INTERPELLATION der Grossrätinnen Brigitte Diserens, PLR, und

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INTERPELLATION der Grossrätinnen Brigitte Diserens, PLR, und
INTERPELLATION
der Grossrätinnen Brigitte Diserens, PLR, und Margrit Picon-Furrer, PDCB, betreffend
Zukunft der CGN (17.12.2009) 5.050
Unlängst berichtete die Presse über die Schwierigkeiten der "Compagnie générale de
navigation sur le lac Léman" (CGN). Die CGN tut sich nämlich nicht nur schwer damit, ein
minimales und regelmässiges Verkehrsangebot auf dem Genfersee aufrechtzuerhalten, sondern
hat auch Mühe, ihre aus Dampfern und dieselelektrischen Schiffen bestehende "Belle EpoqueFlotte" – ein wichtiger Tourismustrumpf für die Genferseeregion – in Schuss zu halten.
Die CGN konnte sich stets dank umfangreicher Unterstützung, namentlich der Kantone
Waadt und Genf sowie mehrerer Gemeinden, über Wasser halten. In jüngerer Zeit haben das
französische Departement Hochsavoyen, die Region Evian, die Stadt Thonon-les-Bains und der
Gemeindeverband des unteren Chablais eine Vereinbarung hinsichtlich des Ausbaus des
öffentlichen und touristischen Personenverkehrs unterzeichnet.
Angesichts der schlechten Umsatzzahlen sah sich die CGN leider dazu gezwungen, ihr
Angebot zu reduzieren.
Ein regelmässiger und attraktiver Personentransport mit dem Schiff hat zahlreiche
Vorteile. Das Schiff bildet nämlich – insbesondere angesichts der zunehmenden Belastung des
Eisenbahnnetzes – eine interessante Alternative zu anderen Verkehrsmitteln, um gewisse
Destinationen (zum Beispiel Evian und Lausanne) miteinander zu verbinden. Es gilt jedoch
darauf hinzuweisen, dass das Fehlen von Parkplätzen auf der französischen Seite einen
erheblichen Nachteil für die Grenzgänger darstellt, welche das Schiff als regelmässiges
Verkehrsmittel nutzen. Es ist wichtig, hier Abhilfe zu schaffen, um das Schiff als valable
Verkehrsalternative langfristig zu etablieren.
Die Nutzung leistungsfähiger und sparsamer Schiffe für den Personenverkehr ist
ausserdem umweltfreundlich. Und schliesslich bildet jede Reduktion des Angebots im Bereich
des öffentlichen und des touristischen Personenverkehrs auf dem Genfersee einen Nachteil für
dessen Anrainer. Weitere Reduktionen würden sogar die Zukunft des Schiffes als öffentliches
Verkehrsmittel in Frage stellen.
Diese Interpellation wird von den Walliser, Genfer und Waadtländer Abgeordneten des
interparlamentarischen Forums der Westschweiz gemeinsam eingereicht.
Erwägend, dass:
es nötig ist, ein regelmässiges und attraktives Verkehrsangebot auf dem Genfersee
aufrechtzuerhalten, welches die Verbindung sämtlicher Anrainerregionen auf der
schweizerischen und der französischen Seite ermöglicht;
die Komplementarität zwischen den verschiedenen Verkehrsmitteln (Bahn, Auto und
Schiff) rund um den Genfersee ausgebaut werden muss;
die Nutzung leistungsfähiger Schiffe für den Personenverkehr umweltfreundlich ist;
die Beibehaltung einer instand gesetzten und daher sparsameren "Belle Epoque-Flotte"
zur touristischen Attraktivität der Genferseeregion beiträgt;
die jüngsten Passagierzahlen für sich sprechen;
möchten wir vom Walliser Staatsrat Folgendes wissen:
Ist er bereit, mit den Partnerkantonen und den betroffenen französischen Regionen
zusammenzuarbeiten, um dem Grossen Rat ein mehrjähriges Investitionsbudget
zugunsten der CGN unterbreiten zu können? Dieses Budget soll einerseits zur Schaffung
einer leistungsfähigen und umweltfreundlichen Flotte und andererseits zur Erhaltung
einer bedarfgerechten "Belle Epoque-Flotte" dienen.
Wann wird er ein mehrjähriges Budget für die Beteiligung am Betriebsdefizit der CGN
unterbreiten können?
-
Ist er bereit, insbesondere beim Genferseerat und subsidiär bei den Behörden der
Gemeinden, des Departements Hochsavoyen und der Region Rhône-Alpes zu
intervenieren, um eine namhafte Beteiligung Frankreichs hinsichtlich der Erreichung der
oben erwähnten Ziele zu erwirken? Die Frage der Schaffung von Parkplätzen in der Nähe
der Häfen, welche das ganze Jahr von einer regelmässigen Schiffslinie bedient werden,
muss ebenfalls erörtert werden.
Sitten, den 17. Dezember 2009
(16.10 Uhr)
Brigitte Diserens, Grossrätin, PLR
Margrit Picon-Furrer, Grossrätin, PDCB

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