Suzuki GSX-R 1000 / K4

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Suzuki GSX-R 1000 / K4
Suzuki GSX-R 1000 / K4
Es fing eigentlich ganz harmlos an. Sven
„Slick“ Leicher dröhnte nach dem Besuch
eines Manowar-Konzerts nicht nur der
Schädel, sondern es schwirrte im selbigen
auch der Song „Phantom of the opera“ herum. Nach Einsatz einer Familienpackung
Aspirin verdichtete sich dann irgendwann die
Idee zu einem spektakulären Streetfighter.
Bis sich seine Vision materialisierte, sollte
allerdings noch einige Zeit vergehen. Schließlich fand er dann die geeignete Basis: eine
GSX-R 1000 K4 – in nicht mehr ganz fahrtüchtigem Zustand. Der Vorbesitzer hatte
sie großzügig auf der Rennstrecke verteilt
und sie deshalb günstig abgegeben.
Erbarmen
Die entstellte Kilo-Gixxer schaute Sven
traurig an: „Ich bin ein häßliches Entlein, hilf
mir, mach mich schön!“ Da Sven ein gutes
Herz hat, nahm er sich der armen Suzuki an.
Was blieb ihm anderes übrig, als sie zu maskieren wie das Phantom der Oper? Praktischerweise ist Sven auch Chef der frisch gegründeten Westerwälder Custom Schmiede
und zaubert schon seit vielen Jahren aus
schnöder Stangenware rassige Streetfighter.
Im Januar 2006 konnten wir bereits seine
„Black Pearl“, aus deren Heck drei Auspufftöpfe nach oben ragten, in der Fighters bewundern. Diesmal suchte Sven sich seine
Vorlage nicht in Hollywood, sondern eben
auf der Bühne. Ganz unbeleckt ist er freilich
nicht: Seine Mutter ist im Musicalbereich tätig
und arbeitete gerade bei „Jeckyll & Hyde“.
Vielleicht Stoff für Svens nächste Inspiration?
Kenner und Könner
Fotos: Bianca Richter (Highlightstudio.de)
Wo andere Ewigkeiten brauchen, um einen
ansehnlichen Fighter auf die breiten Räder
zu stellen, benötigte Sven im Januar 2008
nur rekordverdächtige drei Wochen. Seine
immense Erfahrung machte sich hier bezahlt.
Probleme beim Umbau gab es daher keine,
alles paßte auf Anhieb – gute Charakterdarsteller können eben in jede Rolle schlüpfen.
Dabei hatte Sven durchaus hohe Ansprüche
an seine „Phantom“. Die Gabel und das
Federbein entriß er einer Hayabusa, und bei
den Covern führte er selbst Regie. Auch
beim Heckrahmen wollte sich der Perfektionist nicht auf Laiendarsteller verlassen und
übernahm die Rolle des Erbauers.
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IIngo Gach
12 Fighters
Bei der Maske war Sven schon wegen des
Mottos „Phantom der Oper“ gezwungen,
sich gründlich umzusehen. Den Zuschlag erhielt schließlich eine Lampenmaske von
Hardcore-Customs, sie erschien ihm am
theatralischsten. Die Dragbar mußte
schwarz und massiv sein, der eloxierte
Bremsflüssigkeitsbehälter entstammt aus
Svens eigener Produktion. Die Lenkerenden
Fighters 13