engagiert sich Prof. Neumann als Vorsitzender des Fördervereins der HTW Dresden für die Hochschule. 14 / 15 20 Jahre HTW Dresden 16 / 17 GEschichte HTW Dresden Gebäude Campus Pillnitz mit Blick auf das Seminargebäude am Pillnitzer Platz 1 Labor für das Grundpraktikum Allgemeine und Analytische Chemie im Laborgebäude Natur- und Ingenieurwissenschaften Campus Friedrich-List-Platz mit Blick auf Seminargebäude und Bibliothek Eine Hochschule – zwei einzigartige Campus Aufgrund umfangreicher Sanierungsmaßnahmen in den letzten Jahren verfügt die HTW Dresden über modern ausgestattete Hörsäle, Seminarräume und Laboreinrichtungen. Die zwei Hochschulcampus zeichnen sich zudem durch ihre attraktive Lage aus. Während der Campus Friedrich-List-Platz direkt im Stadtzentrum liegt, ist die Fakultät Landbau/Landespflege am „grünen“ Campus Pillnitz in unmittelbarer Nähe zum Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie und zum Julius-Kühn-Institut angesiedelt. Mit ihrer Gründung übernahm die HTW Dresden 1992 von der Hochschule für Verkehrswesen das Zentrale Institutsgebäude, Seminargebäude, Technik-Gebäude, die Mensa in der Reichenbachstraße, die Studentenwohnheime sowie die Flächen zwischen Hochschulstraße, Strehlener Straße, Andreas-Schubert-Straße und Schnorrstraße. Damit erhielt sie einen geschlossenen Campus, den sie in den folgenden Jahren parallel zur wachsenden Studentenzahl ausbaute. So feierte die HTW Dresden im Juni 1993 das symbolische Richtfest für das ebenfalls übernommene Laborgebäude Schnorrstraße (LGS), in das die Fachbereiche Bauingenieurwesen/ Architektur, Elektrotechnik und Maschinenbau einzogen. Mitte der neunziger Jahre war ein Teil des Aufbaus der Hochschule abgeschlossen und es begannen umfassende Sanierungsarbeiten. Eine der ersten Maßnahmen waren die Sanierung und der Umbau der Mensa an der Reichenbachstraße unter der Trägerschaft des Studentenwerks Dresden, die im Juni 1997 feierlich übergeben werden konnte. Am zweiten Standort der HTW Dresden, dem Campus Pillnitz, begann man mit dem Umbau des architektonisch anspruchsvollen Lehrgebäudes am Pillnitzer Platz. Der ehemalige Küchentrakt im „Mitschurinbau“ wurde zum Laboratorium umgebaut. Außerdem entstand ein neues Hörsaalgebäude für die Studierenden. Im März 2000 feierte die Hochschule schließlich das Richtfest für ein neues Gewächshaus in Pillnitz. Die Fakultät Landbau/Landespflege und das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie nutzen das ca. 200 m2 große Funktionsgebäude und die damit verbundenen 1.000 m2 Hochglasfläche gemeinsam für Forschungen. Gebäudeerweiterungen und Neubauten Bauliche Entwicklungsplanung Am Campus Friedrich-List-Platz wurden 2001 die Erweiterungsarbeiten fortgesetzt. Im Dezember dieses Jahres wurde der Grundstein für das Laborgebäude Natur- und Ingenieurwissenschaften an der Andreas-Schubert-Straße gelegt. Bis 2003 entstand hier im Zentrum des Hochschulcampus ein repräsentatives Gebäude für die Ausbildung und Forschung. 2002 kam eine Modellwerkstatt in einem umgebauten Trafogebäude für die Fakultät Gestaltung hinzu. Nachdem bereits 1997 erste Gespräche für den Neubau der Bibliothek mit dem Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst geführt worden waren, begann 2004 das Bauvorhaben. Mit der Übergabe des Bibliotheksgebäudes im Dezember 2006 ist seither die „geistige Mitte“ des City Campus zwischen dem Laborgebäude Natur- und Ingenieurwissenschaften und dem Seminargebäude hergestellt. Zeitgleich wurden das Seminargebäude und das Zentralgebäude rekonstruiert und auf den neuesten technischen Stand gebracht, so dass auch hier gute Lern- und Arbeitsbedingungen für Studierende und Hochschulmitarbeiter vorherrschen. Im Zentralgebäude steht ein neu eingerichteter Präsentations- und Ausstellungsbereich für Veranstaltungen zur Verfügung. Im April 2011 wurde mit der Fahrzeughalle ein weiterer Neubau an die Hochschule übergeben. Sie wird von den Fakultäten Bauingenieurwesen/Architektur, Elektrotechnik, Maschinenbau/Verfahrenstechnik und Geoinformation genutzt, um Versuchsfahrzeuge unterzubringen bzw. dient sie den Fakultäten auch als Lagerhalle. Gegenwärtig ist ein Technikum im Bau, das als zukünftiges Laborund Lehrgebäude für Fahrzeugtechnik eine Fahrzeughalle, verschiedene Prüfstände, eine Brennstoffzelle, Werkstätten, Räume für die Lehre sowie Büros beherbergen soll. Um den Campus der HTW Dresden am Friedrich-List-Platz abzurunden, wird an einer baulichen Entwicklungsplanung für die Hochschule gearbeitet. Ziel ist dabei, den Kernbereich der Hochschule zu stärken. Wichtige Impulse hierzu liefert das Forschungsprojekt „Sustainable Campus HTW Dresden“, das ein Gesamtkonzept zur nachhaltigen Entwicklung von Gebäuden, Freiflächen und technischer Infrastruktur im Bereich des HTW-Campus entwirft. 20 Jahre HTW Dresden Fakultäten 18 / 19 1993 30.06.1993Richtfest zur Übernahme des Laborgebäudes Schnorrstraße Sept. 1993 Aufbau des Sprachenzentrums sowie des Bereichs Hochschulsport 01.10.1993 Einzug der Hochschulbibliothek in das sanierte Erdgeschoss des Zentralgebäudes Herbst 1993 Aufnahme des Studienbetriebs an den neu gegründeten Fachbereichen Pillnitz (Landespflege, Landwirtschaft, Gartenbau) und Gestaltung 13.12.1993 Bestellung von Prof. Dr.-Ing. Hannes Neumann zum Kanzler Bestätigung der Bezeichnungen für die acht Fachbereiche durch die Gründungskommission: Bauingenieurwesen/Architektur, Elektrotechnik/Automatisierungs technik, Gestaltung, Informatik/Angewandte Mathematik, Maschinenbau/ Verfahrenstechnik, Pillnitz, Vermessungswesen/Kartographie, Wirtschaftswissenschaften Fakultäten 20 Jahre HTW Dresden 20 / 21 Fakultäten Bauingenieurwesen/Architektur Vorlesung Architektur Utensilien bei der Planung Präsentation eines studentischen Entwurfs Geschichtliche Entwicklung Lehrprofil Forschung Mit der Gründung des Fachbereichs Bauingenieurwesen/Architektur 1992 wurde die Tradition des Bauwesens an der HTW Dresden fortgesetzt. Neu war dabei der Studiengang Architektur. Beide Studiengänge schlossen mit dem Titel Dipl.-Ing. (FH) ab. Um die Qualität der Ausbildung weiter zu erhöhen, wurde 2002 im Diplomstudiengang Bauingenieurwesen eine neue Studienordnung eingeführt. Zahlreiche Kontakte zu ausländischen Hochschulen ermöglichen den Studierenden, Studienabschnitte im Ausland zu absolvieren. Als Besonderheit ist im Studiengang Bauingenieurwesen die Möglichkeit zur Doppelqualifikation Dipl.-Ing. (FH) und B. Eng. innerhalb der Regelstudienzeit mit Teilstudium in England zu nennen. Die Einführung des postgradualen Masterstudiengangs Bauingenieurwesen im Jahr 2004 war mit großen Anstrengungen verbunden. Lehrveranstaltungen werden ausschließlich nachmittags durchgeführt und können auch im Teilzeitstudium belegt werden. Damit besteht die Möglichkeit, einer Teilzeitbeschäftigung nachzugehen. Es hat sich gezeigt, dass die Anforderungen zwar sehr hoch sind, das Masterstudium aber einen deutlichen Wissenszuwachs bringt. Mit dem Wintersemester 2005/2006 wurde die Studiengänge im Lehrbereich Architektur auf die Bachelor- und Masterstudiengänge mit den Abschlüssen Bachelor of Arts (B. A.) und Master of Arts (M. A.) umgestellt. Gleichzeitig erfolgte die Modularisierung der Studienordnungen. Beide Studiengänge wurden im Jahr 2007 akkreditiert. Studierende, die eine Masterausbildung absolvieren, erfüllen die Voraussetzung für die Aufnahme in die Architektenkammer. Im Lehrbereich Bauingenieurwesen bleibt unter Berücksichtigung der Forderung der Bauindustrie der Diplomstudiengang weiter bestehen. Mit Einführung der neuen modularisierten Studienordnung 2010 sind jedoch auch hier die Forderungen der Bologna-Beschlüsse umgesetzt worden. Die Lehrprofile in beiden Ausbildungsrichtungen sind breit gefächert und umfassen ein umfangreiches Spektrum der späteren Einsatzgebiete. Eine wissenschaftlich begründete und gleichzeitig praxisorientierte Lehre schafft beste Voraussetzungen für einen erfolgreichen Berufseinstieg. Studienberatungen, die individuelle Betreuung durch die Hochschullehrer, Tutorien in mehreren Fächern sowie die Einbeziehung des E-Learnings in die Ausbildung bilden gute Voraussetzungen für ein kompaktes Studium, das von den meisten Studierenden innerhalb der Regelstudienzeit absolviert wird. Unter Einbeziehung externer Fachleute, Mitwirkung von Vertretern der Städte und Gemeinden und in Zusammenarbeit mit Investoren und Nutzern unterstützt die Fakultät die Studierenden auf ihrem Weg zum akademischen Abschluss. Für die Ausbildung stehen 26 Hochschullehrer zur Verfügung, welche jährlich im Durchschnitt 30 Publikationen in Fachzeitschriften veröffentlichen. Die Ausbildungsbedingungen sind hervorragend. Das betrifft nicht nur die Seminar- und Vorlesungsräume, sondern auch die Ausrüstungen in den Laboratorien. So stehen neben einer Modellbauwerkstatt und einem Kabinett für künstlerische Gestaltung gut ausgerüstete Labore für Baustoffe, Geotechnik, Wasserwesen, Verkehrsbau sowie Bauwerks- und Modellmessungen zur Verfügung. Die Computerpools sind mit aktueller Software ausgerüstet und können von den Studierenden ganztägig genutzt werden. Im Rahmen des Forschungsprofils Nachhaltige Lebensgrundlagen werden vor allem in den Bereichen Geotechnik, Wasserwesen, Verkehrsbau und Baustoffe zahlreiche Projekte bearbeitet. In dem Projekt „Sustainable Campus HTW Dresden“ – initiiert vom Lehrbereich Architektur – sind verschiedene Bereiche der Hochschule eingebunden, welche an einem ehrgeizigen Programm zur Entwicklung einer nachhaltigen Hochschule arbeiten. Die Tagung „Radonsicheres Bauen“ wird seit sieben Jahren und das „Betonseminar“ seit 21 Jahren angeboten. Beide Veranstaltungen fügen sich in die Liste der anerkannten, zahlreichen Workshops, Kolloquien, Symposien und Tagungen der Fakultät ein. Diese finden auch zu den Kompetenzfeldern im Lehrbereich Architektur statt, z. B. zu Gender-Forschung (Frauen in der Architektur), Architekturgeschichte (kooperatives Promotionsvorhaben) sowie zu Städtebau und Stadtentwicklung mit regionalen Themenstellungen. Im Lehrbereich Bauingenieurwesen konzentrieren sich Forschungsaktivitäten z. B. auf folgende Bereiche: EU-Projekt im Bereich Geotechnik, BMBF-Projekte Wasserwesen, DFG-Projekte Wasserwesen, Baumechanik und Bauinformatik, Drittmittelforschung mit der regionalen Industrie in den Bereichen Baustoffe (Beton, Bitumen), Straßenbau, Geotechnik, Eisenbahnbau, Wasserwesen und Brückenbau. Zusätzlich bringen sich zahlreiche Hochschullehrer im Zentrum für angewandte Forschung und Technologie e. V. (ZAFT) der Hochschule ein. Kooperationen und Netzwerke Gegenwärtig bestehen zu etwa 20 Hochschulen wissenschaftliche Kontakte mit unterschiedlicher Intensität. In den vergangenen fünf Jahren sind neben traditionsreichen Kontakten zu Hochschulen in Großbritannien, den USA, Finnland, Bulgarien, Schweiz und Österreich neue Beziehungen zu Hochschulen in China und Angola hinzugekommen. Als sehr fruchtbringend werden gemeinsame Workshops mit Studierenden verschiedener Hochschulen eingeschätzt. Diese Form der Wissensvermittlung wird vor allem im Studiengang Architektur gepflegt. 20 Jahre HTW Dresden 22 / 23 Fakultäten Bauingenieurwesen/Architektur // 20 Jahre – 20 Köpfe Was man über mich privat wissen muss … Rückblickend schaue ich auf … Ich stamme aus einer Handwerkerfamilie und habe daher meinen beruflichen Weg mit einer Ausbildung im Baugewerbe begonnen. Da ich jedoch die Zusammenhänge verstehen und wissen wollte, „was den Bau im Innersten zusammenhält …“, reifte der Entschluss zu studieren, um Bauingenieur zu werden. 19 Jahre HTW Dresden zurück. Ein Glücksumstand für mich war meine Einstellung nach längerer Arbeitslosigkeit. Schnell fasste ich Fuß und arbeitete mich ein. Nachdem die Aufgaben im direkten Verantwortungsbereich überschaubar geworden waren, interessierten mich besonders fakultäts- und hochschulweite Aufgabenstellungen, um die alltäglichen Arbeitsabläufe durch Computertechnik zu vereinfachen oder neu zu definieren. Ein großer Erfolg war für mich, für die HTW ein Notenverwaltungsprogramm zu entwickeln, welches über mehrere Jahre erfolgreich verwendet wurde. Gekoppelt damit, gab es im Internet Notenanzeigen für Studenten und Prüfer, was zum damaligen Zeitpunkt noch keine Selbstverständlichkeit war. Für die Zukunft der HTW Dresden sehe ich … Ich wünsche der HTW Dresden, dass sie sich weiter in der sächsischen Hochschullandschaft etabliert und durch ihr wissenschaftlich fundiertes und praxisorientiertes Ausbildungsprofil den Hochschulstandort Dresden stärkt. Entwurfsprojekt im Masterstudiengang Architektur zum Thema „Innovations- und Wissenschaftsspange Dresden 2030+“ – Visionen für die Campusentwicklung Was man über mich privat wissen muss … ist schnell gesagt: Typischer Single mit zum Teil etwas ausgefallenen Ansichten und Interessen. Für die Zukunft der HTW Dresden sehe ich … keinen Anlass zur Sorge. Die praxisverbundene Ausbildung wird in Verbindung mit dem Studienort Dresden auch weiterhin für viele Studenten attraktiv sein und auf der anderen Seite werden mehr denn je gute Fachkräfte gesucht. Preise und Auszeichnungen Jährlich absolvieren mehrere Studierende der Fakultät Bauingenieurwesen/Architektur ihr Studium mit dem Abschluss „Mit Auszeichnung“ und „Sehr gut“. Die Fakultät steht mit ihren Alumni in regelmäßigen Kontakt. Im Lehrbereich Bauingenieurwesen sind gegenwärtig über 600 Absolventen erfasst, die zu bestimmten Anlässen Informationen über das Leben an der Hochschule oder Einladungen zu besonderen Anlässen erhalten. Der Lehrbereich Architektur steht mit über 300 Alumni in Verbindung. Ausblick Im Lehrbereich Architektur steht das Reakkreditierungsverfahren für die Bachelor- und Masterstudiengänge an. Der postgraduale Masterstudiengang Bauingenieurwesen soll neu auf die aktuellen Belange der Klima- und Energiesituation ausgerichtet werden. Die Fakultät ist sehr aktiv in der Studierendenwerbung. Mit verschiedenen Gymnasien bestehen Vereinbarungen zur Unterstützung bei der Berufsberatung, bei der Bereitstellung von Praktikumsplätzen sowie zur Durchführung zusätzlicher „Tage der offenen Tür” an unserer Fakultät. Um die Forschungsarbeit weiter voranzubringen, wurden in den letzten Jahren bedeutende Investitionen getätigt. Das drückt sich auch in den deutlich gestiegenen Forschungs- und Drittmitteleinnahmen der Fakultät aus, die 2011 erstmalig die Millionengrenze überstiegen. Enrico Lorenz studierte an der HTW Dresden von 1998 bis 2002 Bauingenieurwesen. Nach seiner Tätigkeit als Projektingenieur und Projektleiter bei einem Ingenieurbüro begann er das Masterstudium Bauingenieurwesen an der HTW Dresden, das er 2008 „mit Auszeichnung“ abschloss. Seitdem ist Enrico Lorenz als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der TU Dresden tätig, wo er an seiner Dissertation zum Thema „Bewehrungsdetails in Textilbetonkonstruktionen" arbeitet. Rückblickend schaue ich auf … Auf meine Studienzeit blicke ich als eine schöne, herausfordernde und erlebnisreiche Zeit mit vielen neuen Erfahrungen zurück. Die Lehrinhalte und der enge Praxisbezug der Ausbildung erleichterten mir den Berufseinstieg nach dem Studium. Während der Ausbildung schätzte ich neben den modernen Studienmöglichkeiten besonders den direkten Kontakt zu den Professoren, welche immer ein offenes Ohr für Fragen und Diskussionen hatten. Dies war für das tiefere Verständnis der Studieninhalte sehr hilfreich. Besonders erinnere ich mich an die Immatrikulationsfeier und an das festliche Ambiente, bei dem mir bewusst wurde, dass ein neuer Lebensabschnitt beginnt. Die Erfahrungen meiner Studienzeit haben wesentlich zu meiner persönlichen und beruflichen Entwicklung beigetragen. Raimund Wazlawek ist an der Fakultät Bauingenieurwesen/Architektur, speziell im Lehrgebiet Baumechanik tätig. Darüber hinaus entwickelt er IT-Lösungen, um Verwaltungsabläufe in der Fakultät und an der Hochschule zu vereinfachen. 20 Jahre HTW Dresden 24 / 25 Fakultäten Elektrotechnik Elektrotechnische Messungen an der Hochvoltbatterie des Porsche Cayenne S Hybrid im Labor Elektrische Mobilität Geschichtliche Entwicklung Lehrprofil Die Elektrotechnik ist eine faszinierende, innovative und facettenreiche Ingenieurwissenschaft mit langer Tradition, steigender Nachfrage und sehr guten Zukunftsperspektiven. Die Fakultät Elektrotechnik ging aus dem bereits 1992 an der HTW Dresden gegründeten Fachbereich Elektrotechnik hervor. Sie vereint unter ihrem Dach gegenwärtig 77 Mitarbeiter, die Lehre und Forschung mit engem Praxisbezug gestalten, und ist ein offenes Haus für unsere Kooperationspartner aus Industrie und Forschung im In- und Ausland. Die wissenschaftliche und pädagogische Tradition der Fakultät Elektrotechnik hat in unserem Haus eine mehr als 50 Jahre andauernde Geschichte und wurde bereits vom Wirken zahlreicher verdienstreicher Forscher und Hochschullehrer der Hochschule für Verkehrswesen geprägt. Die Traditionen der Hochschule, die internationale Anerkennung sowie die langjährige Erfahrung der Hochschullehrer in Industrie und Forschung sind die Quellen einer engen Verbindung von aktueller, zukunftsorientierter Lehre und Forschung mit der industriellen Praxis. Das Lehrprofil der Fakultät Elektrotechnik konzentriert sich auf vier Wirkungsfelder mit je spezifischen Schwerpunkten: Computertechnik/Automatisierungstechnik mit den Schwerpunkten // Prozessautomatisierung // Computersystemtechnik // Prozessmesstechnik/Sensorik // Geräte- und Anlagentechnik, Gebäudeautomation Elektrotechnik/Elektronik mit den Schwerpunkten // Elektrische Antriebe und Steuerungen // Elektrische Energietechnik/Elektroenergieversorgung // Elektrische Verkehrssysteme/Bahn- und Fahrzeugelektrik/Elektrische Mobilität // Regenerative Energietechnik und Leistungselektronik Informationstechnik/Kommunikationstechnik mit den Schwerpunkten // Nachrichtentechnik/Funksysteme/Optische Nachrichtentechnik // Signalübertragung und -aufbereitung // Ton-, Bild-, Datenkommunikation/Bildverarbeitung // Informationstechnische Systeme Mechatronik mit den Schwerpunkten // Fahrzeugelektronik/Fahrzeugmechatronik // Elektronische Gerätetechnik // Mikroelektronik/Mikrosystemtechnik // autarke und intelligente Mechatroniksysteme Moderne elektrische Antriebstechnik im studentischen Praktikum (Laborgebäude SchnorrstraSSe) Hochspannungslabor: Gleitentladung an einer Glasplatte Forschung Diese fachliche Bandbreite bildet das Potenzial für eine flexible Vielfalt von Studiengängen und Abschlüssen. Sie ermöglicht ein Studium nach Maß für einen Berufseinstieg mit zahlreichen Einsatzgebieten. Abschlüsse sind im Direktstudium in der bewährten Form als Dipl.-Ing. (FH), ferner als Bachelor und mit einem darauf aufbauenden Masterstudium möglich. Für Berufstätige, die sich weiter qualifizieren wollen, wird ein Fernstudium mit einer breiten Orientierung und einem vergleichsweise hohen Anteil von Präsenzstudienzeit als Diplomstudiengang angeboten. Alle Studiengänge sind modularisiert. In jedem Studiengang ist ein Praxissemester in einem Unternehmen vorgesehen, das auch im Ausland absolviert werden kann. Viele Studierende sind im Praxissemester und während der Bearbeitung ihrer Diplom- oder Masteraufgabe in die Forschungs- und Entwicklungsteams unserer Industriepartner eingebunden. Über 120 Diplom- und Masterarbeiten werden jährlich erfolgreich bearbeitet, davon mehr als 90% unmittelbar bei unseren Partnern in Forschungseinrichtungen, in der klein- und mittelständischen sächsischen Industrie und anderen Unternehmen aus dem In- und Ausland. Dieser enge Praxisbezug mit zugleich wissenschaftlichem Anspruch hat zu einer großen Nachfrage nach Absolventen, insbesondere Diplomingenieuren (FH) geführt. Im Dezember 2010 konnte die einhundertste Verteidigung einer Masterarbeit gefeiert werden, die zudem das Prädikat 1,0 erhielt. Die Absolventen der Masterstudiengänge sind bei unseren Partnern in der Industrie und in Forschungseinrichtungen anerkannt, nicht wenige haben sich in kooperativen Promotionsverfahren in Zusammenarbeit mit in- und ausländischen Universitäten qualifiziert. Gegenwärtig sind 15 Hochschullehrer, 23 Forschungsmitarbeiter der Fakultät Elektrotechnik und sieben am ZAFT tätige Kollegen an über 40 Drittmittelprojekten sowie 16 weiteren Forschungsprojekten beteiligt. Aktuelle Projekte industrienaher Forschung mit interdisziplinärem Charakter sind Forschungsbeiträge zur Elektromobilität, zu energieeffizienten Systemen und Arbeiten zu regenerativen Energiesystemen. Ausgewählte Forschungsschwerpunkte, die jeweils in mehreren Projekten bearbeitet werden, konzentrieren sich auf drahtlose Sensornetze und neuartige Funk- und Ortungstechnologien, auf elektrostatische Beschichtungsverfahren und Elektronenstrahl-Technologien, auf Prozess- und Bauelementesimulation von FeldeffektTransistoren sowie auf die Optimierung elektrischer Maschinen und Antriebe und das Energiemanagement von Elektrofahrzeugen. Kooperationen und Netzwerke Besonders hervorzuheben sind die EU-Projekte mit starker internationaler Vernetzung und Beiträgen zum Standardisierungsgeschehen sowie die Unterstützung der EXIST-Firmengründung ZigPos. Im Rahmen des Spitzenclusters „Cool Silicon“ arbeiten Mitarbeiter der Fakultät Elektrotechnik mit eigenen Projektaufgaben im Teilprojekt „Cool POF“ zum Low-Power-Management für hochbitratige optische Datenübertragungstechnologien mit sächsischen Unternehmen zusammen und unterstützen so auch die Exzellenzbewerbung der TU Dresden. 20 Jahre HTW Dresden 26 / 27 Fakultäten Elektrotechnik // 20 Jahre – 20 Köpfe Cornelia Förtsch managt und organisiert das Dekanatssekretariat der Fakultät Elektrotechnik. Rückblickend schaue ich auf … Höhepunkte waren und sind für mich die jährliche Teilnahme an der „Langen Nacht der Wissenschaften“. Es ist immer wieder schön zu erleben, wie groß das Interesse am Hochspannungslabor und damit auch an der Elektrotechnik ist, mit welcher Begeisterung „große” Besucher die Vorträge und Experimente verfolgen und „kleine” Besucher strahlende Augen bekommen und elektrotechnische Vorgänge hinterfragen. Wenn ich täglich über die Gänge der HTW laufe, freue ich mich immer wieder über die vielen Studierenden, die unser Haus mit Leben erfüllen. Studentisches Praktikum am Industrieroboter Für die Zukunft der HTW Dresden wünsche ich … Für die Zukunft unserer Hochschule wünsche ich mir viele neugierige Studierende, insbesondere für die Studiengänge der Fakultät Elektrotechnik, die ihr Studium mit großem Elan angehen sowie eine familienfreundliche Hochschule mit eigenem Kindergarten. Im Kollegenkreis wünsche ich mir einen fairen und freundlichen Umgang und ein humorvolles und tolerantes Miteinander. Auszeichnungen und Preise Die Ausrichtung der Lehr- und Forschungsschwerpunkte auf zukunftsorientierte Arbeitsgebiete wie innovative Antriebstechnik, Elektromobilität, regenerative Energiesysteme, angewandte Robotik, mobile und energieeffiziente Netze wird mit der Entwicklung unserer inzwischen 26 Laboreinrichtungen besonders anschaulich. Neben den erst kürzlich großzügig modernisierten Labors für die studentische Grundlagenausbildung wurden neuartige Versuchsstände errichtet, die sowohl für studentische Projekt- und Diplomarbeiten als auch für neue Forschungsprojekte und durch unsere Praxispartner intensiv genutzt werden. Dazu zählen die Eröffnung des Labors Elektrische Mobilität, das neue Labor Kommunikationstechnik inklusive einer modernen Amateurfunkstation, die Erweiterung des Hochspannungs- und des Leiterplattenlabors und die Einrichtung eines Labors für EMV-Messungen sowie eines Hochstrom-Labors. Gemeinsam mit den Industriepartnern werden neue Wege beschritten, um einer praxisnahen Ausbildung gerecht zu werden. Im sechsten Semester können Studierende Praktikumsversuche im Rahmen einer realitätsnahen Anlageninbetriebnahme bei einem Kooperationspartner der HTW Dresden durchführen und im siebten Semester werden sie im Rahmen der Lehrveranstaltung „Aufbau und Projektierung von Automatisierungsanlagen“ zusätzlich von einem Industriebetreuer unter Praxis-Bedingungen, d. h. beginnend bei der Entwicklung des Lastenheftes bis zur Angebotserarbeitung unterwiesen. Nicht zuletzt tragen zur praxisnahen Ausbildung auch Projektarbeiten bei, die von Studierenden im siebten Semester gemeinsam mit der Fakultät Maschinenbau/Verfahrenstechnik an der dort befindlichen Technikumsanlage „Extraktion/Rektifikation“ durchgeführt werden. Besondere Aufmerksamkeit verdient die Entwicklung der kooperativen Promotionsverfahren der Absolventen der Fakultät Elektrotechnik. Allein im Jahr 2010 gab es sieben laufende Verfahren, die gemeinsam mit verschiedenen Partneruniversitäten durchgeführt werden. Zu diesen zählte auch die mit dem Prädikat „summa cum laude“ bewertete und mit dem Heinrich-von-Barkhausen- und dem Dr.-Walter-Seipp-Preis ausgezeichnete Dissertation von Stefan Flachowsky zum Thema „Verspannungstechniken zur Leistungssteigerung von SOI-CMOSD-Bauelementen“. Die Arbeit entstand im Rahmen eines Forschungsprojekts am ZAFT im Auftrag von GLOBALFOUNDRIES Dresden und unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. habil. Roland Stenzel. Ausblick Die zukünftigen Anforderungen an unsere Absolventen bestimmen unsere aktuellen Schwerpunktaufgaben in Lehre und Forschung. Dabei werden wir die neuen Wege der Ingenieurausbildung gemeinsam mit unseren Partnerunternehmen ausbauen und die Zusammenarbeit, insbesondere mit den Fakultäten Maschinenbau/ Verfahrenstechnik und Informatik/Mathematik verstärken. Die Neugestaltung des Diplomstudiengangs Mechatronik/Fahrzeugmechatronik ist ein Beispiel für eine stärkere hochschulinterne fachliche Vernetzung. Ergebnisse dieser Entwicklung sind auch die ertragreichen Forschungsprojekte zur Elektromobilität mit einem Volumen von mehr als einer Million Euro und die neuen Lehrinhalte zu Systemen für erneuerbare Energien. Rückblickend schaue ich auf … Es war eine prickelnde Zeit, als sich für mich mit der Probevorlesung Anfang 2003 der Weg zur Berufung an die HTW Dresden öffnete und damit eine neue Herausforderung begann. Bereits am Ende des ersten Semesters durfte ich zur Abschlussvorlesung des Absolventenjahrgangs eine Experimentalvorlesung gestalten. Zwei Erfahrungen waren dabei für mich prägend: Ohne die fachkundige Unterstützung durch Laboringenieure wäre das Unternehmen undenkbar gewesen und eine begeisterte Zuhörerschaft spornt den Vortragenden ungemein an. Die Nähe zu den Studierenden und die gute Atmosphäre unter den Mitarbeitern und der Professorenschaft an der Fakultät Elektrotechnik zählen für mich zur wesentlichen Motivation für meine Arbeit an der HTW. Was man über mich privat wissen muss … Aus meiner christlichen Überzeugung fühle ich mich als fröhlicher und dankbarer Mensch. Man darf an den Ernst einer Sache auch mit einer lockeren Fröhlichkeit herangehen, schrieb ich vor vielen Jahren in meine Aphorismensammlung. Es ist mir wichtig, dies für die Studierenden und die mich umgebenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein wenig deutlich werden zu lassen. Meine Familie ermöglicht mir für den meist langen Arbeitstag den nötigen Ausgleich. Für die Zukunft der HTW Dresden sehe ich … Für die Zukunft der HTW bin ich mir sicher, dass wir mit einer stabilen Belegschaft und einer weiter guten Studienbewerberzahl den durch Rankings belegten Platz in der deutschen Hochschullandschaft festigen können. Unsere Stärken wie Praxisbezug, konzentriertes Studium und kurze Studienzeiten, variable Studienmöglich- keiten und die Nähe zwischen Hochschullehrern und Studierenden sind dabei weiter zu forcieren und zu publizieren. Für unsere Fakultät sehe ich zwei wesentliche Aspekte: Erfolgreiche Ausbildung von Absolventen, besonders auch für die Unternehmen des Territoriums, und die Begeisterung junger Menschen für die vielfältigen und die Zukunft sichernden Studiengänge der Elektrotechnik. Prof. Dr.-Ing. Norbert Michalke lehrt an der Fakultät Elektrotechnik Grundlagen der Elektrotechnik/Elektrische Antriebe. Seit 2009 ist er Dekan der Fakultät. 20 Jahre HTW Dresden 28 / 29 Fakultäten Geoinformation Vermessungsübung mit Tachymetern Historisches 3D-Stadtmodell von Baalbek (Libanon) Geschichtliche Entwicklung Lehrprofil Mit Gründung der HTW Dresden wurde der Fachbereich Vermessungswesen/Kartographie federführend durch die Professoren Schneider, Reppchen und Helbig aufgebaut, indem Technik und Studierende der ehemaligen Ingenieurschule für Geodäsie und Kartographie Dresden (IGK) in die neue Hochschule integriert wurden. Damit kann die Fakultät zum zwanzigjährigen Jubiläum der HTW Dresden gleichzeitig auf 60 Jahre Ausbildung von Vermessungs- und Kartographieingenieuren in Dresden zurückblicken. Die HTW Dresden ist in Sachsen die einzige Hochschule, die die Studienrichtungen Vermessungswesen und Kartographie anbietet. Sie deckt damit zusätzlich den Bedarf von Thüringen und Südbrandenburg ab. Seit 1992 wurden 1.220 Absolventen im Direktstudium und 355 Absolventen im Fernstudium Vermessungswesen verabschiedet. Hinzu kommen weitere 200 Absolventen, die in den neunziger Jahren in Aufbaukursen vom Ingenieur zum Diplomingenieur (FH) nachdiplomiert wurden. Seit dem Wintersemester 2007/08 hat die Fakultät die Ingenieurausbildung auf die neuen gestuften Studiengänge mit den Abschlüssen Bachelor of Engineering bzw. Master of Engineering umgestellt. Nach dem Bachelorabschluss haben die Absolventen die Möglichkeit, sofort ein dreisemestriges Masterstudium Geoinformation und Management anzuschließen, das auch von Absolventen anderer Hochschulen gut nachgefragt wird. Alle drei Studiengänge wurden 2008 für einen Zeitraum bis 2014 akkreditiert. Die heutige Ausbildung besteht aus den siebensemestrigen Bachelorstudiengängen Geoinformation und Vermessungswesen bzw. Geoinformation und Kartographie, dem drei- bzw. viersemestrigen Master Geoinformation und Management sowie dem zehnsemestrigen modularisierten Fernstudiengang zum Diplomingenieur Vermessungswesen (FH). Studierende der beiden Bachelorstudiengänge erhalten in ihrem Studium eine praxisnahe Ausbildung durch ein integriertes Praxissemester im sechsten Studiensemester, welches auch als Auslandssemester genutzt werden kann. Dabei wird in allen Bachelorstudiengängen nach einer breiten mathematischnaturwissenschaftlichen, vermessungstechnischen und kartographischen Grundlagenausbildung in den ersten Semestern verstärkt angewandte Informatik gelehrt. In den höheren Studiensemestern erfahren die Studierenden des Vermessungswesens eine berufsspezifische Ausbildung in Geoinformationssystemen und auf verschiedenen Gebieten des Vermessungswesens, die durch mehrere Wahlpflichtfächer vertieft werden kann. In der Studienrichtung Kartographie erfolgt eine eng verknüpfte Ausbildung kartographischer Module mit denen des Geoinformationswesens, unter anderem auch im Projektstudium. In der Masterausbildung werden vor allem fachübergreifende Kompetenzen in den Bereichen Geoinformationswesen, Wirtschaftswissenschaften und Informatik vermittelt. Sie werden entsprechend der jeweiligen Interessenlage der Studierenden durch mehrere Wahlpflichtmodule auf vermessungstechnischem oder kartographischem Gebiet sowie durch ein zweisemestriges Projektstudienmodul ergänzt werden. Das zehnsemestrige Fernstudium Vermessungswesen ist im deutschsprachigen Raum die einzige derartige Studienmöglichkeit und wird daher stark nachgefragt. Das Kernstück der praktischen Ausbildung sind die modernen Messausrüstungen und Computerarbeitsplätze in den sieben Laboren Vermessungstechnik, Photogrammetrie/Fernerkundung, Geoinformatik, Graphische Datenverarbeitung, Landmanagement, Kartographie sowie Medientechnik. Die Aufgaben in der Lehre nehmen 16 Professoren, 13 Laboringenieure und eine Lehrkraft für besondere Aufgaben wahr. Forschung Neben der Lehrtätigkeit waren bzw. sind viele Mitarbeiter der Fakultät in der Forschung aktiv tätig, was zu einem steigenden Drittmittelanteil in den letzten Jahren geführt hat. Der überwiegende Teil der Forschungsprojekte der Fakultät hat einen regionalen Bezug. Hier geht es um eine zügige Bearbeitung von Projekten für sächsische Unternehmen. Die Fakultät unterhält 18 Kooperationsverträge über eine projektbezogene Zusammenarbeit mit Firmen, Institutionen und Ämtern. Auftraggeber sind unter anderem das Sächsische Landesamt für Archäologie, das Landesvermessungsamt Sachsen, das Städtische Vermessungsamt Dresden, private Vermessungsbüros, kartographische Anstalten, die Sächsische Staatskanzlei, die Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig, der Verein Via Regia Kultur für Europa e. V. sowie GIS-Firmen. Die Themen decken die Bereiche Geoinformation, Satellitengeodäsie, 3DStadtmodelle, thematische Kartographie, Multimedia-Kartographie, Atlas-Kartographie, Terrestrisches Laserscanning und Ingenieurvermessung ab. Die Ergebnisse wurden bislang in mehr als 300 Veröffentlichungen in Fachzeitschriften und in Vorträgen auf Messen und Ausstellungen präsentiert. Die wissenschaftlichen Projekte der Fakultät Geoinformation sind für die Außenwirkung in Dresden, in Sachsen sowie deutschlandweit von großer Bedeutung. Stellvertretend sollen hier genannt werden: geodätische sowie geophysikalische Arbeiten in der Steinwüste von Nazca/Peru zum Schutz der zum Weltkulturerbe gehörenden Erdzeichnungen und Aufbau eines Geographischen Informationssystems, interdisziplinäre Messkampagnen zu komplexen Gebäudeaufnahmen von Kirchenburgen in Siebenbürgen/Rumänien sowie Beiträge zur Herstellung kartographischer Entwürfe für touristische Landkarten Namibias. Kooperationen und Netzwerke Die Fakultät Geoinformation unterhält Kooperationsbeziehungen zu zwölf ausländischen Hochschulen in Angola, Finnland, Namibia, Peru, Polen, Portugal, in der Schweiz, der Tschechischen Republik sowie in Ungarn und Kroatien. Schwerpunkte sind der Austausch von Studierenden und Dozenten nach ERASMUS/SOKRATESProgrammen. 20 Jahre HTW Dresden Stereo-Auswertung von Luftbildern im Labor Photogrammetrie/Fernerkundung Preise und Auszeichnungen 30 / 31 Fakultäten Geoinformation // 20 Jahre – 20 Köpfe Rückblickend schaue ich auf … Was man über mich privat wissen muss … die kreativste Zeit in meinem über 40-jährigen Berufsleben. In den 18 Jahren, in denen ich aktiv im damaligen Fachbereich Vermessungswesen/Kartographie (heute Fakultät Geoinformation) gearbeitet habe, bleiben die Anfangsjahre der HTW Dresden verstärkt in meinem Gedächtnis. Diese Zeit des Aufbaus war geprägt durch Enthusiasmus und hohe Einsatzbereitschaft vieler Kolleginnen und Kollegen in Lehre, Forschung und Verwaltung. Ich will nicht sagen, dass früher alles besser war, aber die Aufbruchstimmung war schon phänomenal. Rückblickend schaue ich auch mit großem Stolz auf unsere Absolventen. Der schönste Moment im Studium, nicht nur für Studierende, ist aus meiner Sicht das Überreichen der Abschlusszeugnisse. Zur feierlichen Exmatrikulation stehen sie dann vor uns. Selbstbewusste, gut ausgebildete Ingenieure, glückliche und frohe Menschen, die ins Berufsleben eintreten wollen. Ist das nicht schön? Das ist die HTW. Was man über mich wissen muss, ist nicht erwähnenswert. Ich gehöre zu den Optimisten, pflege Freundschaften, die aus gemeinsamen geodätischen Arbeiten auf mehreren Kontinenten stammen, sammle Polarliteratur, übe Ehrenämter aus und trage lieber gedeckte Farben anstatt bunte Pullover. Für die Zukunft der HTW Dresden sehe ich … Mit Prognosen und Statistiken sollte man vorsichtig agieren, aber um die Zukunft der HTW ist mir nicht bange. Es gibt viele Alleinstellungsmerkmale, die die HTW vorweisen kann. Mehrere Rankings haben ihr vordere Plätze bescheinigt. Eine geschickte Studienwerbung und eine effektive Öffentlichkeitsarbeit werden weiter das Bild der Hochschule nach außen tragen, denn die künftigen Studierenden sind die Zukunft der HTW Dresden. Prof. Dr.-Ing. Gunter Reppchen lehrte von 1992 bis 2010 Vermessungstechnik an der HTW Dresden. Als Direk- Von den 1.775 Absolventen sind bisher rund 40 Absolventen für ihre sehr guten Abschlussarbeiten bzw. Studienleistungen vom Deutschen Verein für Vermessungswesen e. V., vom Verband Deutscher Vermessungsingenieure sowie anderen deutschen Vereinen im Bereich Vermessungswesen, Geoinformation oder Kartographie ausgezeichnet worden. tor der Ingenieurschule für Geodäsie und Kartographie von 1990 bis 1992 und als Dekan des Fachbereichs Vermessungswesen/Kartographie während drei Wahlperioden hat er groSSen Anteil am Aufbau und an der Entwicklung der vermessungstechnischen und kartographischen Ausbildung an der HTW Dresden. Ausblick Die Umstellung der Studiengänge der Fakultät auf die neuen gestuften Studiengänge gemäß den Bologna-Vereinbarungen ist erfolgreich umgesetzt worden. Bis zur Reakkreditierung der Bachelor- und Masterstudiengänge 2014 bilden – neben der selbstverständlichen Qualitätssicherung der Lehre – die Anpassung der Studieninhalte auf Änderungen in den Berufsfeldern sowie die weitere Verbesserung der Studierbarkeit Schwerpunkte der Lehrtätigkeit. Rückblickend schaue ich auf … Nach meiner Ausbildung zum Vermessungstechniker studierte ich von 1997 bis 2001 an der HTW in Dresden. Positiv in Erinnerung habe ich die angenehme Atmosphäre und den freundschaftlichen Zusammenhalt unter den Kommilitonen. Auch standen Professoren und Mitarbeiter der Hochschule jederzeit bereitwillig für Fragen und Anregungen zur Verfügung. Fruchtbringende Diskussionen und das faire Umgehen miteinander habe ich sehr geschätzt. Auch nach meinem Studium wurde mir die Unterstützung von verschiedenen Professoren angeboten. Bis heute besteht ein enger Kontakt zur Hochschule. Für die Zukunft der HTW Dresden sehe ich … Perspektivisch hoffe ich, dass der Fachkräftemangel auf dem Arbeitsmarkt der Hochschule in den nächsten Jahren zu Gute kommt. Die Voraussetzung dafür ist jedoch, dass genügend Lehrpersonal an der Hochschule vorhanden ist. Ein Potenzial sehe ich auch in der sehr guten technischen Ausstattung der Labore. Ich wünsche der HTW für die nächsten 20 Jahre engagierte und zielstrebige Studenten und dementsprechend auch viele Absolventen der Hochschule, die die Qualität der Ausbildungsstätte nach außen tragen. Was man über mich privat wissen muss … Mit Dresden verbinde ich auch mein privates Glück. 2007 lernte ich meine Frau kennen, die ebenfalls in Dresden studierte. Heute leben wir in Brandis bei Leipzig mit unseren zwei gemeinsamen Kindern. In meiner Freizeit versuche ich technische Neuentwicklungen mit meinen sportlichen Aktivitäten zu kombinieren. Tobias Reich studierte 1997 bis 2001 Vermessungswesen an der HTW Dresden. Noch vor Abschluss seines Studiums gründete er die „epeg Energieplanung“, die sich zu einem der führenden Unternehmen im Bereich der Planung und Bauwerksüberwachung von Energieträgern entwickelt hat. Seine Studien- und Berufserfahrungen gibt Tobias Reich heute als Betreuer von Praktikanten, als Gutachter bei Abschlussarbeiten und als Referent an die Studierenden der HTW Dresden weiter. 20 Jahre HTW Dresden 32 / 33 Fakultäten Gestaltung Blick in die Ausstellung der Fakultät Gestaltung zu Kooperationsprojekten im Foyer der HTW Dresden Schnelle und exakte Umsetzung der Entwürfe in den Modellbauwerkstätten Entstehungshintergründe und Bilanz nach 20 Jahren Die Fakultät Gestaltung besteht seit Gründung der HTW Dresden mit dem Ziel, das hin zu den Ingenieurdisziplinen orientierte Profil der Hochschule mit einem gestalterischen Schwerpunkt zu komplettieren. Damit wurde der bis heute einzige grundständige Studiengang für Índustrial Design im gesamten Freistaat Sachsen etabliert und in Dresden beheimatet. Profil Die Bachelor- und Masterausbildung im Studiengang Industrial Design ist auf die Gestaltung von Konsum- und Investitionsgütern, auf Green Design, Transportation Design, Interaction Design, Design for Life Science and Medical Care ausgerichtet. Intensive Kooperationsverbindungen zu Unternehmen und Forschungseinrichtungen gewährleisten die Praxisanbindung und geben der fakultätseigenen Forschung anregende Impulse. In der Lehre werden Kompetenzen für alle Phasen des Entwerfens, von der Problemidentifikation über die methodische Produktentwicklung, CAD, Modellbau und Prototyping bis hin zur Präsentation vermittelt. Experimentelle Studien erschließen und erweitern die Gestaltungsrepertoires. Vorlesungen und Seminare erschließen Wissenszugänge und das Problembewusstsein für kulturwissenschaftliche und ästhetische Zusammenhänge, vermitteln Kenntnisse zu Materialien, Konstruktionen, Fertigungsweisen und sorgen für das Verständnis betriebswirtschaftlicher Fragestellungen. Bilanz nach 20 Jahren Fakultät Gestaltung: Die Fakultät Gestaltung hatte Gründungsväter, die als Absolventen und Lehrkräfte aus der HFG Ulm hervorgegangen waren. Die HFG Ulm war nach dem Bauhaus die bekannteste und wirksamste Ausbildungsstätte für Gestaltung in Deutschland und wahrscheinlich auch weltweit. Ohne die HFG Ulm wäre die überaus hohe Anerkennung, die Deutsches Design heute genießt und die sich zu einem enormen Marktfaktor entwickelt hat, nicht denkbar gewesen. Begründet war dieser Erfolg in einer ausgesprochen wissenschaftlich orientierten Entwurfsmethodik, in der sowohl Grundlagenforschungen, als auch pragmatische Anwendungen ihren Platz fanden. Vor dem Hintergrund dieser wissenschaftlichen Orientierung für das Design wurde das Lehrkonzept für die Fakultät Gestaltung ausgearbeitet. Auf die Professuren wurden Personen berufen, die für eine Integration von wissenschaftlicher Exzellenz und ästhetischkünstlerischer Qualität stehen. Kunst meint hier ein Können, mit technischen Prozessen und ökonomischen Rahmenbedingungen auf ökologisch verantwortliche und kulturell nachhaltige Weise umzugehen. Es geht darum, mit Design nicht nur Akzeptanz für Produkte am Markt zu erzeugen, sondern die Welt zu schonen, von unnötigem Müll zu befreien und das Leben mit intelligenten Dingen zu erleichtern und interessanter zu machen. Wissenschaft heißt in diesem Kontext, Gestaltungsprozesse methodisch kontrolliert, für andere nachvollziehbar und unter Einbeziehung neuester Forschungsergebnisse aus den Natur- und Ingenieurwissenschaften ebenso wie aus den Geistes- und Sozialwissenschaften durchzu- Die zum traditionellen „Eierflug“ gezeigten Phantasievollen Konstruktionen der Studierenden begeistern regelmäSSig ein gröSSeres Publikum Ausblick führen. Das Konzept ist im Prinzip auch aufgegangen. Die Fakultät Gestaltung interagiert erfolgreich auf der Projektebene mit anderen Fakultäten der HTW Dresden und hat hier ihren festen Platz gefunden. Die Ausbildungsplätze sind ausgesprochen begehrt, wer einen Platz gefunden hat, engagiert sich in aller Regel in dem Maße, dass die Ausbildung erfolgreich abgeschlossen werden kann. Mehrfach wurden von Studierenden und Absolventen die begehrtesten internationalen Designwettbewerbe gewonnen. Unsere Absolventen finden gute Positionen in einem sehr hart umkämpften Berufsfeld. Das Ausbildungskonzept hat ein eigenständiges Profil. Das in seiner Art einzigartige als fester Bestandteil des Studienplans vorgesehene „Kooperationsprojekt“ ist erfolgreich eingeführt und hat zu stetig wachsenden Kontakten mit anderen Forschungsinstitutionen und mit der Industrie geführt. Eine vor kurzem in der HTW Dresden gezeigte Ausstellung hatte zum Inhalt, die Kooperationsaktivitäten und deren Inhalte nach innen und außen zu kommunizieren. Für die zukünftige Entwicklung der Fakultät Gestaltung heißt es, sich weiterhin um die Entwicklung vorbildlicher und konkurrenzfähiger Bedingungen für die Ausbildung und Forschung zu bemühen. International wird permanent an neuen Standards gearbeitet, die neue Anforderungen schaffen. Die praktische Arbeit in den Werkstätten wird stärker an die Arbeit am Schreib- und Zeichentisch heranrücken, um eine bessere Integration von analogen und digitalen Entwurfsmethoden zu ermöglichen. Der forschende Charakter des Entwurfsprozesses wird sich verstärken indem kollaboratives Arbeiten und Prototypenbau verstärkt und früher eingesetzt werden. Bereits im Ansatz existierende und einen Exzellenzcharakter aufweisende Studienschwerpunkte wie z. B. Mensch-MaschineInteraktion sollen ausgebaut und professionalisiert werden. Die wirtschaftliche Realität zeigt, dass Design ein anerkannter Faktor ist und dass vor allem die fruchtbare Kooperation von Design und Technik zu einer Position führen kann, die Deutschland in vielen Bereichen einen entscheidenden Vorteil gegenüber anderen Ländern verschafft. Als Fakultät Gestaltung haben wir in der Vergangenheit nachweisen können, dass wir als Designer hier auf gleicher Augenhöhe und auch mit führender Initiative wirksam sein können. 20 Jahre HTW Dresden Fakultäten 20 Jahre – 20 Köpfe Sie sind gefragt Prof. Gerd Flohr Wissenschaftler sind Menschen, die gern zu Gestaltern kommen, weil die aus ihren Theorien erst etwas Brauchbares machen. Wenn ich einen Rat brauche, dann kläre ich das im Team. Meine besten Einfälle habe ich fernab der Hochschule. Freude an meinem Beruf ist, wenn bei den Studierenden gute Ergebnisse entstehen. Welchen Satz möchten Sie öfter hören? Ohne euch hätten wir das nicht geschafft. Welchen Satz möchten Sie nie wieder hören? Design ist ja nur Styling. Was treibt Sie an? Unbequeme Stühle und hässliche Objekte. Welche Erfindung hätten Sie gern gemacht? Die Streichholzschachtel. Prof. Gerd Flohr gründete 1993 die Fakultät Gestaltung mit, die er von 2003 bis 2005 als Dekan 34 / 35 20 Jahre HTW Dresden – für mich persönlich sind es knapp 19 Jahre, denn erst im Herbst 1993, ich war gerade noch mitten im Zivildienst, hörte ich von dem neuen Studiengang „Produktgestaltung“. Als gelegentlicher „Zaungast“ konnte ich das erste Jahr miterleben. Die Studieninhalte, besonders aber die projektorientierte Art des Studiums und die positive Dynamik dieser Gründungszeit motivierten mich, zur Bewerbung um einen Studienplatz. 1994 begann ich das Studium und schloss 1998 mit einem Diplom ab. An der University of Salford, Partneruniversität der HTW, erwarb ich 1999 den Master of Science in Industrial Design. Im Frühjahr 2000 kam ich als Betreuer des Mac-Labors an den Fachbereich Gestaltung zurück. Erst für zwei Monate auf Honorarbasis, dann befristet als Mutterschaftsvertretung für zwei Jahre. Aus den zwei Jahren wurden knapp fünf Jahre. Während dieser Zeit heiratete ich und meine erste Tochter wurde geboren. 2005 bot sich mir die Chance, auf eine halbe Stelle als künstlerischwissenschaftlicher Mitarbeiter zu wechseln. Das Aufgabengebiet wurde anspruchsvoller, die Einbeziehung in die Lehre wurde intensiver und Lehre im Studiengang Medieninformatik kam dazu. Ich wurde Vater eines Sohnes und zweier weiterer Töchter. Während dieser 19 Jahre konnte ich die Entwicklung der HTW insbesondere der Fakultät Gestaltung miterleben. Spannend und zukunftsweisend sind interdisziplinäre, projektorientierten Kooperationen innerhalb der Hochschule. Die ursprünglich geplante Einführung des Studiengangs „Kommunikationsgestaltung“ wäre für Fakultät und Hochschule von großem Nutzen und sollte nicht aus den Augen verloren werden. Die Fakultät Gestaltung bietet mir ein abwechslungsreiches Arbeitsfeld, das ich selbst mitgestalten und ständig weiter entwickeln kann. leitete. Er lehrt Produktentwurf mit dem Schwerpunkt nachhaltige Produktentwicklung. Hier ist Prof. Flohr mit dem Entwurf einer innovativen Digitalkamera von David Köhler zu sehen, entstanden bei ihm im Unterricht „Entwerfen mit digitalen Tools" im 3. Semester. André Kabella begann 1994 sein Studium an der Fakultät Gestaltung. Seit 2000 unterstützt er als Mitarbeiter die Ausbildung im Studiengang Produktgestaltung in den Bereichen Computeranimation, Digitalvideo, Interaktion. Rückblickend schaue ich auf … Sie sollten über mich privat wissen … meinen persönlichen Start an der HTW Dresden. Die Neugründung meines Fachbereichs Gestaltung und dessen Ausarbeitung im Team waren sehr motivierende und reizvolle Aufgaben für mich. Gerne schaue ich auf die Zeit als Dekan zurück, in der unser fakultätseigenes Werkstattgebäude entstanden ist, welches unsere Lehrtätigkeit und dadurch auch die Qualität der Ergebnisse deutlich beeinflusst hat. Als einen besonderen Moment erlebte ich unser zehnjähriges Jubiläum, verbunden mit einem Alumni-Treffen und die erfreuliche Erkenntnis, wie etabliert unsere ehemaligen Studenten im Berufsleben agieren. Wichtig war und ist für mich das gemeinsame Engagement im stetigen Entwicklungsprozess der Studienbedingungen und zur Verbesserung der Qualitätsmaßstäbe im Fachbereich. dass ich 1993 das erste Mal in die neuen Bundesländer und damit auch nach Dresden kam, um mein Bewerbungshearing an der HTW zu absolvieren. Dresden beeindruckte mich sofort als wunderschöne und kulturbegeisterte Stadt, die ab sofort für mich und meine damals junge Familie eine neue Heimat werden konnte. Für die Zukunft der HTW Dresden wünsche ich mir … ein starkes Selbstbewusstsein aller Beteiligten unseres Hauses, geprägt von Innovation und immanenter Kreativität zur Stärkung der Durchsetzungskraft in der Hochschullandschaft. Wobei ich weiterhin meine Arbeit für mich erfüllend als auch für die Fakultät und die Hochschule zielgerichtet und erfolgreich einsetzen möchte. 20 Jahre HTW Dresden 36 / 37 Fakultäten Informatik/MAthematik Präsentation studentischer Filmprojekte zum jährlichen MITschniTT-Festival Bewegungsanalyse und MultimediaAnwendung mit Motion Capture Daten Bewegungsaufnahme und Abbildung auf virtuelle Charaktere mit der markerlosen Motion Capture-Anlage der HTW Dresden Geschichtliche Entwicklung Die heutige Fakultät Informatik/Mathematik wurde mit Gründung der HTW Dresden 1992 als Fachbereich etabliert und personell zunächst mit so genannten „Eckprofessuren“ ausgestattet, die das künftige wissenschaftliche Profil bestimmten. Ein Großteil der Beschäftigten wurde von der Vorgängereinrichtung, der Hochschule für Verkehrswesen (HfV) übernommen. Dass der Aufbau der Personalstruktur gelang, ist ein wesentliches Verdienst von Herrn Prof. Dr. Wöhner, dem Gründungsdekan und von Herrn Prof. Dr. Scholz, dem Leiter der Personalkommission. Die Ausbildung begann im Wintersemester 1992/93 zunächst in den zwei Diplomstudiengängen Informatik und Wirtschaftsinformatik. Im Wintersemester 1994/95 erweiterte der Fachbereich das Studienangebot um den Diplomstudiengang Medieninformatik. Von Beginn an wurde an der HTW Dresden das Prinzip der Dienstleistung in der Lehre praktiziert. So wurden im damaligen Fachbereich Informatik/Mathematik auch Mathematik-Professuren angesiedelt, die für die Mathematikausbildung nahezu aller Studiengänge an der Hochschule verantwortlich sind. Entsprechend übernehmen die Lehrkräfte des Lehrbereichs Informatik weitgehend auch die Informatik-Grundausbildung anderer Studiengänge. Mit der Gründung des Fachbereichs gingen acht Labore mit insgesamt 81 Rechnern in Betrieb. 1994 kamen zwei und 2002 ein weiteres Labor hinzu. In Umsetzung des Bologna-Prozesses wurden im Studienjahr 2006/07 die Diplomstudiengänge der Fakultät modularisiert und neue Diplomprüfungs- und Studienordnungen erarbeitet. Im Studienjahr 2008/09 wurden die Bachelorstudiengänge Informatik, Wirtschaftsinformatik, Medieninformatik sowie ein Masterstudiengang Angewandte Informationstechnologien eingerichtet. Der Masterstudiengang startete im Wintersemester 2011/12 mit den drei Spezialisierungsrichtungen Intelligente Informations- und Kommunikationstechnologien, Prozessorientierte Wirtschaftsinformatik und Computergrafik und Medientechnologien. Im Rahmen eines Förderprojekts des Sächsischen Staatsministeriums für Wirtschaft und Arbeit richtete die Fakultät 2010 zusätzlich einen kooperativen Bachelor-Studiengang Wirtschaftsinformatik ein, den sie gemeinsam mit der AFBB – Akademie für berufliche Bildung gGmbH anbietet. Studierende können hier den Bachelor of Science in Wirtschaftsinformatik erwerben und gleichzeitig eine Berufsausbildung zum Fachinformatiker mit IHK-Abschluss absolvieren. Lehrprofil Die Fakultät gliedert sich in den Lehrbereich Informatik mit 22 Professuren und den Lehrbereich Mathematik mit elf Professuren. Darüber hinaus gibt es wechselnde Lehrbeauftragte und derzeit drei Honorarprofessoren. Lehre und Forschung werden durch 32 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterstützt. Als Basis für die praktische Ausbildung der Studierenden wurde ein Laborbereich eingerichtet, in dem die rechentechnische Infrastruktur der Fakultät betreut und weiterentwickelt wird. Das schließt auch ein spezifisches Angebot an IT-Diensten ein. Die Mitarbeiter dieses Laborbereichs betreuen gegenwärtig elf Labore, von denen einige auch als Serviceleistung von anderen Fakultäten genutzt werden. Die Zahl der Studierenden bewegt sich seit vielen Jahren stabil auf einem Niveau, das mit der verfügbaren Betreuungskapazität und den technischen Ressourcen harmoniert und eine hohe Qualität der Lehre sicherstellt. Dadurch ist es möglich, dass der Großteil der Studierenden das Studium in der Regelstudienzeit absolviert. In den grundständigen Studiengängen werden regelmäßig alle verfügbaren 140 Studienplätze vergeben, wobei die Bewerberzahl deutlich höher liegt. Forschung Forschungsschwerpunkte der Fakultät Informatik/Mathematik bilden die Gebiete Modellierung und Simulation, Kognitive Robotik und Ambient Intelligence, Virtual-Reality-Systeme, Bewegungsaufnahme und -analyse, Datenbank- und Medientechnologien, E-Learning sowie Wahrscheinlichkeitstheorie und mathematische Statistik. Mit den Fakultätsseminaren und dem Datenbank-Stammtisch haben sich wissenschaftliche Veranstaltungsreihen etabliert. Der Datenbank-Stammtisch vereint interessierte Fachleute aus Wirtschaft und Hochschule, die auf unkonventionelle Weise theoretische und praktische Probleme vorstellen und diskutieren können, um daraus gemeinsam Lösungen abzuleiten. Die forschenden Hochschullehrer der Fakultät haben in den letzten Jahren zahlreiche Förderprojekte und damit umfangreiche Drittmittel eingeworben. Herausragende Projekte betreffen die Robotik und die kamerabasierte Bewegungsanalyse (Motion Capturing). Aber auch an der eScience-Initiative des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst ist die Fakultät mit einem Forschungsprojekt beteiligt. Gegenwärtig arbeiten ca. 25 wissenschaftliche Mitarbeiter in drittmittelfinanzierten Forschungsprojekten der Fakultät. Kooperationen und Netzwerke Die Fakultät pflegt Partnerschaften zu wissenschaftlichen Einrichtungen in den USA, China, Großbritannien, der Tschechischen Republik, der Slowakischen Republik, der Schweiz, Norwegen, Schweden, Finnland, Polen, Spanien und Portugal. Insbesondere besteht eine langjährige Zusammenarbeit mit der Northern Arizona University (NAU) in Flagstaff, USA. Die Professoren Eck Doerry und Bridget Bero von der NAU führten 2010 an der HTW Dresden das Projekt „iCubed” (Interdisziplinäre Integrierte Ingenieurausbildung) durch. Der Arbeitskreis E-Learning, in dem die Hochschule durch Prof. Fritzsche vertreten ist, koordiniert entsprechende Projekte an den Sächsischen Hochschulen. Die Fakultät Informatik/Mathematik ist zudem mit der regionalen Wirtschaft gut vernetzt. Eine enge Zusammenarbeit pflegt die Fakultät unter anderem mit Saxonia Systems AG, T-Systems Multimedia Solutions GmbH, ZMD AG, Robotron Datenbank-Software AG, AIS Automation Dresden, Cognitec Systems GmbH. Seit 2009 wirkt Herr Dr.-Ing. Uwe Crenze von der interface:business-Firmengruppe im Hochschulrat der HTW Dresden mit. 20 Jahre HTW Dresden 38 / 39 Fakultäten Informatik/MAthematik // 20 Jahre – 20 Köpfe Prof. Dr.-Ing. Wilfried Nestler wurde 1992 als Professor für Simulation an die HTW Dresden berufen, wo er beim Aufbau des Fachbereichs Informatik/ Mathematik und bei der Einrichtung der Informatik-Studiengänge mitwirkte. Aufgrund seiner hohen fachlichen Kompetenz und seines Engagements sind Rückblickend schaue ich auf … Ich habe meine Studienzeit an der HTW Dresden sehr positiv in Erinnerung. Die Studieninhalte und deren Vermittlung waren stets auf hohem Niveau. Die Professoren waren sehr kompetent und glaubwürdig in Bezug auf ihre praktischen Erfahrungen. Mein Abschluss als Wirtschaftsinformatiker eröffnete mir vielfältige Perspektiven für einen erfolgreichen Berufseinstieg. seine wahlobligatorischen Veranstaltungen und Projektseminare bei den Studierenden sehr gefragt. Prof. Nestler hat bislang die meisten Diplomarbeiten an der Fakultät betreut. Über gemeinsame Projekte mit der HTW Dresden … Forschungsprojekt ADVOCAT: Lernfähige Mensch-Roboter-Interaktion Preise und Auszeichnungen Es ist eine schöne Tradition der HTW Dresden, dass anlässlich der feierlichen Immatrikulation eines neuen Jahrgangs im Oktober die besten Absolventen des letzten Jahres ausgezeichnet werden. Darüber hinaus haben Absolventen der Fakultät Informatik/Mathematik deutschlandweit Auszeichnungen erhalten. So wurde Matthias Böhm vom Fachbereichstag Informatik (FBTI) 2008 mit dem Preis für die beste Diplomarbeit auf dem Gebiet Wirtschaftsinformatik ausgezeichnet. Im Jahr 2011 konnte Michael Wegner in Mannheim den Preis des FBTI für die deutschlandweit beste Abschlussarbeit in Empfang nehmen. Seit 2009 führt die Fakultät regelmäßig feierliche Abschlussveranstaltungen mit ihren Absolventen durch, die sie auch nach Studienabschluss regelmäßig über interessante Fakultätsveranstaltungen wie das MITschniTT-Filmfestival oder die fakultätseigene Karrieremesse MIT.COM informiert. Ausblick Die Fakultät Informatik/Mathematik hat in den nächsten Jahren große Herausforderungen zu bewältigen, um die bestehenden und in der Praxis anerkannten hohen Standards in Lehre und Forschung zu erhalten und zunehmend auch befähigte Studierende zu einem Masterabschluss und zur Promotion zu führen. Es wird insbesondere darum gehen, im Wettbewerb der Hochschulen des Freistaates Sachsen unter schwierigen Rahmenbedingungen überzeugende Argumente für ein Studium der Informatik/Wirtschaftsinformatik/ Medieninformatik an der HTW Dresden zu entwickeln und die Qualität der fachspezifischen Ausbildung zu sichern. In dieses Vorhaben bezieht die Fakultät ihre Praxispartner und wissenschaftlichen Partnereinrichtungen mit ein. Das ITARICON-Team ist stolz auf die Partnerschaft mit der Hochschule. Gemeinsame Veranstaltungen wie der Students Workshop und das ProIT-Forum ermöglichen den Austausch zwischen Wissenschaft, Industrie und Beratungsunternehmen und geben Studierenden Einblicke in die spannende Welt der IT-Beratung. Es ist schön, der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden mit der Förderung des Deutschlandstipendiums und gemeinsamer Forschungsprojekte etwas zurückzugeben. Für die Zukunft der HTW Dresden sehe ich … Ich befürworte das Konzept eines praxisorientierten Studiums mit einer definierten Regelstudienzeit von acht Semestern und das Festhalten am Diplom als anerkannten Abschluss. Wenn es gelingt, qualifizierte Lehrkräfte zu gewinnen, sehe ich für das Konzept Fachhochschule im Allgemeinen und für die HTW Dresden im Besonderen eine glänzende Zukunft. Ich freue mich darauf, mit der HTW Dresden weiter so erfolgreich zusammenzuarbeiten. Rückblickend schaue ich auf … Was man über mich privat wissen muss … 20 fachlich und persönlich erfüllte Jahre an der HTW Dresden. Ich erinnere mich noch gut an die ersten Jahrgänge von Studierenden der Informatik und der Wirtschaftsinformatik. Alle dieser Ehemaligen haben auf Grundlage ihres Studiums ihre beruflichen und auch privaten Lebenswege gefunden. Viele begleiten heute verantwortungsvolle Positionen in Unternehmen und der Verwaltung. Ich erinnere mich sehr gern an die vielen Absolventen der letzten 20 Jahre, die ich in ihrem Studium fachlich und persönlich begleiten durfte und die ihre Diplomarbeiten mit sehr guten oder guten Ergebnissen verteidigen konnten. Häufig suchen diese früheren Absolventen der HTW bis heute zu mir Kontakt, um für ihre Arbeitsbereiche ebenfalls Studenten der Fakultät Informatik/Mathematik im Rahmen von Praktika oder Abschlussarbeiten anzuwerben, zu betreuen oder Absolventen der Fakultät fest einzustellen. Nicht selten kommt es vor, dass ich unterwegs unverhofft von ehemaligen Studenten angesprochen werde, die sich dann im Gespräch positiv über ihre Studienzeit an der HTW mitteilen. Mich faszinieren immer noch die Mathematik, das Algorithmieren und Programmieren. Interessante Bücher zu lesen, ist mir schon immer ein inneres Bedürfnis. Ich trenne mich nur ungern von Büchern. In meiner Freizeit fahre ich sehr gern mit dem Fahrrad. Für die Zukunft der HTW Dresden sehe ich … eine wachsende Anziehungskraft auf junge Leute voraus, die für ihren späteren Beruf eine hohe Qualifikation anstreben. Die ausgewogene Verbindung zwischen Wissenschaftlichkeit, modernen Technologien und Praxisorientierung an der HTW ermöglicht den Studenten eine individuelle Profilierung ihres Wissens, ihrer Fähigkeiten und Fertigkeiten, um den Anforderungen im späteren Berufsleben gerecht werden zu können. Die bleibende Nachfrage der letzten 20 Jahre nach Praktikanten und Absolventen der HTW bestätigt diesen Trend. Daniel Kunze studierte 1998 bis 2002 an der HTW Dresden Wirtschaftsinformatik. Im Jahr 2006 gründete er die ITARICON Gesellschaft für IT-Architektur und Integrationsberatung mbH, ein inzwischen deutschlandweit führendes Beratungsunternehmen, das für internationale Konzerne der Telekommunikations-, Automobil-, Finanz- und High Tech-Branche arbeitet. 20 Jahre HTW Dresden Im melktechnischen Kabinett erklärt Frau Prof. Dr. Geidel den Aufbau von Melkmaschinen. Fachpraktische Übungen zum Einsatz der Melktechnik finden im Kooperationsbetrieb in Niederschöna statt 40 / 41 Fakultäten Landbau/Landespflege Mit Hilfe von Richtmikrofon und digitalem Aufnahmegerät werden Vögel, Amphibien, Heuschrecken und Fledermäuse anhand ihrer Rufe identifiziert. Dipl.-Ing. (FH) Sprössig gibt im Rahmen der Tierökologie die Einweisung in die Nutzung dieser Geräte Botanische Grundlagenkurse und die Bestimmung von Pflanzen finden im Mikroskopierraum unter der Anleitung von Frau Prof. Dr. Drewes-Alvarez statt Die HTW-Gewächshäuser in Pillnitz dienen der Lehre und Forschung im Gartenbau Geschichtliche Entwicklung Lehrprofil Forschung Ausblick Der damalige Fachbereich Landbau/Landespflege wurde 1993 an der HTW Dresden mit den drei Studiengängen Agrarwirtschaft, Gartenbau und Landespflege sowie durch die Integration des 1992 an der HTWK Leipzig gegründeten Fachbereichs Landwirtschaft eingerichtet. Der Lehrbetrieb begann im Wintersemester 1993/94 mit 60 Studierenden und vier Professoren, zunächst noch am HTW-Campus Friedrich-List-Platz in Dresden. Nachdem 1998 die Sanierungsarbeiten am ehemaligen königlichen Pferdestall (heute Seminargebäude) und am ehemaligen Waschhaus des Pillnitzer Schlosses (heute Labor- und Verwaltungsgebäude) sowie der Neubau eines Hörsaalgebäudes in Pillnitz abgeschlossen waren, konnte im Wintersemester 1998/99 der Lehrbetrieb des Fachbereichs Landbau/Landespflege in Pillnitz aufgenommen werden. Die gartenbauliche Ausbildung hat eine lange Tradition in Pillnitz, da hier bereits 1892 eine Gartenbauschule gegründet und 1922 zu einer Höheren Staatslehranstalt für Gartenbau ausgebaut wurde. Heute arbeiten hier vier moderne Einrichtungen der Gartenbau- und Landwirtschaftswissenschaften, der Umweltwissenschaften sowie der Gartendenkmalpflege im „Grünen Forum Pillnitz“ eng zusammen: Das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie, das Bundesinstitut für Züchtungsforschung an gartenbaulichen Kulturen und Obst – Julius Kühn-Institut, Schloss und Park Pillnitz sowie die Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden mit der Fakultät Landbau/Landespflege. Von dieser langen Tradition und engen Kooperation der in Pillnitz ansässigen Einrichtungen profitieren die Studierenden heute im besonderen Maß. Seit 1993/94 konnten sich Studierende in die achtsemestrigen Diplomstudiengänge Agrarwirtschaft, Gartenbau und Landespflege einschreiben. Sie sind zum Wintersemester 2007/2008 in vier sechssemestrige Bachelorstudiengänge Agrarwirtschaft, Gartenbau, Landschafts- und Freiraumentwicklung sowie Umweltmonitoring/Umweltanalyse und einem Masterstudiengang Produktionsmanagement in Agrarwirtschaft und Gartenbau überführt worden. Die Aufnahmekapazität wurde kontinuierlich mit dem Anwachsen des Personalbestands an der Fakultät auf insgesamt 120 Studienplätze je Jahr in den Bachelorstudiengängen und 30 im Masterstudiengang erhöht. Derzeit sind an der Fakultät Landbau/Landespflege 18 Professoren und 14 Mitarbeiter sowie etwa 20 Mitarbeiter in Drittmittelprojekten beschäftigt. Während im ersten Studienabschnitt gemeinsame Grundlagen wie die Mathematik, Chemie, Physik, Bodenkunde und fächerspezifischen Grundlagen im Vordergrund stehen, erfolgt im zweiten Studienabschnitt die Vertiefung mit praktischen Studienanteil und der Abschlussarbeit. Die Studierenden werden in den sanierten historischen Lehrgebäuden, verschiedenen Speziallaboren einschließlich modernen Computerkabinetten, einem Gewächshauskomplex, einer ortsnah gelegenen Feldversuchsanlage, mehreren Demonstrationsgärten und Kooperationsbetrieben praxisorientiert auf ihr zukünftiges Berufsfeld vorbereitet. Starken Zuwachs hat in den zurückliegenden fünf Jahren die Forschung an der Fakultät Landbau/Landespflege erfahren. In den Jahren 2010 und 2011 wurden durchschnittlich rund eine Million Euro pro Jahr an Drittmitteln eingeworben und bis zu 20 Mitarbeiter für Forschung und Entwicklung beschäftigt. Parallel dazu konnte die Grundausstattung für Lehre und Forschung durch den Ausbau des Technikzentrums, den Erwerb einer Direktsaat-Parzellendrillmaschine, eines Parzellenmähdreschers sowie mehrerer Analysegeräte (NIRS-Analyse, Bach-Detektoren, GPS-Geräte, Thermogravimetrie) erweitert werden. Die Zukunftsperspektiven für die Fakultät Landbau/Landespflege in Lehre und Forschung sind sehr gut. In den zurückliegenden fünf Jahren wurde die angebotene Studienplatzkapazität in allen Studiengängen stets ausgeschöpft. Durch die Anschaffung moderner Lehr- und Forschungsgeräte, die Sanierung und den Neubau von Labor- und Seminargebäuden finden Studierende und Mitarbeiter sehr gute Arbeitsbedingungen vor. Die Absolventen der Fakultät Landbau/Landespflege sind am Arbeitsmarkt gefragt, teilweise kann sogar der Fachkräftebedarf nicht durch die Anzahl an Absolventen gedeckt werden. Gleichzeitig steigt die Nachfrage verschiedener Drittmittelgeber nach kompetenten, praxisorientierten Forschungspartnern im Land- und Gartenbau sowie in den Umweltwissenschaften. Vor diesem Hintergrund ist die Fakultät Landbau/Landespflege mit den entwickelten Kompetenzfeldern sehr zuversichtlich, auch in den kommenden Jahren für Studieninteressierte, für Unternehmen und für die Forschung ein attraktiver Partner zu sein. Kooperationen und Netzwerke Die Fakultät Landbau/Landespflege unterhält unter anderem mit Universitäten in England, Frankreich, Belgien, Japan, Tschechien, Mexiko, Syrien, Österreich, Polen, Schweden, Ungarn und den USA Kooperationen in Forschung und Lehre. 20 Jahre HTW Dresden 42 / 43 Fakultäten Landbau/Landespflege // 20 Jahre – 20 Köpfe Prof. Dr. rer. nat. habil. Ankea Siegl wurde 2001 auf die Professur Pflanzenverwendung/Vegetations- Brigitte Reck ist seit 1992 in der Bi- technik an der Fakultät Landbau/Landespflege in Dresden-Pillnitz berufen. Im Rahmen ihrer Beschäf- bliothek der HTW Dresden beschäf- tigung mit der Regenwasserbewirtschaftung baute sie die Regenwasseranlagen der Fakultät in Dres- tigt und von Beginn an die verant- den-Pillnitz auf. Die Entwicklung der Fakultät begleitete sie zunächst als Forschungsbeauftragte wortliche Bibliothekarin für die und als Mitglied der Studienkommissionen Landschafts- und Freiraumentwicklung und Umweltmoni- Zweigbibliothek „Landbau/Landes- toring sowie seit 2010 als Prodekanin. pflege“, wo sie den Mitarbeitern und Studenten bei ihren Wünschen und Problemen weiterhilft. 2001 wurde ich auf meine (halbe) Traumstelle, Vegetationstechnik und Pflanzenverwendung an die HTW Dresden, Campus Pillnitz, berufen. Seit Kindertagen ist mir Pillnitz aus Erzählungen meiner Tante, die hier als Biologiestudentin ein Praktikum absolvierte, Inbegriff für landschaftliche und kulturelle Schönheit sowie herausragende gärtnerische Leistungen. Über diesen persönlichen Bezug hinaus bewegte mich vor allem die stärkere Praxisorientierung zum Wechsel von der Universität Trier an die Hochschule für Technik und Wirtschaft in Dresden. Fast zeitgleich mit meinem Arbeitsbeginn wurde die gesplittete Abwassergebühr eingeführt. Daher wählte ich als ersten vegetationstechnischen Schwerpunkt die Regenwasserbewirtschaftung. Als uns das Hochwasser 2002 und das trockene Jahr 2003 die Folgen der Klimaveränderungen am Campus Pillnitz hautnah spüren ließen, waren die ersten Anlagen bereits fertiggestellt und wir konnten 2003 zumindest Teile der Grünanlagen mit Regenwasser bewässern. Aus diesen Anfängen gingen Forschungsprojekte, der Klimagarten, Pflanzenklimaanlagen und die gute Zusammenarbeit mit den Dresdner Verkehrsbetrieben über Rasengleise hervor. Generationen von Studenten und viele Mitarbeiter waren an diesen Entwicklungen beteiligt, die zudem jährliche Einsparungen von mittlerweile über 5.000 Euro (für den Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement) einbringen. Mein Wunsch für die Zukunft sind Erhalt bzw. Steigerung der Attraktivität der HTW Dresden für Studenten und Beschäftigte sowie eine nachhaltige Campusentwicklung. Rückblickend schaue ich auf … 20 sehr abwechslungsreiche Jahre. Jahre, die geprägt waren durch die Gründung des Fachbereichs Landbau/Landespflege und die dadurch entstandene Zweigbibliothek im wunderbar sanierten Kuhstall des ehemaligen Kammergutes. Als Ansprechpartnerin für alle großen und kleinen Probleme vor Ort und als Kontaktperson zu den Mitarbeitern der Fakultät und der Bibliothek des Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie gibt es täglich neue Herausforderungen. Ein Spaziergang durch den Campus zum Schlosspark ist dafür ein herrlicher Ausgleich. Gibt es eine schönere Mittagspause? Froh bin ich, wenn ich dann abends mit dem Gefühl nach Hause fahre, anderen geholfen zu haben. Was man über mich privat wissen muss … Für die Zukunft der HTW Dresden sehe ich … Privat war vor 20 Jahren auch für mich ein Neubeginn. Dank der Wende lernte ich meinen Mann kennen und wir kauften uns bald einen völlig verfallenen, aber denkmalgeschützten Dreiseithof. Mit Hilfe vieler HTW-Bücher und Fachzeitschriften holten wir uns wertvolle Anregungen für die Sanierung der Gebäude und die Gestaltung des großen Gartens. So ist inzwischen ein beliebter Mittelpunkt für die Großfamilie entstanden. Ich bewege mich gern an der frischen Luft, singe mit Freude im Briesnitzer Kirchenchor und bin glücklich in Dresden aufgewachsen zu sein und zu leben. Um die Zukunft der HTW Dresden ist mir nicht bange. Die Vielfalt der Studiengänge, die praxisnahe Ausbildung mit modernster Technik und die individuelle Betreuung werden auch weiterhin ein Aushängeschild sein. Ich wünsche mir, dass unsere Studenten ihren Bekannten und später vielleicht einmal ihren Kindern und deren Freunden raten, an der HTW in Dresden zu studieren. 20 Jahre HTW Dresden 44 / 45 Fakultäten Maschinenbau/Verfahrenstechnik Praktikum Festkörperchemie und -analyse. Versuchsvorbereitungen am Zweizonenofen Modernes CNC-Bearbeitungszentrum TC 600-65-SMCY Übergabe eines Versuchsfahrzeugs für Lehre und Forschung durch die BMW AG Kooperationen und Netzwerke Geschichtliche Entwicklung Lehrprofil Forschung Bereits mit Gründung der HTW Dresden begann auch am damaligen Fachbereich Maschinenbau/Verfahrenstechnik die Ausbildung von Studenten. In den ersten Jahren führte der Fachbereich noch Aufbaustudiengänge für Absolventen von Ingenieurschulen im Direkt- und Fernstudium durch. Die insgesamt 440 AufbaukursStudenten trugen anfangs wesentlich zur effektiven Auslastung der Studienplätze bei. Im Laufe der letzten 20 Jahre wurden die Studiengänge Allgemeiner Maschinenbau, Fahrzeugtechnik, Produktionstechnik und Chemieingenieurwesen ständig weiterentwickelt und aktuellen Lehr- und Forschungsaufgaben angepasst. Die angebotenen Studienplätze sind begehrt. Die Nachfrage ist von anfangs einem Bewerber je Studienplatz auf gegenwärtig bis zu sechs Bewerber je Studienplatz gestiegen. Ein wichtiger Bestandteil der Fakultät ist das Forschungsinstitut Fahrzeugtechnik (FiF). Diese Verbindung von Forschung und Lehre stärkt die Fakultät, sie macht die studentische Ausbildung attraktiver und ermöglicht den Studenten, den direkten Einstieg in die Welt der Forschung. Neue Gebäude wie das Laborgebäude Natur- und Ingenieurwissenschaften mit über 2.000 m² Laborfläche bzw. die Modernisierung und Erweiterung bestehender Labore haben die praxisbezogene Ausbildung der Studierenden in den letzten Jahren entscheidend verbessert. Die Fakultät ist mit ca. 15 neuen Laboren ausgestattet, die über eine sehr gute fachbezogene Ausrüstung verfügen. Zusätzlich können die Studierenden in neuen Rechnerlaboren arbeiten, wo sie Software für unterschiedliche fachliche Anwendungen wie z. B. für die Strömungssimulation vorfinden. Auf dem Gebiet des Maschinenbaus bildet das seit Beginn vorhandene Profil mit den Grundlagen des Maschinenbaus, die vom Allgemeinen Maschinenbau getragen werden, der Fertigung von Maschinenbauerzeugnissen, die von der Produktionstechnik geprägt werden, und dem Produkt Fahrzeug, das sich in der Fahrzeugtechnik wiederfindet, inhaltlich eine geschlossene Kette. Derzeit kann man zwischen folgenden Maschinenbau-Studiengängen wählen: Allgemeiner Maschinenbau, Fahrzeugtechnik und Produktionstechnik. Alle Maschinenbau-Studiengänge bieten, obwohl inzwischen modularisiert, den Abschluss als Diplomingenieur (FH) an. Geplant ist, einen Masterstudiengang Maschinenbau einzuführen. Im Studiengang Chemieingenieurwesen können Studierende ein siebensemestriges Bachelorstudium abschließen und um einen dreisemestrigen Masterstudiengang ergänzen. Beide Studiengänge sind akkreditiert. Der Lehrbereich Physik immatrikuliert keine eigenen Studenten. Neben der physikalischen Grundlagenausbildung für die Studenten in allen acht Fakultäten ist die Physik mit Lehrveranstaltungen fest in das Masterprogramm des Studiengangs Chemieingenieurwesen integriert. Insgesamt 32 Professoren, elf Honorarprofessoren, drei Lehrkräfte für besondere Aufgaben und 23 Laboringenieure sichern die Lehraufgaben ab. Neben ihrer Lehrtätigkeit werben die Mitarbeiter der Fakultät durch ihre Forschungstätigkeit jährlich einen großen Anteil an Drittmitteln ein. Forschungsschwerpunkte bilden Kraftfahrzeugtechnik und Mechatronik, Hydraulik, Klimatisierung von Fahrzeugen, Neue Verfahren der Elektronenstrahltechnologie, Fertigungsmesstechnik, Qualitätssicherung und Technische Gebäudeausrüstung sowie Chemie, Physik und Analytik von anorganischen, organischen und Biomaterialien, einschließlich von Polymeren, sowie die Bioverfahrenstechnik. Wissenschaftliche Aktivitäten zeigen sich unter anderem bei großen Fachtagungen. Beispielsweise ist die Fakultät Maschinenbau/ Verfahrenstechnik unter Federführung des FiF Gastgeber des Dresdner Motorenkolloquiums mit rund 200 Teilnehmern, die alle wichtigen Fahrzeug- bzw. Motorenhersteller repräsentieren. Die Internationale Schienenfahrzeugtagung findet im anderthalbjährigen Turnus statt und vereint mehr als 400 Teilnehmer aus dem Bereich Schienenfahrzeugherstellung und Bahnbetrieb. Sie ist mittlerweile international hoch angesehen. Jährlich treffen sich zudem ca. 210 Teilnehmer aus 16 Ländern, darunter wichtige Fahrzeughersteller, Behördenvertreter und Teilnehmer aus der höheren Managementebene zur FAD-Konferenz des Förderkreises Abgasnachbehandlungstechnologien für Dieselmotoren. Die Fakultät unterhält zu zahlreichen Universitäten Kooperationsbeziehungen, unter anderem nach England, Litauen, Kanada, USA, Brasilien, Südafrika, Polen, Ungarn und in die Tschechische Republik. Eine besonders aktive Partnerschaft verbindet die Fakultät seit den frühen neunziger Jahren mit der Hochschule Hangzhou in der Volksrepublik China. Preise und Auszeichnungen Die Fakultät Maschinenbau/Verfahrenstechnik zeigt auch Spitzenleistungen bei der Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses. So wird eine große Anzahl der Promotionsverfahren an der HTW Dresden in der Fakultät abgeschlossen. Die erfolgreiche Teilnahme bei Wettbewerben und Preisauszeichnungen belegen die hohe Qualität der praxisorientierten Ausbildung. So erhielten bereits einige Absolventen den anerkannten Sächsischen Preis für Umformtechnik, der von der Dr.-Rolf-Umbach-Stiftung und dem Verein für Umformtechnik Sachsen e. V. verliehen wird und mit einem Preisgeld dotiert ist. Zwei Studenten erhielten den Preis der MaxBuchner-Forschungsstiftung für Technische Chemie an Fachhochschulen, den die Dechema – Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie e. V auslobt. 20 Jahre HTW Dresden 46 / 47 Fakultäten Maschinenbau/Verfahrenstechnik // 20 Jahre – 20 Köpfe Mein Rückblick auf die HTW Dresden … Als Student am damaligen Fachbereich Maschinenbau/Verfahrenstechnik der HTW Dresden lernte ich von 1993 bis 1997 was Studieren bedeutet – Wissen erwerben, anwenden und vertiefen. Ein „Handwerk“, welches ich auch in der Zeit von 1997 bis 2003 als wissenschaftlicher Mitarbeiter und als Promotionsstudent ausgeübt habe. Dem Gegenstand meiner Dissertation zum Thema „Energiewandlersystem für den Betrieb von autarken Sensoren“ bin ich heute noch mit großem fachlichen Interesse verbunden. Die Jahre 2003 bis 2009 waren durch meine Tätigkeit am Fraunhofer Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik (IWU) Dresden geprägt. Sehr viel habe ich dort auf den Gebieten der Adaptronik, der Messtechnik und der Medizintechnik gelernt. Die Verbindung zur HTW Dresden bestand in diesen Jahren über gemeinsame Veröffentlichungen und Lehraufträge weiter. Seit Start des Sommersemesters 2009 habe ich als Professor für Messtechnik und Maschinenlabor die Möglichkeit, Fachwissen an Studenten weiterzugeben. Für mich begann damit ein wunderbarer Abschnitt im Leben, genau an dem Ort – der Hochschule und der Fakultät – wo meine berufliche und wissenschaftliche Laufbahn ihren Anfang nahm. Was man über mich privat sagen kann … Mir liegt es am Herzen, jungen Menschen zu vermitteln, dass berufliche Karriere und familiäre Verantwortung nicht in verschiedene Richtungen führen müssen. Für die Zukunft der HTW Dresden sehe ich … Lehrausbildung und administrativen Prozessen zu finden. Dies stellt eine große Herausforderung dar und ich wünsche unserer Einrichtung, dass sie diese Prozesse schöpferisch und mit eigenen Konzepten gestaltet, getreu ihrem Motto „Praktisch mehr erreichen”. Wichtigste Aufgabe unserer Einrichtung ist die Ausbildung von ingenieurtechnischem Nachwuchs. Durch die Mitarbeit an Projekten der angewandten Forschung verbinden Studenten unserer Hochschule theoretische Kenntnisse mit praktischen Erfahrungen. Im Lehrgebiet Messtechnik und Maschinenlabor besteht zum Beispiel die Möglichkeit an Themen der Schwingungsmesstechnik, der Computermesstechnik oder der Anwendung energieautarker Sensoren mitzuarbeiten. Die Hochschulen werden mit voranschreitendem Stellenabbau, steigenden Studentenzahlen und der Umsetzung des BolognaProzesses konfrontiert. Dabei ist eine Balance zwischen moderner Messtechnische Untersuchungen am neu errichteten Wasserturbinen-Versuchsstand Ausblick Der Bologna-Prozess wird durch die geplante Reakkreditierung der Bachelor- und Masterstudiengänge Chemieingenieurwesen sowie die geplante Einrichtung eines Masterstudiengangs Maschinenbau konsequent fortgesetzt. Die drei maschinenbauorientierten Studiengänge wurden modularisiert und werden aufgrund der sehr guten Resonanz bis auf weiteres mit dem Diplomabschluss angeboten. Die Forschungsaktivitäten sollen weiter intensiviert werden, wobei sowohl die einzelnen Hochschullehrer als auch das FiF als ausgewiesene Forschungseinrichtung angesprochen sind. Um auch weiterhin hervorragende Forschungsbedingungen zu gewährleisten, sind sowohl bauliche Maßnahmen als auch gezielte Beschaffungsmaßnahmen für technische Ausrüstungen geplant. Bis 2013 soll ein neues Lehr- und Forschungsgebäude Fahrzeugtechnik entstehen. Prof. Dr.-Ing. GuntHer Naumann ist seit seiner Studienzeit mit der HTW Dresden verbunden. Seit 2009 lehrt er an „seiner” Alma Mater als Professor für Messtechnik und Maschinenlabor. 20 Jahre HTW Dresden 48 / 49 Fakultäten 20 Jahre – 20 Köpfe Matthias Heisig, Vorlesungsassistent im Fachbereich Physik. „Wer kennt ihn nicht? – unseren Helden der Physikvorlesung, der es immer wieder schafft, komplizierte Sachverhalte in einfachen Experimenten darzustellen“ > Student im Internet < Unser Vorlesungsfundus umfasst inzwischen 500 Demonstrationsexperimente, die sowohl in klassischer POHL`scher Schattenprojektion als auch mittels Kamera über den Beamer live gezeigt werden. Daneben werden gegenständliche Modelle eingesetzt, bei denen die Physik im wahrsten Sinne des Wortes „begriffen“ werden kann. Sie müssen konstruiert und im Eigenbau gefertigt werden. Großen Spaß macht mir die Durchführung von Schauvorlesungen, wie sie zur „Dresdner Langen Nacht der Wissenschaften“ und bei Weihnachtsvorlesungen sehr beliebt sind. Mit besonderem Stolz werde ich im Jubiläumsjahr den 8. Workshop für Vorlesungsassistenten der Experimentalphysik aller deutschen Universitäten und Hochschulen im September organisieren, bei dem wir uns mit der Weiterentwicklung der experimentellen Möglichkeiten beschäftigen dürfen. Mir kommen die besten Einfälle für anschauliche Experimente bei verschiedenen sportlichen Aktivitäten in meiner Freizeit, wenn ich Ski fahren, klettere, Tennis spiele oder für die Mitarbeiter der Fakultät (zum besseren Kennenlernen) jährliche Fahrradausfahrten organisiere. Als Vertreter der Mitarbeiter arbeite ich seit vielen Jahren im Senat unserer Hochschule mit. Über circa 20 Jahren hinweg konnte ich als Mechaniker, Elektriker und Ingenieur für Feinwerktechnik an der ehemaligen Hochschule für Verkehrswesen Dresden umfangreiche Erfahrungen mit physikalischen Demonstrationsexperimenten sammeln und diese dann in meine spätere Arbeit als Vorlesungsassistent an der HTW Dresden einbringen. Bei der Gründung der HTW durfte ich dann bereits Vorschläge bei der Planung des Physikhörsaals und der Sammlung der Demonstrationsexperimente einbringen. Es war eine dynamische Zeit, in der schnelle unbürokratische Entscheidungen getroffen werden mussten. So haben wir z. B. beim Auszug aus dem Audimax auf der Hettnerstraße besonders sensible Experimente einfach in der Aktentasche oder dem eigenen Auto auf den HTW-Campus transportiert. Als der Lehrbereich Physik aus der Baracke Schorrstraße, wo 50 Jahre lang gelehrt und geforscht worden war, in das neu erbaute N-Gebäude umzog, gab es weitere umfangreiche Arbeiten zu erledigen. Es wurde gesichtet, aussortiert und auch verschrottet. Welche physikalischen Geräte benötigen wir noch? Welche nicht? Gibt es Neues, Besseres? Ich bin stolz, mit unseren Kollegen diesen Kraftakt gemeistert zu haben. Prof. Dr.-Ing. Achim Trogisch baute ab 1996 das Lehrgebiet Technische Gebäudeausrüstung (TGA) im Studiengang Allgemeiner Maschinenbau auf. Seit seinem Ausscheiden aus dem Hochschuldienst 2010 engagiert er sich im Förderverein der HTW Dresden. Für sein Engagement für Menschen mit geistiger Behinderung – Prof. Trogisch gründete die Lebenshilfe Dresden und den Landesverband Sachsen 1990 mit – hat er 2005 den Bundesverdienstorden am Bande erhalten. Rückblickend schaue ich auf … Was man über mich privat wissen muss … Für die Zukunft der HTW Dresden sehe ich … 1996 hatte ich die Möglichkeit, aus der Praxis kommend, das Lehrgebiet Technische Gebäudeausrüstung an der HTW aufzubauen. Dies wurde mir besonders durch das fachliche und sehr kollegiale Miteinander sowohl im Studiengang und im Fachbereich als auch zu anderen Fachbereichen und dem Kanzler, Prof. Neumann, in vielfältiger Weise leicht gemacht. Ein Beispiel dafür sehe ich in dem vierwöchigen Sprachkurs in Salford, an dem ich mit neun KollegenInnen teilnehmen konnte und aus dem persönliche Kontakte entstanden sind, die bis heute bestehen. Positiv bewerte ich, dass in den letzten Jahren ein TGA-Labor entstehen konnte und die Kontinuität der TGAAusbildung gewährleistet wurde. Dankbar bin ich auch für das Verständnis und die technische Unterstützung bezüglich meiner ehrenamtlichen Tätigkeit für Menschen mit Behinderung. Ich bin seit 43 Jahren verheiratet, habe drei Kinder, davon der älteste Sohn schwerstbehindert, und vier Enkel. Obwohl ich vor zwei Jahren aus dem Hochschuldienst ausgeschieden bin, bin ich noch Angehöriger der HTW. Mein Interesse für meine Heimatstadt Dresden ist zugleich mein Hobby. Seit 1964 bin ich als Stadtführer tätig. Daneben publiziere ich Erkenntnisse aus Lehre und Praxis auf dem Gebiet der TGA, insbesondere der Lüftungs- und Klimatechnik und halte Vorträge im Rahmen der Weiterbildung von Ingenieuren und Architekten. Ehrenamtlich bin ich in mehreren Fördervereinen (u. a. HTW, TGA, ILK) bzw. in Selbsthilfeorganisationen tätig. Für die Zukunft wünsche ich mir, dass das kollegiale Miteinander, die Ausbildung zum Diplom-Ingenieur, die Ausrichtung des Studiums auf ein solides Grundlagenwissen und der notwendige Praxisbezug in der Ausbildung in der bisherigen Form fortgesetzt werden. Weiterhin sollte es zukünftig keinen Personalabbau, insbesondere des akademischen Mittelbaus (Laboringenieure) geben, sollte die finanzielle Ausstattung für Lehre und Forschung konstant gehalten, der verwaltungstechnische Aufwand minimiert werden sowie ein aktives Engagement in der akademischen Selbstverwaltung und im Förderverein der HTW selbstverständlich sein. Bei baulichen Projekten sollten Aspekte von Menschen mit Behinderung etwas mehr berücksichtigt werden. 20 Jahre HTW Dresden 50 / 51 Fakultäten Wirtschaftswissenschaften Multimedial Fremdsprachen lerneN – Das Sprachlabor Das Existenzgründungskonzept der HTW Dresden Deutsch-Sprachkurs für ausländische Studierende m Sprachlabor Geschichtliche Entwicklung Die Fakultät Wirtschaftswissenschaften gehört heute zu den größten Fakultäten der HTW Dresden. Die wirtschaftswissenschaftliche Ausbildung ist in allen Studiengängen fest integriert. Von Beginn an bot die Fakultät mit der Ausbildung zum Diplomkaufmann bzw. zum Wirtschaftsingenieur zwei klassische Diplomstudiengänge an. Jedoch zeigte sich bereits im Gründungsjahr die wachsende Internationalisierung und Globalisierung der Wirtschaftsbereiche. Die Gründungsprofessoren entschieden deswegen, zusätzlich einen international ausgerichteten Studiengang International Business Studies (IB) anzubieten. Die Bewerberzahlen sind in den zurückliegenden Jahren kontinuierlich gestiegen und haben in der Betriebswirtschaft dazu geführt, dass seit Ende der neunziger Jahre auf einen Studienplatz nahezu zehn Bewerber kommen. Lehrprofil Angeboten werden die Studiengänge Betriebswirtschaft, Wirtschaftsingenieurwesen, International Business mit dem Bachelorabschluss. Einen Masterabschluss können Studierende im Studiengang International Business und Management mittelständischer Unternehmen ablegen. Außerdem können im Rahmen der Deutsch-Französischen Hochschule (DFH) Studierende sogar mit doppeltem und dreifachen Abschluss die Hochschule verlassen. Besonderer Wert wird in dieser Fakultät auf eine rational-ökonomische und weltoffene Denkweise gelegt und eine liberal-marktwirtschaftliche Einstellung gefördert, in der der Mensch mit all seinen Facetten und Bedürfnissen jedoch immer im Vordergrund steht. Der Studiengang International Business wurde als einer der Ersten überhaupt in Deutschland auf die international üblichen Abschlüsse Bachelor und Master umgestellt und akkreditiert. Die Fakultät unterhält ein „Internationales Büro“, in dem nicht nur die eigenen Studenten Informationen über die Partnerhochschulen bekommen können, sondern von dem aus auch die Gaststudenten der ausländischen Hochschulen intensiv betreut werden. Die Studenteninitiative „faranto“, die im Jahr 2000 ins Leben gerufen wurde, ist besonders aktiv darin, die ausländischen Studierenden zu integrieren und ihnen den Aufenthalt in Dresden so erfolgreich und angenehm wie möglich zu gestalten. Im Laufe der Zeit erhielten die EDV-Labore eine immer bessere und großzügigere Ausstattung. Das gilt sowohl für die Hardware, die auf dem aktuellen Stand ist, als auch für Softwareprogramme. Heute verfügt die Fakultät über zahlreiche interessante Lehrprogramme und Planspiele, so dass ein nicht unerheblicher Teil der Vorlesungen heute in den EDV-Laboren stattfinden. Sprachenzentrum Das 1993 neu gegründete Sprachenzentrum der Hochschule wurde organisatorisch der Fakultät Wirtschaftswissenschaften angegliedert, da die Fremdsprachenausbildung in den wirtschaftlichen Studiengängen seit Hochschulgründung eine bedeutende Rolle spielt. Als Serviceeinrichtung ist das Sprachenzentrum darüber hinaus für die Realisierung aller Fremdsprachenkurse an der Hochschule verantwortlich. Die Integration der Fremdsprachenausbildung in die Studienprogramme aller Fakultäten bietet nahezu jedem Studieren- den der Hochschule die Möglichkeit, seine Sprachkompetenzen auszubauen und sich auf die beruflichen Anforderungen des globalen Arbeitsmarkts vorzubereiten. Neben studiengangsspezifischen Fremdsprachenangeboten bietet das Sprachenzentrum studiengangsübergreifende Kurse in Englisch, Französisch, Spanisch, Russisch und Tschechisch im Rahmen des Studium Integrale an. Studierende unserer internationalen Partnerhochschulen, die einen Teil ihres Studiums an der HTW Dresden absolvieren, nutzen die Ausbildungsangebote in Deutsch als Fremdsprache. Das Sprachenzentrum verfügt über ein modern ausgestattetes MultimediaSprachlabor, was ideale Voraussetzungen für interessante Lehrveranstaltungen und effektives Selbststudium bietet. Forschung Ein besonderes Schwergewicht der Arbeit in der Fakultät liegt auf dem Bereich der Unternehmensgründung. Hier wurde von Anfang an ein eigener Schwerpunkt gesetzt, der von den Studierenden gut angenommen worden ist. Die HTW Dresden initiierte 1996 zusammen mit jungen Unternehmern aus der Region – organisiert im Bund Junger Unternehmer (BJU) – Bildungs-, Beratungs- und Vermittlungsangebote an Studierende, die eine Geschäftsidee hatten. Heute ist die HTW Dresden Partner des Gründungsnetzwerks dresden | exists und unterstützt die an einer Unternehmensgründung Interessierten in fachlicher wie auch in praktischer Hinsicht. Studierende der HTW Dresden aller Fakultäten mit Existenzgründungsambitionen finden in der HTW Gründungsschmiede, der Inkubator für Start-ups an der HTW Dresden, einen fakultätsübergreifenden Anlaufpunkt und Arbeitsplatz. Dort werden Geschäftsideen von Studierenden und wissenschaftlichen Mitarbeitern aufgegriffen, auf ihre Machbarkeit hin geprüft, der Existenzgründungsprozess kritisch begleitet, Verbindungen zum Markt und zur Forschung hergestellt und Hilfestellungen geleistet. Neben der volkswirtschaftlichen und regionalpolitischen Zielsetzung des HTW-Gründungskonzepts richtete sich die Arbeit der HTW Dresden auf individueller Ebene nach dem Motto „Immunisierung gegen Hilflosigkeit“ aus. Die Gründer sollten bei betrieblichen Krisen nicht Bittsteller um öffentliche Unterstützung werden, sondern sich zu helfen wissen – nur so entwickelt sich unternehmerische Kompetenz. Dazu schuf die HTW Dresden ein Konzept, das sich an Studierende mit Ambitionen zur beruflichen Selbständigkeit richtete und auf diesem Fundament drei Säulen an Maßnahmen bietet. Zudem wird nach der Gründung die Stabilisierung des Unternehmens mit Netzwerken, Beratung und Schulungen gefördert. Die besten Existenzgründerideen und ausgearbeiteten Business-Pläne werden alljährlich auf der Dresdner Messe „Karriere Start“ prämiert. Die unermüdliche Ermutigung zu und Förderung von Existenzgründungen an der Hochschule führte bereits zu mehr als 200 nachweislichen Unternehmensgründungen. Weitere Forschungsfelder betreffen Fragen der Usability in Bereichen wie Marketing und Produktionsplanung sowie das Gebiet des strategischen Planens und Entscheidens, dessen Unterstützung durch Wissensmanagement und entsprechender Softwaretools. 20 Jahre HTW Dresden Vorlesung Marketing Das Mentoringnetzwerk Mentoring Mittelstand Führungskräfte aus mittelständischen Unternehmen unterstützen als Mentoren ihre Mentee-Gruppen, die sich an der Schnittstelle zum Berufsleben gezielt auf eine Tätigkeit im Mittelstand vorbereiten. In Gruppentreffen können die Mentees zusammen mit Ihrem Mentor ihre Vorhaben, Aktivitäten und Fragen der fachlichen Entwicklung diskutieren und von der Erfahrung & ggf. von den Kontakten des Mentors im Mittelstand profitieren. Die Größe der MenteeGruppe bestimmt dabei jeder Mentor selbst. netzwerk mittelstand Lehrveranstaltungen in kleinen Gruppen und eine individuelle Betreuung ermöglichen ein Studium in der Regelstudienzeit Zentrum für Mittelstand Erfahrung und fachlicher Weitblick Das Team des Zentrums für Mittelstand (ZfM) Mittelständische Unternehmen aus Sachsen suchen verstärkt Nachwuchsingenieure und Kaufleute. Das neue Mentoringnetzwerk der Hochschule, ein ESF-gefördertes Projekt der Fakultät Wirtschaftswissenschaften, bietet allen Studierenden bereits während des Studiums die Chance, enge Kontakte mit Unternehmern aufzubauen. Folgende Initiativen sind die Eckpfeiler des Projekts: 52 / 53 Fakultäten Wirtschaftswissenschaften Summer School Mittelstand Die Summer School des Mentoringnetzwerks Mittelstand fand 2011 erstmalig statt und wurde von allen Beteiligten überaus positiv aufgenommen. In Form von Vorträgen und Workshops machten HTW-Professoren, Industriepraktiker und Gastdozenten die teilnehmenden Studierenden mit mittelstandsbezogenen Themen vertraut. Themen wie die Forschungskooperationen, moderne Marketingkonzepte oder ausländische Märkte und Lieferanten standen hierbei im Mittelpunkt. Die Summer School 2012 wird dieses Konzept fortführen und zudem von den vielen Erfahrungen der ersten Summer School profitieren. Netzwerk Mittelstand Über diese Plattform können Studierende der HTW Dresden, Unternehmer aus mittelständischer Industrie und Wirtschaft, Vertreter von Verbänden sowie Lehrende der HTW Dresden miteinander kommunizieren, Kontakte pflegen, praxisrelevante Informationen bereitstellen und abrufen. Es unterstützt weiterhin die mediale Begleitung von Kooperationsprojekten der HTW Dresden. Das Zentrum für Mittelstand (ZFM) ist ein Zusammenschluss von Professoren und Wissenschaftlern der Fakultät Wirtschaftswissenschaften und externen Spezialisten, um die Leistungsfähigkeit mittelständischer Unternehmen in Sachsen zu unterstützen. Es arbeitet lösungsorientiert in sämtlichen wirtschaftlichen Fragestellungen ausschließlich für mittelständische Unternehmen. Dabei sind die Mitarbeiter durch eigene langjährige Erfahrungen mit den Spezifika und Vorteilen von KMUs vertraut. In Verbindung mit der HTW Dresden bietet das ZFM für KMU folgende Leistungen an: // Identifikation und Bewertung der entscheidenden Aufgabenstellungen im Unternehmen // Konkret zugeschnittene und umsetzbare Lösungen // Aktive Umsetzung der Lösungen // Wissenstransfer in das Unternehmen Kooperationen In den Studiengängen der Fakultät studieren heute Studierende aus allen Ländern. Durch das Deutsch-Französische Hochschulabkommen kommt ein erheblicher Teil auch aus unserem Nachbarland Frankreich. Darüber hinaus bestehen hervorragende Kontakte auch zu osteuropäischen Ländern. So international die Ausrichtung der Fakultät einerseits ist, so ist auch andererseits eine starke regionale Verbundenheit bestimmend für die Arbeit bei den Wirtschaftswissenschaftlern. So haben sich im Laufe der Jahre die Kontakte zu den in der Region Dresden ansässigen Industrieunternehmen, vor allen Dingen zum Mittelstand, stetig erweitert und verbessert. Ausblick Die Fakultät hat die tiefgreifende Umstellung der Diplomstudiengänge auf Bachelor- und Masterstudiengänge erfolgreich bewältigt. Nun gilt es, die Studienordnungen auf neue Entwicklungen am Arbeitsmarkt und Studienanforderungen anzupassen. Hierzu werden Anregungen der bevorstehenden Akkreditierungen wertvolle Hilfe leisten. Auch der Aufbau und Pflege der Alumniorganisation wird von der Fakultät sehr unterstützt. 20 Jahre HTW Dresden 54 / 55 Fakultäten 20 Jahre – 20 Köpfe Rückblickend schaue ich auf … Als Leiterin des Sprachenzentrums ist Renate Rudat für die Fremdsprachenausbildung der Studierenden verantwortlich. Seit Gründung der HTW Dresden unterrichtet sie hier Englisch und Deutsch als Fremdsprache. Rückblickend schaue ich auf … Für die Zukunft der HTW Dresden sehe ich … Seit 1992 arbeite ich als Lehrkraft für besondere Aufgaben am Sprachenzentrum der HTW Dresden, welches ich auch seit mehr als zehn Jahren leite. Besonders schätze ich die fruchtbare und kreative fachliche Zusammenarbeit im interkulturellen Team des Sprachenzentrums sowie die Möglichkeit, bei der Entwicklung und Umsetzung neuer Ausbildungskonzepte mitzuwirken. Die Arbeit mit den Studierenden in den Lehrgebieten Englisch und Deutsch als Fremdsprache inspiriert und erfüllt mich. Besonders wertvoll für mich ist die Erfahrung, dass wir als Fremdsprachenlehrkräfte Studierende motivieren und unterstützen können, den Schritt ins Ausland zu wagen und so wertvolle fachliche, kulturelle und persönliche Erfahrungen zu sammeln. Für die Zukunft der HTW Dresden wünsche ich mir vor allem viele motivierte, engagierte und weltoffene Studienbewerber und Studierende, die unsere Hochschule als Sprungbrett für ihre erfolgreiche berufliche Karriere im In- und Ausland nutzen. Solide Fachkenntnisse, beruflich relevante Fertigkeiten und Kompetenzen sowie praktische und interkulturelle Erfahrungen gehören in das „Bildungspaket“ jedes zukünftigen HTW-Absolventen. Entwicklungsmöglichkeiten sehe ich sowohl extern als auch intern: Netzwerke nutzen und ausbauen um voneinander und miteinander zu lernen, aber auch das spezifische Potenzial des Einzelnen noch stärker zu fordern und zu fördern. …die Probevorlesung mit StudentInnen, die nicht nur zuhör- ten, sondern mitmachten. So viel Interesse an einem Mittel- standsthema? …die Dresdner KollegInnen geben sich viel Mühe bei der Integration. …die schwierigen Jahre nach 1995. Viele unserer Absolven tInnen fanden nur Arbeitsplätze in den alten Bundesländern und behielten doch die Bindung zu ihrer Alma Mater. …Existenzgründungen aus dem Studium heraus oder nach dem Examen versprachen eine Alternative zur abhängigen Beschäftigung zu werden. …der Bund Junger Unternehmer begleitete die Existenzgrün- dungsseminare. …KollegInnen, Hochschul- und Fachbereichsleitung unter- stützten die Existenzgründungsbemühungen. …die ersten nach der Wende gegründeten mittelständischen Industrieunternehmen setzten sich auf den Märkten mit innovativen Produkten durch und waren an einer Partner- schaft mit der HTW interessiert – Projekte starteten und schafften Impulse für Forschung und Lehre. …die HTW-Gründungsschmiede lebt und macht Mut. … vom Jahrhunderthochwasser über- schwemmte kleine Unternehmen wurden von ca. 30 WirtschaftsingenieurstudentInnen der HTW unterstützt. … die Zusammenarbeit mit der TU Dresden über dresden | exists zeigt Erfolge. … Frauenseminare zum Thema Existenzgrün- dung setzen sich durch, der Unternehmerin- nenpool begleitet und ermutigt junge Gründerinnen. … der Dresdner Industrierat im BVMW bringt immer wieder neue Anregungen für die Hochschularbeit. … die HTW wird immer mehr zu einer Existenz- gründungs- und Mittelstandshochschule. Was man über mich privat wissen muss … Ich bin glücklich verheiratet, meine zwei Töchter sind inzwischen erwachsen und gehen ihre eigenen Wege. Am wohlsten fühle ich mich, wenn ich meine Freizeit im Familienkreis und mit Freunden aktiv in der Natur verbringen kann. Ich habe viele Hobbys und nie genug Zeit dafür … Seit zwei Jahren bin ich Mitglied in zwei Dresdner Sportvereinen und engagiere mich für ein aktives Vereinsleben. Prof. Dr. Artur Friedrich beschäftigte und beschäftigt sich mit dem Mittelstand. Als Professor für das Management mittelständischer Unternehmen berufen, baute er die Gründungsschmiede der HTW Dresden auf, die er bis 2009 leitete. …Osteuropa und China haben zunehmend Bedeutung im Vor lesungs- und Forschungsalltag. … Erfahrungen mittelständischer Dresdner Unternehmer prägen die Forschungsarbeit zum Vitalitätskompass, der ersten Simu- lationssoftware zur Steuerung taktisch geführter Unternehmen. Für die Zukunft der HTW Dresden sehe ich … Die HTW wird mit ihrer Innovations-, Technologie- und Mittelstandsorientierung unverwechselbar im Wettbewerb um gute Studierende und Projekt-/Kooperationspartner sein. Interdisziplinarität, Internationalität, Frauenförderung, Weiterbildung und webbasiertes Lernen verändern den Hochschulalltag. 20 Jahre HTW Dresden Dezernate und Zentrale Einrichtungen 56 / 57 1994 – 1998 21.01.1994 Wahl von Prof. Dr. oec. habil. Werner Schubert zum Prorektor für Lehre und Studium und Prof. Dr.-Ing. habil. Oltwig Pigors zum Prorektor für Strukturfragen, Hochschulentwicklung und Forschung durch das erste Hochschulkonzil 28.01.1994 Erste Senatssitzung 02.04.1996 Feierliche Amtseinführung des ersten gewählten Rektors Prof. Dr.-Ing. Dr. h. c. Günther Otto 28.01.1997 Wahl von Prof. Dr. oec. habil. Werner Schubert zum Prorektor für Lehre und Studium 26.06.1997 Wahl von Prof. Dr.-Ing. habil. Peter Ottlinger zum Prorektor für Forschung und Entwicklung 05.02.1998 Gründung des Zentrums für angewandte Forschung und Technologie e. V. (ZAFT) 12.11.1998 Einweihung des neuen Lehrgebäudes auf dem Campus Pillnitz Dezernate und zentrale Einrichtungen 20 Jahre HTW Dresden Rückblickend schaue ich auf … Selbstbedienungsterminals zur Rückmeldung sowie für den Aufdruck des Gültigkeitsvermerks 58 / 59 Dezernate und Zentrale Einrichtungen Studienangelegenheiten // 20 Jahre - 20 Köpfe Starke Nachfrage der Beratungsangebote zum Tag der offenen Tür an der HTW Dresden Dezernat Studienangelegenheiten Rückblickend kann ich feststellen, dass mein gesamtes Berufsleben mit „Steuern und Regeln“ verbunden ist, obwohl ich in den fast 35 Berufsjahren unterschiedlichste Tätigkeiten ausgeübt habe. Der Schwerpunkt Automatisierungstechnik meines Studiums der Informationstechnik an der Hochschule für Verkehrswesen faszinierte mich sehr und so begann ich als Absolventin meine berufliche Tätigkeit am Technikum/ Automatisierungstechnik der HfV und übernahm die Programmierung eines Fahrkartenautomaten. Die Zeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin war spannend und hatte stets den konkreten Praxisbezug zum Verkehrswesen. Genauso reizte mich der Gedanke, bei der Neugründung der HTW Dresden 1992 mitzuwirken. Gern denke ich an den Aufbau des Grundlagenlabors Automatisierungstechnik mit anschaulichen Versuchsständen wie dem Invertierten Pendel, an dem die Studierenden noch heute ihre errechneten Regelparameter prüfen, zurück. In den neun Jahren als Dezernentin für Studienangelegenheiten hatte ich Gelegenheit, Verwaltungsprozesse zu gestalten und mit der Umsetzung moderner IT Technologien den Service für Studierende und Fakultäten zu verbessern. Die Einführung des hochschuleigenen Chipkartensystems, auf das die Studierenden und die an der Entwicklung Beteiligten noch heute stolz sind, ist ein Beispiel dafür. Als Kanzlerin stand ich 2009 vor der Aufgabe, die neue Hochschulsteuerung einzuführen. Es ist nicht leicht, die vielen neuen Aufgaben und Anforderungen qualitätsgerecht und überzeugend umzusetzen. Deshalb bin ich dankbar und glücklich, kompetente und engagierte Mitstreiter zu haben, mit denen sich auch große Herausforderungen meistern lassen. Was man über mich privat wissen muss … Privat bin ich ein Familienmensch. Im engsten Familien- und Freundeskreis fühle ich mich wohl und verwöhne auch mal gern die beiden Söhne, wenn sie mit ihren Freundinnen aus München kommen, wo sie seit dem Studium leben. Zur Freizeit gehören außerdem Konzertbesuche, körperlicher Ausgleich mit Wandern, Joggen und Skifahren, Gartenarbeit oder ab und zu auf meiner Querflöte spielen. Für die Zukunft der HTW Dresden sehe ich … Gemäß unseres Slogans „Praktisch mehr erreichen“ wünsche ich mir für die Zukunft der Hochschule , dass der erworbene gute Ruf weiter gestärkt wird, die im Hochschulentwicklungsplan gesetzten Ziele Schritt für Schritt umgesetzt werden und alle Beschäftigten dieselbe Freude an ihrer Arbeit empfinden, wie ich es für mich immer wieder feststelle. Monika Niehues leitet als Kanzlerin der HTW Dresden die Hochschulverwaltung. Nach ihrem Studium der Informationstechnik an der Hochschule für Verkehrswesen Dresden (HfV) arbeitete sie an der Die Mitarbeiter des Dezernats Studienangelegenheiten kümmern sich um alle Verwaltungsvorgänge rund um die Bewerbung, Immatrikulation und das Studium. Die Zentrale Studienberatung berät Studieninteressierte und Studierende zur Wahl des richtigen Studiengangs aus dem Angebot der HTW Dresden und informiert sie über die Zugangsvoraussetzungen und Chancen auf einen Studienplatz, über Studienbedingungen, Anforderungen, Inhalt und Aufbau der einzelnen Studiengänge. Außerdem bietet sie den Studierenden Hilfe in schwierigen Phasen im Studium oder in besonderen Lebenslagen und vermittelt ihnen, wenn dies gewünscht wird, alternative Beratungsangebote. Das Studentensekretariat ist Anlaufstelle für alle Bewerber um einen Studienplatz. Es betreut die Studierenden von ihrer Immatrikulation bis zu ihrer Exmatrikulation. Geht es speziell um Fragen zum Auslandsstudium, zu Austausch- und Stipendienprogrammen, hilft das Akademische Auslandsamt weiter. Die Mitarbeiterinnen im Prüfungsamt verwalten die Prüfungsergebnisse der Studierenden. Sie erarbeiten die Prüfungspläne, überprüfen die Zulassungsvoraussetzungen, führen Statistiken und stellen nach erfolgreich bestandenem Abschluss Zeugnisse, Urkunden, Diploma Supplements und andere Bescheinigungen aus. Über das Internetportal HISQIS können Prüfer und Studierende die Prüfungsnoten mittlerweile online eingeben bzw. sich anzeigen lassen. Besonders stolz ist das Dezernat Studienangelegenheiten auf den Studentenausweis. Diese multifunktionale Chipkarte dient als Semesterticket, als Bibliotheksausweis, Parkplatz- und Mensakarte sowie als „Türöffner“. Außerdem erfolgt mit ihrer Hilfe die Rückmeldung am Selbstbedienungsterminal mit dem Ausdruck der Immatrikulationsbescheinigung. Dass die Lehrveranstaltungen jedes Semester ohne Überschneidungen in den richtigen Räumen stattfinden und die Stundenpläne stets aktuell im Internet abrufbar sind, dafür sorgt die Stunden- und Raumplanung. Sie koordiniert darüber hinaus die Raumbelegung für Sonderveranstaltungen wie Konferenzen und Tagungen, Beratungen oder Alumni-Treffen, die an der HTW Dresden stattfinden. Zum Dezernat Studienangelegenheiten gehört weiterhin der Bereich Druck/Foto, der allen Hochschulangehörigen mit seinen modernen Druck-, Scan- und Kopierleistungen zur Verfügung steht. Neben den Druckaufträgen fertigt der Bereich Reportage-, Presse- und Werbeaufnahmen aus den Dezernaten und Fakultäten für die Publikationen der Hochschule an und hält das aktuelle Hochschulgeschehen im Bild fest. Ein Großteil der Aufnahmen in dieser Festschrift wurde durch die Mitarbeiter dieses Bereichs erstellt. Die Fotoarbeiten sind im digitalen Bildarchiv der HTW Dresden online recherchierbar. HfV zunächst als wissenschaftliche Mitarbeiterin und nach Gründung der HTW Dresden als Laboringenieurin an der Fakultät Elektrotechnik. Seit 2000 engagiert sie sich in der Hochschulverwaltung, zunächst als Dezernentin für Studienangelegenheiten, seit 2009 als Kanzlerin. 20 Jahre HTW Dresden 60 / 61 Dezernate und Zentrale Einrichtungen Haushalt und Finanzen // Personalangelegenheiten // Technik Die Mitarbeiter des Dezernats Haushalt und Finanzen Das Dezernat Personalangelegenheiten ist Ansprechpartner für Fragen zum Thema Personal Dezernat Haushalt und Finanzen Dezernat für Personalangelegenheiten Das Dezernat Haushalt und Finanzen verwaltet alle Haushalts- und Drittmittel der Hochschule. Die Aufgabenschwerpunkte der Mitarbeiterinnen des Dezernats liegen in der Bearbeitung aller Zahlungsvorgänge sowie der Überwachung und Durchsetzung haushaltsrechtlicher Bestimmungen an der Hochschule. Sie nehmen des Weiteren steuerliche Meldungen vor und führen statistische Auswertungen durch. Die Neue Hochschulsteuerung hat weit reichende Veränderungen in der Haushaltsplanung und Wirtschaftsführung der sächsischen Hochschulen mit sich gebracht. Seit 2011 arbeitet die HTW Dresden an der Einführung der kaufmännischen Buchführung, die mit neuen Anforderungen an eine aussagefähige Kosten- und Leistungsrechnung verbunden ist. Diesen neuen qualitativen und quantitativen Herausforderungen stellen sich die Mitarbeiterinnen trotz geringer personeller Ressourcen mit großem Engagement und hoher Einsatzbereitschaft. Das Dezernat Haushalt und Finanzen kontrolliert den Einsatz der öffentlichen Mittel und die Einhaltung des Wirtschaftsplans. Der Haushaltsplanvoranschlag des jeweiligen Doppelhaushalts, den das Dezernat nach klaren Zielvorgaben der Hochschulleitung erarbeitet, bildet die Grundlage für den jährlichen Haushaltsplan, der wiederum die Basis für die Mittelzuweisungen an Verwaltungsbereiche und Fakultäten bildet. Darüber hinaus leitet das Dezernat die mittelbewirtschaftenden Stellen an und verwaltet das zentrale Vermögen der Hochschule. Das Dezernat für Personalangelegenheiten ist seit Gründung der HTW Dresden der zentrale Bereich, der für die Begründung, Begleitung und Beendigung aller Arten von Beschäftigungsverhältnissen verantwortlich ist. Sowohl Professoren im Angestellten- und Beamtenverhältnis, Haushaltsangestellte, Drittmittelbeschäftigte, Auszubildende, Wissenschaftliche und Studentische Hilfskräfte, Praktikanten oder sonstige Angehörige der Hochschule werden im Dezernat nicht nur „verwaltet“, sondern auch umfassend zu sonstigen personellen Angelegenheiten und oft auch zu persönlichen Fragen zum Arbeitsverhältnis beraten. Wie viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das Dezernat für Personalangelegenheiten seit Gründung der HTW Dresden betreut hat, lässt sich heute leider nicht mehr genau ermitteln. Das Alter der HTW Dresden ist inzwischen höher als die Aufbewahrungsfristen für Personaldaten. Immerhin sind heute noch 130 Beschäftigte an der Hochschule tätig, die bereits zu Beginn des Studienbetriebs am 1. Oktober 1992 eingestellt waren. Viele Gesetze und Rahmenbedingungen haben sich in diesen letzten 20 Jahren geändert. Die MitarbeiterInnen des Dezernats passten ihre Arbeit und ihr Wissen stets durch kontinuierliche Weiterbildung an die Erfordernisse an. Aber nicht nur Gesetze, auch Prioritäten in der Personalarbeit ändern sich in so langen Zeiträumen. Zurzeit vollzieht sich ein Wandel von einer Verwaltungs- in eine Technischer Betriebsraum im N-Gebäude Dezernat Technik Serviceeinheit. Es stehen mehr denn je Fragen wie die Förderung und Gleichstellung von Frauen, die Nachhaltigkeit der Arbeit an einer Hochschule oder der zunehmende Fachkräftemangel im Vordergrund. Aber durch Veränderungen entwickelt sich nicht nur das Dezernat für Personalangelegenheiten weiter, sondern ebenso alle Wissens- und Verwaltungsbereiche der Hochschule. Für derartige Prozesse das fachlich bestmöglich qualifizierte Personal zu gewinnen und zu motivieren, ist seit Gründung der HTW Dresden die zentrale Aufgabe des Dezernats Personalangelegenheiten. Damit sind die vielen Erfolge der Hochschule in den letzten zwanzig Jahren indirekt auch Erfolge für das Dezernat. Dieses Wissen macht stolz und spornt an – für die nächsten Jahrzehnte. Das Dezernat Technik betreut die technische Betriebsführung der HTW Dresden und ist für den Erhalt und Ausbau ihrer Gebäudesubstanz, einschließlich der gebäudetechnischen Anlagen verantwortlich. Zu letzteren zählen die klassischen Haustechnikgewerke (Heizungs-, Lüftungs-, Kälteanlagen), die Elektroversorgungs- und Telefonanlage, der Bereich der Gebäudeleittechnik sowie alle Sicherheitsanlagen (Brand-, Einbruch-, Alarmanlagen) in den Hochschulgebäuden. Im Bereich der Bauplanung, -durchführung und der Liegenschaftsverwaltung arbeitet das Dezernat eng mit dem Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB) zusammen. Es erarbeitet Konzeptionen zur baulichen Entwicklung der Hochschule, plant und begleitet Baumaßnahmen und erstellt Raumnutzungsprogramme. Der Aufgabenbereich des Dezernats umfasst außerdem eine große Anzahl von Dienstleistungs- und Verwaltungsaufgaben. Dazu gehören die Aufrechterhaltung von Ordnung, Sauberkeit und Sicherheit, der zentrale Fahrdienst sowie die Raumbestandsdatenverwaltung. Zudem koordiniert das Dezernat Technik den Gesundheits-, Arbeits- und Brandschutz. In diesem Zusammenhang erfolgt eine Zusammenarbeit mit der externen Arbeitssicherheitsfachkraft, der Unfallkasse Sachsen und anderen zentralen und staatlichen Einrichtungen. 20 Jahre HTW Dresden Dezernate und Zentrale Einrichtungen Organisation und Dokumentation // Rechenzentrum // Bibliothek 62 / 63 In der Poststelle der HTW Dresden Switche in einem Etagenverteilerraum des HTWNET Dezernat Organisation und Dokumentation Klare Verwaltungsstrukturen und Geschäftsabläufe sind notwendige Voraussetzungen für ein erfolgreiches und zugleich unkompliziertes Dokumentenmanagement. Sie bilden auch die Grundlage für eine effiziente Arbeit in der zentralen Beschaffungsstelle der Hochschule, für eine moderne Büromateriallagerhaltung sowie für eine nachhaltige Kostenreduzierung bei der Postbeförderung. Zum 2010 neu geschaffenen Dezernat gehören die Zentrale Poststelle sowie der Bereich Einkauf und Beschaffung mit Büromaterialausgabe. Mit dem Dokumentenmanagement und dem Hochschularchiv werden zukünftig zwei weitere Bereiche angegliedert. Die innovative Idee bei der Schaffung des Dezernates bestand zum einen darin, eine spürbare Entlastung des Dezernates Technik zu erreichen. Zum anderen will die HTW Dresden ihr Hochschularchiv, anders als in Hochschulen vergleichbarer Art, in die Verwaltung integrieren. Dabei sind vielfältige Fragen der organisatorischen und technischen Vorbereitung zu klären und die aktuell notwendigen und zukünftigen Änderungen der Arbeits- und Geschäftsabläufe zu definieren, die auch die Qualifizierung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter berücksichtigen. Bibliotheksneubau Rechenzentrum Das Rechenzentrum der HTW Dresden ist verantwortlich für die gesamte Datenkommunikationsinfrastruktur der Hochschule und betreibt die zentralen Server und Dienste. Grundlage dafür ist ein hochschulweites Datenkommunikationsnetz (HTWNET), das entsprechend den aktuellen Anforderungen ständig ausbaut wird. Die HTW Dresden gehörte Anfang der neunziger Jahre bundesweit zu den ersten Hochschulen, die ihren Studierenden mit der Immatrikulation ihr persönliches Login zur Verfügung stellte. Sehr zeitig hat das Rechenzentrum den Studierenden und Beschäftigten Einwahlmöglichkeiten über das Telefonnetz von zu Hause aus bereitgestellt. Der sichere Zugang von außerhalb in das HTWNET ist seit Oktober 2006 über eine VPN-Verbindung möglich. Neben dem drahtgebundenen Anschluss kann in vielen Bereichen der Hochschule über WLAN kommuniziert werden. Für den hochschulübergreifenden, auch weltweiten wissenschaftlichen Informationsaustausch steht seit Mitte 2006 im Rahmen einer Clusteranbindung über die TU Dresden ein 1Gbps-Anschluss ins Wissenschaftsnetz X-WiN bereit. Somit verfügt die HTW Dresden flächendeckend über eine moderne Kommunikationsinfrastruktur. Für die Hochschulangehörigen stellt das Rechenzentrum leistungsfähige Rechner als Compute-, File-, LDAP-, WWW- und Mailserver und für andere Dienste zur Verfügung. Zu den Diensten zählt z. B. auch ein Backup-System, das zurzeit etwa 70 Server unterschiedlicher Plattformen sichert. Der LDAP-Server verwaltet gegenwärtig etwa 7.000 Accounts. Darüber hinaus unterstützt das Rechenzentrum die Hochschulbereiche beim Auf- und Ausbau sowie beim Betrieb eigener Daten- verarbeitungssysteme. Hierzu gehören auch die Information und Beratung über effektive Einsatzmöglichkeiten und -bedingungen derartiger Systeme. Für die in der Verwaltung und in der Bibliothek eingesetzten Server gewährleistet das Rechenzentrum die Basisbetreuung hinsichtlich der Betriebssysteme und von Datenbanken. Eine weitere Serviceleistung des Rechenzentrums ist die Koordination der Softwarebeschaffung, insbesondere wenn sie von bereichsübergreifendem Interesse ist. Bibliothek Mit Beginn des Studienjahres wurde am 1. Oktober 1992 die Bibliothek der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden gegründet. Für die einzige völlig neu zu entwickelnde Bibliothek in der Hochschullandschaft Sachsens war der Start besonders schwierig. Schnellst möglich sollte eine öffentliche wissenschaftliche Bibliothek als zentrale Einrichtung der Hochschule aufgebaut werden, die vorrangig dem Studium, der Lehre und Forschung sowie der beruflichen und allgemeinen Fortbildung dienen soll. Der Aufgabenschwerpunkt lag von Beginn an in der Beschaffung und Erschließung von Medien und Informationen zu den relevanten Studiengebieten der Hochschule sowie ihre Vermittlung an die Nutzer. Mit vielfältiger Unterstützung gelang es in kurzer Zeit, ein funktionsfähiges Konzept für die künftige Bibliotheksarbeit zu erstellen und schrittweise zu verwirklichen. Bedingt durch das geringe Personalvolumen galt von Anfang an das Bestreben, effektivste Formen des Bestandsaufbaues und der Buchbearbeitung zu finden, zumal die Ausstattung mit Haushaltmitteln sehr gut war. Eine weitere Voraussetzung für eine stabile Literaturversorgung wurde durch das Finden leistungsfähiger Partner im Buchhandel garantiert. Durch die Übernahme geringer Teilbestände der ehemaligen Bibliotheken der Hochschule für Verkehrswesen, der Ingenieurschule für Geodäsie und Kartographie und der robotron-Bürocenter GmbH konnte eine Basis für den weiteren Bestandsaufbau gelegt werden. Unverzüglich wurde mit der Beschaffung, Inventarisierung, Katalogisierung und schließlich Entleihung der ersten Fachbücher in kleinen Räumen im Seminargebäude begonnen. Schriftentausch und Fernleihe nahmen die Arbeit auf. 1993 wurde die Bibliothekskommission der Hochschule gegründet, die auch heute noch als beratendes und kontrollierendes Gremium fungiert. Im gleichen Jahr konnte die Bibliothek im Erdgeschoss des Zentralgebäudes der HTW Dresden eingeweiht werden. Mit der Entscheidung, den Großteil der Literatur frei verfügbar nach systematischer Aufstellung zur Verfügung zu stellen, wurde den aktuellen Leserbedürfnissen nach schnellem und gezieltem Zugriff entsprochen. Seit 1998 ist die Bibliothek Ausbildungsstätte. Aller zwei Jahre wird ein Auszubildender aufgenommen, um innerhalb von drei Jahren den Abschluss als Fachangestellter für Medien- und Informationsdienste, Fachrichtung Bibliothek zu erlangen. Mit der Übergabe des neuen Lesesaales der Zentralbibliothek und der Magazinräume im Jahr 1999 wurde versucht, dem immer größer werdenden Raumbedarf Rechnung zu tragen. Da auch diese Kapazitäten bald erschöpft waren, begann 2001 die Umsetzung der älte- 20 Jahre HTW Dresden 64 / 65 Dezernate und Zentrale Einrichtungen Bibliothek Altmagnifizenz Prof. Hannes Neumann mit dem Premierminister von Luxemburg Jean Claude Juncker anlässlich des Besuchs der Ausstellung „Impressionen - Expressionen: Frauen im KZ Ravensbrück” am 11.11.2009 in der Bibliothek Selbstbedienungsterminal in der Zentralbibliothek Blick in den Lesesaal der Bibliothek Beratungsgespräch an der Informationstheke Öffentlichkeitsarbeit ren Literatur in Außenmagazine auf der Andreas-Schubert-Straße. Ein düsteres Kapitel in der Bibliothekschronik spielte sich im August 2002 ab. Die Jahrhundertflut vernichtete große Literaturbestände im Magazinbereich der Zentralbibliothek. Dank zahlreicher Spenden und großzügiger Unterstützung des Landes konnten jedoch Bestandslücken weitestgehend wieder gefüllt werden. Der Aufbau des Büchergrundbestandes, der im Rahmen eines HBFG-Verfahrens durch den Bund und den Freistaat Sachsen gefördert wurde, war Ende 2002 abgeschlossen. Zu diesem Zeitpunkt umfasste der Bestand fast 100.000 Bände, wovon etwa ein Drittel aus Platzgründen ausgelagert werden musste. Da die räumliche Situation im Laufe der Jahre immer prekärer wurde, fielen die Bemühungen seitens Bibliotheks- und Hochschulleitung Ende der neunziger Jahre auf fruchtbaren Boden. Bund und Land erteilten die Zusage, dass ein Neubau für die Zentralbibliothek gebaut werden darf. Nach dem im Dezember 2002 stattgefundenen Architekturwettbewerb wurde das Architekturbüro ReimarHerbst. Architekten in Berlin mit dem Bau beauftragt. Ende 2004 konnte mit dem Bauvorhaben begonnen werden und im Dezember 2006 erfolgte die feierliche Einweihung des Gebäudes. Damit wurde eine neue Ära der Bibliotheksarbeit eingeläutet. Auf vier Etagen können die Medienbestände und die erweiterten Servicefunktionen unter wesentlich verbesserten Bedingungen in angenehmer Atmosphäre genutzt werden. Heute wird dem Nutzer ein breites Spektrum von ca. 160.000 gedruckten Büchern und audiovisuellen Medien, 330 laufenden Zeitschriften sowie zahlreichen Recherchedatenbanken und elektronischen Medien auf technisch hohem Niveau präsentiert. Dabei sind die elektronischen Zeitschriften und Bücher zunehmend gefragte Alternativen zu den gedruckten Medien. Die Entwicklung der Bib- liothek zu der vom Wissenschaftsrat geforderten „Hybridbibliothek“ ist damit zweifelsfrei bereits weit fortgeschritten. Auf Grund der zentralen Lage sowohl auf dem eigenen Campus als auch innerhalb der Stadt erfreut sich die Bibliothek stetig steigender Benutzungszahlen. Durch den Einsatz von Wachpersonal konnten die Öffnungszeiten der Zentralbibliothek ab Wintersemester 2008/2009 stark erweitert werden, was insbesondere bei den Studierenden, aber auch bei berufstätigen externen Nutzern ein positives Echo auslöste. Informationsvermittlung und Technik Von Beginn an wurde auf die Verfügbarkeit relevanter Informationsmaterialien großer Wert gelegt. So standen dem Nutzer bereits 1993 neben konventionellen Nachschlagewerken und Bibliographien zwei bibliothekarische und sieben fachliche CD-ROM für Literaturrecherchen zur Verfügung. Heute kann komfortabel in über 120 Fachdatenbanken, oftmals in Volltexten, nach diversen Aspekten recherchiert werden. 1992 wurden die Grundlagen für den Aufbau eines eigenen Bibliotheksnetzes (BIS-LOK) geschaffen, um sukzessive wesentliche bibliothekarische Arbeitsgänge zu automatisieren. In den darauf folgenden drei Jahren konnten sämtliche Zettelkataloge im Benutzungsbereich entfernt und durch Auskunftsterminals (OPACs) ersetzt werden sowie Ausleihe und Rückgabe der Literatur rechnergestützt erfolgen. Kurze Zeit später wurde der Literaturbestand über das Hochschulnetz recherchierbar. 2002 ging das landeseinheitliche Bibliothekssystem „LIBERO“ in Betrieb. Neben den verbesserten Funktionalitäten im Geschäftsgang und im Benutzungsbetrieb ermöglichte es auch eine fruchtba- re Kooperation unter den Hochschulbibliotheken in Sachsen. Den Nutzern steht seitdem im Internet der Bestandskatalog der Bibliothek, der mit zahlreichen Selbstbedienungsfunktionen versehen ist, zu Recherchezwecken zur Verfügung. Durch die Einführung von RFID (RFID = Radio Frequency Identification) in den Jahren 2005 bis 2006 konnte eine weitere Qualitätsverbesserung im Bibliotheksservice erreicht werden. Mit den für die Pilotstudie im Rahmen einer HWP-Förderung vom Freistaat Sachsen zur Verfügung gestellten Mitteln wurden unter anderem Selbstbedienungsstationen für die Bibliotheksbenutzer installiert. Die selbständige Entleihung von Bibliotheksmedien und deren Rückgabe, unabhängig von den Öffnungszeiten, sind Dienstleistungen, die die Nutzer gern annehmen. Der daraus resultierende Wegfall von Routineaufgaben im Benutzungsbereich, ermöglicht den vermehrten Einsatz des Personals für qualifizierte Kundenbetreuung und Auskunftstätigkeit. Durch Einführungsvorlesungen werden die Studierenden seit dem Studienjahr 1994/95 auf die Benutzung der Hochschulbibliothek vorbereitet. Diverse Schulungen, insbesondere zur Handhabung der Datenbankangebote, finden studienbegleitend statt. Anfang 1997 stellte die Hochschulbibliothek erstmals ihre eigenen Webseiten ins Netz, die seit dem ständig aktualisiert und sowohl quantitativ als auch qualitativ verbessert werden. Kleine Ausstellungen, Lesungen, Vortragsveranstaltungen und Verlagspräsentationen komplettieren das Bibliotheksangebot und bereichern das kulturelle Leben der Hochschule. Im Rahmen des Aktionsprogrammes „Lebenslanges Lernen“, Teilprogramm „ERASMUS“ der Europäischen Union konnten Mitarbeiter der Bibliothek in den vergangenen Jahren zu einigen ausländischen Universitätsbibliotheken Kontakte knüpfen, Erfahrungen austauschen und andere Arbeitsweisen kennenlernen. Zweigbibliothek Ausblick 1998 konnte in Pillnitz, in den Räumlichkeiten der Bibliothek der damaligen Landesanstalt für Landwirtschaft, jetzt Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie, die Zweigbibliothek der Fakultät Landbau/Landespflege eröffnet werden. Dies war ein wichtiger Schritt zur Verbesserung der Lehr- und Studienbedingungen am Campus Pillnitz. Mittlerweile stehen dort in den relevanten Fachgebieten über 12.000 Bände und ca. 30 Fachzeitschriften zur Verfügung. Die Hauptaufgaben der Hochschulbibliothek werden in den nächsten Jahren insbesondere in der weiteren Verbesserung der Dienstleistungen sowie der Ergänzung und laufenden Aktualisierung des Bibliotheksbestandes liegen. Parallel dazu werden große Anstrengungen unternommen, durch permanente Qualifizierung des Bibliothekspersonals und den Einsatz moderner Rechercheinstrumente die Funktion der Bibliothek als Vermittler von Informationskompetenz und als Navigator durch den Informationsdschungel zu stärken. Ziel ist und bleibt, die Bibliothek als zentralen Ort der Begegnung, der Kommunikation und des intensiven Studiums für die Nutzer so attraktiv wie möglich zu gestalten. 20 Jahre HTW Dresden 66 / 67 Dezernate und Zentrale Einrichtungen 20 Jahre – 20 Köpfe // Gründungsschmiede Rückblickend schaue ich auf ... Was man über mich privat wissen muss ... Rückblickend würde ich als die spannendste Zeit meines Berufslebens die Phase des Aufbaus der Hochschulbibliothek bezeichnen. Als junge Bibliothekarin in der neu gegründeten Hochschule die Verantwortung für die Entwicklung einer völlig neuen Bibliotheksstruktur zu erhalten, bedeutete für mich eine riesige Herausforderung. Neueste Erkenntnisse sollten berücksichtigt und schnellst möglich ein gut funktionierender Ausleihbetrieb realisiert werden. Schließlich warteten Studierende und die Lehrende dringend auf aktuelle Literatur. Diese Aufgabe gemeinsam mit meinen hoch motivierten Kolleginnen und Kollegen, der Unterstützung der Hochschulleitung, der Bibliothekskommission, des zuständigen Ministeriums sowie auswärtiger Partner zu lösen, war ein echtes Abenteuer. Das absolute Sahnehäubchen war jedoch die Zeit der Planung und des Bauens des neuen Bibliotheksgebäudes. Dass wir, als Bibliothekare, die Gelegenheit erhielten, aktiv mitzugestalten, Ideen einzubringen und in durchaus auch manchmal kontroversen Diskussionen das komplexe Projekt voranzutreiben, war eine großartige Erfahrung. Einige Male spielte ich in dieser turbulenten Zeit mit dem Gedanken, doch gleich in der Bibliothek zu übernachten. Doch so weit kam es natürlich nicht. Als ein ausgesprochener Familienmensch genieße ich mein harmonisches Zuhause sehr. Energietankstelle ist für mich und meinen Mann vor allem das Zusammensein mit unserer Tochter und ihrer Familie. Als begeisterte Oma möchte ich die glücklichen Momente mit den beiden Enkelinnen nicht mehr missen. Das Werkeln im Garten, das Lösen komplizierter Sudokus und das Lesen interessanter Romane bieten Entspannung nach getaner Arbeit. Für die Zukunft der HTW Dresden sehe ich ... Das Bibliothekswesen befindet sich derzeitig in einem großen Veränderungsprozess. Die neuen Medien sowie die Globalisierung und Vernetzung der Welt erfordern völlig neue Fähigkeiten und Fertigkeiten von uns Bibliothekaren, anders geartete Räume und den Einsatz innovativer Technologien. Die Bibliothek als bevorzugten Ort des Lernens, Studierens und der Kommunikation in dieser spannenden Epoche zu etablieren, sind Ansporn und Ziel für die nächsten Jahre. Ich freue mich darauf, mich gemeinsam mit meinem wunderbaren Team, neuen Herausforderungen zu stellen und, zum Wohle unserer Hochschule und insbesondere unserer Studierenden, kreative Lösungswege zu finden. PAULSBERG Möbel entwirft, entwickelt und fertigt Objektmöbel aus einem innovativen Verbundwerkstoff aus Carbon und Beton Gründungsschmiede der HTW Dresden dresden | exists Petra-Sibylle Stenzel, seit 1992 Leiterin der HTW-Bibliothek. Die HTW Gründungsschmiede ist ein Inkubator für junge Unternehmensgründungen aus der Hochschule. Studenten aller Fakultäten der HTW Dresden mit Existenzgründungsambitionen finden hier einen fakultätsübergreifenden Anlaufpunkt für Fragen rund um das Thema Existenzgründung. Die Gründungsschmiede steht allen Gründern vor und während der Unternehmensgründung beratend zur Seite und hilft bei der Ausarbeitung ihrer Geschäftsideen. Dazu greift sie die Geschäftsideen von Studenten und wissenschaftlichen Mitarbeitern auf, diskutiert, konkretisiert und entwickelt diese gemeinsam mit den Ideeninhabern weiter und prüft sie auf ihre wirtschaftliche Realisierbarkeit. Die Gründungsschmiede vermittelt Kontakte zum Markt und zur Forschung und stellt den Gründern ein umfangreiches Netzwerk aus Experten und Partnern zur Verfügung. Seit mehr als zehn Jahren für Gründer aktiv Seit dem Jahr 2000 bietet die Gründungsschmiede potenziellen Gründern die Möglichkeit, zwei Jahre lang kostenlos Arbeitsplätze, einschließlich notwendiger Ressourcen wie Telefon, PC, Internet und Bürobedarf zu nutzen. Durchschnittlich acht bis zehn Teams haben ihr Büro in der Gründungsschmiede und entwickeln dort ihre Geschäftsidee weiter. Als Teil der Gründungsschmiede haben die Gründer zudem auch Zugang zu allen Einrichtungen der Hochschule. Voraussetzung für die Aufnahme in die Gründungsschmiede ist die Abgabe einer tragfähigen Ideenskizze bzw. eines Businessplans. Die HTW Gründungsschmiede ist an das Gründungsnetzwerk dresden | exists angegliedert, auf das die jungen Start-up Unternehmen jederzeit zurückgreifen können. dresden | exists ist der Partner für unternehmerische Aktivitäten an den Dresdner Hochschulen und Forschungseinrichtungen und unterstützt mit seinem interdisziplinärem Team seit 1999 Studierende, Absolventen und wissenschaftliche Mitarbeiter auf dem Weg in die unternehmerische Selbstständigkeit. Begleitet wird der gesamte Gründungsprozess – von der ersten Ideenskizze über die Erstellung eines tragfähigen Businessplans bis hin zur Gründung des Unternehmens. Angehende Gründer können nicht nur auf ein umfassendes Angebot aus Informations- und Qualifikationsveranstaltungen zurückgreifen, sondern haben auch Zugang zum breiten Netzwerk aus Experten und Partnern. 20 Jahre HTW Dresden Dezernate und Zentrale Einrichtungen Gründungsschmiede // Career Service 68 / 69 Mit 20 Beratungs-, Qualifizierungs- und Vermittlungsangeboten unterstützt der Career Service den erfolgreichen Karriereeinstieg. „Gründer des Jahres 2010“ Matthias Pinkert, Absolvent der HTW Dresden und Geschäftsführer der dreipuls GmbH, im Gespräch mit dem damaligen Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle bei der Preisverleihung, März 2011 Das Team des Career Service begleitet die Studierenden auf ihrem individuellen Karriereweg Veranstaltungen In Zusammenarbeit mit der HTW Dresden und dresden | exists bietet die HTW Gründungsschmiede Veranstaltungen an, die zum einen unternehmerisches Handeln und berufliche Selbstständigkeit als attraktive Perspektive aufzeigen und, zum anderen gründungsrelevantes Basiswissen bzw. betriebswirtschaftliches Grundwissen vermitteln. Die Vorlesungsreihe „Gründungsorientierte Einführung in die BWL“ wird in jedem Semester angeboten und gibt den Studenten einen breiten Überblick über betriebswirtschaftliches Basiswissen, wobei die Themen alle wesentlichen Bereiche abdecken, mit denen Gründer und Unternehmer zu tun haben. In dem Businessplanseminar „Praxis der Existenzgründung“ entwickeln Studierende auf Grundlage einer eigenen oder einer externen Geschäftsidee einen Businessplan. Dazu vermitteln ihnen Referenten aus der Praxis die wichtigsten Inhalte eines Businessplans. Im Anschluss an die Vorlesungen präsentieren die Studierenden vor einer Experten-Jury ihre erworbenen und umgesetzten Kenntnisse. Der gesamte Erstellungsprozess wird dabei von Professoren der Fakultät Wirtschaftswissenschaften und erfahrenen Gründungsbetreuern von dresden | exists begleitet. 20 Angebote des Career Service für den erfolgreichen Karriereeinstieg Der Career Service der HTW Dresden bietet ein umfassendes Serviceangebot in den Bereichen Berufsorientierung, -beratung, -qualifizierung und -vermittlung. Er versteht sich als Schnittstelle zwischen den Studierenden der Hochschule und sächsischen Unternehmen. Jeder Karriereweg ist personenabhängig und individuell. Der „cube“-Würfel und seine einzelnen Elemente stehen für diese individuellen Karrierebausteine und die Angebote des Career Service. Diese umfassen Workshops zu Schlüsselqualifikationen und Beratungsgespräche, z. B. eine Kompetenzanalyse nach Kode. Studierende erhalten außerdem Feedback zu ihren Bewerbungsunterlagen, Tipps zum Verhalten in Bewerbungs- und Gehaltsgesprächen bis hin zum Arbeitsvertragscheck. Zusätzlich baut der Career Service den Kontakt zu Unternehmen auf bzw. weiter aus und nutzt diesen für die Studierenden. Bei der Beratung und Qualifizierung der Studierenden berücksichtigt der Career Service, dass es keinen „Königsweg“ beim Karriereeinstieg gibt. Der Einstieg bei einem namhaften Großunternehmen muss nicht zwingend die richtige Wahl für jeden Absolventen sein. Vielmehr ist es für den Bewerbungsprozess und für das spätere Berufsleben wichtig, die eigenen Talente, Kompetenzen und Persönlichkeitseigenschaften zu kennen. Dabei sollten Praktika, Ne- bentätigkeiten im Studium bereits auf den geplanten Berufseinstieg gewählt bzw. gezielt gesucht werden. Der Career Service unterstützt mit seinem Angebot die Studierenden, damit diese in diesem Prozess als Akteur auftreten können. Die Mitarbeiterinnen des Career Service greifen dabei auf Know-how zurück, das sie durch ihre einschlägige Berufspraxis erworben haben und durch den gezielten Kontakt zu Personalentscheidern in Unternehmen ständig erweitern. Persönliche Kontakte sind der erfolgreichste Einstieg in das Berufsleben. Mit den Veranstaltungsformaten „Karrieregeflüster“ und „Dialogplattform“ eröffnet der Career Service den Studierenden die Möglichkeit, mit Unternehmensvertretern in Kontakt zu treten. In der Veranstaltungsreihe „Karrieregeflüster“ stellen sich Unternehmen abseits der üblichen Präsentationsformate vor. Dabei steht der Dialog mit dem Unternehmen im Vordergrund. Die jeweils 15 teilnehmenden Studierenden können im Karrieregeflüster nähere und exklusivere Informationen zum Unternehmen einholen und den Kontakt gezielt für ihre Karriereplanung aufbauen. Karrierewochen mit drei Karrieregeflüster-Abenden finden jeweils einmal im Semester statt. Die „Dialogplattform“ ist eine themenbezogene Messe mit Unternehmen unterschiedlicher Branchen, die im Sommersemester stattfindet. Beratung: 1. Durchführung/Unterstützung bei der Aufstellung der eigenen Fähigkeiten/Talente 2. Beratung zur Berufsorientierung 3.KODE-Kompetenzanalyse 4.Aktuelle Informationen zum Berufsleben und zum Jobeinstieg 5.Schreibcoaching und Beratung zu einer passgenauen Bewer- bungsmappe 6. Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch 7. Zeugnis- und Arbeitsvertragscheck Qualifizierung: 8. Workshops zur Erweiterung der sozial-kommunikativen Kompetenzen 9. Workshops und Vorträge zum Thema Bewerbungsprozess 10.Workshops zur Aktivitäts- und Handlungskompetenz 11. Workshops zur Personalkompetenz 12.Workshops zu Fach- und Methodenkompetenzen 13.Intensiv-Trainings 14.eLearning-basierte Kurse Vermittlung: 15.exklusiver Unternehmenskontakt und -dialog auf unserem „Karrieregeflüster“ 16.Austausch und Kontaktaufnahme zur Wirtschaft auf der Fachmesse „Dialogplattform“ 17. Veröffentlichung von Jobangeboten 18.Kontaktaufnahme und Kontaktpflege zu sächsischen Unternehmen 19.Informationsveranstaltungen/Vorträge/Podiumsdiskussionen mit Unternehmen 20.Unterstützung und Vermittlung beim Jobeinstieg 20 Jahre HTW Dresden Forschung und Technologietransfer 70 / 71 2000 – 2002 06.03.2000Richtfest für das neue Gewächshaus in Pillnitz 17.04.2000 Feierliche zweite Amtseinführung von Rektor Prof. Dr.-Ing. Dr. h. c. Günther Otto 02.05.2000 Wahl von Prof. Dr.-Ing. habil. Peter Ottlinger zum Prorektor für Forschung und Entwicklung und von Prof. Dr. rer. oec. habil. Uwe Wloka zum Prorektor für Lehre und Studium 01.08.2000 Eröffnung der Gründungsschmiede als Anlaufpunkt für Unternehmens- gründungen 01.09.2001 Einrichtung erster Bachelor- und Master-Studiengänge an der HTW Dresden Oktober 2001 Gründung des faranto e. V., der Studenteninitiative für interkulturelle Verständigung an der HTW Dresden 16.07.2002 Festveranstaltung 10 Jahre HTW Dresden 22.10.2002 HTW Dresden begeht gemeinsam mit der Hochschule für Musik den 15. Jahrestag des EU-Programms ERASMUS 14.11.2002 Erste Firmenkontaktmesse „meet@htw-dresden“ Forschung und Technologietransfer 20 Jahre HTW Dresden Forschung und Technologietransfer Forschung und Entwicklung 72 / 73 Entwicklung der Drittmitteleinnahmen an der HTW Dresden 1992 - 2011 Im Elektronenstrahltechnikum der HTW Dresden forschen Nachwuchswissenschaftler zu thermischen und nichtthermischen Prozessen der Elektronenstrahltechnologie Forschung und Entwicklung Anwendungsorientiert und industrienah forschen, dies ist das Leitbild der HTW Dresden. Die Hochschule ist ein wichtiger Kooperationspartner für Forschungs- und Entwicklungsprojekte mit Partnern in Sachsen und darüber hinaus. Im Jahr 2011 warben die Hochschulprofessoren rund 9,3 Millionen Euro an Drittmitteln ein. Ihre wachsende Einbindung in die internationale Forschungslandschaft wird an der ständig steigenden Zahl von Projekten mit ausländischen Partnern deutlich. Die Forschungsaktivitäten begannen bereits mit der Gründung der HTW Dresden im Juli 1992 und der Aufnahme des Lehrbetriebes. Grundlage dafür bildete das Sächsische Hochschulerneuerungsgesetz vom 25. Juli 1991. Darin wurde als Aufgabe für die Hochschulen auf dem Gebiet der Forschung die Gewinnung wissenschaftlicher Erkenntnisse, die Weiterentwicklung von Lehre und Studium sowie die Qualifizierung des wissenschaftlichen Nachwuchses formuliert. Forschung ist somit als Dienstaufgabe auch an Fachhochschulen festgeschrieben und als Berufungsvoraussetzung festgelegt worden. Die angewandte Forschung und Entwicklung orientiert sich an den Profillinien der Hochschule: // Mobilsysteme und Mechatronik // Nachhaltige Lebensgrundlagen // Informationssysteme // Unternehmensführung und Gründung Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Antriebstechnik, Fahrzeug- und Landtechnik, Konstruktion, angewandte Robotik, Funktechnologien, Modellierung und Simulation, Medientechnologie, Geoinformationssysteme, Web-basierte Systeme, modellbasierte Softwareentwicklung, Audio- und Videosysteme, Produktgestaltung, chemische und biochemische Technik, Bau- und Werkstofftechnologien, Geotechnik, Wasserwirtschaft, Verkehr, regenerative Energien, Gebäude-, Stadt-, Landschaftsplanung, Gartenbau und Agrarwirtschaft, Existenzgründungen aus Hochschulen, Führung mittelständischer Unternehmen. Eine herausragende Bedeutung hat das Forschungsinstitut Fahrzeugtechnik (FiF) an der Fakultät Maschinenbau/Verfahrenstechnik, dessen Mitarbeiter zu Verbrennungsmotoren einschließlich Abgasnachbehandlung sowie zu alternativen Antriebskonzepten forschen. Das Zentrum für angewandte Forschung und Technologie e. V. (ZAFT) unterstützt die Hochschule bei ihren Forschungsaktivitäten, vor allem bei interdisziplinären und fakultätsübergreifenden Forschungs- und Entwicklungsprojekten. Zentraler Anlaufpunkt für die Mitarbeiter ist die am Prorektorat für Forschung und Entwicklung angesiedelte Forschungskoordinierungs-/Wissens- und Technologietransferstelle. Die Mitarbeiter beraten und unterstützen in allen Phasen der Projektbeantragung und Projektdurchführung. Daneben obliegt ihnen die Koordinierung interdisziplinärer Forschungsschwerpunkte sowie die formale Prü- fung und Bearbeitung von Erfindungsmeldungen. Diese Aktivitäten werden ergänzt um Weiterbildungs- und Informationsveranstaltungen wie dem Tag der Forschung, der 2012 bereits zum dritten Mal stattfindet und ein Schaufenster der Forschungsaktivitäten unserer Hochschule ist. Die Hochschule verfügt über eine große Zahl von hervorragend ausgestatteten Speziallaboratorien. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter informieren und beraten kleine und mittelständische Unternehmen sowie kommunale Verwaltungen in der Region, führen für sie Laboruntersuchungen durch und erstellen Gutachten. Die Studierenden werden früh in die praxisbezogene, wissenschaftliche Arbeit einbezogen. Sie haben die Möglichkeit als Praktikanten, durch Diplom-, Bachelor-, Master- bzw. Belegarbeiten an Forschungsprojekten mitzuwirken. Den wissenschaftlichen Nachwuchs fördert die Hochschule durch kooperative Promotionsverfahren. Deren Anzahl ist mittlerweile auf über 70 angestiegen. Hiervon wird mehr als die Hälfe direkt an unserer Hochschule durchgeführt, diese belegt die sehr gute laborative Ausstattung und das qualitativ hohe wissenschaftliche Niveau. Unsere Professoren sind dabei im Rahmen der kooperativen Verfahren als Gutachter und Mitglied der Promotionskommission tätig. Die weiter ansteigende Bedeutung der Forschung an Hochschulen für Angewandte Wissenschaften zeigt sich deutlich in der Erhöhung der direkten Zuwendungen des Freistaates Sachsen. Mit Hilfe die- ser Mittel konnte die Hochschule neue Forschungsschwerpunkte erschließen oder bestehende Aktivitäten zielgerichtet ausbauen. Erstmalig wurden 2011 herausragende Forschungsergebnisse aller fünf sächsischen Fachhochschulen in einer gemeinsamen Publikation veröffentlicht. Der weiteren Verbreitung und verstärkter öffentlicher Wahrnehmung der Forschungsergebnisse diente auch die Umstellung der wissenschaftlichen Zeitschrift auf ein Magazin. Ausgewählte wissenschaftliche Beiträge erscheinen in „WissenD" zusammen mit Kurzberichten und Informationen aus dem Hochschulleben. Internationale und nationale Konferenzen und Workshops sind ein weiterer fester Bestandteil der Forschungsaktivitäten. Stellvertretend für alle Veranstaltungen sollen hier die bereits langjährig laufenden Tagungen genannt werden: // Internationale Schienenfahrzeugtagung „RAD/SCHIENE” (bisher elf Tagungen, ausgezeichnet mit dem Dresden Congress Award 2005 und 2011), // Dresdner Motorenkolloquium (bisher neun Tagungen), // Konferenz Herausforderung Abgasnachbehandlung für Dieselmotoren (bisher neun Tagungen, ausgezeichnet mit dem Dresden Congress Award 2004), // Sächsischer Radontag / Radonsicheres Bauen (bisher sieben Tagungen) 20 Jahre HTW Dresden Forschung und Technologietransfer Forschungsinstitut Fahrzeugtechnik (FiF) Prof. Dr.-Ing. Gennadi Zikoridse eröffnet das 7. Dresdner Motorenkolloquium 2007 74 / 75 Herausforderung – Abgasnachbehandlung für Dieselmotoren Dieselmotor mit Partikelfilter Forschungsinstitut Fahrzeugtechnik (FiF) Das Forschungsinstitut Fahrzeugtechnik (FiF) wurde 1992 im Zuge der sächsischen Hochschulreform als überwiegend drittmittelfinanziertes Institut der HTW Dresden gegründet. Hervorgegangen aus dem Institut für Kraftfahrzeugtechnik und Verbrennungsmotoren mit dem Technikum für Diagnostik und Zuverlässigkeit der ehemaligen Hochschule für Verkehrswesen hat es sich seitdem zu einem kompetenten Partner der Fahrzeug- und Zulieferindustrie entwickelt. Kontinuierlich steigende Drittmitteleinnahmen sind ein Indiz für die Zufriedenheit unserer Auftraggeber. Das FiF bietet seinen Auftraggebern umfassende Unterstützung bei Problemlösungen in den Bereichen Verbrennungsmotoren, Abgasnachbehandlung, computergestützte Berechnung und Simulation sowie bei der Untersuchung von alternativen Konzepten. Eine wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche Entwicklungsarbeit ist die Ausrüstung mit modernster Mess- und Prüftechnik. Das Forschungsinstitut Fahrzeugtechnik ist daher stets bestrebt, seine technische Basis zu erweitern und kann heute auf eine Vielzahl universell einsetzbarer und sich ergänzender Prüf- und Messtechnik verweisen. Im Verbund mit einer modernen Rechentechnik ermöglicht dies, schnell und flexibel auf spezifische Kundenanforderungen zu reagieren. Die Mitarbeiter des FiF publizieren gemeinsam und in Abstimmung mit den Auftraggebern neue Forschungs- und Entwicklungsergebnisse in Form von Vorträgen und Veröffentlichungen. Der erfolgreiche Abschluss von sechs Dissertationen, die Anmeldung von 23 Patenten, die Beteiligung mit mehr als 350 Fachvorträgen an wissenschaftlichen Veranstaltungen und über 120 Veröffentlichungen in Fachzeitschriften charakterisieren die Leistungsfähigkeit des Instituts. Unter Leitung von Institutsdirektor Prof. Dr.-Ing. Gennadi Zikoridse werden regelmäßig internationale und nationale Konferenzen und Tagungen wie das „Dresdner Motorenkolloquium“, die FAD-Konferenz „Herausforderung – Abgasnachbehandlung für Dieselmotoren“ sowie zahlreiche Seminare und Workshops zu aktuellen Fragestellungen in der Fahrzeug- und Motorenforschung veranstaltet. Die Forschungs- und Entwicklungsschwerpunkte des Instituts werden auf die neuen Herausforderungen in der Automobilentwicklung angepasst, die Innovationen in allen Bereichen der Fahrzeug- und Antriebstechnik erfordern. Über seine Kernkompetenzen „Verbrennungsmotoren und Abgasnachbehandlung" hinaus wird sich das Forschungsinstitut mit alternativen Kraftstoffen, Hybridantrieben, neuen Mobilitätskonzepten und Strategien zur nachhaltigen Entwicklung der Elektromobilität befassen. Der Leiter des Forschungsinstituts Prof. Dr.-Ing. Zikoridse hat zugleich die Professur für Kraftfahrzeugtechnik/Antriebstechnik an der Fakultät Maschinenbau/Verfahrenstechnik inne. Diese umfasst die Lehrgebiete Kolbenmaschinen, Verbrennungsmotoren und Antriebstechnik. Für die Studenten des Studiengangs Fahrzeugtechnik werden im Hauptstudium sowohl Vorlesungen als auch Übungen, Praktika und Seminare angeboten, in denen neben den Grundlagen auch weiterführende Kenntnisse vermittelt werden. Vertiefungen sind in den Richtungen Abgasnachbehandlung und Thermodynamik für Otto- und Dieselmotoren möglich. Von diesem Lehrangebot profitieren auch andere Studiengänge, z. B. der Allgemeine Maschinenbau sowie angehende Wirtschafts- und Umweltingenieure und Produktionstechniker. Studierende haben die Möglichkeit, praxisnahe Diplom- und Belegthemen in den genannten Arbeitsgebieten zu bearbeiten. Durch die enge Verbindung von Forschung und Lehre leistet das FiF einen wichtigen Beitrag zur hohen Ausbildungsqualität an der HTW Dresden. Die Nutzung moderner Forschungstechnik für Praktika und die aktive Mitarbeit von Studenten, Praktikanten und Diplomanden gewährleistet eine optimale Vorbereitung der Absolventen auf ihren späteren Einsatz in der Industrie. Jährlich betreut das FiF etwa 25 Diplomanden. Darüber hinaus werden jeweils zehn bis 15 Studenten im Praxissemester betreut und es werden pro Semester zwei bis drei Praktikumsversuche für die rund 70 Studenten der Fahrzeugtechnik durchgeführt. 20 Jahre HTW Dresden Das Behältersystem IMOLETwurde 2005-2008 im Rahmen eines EU-Projekts unter Leitung des ZAFT entwickelt Neuartiges Ionenmobilitätsspektrometer Zentrum für angewandte Forschung und Technologie e. V. Das im Jahr 1998 gegründete Zentrum für angewandte Forschung und Technologie e. V. (ZAFT) ist eine rechtlich selbstständige Einrichtung an der HTW Dresden. Gremien des ZAFT sind die Mitgliederversammlung, der Vorstand und das Kuratorium, das sich aus Vertretern der Hochschule, der Wirtschaft und anderer Forschungseinrichtungen zusammensetzt. Die Begriffe „angewandte Forschung und Technologie“ charakterisieren zwei wesentliche strategische Aufgabenstellungen, die zeitlich der Gründungsphase des ZAFT zugeordnet werden können und bis zur Gegenwart nichts an Aktualität verloren haben: // // 76 / 77 Forschung und Technologietransfer Zentrum für angewandte Forschung und Technologie e. V. Erhalt und Ausbau der Forschungspotenziale an einer traditio- nell forschungsstarken anwendungsorientierten Hochschule als Voraussetzung für eine praxisorientierte Ausbildung Angewandte Forschung und Wissenstransfer für die Wirtschaft zur Stärkung der Innovationskraft insbesondere kleiner und mittelständischer Unternehmen in der Region Satzungsgemäß verfolgt das Forschungszentrum folgende Ziele: // Förderung und Durchführung von Forschungs- und Entwick- lungsaufgaben sowie Technologietransfer unter der wissen- schaftlichen Verantwortung der HTW Dresden Präsentation der Direktsaat-Parzellendrillmaschine mit Cross-Slot-Technik Erfolgreiche Bilanz // // // Zusammenarbeit mit in- und ausländischen Forschungsund Industriepartnern Durchführung von Kursen und Seminaren im Rahmen der wissenschaftlichen und beruflichen Weiterbildung Veröffentlichung von wissenschaftlichen Ergebnissen durch Publikationen und Tagungen Die Forschungsaktivitäten orientieren sich an den Profillinien der HTW Dresden Mobilsysteme und Mechatronik, Nachhaltige Lebensgrundlagen, Informationssysteme, Unternehmensführung und Gründung. Forschungsschwerpunkte und Dienstleistungen Besonders wichtige Arbeitsgebiete am ZAFT sind: // Verkehrs- und Tiefbau, Geo- und Umwelttechnik, Wasserwesen // Mess-, Sensor- und Regelungstechnik, Digitale Signalverarbeitung // Technische Elektrostatik und Beschichtungstechnik, Elektrische Maschinen und Antriebe // // // // Fahrzeugtechnik und -mechatronik, Förder-, Transportund Umschlagtechnik Werkstoff- und Fertigungstechnik Landtechnik, ökologischer Landbau, Tierzucht Modellierung von Prozessen zur Unternehmensführung, Informatik und Datenbanken Ein Markenzeichen des Forschungszentrums ist die anwendungsorientierte und interdisziplinäre Forschung, die überwiegend in Kooperation mit der Wirtschaft erfolgt. Darüber hinaus bietet das ZAFT wissenschaftlich-technische Leistungen wie Berechnung und Konstruktion, Modellierung und Simulation sowie Test und Prüfung an. Gemeinsam mit der Hochschule gewährleistet das ZAFT die professionelle Bearbeitung und das Management von Forschungsprojekten. Die interdisziplinäre Vernetzung, die Zusammenarbeit des ZAFT mit regionalen, nationalen und internationalen Unternehmen und Forschungseinrichtungen sowie mit Technologiezentren, Kammern und Verbänden ermöglicht es, innovative Lösungen zu entwickeln. Das ZAFT kann auf 14 erfolgreiche Geschäftsjahre zurückblicken. Die Anzahl der Mitglieder stieg von 13 im Jahr 1998 auf gegenwärtig 45, die Anzahl der bearbeiteten Projekte von elf Projekten im Jahr 1998 auf mehr als 50 im Jahr 2011. Heute arbeiten ca. 40 Drittmittelbeschäftigte am ZAFT in verschiedenen Forschungsprojekten. Studierende haben die Möglichkeit, praxisnahe Graduierungs- und Belegarbeiten zu bearbeiten. Leistungsstarke Absolventen können, eingebunden in Forschungsprojekte, promovieren. Insbesondere in den vergangenen vier Geschäftsjahren konnte das ZAFT seine Forschungseinnahmen erheblich steigern. Etwa zwei Drittel seiner Leistungen erbringt das Forschungszentrum für den sächsischen Mittelstand. Das ZAFT erwirtschaftet gegenwärtig rund 30% der Forschungseinnahmen an der HTW Dresden. 20 Jahre HTW Dresden 78 / 79 Forschung und Technologietransfer Tagungen und wissenschaftliche Veranstaltungen 4. Sächsischer Radontag und 6. Tagung Radonsicheres Bauen 2010 an der HTW Dresden Dresden Congress Award 2011 für die Ausrichtung der Internationalen Schienenfahrzeugtagung Dresden Tagungen und wissenschaftliche Veranstaltungen an der HTW Dresden Wissenschaft benötigt Austausch. Welcher Ort wäre dafür besser geeignet als wissenschaftliche Tagungen. Im Laufe ihres zwanzigjährigen Bestehens hat die Hochschule zahlreiche Kongresse, Tagungen, Kolloquien und Workshops mit regionalem Bezug, aber auch mit internationaler Ausrichtung veranstaltet. Unter ihnen haben sich einige traditionelle Veranstaltungen herausgebildet, die inzwischen eine feste Größe im Tagungs- und Kongresskalender Dresdens sind. Zu ihnen gehört die Internationale Schienenfahrzeugtagung Dresden, die sich seit ihrer ersten Veranstaltung 1996 zu einer international anerkannten Fachtagung für Schienenfahrzeugtechnik entwickelt hat. Ihre Organisatoren sind dafür bereits zweimal mit Dresden Congress Award ausgezeichnet worden. Im Abstand von anderthalb Jahren treffen sich Referenten und Teilnehmer aus Deutschland und Europa, um über neue Entwicklungen in der Schienenfahrzeugtechnik zu diskutieren. Veranstaltet wird die Schienenfahrzeugtagung von der Fakultät Maschinenbau/Verfahrenstechnik der HTW Dresden zusammen mit der Fakultät Verkehrswissenschaften der TU Dresden und der DVV Media Group GmbH | Eurailpress. 11. Internationale Schienenfahrzeugtagung Dresden im ICC Dresden 2011 Im Bereich Fahrzeugtechnik haben sich das Dresdner Motorenkolloquium und die FAD-Konferenz Renommee erworben. Seit 1995 zieht das Dresdner Motorenkolloquium Referenten und Teilnehmer aus dem In- und Ausland an, die sich mit aktuellen Fragestellungen der Dieselmotorenentwicklung befassen. Die FAD-Konferenz „Herausforderung Abgasnachbehandlung von Dieselmotoren“ wurde 2003 ins Leben gerufen. An der jährlich stattfindenden internationalen Tagung mit begleitender Fachausstellung sind namhafte Automobilhersteller ebenso wie Vertreter aus Wissenschaft, Verwaltung und Verbänden beteiligt. Veranstalter der Tagung ist der Förderkreis Abgasnachbehandlungstechnologien von Dieselmotoren e. V. (FAD), dessen Geschäftsführer Prof. Dr.-Ing. Gennadi Zikoridse zugleich Direktor des Forschungsinstituts Fahrzeugtechnik an der HTW Dresden ist. Eine der ersten wissenschaftlichen Veranstaltungen, die an der HTW Dresden durchgeführt wurden, ist das Betonseminar. Die Fachtagung befasst sich jedes Jahr mit neuen Aspekten, wie die Qualität der Betonbauweise verbessert werden kann, um die Langlebigkeit von Bauwerken zu gewährleisten. Die Fakultät Bauingenieurwesen/ Architektur unterstützt außerdem zusammen mit dem ZAFT den Sächsischen Radontag und die damit verbundene Tagung Radonsicheres Bauen, die an der HTW Dresden veranstaltet werden. Kleinere Formate wie der Datenbankstammtisch der Fakultät Informatik/Mathematik ergänzen das Tagungs- und Workshop-Angebot. Eine feste Zusammenarbeit hat sich auch mit dem Sächsischen Fundraisingtag herausgebildet, der seit 2004 an der Hochschule durchführt wird. Fundraising gewinnt auch für die Hochschulen zunehmend an Bedeutung, denn nicht erst seit der Einführung des Deutschlandstipendiums sind sie dazu aufgefordert, neue Wege zur Finanzierung ihrer Aufgaben zu finden. Der Fundraisingtag setzt sich mit Möglichkeiten und Trends im Fundraising auseinander. Die Hochschule versteht es auch als ihren Auftrag, Wissenschaft einer breiten Öffentlichkeit zu vermitteln und schon bei den Kleinsten die Lust und Neugier an ihr zu wecken. Daher beteiligt sie sich seit 2002 an der Langen Nacht der Wissenschaften, die in diesem Jahr ihr zehnjähriges Jubiläum feiert. Jedes Jahr öffnet die HTW Dresden ihre Türen, um Jung und Alt zu Experimenten, Mit-MachAktionen, Ausstellungen, Vorträgen und zu Rundgängen durch ihre Labore einzuladen. 20 Jahre HTW Dresden Internationale Beziehungen 80 / 81 2003 – 2006 17.04.2003 Feierliche Amtseinführung des neuen Rektors Prof. Dr.-Ing. Hannes Neumann 17.06.2003 Wahl von Prof. Dr.-Ing. habil. Roland Stenzel zum Prorektor für Forschung und Entwicklung und von Prof. Dr. rer. oec. habil. Uwe Wloka zum Prorektor für Lehre und Studium 27.06.2003 Erste Lange Nacht der Wissenschaften an der HTW Dresden 15.08.2003 Bestellung von Prof. Dr.-Ing. Bernd Ihme zum Kanzler 13.11.2003 Einweihung des neuen Laborgebäudes für Natur- und Ingenieurwissenschaften 13.10.2004 HTW Dresden wird Partnerhochschule des Spitzensports 09.10.2004 Verleihung des ersten „Dresden Congress Award“ für die erste FAD-Konferenz an der HTW Dresden 03.12.2004 Grundsteinlegung für neues Bibliotheksgebäude 06.12.2005 Einführung des neuen Chipkartensystems mit elektronischem Studentenaus- weis „hiTCard“ 2006 Beteiligung der HTW Dresden an den Veranstaltungen zu „Dresden – Stadt der Wissenschaften 2006“ 11.04.2006 Wahl von Prof. Dr.-Ing. habil. Roland Stenzel zum Prorektor für Forschung und Entwicklung und von Prof. Dr. rer. nat. habil. Jürgen Resch zum Prorektor für Lehre und Studium 16.5.2006 Feierliche zweite Amtseinführung von Rektor Prof. Dr.-Ing. Hannes Neumann 12.12.2006 Einweihung des neuen Bibliotheksgebäudes Internationale Beziehungen 20 Jahre HTW Dresden 82 / 83 Internationale Beziehungen Akademisches Auslandsamt HTW Dresden - weltweit vernetzt Studierende aus aller Welt Einführungswoche mit faranto e. V. Akademisches Auslandsamt Über das Akademische Auslandsamt mit seinem breiten Angebot an internationalen Vereinbarungen ist die HTW Dresden weltweit vernetzt. Dabei koordiniert das Akademische Auslandsamt als zentrale Leitstelle die internationalen Hochschulbeziehungen an der HTW Dresden. In Zusammenarbeit mit der Hochschulleitung und den Fakultäten werden internationale Beziehungen gepflegt, Strategien zur Internationalisierung entwickelt und Kooperationsbeziehungen zu Einrichtungen weltweit ausgebaut. Diese erfolgreiche Arbeit spiegelt sich auch in der Vielfalt der Partnerschaften mit ca. 160 Hochschulen in 44 Ländern wider. Allein im EU-Programm LLP/ERASMUS existieren 154 Vereinbarungen mit 107 Hochschulen aus 25 Ländern. Neben neuen Kontakten nach Westeuropa und Übersee nehmen die Partnerschaften mit den Staaten in Mittel- und Osteuropa in der Partnerschaftspolitik der HTW Dresden einen besonders hohen Stellenwert ein. Seit ihrer Gründung im Jahr 1992 ist die Hochschule am DAAD-Programm Ostpartnerschaften beteiligt. Die hier geförderten Kooperationen beruhen auf langjährigen, vertrauensvollen Partnerschaften. In Rahmen dieser Partnerschaften werden Austauschprogramme für Studierende und Hochschullehrer entwickelt und umgesetzt. Forschungs- und Lehrprojekte führen die Studierenden und Hochschullehrer in die ganze Welt. Das Akademische Auslandsamt berät und betreut die Studierenden individuell zum Auslandsstudium, Auslandspraktikum und deren Förderungsmöglichkeiten. Zugleich werden Studierende, Wissenschaftler und Gäste aus dem Ausland herzlich willkommen geheißen und bei Ihrem Aufenthalt an der HTW Dresden unterstützt. Bei der Betreuung der internationalen Studenten arbeitet das Akademische Auslandsamt mit Faranto e. V., der Studenteninitiative für interkulturelle Verständigung an der HTW Dresden, zusammen. Faranto begleitet die Gaststudenten bei Behördengängen, beantwortet ihre Fragen zum Studium und organisiert Einführungswochen und Ausflüge, um ihnen das Einleben zu erleichtern. Der Verein ist Mitglied der Erasmus Student Netzwerke ESN Deutschland und ESN International. 20 Jahre HTW Dresden Hochschulleben 84 / 85 2007 – 2009 16.07.2007 Festveranstaltung 15 Jahre HTW Dresden 22.10.2008 Gründung des Grünen Forums Pillnitz 17.12.2008 Einweihung der multifunktionalen Elektronenstrahl-Anlage EBOCAM für thermische und nicht-thermische Prozesse Januar 2009 HTW Dresden – bundesweit beste Fachhochschule für Existenzgründungen im Forschungsbericht des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie 12.03.2009 Bestellung von Frau Dipl.-Ing. Monika Niehues zur Kanzlerin 27.04.2009 Deutsche Personalchefs favorisieren Absolventen der HTW Dresden – viertbeste Fachhochschule Deutschlands im Ranking der „Wirtschaftswoche" 27.10.2009 Abschluss der seit 2006 laufenden Generalsanierung des Seminar- und Zentralgebäudes durch Übergabe des neuen Präsentations- und Ausstellungsbereichs 30.10.2009 Übergabe der Berufungsurkunden an den neuen Hochschulrat 07.12.2009 Einweihung der deutschlandweit ersten markerlosen Motion-Capture-Anlage 11.12.2009 Gründung der bundesweiten „HochschulAllianz für Angewandte Wissenschaften" (HAWtech) durch die HTW Dresden und fünf weitere Fachhochschulen Hochschulleben 20 Jahre HTW Dresden Studentische Vertreter im StuRa-Büro mit dem StuRa-Maskottchen StuRa HTW Dresden – Mehr als studentische Selbstverwaltung Die kleine Hilfe für Zwischendurch bietet an der HTW Dresden der Studentinnen- und Studentenrat. Unter dem Motto: „Fragen? Der StuRa hilft Dir!“ engagieren sich hier Studierende auf freiwilliger Basis für ihre Kommilitonen, um ihnen einen guten Start in das studentische Leben zu ermöglichen und sie während des Studiums beratend und aktiv zu unterstützen. Seit 20 Jahren steht der StuRa der HTW Dresden den Studentinnen und Studenten mit Rat und Tat zur Seite. Eines seiner Hauptanliegen war und ist es schon immer der Stimme der Studierenden an der Hochschule Gehör zu verschaffen. Was ist der StuRa und was sind seine Aufgaben? Der StuRa ist das zentrale Beschlussorgan der Studierendenschaft der HTW Dresden und als solches Bestandteil der studentischen Selbstverwaltung. Der StuRa besteht aus 24 stimmberechtigen Mitgliedern, Mitgliedern in Referaten, Ausschüssen, Beauftragten etc. und weiteren beratenden Mitgliedern. Im Rahmen der studentischen Interessenvertretung nimmt der StuRa eine Vielzahl von Aufgaben wahr, was sich in seinen Referaten widerspiegelt: Hochschulpolitik, Finanzen, Sport, Kultur, Öffentlichkeitsarbeit, Internationales, Verwaltung, Studium, Soziales und Qualitätsmanagement. Eine der wichtigsten Aufgaben des StuRa besteht in der Information der Studierenden, sei es durch die Beantwortung konkreter Fragen oder durch die Veröffentlichung des „Hochschul-ABC“, welches in 86 / 87 Hochschulleben Stura // Hochschulsport Volleyballturnier beim Sportfest der HTW Dresden 2011 Partnerhochschule des Spitzensports Zusammenarbeit mit der Hochschule an jeden Erstsemester verschickt wird. Für die Erstsemester veranstaltet der StuRa traditionell ein erstes „Come Together“. Zu jedem Semesterbeginn gibt es auch eine Semestereröffnungsparty, die das Referat Kultur organisiert. Sehr beliebt sind auch das vom StuRa initiierte und organisierte Kino in der HTW Dresden, das Kabarett und das Rockkonzert „Rock am Pavillon”. Das Referat Sport sichert in Zusammenarbeit mit der Hochschule das Angebot an Sportkursen an der HTW Dresden und organisiert das alljährliche Skilager sowie Turniere und offizielle Wettkämpfe, und andere sportliche Veranstaltungen. Der StuRa kümmert sich aber nicht nur um die kulturellen und sportlichen, sondern auch um die sozialen und hochschulpolitischen Belange der Studierenden. Er berät in Sachen BAföG, Zweitwohnsitzsteuer und vielen anderen Fällen. Außerdem organisiert er oder hilft bei sozialen und politischen Aktionen mit und vertritt die Studierendenschaft auf überregionaler Ebene. Darüber hinaus übernehmen die Mitglieder des StuRa Service-Aufgaben wie die Rückerstattung des Semestertickets und die Ausstellung internationaler Studentenausweise. Des Weiteren führt der StuRa ein Fundbüro, in dem Studierende Sachen abgeben bzw. abholen können. Selbst bei Fragen zum Auslandssemester helfen die Mitglieder aus dem Referat Internationales gern mit ihrer Erfahrung weiter. Mit der Gründung der HTW Dresden gelang 1992 auch der Neuaufbau des Hochschulsports. Anfang der neunziger Jahre umfasste das Sportprogramm Fussball, Volleyball, Handball, Leichtathletik und Schwimmen. Mit der steigenden Anzahl der Studierenden an der HTW Dresden wurde auch das sportliche Angebot ständig erweitert. So kamen Kampfsportarten wie Aikido, Taekwondo, Judo sowie Aerobic, Popgymnastik und Jazzdance hinzu. Doch auch Kraftsport, Badminton, Tennis, Tischtennis, Ski-Alpin, Snowboarden, Segeln und Tauchen werden heute mit großer Begeisterung und Teilnahme angenommen. Beim Aufstellen des Hochschulsportprogrammes wird Wert darauf gelegt, den Interessen eines möglichst großen Teilnehmerkreises Rechnung zu tragen. Die Akzente des Programms sind deshalb breit gefächert, um das unterschiedliche Ausgangsniveau und die Vorlieben der Teilnehmer zu berücksichtigen. Insgesamt werden 28 Sportarten angeboten. Mit dem Umbau der Judohalle, der Erneuerung des Kraftraums und Tischtennisraums sowie der teilweisen Neugestaltung des Sportplatzes zum Biker-Areal sind bessere Bedingungen für unsere Sport treibenden Studierenden entstanden. Rege Unterstützung erhält der Hochschulsport durch den StuRa und dessen Sportreferenten. Es besteht auch eine enge Zusammenarbeit mit der Hochschulsportgemeinschaft Lok HTW Dresden e. V. (HSG). Dieses Engage- Die HTW Dresden unterstützt studierende Spitzensportler, damit sie Studium und Sportkarriere besser vereinbaren können ment ermöglicht es den Sportlern der HTW Dresden, an regionalen und nationalen, aber auch an internationalen Meisterschaften und Turnieren teilzunehmen. In den letzten 20 Jahren errangen sie 18 internationale Meistertitel und 197 Podestplätze bei Sächsischen Hochschulmeisterschaften. Der große Stellenwert des Sports an der HTW Dresden zeigt sich auch darin, dass die Hochschule als eine der ersten Bildungseinrichtungen Sachsens die Vereinbarung „Partnerhochschule des Spitzensports“ unterzeichnete. Damit erhalten immatrikulierte Studentinnen und Studenten, die sich als „Olympiakader“ auf die Spiele vorbereiten, während ihrer Studienzeit die umfassende Unterstützung der Hochschule. Auch Mitarbeiter und Professoren nutzen die Sportangebote. So sind sie regelmäßig z. B. bei Volleyballturnieren, Tennis, Ski-Alpin, Kraftsport, Rückenschule und Aerobic im sportlichen Wettstreit mit den Studierenden anzutreffen. Ein Höhepunkt in jedem Jahr ist das Kräftemessen zwischen den Professoren und den Studierenden beim Hochschulsportfest. 20 Jahre HTW Dresden 88 / 89 Hochschulleben Kultur // Alumni Konzert des Bläserkollegiums Dresden e. V. im Kulturrathaus Dresden Auftritt des Kammerorchesters ohne Dirigenten bei der Feierlichen Immatrikulation des Studienjahrgangs 2010 Das Alumninetzwerk der HTW Dresden – persönliche Bindung über das Studium hinaus Alumniarbeit an der HTW Dresden Kultur an der HTW Dresden Mit dem Bläserkollegium Dresden e. V. und dem Kammerorchester ohne Dirigenten e. V. bereichern zwei Orchester das kulturelle Leben unserer Hochschule. Gegründet wurde das Bläserkollegium Dresden 1967 von dem Studenten Peter Ringel an der damaligen Hochschule für Verkehrswesen (HfV) Dresden mit zunächst 4 Blechbläsern. Unter der künstlerischen Leitung von Hellmuth Hiekel, Ludwig Güttler und Heinz Biskup entwickelte sich aus dem Quartett eine bemerkenswerte Bläser-Kammermusikvereinigung, die Mitte der 1970er Jahre sogar auf über 80 Mitglieder angewachsen war. Im Dezember 1988 übernahm Günter Schwarze die künstlerische Leitung. Die Hochschule unterstützte das Ensemble, indem sie Proben- und Konzerträume bereitstellte und die künstlerischen Anleitungen finanzierte. Nach der Auflösung der HfV übernahm die neu gegründete HTW Dresden das Hochschulorchester und stellt auch weiterhin die benötigten Probenräume zur Verfügung. Seit Januar 1991 ist das Bläserkollegium Dresden ein gemeinnütziger eingetragener Verein mit ca. 15 bis 20 unterschiedlichen Kammermusikbesetzungen. Sein musikalisches Repertoire umfasst die Aufführung wenig bekannter Bläsermusik vom 15. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Darüber hinaus hat es sich mit CD-Einspielungen und mehreren Konzertreisen auch international bekannt gemacht. Zur Hochschule gehört auch das Kammerorchester ohne Dirigenten Dresden, ein in barocker Musizierform auftretendes Streichensemble, dessen Repertoire vom Barock über die Klassik und Romantik bis hin zur zeitgenössischen Musik reicht. Es wurde ebenfalls 1967 an der HfV als Studentenorchester gegründet und probt seither in den Hochschulräumen. Die Leitung der Aufführungen erfolgt, daher der Name „ohne Dirigenten", durch den Konzertmeister der ersten Violinen. Seit 2002 ist Olaf Spies von der Sächsischen Staatskapelle Dresden künstlerischer Leiter des Orchesters. Aktuell spielen im Kammerorchester ca. 25 Musiker. Regelmäßig umrahmt das Kammerorchester feierliche Veranstaltungen der Hochschule, z. B. die Immatrikulationsfeier der Erstsemester. Eine feste kulturelle Tradition im Hochschulleben bildet außerdem das jährliche Adventskonzert in der Lukaskirche. Ein besonderer Höhepunkt für das Orchester war im Frühjahr 2010 eine Konzertreise nach Japan zur Aufführung von Händels „Messias“ gemeinsam mit dem dortigen Seto-Messias-Chor. Mehr als 13.000 Absolventen haben seit 1992 an der HTW Dresden ihr Studium abgeschlossen. Mit der Alumni-Bewegung soll ein Netzwerk wachsen, um die Beziehungen zwischen der Hochschule und ihren Ehemaligen, Freunden und Förderern zu erhalten und auszubauen. „Alumni“ stammt aus dem Lateinischen und heißt soviel wie „Zöglinge“. Anlässlich ihres zwanzigjährigen Jubiläums veranstaltet die Hochschule 2012 das erste hochschulweite Alumni-Treffen, zu dem sie ihre Absolventen einlädt. Wer seine Alma Mater besuchen oder alte Studienfreunde wieder treffen möchte, wird von den Alumni-Beauftragten der Fakultäten bei der Organisation von Absolvententreffen unterstützt. Diese helfen auch bei fachspezifischen Fragen und Wünschen weiter. Um in Kontakt zu bleiben, steht den Studierenden, Absolventen, Freunden und Förderern der HTW Dresden das Alumni-Portal der Hochschule offen: www.ialumni.informatik.htw-dresden.de. In dem Portal können Absolventen nach früheren Studienfreunden suchen und neue berufliche und soziale Kontakte knüpfen. Ein vierteljährlich erscheinender Newsletter informiert über die aktuellen Entwicklungen an der Hochschule, über Weiterbildungsangebote und Veranstaltungen. Zusammen mit dem Career Service bietet die HTW Dresden ihren Absolventen die Möglichkeit, Stellenangebote und Praktika sowie Themen für Studien- und Abschlussarbeiten ihrer Unternehmen an der Hochschule zu veröffentlichen oder das Lehrangebot durch Fachvorträge und Workshops zu ergänzen. Unterstützt wird die Alumni-Bewegung durch den Förderverein der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden e. V. Unter Vorsitz von Prof. Dr.-Ing. Hannes Neumann setzt sich der Förderverein für wissenschaftliche Interessen, für Forschung und Bildung, Kunst und Kultur an der Hochschule ein. Er regt Forschungsvorhaben an und unterstützt diese, er fördert begabte Studenten und den wissenschaftlichen Nachwuchs. Mitglied im Förderverein können ehemalige Studierende, Freunde und Förderer ebenso wie Hochschulangehörige werden, die die HTW Dresden ideell oder materiell wie z. B. als Förderer des Deutschlandstipendiums unterstützen möchten. Der Förderverein bietet ihnen ein Forum, um Wissen und Know-how auszutauschen und Kontakte zu pflegen. 20 Jahre HTW Dresden FestProgramm 90 / 91 2010 – 2012 08.02.2010 Wissenschaftliches Kolloquium 10 Jahre ZAFT 08.03.2010 Feierliche Amtseinführung des neuen Rektors Prof. Dr.-Ing. habil. Roland Stenzel 23.03.2010 Wahl von Prof. Dr. rer. nat. Toralf Trautmann zum Prorektor für Forschung und Entwicklung und von Prof. Dr. sc. oec. Horst Beidatsch zum Prorektor für Lehre und Studium Juli 2010 Auswahl eines Slogan für die HTW Dresden: „Praktisch mehr erreichen“ 06.10.2010 Erster Tag der Forschung an der HTW Dresden 24.02.2011 Gründung des Career Service Center an der HTW Dresden April 2011 Das Alumni-Portal und die Facebook-Fanpage der HTW Dresden gehen online 29.06.2011 Gründung des Fördervereins der HTW Dresden Oktober 2011Rekordbewerberzahlen zum Wintersemester 2011/12 und Auftakt zum Studium Integrale an der HTW Dresden 24.11.2011 Vergabe der ersten Deutschlandstipendien an der HTW Dresden 16.-20.07.2012 Festwoche zum zwanzigjährigen Hochschuljubiläum mit erstem hochschulweiten Alumni-Treffen und Hochschulfest Festprogramm 20 Jahre HTW Dresden 92 / 93 Festprogramm // Impressum Festkonzert des Kammerorchesters ohne Dirigenten und des Bläserkollegiums Dresden am 17. Juni 2012 Herausgeber Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden Erscheinungsdatum Juli 2012 Redaktion Prof. Dr. Toralf Trautmann Dipl.-Ing. Bärbel Heider Dipl.-Bibl. (FH) Petra-Sibylle Stenzel Prof. Dr. Ralph Sonntag Dr. Nicole Völtz Besucher zur Dresdner Langen Nacht der Wissenschaften an der HTW Dresden BILDnachweis HTW Dresden, Peter Sebb Vorführung des Multikopters zum 3. Tag der Forschung an der HTW Dresden am 6. Juni 2012 06.06.2012 dies academicus mit Tag der Forschung und Hochschulsportfest Druck Druckerei Mißbach www.missbach.de 17.06.2012 Festkonzert des Bläserkollegiums Dresden e. V. und des Kammerorchesters ohne Dirigenten e. V. Auflage 1.500 Gedruckt auf Inapa Infinity Silk, FSC zertifiziert 06.07.2012 10. Dresdner Lange Nacht der Wissenschaften an der HTW Dresden 16.07.2012 Festakt 20.07.2012 Erstes hochschulweites Alumni-Treffen und Hochschulfest Layout WERKSTATT X . Michael Voigt www.werkstatt-x.de Das Sieger-Team des FuSSballturnieres beim Sportfest der HTW Dresden 2012 Kontakt/Bestellung Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Dipl.-Ing. Bärbel Heider PF 120701, D-01008 Dresden Tel.: 0351 462-2312 [email protected] www.htw-dresden.de 20 Jahre HTW Dresden 20 Jahre HTW Dresden 20 Jahre HTW Dresden Studenten, Professoren und Mitarbeiter der HTW Dresden vor dem Zentralgebäude der HTW Dresden und am Campus Pillnitz / 94